thereislight 185 Beitrag melden Mai 24, 2020 erstellt Bedingungsloser Selbstwert und wie erreiche ich ihn? Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht, viel über Selbstbewusstsein, Selbstzweifel und auch die Fähigkeit Zuneigung von anderen Personen bedingungslos anzunehmen. Und auf was ich immer wieder gestoßen bin, ist die Fähigkeit sich selbst einen bedingungslosen Selbstwert zuzuschreiben. Sich selbst anzunehmen, und zu sagen: Ich bin liebenswert, ich bin zurecht in dieser Welt und ich muss dafür nichts liefern und niemandem etwas beweisen. Hier im Forum werden oft die Themen Selbstvertrauen und Selbstwert durcheinander gebracht, und viele Problematiken resultieren aus schlechtem Selbstwert. Man ist needy, wenn man sich selbst keinen Wert zuschreibt, die andere Person über einen selber stellt. Man versucht zu manipulieren und zu taktieren, weil man denkt, dass man mit seinen eigenen Charaktereigenschaften keine Chance bei der anderen Person hätte – diese einen nur mag, wenn man sich anders verhält als sonst, denn man muss das Beste liefern um sich diese Person zu verdienen, es reicht nicht man selber zu sein. Das ist auch einer der Gründe warum viele Frauen Drama schieben, aus geringem Selbstwert, dem Bedürfnis nach wiederholt gezeigter Zuneigung. Viele von euch werden schreien – halt Stop, alter Hut, das ist doch einfach ein Mangel an Selbstvertrauen Nein, Selbstvertrauen und Selbstwert sind zwei ganz verschiedene Konzepte. Selbstvertrauen Selbstvertrauen ist immer auf spezifische Teile eures Lebens beschränkt, Teile in denen ihr euch sicher seid, in denen ihr gelernt habt zu bestehen, der langjährige Gitarrenspieler wird sich bei der Party problemlos die Akkustik Gitarre schnappen und „Wonderwall“ spielen ohne darüber nachzudenken, der langjährige Turner wird seinen muskulösen Körper problemlos am Strand zeigen, weil er weiß, dass er nackt gut aussieht. Aber das sagt nichts über ihren Selbstwert aus. Der Gitarrenspieler denkt vielleicht danach „ Als ich Wonderwall zelebriert habe, wollten alle zuhören, aber danach hat wieder niemand mit mir angestoßen. Ich bin es nicht wert, dass man mit mir auch nur einen Teil des Abends verbringt.“ Den meisten Leute, die hier landen (speziell mich eingeschlossen) mangelt es an Selbstbewusstsein im Umgang mit dem anderen Geschlecht, aufgrund fehlender Erfahrung oder immer wieder auftretenden Rückschlägen. Und an Selbstwert. Ich denke dem liegen multifaktorielle Ursachen zugrunde, einen großen Anteil nimmt die Erziehung und das Verhalten der Eltern ein, bei mir persönlich war es so, dass einerseits meine Eltern meine Geschwister und mich in Zuneigung erdrückt haben, insofern dass sie sehr viel für uns gemacht haben ( alle möglichen Sachen versucht zu ermöglichen, Sprachreisen, einen regelmäßig zum Sport Training 30-60 min gefahren) aber auch Ansprüche an uns hatten. Nicht umsonst sind meine Geschwister und ich akademisch sehr, sehr erfolgreich, aber haben wohl massive Probleme in und mit Bindungen. Stefanie Stahl spricht das in ihrem Buch „Jeder ist beziehungsfähig“ auch an. Ihre Schlussfolgerungen unterstreiche ich nicht immer, aber so ein Verhalten wird zwangsläufig zu Problemen in (sozialen) Beziehungen führen. Aber genug abgedriftet, zum nächsten Punkt, was ist der Selbstwert denn genau wirklich ? (bedingungsloser) Selbstwert Sich selbst zu akzeptieren, zuzulassen dass man geliebt wird und einen Platz in dieser Welt hat ohne dafür etwas tun zu müssen. Oder einfach mit der Wortdefinition : sich selbst etwas wert sein. Ohne dafür etwas erreichen zu müssen. Oder Platitüd: Unkonditionelle Selbst – Liebe. Wir sind fähig alle Seiten an uns zu akzeptieren, auch die negativen. Wir sehen diese und akzeptieren diese. Ich glaube, dass ein gesunder unbedingter Selbstwert, ein positiver Selbstwert eines der wichtigsten Grundsätze für ein zufriedenes und glückliches Leben ist. Doch wie erreiche ich diesen? Tja, da hänge ich gerade selber noch ein bisschen. Sich selbst vergeben können spielt eine immense Rolle. Ich stelle mal das Video hier ein und hoffe auf wertvollen Input für Videos, Vorgehensweisen und sonst auch Buchtipps. Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls von Nathaniel Branden habe ich angefangen zu lesen, und von Stefanie Stahl „Jeder ist Beziehungsunfähig“, sowie von Eckhart Tolle „Jetzt – Die Kraft der Gegenwart“ stehen auf der Liste. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Deborah 781 Beitrag melden Mai 24, 2020 geantwortet Das "ich" kann immer in Frage gestellt werden oder scheitern. Zufriedenheit mit Dir selbst, Dir verzeihen können, erreichst du nur, in dem du die Ichzentriertheit überwindest, dich als einen Teil, von mir aus des Universums, begreifst. Ich bin jetzt kein Religionsprediger, aber schau dir doch z.b mal das Konzept des Zen Buddhismus an um zu verstehen, was ich meine. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 25, 2020 geantwortet Am 24.5.2020 um 20:21 , thereislight schrieb: Sich selbst zu akzeptieren, zuzulassen dass man geliebt wird und einen Platz in dieser Welt hat ohne dafür etwas tun zu müssen. Oder einfach mit der Wortdefinition : sich selbst etwas wert sein. Ohne dafür etwas erreichen zu müssen. Oder Platitüd: Unkonditionelle Selbst – Liebe. Wir sind fähig alle Seiten an uns zu akzeptieren, auch die negativen. Wir sehen diese und akzeptieren diese. Ich glaube, dass ein gesunder unbedingter Selbstwert, ein positiver Selbstwert eines der wichtigsten Grundsätze für ein zufriedenes und glückliches Leben ist. Doch wie erreiche ich diesen? Tja, da hänge ich gerade selber noch ein bisschen. Selbstwert hat meiner Erfahrung nach mit Bewertung zu tun. Vor allem mit der Bewertung der für uns prägenden Erfahrungen vergangener und lange zurückliegender Jahre. Was geschehen ist können wir nicht ändern, aber wenn wir das was geschah aus einem Blickwinkel sehen können, der auch unserem Wert darin Platz lässt, dann ist eine Änderung im eigenen Empfinden möglich. Blöderweise gibt's dafür meines Erachtens keine Abkürzung. Sondern bedeutet sehr oft die Aufarbeitung und Neusortierung, Stück für Stück, von dem was vorher war und "hängengeblieben" ist. Is zumindest mein Ansatz. Im Hier und Jetzt zu erleben, wieviel Gutes mir täglich passiert ist auch ein Weg mich wert zu fühlen. Erfordert aber eine Veränderung der Wahrnehmung vom Mangel zur Fülle. Auch hier wieder - keine Abkürzung, sondern sehr aktives Training. Interessanterweise bin ich nicht sicher, ob sich dann tatsächlich Selbstwert einstellt, als ein Gefühl. Oder eigentlich eher das Vergleichen aufhört und sich die Frage nicht mehr stellt. Ich wage zu behaupten, je mehr ich gelernt habe andere Menschen nicht abzuwerten (sondern einfach in "zu mir passend" oder "weniger passend" zu sortieren) umso weniger fühle ich mich selbst abgewertet. Spiritualität, wie @Deborah schreibt, kann dabei helfen. 6 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
TheCreat0r 461 Beitrag melden Mai 25, 2020 geantwortet Sei häufiger dankbar für das, was du hast, wünsche anderen das Beste, egal wie sie sich verhalten und konzentriere dich auf deine Ziele. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Beitrag melden Mai 25, 2020 geantwortet Am 24.5.2020 um 20:21 , thereislight schrieb: Ich glaube, dass ein gesunder unbedingter Selbstwert, ein positiver Selbstwert eines der wichtigsten Grundsätze für ein zufriedenes und glückliches Leben ist. Doch wie erreiche ich diesen? Wenn du etwas willst, dann wird dir bewusst, dass du etwas nicht hast. Und wenn du etwas nicht hast, dann wirst du traurig. Und wenn du traurig bist, dann kannst du nicht mit vollem und freien Geist etwas erreichen. Et voila: Der Elefant hat den Raum betreten. Der Selbstwert ist das Fundament auf das du zurückgreifen sollst und kannst, wenn aus der Theorie nun die Praxis erfolgen soll, in dem du nun deine Gitarre nimmst und vor Publikum spielst. Das Selbstvertrauen kann ja nur daher rühren, dass du von dir (und deinem Talent) überzeugt bist, und du dir diesen Wert attestierst. Selbstwert = Basis Selbstvertrauen = ein Teil hiervon, genauer gesagt: die Umsetzung in die Praxis Wenn du nun jeder Zeit vor Publikum auftreten könntest, es aber nicht machst, dann hast du dir diesen Selbstwert zugeschrieben; und du könntest jederzeit auftreten, insofern muss man eigtl. sagen, dass bei richtigem Selbstwert das Selbstvertrauen da sein sollte. Man kommt nicht umhin zu sagen, dass das Selbstvertrauen manchmal da ist, der Selbstwert aber fehlt, und dann kommt es auf die zu verursachenden Umstände/Schäden der Person an, und man kann dann auch trotz (vermeintlichem) Selbstvertrauen in der Psychiatrie landen^^ Wie man diesen erreicht? Optimalerweise in dem man gar nicht darüber nachdenkt, und auch nicht danach strebt. Glück auf allen/vielen Ebenen erhöht den Wert. Erfolge, die wiederum Ziele beinhaltet haben. Sich und seine Umgebung (u.a. Kritik) nicht zu Ernst nehmen. Lockerheit. Wenn du attestierst: Der Selbstwert ist Voraussetzung für Glück, ist eher falsch, als wenn du sagen würdest: Zufrieden und glücklich erhöhst du dir deine Chancen dich richtig zu bemessen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Dmrdarwin 973 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet Einen Masterkey der das Selbstwert ein lebenslang aufrechterhält gibt es nicht. Es gehört zu den instabilste Eigenschaften in der Persönlichkeitsentwicklung, Intelligenz zu den stabilsten, da Grundsteine früh in der Kindheit gelegt werden zum Leidwesen anderer. Es ist auch nicht einfach zu beantworten da viel mehr dazu gehört, dass beginnt schon in der Entwicklung. Nehmen wir das psychosexuelle Persönlichkeitsentwicklung von Freud oder die Neopsychoanalyse nach Jung mit seiner Theorie der Individuation, Adler oder Erikson. Dann kommen noch die Humanisten wie Rogers oder Maslow, die Kognitiven Verfechter wie Kelly oder Ellis die Lerntheoretischen Ansätze von Skinner und Rotter und Bandura. Jeder liefert verschiedene Erklärungs- und Beschreibungsansätze zur Persönlichkeit keiner hat ultimativ Recht, existieren nebeneinander her und liefern ihren Beitrag. Das wichtigste erscheint mir zum Thema Selbstwertgefühl die Selbstwirksamkeitserwartung bzw. dann im Umkehrschluss die Selbstwirksamkeit. Die Ursachen für Stabilität sind dann wiederum, in der Stabilität des Selbstkonzept, Sozialen Investitionsprinzip oder auch in der Gestaltung der Umwelt zu finden. Das Selbst mit seinen drei zentralen Funktionen, der kognitv-strukturierende Funktion (Selbstkonzept), emotionale Funktion (Selbstwertgefühl) und die ausführende Funktion (Selbstregulation) muss ebenfalls gesamtheitlich betrachtet werden. Wie erhöhe ich mein Selbstwertgefühl, unter der Prämisse das es längere Zeit stabil bleibt ist nicht so einfach zu beantworten. Aber einen guten wertvollen Ansatz liefert Bandura in seiner sozial-kognitiven Lerntheorie, in dem er die Selbstwirksamtserwartung implizierte. Diese entspricht der Kompetenzerwartung, also in wie weit Menschen überzeugt sind schwierige Anforderungen zu bewältigen. Also im Umkehrschluss die Selbstwirksamkeit, in wie weit bin ICH überzeugt Anforderungen durch Fähigkeiten und Kompetenzen zu verändern gestalten etc. Niedrige Selbstwirksamkeit da fühlt man sich dem Schicksal ausgeliefert, eher der externalisierende Typus Mensch. Hohe Selbstwirksamkeit, feste Überzeugung die Umwelt in gewünschter Weise zu verändern und daraus resultieren, bessere Gesundheit und Wohlbefinden und gehen einher mit Leistung und beruflichem Erfolg. Als Abschluss, Selbstwirksamkeit wird verstärkt durch: - eigene Erfolgserfahrungen - stellvertretende Erfahrungen - verbale Verstärkung - physiologische und affektive Zustände Mein Ziel ist es daher immer meine Selbstwirksamkeit zu fördern, der Rest kommt in vereinfachter Weise hinzu. 6 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Herzdame 10885 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet Ich möchte hier noch auf Kristin Neff verweisen, die als neues Konzept in diesem Bereich das Selbstmitgefühl postuliert. Das ist nochmal einen Schritt weiter gedacht. 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) @Helmut @Dmrdarwin@Helmut Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten, ich habe auf jedenfall viel Material was ich noch durcharbeiten kann, wobei ich mich natürlich von der Theorie auch nicht fehlleiten lassen darf. Ich bring es mal auf die persönliche Ebene, vielleicht hat ja der eine oder andere auch konkrete Tipps, die mir helfen. Am Besten den ersten Absatz in diesem Thread lesen:der ein bisschen was über meine Erkrankung sagt. Im Endeffekt gibt es bei mir wohl zwei Probleme – 1. Ich habe Probleme mit meinem Aussehen, vergleiche da sehr schnell. Oder anders gesagt – ich kann mir schwer vorstellen, dass mich eine Frau aufgrund meines Aussehens attraktiv findet. Ich bin 174cm groß und mir sind mit 16 die Haare ausgefallen. Mit 19 habe ich sie dann schlussendlich abrasiert. Im gleichen Zeitraum wurde mir meine ED bewusst. Aber mit einer Glatze ein Dating Leben in den Endjahren der Teens ist der Horror, ich sah mit Haaren ganz gut aus, und war am Anfang sogar stolz drauf, dass ich die Eier hatte die Haare abzurasieren. Geändert hat das nichts, die Aufmerksamkeit wurde weniger bzw. war gar nicht vorhanden, und mein Vertrauen in mein Aussehen schwand immer mehr, am Ende war da nicht mehr alllzu viel übrig. Ich habe mich gut gekleidet, viel Sport gemacht, aber innerlich habe ich das Gefühl immer noch dass ich jeder Person erstmal immer beweisen muss, dass ich mehr bin als diese Hülle. Zusätzlich natürlich noch das Gefühl oder die Sicherheit, dass ich mit einer ED sowieso nicht vögeln kann. Das hat sich zumindest ein bisschen gegeben, da ich das nun besser steuern kann. 2. dass ich in Phasen zu viel Wert darauf was andere denken, vor allem lasse ich mich da von gutem Aussehen blenden, wohl auch aus Neid. Zusammengefasst ich habe das Gefühl, ich muss immer alles perfekt machen, damit ich gemocht werde. Implodiert ist das jetzt in meiner ersten wirklichen Kennenlernphase mit einer Dame, die für mich sehr viel abgehakt hat, Attraktivitätsmäßig als auch von der Lebenseinstellung, aber zum Schluss habe ich nur noch angst geleitet gehandelt, aus der Angst nicht alles perfekt zu machen, anstelle hier mir selber mehr bewusst zu werden. Auch aus einem zu großen Fokus auf die sexuelle Komponente, da diese eben für mich neu war. Mai 26, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet Ich denke deine Vorgeschichte ist relativ komplex, und auch sicher keine einfache gewesen. Beindruckt mich, wie gut du da mittlerweile dastehst und dich entwickelt hast, echt Respekt dafür. Bin nicht sicher ob dir hier irgendwelche Kurztipps gerecht werden... du bist ja selbst sehr aktiv am verändern, am umsetzen. Die Bücher die du hier und anderswo erwähnt hast, da machst du sicher nix falsch damit. Wie sieht's mit deinen Plänen für eine Therapie aus, wo du wirklich ins Detail gehen kannst? Mit deiner intensiven Vorarbeit wird das richtig abheben, könnte ich mir denken. Wie du oben angesprochen hast - könnte mir vorstellen, dass du einiges davon profitierst, wenn du mit dir selber die Seiten an dir klärst mit denen du nicht klarkommst. Die Seiten, die du auch anderen nicht zeigen willst, die Aspekte von dir, welche du (speziell Frauen?) nicht zumuten möchtest. Das war für mich eine interessante Erkenntnis - das Leben sehr viel weniger damit zu tun hat perfekt zu sein (wie ich früher dachte, ähnlich wie du) sondern eher, meine Imperfektionen meinem Gegenüber zuzumuten zu können und dürfen. Meine Unsicherheiten, meine optischen Problemzonen, mein "nicht das sein was man vielleicht erwartet hat" offen zu leben, und mich dafür nicht zu entschuldigen oder rechtzufertigen. Du kannst ja mal überlegen, wenn du möchtest, welchen Teil von dir du diesem Mädel am allerwenigsten zeigen wolltest. Und warum genau dieser Teil wahrscheinlich völlig okay ist. 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 25 Minuten, Helmut schrieb: Ich denke deine Vorgeschichte ist relativ komplex, und auch sicher keine einfache gewesen. Beindruckt mich, wie gut du da mittlerweile dastehst und dich entwickelt hast, echt Respekt dafür. Bin nicht sicher ob dir hier irgendwelche Kurztipps gerecht werden... du bist ja selbst sehr aktiv am verändern, am umsetzen. Die Bücher die du hier und anderswo erwähnt hast, da machst du sicher nix falsch damit. Wie sieht's mit deinen Plänen für eine Therapie aus, wo du wirklich ins Detail gehen kannst? Mit deiner intensiven Vorarbeit wird das richtig abheben, könnte ich mir denken. Wie du oben angesprochen hast - könnte mir vorstellen, dass du einiges davon profitierst, wenn du mit dir selber die Seiten an dir klärst mit denen du nicht klarkommst. Die Seiten, die du auch anderen nicht zeigen willst, die Aspekte von dir, welche du (speziell Frauen?) nicht zumuten möchtest. Das war für mich eine interessante Erkenntnis - das Leben sehr viel weniger damit zu tun hat perfekt zu sein (wie ich früher dachte, ähnlich wie du) sondern eher, meine Imperfektionen meinem Gegenüber zuzumuten zu können und dürfen. Meine Unsicherheiten, meine optischen Problemzonen, mein "nicht das sein was man vielleicht erwartet hat" offen zu leben, und mich dafür nicht zu entschuldigen oder rechtzufertigen. Du kannst ja mal überlegen, wenn du möchtest, welchen Teil von dir du diesem Mädel am allerwenigsten zeigen wolltest. Und warum genau dieser Teil wahrscheinlich völlig okay ist. Therapie gestaltet sich deutlich schwerer als erwartet, da bisher alle Therapeuten keine neuen Patienten aufnehmen. Ich werde über deinen Beitrag mal nachdenken. Intuitiv glaube ich der Teil, dass ich unerfahren bin. Weil meine Angst war, dass Sie daraus falsche Rückschlüsse zieht (nicht fähig eine Beziehung zu führen, beziehungsunfähig, sich da Gedanken macht die meinen Wert erniedrigen.) Und wenn dann die Frage gekommen wäre - warum ? - meine (spontane und gelogene) Antwort wäre wohl gewesen, die passende war nicht dabei. Aber das war es ja nicht. Mai 26, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet vor 20 Minuten, thereislight schrieb: Intuitiv glaube ich der Teil, dass ich unerfahren bin. Versuch das mal neu zu bewerten. Aus welcher Sicht könnte das für dich sprechen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet vor 10 Minuten, Helmut schrieb: Versuch das mal neu zu bewerten. Aus welcher Sicht könnte das für dich sprechen? Fällt mir schwer, vergleiche das mit : Warum hast du keinen Schulabschluss. Da ist sofort klar, das was schiefgelaufen ist. Nur will ich mit meinen wahren Gründen eben nicht hausieren gehen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet vor 3 Stunden, thereislight schrieb: Nur will ich mit meinen wahren Gründen eben nicht hausieren gehen.... Du hast dich bei vielen Dates selbst zurückgehalten, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet vor 3 Minuten, Helmut schrieb: Du hast dich bei vielen Dates selbst zurückgehalten, oder? Wie meinen? Ich hatte eine massive Angst zu eskalieren, ja. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) Okay. Kannste diese Angst zu eskalieren mal so formulieren, das nicht du schuld warst, sondern das Mädel? Wenn sichs unstimmig anfühlt, dann versuch das aktuell mal zu ignorieren. Ich weiß wir sind gut darin den Fehler zuerst bei uns zu suchen, blend das mal weg wenn geht. In welcher Form kannst du die Story so eines Dates wiedererzählen, bei genau dem gleichen Ablauf, wo es an ihr liegt das nix passiert ist? Was hättest du von ihr gebraucht? Was hat sie nicht getan? Keine Angst, wir erarbeiten hier nicht irgend eine Opferhaltung. Ich versuch zu sehen ob wir hier einen Prozess mal durchspielen können, wie du Dinge in neues Licht rücken könntest... Wenn du magst üben wir das mal. Mai 26, 2020 bearbeitet von Helmut Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) Ah jetzt verstehe ich. Ich dachte was an meinen bisherigen Dates mit ED schief lief. Nein, bei ihr hatte ich keine Angst zu eskalieren. Sexuell / körperlich lief gut. Das Problem war, dass ich mich emotional nicht öffnen konnte. Ich konnte mich nicht verletzlich zeigen, meine Schwächen zeigen. Ich habe alles geblockt/ umgangen, was in die Richtung frühere Beziehung / Schwächen in Richtung ED hätten interpetiert werden können. Oder andersrum formuliert (wie du es jetzt hören möchtest) - sie gab mir nicht das Gefühl mich komplett fallen lassen zu können. (Lustigerweise das, was sie mir indirekt vorwarf) Mai 26, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) Okay, du wechselst grad zum letzten Mädel. Passt aber supergut 🙂 Recap: Du sagst, du hattest Angst, unerfahren zu wirken (bei ihr). Das war der Teil, wo du dich ihr nicht zumuten konntest. Stimmig soweit? Sonst korrigier mich bitte. Die Frage also konkreter: Was haben die vorherigen Mädels falsch gemacht (weshalb du nicht eskaliert hast, woraus dann deine gefühlte Unerfahrenheit entstanden ist), was sie richtig gemacht hat? Bonusfrage: wie hat sich das angefühlt, es mal so zu formulieren "wie ich es hören möchte"? 😉 Mai 26, 2020 bearbeitet von Helmut Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 18 Minuten, Helmut schrieb: Okay, du wechselst grad zum letzten Mädel. Passt aber supergut 🙂 Recap: Du sagst, du hattest Angst, unerfahren zu wirken (bei ihr). Das war der Teil, wo du dich ihr nicht zumuten konntest. Stimmig soweit? Was haben die vorherigen Mädels falsch gemacht (weshalb du nicht eskaliert hast, woraus dann deine gefühlte Unerfahrenheit entstanden ist), was sie richtig gemacht hat? Nicht zu wirken, es zu sein. Gewirkt habe ich das anscheinend nicht, da ich relativ stark geführt habe anfangs. Berechtigte Frage - der Trade Off, also die Gefahr dass ich mich sexuell blamieren könnte im Sinne von dass im Bekanntenkreis die sexuelle Unfähigkeit bekannt wird im Verhältnis zur Persönlichkeit der jeweiligen Damen. Bei der letzten war es ein „wenn nicht jetzt dann wohl nie“ Sie haben mich aber auch nicht gut genug gegamed, letzte Dame hat auch aktiv dazu beigetragen, dass es zum erstmaligen KC kam , und hat den FC dann auch selber forciert („lass uns mal vom Wohnzimmer umziehen“) Edit: in conclusio - sie wollte mich wirklich, und da sie mich (da ich in sozialen Situationen sehr gelassen und entspannt bin und ne starke Meinung habe) so kennengelernt habe, war das Gefühl, dass ich genau das in allen anderen Bereichen auch sein muss. Nur das bin ich nicht. Mai 26, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 26, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 35 Minuten, thereislight schrieb: Berechtigte Frage - der Trade Off, also die Gefahr dass ich mich sexuell blamieren könnte im Sinne von dass im Bekanntenkreis die sexuelle Unfähigkeit bekannt wird im Verhältnis zur Persönlichkeit der jeweiligen Damen. Nochmal meine Bitte: Kannste das in einem Satz zusammengefasst umformulieren, so das die Mädels schuld dran waren das du nicht den Rahmen zum eskalieren hattest, und nicht du? Lüg mich an, wenns sein muss 😉 Sie haben dich nicht gut gegamed. Was hat noch gefehlt? Welches Gefühl oder Gefühle haben dir gefehlt in der Situation? Welches Signal hättest du gebraucht, um dich zu entspannen und deine Sorge der Blamage abzulegen? Ich weiß diese Neubetrachtung ist verdammt schwer wenn man damit grad anfängt, das is allerdings genau diese Umpolung der alten Hirnschaltpfade um die es meiner Meinung nach geht. Und das kann man trainieren wie einen Muskel - sag ich aus Erfahrung. Ich erklär dir spätestens morgen, wo meine Gedanken da hingehen. Ich denke nur der Versuch ist sinnvoller als die Theorie. Mai 26, 2020 bearbeitet von Helmut Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 6 Stunden, Helmut schrieb: Nochmal meine Bitte: Kannste das in einem Satz zusammengefasst umformulieren, so das die Mädels schuld dran waren das du nicht den Rahmen zum eskalieren hattest, und nicht du? Lüg mich an, wenns sein muss 😉 Sie haben dich nicht gut gegamed. Was hat noch gefehlt? Welches Gefühl oder Gefühle haben dir gefehlt in der Situation? Welches Signal hättest du gebraucht, um dich zu entspannen und deine Sorge der Blamage abzulegen? Ich weiß diese Neubetrachtung ist verdammt schwer wenn man damit grad anfängt, das is allerdings genau diese Umpolung der alten Hirnschaltpfade um die es meiner Meinung nach geht. Und das kann man trainieren wie einen Muskel - sag ich aus Erfahrung. Ich erklär dir spätestens morgen, wo meine Gedanken da hingehen. Ich denke nur der Versuch ist sinnvoller als die Theorie. Let s try again. Das Gefühl mich wirklich zu begehren. Für das, was ich bin. Mai 27, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
saian 2214 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 21 Stunden, Herzdame schrieb: Ich möchte hier noch auf Kristin Neff verweisen, die als neues Konzept in diesem Bereich das Selbstmitgefühl postuliert. Das ist nochmal einen Schritt weiter gedacht. Kann ich nur zustimmen. Self compassion ist sehr spannend und ein aufschlussreiches Konzept. Auch für soziale Kontakte sehr nützlich. Eine simple Übersicht: https://positivepsychology.com/kristin-neff-self-compassion-exercises/ Übungen: https://positivepsychology.com/wp-content/uploads/3-Self-Compassion-Exercises-Pack.pdf Mir hat das sehr viel gebracht. Vor allem die Erkenntnis, dass es total okay ist, dass nichts an mir objektiv betrachtet perfekt ist oder jemals sein wird. Und auch andere Menschen das nicht sind oder sein werden. Gleichzeitig kann ich mein Verhalten und Handeln betrachten und das getrennt von mir bewerten, ohne dass ich mich selbst kritisiere. "Self-compassion acts like a supportive and nurturing parent." Mai 27, 2020 bearbeitet von saian 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet (bearbeitet) @thereislight So, dann jetzt mal der Versuch eines Beispiels einer Neubewertung bzw. wie ein Umdenken ausehen könnte. Ich fasse mal zusammen was ich bisher gehört habe: Du hattest Angst, gegenüber deiner letzten Flame unsicher zu sein. Der Teil den du ihr von dir ganz sicher nicht zeigen wolltest, war zu zeigen du hättest wenig Beziehungserfahrung, sie würde daraus ableiten du hättest diverse Probleme, zur Not hättest du "gelogen" und gesagt die Richtige war noch nicht dabei... Für dich "ist klar, das da was schiefgelaufen ist" wenn jemand mit so einer Vorgeschichte kommt, so als ob jemand keinen Schulabschluß hätte. Du hast bei den vorherigen Mädels nicht eskaliert, weil du Angst hattest du würdest dich sexuell blamieren. Daraus/deswegen auch die Unerfahrenheit, weil du ja gar nicht weiter gegangen bist bzw. gehen wolltest. Meine Frage war dann, wie du das ins Positive drehen kannst. Es gibt nämlich aus meiner Sicht eine zweite Perspektive auf genau die gleichen Fakten. Wenn du zu dem stehst was du brauchst, wenn du das was geschieht nicht automatisch als deinen Fehler siehst, sondern als Zeichen das in der Situation allgemein etwas nicht passt, dann hättest du ja vielleicht zu deinem letzten Mädel ungefähr folgendes sagen können: "Weißt du, ich merk grad das ich mich in unserer Situation noch ein wenig unsicher fühle, weil ich in der Vergangenheit bei anderen Frauen die mich daten wollten nicht das Gefühl bekommen habe, dass die mich begehren für das was ich tief drin bin, und das die meine Intimität wirklich wertschätzen können. Du bist für mich was Besonderes - du zeigst mir das du mich wirklich willst, und du flirtest auch verdammt gut. Es ist für mich eine ungewohnte Situation, und trotzdem möchte ich mich bei dir gerne komplett fallen lassen, nur brauche ich dafür noch etwas Vertrauen. Gehts dir ähnlich, oder wie fühlt sich's für dich an?" Witzigerweise ist das ziemlich genau das, was du als "Lüge" bezeichnet hast - nämlich auf "die Richtige" gewartet zu haben. Es ist allerdings die Wahrheit, wenn du es aus der Richtung betrachtest. Der Punkt ist: Du müsstest sowas nichtmal sagen - obwohl es ein guter Weg sein kann, diese Dinge klar auszusprechen wirst du es auch einfach ausstrahlen, wenn du dir diese Sichtweise mal erlaubst. Es geht um die innere Stellungnahme zu dir selbst. Das du in der Vergangenheit weniger Erfahrungen gesammelt hast, aufgrund deines Bedürfnisses nach Vertrauen, nach sorgsamen Umgang mit deinen Besonderheiten, das ist vollkommen legitim. Allerdings gibst du dir scheinbar die Schuld dafür, und siehst es als persönlichen Makel, während du dir gleichzeitig offenbar recht schwer tust, einen gerechten Anteil des "nicht geklappt habens" bei den Mädels zu lassen die dir das Gefühl gegeben haben, sie würden durchs halbe Dorf erzählen was in eurer intimsten Situation passiert, wenn du dich öffnest und hingibst an einen anderne Menschen. Na no na, blöd wärst gewesen über deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse hinwegzugehen! Bei deiner Vorgeschichte hast du wirklich jedes Recht dir einen sorgsamen Umgang mit deiner Sexualität zu erwarten. Bei der letzten Dame hattest du das Gefühl, du kannst mal weitergehen, du kannst dich einlassen - und das ist in meiner Welt ein Geschenk an sie, wo du ihr etwas gibst das du vorher kaum oder nicht jemand gegeben hast. Wo du beschlossen hast, das SIE es wert ist. Kannst du dieses Geschenk wertschätzen, das du da machst? Kann gut sein das ein offenes Ansprechen deines unsicheren Momentes für sie den Raum öffnet ihre eigenen Unsicherheiten auch mal zu zeigen. Und damit führst du auf eine sehr männliche, sehr soveräne Weise. Und indem du sie spüren lässt, das sie etwas in dir auslöst was vorher noch niemand sehen konnte/durfte, machst du sie zu etwas ganz Besonderem. Ist es vorstellbar, das dieses Gefühl ziemlich anziehend ist? Kannst du mit diesen Ideen was anfangen? Mai 27, 2020 bearbeitet von Helmut 4 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet (bearbeitet) vor 42 Minuten, Helmut schrieb: @thereislight So, dann jetzt mal der Versuch eines Beispiels einer Neubewertung bzw. wie ein Umdenken ausehen könnte. Ich fasse mal zusammen was ich bisher gehört habe: Du hattest Angst, gegenüber deiner letzten Flame unsicher zu sein. Der Teil den du ihr von dir ganz sicher nicht zeigen wolltest, war zu zeigen du hättest wenig Beziehungserfahrung, sie würde daraus ableiten du hättest diverse Probleme, zur Not hättest du "gelogen" und gesagt die Richtige war noch nicht dabei... Für dich "ist klar, das da was schiefgelaufen ist" wenn jemand mit so einer Vorgeschichte kommt, so als ob jemand keinen Schulabschluß hätte. Du hast bei den vorherigen Mädels nicht eskaliert, weil du Angst hattest du würdest dich sexuell blamieren. Daraus/deswegen auch die Unerfahrenheit, weil du ja gar nicht weiter gegangen bist bzw. gehen wolltest. Meine Frage war dann, wie du das ins Positive drehen kannst. Es gibt nämlich aus meiner Sicht eine zweite Perspektive auf genau die gleichen Fakten. Wenn du zu dem stehst was du brauchst, wenn du das was geschieht nicht automatisch als deinen Fehler siehst, sondern als Zeichen das in der Situation allgemein etwas nicht passt, dann hättest du ja vielleicht zu deinem letzten Mädel ungefähr folgendes sagen können: "Weißt du, ich merk grad das ich mich in unserer Situation noch ein wenig unsicher fühle, weil ich in der Vergangenheit bei anderen Frauen die mich daten wollten nicht das Gefühl bekommen habe, dass die mich begehren für das was ich tief drin bin, und das die meine Intimität wirklich wertschätzen können. Du bist für mich was Besonderes - du zeigst mir das du mich wirklich willst, und du flirtest auch verdammt gut. Es ist für mich eine ungewohnte Situation, und trotzdem möchte ich mich bei dir gerne komplett fallen lassen, nur brauche ich dafür noch etwas Vertrauen. Gehts dir ähnlich, oder wie fühlt sich's für dich an?" Witzigerweise ist das ziemlich genau das, was du als "Lüge" bezeichnet hast - nämlich auf "die Richtige" gewartet zu haben. Es ist allerdings die Wahrheit, wenn du es aus der Richtung betrachtest. Der Punkt ist: Du müsstest sowas nichtmal sagen - obwohl es ein guter Weg sein kann, diese Dinge klar auszusprechen wirst du es auch einfach ausstrahlen, wenn du dir diese Sichtweise mal erlaubst. Es geht um die innere Stellungnahme zu dir selbst. Das du in der Vergangenheit weniger Erfahrungen gesammelt hast, aufgrund deines Bedürfnisses nach Vertrauen, nach sorgsamen Umgang mit deinen Besonderheiten, das ist vollkommen legitim. Allerdings gibst du dir scheinbar die Schuld dafür, und siehst es als persönlichen Makel, während du dir gleichzeitig offenbar recht schwer tust, einen gerechten Anteil des "nicht geklappt habens" bei den Mädels zu lassen die dir das Gefühl gegeben haben, sie würden durchs halbe Dorf erzählen was in eurer intimsten Situation passiert, wenn du dich öffnest und hingibst an einen anderne Menschen. Na no na, blöd wärst gewesen über deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse hinwegzugehen! Bei deiner Vorgeschichte hast du wirklich jedes Recht dir einen sorgsamen Umgang mit deiner Sexualität zu erwarten. Bei der letzten Dame hattest du das Gefühl, du kannst mal weitergehen, du kannst dich einlassen - und das ist in meiner Welt ein Geschenk an sie, wo du ihr etwas gibst das du vorher kaum oder nicht jemand gegeben hast. Wo du beschlossen hast, das SIE es wert ist. Kannst du dieses Geschenk wertschätzen, das du da machst? Kann gut sein das ein offenes Ansprechen deines unsicheren Momentes für sie den Raum öffnet ihre eigenen Unsicherheiten auch mal zu zeigen. Und damit führst du auf eine sehr männliche, sehr soveräne Weise. Und indem du sie spüren lässt, das sie etwas in dir auslöst was vorher noch niemand sehen konnte/durfte, machst du sie zu etwas ganz Besonderem. Ist es vorstellbar, das dieses Gefühl ziemlich anziehend ist? Kannst du mit diesen Ideen was anfangen? Ich danke dir für deine Gedanken und werde noch ausführlich drauf antworten. Das einzige, was das direkt in mir auslöst, ist Reue. Weil ich das eben mit besagtem Mädel nicht konnte, aber Sie mir in keinem Moment das Gefühl gegeben hat, dass Sie das weitererzählen würde. Ich hatte nur Angst, die sexuelle Unbedarftheit zu zerstören. Und zusätzlich hat Corona da immens reingespielt, und ich hab Sie ziemlich vor den Kopf gestoßen. Mich wieder distanziert, weil Sie sich distanziert (was eine fälschliche Interpretation meinerseits war, angstgeleitet) Mai 27, 2020 bearbeitet von thereislight Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Helmut 8393 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet vor einer Stunde, thereislight schrieb: Das einzige, was das direkt in mir auslöst, ist Reue. Ist es Reue (Bedauern über eine Situation) oder ist es eine andere Art von Selbstvorwurf ("ich konnte nicht...") ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
thereislight 185 Beitrag melden Mai 27, 2020 geantwortet vor 5 Minuten, Helmut schrieb: Ist es Reue (Bedauern über eine Situation) oder ist es eine andere Art von Selbstvorwurf ("ich konnte nicht...") ? Beides. Um ehrlich zu sein, diesen Schritt hätte ich wohl als erstes nicht gemacht, weil ich gedacht hätte es muss auch so Gehen. Aber um bei dir zu bleiben. Sie hätte den ersten Schritt machen müssen und ihre Unsicherheiten sagen / kommunizieren sollen, so dass ich mich getraut hätte. In unserm letzten Gespräch meinte Sie, dass Sie auch dss Gefühl hätte, mir nicht alles erzählen zu können (um mir direkt im Anschluss dann das zu erzählen, was sie familiär bisher nicht konnte) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen