Jobwechsel in Choronakrise

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Gast

Hey zusammen,

wie der Titel schon sagt, möchte ich mich beruflich verändern, bzw bin schon dabei. Kurz zu mir: Ich bin 28, Ingenieur und der Job gefällt mir überhaupt nicht. Da ich erst seit 13 Monaten richtig im Berufsleben bin, bin ich dementsprechend noch ein Berufsanfänger. Aber schon Ende 2019 habe ich fest entschlossen 2020 etwas neues zu beginnen.

Ich möchte in die Richtung Arbeitssicherheit / EHS/ Sicherheitsingenieur gehen und bewerbe mich auf entsprechende Stellen. Ich hatte jetzt schon drei Bewerbungsgespräche. Bei den ersten beiden habe ich eine Absage erhalten und vom letzten Gespräch warte ich noch auf eine Antwort. 

Mein Ziel war ganz gar spätestens ab dem 01.07 einen neuen Job zu beginnen in einer anderen Stadt. Ich muss raus aus meiner bekannten Gegend und will nicht nur beruflich sondern auch privat mich verändern. Das heißt dann natürlich auch wieder eine Wohnung zu suchen.

Jetzt kommt das Problem mit der aktuellen Lage und die Tendenz läuft ja darauf hinaus, dass wir bald Zustände wie in Italien haben. Das macht den Bewerbungsprozess zu einem Hürdenlauf. Für mich stellen sich natürlich auch die Frage, wie viel Sinn es überhaupt hat jetzt noch Bewerbungen zu schreiben. Die Unternehmen stehen vor völlig unbekannten Herausforderungen und werden wohl selbst nicht wissen was die nächsten Wochen passieren wird. Die Wohnungssuche würde bei einer Zusage ja auch noch dazu kommen.

Wie verhalte ich mich jetzt richtig? Einfach ganz normal weiter bewerben? Ich möchte jetzt wirklich eine Weltuntergangsstimmung verbreiten, aber mit einem klaren Blick auf die aktuelle Lage schauen. Wenn es wirklich zur Quarantäne kommt, sind natürlich normale Vorstellungsgespräche nicht möglich (evt über Skype dann ect?).

Vlt könnt ihr mir einige Anregungen geben wie ich vlt dennoch mein Ziel umsetzen kann, trotz der jetzigen Lage.

Edit: Meine Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Quartalsende. Ich müsste also spätestens Mitte Mai kündigen. 

bearbeitet von Gast

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Auf jeden Fall nicht kündigen.

Und dann ganz normal weiter bewerben. Aber keine fixen Planungen für deine neue mögliche Heimatstadt und Arbeitsort machen. Was das betrifft, würde ich erstmal die Füße stillhalten. Mein AG (dt. DAX-Konzern) führt Gespräche über Videotelefonie und hat für diverse Abteilungen Home Office angeordnet.

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Gast

Also kündigen ohne neuen Job würde ich eh nicht machen. 

Ich habe halt dann zwei Dinge zu stemmen. Neuen Job innerhalb der nächsten zwei Monate finden (ungünstiger geht's nicht) sowie Wohnungssuche

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Mensch.. sortiere mal deine Prioritäten.

Meinste irgendwer wird sich gerade jetzt groß um deine Bewerbung kümmern?

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Gast botte
vor 58 Minuten, Noodle schrieb:

Mensch.. sortiere mal deine Prioritäten.

Meinste irgendwer wird sich gerade jetzt groß um deine Bewerbung kümmern?

Ditte. +1. In allen Firmen und allen öffentlichen Institutionen, mit denen ich in den letzten Tagen mal offiziell oder individuell gesprochen habe, ist man derzeit mit der Beruhigung panischer Angestellter, der Erstellung von Sonderschichtplänen wegen Selbstquarantäne sowie der Implementierung der empfohlenen Richtlinien mehr als voll beschäftigt. Noch dazu ist klar, dass der finanzielle Einschlag auf die finanziellen Ergebnisse (und daraus resultierend die Abteilungsbudgets) völlig unkalkulierbar ist. Ich glaube nicht, dass derzeit irgendjemand irgendjemanden einstellt, wenn beide Parteien auch nur halbwegs bei Sinnen sind. Füße still halten und in einem Jahr nochmal probieren.

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Gast
vor 20 Stunden, Noodle schrieb:

Mensch.. sortiere mal deine Prioritäten.

Meinste irgendwer wird sich gerade jetzt groß um deine Bewerbung kümmern?

Ja klar. Ich habe heute eine Zusage für ein Zweitgespräch erhalten. 

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Ist aktuell wirklich nicht einfach. Alleine ein Pflichtpraktikum zu bekommen entwickelt sich bei mir grad zu einem Ding der Unmöglichkeit, aber gut, jeder erlebt so eine Krise auf seine Art. 

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Ich wechsle zum 1.6. den Job, bin mal gespannt wie das wird. Ich denke die ersten 3 geplanten Wochen Einarbeitung im Headquarters kann man sich wohl abschminken aktuell. Ein Glück ist das Tech, d.h. auch eine Einarbeitung aus dem Home Office ist möglich. 

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Als jemand in der Probezeit bist du bei Maßnahmen zur Kostensenkung halt vermutlich der erste, der gehen wird. Klar, ein bisschen kann man absehen, welche Unternehmen es besonders hart treffen wird. Aber eine Wirtschaftskrise ist am Ende für fast alle scheiße.

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Hab für den 01.05. nen Vertrag in nem Job unterschrieben. Da sind momentan alle im Homeoffice, man hat mir aber versichert dass soweit noch alles klappt. 

Glaube ich nicht dran. Die Aktie des Unternehmens stieg zwar so langsam wieder an, aber geht nun wieder runter. ich werde mit Sicherheit in 1-2 Wochen ne Kündigungsschrift erhalten. Tschüss!

bearbeitet von Samuelsama

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Gast
vor einer Stunde, Samuelsama schrieb:

Hab für den 01.05. nen Vertrag in nem Job unterschrieben. Da sind momentan alle im Homeoffice, man hat mir aber versichert dass soweit noch alles klappt. 

Glaube ich nicht dran. Die Aktie des Unternehmens stieg zwar so langsam wieder an, aber geht nun wieder runter. ich werde mit Sicherheit in 1-2 Wochen ne Kündigungsschrift erhalten. Tschüss!

Üblicherweise ist Kündigung vor Stellenantritt beidseitig ausgeschlossen. Damit haben beide Seiten zumindest etwas Planungssicherheit.

Also entweder kommen die mit einer Aufhebung, die darf dann aber ein bisschen was kosten, oder aber Kündigung am 02.05 unter Einhaltung der Fristen. In der Probezeit üblicherweise 2 bis 4 Wochen zum Monatsende bzw zum 15. Bedeutet faktisch, mindestens 1 volles Gehalt müsste fließen.

Ansonsten sagt der Aktienkurs rein gar nichts über die wirtschaftliche Stärke eines Unternehmens aus, sondern lediglich, was der Kapitalmarkt zu den Zukunftsaussichten des Unternehmen denkt. 

Mittlerweise sind nahezu alle listed companies in Deutschland bzw Europa und der USA vom Kurs her im Minus im Vergleich zu Anfang des Jahres. Trotzdem sollten doch auch einige dabei sein, die auch für die Zeit nach der Coronakrise ein ordentliches Geschäftsmodell haben.

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vor 4 Stunden, Masterthief schrieb:

Üblicherweise ist Kündigung vor Stellenantritt beidseitig ausgeschlossen. Damit haben beide Seiten zumindest etwas Planungssicherheit.

Also entweder kommen die mit einer Aufhebung, die darf dann aber ein bisschen was kosten, oder aber Kündigung am 02.05 unter Einhaltung der Fristen. In der Probezeit üblicherweise 2 bis 4 Wochen zum Monatsende bzw zum 15. Bedeutet faktisch, mindestens 1 volles Gehalt müsste fließen.

 

Üblicherweise ja, aber aktuell dürfte das nicht allzu ernst genommen werden..

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Ich hab auch einen neuen Job zum 1. Juli. Kann aber zu Verzögerungen kommen, das ist mir klar.

Stelle ist safe da Öffentlicher Dienst. Das ist ehrlich gesagt auch der einzige Sektor, wo ich hinwechseln würde an deiner Stelle.

Ich habe von einigen Bekannten gehört, dass ihre Zusagen in der Wirtschaft zurückgenommen worden sind, es werden Stellen gestrichen,

das Geld ist nicht da... an deiner Stelle würde ich noch mindestens ein halbes Jahr warten.

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Am 29.3.2020 um 12:53 , Pornobarbie schrieb:

Als jemand in der Probezeit bist du bei Maßnahmen zur Kostensenkung halt vermutlich der erste, der gehen wird. Klar, ein bisschen kann man absehen, welche Unternehmen es besonders hart treffen wird. Aber eine Wirtschaftskrise ist am Ende für fast alle scheiße.

Na schauen wir mal, dann gibts ja erstmal ein Jahr ALG1, dazu haben meine Frau und ich gute finanzielle Reserven. Wenn gar nichtsmehr geht werde ich halt doch Berufsschullehrer für Metalltechnik in A13 🙂 

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Am ‎29‎.‎03‎.‎2020 um 20:15 , Samuelsama schrieb:

Üblicherweise ja, aber aktuell dürfte das nicht allzu ernst genommen werden..

Was meinst du mit "nicht allzu ernst genommen"? Das ist geltendes Recht und wenn die meinen sich nicht daran halten zu müssen, klagst du. Und wenn am 02.05 die Kündigung für den 31.05 kommt, wäre ich sofort 4 Wochen Krank und würde Bewerbungen schreiben.

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Gast botte
Am 29.3.2020 um 20:15 , Samuelsama schrieb:

Üblicherweise ja, aber aktuell dürfte das nicht allzu ernst genommen werden..

Schärfe mal Dein Verständnis vom Rechtsstaat, Kollege. Ist ja nun nicht alles Willkür hierzulande, und 'die Konzerne'/'die Eliten' können denn auch nicht alles machen, was sie wollen.

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vor 21 Stunden, botte schrieb:

Schärfe mal Dein Verständnis vom Rechtsstaat, Kollege. Ist ja nun nicht alles Willkür hierzulande, und 'die Konzerne'/'die Eliten' können denn auch nicht alles machen, was sie wollen.

Sieht man ja gerade bei Adidas?

Ich kenne schon einige Leute, die schon Verträge unterschrieben haben, sei es als Werkstudent, Praktikant oder Festanstellung. Allen wurde kurzfristig wieder abgesagt. Andererseits kenne ich auch Leute, bei denen trotz Corona alles reibungslauf ablief. Mussten dann halt direkt ins Homeoffice - nicht optimal, aber immerhin besser als nix. Es wird sich zeigen.

vor 21 Stunden, Bastel schrieb:

Was meinst du mit "nicht allzu ernst genommen"? Das ist geltendes Recht und wenn die meinen sich nicht daran halten zu müssen, klagst du. Und wenn am 02.05 die Kündigung für den 31.05 kommt, wäre ich sofort 4 Wochen Krank und würde Bewerbungen schreiben.

Das war so sowieso geplant. Nur Klagen halte ich momentan als nicht unbedingt so vielversprechend.

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Adidas hat erstmal einfach die Miete nicht gezahlt. Bzw die Stundung der Miete verlangt 

Das kann ich morgen genauso machen. Über unseren Rechtsstaat sagt das gar nichts aus. 

 

Und vor dem Arbeitsgericht ist ein unterschriebener Vertrag ein unterschriebener Vertrag. Dass Du nun denkst dass das anders sein könnte sagt auch nichts über den Rechtsstaat aus 

bearbeitet von Calara

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Am 29.3.2020 um 14:42 , Samuelsama schrieb:

Hab für den 01.05. nen Vertrag in nem Job unterschrieben. Da sind momentan alle im Homeoffice, man hat mir aber versichert dass soweit noch alles klappt. 

Glaube ich nicht dran. Die Aktie des Unternehmens stieg zwar so langsam wieder an, aber geht nun wieder runter. ich werde mit Sicherheit in 1-2 Wochen ne Kündigungsschrift erhalten. Tschüss!

Okay, es kam wie es kommen musste. Man bietet mir an den Vertrag auf den 01.06. zu verschieben, da bis mindestens Mitte Mai noch alle im Homeoffice sein werden. Jetzt liegt es an mir, ob ich dem zustimme oder darauf poche, dass der Vertrag zum 01.05. eingehalten wird. Bei letzterem laufe ich dann Gefahr mich direkt unbeliebt zu machen. Side note war auch noch, dass ein neuer Vertrag aktuell nicht vom Vorstand etc. unterschrieben werden kann (da alle im Homeoffice) und ich den aktualisierten Vertrag erst beim tatsächlichen Arbeitsbeginn am 01.06. unterschreiben soll. Alles sehr sehr dubios, ich denke das wird nichts. Weiß auch nicht ob ich bei dem Verhalten überhaupt noch dort arbeiten will. Ich denke mir wird direkt am ersten Tag gekündigt. Bewerbe mich jetzt schon mal woanders.

bearbeitet von Samuelsama

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Am 7.4.2020 um 12:55 , Samuelsama schrieb:

Alles sehr sehr dubios, ich denke das wird nichts. Weiß auch nicht ob ich bei dem Verhalten überhaupt noch dort arbeiten will. Ich denke mir wird direkt am ersten Tag gekündigt.

Ach was, da würde ich nicht ZU negativ denken! Wie gesagt, bei meinem Jobwechsel kommt es auch zu Verzögerungen, weil die Sachbearbeiter gerade einfach nicht da sind und Gremien nicht tagen dürfen!

Dennoch brauchen Unternehmen Mitarbeiter und nach der Krise muss der Betrieb normal weiterlaufen. Gut, dass du dich nebenbei bewirbst, das schadet nie.

Aber dass du direkt an Tag 1 gekündigt wirst, das muss nicht so sein! Ich würde der Verschiebung auch zustimmen und mich kulant zeigen.

bearbeitet von Female_M

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Ich dachte Dein Jobwechsel steht schon länger fest, was verschiebt sich denn da? 

Arbeitsvertrag ist doch Arbeitsvertrag 

bearbeitet von Calara

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Am 29.3.2020 um 14:42 , Samuelsama schrieb:

 

bearbeitet von Calara
Verwechslung

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Am 7.4.2020 um 12:55 , Samuelsama schrieb:

Okay, es kam wie es kommen musste. Man bietet mir an den Vertrag auf den 01.06. zu verschieben, da bis mindestens Mitte Mai noch alle im Homeoffice sein werden. Jetzt liegt es an mir, ob ich dem zustimme oder darauf poche, dass der Vertrag zum 01.05. eingehalten wird. Bei letzterem laufe ich dann Gefahr mich direkt unbeliebt zu machen. Side note war auch noch, dass ein neuer Vertrag aktuell nicht vom Vorstand etc. unterschrieben werden kann (da alle im Homeoffice) und ich den aktualisierten Vertrag erst beim tatsächlichen Arbeitsbeginn am 01.06. unterschreiben soll. Alles sehr sehr dubios, ich denke das wird nichts. Weiß auch nicht ob ich bei dem Verhalten überhaupt noch dort arbeiten will. Ich denke mir wird direkt am ersten Tag gekündigt. Bewerbe mich jetzt schon mal woanders.

du warst im Dezember noch arbeitslos oder? Also wäre das nun der erste Job nach der Arbeitslosigkeit gewesen. Da würde ich was eventuelle Verschiebungen angeht zuallererst mal dringend mit dem Arbeitsamt telefonieren.

bearbeitet von Calara

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