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vor 31 Minuten, tomatosoup schrieb:

Wobei, was man dir zugute halten muss: Deine Idee, jeder müsse sich schützen können müssen und zwar auch innerhalb von Familien, diese Idee hat ja in der Tat Einzug in den öffentlichen Diskurs gehalten, demnach man vorgeschlagen hat, die leerstehenden Hotels dafür zu nutzen. Und so abwegig ist die Idee nicht. Jedenfalls wenn man es zeitlich begrenzt macht.

Naja... Diskutiert wird darüber, freistehende Hotels als (vorübergehende) Quarantäne-Unterkünfte für bereits Infizierte zu nutzen. Unser Orakel hatte jedoch vorgeschlagen, dieselben als (dauerhafte?) Unterbringung zum Schutz von Risikogruppen zu nutzen. Da liegen m. E. Welten dazwischen.

Schon aus Kapazitätsgründen ist die letzere Idee absurd: Wir haben in Deutschland 1,9 Mio. Betten in Hotels, Gasthöfen etc. Aber allein 17,5 Mio. Über 65jährige. Und das umfasst noch lange nicht alle Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko durch Covid-19. Dazu ist es etwas völlig anderes, ob bereits Infizierte alle unter einem Dach zusammenleben (da ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen) oder ob man eben Gesunde aus den Risikogruppen in einer Einrichtung unter einem Dach leben lässt, die jetzt nicht unbedingt optimal darauf ausgelegt ist, mögliche Infektionen untereinander zu vermeiden. Wenn dann doch ein infizierter Gast oder Mitarbeiter dabei ist, kann die vermeintliche Isolationseinrichtung schnell zur Falle werden. Man stelle sich nur vor, die Gäste essen zusammen und da ist ein Infizierter dabei, der das Virus in der Raumluft verteilt. Oder einer von den Room-Service-Kräften verteilt das Virus fleißig in mehrere Zimmer bevor er merkt, dass er infiziert ist...

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Gast
vor 1 Minute, tonystark schrieb:

Naja... Diskutiert wird darüber, freistehende Hotels als (vorübergehende) Quarantäne-Unterkünfte für bereits Infizierte zu nutzen. Unser Orakel hatte jedoch vorgeschlagen, dieselben als (dauerhafte?) Unterbringung zum Schutz von Risikogruppen zu nutzen. Da liegen m. E. Welten dazwischen.

Schon aus Kapazitätsgründen ist die letzere Idee absurd: Wir haben in Deutschland 1,9 Mio. Betten in Hotels, Gasthöfen etc. Aber allein 17,5 Mio. Über 65jährige. Und das umfasst noch lange nicht alle Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko durch Covid-19.

Unterbringung so lange wie notwendig. Zum Beispiel für Zeiträume mit Inzidenz >50.

Und in einer Sache liegen wir meilenweit auseinander: Du möchtest z.B. 17,5 Mio Personen ü65 scheinbar komplett in Hotels zwangseinweisen. Und natürlich auch das Rentnerpaar komplett (auch wenn ja einer der beiden in der Wohnung bleiben könnte). Denn nur dann macht Dein Hinweis auf nur 1,9 Mio Hotelbetten sinn.

Ich schlage vor, dass jeder der sich selber schützen möchte, den bestmöglichen Schutz erhält. 

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vor 9 Minuten, SecretEscape schrieb:

Die Richtung des Graphen stimmt. Peak war möglicherweise gestern.

Maxima mea culpa dafür, dass ich eventuell 1-2 Tage daneben geschätzt habe. Ich lasse meine Glaskugel mit Ultraschall reinigen.

Der Vollständigkeit halber:

Hoffen wir auf weitgehend unveränderte Testzahlen im Vergleich zu den Vorwochen, so dass das hier wirklich eine echte und keine künstliche Reduktion ist. Warum der Peak aber gestern gewesen sein sollte, wenn wir heute einen Wachstumsstop bei den Neuinfektionen erleben, ist wohl wieder mal eine deiner berühmten, ganz eigenen Interpretationen. 

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vor 16 Minuten, SecretEscape schrieb:

Unterbringung so lange wie notwendig. Zum Beispiel für Zeiträume mit Inzidenz >50.

Und in einer Sache liegen wir meilenweit auseinander: Du möchtest z.B. 17,5 Mio Personen ü65 scheinbar komplett in Hotels zwangseinweisen. Und natürlich auch das Rentnerpaar komplett (auch wenn ja einer der beiden in der Wohnung bleiben könnte). Denn nur dann macht Dein Hinweis auf nur 1,9 Mio Hotelbetten sinn. 

Ich schlage vor, dass jeder der sich selber schützen möchte, den bestmöglichen Schutz erhält. 

Ich "möchte" nichts dergleichen. Deine "Idee" habe ich schon verstanden. Ich habe die Zahlen nur eingefügt, um die Dimensionen zu verdeutlichen. Natürlich würde nicht jeder dieser 17,5 Millionen das Ganze in Anspruch nehmen. Allerdings habe ich auch dazu geschrieben, dass die Risikogruppe deutlich größer ist. Eher so Richtung 30-40% der Bevölkerung. Umgekehrt würde man auch kaum jedes dieser Betten nutzen können. Wenn wir mal zu deinen Gunsten davon ausgehen, dass wir 24 Mio. Risiko"patienten" haben (also nur 30%) und sämtliche Betten nutzbar wären, dann dürften maximal 8% das Angebot wahrnehmen wollen, um keine Kapazitätsprobleme zu bekommen.

So und wie schützt du mit deinem "Konzept" nun Risiko"patienten", die das Angebot zwar wahrnehmen würden, aber nicht können, weil sie bspw. berufstätig sind, Kinder zu versorgen haben, spezielle medizinische Hilfsmittel und Gerätschaften benötigen, auf Barrierefreiheit/behindertengerechte Sanitäranlagen angewiesen sind etc.?

bearbeitet von tonystark

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vor 8 Minuten, tonystark schrieb:

Naja... Diskutiert wird darüber, freistehende Hotels als (vorübergehende) Quarantäne-Unterkünfte für bereits Infizierte zu nutzen. Unser Orakel hatte jedoch vorgeschlagen, dieselben als (dauerhafte?) Unterbringung zum Schutz von Risikogruppen zu nutzen. Da liegen m. E. Welten dazwischen.

Schon aus Kapazitätsgründen ist die letzere Idee absurd: Wir haben in Deutschland 1,9 Mio. Betten in Hotels, Gasthöfen etc. Aber allein 17,5 Mio. Über 65jährige. Und das umfasst noch lange nicht alle Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko durch Covid-19. Dazu ist es etwas völlig anderes, ob bereits Infizierte alle unter einem Dach zusammenleben (da ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen) oder ob man eben Gesunde aus den Risikogruppen in einer Einrichtung unter einem Dach leben lässt, die jetzt nicht unbedingt optimal darauf ausgelegt ist, mögliche Infektionen untereinander zu vermeiden. Wenn dann doch ein infizierter Gast oder Mitarbeiter dabei ist, kann die vermeintliche Isolationseinrichtung schnell zur Falle werden. Man stelle sich nur vor, die Gäste essen zusammen und da ist ein Infizierter dabei, der das Virus in der Raumluft verteilt. Oder einer von den Room-Service-Kräften verteilt das Virus fleißig in mehrere Zimmer bevor er merkt, dass er infiziert ist...

Ja, stimme allem zu. Finde es aber auch überlegenswert, wenn man bspw. eine Familie in Berlin-Neukölln hat, wo viele Leute in einer Wohnung zusammenleben, und einer ist positiv getestet, dann zu sagen, man bittet diesen einen, sich für die nächsten zwei Wochen in einem Hotel auszuquartieren.

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Gast
vor 18 Minuten, Janoos schrieb:

Der Vollständigkeit halber:

ist wohl wieder mal eine deiner berühmten, ganz eigenen Interpretationen. 

Berühmtheit (also Status) wollte ich schon immer. Also alles richtig gemacht ;).

Ich und andere analysieren diese Daten natürlich nicht aus langer Weile. Auch nicht damit, um den einen oder anderen Behandler im Bekanntenkreis mit der Treffsicherheit zu beeindrucken.

Meine Glaskugel ist gerade vom Ultraschallreinigen zurück und zeigt gerade folgendes: Spätestens ab in 1 Woche gehen die Zahlen deutlich zurück. Darauf kommt allerdings auch der dümmste Hauptschulabsolvent.

Mich beschäftigt z.B. die Frage: Werden Hotels (für private Übernachtungen) und Gaststätten bald wieder geöffnet, und wann? Ich bin gespannt.

bearbeitet von Gast

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Gast
vor 10 Minuten, tomatosoup schrieb:

Ja, stimme allem zu. Finde es aber auch überlegenswert, wenn man bspw. eine Familie in Berlin-Neukölln hat, wo viele Leute in einer Wohnung zusammenleben, und einer ist positiv getestet, dann zu sagen, man bittet diesen einen, sich für die nächsten zwei Wochen in einem Hotel auszuquartieren.

Die meisten werden in Deinem Beispiel leider gar nichts machen. Auch nicht die Isolation der angesteckten Person in einem Zimmer, und raus nur mit Abstand und Maske.
Da wird stattdessen die komplette Familie angesteckt.

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Gast
vor 16 Minuten, tonystark schrieb:

So und wie schützt du mit deinem "Konzept" nun Risiko"patienten", die das Angebot zwar wahrnehmen würden, aber nicht können, weil sie bspw. berufstätig sind, Kinder zu versorgen haben, spezielle medizinische Hilfsmittel und Gerätschaften benötigen, auf Barrierefreiheit/behindertengerechte Sanitäranlagen angewiesen sind etc.?

Die Risikoperson muss selber entscheiden, wie sie mit der Situation umgeht. Kureinrichtungen etc. mit den nötigen Voraussetzungen für Pflege von Risikopatienten gäbe es.

Wer in seiner Berufstätigkeit ein Risiko sieht, bleibt z.B. zu hause. Besser als Millionen gesunde Leute zwangsweise in Kurzarbeit zu schicken!

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vor 3 Minuten, SecretEscape schrieb:

Die meisten werden in Deinem Beispiel leider gar nichts machen. Auch nicht die Isolation der angesteckten Person in einem Zimmer, und raus nur mit Abstand und Maske.
Da wird stattdessen die komplette Familie angesteckt.

Ach weisst du, wenn es nach dir geht, bringt alles gar nix. Irgendwie so wie wenn man in einem leck-geschlagenen-Boot sitzt und zusammen überlegt, was man machen könnte, und du bist derjenige, der erzählt, Boote seien schon immer leckgeschlagen, und man wisse ja auch gar nicht, ob pumpen hilft und man wisse auch gar nicht, ob es hilft, Kurs zum Festland zu setzen und es sei sowieso alles ungewiss.

Ja, stimmt. So ist das.

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vor einer Stunde, tomatosoup schrieb:

Die Streeckschen (Fehl)-Einschätzungen sind Legion: Masken bringen nix, es wird keine zweite Welle geben, "Ich finde es müßig, über Todesfälle zu reden".

https://www.faz.net/aktuell/wissen/corona-sterbezahlen-hendrik-streecks-heikle-sprechstunden-17003534.html

 Hauptbotschaft vom Streeck: ich widerspreche Drosten. Irgendwo fehlt mir da der Glaube, dass Streecks Motive rein wissenschaftlich sind. Kommt mir so vor, als wolle er sich als Gesundheitsminister einer Regierung aus FDP und AFD empfehlen.

Nicht zu vergessen sein letztes tolles Positionspapier, an welchem ja angeblich so viele Verbände beteiligt gewesen sind, die man aber vorher gar nicht erst gefragt ha und die sich anschließend distanziert haben:

Zitat

Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten protestiert: Man sei ohne Absprache als Unterzeichner genannt worden. Auch Intensivmediziner wenden sich gegen das Papier.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/covid-19-sars-cov-2-streeck-positionspapier-lockdown-shutdown-1.5098484

Der Mann ist einfach nur eine einzige Vollkatastrophe. Seine Popularität rührt einzig und allein daher, dass er Sachen sagt, die man gerne hören will. 

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Gerade eben, Janoos schrieb:

Der Mann ist einfach nur eine einzige Vollkatastrophe. Seine Popularität rührt einzig und allein daher, dass er Sachen sagt, die man gerne hören will. 

Bitte was? Er war der erste der überhaupt ne richtige Studie zu Covid in DE gemacht hat, während das RKI nicht mal in die Gänge gekommen ist. 

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vor 4 Minuten, RyanStecken schrieb:

Bitte was? Er war der erste der überhaupt ne richtige Studie zu Covid in DE gemacht hat, während das RKI nicht mal in die Gänge gekommen ist. 

Ja, war afaik auch das letzte Mal, dass man irgendetwas Substanzielles von ihm gehört hat. Es sei denn, man schätzt die seit Monaten sich in Dauerschleife abspielenden Hülsen a la "Risikogruppen schützen" und "mit dem Virus leben" ohne konkrete Handlungsempfehlungen anders ein. 

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vor 16 Minuten, Janoos schrieb:

Ja, war afaik auch das letzte Mal, dass man irgendetwas Substanzielles von ihm gehört hat. Es sei denn, man schätzt die seit Monaten sich in Dauerschleife abspielenden Hülsen a la "Risikogruppen schützen" und "mit dem Virus leben" ohne konkrete Handlungsempfehlungen anders ein. 

Er ist locker geblieben als die anderen schon im September bei 2500 Neuinfektionen schon ropen wollten. Dieses mit dem Virus leben bezog sich auch mehr darauf, kluge und sinnvolle Hygeniekonzepte zu entwerfen und eben nicht auf Lockdowns und Maskenpflicht im Freien zu setzen.

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vor 3 Minuten, RyanStecken schrieb:

Er ist locker geblieben als die anderen schon im September bei 2500 Neuinfektionen schon ropen wollten. Dieses mit dem Virus leben bezog sich auch mehr darauf, kluge und sinnvolle Hygeniekonzepte zu entwerfen und eben nicht auf Lockdowns und Maskenpflicht im Freien zu setzen.

Hätte man früher die Notbremse gezogen hätten wir uns evtl eine oder zwei Wochen Lockdown sparen können. 

Kam heute im Radio beim Autofahren aber ich finde keine links dazu. Sry. 

Irgend ne Uni hat durchgerechnet ob die Zahlen durch die vier Wochen jetzt ausreichend runter gehen. 

Ergebnis war nein. Zu hoch um schnell davon runter zu kommen. In den veranschlagten vier Wochen landen wir am Ende irgendwo bei den Zahlen von Mitte September. Und das war vor 6? Wochen. Also in 6 + 2 Wochen der nächste Lockdown weil gleiche Zahlen wie zu Beginn Lockdown 2. Bei unterstellter Saisonalität des Virus. Und die kalte Jahreszeit hat gerade erst angefangen. 

Einige Wochen vorher wäre ein größerer Effekt bei deutlich geringeren Kosten eingetreten. 

Insofern... Sollte das stimmen, aber macht mmn schon Sinn... wäre ein früherer, aber kürzerer Lockdown sinnvoller gewesen. 

Locker bleiben ist bei exponentiellem Wachstum halt nur cool wenn man die Kohle dafür hat. Wir haben sie offenkundig. Noch. 

 

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vor 4 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Hätte man früher die Notbremse gezogen hätten wir uns evtl eine oder zwei Wochen Lockdown sparen können. 

Kam heute im Radio beim Autofahren aber ich finde keine links dazu. Sry. 

Irgend ne Uni hat durchgerechnet ob die Zahlen durch die vier Wochen jetzt ausreichend runter gehen. 

Ergebnis war nein. Zu hoch um schnell davon runter zu kommen. In den veranschlagten vier Wochen landen wir am Ende irgendwo bei den Zahlen von Mitte September. Und das war vor 6? Wochen. Also in 6 + 2 Wochen der nächste Lockdown weil gleiche Zahlen wie zu Beginn Lockdown 2. Bei unterstellter Saisonalität des Virus. Und die kalte Jahreszeit hat gerade erst angefangen. 

Einige Wochen vorher wäre ein größerer Effekt bei deutlich geringeren Kosten eingetreten. 

Insofern... Sollte das stimmen, aber macht mmn schon Sinn... wäre ein früherer, aber kürzerer Lockdown sinnvoller gewesen. 

Locker bleiben ist bei exponentiellem Wachstum halt nur cool wenn man die Kohle dafür hat. Wir haben sie offenkundig. Noch. 

 

Das war sowieso der allgemeine Konsens, aber die Ministerpräsidenten haben sich Mitte Oktober dagegen gestemmt. 

ZEIT meldet auch quasi Stagnation der Wachstumsrate. Wenn die Zahlen ab morgen sinken, kann man einigermaßen optimistisch sein, dass vier Wochen reichen. Zumindest dann, wenn man sich die Verläufe von den Niederlanden und Tschechien anschaut, die, zumindest relativ gesehen, den Abschwung auf einem deutlich höheren Niveau begonnen haben. 

Notfalls noch eine fünfte Woche hinten dranhängen oder so. Wird schon. 

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vor 52 Minuten, RyanStecken schrieb:

Bitte was? Er war der erste der überhaupt ne richtige Studie zu Covid in DE gemacht hat

Das stimm doch gar nicht. Wie definierst du denn eine „richtige Studie“? 

 

vor 23 Minuten, RyanStecken schrieb:

Er ist locker geblieben als die anderen schon im September bei 2500 Neuinfektionen schon ropen wollten. Dieses mit dem Virus leben bezog sich auch mehr darauf, kluge und sinnvolle Hygeniekonzepte zu entwerfen und eben nicht auf Lockdowns und Maskenpflicht im Freien zu setzen.

Das Erste spricht ja gegen ihn. Wenn wir nämlich im September schon Kontakte bewusst beschränkt hätten, müssten wir jetzt nicht von Rekord zu Rekord springen und überlegen ob man nicht doch noch Twitch-Streamer oder #quarantine-Insta-Story-Poster  wird, wo man ständig halb-volle Weingläser teilt. 
 

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vor 18 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Hätte man früher die Notbremse gezogen hätten wir uns evtl eine oder zwei Wochen Lockdown sparen können. 

Kam heute im Radio beim Autofahren aber ich finde keine links dazu. Sry. 

Irgend ne Uni hat durchgerechnet ob die Zahlen durch die vier Wochen jetzt ausreichend runter gehen. 

Ergebnis war nein. Zu hoch um schnell davon runter zu kommen. In den veranschlagten vier Wochen landen wir am Ende irgendwo bei den Zahlen von Mitte September. Und das war vor 6? Wochen. Also in 6 + 2 Wochen der nächste Lockdown weil gleiche Zahlen wie zu Beginn Lockdown 2. Bei unterstellter Saisonalität des Virus. Und die kalte Jahreszeit hat gerade erst angefangen. 

Notbremse ziehen ist halt auch krasser Invest und du pokerst darauf dass die Gesundheitsämter das nicht in den Griff kriegen. Der Schwachpunkt dieser Strategie ist übrigens das alles über 50 Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen übelst krasses unkontrollierbares Expotentialwachstum bedeutet. Was an sich schon Fail ist, weil die Zahl 50 rein von der Kapazität Nachverfolgbarkeit abhängt und keinerlei epidemielogische Grundlage hat. Das heißt die Grenze ab wann ein Virus als unkontrollierbar gilt, hängt von unterbesetzten Gesundheitsämter ab, die noch Faxgeräte benutzen.

Jetzt mit dem Impstoff kann die Strategie der Bundesregierung natürlich aufgehen, weil wir irgendwann anfangen zu impfen und dann die Saison besser wird. Ohne wirksamen Wirkstoff hätten sie einfach immer wieder alles mit Locksdowns dichtgemacht und alles so heruntergewirtschaftet ohne irgendwann eine grunsätzliche Kosten/Nutzenabwägung zu machen, und genau das hat Streeck kritisiert und gemeint mit seiner Aussage zu wir müssen mit dem Virus leben lernen, weil er noch davon ausging dass die impstoffe nicht so gut sein werden. 

  • IM ERNST? 1

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Gast botte
vor 2 Stunden, SecretEscape schrieb:

Kureinrichtungen etc. mit den nötigen Voraussetzungen für Pflege von Risikopatienten gäbe es.

Öhm... das hat doch alles weder Hand und Fuß, was Du hier von Dir gibst. Die Zahlen reichen hinten und vorne nicht aus, und "Kureinrichtungen" mit Einrichtungen zur Pflege gleich zu setzen, ist völlig hanebüchen. Neben den Einrichtungen gehören da vor allem auch Menschen dazu, die diese Pflege durchführen. Von denen es aber zunehmend weniger gibt, weil die ja nicht zur Risikogruppe gehören und sich fröhlich weiter infizieren. Woraufhin sie dann entweder durch eigene Erkrankungen ausfallen oder aber wegen Quarantäne. Dann gehört dazu ne Infrastruktur. Im Hotel sind die Leute für Verpflegung und Reinigung aufs Personal angewiesen; zur Einhaltung der Quarantäne braucht's Sicherheitspersonal (findest Du inzwischen in vielen Senioreneinrichtungen). Also wo und wie isolieren sich die Leute da wirklich?

Das stimmt alles hinten und vorne nicht. Mag sich schön anhören, ist aber Muff vom Planeten Mumpitz.

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Ich stelle mal die gewagte These in den Raum, dass wir mit Frühling und beginnenden Impfungen im Frühjahr nächsten Jahres das gröbste Überstanden werden haben und dass die Pandemie im Laufe nächsten Jahres dann langsam ausklingen wird.

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vor 11 Stunden, tomatosoup schrieb:

Die Streeckschen (Fehl)-Einschätzungen sind Legion: Masken bringen nix, es wird keine zweite Welle geben, "Ich finde es müßig, über Todesfälle zu reden".

https://www.faz.net/aktuell/wissen/corona-sterbezahlen-hendrik-streecks-heikle-sprechstunden-17003534.html

Hauptbotschaft vom Streeck: ich widerspreche Drosten. Irgendwo fehlt mir da der Glaube, dass Streecks Motive rein wissenschaftlich sind. Kommt mir so vor, als wolle er sich als Gesundheitsminister einer Regierung aus FDP und AFD empfehlen.

Die Einschätzung, es werde keine Zweite Welle geben, war wirklich falsch. Seinen Pessimismus zum Impfstoff habe ich auch nicht geteilt, er beruht aber wohl auf seinen eigenen frustrierenden Erfahrungen in der HIV-Forschung. Die Äußerungen zu den Todesfällen könnte so aber auch von meiner Stiefmutter kommen, die als Hausärztin hauptsächlich die Risikogruppe behandelt.

Die FAZ hat es bei mir seit April mit ihrem unreflektierten Dauer-Alarmismus, bei dem jeden Tag irgendwelche neuen Horrormeldungen auf das unbedarfte Publikum losgelassen wurden, ziemlich verschissen. Die Berichterstattung über die Heinsberg-Studie war bisweilen einfach absurd. Zu offensichtlich war, dass alles, was nicht dazu diente Schreckensszenarien aufzubauen, verrissen wurde. Ich finde auch, dass sich Streeck bisweilen recht eitel wirkt. Seine Heinsberg-Studie samt Ergebnisse waren schon im April weltweit betrachtet kein Unikum. Dennoch bin ich sehr dankbar dafür, dass er öffentlich eine Gegenposition bezogen hat. Dass er andere (politische) Werte vertritt als etwa Lauterbach ist unübersehbar. 

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Der Impfstoff soll ja ne Wirksamkeit von 90% haben. Das ist erstaunlich gut oder? 

Meine als ich mal gegen Gelbfieber geimpft wurde hatte der irgendwas um die 70% oder sowas. 

Gibt es unterschiedliche Modelle zur Verteilung in der Bevölkerung? 

Welcher Ansatz macht am meisten Sinn. Diejenigen impfen die am anfalligsten sind (z. B. alte und fette), diejenigen die am häufigsten Übertrager sind ("Party-und Event-Kultur"), Schlüsselfunktionen (links zwischen bestimmten Gruppen, also z. B. Lehrer als link zwischen party und event kindern und alte, Nach nem Lossystem verteilen und zufällig das Futter für den Virus ausdünnen. 

Weil zuerst die alten impfen ist ja schön und gut, aber da ist fraglich ob die das Zeug so gut vertragen wie junge Erwachsene, was sich negativ auf die Akzeptanz des Impfstoffes auswirken könnte, und auch wenn es immer heißt sterben tust du nur im Alter... @Ounist nicht der erste Junge fitte Mensch der nicht mehr wirklich auf die Beine kommt nach einer Infektion.

Ich hab keinen Bock auf ne kaputte Lunge. Sone Impfung wäre schon cool. 

Zumal es wirtschaftlich und epidemologisch ja auch Sinn macht die produktive Bevölkerung fit zu halten, um negative Folgen schneller ausgleichen zu können und auch auf lange Sicht geringere Kosten zu haben. 

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vor 13 Minuten, Ahura schrieb:

Die Einschätzung, es werde keine Zweite Welle geben, war wirklich falsch. Seinen Pessimismus zum Impfstoff habe ich auch nicht geteilt, er beruht aber wohl auf seinen eigenen frustrierenden Erfahrungen in der HIV-Forschung. Die Äußerungen zu den Todesfällen könnte so aber auch von meiner Stiefmutter kommen, die als Hausärztin hauptsächlich die Risikogruppe behandelt.

Die FAZ hat es bei mir seit April mit ihrem unreflektierten Dauer-Alarmismus, bei dem jeden Tag irgendwelche neuen Horrormeldungen auf das unbedarfte Publikum losgelassen wurden, ziemlich verschissen. Die Berichterstattung über die Heinsberg-Studie war bisweilen einfach absurd. Zu offensichtlich war, dass alles, was nicht dazu diente Schreckensszenarien aufzubauen, verrissen wurde. Ich finde auch, dass sich Streeck bisweilen recht eitel wirkt. Seine Heinsberg-Studie samt Ergebnisse waren schon im April weltweit betrachtet kein Unikum. Dennoch bin ich sehr dankbar dafür, dass er öffentlich eine Gegenposition bezogen hat. Dass er andere (politische) Werte vertritt als etwa Lauterbach ist unübersehbar. 

Empfinde Streeck als vollkommen legitim und halte ihn nach wie vor für kompetent und seriös. 

Auch das er in einzelnen Punkten falsch lag tut dem keinen Abbruch. Das ist Kern des Wissenschaftlichen erkenntnisgewinns dass man verschiedene Ansätze verfolgt und teils durch trial and error zu einem validen Ergebnis kommt. Der Bauer auf der Straße oder hier im Forum macht daraus ein "Die ändern ja alle paar Wochen ihre Meinung! Dann kann ich ja auch behaupten was ich will!" 

Nur beruht ihr Geschwätz oder das was sie von Wodark und vergleichbaren aufgeschnappt haben nicht auf Fakten sondern auf deren ganz persönlichen längst widerlegten Unsinn. 

Jedenfalls sehr merkwürdig wenn hier einzelne arschgeigen in zahlreichen Punkten widerlegt werden und trotzdem auf ihrer Position bleiben. Sehr sehr merkwürdig. Als wäre ihnen egal was gewiss ist solange es nur ihrem ego schmeichelt. 

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vor 47 Minuten, Ahura schrieb:

Die Einschätzung, es werde keine Zweite Welle geben, war wirklich falsch. Seinen Pessimismus zum Impfstoff habe ich auch nicht geteilt, er beruht aber wohl auf seinen eigenen frustrierenden Erfahrungen in der HIV-Forschung. Die Äußerungen zu den Todesfällen könnte so aber auch von meiner Stiefmutter kommen, die als Hausärztin hauptsächlich die Risikogruppe behandelt.

Gerade dieser Pessimismus ist es aber gewesen, der die ewigen Zweifler nur noch mehr befeuert hat. Letztendlich hat er dieses Argument doch nur im Hinblick auf seine "Mit dem Virus leben"-Agenda konstruiert. Und jetzt, da der Impfstoff tatsächlich in Aussicht ist, zweifeln viele Leute fälschlicherweise die Sicherheitsstandards an. Weil es ja, laut Streeck, grundsätzlich mehrere Jahre dauert, fraglich ist, ob überhaupt je ein Impfstoff kommt, und wenn er kommt, dann wird die Wirkung überschaubar sein und blablabla. Da hätte er sich einfach mal zurückhalten sollen. Insbesondere, wenn sich schon mehrere Unternehmen in vielversprechenden Phase III Trials befnden. 

 

vor 52 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Der Impfstoff soll ja ne Wirksamkeit von 90% haben. Das ist erstaunlich gut oder? 

Ist erstaunlich gut, aber man wird noch abwarten müssen, da die Stichprobe afaik jetzt nicht so riesig war. Es wird aber am Ende sicherlich deutlich besser sein als die pessimistischen 50% - 60%, die da lange Zeit umher geschwirrt sind. 

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vor 6 Minuten, Janoos schrieb:

Gerade dieser Pessimismus ist es aber gewesen, der die ewigen Zweifler nur noch mehr befeuert hat. Letztendlich hat er dieses Argument doch nur im Hinblick auf seine "Mit dem Virus leben"-Agenda konstruiert. Und jetzt, da der Impfstoff tatsächlich in Aussicht ist, zweifeln viele Leute fälschlicherweise die Sicherheitsstandards an. Weil es ja, laut Streeck, grundsätzlich mehrere Jahre dauert, fraglich ist, ob überhaupt je ein Impfstoff kommt, und wenn er kommt, dann wird die Wirkung überschaubar sein und blablabla.

Das stimmt doch so gar nicht. Er war in irgendeiner Talkshow und meinte sinngemäß "wenn die veröffentlichen Wirksamkeitsraten nicht überraschend gut sein werden, werden wir mit dem Virus erstmal Leben müssen". Er hat explizit diesen Fall auf dem Schirm gehabt, befand ihn nur für unwahrscheinlich. 

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vor 50 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Gibt es unterschiedliche Modelle zur Verteilung in der Bevölkerung? 

Welcher Ansatz macht am meisten Sinn. Diejenigen impfen die am anfalligsten sind (z. B. alte und fette), diejenigen die am häufigsten Übertrager sind ("Party-und Event-Kultur"), Schlüsselfunktionen (links zwischen bestimmten Gruppen, also z. B. Lehrer als link zwischen party und event kindern und alte, Nach nem Lossystem verteilen und zufällig das Futter für den Virus ausdünnen. 

Weil zuerst die alten impfen ist ja schön und gut, aber da ist fraglich ob die das Zeug so gut vertragen wie junge Erwachsene, was sich negativ auf die Akzeptanz des Impfstoffes auswirken könnte, und auch wenn es immer heißt sterben tust du nur im Alter... @Ounist nicht der erste Junge fitte Mensch der nicht mehr wirklich auf die Beine kommt nach einer Infektion.

Ich hab keinen Bock auf ne kaputte Lunge. Sone Impfung wäre schon cool. 

Es gibt zahlreiche epidemiologische Modelle, aber ich hoffe wirklich, dass langsam weniger die theoretischen Epidemiologen als vielmehr Immunologen und Public Health Experten die Diskussionen dominieren. So langsam sollte sich doch wirklich die Erkenntnis durchsetzen, dass Immunität gegen Viren keine Sache von Schwarz und Weiß ist. Die 90%, die von Biontech/Pfizer gemeldet wurden, besagen doch, dass sich kurz nach der Impfung in der Placebo-Gruppe 10x so viele angesteckt haben (bzw. als infiziert erkannt wurden), wie in der geimpften Gruppe. Das heißt aber weder, dass die infizierten in der geimpften Gruppe nicht von der Impfung profitiert hätten, noch dass der Impfstatus nach einem Jahr der gleiche wäre. Ich sehe auch nach wie vor nicht, dass für Jüngere ein größeres Risiko bestünde. Wirkliche Zahlen zur Häufigkeit von Langzeitfolgen bei jüngeren habe ich noch nicht gesehen. Meiner Einschätzung nach sind diese auch nicht viel häufiger als bei vergleichbaren Viren. Irgendwelche Case Studies halte ich für die Risikoeinschätzung für wenig brauchbar.

Meines Erachtens sollte wirklich zu erst die Risikogruppe geimpft werden, bei der auch das Interesse am größten sein dürfte, und erst später dann gesunde, junge Menschen. Ein logistisches Problem mag sich aber insbesondere bei der Hochrisikogruppe Pflegeheim- und Krankenhausbewohner ergeben. Bekomme ich die alle in die Impfzentren und dann wieder zurück ins Heim?   

vor 47 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Auch das er in einzelnen Punkten falsch lag tut dem keinen Abbruch. Das ist Kern des Wissenschaftlichen erkenntnisgewinns dass man verschiedene Ansätze verfolgt und teils durch trial and error zu einem validen Ergebnis kommt. Der Bauer auf der Straße oder hier im Forum macht daraus ein "Die ändern ja alle paar Wochen ihre Meinung! Dann kann ich ja auch behaupten was ich will!"

Klar, das überfordert sicher auch viele. Insbesondere in Krisenzeiten will man sich nicht mit Unsicherheiten auseinander setzen. Ich finde es aber umgekehrt als problematisch, wenn darüber hinweg gegangen wird und Dinge, über die die Wissenschaft ganz offensichtlich die nächsten Jahre noch streiten wird, einfach hinweggegangen wird und so getan wird, als gäbe es einen wissenschaftlichen Konsens. Tatsächlich steht ja etwa die Politik vor schwierigen Abwägungen aufgrund unsicherer Faktenlage. Mittelfristig ist es da wenig hilfreich, Entscheidungen als alternativlos darzustellen, weil "die Wissenschaft" dies nun einmal sage. Insbesondere Streeck hat ja auch immer betont, dass die Entscheidung welche Maßnahme zu treffen sei, nicht von "der Wissenschaft" getroffen werden könne.  

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