alphaplayer 202 Beitrag melden Juni 19, 2020 erstellt (bearbeitet) Liebes Forum, ich denke sehr viele Menschen leiden an der Aufschieberitis, auch bekannt als "Prokrastination" im Fachjargon. Background-Story zu mir - Entwicklung vom "faulen" Sack zum "Workaholic" Ich bin nun quasi ein Urgestein der Community, bin seit über 10 Jahren in der Szene und fast ebenso lang ein Mitglied dieses Forums. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Arbeit an mir selbst hat mir in den letzen 10 Jahren die Augen geöffnet. Anfänglich war ich extrem von der Aufschieberitis betroffen. Viele Dinge wurden aufgeschoben, ich hatte keine Lust, es hat viel Überwindung gekostet und ich habe es gehasst. Ich habe die Aufgaben gehasst, die ich machen musste ebenso wie ich den Fakt gehasst hab, dass ich Dinge nie angepackt hab. Über die Zeit hat sich das erst schleichend, dann exponentiell verändert! Ich habe mehr und mehr Dinge angepackt und bewältigt, speziell Dinge, die ich mir nicht zugetraut hätte. Das hat mich in eine positive Aufwärtsspirale gebracht. Die letzten Monate und letzten Jahre waren die Sprünge enorm (wie gesagt, exponentielle Veränderung). Essenz des Threads Nun ist mir sehr vieles klar geworden: Ich war nie faul, ich habe mir unbewusst viele Dinge einfach nicht zugetraut - Für die Uni lernen: Ich wusste nicht, wie ich das effektiv anstellen soll. Ich hatte Zweifel, dass ich das alles lernen kann und wusste vor allen Dingen einfach nicht wie - Bewerbungen schreiben: Ich habe mich anfangs sehr davor gedruckst weil ich einfach dachte, ich pack es nicht. Ich weiß nicht, wie ich eine Bewerbung schreibe, und alles was ich da zusammenschreibe, ist doof - Der erste Job und neue Aufgaben: Auch da habe ich mich zurückgehalten, gedruckst, wollte am besten so wenig wie möglich machen. Für einige kam das vor wie Faulheit und für mich hat sich das auch in erster Linie oberflächlich so angefühlt, als wär ich einfach nur faul. Ich habe aber gemerkt, dass bei Aufgaben, insbesondere neuen, ich einfach Schiss hatte zu versagen. Diese generelle Grundangst: Angst vor Neuem, Angst vorm Versagen, das Gefühl, eine neue/herausfordernde Aufgabe allein nicht bewältigen zu können - war maßgeblich für die Auschieberitis Der Grund, warum ich ausgerechnet heute diesen Post mache, ist weil ich nun 10 Jahre in der Szene bin und einfach reflektiert hab, wie es damals war. Gleichzeitig ist mir auf ienmal bewusst geworden, wie viel produktiver ich geworden. ICh arbeite viel viel härter, effektiver, besser als jezuvor in meienm Leben. Und ich bin sehr glücklich darüber - das war mir auch wichtig. Das ich mir die Zeit nehme, dass auch nochmal bewusst zu reflektieren und mir auf die Schulter zu klopfen. Das mache ich nämlich viel zu wenig. Was will ich nun damit sagen: KOPF HOCH. Das Problem mit dem Aufschieben geht mir der Zeit weg, wenn du jeden Tag Dinge in Angriff nimmst, vor denen du dich gescheut hast. Es braucht seine Zeit, aber es wird sich lohnen. Das wird sich in jeder Hinsicht bezahlt machen 🙂 Juni 19, 2020 bearbeitet von alphaplayer 7 2 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Kalter Kakao 1962 Beitrag melden Juni 19, 2020 geantwortet Danke für das Teilen! Hat Spaß gemacht zu lesen. Dazu kann ich etwas aus meiner persönlichen Erfahrung ergänzen: Ich habe vor einigen Monaten angefangen, mich im Bereich e-commerce selbstständig zu machen, was mich am Anfang sehr viel Überwindung gekostet hat. Nach der Zeit und mit mehr Wissen, was ich alles wissen und können muss, kam dann die Prokrastination dazu, genau wie bei Dir. Ich schob unangenehme Dinge auf, die notwendig waren, um weiterzukommen, und ich habe mich dafür stark verurteilt. Ich wusste, wenn ich so weitermache, wird dieses Projekt kläglich den Bach runter gehen, und es wäre die Ursache für meine Einstellung, mit der ich die Sache angepackt hab. Und genau an dem Punkt lernte ich, wie wichtig es ist, sich selbst einfach mal zu sagen: Komm, probiers doch einfach, fang einfach an mit der unangenehmen Aufgabe, du wirst das schon schaffen! Diese Einstellung und den Satz benutzte ich ursprünglich, um auf Frauen zuzugehen, die mir gefielen. Und daraufhin merkte ich, dass vor Allem das ''Anfangen'' mit einer Aufgabe immer die größte Hürde darstellt. So wie vieles im Leben, ist auch das hier auf jede Art von Situation, die einem unanagenehm und schwer zu bewältigen vorkommt, übertragbar. Was mir auch super geholfen hat, war die Dinge in Baby Steps aufzuteilen. Also so Aufgaben wie: ''Heute spreche ich 10 Frauen an'' oder ''füge beliebige aufgabe hier ein'' aufzuteilen in: Sprich eine Frau an. Wenn du das geschafft hast. dann darfst du Diesen Punkt abhaken Weil du jetzt gemerkt hast, dass es garnicht so schlimm war, wie du gedacht hast, Sprichst du noch eine an. Da das auch easy war, probiers mal mit noch einer Und so weiter... Die Formulierung, wie man selbst mit sich spricht, ist in meinen Augen auch sehr hilfreich. Redet mit euch so, wie ihr es euch von anderen wünschen würdet, wenn sie euch motivieren sollen für ein Thema. Und dann einfach anfangen! 🙂 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
alphaplayer 202 Beitrag melden Juni 19, 2020 geantwortet Das, was du gesagt hast, ist so unfassbar wichtig. Dieses "Schritt-Für-Schritt"-Vorgehen, oder wie die Amis das nennen "Baby steps". Viele nehmen sich direkt unbewusst zu große Aufgaben vor und scheitern dann. Allein dieses Step by step Vorgehen richtig drauf zu haben und es konsequent und bewusst durchzusetzen, ist so ein Ding, was man auch üben sollte und das in JEDEM Bereich seines Lebens 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
allthesingleladies 14 Beitrag melden Juli 8, 2020 geantwortet Sehr cooler und interessanter Beitrag! Macht total Sinn. Traue mich schon seit einem Jahr nicht das anzufangen, was ich beruflich eigentlich machen will und das ganz klar wegen mangelndem Selbstvertrauen. Habe mir aber versprochen,das jetzt demnächst in die Hand zu nehmen! 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Stone Cold 568 Beitrag melden Juli 14, 2020 geantwortet Vielen Vielen Dank. Ich hab grad heute morgen eine DVD mit dem Titel Vielleicht lieber morgen weggeschmissen, die meine Mutter zum Geburtstag geschenkt hat. Sehr subtil, danke! Oft hat man einfach irgendwelche psychischen Widerstände, und statt sie ernst zu nehmen und zu hinterfragen, macht man sich schlimme Selbstvorwürfe und versucht sich wie ein Drillsergeant anzutreiben. Dabei würde Selbstliebe und sich ernst nehmen doch viel mehr bringen. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Waterbird 644 Beitrag melden Juli 14, 2020 geantwortet Ab in die Schatztruhe damit! 🤗 1 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen