Tirade: Unser Arbeits- und Konsum-Lifestyle ist völlig aus der Zeit gefallen

143 Beiträge in diesem Thema

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Ich glaub, die Altvorderen nannten es.. Dummheit.

 

Ja nee. Alles psychologisch und soziologisch hochauflösend erfasst, ausgewertet und im Marketing aufbereitet.
Deswegen funktioniert das ja so gut. ^^
Wird auch immer besser.

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Gast
vor 29 Minuten, Blackfree schrieb:

Guten Morgen zusammen, ich muss ein paar Gedanken loswerden. 

Gestern hatte ich ein digitales Feierabendbier mit den Kollegen. Die Kollegen, das sind alles gutverdienende Wirtschaftsingenieure, während ich noch Student bin. 

Jedenfalls haben wir geplaudert und ich hab echt irgendwann nicht mehr die Welt verstanden - es hat regelrecht Klick gemacht. Auf der einen Seite vermissen Sie ihre Studentenzeit und die viele Zeit damals, auf der anderen Seite haben sie sich halt auch einen teuren Lifestyle geschaffen, mit dem sie eben auf ihren 40h-Job im Hamsterrad angewiesen sind. Da wird der Wocheneinkauf geliefert, Essen genauso, man hat ein Auto etc.. Was sich natürlich alles summiert. 

Ich meine das betrifft ja nicht nur meine Kollegen. Wir leben überhaupt in einer Hyperkonsum-Gesellschaft, wo man immer das neueste Smartphone will, tolle Pflanzen, was man zum Kochen benötigt wird abgestimmt per Paket geliefert (HelloFresh), genauso Kleidung (Outfittery etc.), vermeintlich nachhaltige Produkte werden einem überall angedreht, wo doch Konsumverzicht und Verwenden bereits existierender Produkte (die man selber hat oder von Großmutter) das nachhaltigste überhaupt ist. Der DIY-Trend wird mittlerweile von z.B. Baumärkten aufgeschnappt und man bekommt vorgefertigt Paletten, aus denen man sich dann ach so originelle Palettenmöbel bauen kann. WTF.  

Kurzgesagt: Seehr viele Menschen sind wahnsinnig Marketing-gesteuert. Ich will mich da ja nicht ausnehmen, falle auch manchmal drauf rein. Aber was mittlerweile abgeht, ist halt völlig krank. Statt einfach mal selber Dinge zu reparieren, Pflanzen selber zu züchten und zu tauschen, wirklich einzigartige Möbel selber zu bauen, selber zu kochen geben sich doch sehr viele Menschen einer totalen Gehirnwäsche durch sozialen Netzwerken hin und fressen das, was ihnen durch Werbung vorgesetzt wird. Und man wundert sich, warum so viele Menschen depressiv sind und Angststörungen haben. Prost Mahlzeit.  

Und damit schließt sich der Kreis zum 40h-Hamsterrad: Heutzutage muss, zumindest wer studiert hat, eigentlich niemand mehr volle 40h arbeiten, um ein "gutes Leben" zu führen. Wir haben eine extrem hohe Produktivität, können spätestens seit Corona von überall arbeiten, Lebensmittel sind spottbillig, Beiträge fürs Fitnessstudio und einen Internetanschluss ebenso. Wir haben das gesamte Wissen der Menschheit in der Hosentasche immer dabei. In der Realität aber leben die meisten doch den von mir oben skizzierte Lifestyle, der einfach wahnsinnig weit entfernt von einem Leben ist, dass unseren natürlichen Bedürfnissen nahekommt. 

Und nein, ich bin kein totaler Öko, habe auch Spaß an Technik und Mode und benutze soziale Medien. Aber ich verstehe nicht, wie man als aufgeklärter Mensch im Jahr 2020 einen Lifestyle haben kann, in welchem man sich mit Boni bei der Arbeit, z.B. Dienstwagen den man auch privat nutzen kann oder ein geschenktes Handy für privat, ernsthaft locken lässt. Ich kann doch nicht der einzige sein, der angesichts von Corona, Klimawandel und unfassbar häufigen psychischen und körperlichen Erkrankungen sieht, dass der Lifestyle des deutschen Michel völlig aus der Zeit gefallen ist.    

Ich teile deine Beobachtungen, deine Interpretation bzw Meinung dazu jedoch nur bedingt.

Daher eine Frage: du bist noch Student. Irgendwann wirst du ja bestimmt dein Studium abschließen und arbeiten (müssen). Wie stellst du dir das vor?

Du sagst, niemand muss ins Hamsterrad um ein angenehmes Leben zu führen. Was wäre für dich ein angenehmes Leben? Wie viele Stunden pro Woche würdest du dafür arbeiten wollen und mit wie viel Einkommen glaubst du könntest du angenehm leben?

Dazu bitte eigene Umstände reflektieren, vielleicht erbst du ja mal ordentlich und musst daher nicht vorsorgen. 

Schau mal: ich bin zum Beispiel sehr unbegabt darin, Dinge zu bauen oder zu reparieren. Andere können das vielleicht. Meine Zeit ist also faktisch sinnvoller eingesetzt für Dinge, die ich kann und andere eben nicht. Dafür bekomme ich Geld und bezahle damit Leute für Leistungen, die ich nicht machen kann oder will.

Glaube nicht, dass ich deswegen krank werde.

Meiner Wahrnehmung nach werden Leute krank, die wirklich gefangen sind zwischen Leistungsdruck und Erfüllen von Erwartungen oder Verpflichtungen. 

Ich habe da für mich entschieden, durch signifikantes Investieren einen immer größeren Freiraum zu schaffen. Und dabei lebe ich wahrlich nicht günstig. 

Das geht, weil ich mir jahrelang den Arsch aufgerissen habe um das jetzt so machen zu können. Wenn ich sofort kein Gehalt mehr bekommen sollte, käme ich locker 3, vermutlich eher 4 Jahre easy durch ohne (!) mich dramatisch einzuschränken. 

Auch das Wissen hält einen vermutlich eher gesund.

Und das alles hat mir das sogenannte Hamsterrad ermöglicht.

Got my point?

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Ja, richtig und jetzt? Was machen wir nun? 

Irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Meditieren zum Ausgleich? Ist ja auch schon en vogue und trendy und eher was für Frauen.

Kraft- und Kampfsport ist vllt. die beste Lösung für uns Männer. Da ist man seiner Natur ganz nah (Wettkampf/Anerkennung). Wir brauchen einfach den scheiß um uns lebendig zu fühlen. 

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Gut, ich sollte nicht den klassischen Fehler machen und von mir auf andere schließen, das stimmt schon.

Ich persönlich brauche nicht viel. Mir reicht eine Wohnung in einer der lebenswertesten Großstädte Deutschlands, kein Auto, ab und zu mal Urlaub und ein gewisses Polster, damit man sich keine Sorgen machen muss. Kinder möchte ich zumindest in naher Zukunft keine. Und ja, vermutlich werde ich in den nächsten Jahren auch zwei mal etwas erben. 

Mit meinem Bachelor (Master in noch Arbeit) bewege ich mich momentan schon bei 45-55k im Jahr. Ich wüsste gar nicht, was ich mit dem Geld anfangen soll. Und das ist dann der Punkt, wo es für mich sinnfrei wird. Da sehe ich Freunde, die  gefühlt aus Langeweile, jedenfalls ohne explizites Bedürfnis, viel Zeug kaufen, aber nicht glücklich sind. Sind immer gestresst und werden von der Firma verheizt - hab das auch schon hinter mir, aber dafür ist mir meine Gesundheit und Leben zu schade. 

Arbeiten will ich, um das wichtigste zu finanzieren und meinen Platz in der Gesellschaft zu haben/ etwas beizutragen. Daher ziele ich auch momentan auf einen halbwegs erfüllenden Job. Und da reicht dann auch eine 80%-Stelle. 

Und ansonsten halte ich es wie du, @Masterthief. Ich versuche nebenbei Geld zu machen, dass ich verbrennen oder ansparen kann- durch kluges investieren oder eigene Projekte. Hier habe ich in den letzten Jahren, im Prinzip schon seit der Schulzeit immer mal wieder Dinge gestartet, die auch Geld gebracht habe (Fotografie für dpa & co, An- und Verkauf, ...). Und das hat dann auch wirklich großen Spaß gemacht, wenn man durch sein eigenes Projekt sein eigenes Geld verdient hat. Hab es dummerweise nie skaliert, so dass es nie in die tausende € gegangen ist. Aber eigentlich wäre jetzt der beste Zeitpunkt, wo ich noch die Zeit dafür habe, sowas wieder ernsthafter aufzuziehen. 

vor 2 Minuten, AnonymX schrieb:

Ja, richtig und jetzt? Was machen wir nun? 

Irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Meditieren zum Ausgleich? Ist ja auch schon en vogue und trendy und eher was für Frauen.

Kraft- und Kampfsport ist vllt. die beste Lösung für uns Männer. Da ist man seiner Natur ganz nah (Wettkampf/Anerkennung). Wir brauchen einfach den scheiß um uns lebendig zu fühlen. 

Ja, darauf setze ich. Mache Yoga, meditiere und Kraftsport. Meide Bildschirme und das Internet wo es nur geht. Hauptsache wieder mehr in Richtung unserer Natur. 

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vor 7 Minuten, Blackfree schrieb:

Ja, darauf setze ich. Mache Yoga, meditiere und Kraftsport. Meide Bildschirme und das Internet wo es nur geht. Hauptsache wieder mehr in Richtung unserer Natur. 

Muss mich präzisier ausdrücken.

Menschliche Natur: arbeiten Richtung Komfort und Überfluss (Faulheit).

Willen der Natur: Kreislauferhalt, Kampf ums überleben einer Spezies. 

So gesehen bedienen wir unsere eigene Natur sehr gut und hebeln die natürlichen Mechanismen dermassen gut aus, dass wir am Arsch sind. Wurde im Film "Fight Club" richtig gut aufgegriffen: 

Fight-Club-7-rcm600x0.jpg

bearbeitet von Gast

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Ouw. Jetzt wird´s philosophisch.
Saß auch mal mit einer Freundin bei paar Drinks über dem Thema Motivation und meinte irgendwas die Richtung: "Ich glaub, mir fehlt sowas wie´n großer Krieg. Darin bin ich auch ziemlich gut."


Problem nur. Ab einem gewissen Level an Abstraktionsvermögen kriegt einem keiner mehr nen Krieg verkauft. ^^
"War is a Racket."

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vor 5 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Ouw. Jetzt wird´s philosophisch.
Saß auch mal mit einer Freundin bei paar Drinks über dem Thema Motivation und meinte irgendwas die Richtung: "Ich glaub, mir fehlt sowas wie´n großer Krieg. Darin bin ich auch ziemlich gut."


Problem nur. Ab einem gewissen Level an Abstraktionsvermögen kriegt einem keiner mehr nen Krieg verkauft. ^^
"War is a Racket."

Hä? Die wollte zum Raid eingeladen werden. Dein Abstraktionsvermögen gerät ins Stocken. Mach mal ne Pause hier :-p 

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Gast botte

@Blackfree - Du konstruierst hier einen Gegensatz, wo keiner sein muss.

Was spricht dagegen, einen Job zu haben, in dem Du gerne 40, 50 Stunden die Woche machst, weil er Dir Sinn stiftet und (zu großen Teilen, bin ja kein Spinner) einfach Spaß macht? Wo Beruf noch von Berufung kommt?
Und dann trotzdem auf dem Wochenmarkt einzukaufen. Abends selbst zu kochen? Freunde einzuladen, statt individuell zu konsumieren (OK, coronabedingt derzeit schwierig)? Auf Deinem Balkon Tomaten und Chilis zu züchten? Das Smartphone abends auch mal auszumachen?

Die zweite Zeile ist halt Aufwand. Und wenn ich meine Arbeit nur 'erleide' bzw absitze, dann langt's abends häufig nur noch für Couch und Pizzataxi. Dann sind die drei Wochen Sommerurlaub die einzig gute Zeit im Jahr.
Das muss aber nicht so sein.

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Ich verstehe das konkrete Problem nicht.

Was genau hat übermäßiges Konsumverhalten mit einem autonomen Lebensstil zu tun?

Ich habe keine Ahnung vom Klempnern, Tischlern oder von Elektrotechnik und mir fehlt die Zeit und die Lust dazu, dies zu ändern. Klar, ich halte es auch für ne gute Sache neues zu lernen und selbst machen zu können, aber das würde ich einfach nicht in allen Bereichen ausreichend hinkriegen. Daneben gibt es ja noch die Hobbies auf die ich wirklich Bock habem

Ich baue mir meine Möbel nicht selbst, deswegen lebe ich im Hamsterrad? Hab sogar tatsächlich mir vor 2 Wochen was aus Paletten gemacht. War halt der effizienteste weg genau das zu bekommen was ich brauche. Und ich find's richtig richtig geil. Wen interessiert es ob und wie viele dasselbe Teil haben?

vor 1 Stunde, Blackfree schrieb:

Mit meinem Bachelor (Master in noch Arbeit) bewege ich mich momentan schon bei 45-55k im Jahr. Ich wüsste gar nicht, was ich mit dem Geld anfangen soll.

Da haben wir eine ähnliche Situation. Seit November habe ich meinen Abschluss und habe ein ähnliches Einkommen. Hab mich auch vorher gefragt, was ich denn mit dem ganzen Geld machen soll. Ich hab ja vorher als Student auch von 650€ im Monat gut gelebt.

Aber wenn das Einkommen dann plötzlich 3-5 Mal so hoch ist, sieht man plötzlich mehr Sachen und Gelegenheiten, die man vorher ausgeblendet that, weil sie eh außerhalb des Budgets waren. Hier Mal ne Aufschlüsselung, wofür man dann Geld ausgibt:

Mir war es wichtig, trotz 40h Job mein Sozialleben aufrecht zu erhalten. Deswegen ist es nicht selten passiert, dass ich direkt nach der Arbeit zu irgendwelchen Verabredungen gehe. Dadurch kam es dann öfter dazu, dass ich Tage am Stück nicht koche und stattdessen unterwegs oder zum Treffen was gegessen habe. 

Essen gehen wurde also zu einer wöchentlichen statt monatlichen Sache. Oft auch 2 Mal in der woche. Ist bequemer, schmeckt tendenziell(!) Besser und schneller. Pho selbst zu machen ist geil, aber ich hab einfach nicht die Zeit, die Brühe da stundenlang auf dem Herd köcheln zu lassen. Dass es anders geht, ist mir völlig klar. Statt nem 6€ Burger könnte ich auch von ner 1,5 Brezel oder so leben. 

Dann floss noch einiges an Geld in meine Hobbies. Es ging vorher zwar auch irgendwie, aber mit dem Geld konnte ich meinen Hobbies intensiver nachgehen. Sei es zusätzliches Equipment oder Unterricht, den man sich nun leisten kann. 

Plötzlich melden sich die Freunde vom anderen Ende Deutschlands Mal wieder. Du hast echt Bock sie Mal wieder zu treffen, aber....warum eigentlich nicht? Zug und Bus kann man sich jetzt gut leisten.

Klamotten. Ich persönlich habe das Problem, dass meine Schuhe höchstens 6 Monate halten. Keine Ahnung, was ich falsch mache, aber es ist so. Nun habe ich beschlossen mir recht teure Schuhe zuzulegen, in der Hoffnung dass diese mal länger halten. War auch nochmal ne gewisse Summe, die ich erst jetzt ausgeben kann.

Und der größte Kostenpunkt bisher: Umzug. Für die erste eigene Wohnung hatte ich schon konkrete Ideen, die dann auch einiges gekostet haben. Aber vielleicht sind die Ideen auch nur das Ergebnis einer Gehirnwäsche, wer weiß. 

Ach und als absehbar war, dass ich etwa 2 Monate alleine in meinem Zimmer sitzen werde, hab ich mir ne Switch zugelegt.

Was das Hamsterrad angeht: ist grundsätzlich keine schlechte Sache. Wenn du weißt was du willst und das Hamsterrad dir dabei hilft, ist doch alles gut. Blöd wird es erst, wenn es dich deinen Zielen eigentlich nicht weiterbringt und du aus welchem Grund auch immer, keine Alternative hast.

Ich beobachte in meinem linken alternativem Freundeskreis immer mehr, dass man mehr in Teilzeit arbeiten, weil man sich bewusst für Freizeit und gegen ein höheres Einkommen entscheidet. Hat man aber gewisse finanzielle Ziele, ist Teilzeitarbeit wohl nicht die beste Lösung.

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vor 25 Minuten, Awakened schrieb:

Ich verstehe das konkrete Problem nicht.

Was genau hat übermäßiges Konsumverhalten mit einem autonomen Lebensstil zu tun?

Hab´s so verstanden, dass die (bzw viele) Leute sich mit Verbindlichkeiten zumüllen, für die sie dann buckeln müssen, um daraufhin über das notwendige Gebuckle zu jammern, was gar nicht in dem Maße nötig wäre, wenn sie sich weniger mit Verbindlichkeiten zumüllen würden.

Hausbau, oder Auto wären die Klassiker.
Niedrigschwelliger halt sowas wie 8 Streamingdienste am laufen, 80 Euro Handyverträge etc pp. Das läppert sich alles.

bearbeitet von Easy Peasy

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Hm, schlüssel doch mal auf wofür du kohle raushaust. Die Kaufkraft gerade in den von dir angesprochenen Städten ist halt vergleichsweise gering. Fängt doch schon bei den teuren Mieten an.

Der Unterschied ob Hansterrad oder nicht liegt bei dir zwischen 80 und 100%? Schau dir doch mal die Einkommenspyramide an und sag mir wie viele langfristig auf 80% oder darunter gehen können.

Für mich ist da bisschen viel in einem Topf. Ist doch ein unterschied ob der Berufsanfänger sagt ich hätte jetzt gerne ein Auto weil Freiheit und kauft sich nen alten polo oder zieht in die erste eigene Wohnung. Im Gegensatz zu demjenigen der den fetten Benz mit einer astronomischen Leasingrate nimmt und den in seiner Tiefgarage der überteuren Neubauwohnung parkt und mit seiner Breitling in den Aufzug steigt.

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Wenn regelmäßig funktioniernde Sachen gegen neue getauscht werden, z.B. Flachbild oder Smartphone. Oder wenn ständig die neusten Serien und Filme konsumiert werden müssen, weil man will ja nichts verpassen. Von dieser Konsumwelt redet der TE. 

Und jeder kennt solche Leute im Umfeld oder ist gar selber einer. (Geschrieben von meinem uralt iphone 5. Na, wer kann das unterbieten?)

 

@Blackfree fang jetzt blos nicht an auch noch Politik zu hinterfragen, dann hast du deine nächste Depression sicher. 

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vor 33 Minuten, YEE schrieb:

Wenn regelmäßig funktioniernde Sachen gegen neue getauscht werden, z.B. Flachbild oder Smartphone. Oder wenn ständig die neusten Serien und Filme konsumiert werden müssen, weil man will ja nichts verpassen. Von dieser Konsumwelt redet der TE. 

Und jeder kennt solche Leute im Umfeld oder ist gar selber einer. (Geschrieben von meinem uralt iphone 5. Na, wer kann das unterbieten?)

 

@Blackfree fang jetzt blos nicht an auch noch Politik zu hinterfragen, dann hast du deine nächste Depression sicher. 

Wenn die Menschen in ihrer Gesamtheit weniger/seltener konsumieren, gibt es weniger Arbeitsplätze und/oder geringere Gehälter und/oder höhere Preise. Unser Wohlstand hängt mit unserem Konsumverhalten zusammen. Sind halt Fakten.

Hinterfragen sollte man allerdings die Luxusindustrie (sollte eher den Reichen das Geld abzapfen und in den Kreislauf bringen). Ein Abteilungsleiter mit 150k Jahreseinkommen sollte sich mal Fragen ob eine 20k teure Uhr und der 100k teure Wagen in sein Budget passt. Beim Multimillionär-Unternehmer passt es ganz sicher. Hier sehe ich die Gefahr vom aggressiven Marketing. Wieso sparen Jugendliche oder Azubis auf ein Gucci Pulli oder die Rolex? Richtig, weil ihre Vorbilder (Millionäre) es so zur Schau stellen und es "cool" ist.

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vor 1 Minute, AnonymX schrieb:

Wenn die Menschen in ihrer Gesamtheit weniger/seltener konsumieren, gibt es weniger Arbeitsplätze und/oder geringere Gehälter und/oder höhere Preise. Unser Wohlstand hängt mit unserem Konsumverhalten zusammen. Sind halt Fakten.

Jetzt darfst du nochmal logisch nachdenken ob das Sinn macht was du da schreibst. 

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vor 11 Minuten, YEE schrieb:

Jetzt darfst du nochmal logisch nachdenken ob das Sinn macht was du da schreibst. 

Macht absolut Sinn. Probiere du nochmal, wird schon. 

Verdeutliche dir das gerne:

Tesla nachfrage sinkt. Produktion wird verringert (höhere Materialkosten in der Beschaffung --> aufgrund niedrigerer Bestellmenge höhere Produktionskosten in der Kette der Lieferanten, verhältnismässig höherer Personaleinsatz pro Fahrzeug in der Produktion + Entwicklungskosten schiessen hoch pro Fahrzeug (Personaleinsatz gleich). Weniger Arbeitsplätze (Produktion), geringere Gehälter (Entwicklung) und höhere Preise um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Sinkt da die Nachfrage weiter oder die Preise können nicht am Markt realisiert werden --> Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet --> Ende der Unternehmung.

Aus diesem Grund zahlen Konzerne gut und KMUs weniger gut (die nicht aus dem DL-Bereich kommen).

bearbeitet von Gast

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vor 26 Minuten, YEE schrieb:

Jetzt darfst du nochmal logisch nachdenken ob das Sinn macht was du da schreibst. 

Er hat schon recht. Corona ist doch das super Beispiel; es wird gerade weniger konsumiert, deswegen verlieren Menschen gerade in einigen Branchen ihre Jobs (Automobil). Ich gehörte auch zum Team "Kurzarbeit" für 4 Monate.

Warum? Weil der Markt gesättigt ist, aber trotzdem die Utopie vom ewigen Wachstum wird geglaubt.

Das Problem ist halt, der Konsum, der die Wirtschaft aufrechterhält, hat den Zenit der Sinnhaftigkeit überschritten. Viele Industrien entwicklen Strategien, damit du schneller und öfter nachkaufst: schlechter werdende Qualität und geplante Obsoleszenz gehören zB dazu. Die Smartphone-Industrie auch: alle 6 Monate ein neues Gerät, Software-Updates ebenso nur so kurz. Kaufen, wegwerfen.

bearbeitet von LasseMaskrachen
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vor 17 Minuten, LasseMaskrachen schrieb:

Er hat schon recht. Corona ist doch das super Beispiel; es wird gerade weniger konsumiert, deswegen verlieren Menschen gerade in einigen Branchen ihre Jobs (Automobil). Warum? Weil der Markt gesättigt ist, aber trotzdem die Utopie vom ewigen Wachstum wird geglaubt.

Das Problem ist halt, der Konsum, der die Wirtschaft aufrechterhält, hat den Zenit der Sinnhaftigkeit überschritten. Viele Industrien entwicklen Strategien, damit du schneller und öfter nachkaufst: schlechter werdende Qualität und geplante Obsoleszenz gehören zB dazu. Die Smartphone-Industrie auch: alle 6 Monate ein neues Gerät, Software-Updates ebenso nur so kurz. Kaufen, wegwerfen.

Funktioniert auch ganz gut und wird es auch in Zukunft. Und aus diesem Grund ist das Potenzial von Alphabet und Facebook nahezu unbegrenzt. Nicht das der jeweiligen Brands, welche von diesen Forschungs- und Marketingplattformen profitieren. 

Die Hierarchie der Zukunft wird vermutlich so aussehen:

Instagram --> Influencer (Algorithmus entscheidet wer Influencer wird) --> Brand (Influencer entscheidet was cool und angesagt ist)

Marken geben längst nicht mehr unabhängig den Trend vor. Sie reagieren lediglich. Das Zusammenspiel von Plattform und Influencer entscheidet was gekauft wird. Wenn morgen keiner mehr "Benz" schreit, sondern "BMW"  und Instagram das so in den Vordergrund drängt, dann beobachtet mal die Absatzzahlen (unabhängig von der Qualität).

Guckt euch mal die Kering Aktien Entwicklung der letzten 5 Jahre an. Ab dem Zeitpunkt wo die ganzen "Rapper" angefangen haben über Gucci, Luis etc. zu rappen. Davor war der Scheiß bei Normalos überhaupt nicht aufm Radar (ach Gucci, ja irgendwas mit Mailand oder so).

Um den Scheiß zu checken muss man auch kein Raketenwissenschaftler sein. Wir leben in einer anderen Zeit als noch vor 10 Jahren. 

bearbeitet von Gast

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vor 10 Minuten, LasseMaskrachen schrieb:

Warum? Weil der Markt gesättigt ist, aber trotzdem die Utopie vom ewigen Wachstum wird geglaubt.

Wir brauchen scheinbar echt mal wieder nen großen Krieg.

Ideen?
 

Kreuzzüge hatten wir schon. Bevor das kommt. War so lala.
Klassenfahrt zur Wolga lief auch nich so pralle.
Überal wo´s sofort spannend wäre, sind Atombomben im Spiel..

Argentinien vielleicht? Wir haben da doch eh schon n paar Außenposten.
Erfahrungsgemäß macht der Rest eh mit. Wie die Dominosteine.

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vor 12 Minuten, AnonymX schrieb:

Instagram --> Influencer (Algorithmus entscheidet wer Influencer wird) --> Brand (Influencer entscheidet was cool und angesagt ist)

Ist das Modell von heute. Eins davon.

Vermute, das wird noch feinkörniger und niedrigschwelliger in der Zukunft.
Die Kids werden ja aktuell schon in ihren Whatsapp(oder welche App auch immer) Gruppen und Games abgeholt.
Bin gespannt, wann die ersten Staaten reagieren. "Wir" also unsere Altersgruppe, die bei dem Potential der neuen Medien schon bissl mehr durchsieht, kommen ja so langsam an die Macht weltweit.
Aktuell heißes Thema sind z.B. "Lootboxen", aka Gambling mit Muttis Kreditkarte.

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Ja eh, geht nur darum, dass wir die Realität in der wir nunmal leben auch so akzeptieren müssen (nicht zu vergleichen mit "ein aktiver Teil dieser zu sein"). Ne Hütte im Wald ohne soziale Medien hat durchaus seine Romantik, nur braucht man sich nicht zu wundern wenn die soziale Abgrenzung erfolgt weil man ein "Sonderling" ist. Bin da eher Diplomat: "ah cool, der neue AMG, sei dir gegönnt bro" und danach "Scheiße die Blutlinie von Cody McFadyen ist ja der Obershit, ich schalte mein Handy aus, verziehe mich an den See und schwinge meine Angel".

Man muss nicht immer die Realität verändern wollen. Leben und leben lassen.

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Ich gebe mal noch mehr Beispiele: Ich fahre ein 13 Jahre altes japanisches Auto. Otto-Motor mit Steuerkette; diese ist doppelt ausgelegt, sieht also aus wie zwei Fahrradketten nebeneinander. Prinzipiell unkaputtbar. Ein deutscher Hersteller hat aus Kostengründen auf die einfache Kette umgestellt (halt Fahrradkette), weil billiger. Gleichzeitig beim Verhandeln den Einkaufspreis so dolle gedrückt, dass der Zulieferer einen Qualitätsschritt auslassen musste, um rechnerisch „Geld verdienen“ zu können. Jetzt ratet mal, bei welchem Hersteller es dann Zuhauf Steuerkettenprobleme durch überspringen und kaputte Motoren gab.

bearbeitet von LasseMaskrachen

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VW

 

Komm ick jetzt in´s Fernsehen? ^^

wobei

vor 3 Minuten, LasseMaskrachen schrieb:

Ein deutscher Hersteller hat aus Kostengründen auf die einfache Kette umgestellt (halt Farradkette), weil billiger.

Da ging´s nicht nur um Kosten. Auch Gewicht (Stichwort Start Stopp).
Aber ja. Nach 20-30 Jahren "i" müssen wir Steuerkette scheinbar wieder lernen.

bearbeitet von Easy Peasy

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