Immer diese "freiwilligen Abendveranstaltungen" nach Feierabend

17 Beiträge in diesem Thema

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Grüß euch,

ich arbeite in einem mittelständischen Unternehmen in der IT-Beratung. Bin seit bald 4 Jahren im Unternehmen und unser Team wurde, seitdem ich dazu gestoßen bin, von vier Leuten auf knapp 20 vergrößert 🙂

Soweit so gut, bin also in der glücklichen Lage dass ich bereits zu den Routinierten Leuten und mehr oder weniger bekannten Gesichtern im Unternehmen gehöre. 

Im Zuge des Wachstums unseres Teams legen wir großen Wert auf ein funktionierendes Onboarding der neuen Mitglieder. Wenn mehrere Personen innerhalb weniger Wochen gemeinsam neu bei uns starten, werden die dann kurzerhand eingeflogen und für eine Woche in einem Hotel nahe der Firma untergebracht,  damit man sie kennen lernt und damit sie die Unternehmenskultur kennen lernen. Grundsätzlich arbeiten sie in anderen Büros quer in DE/AT verteilt, teilweise im Ausland oder sind beim Kunden vor Ort, also nur Remote erreichbar.

Sind jetzt alle bei uns vor Ort, darf natürlich ein Team Meeting (1-2 Tage Untertags, Pflichttermin und Workshop-Charakter) inklusive freiwilliger Abendveranstaltung, zu der natürlich jeder eingeladen ist, nicht fehlen. Da geht man nach dem Feierabend gemeinsam wohin essen und was trinken (und zahlt fast immer, außer bei der Weihnachtsfeier, selbst).

Gefühlt werden wir alle 3 Monate unter der Woche gebeten, die neuen Mitglieder/Kollegen willkommen zu heißen und am Abend mit denen was zu unternehmen. ;-) Anfangs war das ja aufregend für mich, weil ich selber neu war. Mittlerweile geht mir das aber ehrlich gesagt auf den Keks. Ich beginne meist sehr früh zu arbeiten und bin eigentlich um 15 Uhr weg aus dem Büro. Will Abends meine Ruhe haben und nur chillen. Lieber trenne ich Beruf und Freizeit - andere Kollegen sehen das nicht immer so. Da dieses Ausgehen und Quatschen dann meistens bis spät in die Nacht dauert, graut es mir jedes mal davor wenn wieder so ein Termin naht 😐 An solchen Tagen bist du dann im Prinzip von 9 Uhr bis 24:00 Uhr voll für die Firma eingespannt. Null Bock drauf. Und dazwischen noch heimfahren, duschen, im Stau stehen. Dann wieder zurück, damit du dann 4 Stunden lang essen, saufen und labern kannst mit Leuten die du eigentlich nicht den ganzen Tag sehen willst... Mich kostet das auf jeden Fall ziemlich Energie und ich brauche danach mehrere Tage für mich alleine um wieder runterzukommen.

Wie geht ihr in solchen Situationen um? Geht ihr da trotzdem hin - auch um die eigenen Karrierechancen evtl. nicht ganz mit den Füßen zu treten ? Oder habt ihr für euch entschieden, dass ihr generell Abends fern bleibt? Würde mich interessieren, ob hier auch Führungskräfte anwesend sind, die genau mit solchen Themen konfrontiert sind und solche Sachen auch organisieren müssen 🙂

 

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Bin zwar keine Führungskraft, kenne so ähnliche "Veranstaltungen" aber. 

Ist absolut nicht meines. Für mich sind solche "Feiereien" mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden. Außerdem sehe ich meine Kollegen öfter und länger als meinen SC. Das habe von Anfang an klar kommuniziert und bleibe deswegen fern. Ob's mir negativ ausgelegt wird - kann sein oder auch nicht. Nehme ich so hin - meine Entscheidung. 

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Gast

Interessantes Thema. Hat Spaß gemacht zu lesen.

TE kann verstehen dass dich das abnervt. Würde mir das auch nicht antun. Einmal im Jahr mit der Abteilung ok, aber mehr auch nicht 

 

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Dann geh halt nicht hin. Wieso Karrieretechnisch schlecht dastehen ? Ich war am Anfang auch fast überall dabei, weil ich dachte, ich muss da einfach hingehen um mich zu integrieren. Nach 4 Jahren und quasi fast als Gründungsmitglied, bist du niemandem mehr Rechenschaft schuldig. Würde ich abwinken. 

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Gast

Mir ist nicht klar, wieviele Abende es alle drei Monate betrifft. Nur einen in dieser Woche oder mehr? Wenn es 4 Abende im Jahr betrifft, würde ich da keinen Aufriss machen und hingehen, ggf. halt 22 Uhr abseilen. 

Grundsätzlich hängt es viel von der Unternehmenskultur ab, wieviel Bedeutung das hat. Truppe mit starren Regeln, Haufen von Individualisten, herzlich mit viel persönlicher Nähe, aber auch Konflikte überdeckend, etc. 

Diese Treffen sind ein Unternehmensritual und daher Pflichttermin, wenn man zum Kern gehören will. Der Zweck ist: Verbindungen schaffen, die im Berufsalltag dann hilfreich sind. Bekommst Du von diesen positiven Wirkungen etwas mit? 

Wenn der Deal vom Zeitaufwand für Dich nicht stimmt, spar eher die Zeit an anderer Stelle für Dich ein, wo es nicht so auffällt bzw. wo es für das Unternehmen nicht so wichtig ist, wie am dieser Stelle. 

Man gewöhnt sich auch schnell an die regelmäßig reinkommende Kohle und das Positive, was damit verbunden ist, wird oft nicht mehr so stark wahrgenommen. Die Nachteile fallen mit der Zeit oft mehr ins Gewicht. 

Was kannst Du tun, um die Abende für Dich interessanter zu gestalten? Vielleicht empfinden es einige (ebenfalls erfahrene Kollegen) es ähnlich und Du bewahrst das Unternehmen davor, dass das anfänglich gute Ritual jetzt zur lästigen Pflichtübung wird. 

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Gast botte

@countless - Deine Entscheidung, Deine Konsequenzen. Willkommen bei den Erwachsenen!

That much said: wenn die Leistung stimmt, spricht nichts dagegen, sich auch mal ein bischen rar zu machen. Würd‘s aber unregelmässig machen - den Typen, der kategorisch NIE dabei ist, willste auch nicht geben. Socializing mit Kollegen ist an sich nicht unwichtig.

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Gast

Hier mal die Sicht einer Führungskraft: gemeinsame Abendveranstaltung machen wir im lokalen Team ab und an spontan (ohne Pflicht), große Events über alle europäischen Standorte hinweg vielleicht 2x pro Jahr. Auch ohne Pflicht. Selbst bezahlen muss das allerdings niemand der Angestellten. Das übernimmt die Firma, manchmal auch jemand aus dem Management persönlich.

Wenn da jemand nicht mitziehen möchte, hat das von meiner Seite aus auch keine negativen Auswirkungen auf die Karriere.

Allerdings war ich selber faktisch immer dabei (auch bei vorherigen Arbeitgebern) und bin jetzt Teil des Management Boards.

Hängt das zusammen? Vermutlich nicht wirklich, aber vielleicht ja doch ein klein wenig? Ein hochwertiges Branchennetzwerk ist in jedem Falle immer hilfreich.

Lange Rede, kurzer Sinn: schau halt zu, dass du ab und zu dabei bist und verabschiede dich zeitig, so dass es für dich passt. Im Zweifel ganz zuhause bleiben. Es will niemand einen schlecht gelaunten Kollegen am Abend oder in den Tagen danach im Büro bei sich haben.

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Wenn da der Chef nicht die Rechnung auf Firmenkosten übernimmt, dann kann man das wohl auslassen. Dann ist das reine Privatangelegenheit. Dann würde ich es nur machen, wenn da interessante Personen dabei sind.

Wichtige Personen (zumindest solche, die sich selbst so sehen), würden ja selbst den Puffbesuch auf die Firmen Kreditkarte chargen. Weil sie müssen ja bei Laune bleiben, um gute Arbeit zu leisten. Diese Leute haben häufig keine hohe Sozialkompetenz (häufig soziopatisch veranlagt). Da macht es Sinn, sich durch so Aktionen gut zu stellen.

Normale Leute haben ein besseres Verständnis von sozialen Beziehungen. Da macht es weniger Sinn, sich zu sowas zu zwingen, wenn man keine Lust hat. Dann lieber an anderen Stellen mal echtes Interesse zeigen.

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Gast

 

vor 15 Minuten, Der Namenlose schrieb:

Wichtige Personen (zumindest solche, die sich selbst so sehen), würden ja selbst den Puffbesuch auf die Firmen Kreditkarte chargen. Weil sie müssen ja bei Laune bleiben, um gute Arbeit zu leisten. Diese Leute haben häufig keine hohe Sozialkompetenz (häufig soziopatisch veranlagt). Da macht es Sinn, sich durch so Aktionen gut zu stellen.

Man merkt, dass du keine “wichtigen” Personen näher kennst, da du kein Wort über das Koks verloren hast, welches wir unseren Lohnsklaven unterjubeln, damit die Affen noch besser performen.

 

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Ge doch einfach nur jedes zweite oder dritte mal mit und wenn du mitgehst, verabschiedest du dich um 22 Uhr.
Die Fahrerei/Pendelei kannst du auch einfach umgehen indem du einfach etwas später zur Arbeit kommst und dann direkt von dort zur Location fährst.
Evtl. Wechselklamotten und Deo kannste ja einfach mitnehmen und dich vor Ort kurz frischmachen.

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Am 11.8.2020 um 22:47 , TriiaZ schrieb:

Dann geh halt nicht hin. Wieso Karrieretechnisch schlecht dastehen ? Ich war am Anfang auch fast überall dabei, weil ich dachte, ich muss da einfach hingehen um mich zu integrieren. Nach 4 Jahren und quasi fast als Gründungsmitglied, bist du niemandem mehr Rechenschaft schuldig. Würde ich abwinken. 

@Triiaz die 2 Tage Teammeeting sind nun um und ich hatte mich dazu entschieden, am Abend mein Ding zu machen. War mir dann doch zu viel, habe freundlich abgesagt. Es war schlussendlich dann nur die Hälfte dabei,

 

Am 12.8.2020 um 05:51 , perfect10 schrieb:

Mir ist nicht klar, wieviele Abende es alle drei Monate betrifft. Nur einen in dieser Woche oder mehr? Wenn es 4 Abende im Jahr betrifft, würde ich da keinen Aufriss machen und hingehen, ggf. halt 22 Uhr abseilen. 

Grundsätzlich hängt es viel von der Unternehmenskultur ab, wieviel Bedeutung das hat. Truppe mit starren Regeln, Haufen von Individualisten, herzlich mit viel persönlicher Nähe, aber auch Konflikte überdeckend, etc. 

Diese Treffen sind ein Unternehmensritual und daher Pflichttermin, wenn man zum Kern gehören will. Der Zweck ist: Verbindungen schaffen, die im Berufsalltag dann hilfreich sind. Bekommst Du von diesen positiven Wirkungen etwas mit? 

Wenn der Deal vom Zeitaufwand für Dich nicht stimmt, spar eher die Zeit an anderer Stelle für Dich ein, wo es nicht so auffällt bzw. wo es für das Unternehmen nicht so wichtig ist, wie am dieser Stelle. 

Man gewöhnt sich auch schnell an die regelmäßig reinkommende Kohle und das Positive, was damit verbunden ist, wird oft nicht mehr so stark wahrgenommen. Die Nachteile fallen mit der Zeit oft mehr ins Gewicht. 

Was kannst Du tun, um die Abende für Dich interessanter zu gestalten? Vielleicht empfinden es einige (ebenfalls erfahrene Kollegen) es ähnlich und Du bewahrst das Unternehmen davor, dass das anfänglich gute Ritual jetzt zur lästigen Pflichtübung wird. 

@perfect10 Es betrifft zwischen 1 und 2 Abende unter der Woche pro Monat.  Es kommt eben regelmäßig vor, dass eine Rundmail verschickt wird, man möge doch mit den (neuen) Kollegen am Abend weggehen und was trinken.
 

Unsere Unternehmenskultur ist sehr locker, sehr angenehm und wir pflegen eine offene Kommunikationskultur. Ich versuche daher bereits im Alltag bewusst täglich mit einigen Leuten beim Kaffee unter vier Augen ein paar Minuten zu reden. Ich denke das bringt mir mehr, als Abends irgendwann mal wegzugehen. Mir ist das zu privat und ich will Job und Privatsphäre trennen. 

Ich finde insbesondere deinen letzten Absatz als interessanten Denkansatz. Das regt schon zum Nachdenken an.
 

Am 12.8.2020 um 06:06 , botte schrieb:

@countless - Deine Entscheidung, Deine Konsequenzen. Willkommen bei den Erwachsenen!

That much said: wenn die Leistung stimmt, spricht nichts dagegen, sich auch mal ein bischen rar zu machen. Würd‘s aber unregelmässig machen - den Typen, der kategorisch NIE dabei ist, willste auch nicht geben. Socializing mit Kollegen ist an sich nicht unwichtig.

@botte Unterschreibe ich genau so und ich handhabe es eigentlich bereits so.

 Es ist nicht so, dass ich nie dabei bin - wenn ich es früh genug vorher weiß, kann ich mich darauf einstellen und meine privaten Angelegenheiten so hinlegen, dass es für mich keinen Stress darstellt. Dann bin ich gerne dabei.
 

Am 12.8.2020 um 08:50 , Der Namenlose schrieb:

Wenn da der Chef nicht die Rechnung auf Firmenkosten übernimmt, dann kann man das wohl auslassen. Dann ist das reine Privatangelegenheit. Dann würde ich es nur machen, wenn da interessante Personen dabei sind.

Wichtige Personen (zumindest solche, die sich selbst so sehen), würden ja selbst den Puffbesuch auf die Firmen Kreditkarte chargen. Weil sie müssen ja bei Laune bleiben, um gute Arbeit zu leisten. Diese Leute haben häufig keine hohe Sozialkompetenz (häufig soziopatisch veranlagt). Da macht es Sinn, sich durch so Aktionen gut zu stellen.

Normale Leute haben ein besseres Verständnis von sozialen Beziehungen. Da macht es weniger Sinn, sich zu sowas zu zwingen, wenn man keine Lust hat. Dann lieber an anderen Stellen mal echtes Interesse zeigen.

Bei uns sind eher normale Leute unterwegs 😉 Chef hat auch mehrmals betont, dass die Teilnahme absolut freiwillig ist. Rechnung wurde überraschenderweise doch von der Firma übernommen. Oft das halt nicht der Fall - eh klar wenn sich die Leute privat verabreden.
 

 

Am 12.8.2020 um 09:08 , Masterthief schrieb:

 

Man merkt, dass du keine “wichtigen” Personen näher kennst, da du kein Wort über das Koks verloren hast, welches wir unseren Lohnsklaven unterjubeln, damit die Affen noch besser performen.

 

@Masterthief
Koks gibt's bei uns keins. Dafür gratis Kaffee und Obst. Sollen ja schön bei Laune bleiben die Coder...

 

Am 12.8.2020 um 09:16 , Undisputed schrieb:

Ge doch einfach nur jedes zweite oder dritte mal mit und wenn du mitgehst, verabschiedest du dich um 22 Uhr.
Die Fahrerei/Pendelei kannst du auch einfach umgehen indem du einfach etwas später zur Arbeit kommst und dann direkt von dort zur Location fährst.
Evtl. Wechselklamotten und Deo kannste ja einfach mitnehmen und dich vor Ort kurz frischmachen.

@Undisputed
Ja das mache ich dann meistens eh so. Habe halt einen durchgeplanten Alltag und da versuche ich eh die Wegstrecken zu reduzieren. Der Tipp mit dem Deo und den Wechselklamotten ist auch gut - einfach umziehen bevor man dann losfährt. Problem gelöst...

 

Am 12.8.2020 um 07:12 , Masterthief schrieb:

Hier mal die Sicht einer Führungskraft: gemeinsame Abendveranstaltung machen wir im lokalen Team ab und an spontan (ohne Pflicht), große Events über alle europäischen Standorte hinweg vielleicht 2x pro Jahr. Auch ohne Pflicht. Selbst bezahlen muss das allerdings niemand der Angestellten. Das übernimmt die Firma, manchmal auch jemand aus dem Management persönlich.

Wenn da jemand nicht mitziehen möchte, hat das von meiner Seite aus auch keine negativen Auswirkungen auf die Karriere.

Allerdings war ich selber faktisch immer dabei (auch bei vorherigen Arbeitgebern) und bin jetzt Teil des Management Boards.

Hängt das zusammen? Vermutlich nicht wirklich, aber vielleicht ja doch ein klein wenig? Ein hochwertiges Branchennetzwerk ist in jedem Falle immer hilfreich.

Lange Rede, kurzer Sinn: schau halt zu, dass du ab und zu dabei bist und verabschiede dich zeitig, so dass es für dich passt. Im Zweifel ganz zuhause bleiben. Es will niemand einen schlecht gelaunten Kollegen am Abend oder in den Tagen danach im Büro bei sich haben.

@Masterthief 
Ich denke halt auch, dass das stark situationsabhängig ist. Wir haben Konzernweit auch so riesen Events an denen alle verpflichtet dabei sein sollten. Da geht enorm viel Kohle rein und die Leute werden alle eingeflogen bzw. kassieren hunderte Euros von Kilometergeld um von AT nach DE zu reisen :-)
Es ist sicher gut, wenn man die richtigen Leute kennt und auch gekannt wird. Beziehungen im Unternehmen sind extrem wichtig. Habe im Laufe der Jahre nun miterlebt, dass da auch schnell Stellen aus dem Nichts erschaffen werden nur um die Person im Unternehmen zu halten. Dabei fällt mir auf, dass diese Personen alle gut im Unternehmen (wir reden hier vom Mittelstand mit 50-80 Mitarbeiter) vernetzt sind und ein hohes Ansehen haben, bzw. für ihre Kompetenz geschätzt werden.

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Klingt für mich nach einer Grenzthematik.

Regelmäßige selbst bezahlte Getränke und Gespräche mit Kollegen in vielen Stunden Abendzeit die nicht als anrechenbare Arbeitszeit gilt, wo aber per Firmenemail dazu gebeten wird. Wo ist in dem Bild die klare Linie zwischen Beruflich und Privat?

Ist das in eurer Organisation generell so, das Grenzen und Strukturen unklar sind? Liegt dir das?

Kann natürlich auch Vorteile haben. Wenn z.B. die Zeiterfassung locker ist und man im Sommer auch mal früher abhauen kann und baden gehen, ohne das jemand was sagt. Oder wenn du Firmeninfrastruktur, Laptops etc. alles privat verwenden kannst und keiner fragt warum du deine Pornos und Games auf dem Gigabitlink der Firma runterlädst. Oder wenns einen spontanen Jahresbonus gibt weil ein wichtiger Kunde geschafft wurde.

Aus meiner persönlichen Erfahrung allerdings: Unklare Grenzen und Strukturen gehen in der Regel eher zu Lasten des Arbeitnehmers als des Arbeitgebers. D.h. es gibt meistens implizite, unausgesprochene Erwartungen das die Leute mehr tun als vertraglich vereinbart weil's halt "nötig ist" (Erreichbarkeit am WE wäre so ein Klassiker, oder eben unbezahlte Mehranwesenheit). Umgekehrt habe ich noch nicht erlebt das mir die HR ein Mail schreibt sie würden mir kommendes Monat ein paar Hunderter mehr überweisen, weil ichs grad gut brauchen könnte.

Ich persönlich fordere von meinem Chef da in den letzten Jahren immer klarere Vorgaben und Strukturen, weil mir das "Wischi-Waschi-Könntest-du-nicht..." nicht liegt. In dem konkreten Fall würde ich z.B. ansprechen ob ich zumindest einen Teil der Stunden als Arbeitszeit einbuchen kann, wenn meine Anwesenheit von der Firma gewünscht ist. Und dafür dann am nächsten Tag später kommen und früher heimgehen, damit ich meine privaten Angelegenheit auch unterbringe.

Nur so meine Meinung... bin bei dem Thema nicht objektiv 😉

bearbeitet von Helmut
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Am 11.8.2020 um 21:13 , countless schrieb:

Gefühlt werden wir alle 3 Monate unter der Woche gebeten, die neuen Mitglieder/Kollegen willkommen zu heißen und am Abend mit denen was zu unternehmen.

 

vor 27 Minuten, countless schrieb:

Es betrifft zwischen 1 und 2 Abende unter der Woche pro Monat. 

Ja wie oft denn nun?

Quartalsweise abends ein Bierchen mit den Kollegen zu trinken - natürlich fürs gute Teamklima - da bricht sich echt keiner einen ab. 
1-2 Abende pro Monat wäre für mich deutlich über dem was ich für akzeptabel halte.

Bin da bei Helmut. Spätestens wenn ich mich innerlich mit dem Thema rumschlage, würde ich es ansprechen um mal die Erwartungshaltung zu klären.

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vor 14 Stunden, Helmut schrieb:

Klingt für mich nach einer Grenzthematik.

Regelmäßige selbst bezahlte Getränke und Gespräche mit Kollegen in vielen Stunden Abendzeit die nicht als anrechenbare Arbeitszeit gilt, wo aber per Firmenemail dazu gebeten wird. Wo ist in dem Bild die klare Linie zwischen Beruflich und Privat?

Ist das in eurer Organisation generell so, das Grenzen und Strukturen unklar sind? Liegt dir das?

Kann natürlich auch Vorteile haben. Wenn z.B. die Zeiterfassung locker ist und man im Sommer auch mal früher abhauen kann und baden gehen, ohne das jemand was sagt. Oder wenn du Firmeninfrastruktur, Laptops etc. alles privat verwenden kannst und keiner fragt warum du deine Pornos und Games auf dem Gigabitlink der Firma runterlädst. Oder wenns einen spontanen Jahresbonus gibt weil ein wichtiger Kunde geschafft wurde.

Aus meiner persönlichen Erfahrung allerdings: Unklare Grenzen und Strukturen gehen in der Regel eher zu Lasten des Arbeitnehmers als des Arbeitgebers. D.h. es gibt meistens implizite, unausgesprochene Erwartungen das die Leute mehr tun als vertraglich vereinbart weil's halt "nötig ist" (Erreichbarkeit am WE wäre so ein Klassiker, oder eben unbezahlte Mehranwesenheit). Umgekehrt habe ich noch nicht erlebt das mir die HR ein Mail schreibt sie würden mir kommendes Monat ein paar Hunderter mehr überweisen, weil ichs grad gut brauchen könnte.

Ich persönlich fordere von meinem Chef da in den letzten Jahren immer klarere Vorgaben und Strukturen, weil mir das "Wischi-Waschi-Könntest-du-nicht..." nicht liegt. In dem konkreten Fall würde ich z.B. ansprechen ob ich zumindest einen Teil der Stunden als Arbeitszeit einbuchen kann, wenn meine Anwesenheit von der Firma gewünscht ist. Und dafür dann am nächsten Tag später kommen und früher heimgehen, damit ich meine privaten Angelegenheit auch unterbringe.

Nur so meine Meinung... bin bei dem Thema nicht objektiv 😉

Ich habe genau den umgekehrten Fall erlebt. Ich zeige Good-Will, Engagement und solange die Arbeit fertig wird, ist alles paletti. Das inkludiert manchmal 50h Wochen, dafür haue ich aber wenn nix zu tun ist um 14:00 ab und gehe schwimmen & keiner sagt etwas. Wir haben aber auch keine Zeiterfassung. Ich lasse mich aber auch ungerne in eine starre 40h Woche quetschen.

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@TriiaZ

Ja, dass kann auch Sinn machen wenn jemand gerne so flexibel und dafür auch "frei" arbeitet. Prinzipiell mag ich den Fokus auf "Arbeit muss erledigt sein, egal wie lange du brauchst" recht gern, nur neigen dann manche Firmen dazu, dafür zu sorgen dass es garantiert immer mehr zu tun gibt als 40h. Ich hab eben die Erfahrung gemacht das zwischen den Zeilen dieses "du musst nicht, aber schön wär's schon" oft ein Weg für Teamleiter ist, mehr aus den Leuten rauszuquetschen als vereinbart.

Drum sollte der TE ja prüfen, ob ihm seiner Art nach diese Kultur liegt, bzw. ob unterm Strich mehr bleibt als reinzahlt.

Ich selber bin da ein schlechtes Beispiel, weil mein IT Job nur mein Brotberuf ist, ich hab da fast keine Seele mehr drin und baue lieber an meiner Selbstständigkeit. Mich persönlich nervts das die meisten Firmen mittlerweile erwarten man müsse sich "identifizieren" mit dem Beruf und dem "Company-Spirit". Für mich selbst will ich wo hingehen, ein klar definiertes Aufgabengebiet mit ausreichender Qualität erfüllen, und dann wieder heimgehen. Machen unsere externen Zulieferer ja auch nicht anders.

bearbeitet von Helmut

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Company Spirit und Indentifikation ist schön und gut, wenn es nicht nur von unten nach oben ist, sondern auch umgekehrt.

An diesem rausquetschen ist was dran. Muß man sich überlegen, ob man das Spiel mitspielt. Ich persl. ziehe mittlerweile mehr Motivation aus meinem "Nicht-Arbeitsleben". Es war nocht immer so und hat seine Zeit gebraucht. 

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Gast

Schon wegen der Risikodeckung durch Versicherungen sollte klar definiert sein, ob die Abendveranstaltung vom Chef angeordnet und bezahlt ist (damit ist sie Arbeitszeit!), oder ob es private Freizeitgestaltung ist.

Ich kenne aus meiner Umgebung abartige Dinge wie "Agenturwochenenden" oder teambildende Maßnahmen 1 Woche lang im Ausland, wo der Mitarbeiter über seine unbezahlte Teilnahme froh sein soll, weil das ja wie eine Weiterbildung wäre. Da hilft nur die Abstimmung mit den Füßen.

bearbeitet von Gast

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