Tirade: Unser Arbeits- und Konsum-Lifestyle ist völlig aus der Zeit gefallen

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Du bist doch Ingenieur, oder? Welcher Ing. denkt denn heute, es wäre alles entwickelt?

Es ist nicht im Ansatz so. Hattest du kein Modul wie Emerging Technologies oder Technik-Ethik? Was da abgeht ist doch Wahnsinn. Sicher, einiges eher hypothetisch, aber gibt doch tolle Ansätze. So Nachhaltigkeitszeug wie In-vitro Fleisch, künstliche Photosynthese, leitfähige Polymere, Fusionsteaktoren hast du auch dabei. Auch im Bereich Medizin, Neurowissenschaften und Biotech geht ständig was. 

Von Raumfahrt, Rüstung, IT, AI und so noch gar nicht gesprochen.

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Interessanter Faden, auch wenn dein Post etwas schwarzmalerisch. 
Ich denke es bringt nichts sich zu sehr auf andere Leute und deren Konsumverhalten zu konzentrieren, es ist falsch investierte Zeit - sich lieber mal das eigene Konsumverhalten anschauen und sich überlegen, an welcher Stelle man etwas verbessern kann und/ oder will. 

Ich bemerke bei mir selbst in den letzten zwei Jahren einen steigenden Shift Richtung Nachhaltigkeit und zu gewissen Grad auch Minimalismus (keine extreme Form, aber ich besitze dann doch weniger als so manch andere Leute). So aus der Eigenanalyse heraus, liegt dieser Shift zum Einen an meiner erhöhten Kaufkraft und dem damit veränderten Mindset (als 20 Jährige sehr viel billiges Zeug gekauft, was mir teilweise nicht mal richtig passte/ richtig saß/ schlechte Qualität -> hin zu weniger Kleidungskäufen, dafür mit verstärktem Fokus auf Qualität & Schnitt, Sachen bei denen ich mir nicht zu 100% sicher bin, werden nicht gekauft) und zum Anderen Adblocker und einem nicht vorhandenen Fernseher sei dank - und selbst trotz dessen wird man andauernd mit Werbung berieselt, finde ich recht nervig und komme mir teils wie bei einer Gehirnwäsche vor. 

Selber Zeug machen, hat mir schon immer Spaß gemacht und ich bin definitiv der Typ Mensch, der erst mal alles selbst probieren will, bevor mans fertig kauft. Hat sich jetzt in soweit zugespitzt, dass ich mir meine eigenen Kräuter aussäe und einer meiner größten Wünsche schlechthin ein eigener Garten mit Obst und Gemüse ist. Würde da gerne langfristig Richtung Selbstversorgung im angemessenen Rahmen gehen. Oder dieses Jahr gelernt, wie easy es eigentlich ist, selbst Brot oder Brötchen zu backen und meine Russian Kitchen Skillzs mal so richtig auf Vordermann gebracht. 

Große technische Geräte, hab ich privat genau 2 Stück, ein Handy und einen Laptop, die ich prinzipiell so lange nutze, bis die Dinger auseinanderfalten. Auto hab ich keines, will ich keins. 
(Bei zweiter Überlegung stecke ich auch ganz gerne Geld in Elektrowerkzeuge, aber das bedient das Hobby.)

Auf der anderen Seite, gibt es natürlich Leute, die ständig das Neuste vom Neusten haben müssen oder regelmäßig Geld in Billigware stecken. Je nach Lifestyle kann ich selbst sowas wie Hello Fresh-Bestellungen nachvollziehen oder man macht sich auch einfach mal bewusst, dass unterschiedlichen Leuten unterschiedliche Dinge liegen. Da wo ich mich gerne ne Stunde in die Küche stelle um Piroshki zu backen nutzt jemand anderes halt für lieber für ein für ihn spannendes Hobby, weil die Vorstellung sich ne Stunde in die Küche zu stellen schon total nervig ist - und kauft sich stattdessen das Zeug im Laden. Da sollte man einfach mal aus seiner eigenen Meinungsblase raus und berücksichtigen, dass unterschiedliche Leute = unterschiedliche Werte. Und nur weils mir nicht wert ist, nen Maler zu engagieren und mich das bockt die Bude selbst zu streichen, es noch lange nicht heißt, dass es "verschwendetes" Geld ist wenn mans eben nicht selbst tut. Auf der anderen Seite, bin ich z.B. in den letzten 8 Jahren 4 Mal umgezogen (Selbstständig/ Unterstützung der Eltern) und hab mir schon für den nächsten Umzug festgelegt, dass ich nen Unternehmen engagiere, weils irgendwann mal reicht und ich mittlerweile auch die finanziellen Mittel habe (hätte ich mir früher nie vorstellen können). 

Also mein Fazit: Schau zu, dass du weniger auf den Lifestyle anderer Leute schaust und diesen entsprechend judgest und mehr deinen eigenen Lifestyle so kultivierst, dass es deinen Werten und deinem Rahmen des finanziell Möglichen entspricht. Sei dir darüber hinaus bewusst, dass sich bestimmte Einstellungen über die Jahre mit steigendem Alter, Erfahrung und Portemonnaie verändern können und werden, ob bei deinen Kollegen oder bei dir und vielleicht Ansichten, die du zur Zeit als fest verankert ansiehst eben doch noch Veränderungen durchleben werden.

bearbeitet von capitalcat
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vor 11 Stunden, RyanStecken schrieb:

 

Fand ich mit 18 auch total cool.

Inzwischen noch mal geschaut. Also als richtiger Erwachsener.

Ist größtenteils richtig dumme infantile Kacke. Kann niemanden ernst nehmen, der das mit 25+ noch feiert. Echt nicht.

Musik war aber ganz cool.

 

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Die These, es sei schon alles erfunden, entdeckt und entwickelt, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Auch die These, bspw. das selbst-bauen von Möbelstücken wäre quasi ein nachhaltiger Lifestyle, halte ich für zu kurz gesprungen.

In den großen Metropolen brauchen wir Lösungen für das Wohnungsproblem. Damit einhergehend Lösungen für die öffentliche Infrastruktur: Bildung, Gesundheit, Verkehr, Sicherheit etc.pp.

Wir brauchen Lösungen für das Problem des Ressourcenverbrauchs und der Belastung der Atmosphäre (Klimaproblem).

Und damit einhergehend brauchen wir Lösungen, damit aufholende Länder wie China und Indien einen Entwicklungspfad nehmen, wo es nicht so läuft wie in Deutschland im Ruhrgebiet früher, sondern etwas intelligenter. Und dazu gehört dann auch, dass man zur Kenntnis nimmt, dass die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll durch eine handvoll asiatische Länder erfolgt, denen wir unseren Plastikmüll liefern und die schmeißen den Müll dann ins Meer.

Der Effekt, wenn man ein Möbelstück selbst baut oder Plastikastimüll am Flussufer aufsammelt, geht quasi gegen Null, wenn gleichzeitig tausende Tonnen Plastikmüll täglich nach Asien exportiert und dort ins Meer geworfen werden.

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Am 25.9.2020 um 20:42 , Cordelia schrieb:

 , nörgelte Wilhelm Schwarzfrei im Jahre 1860. Die Sattel sind perfekt an die Pferde angepasst, das Zaumzeug ist robust, das Futter bestmöglich stärkend, was soll man noch entwickeln? Die Pferde sind schon so schnell wie nur möglich.

Einiges später meinte Henry Ford: If I had asked people what they wanted they would have said faster horses.

;).

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“

(Kaiser Wilhelm II.)

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vor 4 Stunden, Masterthief schrieb:

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“

(Kaiser Wilhelm II.)

"Das blöde mit Zitaten aus dem Internet ist, dass man nicht weiss, ob sie stimmen"

(Otto von Bismarck)

 

Das Zitat gibts zwar, ist aber nicht vom alten Wilhelm. Könnte mir ja vorstellen, dass der Autos ziemlich cool fand. Hatte es ja auch ordentlich mit Schiffen...

"The horse is here to stay, but the automobile is only a novelty – a fad.”

(Horace Rackham, President of the Michigan Savings Bank, 1903)

Hat davon abgeraten, in Ford zu investieren, der Horace. Sorry fürs Klugscheissen. Aber zufällig neulich innem Artikel über schlechte Zukunftsprognosen gelesen.

"There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share. No chance."

(Steve Ballmer, 2007)

bearbeitet von Cordelia
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vor 45 Minuten, Cordelia schrieb:

"Das blöde mit Zitaten aus dem Internet ist, dass man nicht weiss, ob sie stimmen"

(Otto von Bismarck)

 

Das Zitat gibts zwar, ist aber nicht vom alten Wilhelm. Könnte mir ja vorstellen, dass der Autos ziemlich cool fand. Hatte es ja auch ordentlich mit Schiffen...

"The horse is here to stay, but the automobile is only a novelty – a fad.”

(Horace Rackham, President of the Michigan Savings Bank, 1903)

Hat davon abgeraten, in Ford zu investieren, der Horace. Sorry fürs Klugscheissen. Aber zufällig neulich innem Artikel über schlechte Zukunftsprognosen gelesen.

"There’s no chance that the iPhone is going to get any significant market share. No chance."

(Steve Ballmer, 2007)

Wow.

Ein Teil von mir zieht den virtuellen Hut vor so viel Wissen bzw. vor so viel Zeit zum Googeln.

 

 

bearbeitet von Gast

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Am 26.9.2020 um 09:28 , Masterthief schrieb:

Fand ich mit 18 auch total cool.

Inzwischen noch mal geschaut. Also als richtiger Erwachsener.

Ist größtenteils richtig dumme infantile Kacke. Kann niemanden ernst nehmen, der das mit 25+ noch feiert. Echt nicht.

Musik war aber ganz cool.

Meinst du die Szene, oder den gesamten Film?

Als richtiger Erwachsener transportiert der Film doch ggf. sogar eine andere Message, als mit 18. Das macht den Film doch so genial. 

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vor 8 Stunden, ElCurzo schrieb:

Meinst du die Szene, oder den gesamten Film?

Als richtiger Erwachsener transportiert der Film doch ggf. sogar eine andere Message, als mit 18. Das macht den Film doch so genial. 

Ich meine tatsächlich den gesamten Film. 

Welche Message meinst du? 

Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber für mich bleiben da am Ende nur halbstarke Gewaltorgien verpackt in einem Versuch von nicht gerade origineller Konsumkritik, die sehr hohl bleibt und außer ein paar linker Asta-Phrasen nicht viel Substanz hat.

Voller Nihilismus und selbstzerstörerischem Narzissmus.

Quasi die red pill der Filme.

Edit: ich merke grade, dass ich das mit 25 vermutlich sogar auch noch „cool“ und so gefunden hätte.

Aber mit Mitte 30 sicher nicht mehr.

bearbeitet von Gast

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Mit Mitte 30 hast du ja auch endlich deine wohlfühlcouch. Und dann redet son Mistkerl sie dir schlecht. Wäre ich auch nicht gut auf den Film zu sprechen. 

 

 

Ok, ernsthaft. Der Film trifft schon n ganz guten Nerv. Man muss nur den Hollywood Filter abziehen. 

Wer sind die Protagonisten in den Kellern? Angry white men. Amerikanische Mittel- und Arbeiterklasse. Gelähmt von der Angst vor dem Abstieg, der Gewissheit der eigenen Bedeutungslosigkeit und gezeichnet von dem Frust für Frauen komplett unsichtbar zu sein. 

Das sind die zweitgeborenen aka die Versager der Geschichte. Arbeiten hart und alles wofür es reicht sind leere Versprechungen und saufabende in irgendwelchen widerlichen divebars. 

Fühlt sich noch jemand an die militante incel Bewegung um diesen Rogers erinnert? 

Das ist schon recht realistisch. 

Und was machen angry white men? Sie bauen Bomben. Und an der Stelle verlässt der Film dann dank Hollywood die Realität. Die Bomben werden nicht zur Rettung aller gegen das böse Finanzwesen (?) eingesetzt. 

In der Realität hat man Christchurch, Oklahoma, Las Vegas, Halle und zahllose andere. 

Das taugt nur nicht für Heldengeschichten. Beschreibt aber den Typus aus dem Film ganz gut. 

Ähnliche Gedankenwelt. Ganz gut analysiert. Für einen Jungsfilm aus den 90ern wirklich nicht schlecht. 

 

Dass man als Erwachsener mal hinter die recht plumpe und viel zu einfach gestrickte Erlösungshandlung gucken sollte ist klar. 

Aber dafür erkennt man halt irgendwann wie erschreckend verfänglich solche Gedankengänge für eine Masse an Leuten sind. Und n paar davon setzen das halt um. 

bearbeitet von Rudelfuchs
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vor 36 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Mit Mitte 30 hast du ja auch endlich deine wohlfühlcouch. Und dann redet son Mistkerl sie dir schlecht. Wäre ich auch nicht gut auf den Film zu sprechen. 

 

 

Ok, ernsthaft. Der Film trifft schon n ganz guten Nerv. Man muss nur den Hollywood Filter abziehen. 

Wer sind die Protagonisten in den Kellern? Angry white men. Amerikanische Mittel- und Arbeiterklasse. Gelähmt von der Angst vor dem Abstieg, der Gewissheit der eigenen Bedeutungslosigkeit und gezeichnet von dem Frust für Frauen komplett unsichtbar zu sein. 

Das sind die zweitgeborenen aka die Versager der Geschichte. Arbeiten hart und alles wofür es reicht sind leere Versprechungen und saufabende in irgendwelchen widerlichen divebars. 

Fühlt sich noch jemand an die militante incel Bewegung um diesen Rogers erinnert? 

Das ist schon recht realistisch. 

Und was machen angry white men? Sie bauen Bomben. Und an der Stelle verlässt der Film dann dank Hollywood die Realität. Die Bomben werden nicht zur Rettung aller gegen das böse Finanzwesen (?) eingesetzt. 

In der Realität hat man Christchurch, Oklahoma, Las Vegas, Halle und zahllose andere. 

Das taugt nur nicht für Heldengeschichten. Beschreibt aber den Typus aus dem Film ganz gut. 

Ähnliche Gedankenwelt. Ganz gut analysiert. Für einen Jungsfilm aus den 90ern wirklich nicht schlecht. 

 

Dass man als Erwachsener mal hinter die recht plumpe und viel zu einfach gestrickte Erlösungshandlung gucken sollte ist klar. 

Aber dafür erkennt man halt irgendwann wie erschreckend verfänglich solche Gedankengänge für eine Masse an Leuten sind. Und n paar davon setzen das halt um. 

Ich würde maximal das Argument “Satire” durchgehen lassen, ansonsten ist der Film weder originell noch intelligent. 

Vielleicht geht es mir weniger um den Film an sich (weil Kunst „darf das“), sondern um die Typen, die den feiern. Wer ernsthaft glaubt, das Anarchie die Lösung der Probleme der Welt sein kann hat das System natürlich auch nicht verstanden.

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vor 6 Minuten, Masterthief schrieb:

Vielleicht geht es mir weniger um den Film an sich (weil Kunst „darf das“), sondern um die Typen, die den feiern. Wer ernsthaft glaubt, das Anarchie die Lösung der Probleme der Welt sein kann hat das System natürlich auch nicht verstanden.

ist immer wieder spannend wie andere Leute Dinge wahrnehmen. Für mich stand bei dem Film nie das Thema Anarchie im Vordergrund. Sondern eher die Botschaft: "klammere Dich nicht an Dinge und Besitz, denn das wird Dich nicht glücklich machen". Also die Rückbesinnung auf menschliche Werte wie Freundschaft und Gemeinschaft und das Einstehen für Werte.

Der Rest vom Film ist für mich ne solide Gesellschaftskritik. Allein die Themen Autorückrufe, Selbsthilfegruppen und die Einsamkeit sind doch gut gewählt. Wer das irgendwie als Anleitung wahrnimmt, der malt auch Tunnel auf Felsen. Weil er das beim Roadrunner gesehen hat.

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Natürlich nicht. Anarchie kann man in diversen Ländern beobachten und man sollte alles tun um nicht so zu enden. 

Geht den Typen auch nicht um Anarchie. Geht denen um eine einfache Lösung für ein komplexes Problem. Bombe bauen, Gebäude sprengen, Problem gelöst. 

Das Ding ist n Porno für Heranwachsende. Loser, Langweiler, wird im alter Ego mega krass, Fickt wie ein Gott, wird Sektenführer und verändert die Welt. Sagt Tyler ihm ja auch irgendwann ziemlich genau so. 

Ist jetzt nicht der beste Film aller Zeiten, aber man sollte ihn schon gesehen haben. Weil er recht gut nachzeichnet wie viele Leute bzw Männer sich fühlen. Auf unterhaltsame Art und Weise ein erschreckend genaues Bild von Radikalisierung, Indoktrinierung und Hintergrund von wirklich miesen Typen zeichnet. Kann man ihm nicht absprechen. Kannst du jetzt von oben herab sagen "ja aber Anarchie buh". Dann haste den Film aber auch nur zu 5% verstanden. Anarchie ist ein Hirnfurz der Schizophrenen Wahnfigur Tyler. Darum geht es nur am Rande.

Jack dagegen sucht nach seiner Rolle als Mann in einer Gesellschaft mit der er vollkommen überfordert ist. Kastration und Verlust von Männlichkeit ist ständig Thema, Hodenkrebs, Selbsthilfegruppen als einziger Raum wo er Gefühle zeigen kann, die Bedeutungslosigkeit von allem Materiellen was ihm angeblich Männlichkeit verschafft, seine Unfähigkeit normal mit Frauen zu reden, das ausdrückliche sich gestört fühlen wenn Frauen in seiner Umgebung sind. Das ist n richtiger Incel. 

Diese ganze Sinnsuche, das New Age Gedöns, dieses militaristisch sektenartige Indoktrinieren, die starke Führungspersönlichkeit die für einen das Denken übernimmt. Sei es jetzt im Film Tyler oder in unserem Fall Tomassi, der die Wahrheit erkannt hat. Sehnsucht nach starken männlichen Leitbildern die den kleinen Jungs sagen was richtig und was falsch ist. So entstehen Diktaturen, so entstehen Amokläufer, so entstehen ziemlich viele Blinde Maden die die Wahrheit erkannt haben. 

Bricht er schon ganz gut runter. Und dabei wird sich auf die Fresse gehauen. Was will man mehr von einem Film. 

 

 

 

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vor 14 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Natürlich nicht. Anarchie kann man in diversen Ländern beobachten und man sollte alles tun um nicht so zu enden. 

Geht den Typen auch nicht um Anarchie. Geht denen um eine einfache Lösung für ein komplexes Problem. Bombe bauen, Gebäude sprengen, Problem gelöst. 

Wie nennst du das dann?

vor 14 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Das Ding ist n Porno für Heranwachsende.

Richtig. 

vor 14 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Kannst du jetzt von oben herab sagen "ja aber Anarchie buh". Dann haste den Film aber auch nur zu 5% verstanden.

Das bezweifle ich dann doch mal offen. Ich denke ich habe den Film schon verstanden, so schwer ist das nämlich nicht.

Von oben herab? Schon witzig, wie du das wahrnimmst.

Sagt vermutlich über uns beide was aus.

 

vor 14 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Was will man mehr von einem Film. 

 

 

 

Das hängt natürlich vom eigenen Anspruch ab. Ich finde allerdings die meisten Filme Scheisse, bin insofern kein Maßstab.

Mir ging es auch eher darum, wie wahnsinnig aufregend, intelligent und cool ich die „Message“ fand mit Anfang 20. Was alles Blödsinn ist.

Ist ein dummer Film für dumme Jugendliche, die ansonsten gerne zu lange vorm Rechner hängen. 

Die perfekte red pill Zielgruppe.

 

 

 

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Schade, irgendwie wiederholst du dich in drei Beiträgen nur. Nagut, dann magst du ihn halt nicht. passt schon. XD

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vor 1 Minute, Rudelfuchs schrieb:

Schade, irgendwie wiederholst du dich in drei Beiträgen nur. Nagut, dann magst du ihn halt nicht. passt schon. XD

Naja. Nicht nur ich.

Aber passt tatsächlich schon.

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vor 2 Minuten, Masterthief schrieb:

Mir ging es auch eher darum, wie wahnsinnig aufregend, intelligent und cool ich die „Message“ fand mit Anfang 20. Was alles Blödsinn ist.

Ist ein dummer Film für dumme Jugendliche, die ansonsten gerne zu lange vorm Rechner hängen. 

Die perfekte red pill Zielgruppe.

This, und so habe ich den Film damals auch gesehen, ohne zu merken, dass er mit der Konsumkritik den Zuschauer nur absichtlich und abgrundtief blendet und damit wird dieser doch grade selbst in Widersprüchen verstrickt. Bspl. junge Mädels die den Film zum ersten mal sehen starren alle auf den perfekten Körper von Brad Pitt, aber bejahen zum anderen die Konsumkritik, obwohl Brad Pitt doch selbst den idealen Prototypen eines Influencers verkörpert der sich am System satt frisst und umgekehrt. 

Der Film kritisiert auf der einen Seite den Konsum und den Kapitalismus, aber verherrlicht genau diesen. Der Film ist in allem gegensätzlich in sich und auch zutiefst paradox. Das fängt schon damit an, dass die Revolution von Brad Britt verkörpert wird, der selber direkt als Werbeikone und Idol der 90er durchgeht. Er ist im Grunde doch selbst Unternehmer "gründet den Fightclub" und diese Struktur ist alles andere als anarchisch. Die Institution verkörpert doch eher selbst eine global agierende Institution, ein Konzern, der wiederum nach den Regeln des Kapitalismus spielt und doch grade deshalb so erfolgreich ist. 

 

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Wer will denn hässliche Typen beim schwitzen beobachten? 

Ihr seid aber auch butthurt. XD

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vor 5 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

Ok, ernsthaft. Der Film trifft schon n ganz guten Nerv. Man muss nur den Hollywood Filter abziehen. 

Wer sind die Protagonisten in den Kellern? Angry white men. Amerikanische Mittel- und Arbeiterklasse. Gelähmt von der Angst vor dem Abstieg, der Gewissheit der eigenen Bedeutungslosigkeit und gezeichnet von dem Frust für Frauen komplett unsichtbar zu sein. 

Das ist aber ne weite Interpretation. Sehe da keine Incel-Thematik in dem Film, eher voran eine Männlichkeits-Thematik. Die Gemeinsamkeit mit der Incel-Bewegung resultiert nicht in dem Misserfolg mit Frauen, der im Film überhaupt nicht thematisiert wird, sondern damit dass sich beide Bewegungen gegen die Gesellschaft bzw. das System wenden. Ich kenne viele Frauen, die den Film feiern. Das ist ja nichts anderes als eine Mini-Revolution, weil die Interessen einiger Individuuen nicht mehr durch das System hinreichend gestützt werden. Das gleiche gilt für den Film Joker. Dahinter steckt überall der Gedanke, dass die Gesellschaft als Konstrukt, was allen nützen sollte, zum Verhängnis einiger wird. Bei Fight-Club ist es vor allem der Konsum als Ausfluss des Kapitalismus. In dem Film sind mehrere Szenen, die genau das thematisieren, die übermäßige Einrichtung der Wohnung von Jack, ins Gym gehen als self-improvement, wo die da im Bus stehen und das Calvin Klein Poster sehen. Einer der besten Zitat ausm Film ist: "Self improvement is masturbation, self-destruction is the key". Ich weiß ganz genau, was für eine Bedeutung das hat, weil ich es selbst erlebt habe. War schon immer jemand der Selbstoptimierung betrieben hat, und es fühlte sich immer wie Masturbation an, weil man immer auf diese Dopamin-Ausschüttung ähnlich wie beim Fappen hinarbeitet. Habe aber auch einmal self-destruction betrieben als ich psychisch ziemlich am Ende war und tatsächlich fühlte es sich ein bisschen ähnlich an wie eine gesteigerte Form von Selbstoptimierung. Man erlebt ne ziemlich krasse Form von Freiheit. Da wusste ich, dass der Film kein Bullshit ist. Und die Leute, die Fight Club haten, sind oft Menschen, die sich für genau diesen Lifestyle, der im Film dargestellt wird entschieden haben, also so wie Jack am Anfang war.

 

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Gast

 

vor 14 Minuten, RyanStecken schrieb:

 

Einer der besten Zitat ausm Film ist: "Self improvement is masturbation, self-destruction is the key". Ich weiß ganz genau, was für eine Bedeutung das hat, weil ich es selbst erlebt habe. War schon immer jemand der Selbstoptimierung betrieben hat, und es fühlte sich immer wie Masturbation an, weil man immer auf diese Dopamin-Ausschüttung ähnlich wie beim Fappen hinarbeitet. Habe aber auch einmal self-destruction betrieben als ich psychisch ziemlich am Ende war und tatsächlich fühlte es sich ein bisschen ähnlich an wie eine gesteigerte Form von Selbstoptimierung. Man erlebt ne ziemlich krasse Form von Freiheit. Da wusste ich, dass der Film kein Bullshit ist.

Das finde ich spannend. 

Ist vermutlich zu persönlich, aber wenn du das vielleicht etwas konkretisieren magst, wäre ich sehr interessiert.

vor 14 Minuten, RyanStecken schrieb:

Und die Leute, die Fight Club haten, sind oft Menschen, die sich für genau diesen Lifestyle, der im Film dargestellt wird entschieden haben, also so wie Jack am Anfang war.

 

Das kann natürlich sein, stimmt aber sicher nicht jedes Mal.

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vor 16 Minuten, RyanStecken schrieb:

Das ist aber ne weite Interpretation. Sehe da keine Incel-Thematik in dem Film, eher voran eine Männlichkeits-Thematik. Die Gemeinsamkeit mit der Incel-Bewegung resultiert nicht in dem Misserfolg mit Frauen, der im Film überhaupt nicht thematisiert wird, sondern damit dass sich beide Bewegungen gegen die Gesellschaft bzw. das System wenden.

Der Film glänzt über weite Teile mit der Abwesenheit von Frauen. Marla Singer steht zu Jack wie? Jack ist jedenfalls kein Schürzenjäger. Der ist mit ihrem Auftauchen immer total überfordert. Sie stört ihn mehr als dass sie ihn bereichert. Frauen sind was für Typen wie Tyler. Chads halt. Das ist ziemlicher Incelshit da 😄 Gut, das war in einer Zeit als es das Wort Incel noch nicht gab. Aber bei der Sinnsuche nach Männlichkeit gehört die Abwesenheit von Frauen ja irgendwie dazu. Also ja, ist weit interpretiert. Da Retrospektive.  Aber nicht weit hergeholt. 

vor 16 Minuten, RyanStecken schrieb:

 

Ich kenne viele Frauen, die den Film feiern. 

Mal gefragt warum die den feiern? Ich hab schon ewig nicht mehr über den Film geredet. würde mich interessieren. 

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vor 5 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

So entstehen Diktaturen, so entstehen Amokläufer, so entstehen ziemlich viele Blinde Maden die die Wahrheit erkannt haben. 

Wo kommt denn der Incelkram überhaupt her?

Ich sehe diese Ansichten erst seit der  großen , Medienübergreifenden  Marketingkampangne um Tinder , mit der OG aus der Schmuddelecke geholt wurde. Die ganzen Artikel und Berichte , wie toll und phantastisch OG ist und wie sehr es die Zukunft des Datings darstellt und alles andere ablösen wird kamen ja nicht aus dem nichts. Vor allem nicht, als diese zu ner Zeit entstanden, als Tinder noch ein Amerikanisches Nischenphänomen war.  Da hat jemand richtig Kohle reingesteckt. Und warum auch nicht  das Zwischenmenschliche Markttechnisch zu erschließen ist ja ein wahres Klondike an Wachstumspotential für den findigen Investor.

Nun, das hat halt ein paar Konsequenzen. Was wäre mit dem Incel früher passiert? Irgendein wohlmeinender Kumpel hätte den mal auf ner Party zu ner Frau hingeschubst mit "trau dich mal". Oder er hätte den Push halt hier gekriegt, oder sich mangels alternativen selbst getraut. Und auch wenn die ihm nicht nach fünf Minuten den Schniepel lutscht, hätte er vermutlich ne positive Erfahrung gemacht. Und bei bleibender Aktivität recht schnell gemerkt, dass es keine  Jawline zum Mond braucht um ne hübsche Frau zu finden.

Heut? Kriegt der selbe gesagt "geh doch nach Tinder". Nur haste auf Tinder als Durchschnittsmann absolut gar nichts zu melden, zu mal es erfolgreich alle über die blanksten  Oberflächlichkeit hinausgehenden Komponenten getilgt hat, die frühere Plattformen noch hatten.Da absolute jeden Hinzuschicken ist genause sinnvoll, wie einem Pianisten nahezulegen, nach Mädels auf nem Bodybuildingwettbewerb zu suchen. Und ihm dann einzureden, er müsse allein sterben weil er sie nicht mit seiner prangenden Steroidvaskularität anflexen kann und es keinen andern Weg gibt, Frauen  kennenzulernen. Das kann In Folge dann so jemand potentiell Jahrelang ununterbrochen totale Ablehnung erfahren, während Ihm gleichzeitig per Markteting vorgegaukelt wird, das sei ja alles so leicht und wer auf Tinder nicht x likes hat ist ein hoffnungsloser loser. Selbes Marketing , das dazu noch ein rein kommerzielles Beziehungsbild von der Beziehung als Tauschgeschäft vermittelt.Das OG als Mann den Selbstwert senkt, ist genügend durch Studien erwiesen. OG ist hochgradig ungesund, hast du ja selbst mal recht gut beschrieben. Nun machste das mit jemandem, der ohnehin Probleme hat, einen geringen Selbstwert und noch obenddrauf höchstwahscheinlich in der Kindheit dysfunktionale Vorbilder gehabt hat, pack Internetforen drauf wo er sich mit Gleichtgesinnten bestärken kann, und fertig ist dein Incel. 

Braucht man nur in jeden Beliebigen Incelthread gucken. Da wird sich zu 100% auf diese Internetscheinwelt berufen, reale Beispiele habe Ich noch nie gesehen. Gibt die Illusion, man können da einen "Markt" analysieren, obwohl besagter "Markt" 99% der Menschen gar nicht beinhaltet und unter absurd verzerrten Bedingungen abläuft, die keinerlei Rückschlüße auf die Realität erlauben.

Btw: Diktaturen entstehen, wen eine Gesellschaft zu viele Leute nicht Teilhaben lässt. Ob diese daran "selbst schuld" sind, ist völlig gleichgültig. Sie sind nun mal da, um ein geflügeltes Wort zu benutzen, und das hat Auswirkungen solange man lieber nach ausgrenzung und repression schreit statt sich der zugrunde liegenden Probleme anzunehmen. Wird auch nicht besser, wenn man diesen Leuten per Marketing das Hirn fickt. 

 

Gilt brigens auch fürs Wirtschaftliche. Klar, konsumieren kannste bis der Arzt kommt. Aber n Haus kaufen? Kinder zuhause großziehen, ohne dass beide Elternteile immer nur arbeiten sind? So sachen, die in unserer Elterngeneration jeder Hilfsarbeiter Selbstverständlich genommen hat? Das wird knackig, selbst  als Gutverdiener. Und das bezieht die in Deutschland  über 30% (Tendenz steigend) Prekären Arbeitnehmer überhaupt nicht ein, die auf die Billigwaschmaschine 6 monate sparen müssen. Da gehts nunmal klar bergab, sehr langsam und immer noch mit relativ guten Lebensbedingungen, aber stetig. Da braucht man nix schönreden. Lieber gegensteuern bevor die Dinge tatsächlich  schlimm werden.

 

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vor 2 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

Mal gefragt warum die den feiern? Ich hab schon ewig nicht mehr über den Film geredet. würde mich interessieren. 

Also ich erinnere mich nicht mehr, kann nochmal fragen, wenn ich die sehe. Es waren auch mehrere Dinge. Fight Club bietet ja mehr, vor allem diesen Plottwist, dass Jack eigentlich 

Spoiler

Tyler Durden

ist. Interessant ist auch die Szene, wo er dem Typen ne Pistole an den Kopf hält und zu ihm meint, er soll sein Leben in Griff kriegen oder er kommt und tötet ihn. Oder dass überall StarBucks-Becher stehen, oder dass er erklärt wie man mit Fett Sprengstoff macht (Szene musste im Film geändert werden deshalb). Der Film ist sicherlich nicht eindimensional. 


Also ich hab auch was von Bret Weinstein, sprich intellectual dark web, was gesehen, wo er meinte, dass man halt gezielt die Unsicherheiten oder den Gruppenzwang von Menschen triggert damit sie mehr konsumieren. Das Problem ist viel mehr, dass das Marketing viel zu viel Macht hat, weil die Möglichkeiten durch Technologie übelst krass sind. Es wird eine Scheinwelt erzeugt, die eigentlich nicht existiert. Das sieht man ja an Modetrends, es hat nur Bedeutung innerhalb der Menschen, die dem Bedeutung zu kommen lassen. Das baut so eine Art Druck auf einzelne auf, die sich dem nicht beugen wollen. 

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