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vor 10 Stunden, DerLink schrieb:

Im Gottesdienst wird ja noch gefeiert 😉

 

Söder hat das in der Pressekonferenz mit irgendwelchen verfassungsrechtlichen Geschichten begründet, von wegen Recht auf Ausleben der Religion oder so etwas. Wäre auf jeden Fall sehr schlimm, wenn man im 21. Jahrhundert das Infektionsschutzgesetz während einer Pandemie mit so einem Unsinn aushebeln kann. 

Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass man das für die paar christlichen Gottesdienste macht, die irgendwo in Hintertupfingen mit einer Teilnehmerzahl von weniger als 5 Gläubigen stattfinden, sondern eher für die jüdischen und muslimischen Gottesdienste. Und gerade Letztere dürften jeden Freitag ein paar Millionen Muslime in Deutschland in Bewegung setzen. Da sehe ich die eigentliche Gefahr in den nächsten Wochen, nebst Querdenker-Demonstrationen, größeren Partys in Innenräumen, und, ach ja, Schulen:

Zitat

In Deutschland sind aus Infektionsschutzgründen aktuell mindestens 165 Schulen komplett geschlossen. Das ergab eine Umfrage der Welt am Sonntag unter den 16 Kultusministerien der Bundesländer. Am höchsten ist die Zahl mit 135 in Bayern.

In Hessen findet momentan an sechs Schulen kein Präsenzunterricht statt, in Mecklenburg-Vorpommern sind es vier, in Schleswig-Holstein zwei. Baden-Württemberg kam zum letzten Stichtag vor den Herbstferien auf 15 geschlossene Schulen. Jeweils eine Schule ist in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Brandenburg geschlossen.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/coronavirus-aktuell-neuinfektionen-covid-19-ausbreitung-live

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Gast botte

So sieht‘s mal aus, wenn sich ein Verbandspräsident zu weit aus dem Fenster lehnt, ohne sich Rückendeckung eingeholt zu haben. Und das dann gerne mal von Leuten zitiert wird, die bei den Maßnahmen einer gewählten Regierung zu wenig demokratischen Prozess sehen.

Hat ne gewisse Ironie.

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Am 31.10.2020 um 00:59 , Oun schrieb:

So mein Vater und Schwester haben eine nervenschädigung durch corona erhalten, meiner Schwester tut der ganze Körper ab und zu weh mein Vater ganz leicht die Nase, die Ärztin meinte das soll in 3-4 Monaten vergehen.

Ich war heute wieder in der Altstadt bei uns in Düsseldorf, war auch lange spazieren mit nem Kollegen ich fühle mich eigentlich ganz normal..

Bis jetzt sieht es so als hätte ich zumindest das ganze überstanden 

Verwandte mit Corona-Schäden, selbst "sieht es so" aus, als wäre man gesund - sprich: nicht sicher, aber gleich wieder ab in die Altstadt. Ja nee, is klar.

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vor 11 Stunden, DerLink schrieb:

Das Klopapier wird knapp und das THW und die Bundeswehr verteilen Notfallpakete.

Spaß beiseite, die Entscheidung soll laut Regierung erst während des Lockdowns getroffen werden.

Ich persönlich sehe das alles eh als eine nur im Ansatz kontrollierte Durchseuchung. Wenige Maßnahmen sind für die Bevölkerung nachvollziehbar und am Ende sind es halt bestimmte größere Veranstaltungen, die nochmal ordentlich streuen. Das wird bestimmt nicht besser im Lockdown. Im Gottesdienst wird ja noch gefeiert 😉

 

Jetzt haben viele keinen Bock mehr und werden sich vermehrt irgendwo treffen und im privaten Bereich feiern. Das wird alles so ein Schuss in den Ofen. Ordentliche Geldstrafen für Auskunftsverweigerer von Spreading Events könnte helfen, alles andere ist doch nur Aktionismus. Besondern wenn man jetzt großflächig die Maske auch im Freien tragen soll. Also ist bei uns in der Innenstadt so.

Ich persönlich kenne niemanden der es hatte oder hat und ich habe Freunde und Verwandtschaft in Bayern. Ich bin auch echt angepisst, dass ich nicht mehr ins Gym kann. Beim ersten Lockdown bin ich noch mitgegangen, aber jetzt schlägt es dem Fass den Boden raus...

 

Ich verstehs nicht, was bei manchem so im Hirn abläuft. Sorry.

Im März war der Winter schon fast vorbei. Maximal rund 7 K Neuinfektionen pro Tag.

Jetzt sind wir gerade am Anfang vom Herbst, der Winter steht vor der Tür. Wir haben fast 20 K tägliche Neuinfektionen. Tendenz schnell steigend. In Nachbarländern wie Belgien sind die Intensivstationen schon überfüllt, Kranke werden nach Deutschland ausgeflogen. Problem ist ja auch noch: Je mehr Coronis im Krankenhaus sind, desto mehr Ärzte und Krankenschwestern stecken sich womöglich selbst an und fallen aus ...

Was läuft da im Hirn schief, wenn man da keinerlei Verständnis für neue Schutzmaßnahmen hat?

bearbeitet von KommodoreB
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Gast
vor 10 Minuten, KommodoreB schrieb:

Verwandte mit Corona-Schäden, selbst "sieht es so" aus, als wäre man gesund - sprich: nicht sicher, aber gleich wieder ab in die Altstadt. Ja nee, is klar.

Bin schon wieder arbeiten und musste einen Test machen und der war negativ 

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vor einer Stunde, Janoos schrieb:

Söder hat das in der Pressekonferenz mit irgendwelchen verfassungsrechtlichen Geschichten begründet, von wegen Recht auf Ausleben der Religion oder so etwas. Wäre auf jeden Fall sehr schlimm, wenn man im 21. Jahrhundert das Infektionsschutzgesetz während einer Pandemie mit so einem Unsinn aushebeln kann. 

Fällt unter Art. 4 GG Religionsfreiheit. Aber ist genauso hinsichtlich des Infektionsschutzes einschränkbar wie andere Grundrechte, das ist eine Abwägungsfrage. Das ist also höchstens ein Argument im Hinblick darauf ob das gerichtlichen Überprüfungen standhält. Das gilt aber genauso für die anderen Maßnahmen. Im Endeffekt also eher Bullshit.

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Gast
vor 17 Minuten, KommodoreB schrieb:

Gut zu wissen. Aber muss es gleich die Altstadt sein? Ich finds nicht OK.

Ich wohne in Düsseldorf, die Altstadt ist 10 Minuten Autofahrt von mir entfernt hab mich mit Kollegen getroffen da gehen wir halt dahin, ohne einen negativen Test würde ich niemals dahin gehen.

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Gast
vor 49 Minuten, KommodoreB schrieb:

Ich verstehs nicht, was bei manchem so im Hirn abläuft. Sorry.

Im März war der Winter schon fast vorbei. Maximal rund 7 K Neuinfektionen pro Tag.

Jetzt sind wir gerade am Anfang vom Herbst, der Winter steht vor der Tür. Wir haben fast 20 K tägliche Neuinfektionen. Tendenz schnell steigend...

Was läuft da im Hirn schief, wenn man da keinerlei Verständnis für neue Schutzmaßnahmen hat?

Manche denken eben nicht nur „20 ist größer als 7, Gefahr ist jetzt 3x so hoch wie im März“.

Diese Leute denken z.B. auch:

1.) Im März gab es je Woche 300k Tests, jetzt 1,2Mio. Da ist ein Faktor 4 dazwischen. Im März gab es real mehr Neuinfektionen als jetzt!

2.) Im März waren die Infizierten im Durchschnitt 20 Jahre älter als die im Sommer, und immerhin noch 10 Jahre älter als die jetzigen Infizierten. Da bedeutet dramatische Unterschiede im Infektionsverlauf.

3.) Jetzt haben alle Behandler ihre Lager mit Material gefüllt. Im März gab es zeitweilig nahezu nichts. Und einige Behandler hatten Corona, und sind deshalb jetzt teilweise immun dagegen.

4.) Und ob die Anzahl der Neuinfektionen wie von Dir behauptet schnell steigen wird, werden wir noch sehen. Ich selber sehe 30.000 tägliche positive PCR-Tests als realistisch. Deutlich mehr nicht. Hoffentlich habe ich Recht ;).

5.) Der Zeitpunkt des neuen Lockdowns ist von den Regierenden clever gewählt, um später einen Erfolg vorweisen zu können. Nach meiner Glaskugel werden die Zahlen bereits in 1 Woche nicht mehr steigen, was NICHTS mit dem Lockdown ab morgen zu tun hat.

bearbeitet von Gast

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Einmal aus der Kommentarspalte der ZEIT herausgefischt. Insbesondere der erste Beitrag ist zwar etwas polemisch formuliert, aber uninteressant finde ich den Gedanken nicht:

Zitat

Etwas, das bislang noch gar nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht:

Durch Corona sind viele Studien, z. B. auch in der Krebsforschung still gelegt.

So auch bei der Biontech. Nicht weil alle mit dem Impfstoff beschäftigt waren. Nein.

Reiseverbote und logistische Probleme haben zum Stop vieler Studien geführt.Alles geschuldet den Coronamaßnahmen.

Wenn man bedenkt wie viele Menschen jedes Jahr an Krebs erkranken oder daran versterben, dann dürfte das ein Vielfaches dessen sein, was durch die Corona Maßnahmen vermeintlich an Menschenleben gerettet wird.

Biontech, curevac und Moderna sind weltweit führend in der Entwicklung vom mRNA basiertet personifizierter Krebsimmuntherapie.

Eine Verzögerung nur um ein Jahr bei der Zulassung neuer und wirksamer Therapien dürfte weltweit mehrere Millionen Tote nur dadurch verursachen.

Etwas präziser antwortet ein anderer Nutzer:

Zitat

Leider ist auch in vielen anderen wissenschaftlichen Bereichen die Forschung stark eingeschränkt. Bei uns in der Gruppe fehlen vor allem molekulare Reagenzien, der Markt wird leer gekauft und ich kann auch verstehen, dass Testzentren vorrang haben. Trotzdem sind Lieferzeiten, welche normalerweise Tage bis 2-3 Wochen sind, zT Monate bis "gar nicht erhältlich".
Selbst "RNA grade" Ethanol ist gerade schwer aufzutreiben. Es betrifft weite Bereiche der experimentellen Forschung im Bereich Life science, Biologie, Medizin, Chemie...die momentan stark eingeschränkt sind obwohl die Universitäten offen sind.

Zudem fliessen aktuell (und vermutlich auch in Zukunft) deutlich mehr europaweite Finanzmittel in die Corona-Forschung im Vergleich zu anderen ebenfalls wichtigen Richtungen. Auch wird der Gürtel enger geschnallt und das für Jahre...wer nicht an einem "Hot Topic" arbeitet, schaut auch in eine unsichere berufliche Zukunft.

Mir wurde hier mal vorgeworfen, dass ich ja gut reden haben weil ich nicht in Kurzarbeit bin. Das stimmt, ich habe mehr zu tun als je zuvor. Vieles davon aber aus Eigenantrieb (Mitarbeit und Koordination eines Testlabors) was nicht meine Aufgabe ist. Für meine persönliche Zukunft sieht es aufgrund der Pandemie auch nicht gut aus.

Gerade den fett-markierten Teil finde ich nicht uninteressant. Vielleicht können da @botte und @tonystark mehr zu sagen, wie sie das sehen. 

Könnte das nicht tatsächlich zu einem Problem werden, an dem wir in Zukunft noch sehr zu nagen haben werden? Also, kann uns der rigide Fokus auf die Corona-Forschung eventuell so sehr schaden, dass wir in vielen anderen Bereichen völlig hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben, und das auf Jahre gesehen?

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vor 10 Stunden, tomatosoup schrieb:

Wie denn?

"Auf beiden Erdhalbkugeln gibt es in den gemäßigten Klimazonen zwar eine eindeutige Grippesaison, sporadisch tauchen die Influenza-Viren aber auch im Sommer bei einigen Erkrankten auf. In den tropischen und subtropischen Regionen gibt es die klassische Grippewelle gar nicht. Dort erkranken das ganze Jahr über Menschen an der Grippe, meist gibt es Krankheitsausbrüche während oder kurz nach der Regenzeit. 

Influenza-Viren verschwinden also nie völlig. Um den Äquator herum ist immer Saison, die Grippewelle auf der Südhälfte der Erde beginnt um eine halbes Jahr versetzt zu der unseren. „Der internationale Reiseverkehr oder auch starke Luftströme, der Jetstream, reichen dann aus, dass sich die Viren stärker ausbreiten und zwar dann, wenn die Rahmenbedingungen für sie wieder ideal sind“"

https://www.riffreporter.de/taktvoll/epidemie_jahreszeit/

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vor 2 Stunden, SecretEscape schrieb:

Vergleich Corona-Tote Illinois/Schweden: Ähnliche Bevölkerungsdichte,... Illinois hatte Lockdown.

https://pbs.twimg.com/media/ElmIrSPX0AA6CBy?format=jpg&name=small

Äpfel und Birnen... Birnen und Äpfel...

Durchschnittliche Haushaltsgröße: Illinois: 2,63 - Schweden: 1,8

Einwohnerdichte: Illinois: 91 / km² - Schweden: 23,8 / km²

Einwohner Chicago: 2,7 Mio. - Einwohner Stockholm: 975k

Definition von "urbanem Gebiet": nicht vergleichbar

Zitat

USA: An urbanized area (UA) is an urban area with population over 50,000; an urban cluster (UC) has population less than 50,000. An urbanized area may serve as the core of a metropolitan statistical area, while an urban cluster may be the core of a micropolitan statistical area. (Urbanisierungsquote ergibt sich aus Urbanized Area und Urban Cluster)

Schweden: An urban area or tätort (lit. 'dense locality') in Sweden has a minimum of 200 inhabitants and may be a city, town or larger village.

 

Umgang mit Pflegeeinrichtungen: Illinois: Vollständiges Besuchsverbot nur zu Beginn der Pandemie, Lockerungen im Mai und Juni - Schweden: Besuchsverbot bis Anfang Oktober

Sommerurlaub: USA:

Zitat

Der Durchschnitt des tatsächlich genommenen Urlaubs liegt in den USA bei 16 Tagen, doch viele US-Bürger kommen über zehn Tage im Jahr nicht hinaus – häufig geht die Hälfte davon für die Weihnachtstage drauf, die in den USA keine arbeitsfreien staatlichen Feiertage sind.

Schweden:

Zitat

Experts attribute the decline in deaths to four main factors. [...] Third is the country's summer vacation period, which led people to leave cities. [...]

https://www.businessinsider.com/sweden-decline-coronavirus-deaths-cases-2020-9?r=DE&IR=T

Die schwedische Sommerferien-Kultur ist bekanntlich sehr ausgeprägt: Die meisten Angestellten nehmen jetzt ihren großen Jahresurlaub und bleiben bis zu 4-5 Wochen der Arbeit fern. Viele finden Erholung traditionell im Sommerhaus („stuga“, „frtidshus“), machen also Ferien im eigenen Land und doch weitab der eigenen vier Wände. Laut Statistik haben rund 55 Prozent der Schweden Zugang zu einem Sommerhaus, während sich rund 20 Prozent selbst glückliche Ferienhaus-Besitzer nennen können.

https://www.schwedenstube.de/blog/schweden_sommerferien-kultur/

 

bearbeitet von tonystark
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vor einer Stunde, SecretEscape schrieb:

Manche denken eben nicht nur „20 ist größer als 7, Gefahr ist jetzt 3x so hoch wie im März“.

Diese Leute denken z.B. auch:

1.) Im März gab es je Woche 300k Tests, jetzt 1,2Mio. Da ist ein Faktor 4 dazwischen. Im März gab es real mehr Neuinfektionen als jetzt!

2.) Im März waren die Infizierten im Durchschnitt 20 Jahre älter als die im Sommer, und immerhin noch 10 Jahre älter als die jetzigen Infizierten. Da bedeutet dramatische Unterschiede im Infektionsverlauf.

3.) Jetzt haben alle Behandler ihre Lager mit Material gefüllt. Im März gab es zeitweilig nahezu nichts. Und einige Behandler hatten Corona, und sind deshalb jetzt teilweise immun dagegen.

4.) Und ob die Anzahl der Neuinfektionen wie von Dir behauptet schnell steigen wird, werden wir noch sehen. Ich selber sehe 30.000 tägliche positive PCR-Tests als realistisch. Deutlich mehr nicht. Hoffentlich habe ich Recht ;).

5.) Der Zeitpunkt des neuen Lockdowns ist von den Regierenden clever gewählt, um später einen Erfolg vorweisen zu können. Nach meiner Glaskugel werden die Zahlen bereits in 1 Woche nicht mehr steigen, was NICHTS mit dem Lockdown ab morgen zu tun hat.

hör doch mit solchem zig widerlegtem Unfug auf.

zu 1): https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-test-faelle-100.html

zu 2): auch wenn das so wäre dass das Coronavirus einem 20 jährigen nichts anhaben kann (was schlichtweg falsch ist - die Wahrscheinlichkeit auf der Intensivstation zu landen ist nur geringer, gibt trotzdem teilweise massive Einwirkungen), wird dadurch das Virus auf kurz oder lang auch zu den "älteren" getragen. Unabhängig davon sieht man auch hier einen Anstieg der Intensivbettenbelegung: 

https://www.zeit.de/wissen/2020-04/coronavirus-intensivbetten-deutschland-auslastung-kapazitaeten-tagesaktuelle-karte

zu 3):ja, die "Lager" sind wieder voll. Zum anderen Punkt der hier auch schon diskutiert wurde: 

https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/corona-reinfektion-schwerer-verlauf-nachgewiesen-100.html

zu 4): Ob du hier richtig geraten hast werden wir sehen. 

zu 5): siehe 4. 

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Am 30.10.2020 um 13:22 , Shao schrieb:

Die können sich einschränken, müssen aber unter Umständen arbeiten. Kannst du jetzt sagen, wie man das schützen soll, mit Perfektion? Es ist kaum machbar, leider. Das ist eine Illusion, dass das so simpel ist. 

Das muss die Gesellschaft hier aber erst einmal realisieren. Diese Krise zu bewältigen ist nicht einfach. Was einfach ist, ist nichts zu tun oder sich selbst über andere zu stellen. Das sehe ich leider bei jungen Erwachsenen zuhauf.  Die Art und Weise wie medizinische Gegebenheiten, wie deine Definition der Risikogruppe, außer Acht gelassen werden, nur um das Problem durch eine einfache Spaltung der Gesellschaft lösen zu wollen, regt mich auf. Auch studierte, ja sogar an Doktorarbeiten schreibende Freunde informieren sich einfach Null bevor sie irgendein Zeug ablassen von wegen: "Ist doch nicht schlimm wenn die Krankenhäuser voll laufen." Nur um danach zu sagen, dass man Krebstherapien und Transplantationen nicht verschieben kann wegen Corona. 
 

Am 30.10.2020 um 13:27 , ToTheTop schrieb:

Aber was man da so mitbekommt... eieieiei. Da werden noch reihenweise Ü70 Geburtstage gefeiert, die Kegelfreunde treffen sich einmal im Monat mit 15 Risikomenschen, die Schützenvereine feiern privat und der Freundeskreis von meinen Großeltern wollte im Oktober ne 4-tägige Flussfahrt übern Rhein machen.

Ist halt alles Dorf bei denen, da bekommt man alles mit. 
Kann da teilweise nur mit dem Kopf schütteln. Vor allem weil die ganzen Leute schon psychisch zusammenbrechen würden wenn sie 2 Wochen unter Quarantäne im Krankenhaus verbringen müssten - ganz ohne Besuch.

Kein Plan wie das woanders so läuft. Ich werde da schon sauer wenn mir soviel Naivität begegnet. Würden die Feier-Rentner wenigstens unter sich bleiben...

Ja, kacke. Hoffentlich passen die seit Mitte September auch ihr verhalten an. Sonst wird das nichts.
In Unterhaltungen mit Freunden wird mir klar wo ein weiteres Problem liegt: Gruppenzwang. "Wenn ich nicht mit auf die Party gehe, bin ich der Einzige, der nicht geht."
"Naja dieses Wochenende geht ja noch, alle kommen.... also wird das ja nicht schlimm sein.", "Ich ändere mein Verhalten doch nicht, wenn alle anderen ihr Verhalten auch nicht ändern."
 

Am 30.10.2020 um 13:49 , Ahura schrieb:

Natürlich ist es für Risikogruppen besonders schwierig, wenn sie ihre Kontakte stärker einschränken müssen. Ich finde es ehrlich gesagt nicht ok, wenn es heißt, Kinder sollten ihre Freunde nicht mehr besuchen oder der Schulunterricht sollte eingeschränkt werden, Großeltern könne aber nicht zugemutet werden, ihre Enkel nicht zu sehen bzw. sie nicht in den Arm nehmen oder sie müssten zuhause bleiben. Und die Begründung der jetzt geplanten Maßnahmen liest sich ja bisweilen so, dass man jetzt die Freizeitkontakte auch und gerade für jüngere einschränken soll, damit man Weihnachten mit Oma und Opa feiern kann.

Das ist nur Politikergeschwätz. Die Maßnahmen gibt es, weil die Zahlen so hoch sind, exponentiell steigen und Infektionsketten nicht mehr nachzuvollziehen sind. Nicht, damit man Weihnachten mit Oma feiern kann. Die hatten einfach keine Ahnung was Sie sonst machen sollten als etwas, das schon funktioniert hat. Aber so spricht man halt ne Gruppe von Menschen an.

Bei den kommenden Beschränkungen kommen mehrere hier auch schon angesprochene Faktoren zusammen wie Inkompetenz im Krisenhandling, fehlende Akzeptanz der Realität in der Bevölkerung, Faulheit, der Einfluss sozialer Medien auf unser Leben und unseren Alltag, Wetter, veraltete Strukturen in Ämtern, Lobbyismus und Mobilität. 

Am 30.10.2020 um 13:49 , Ahura schrieb:

Es ist aber auch eine grundsätzliche Frage, ob ich schwere Erkrankungen und Todesfälle verhindern oder "das Virus besiegen will".

Wir müssen Infektionen verhindern. Die Länder, die Infektionen verhindern sind am erfolgreichsten. Wenn wir, wie das letzte halbe Jahr ,Erkrankungen und Todesfälle verhindern wollen nehmen wir in kauf, dass die Situation außer Kontrolle gerät. Das führt zu Unsicherheit. Unsicherheit ist scheiße. Das Virus "besiegen" ist auf kurze Sicht nicht drin. Wir müssen und mussten es hinkriegen die Infektionszahlen gering zu halten und daraufhin mit einem Impfstoff Immunität erzeugen. Selbst wenn man sagen würde dass junge Leute sich Gegenseitig anstecken sollen um eine Grundimmunität aufzubauen vergisst man, dass diese Kranken, wenn sie milde abläuft, anscheinend nicht zu einer lang anhaltenden Immunität führt und wir in Deutschland weder viele junge Menschen, noch eine absolute Trennung der alten Menschen von diesen haben oder gewährleisten können.

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vor einer Stunde, Janoos schrieb:

Könnte das nicht tatsächlich zu einem Problem werden, an dem wir in Zukunft noch sehr zu nagen haben werden? Also, kann uns der rigide Fokus auf die Corona-Forschung eventuell so sehr schaden, dass wir in vielen anderen Bereichen völlig hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben, und das auf Jahre gesehen?

Kann dazu nicht wirklich viel Substanzielles beitragen, versuche mich aber trotzdem mal an einer Einschätzung:

Klar ist: Die Bekämpfung der Pandemie bringt auch Kollateralschäden mit sich. Davon ist der wissenschaftliche Sektor mit Sicherheit nicht ausgenommen. Die Frage nach der optimalen Ressourcenallokation in der medizinischen Forschung ist allerdings eine Frage, die sich immer stellt. Und da niemand in die Zukunft blicken kann (weder in Bezug auf mögliche Forschungserfolge noch in Bezug auf zukünftige Bedrohungen), halte ich Spekulationen darüber in hohem Maße für Kaffeesatzleserei. Fakt ist: Aktuell haben wir eine akute Bedrohungssituation durch das neue Coronavirus und weltweit in einem Dreivierteiljahr schon 1,1 Millionen Tote. Stand jetzt erscheint die Impfstoff-Forschung auf dem Gebiet auch vielversprechend zu sein. Je schneller wir diese Krise beenden, umso schneller können wir den Fokus auch wieder auf andere Themen richten.

Und da hier insbesondere die Krebsforschung angesprochen wurde:

Krebs ist nicht gleich Krebs. Es gibt zig verschiedene Tumorarten und Ursachen und systematische Forschung in dem Bereich wird seit 100 Jahren betrieben. In einigen Bereichen wurden dabei durchaus Fortschritte erzielt, aber es ist m. E. nicht zu erwarten, dass hier jetzt in den nächsten 5 Jahren der ganz große Wurf gelingen wird (bzw. ohne Corona gelungen wäre). Noch immer sind Chemo, Operation und Bestrahlung - allgemein gesprochen - die wichtigsten Therapiemöglichkeiten. Neue Ansätze gibt es, z. T. auch recht vielversprechend aber auch oft unsäglich teuer und nur bei einem überschaubaren Teil der Patienten (einer bestimmten Krebsart) potenziell wirksam. Siehe bspw.:

https://www.stern.de/gesundheit/krebsforschung--diese-neuen-ansaetze-wecken-hoffnungen-8990818.html

Ebenso gut könnte man daher m. E. fragen: Warum wird all das Geld in die Krebsforschung gesteckt? Antibiotikaresistenzen werden uns in den kommenden Jahrzehnten möglicherweise - überspitzt formuliert - ins medizinische Mittelalter zurückwerfen. Die Leute werden gar nicht mehr das Alter erreichen, um an Krebs zu sterben. Wir sollten sofort alles unternehmen um alternative Antibiotika oder Alternativen zur Antibiotikum-Behandlung zu entwickeln. Ist mit Sicherheit auch keine unberechtigte Sorge, aber können wir wissen welche Allokation von Forschungsgeldern hier potenziell mehr Leben retten wird? Halte ich für äußerst fraglich.

bearbeitet von tonystark

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vor 1 Stunde, SecretEscape schrieb:

Manche denken eben nicht nur „20 ist größer als 7, Gefahr ist jetzt 3x so hoch wie im März“.

...

Tja, einige wichtige Punkte hast du natürlich aus dem Zitat entfernt, wie die überfüllten Intensivstationen in Belgien und das Ausfliegen von Patienten nach Deutschland. Geh doch mal darauf ein. Oder auf den drohenden Personalmangel in den Krankenhäusern. Was ist denn, wenn du nen Herzinfarkt oder nen schweren Motorrad-Unfall hast und die Intensivstation im nächsten Krankenhaus ist mit Covid-Kranken voll? Mag ja sein, dass im eine Stunde entfernen Krankenhaus noch Platz ohne Ende ist, aber reicht die Zeit noch?

Die anderen Punkte haben wir ja schon 1.000 mal diskutiert.

bearbeitet von KommodoreB

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vor einer Stunde, Kepler schrieb:

Das muss die Gesellschaft hier aber erst einmal realisieren. Diese Krise zu bewältigen ist nicht einfach. Was einfach ist, ist nichts zu tun oder sich selbst über andere zu stellen. Das sehe ich leider bei jungen Erwachsenen zuhauf.  Die Art und Weise wie medizinische Gegebenheiten, wie deine Definition der Risikogruppe, außer Acht gelassen werden, nur um das Problem durch eine einfache Spaltung der Gesellschaft lösen zu wollen, regt mich auf. Auch studierte, ja sogar an Doktorarbeiten schreibende Freunde informieren sich einfach Null bevor sie irgendein Zeug ablassen von wegen: "Ist doch nicht schlimm wenn die Krankenhäuser voll laufen." Nur um danach zu sagen, dass man Krebstherapien und Transplantationen nicht verschieben kann wegen Corona.

Same. Diskussionen im echten Leben sind da ziemlich zwecklos, zumindest dann, wenn man sich mit jemandem unterhält, der die Eindämmungsmaßnahmen als solche ablehnt. Da werden dann wirklich nach wie vor irgendwelche Argumente vorangebracht, die das letzte Mal vor mindestens 6 Monaten interessant gewesen sind. Also so ein typischer Bullshit wie "Es wird gar nicht unterschieden, ob die Patienten an oder mit Corona sterben", "Es trifft sowieso nur irgendwelche 90-jährigen, die schon so gut wie tot gewesen sind" oder "Masken sind schlecht für die Gesundheit.". 

Die etwas besser informierten Leute bringen dann andere Gegenargumente hervor wie 

"Die Ansteckungen finden fast nur im Privaten statt, der Lockdown ist also sinnlos" oder "Wir haben mehr als genügend Intensivbetten zur Verfügung, da passiert gar nichts".

Auch hier wissen wir mittlerweile, dass das alles nicht so einfach ist, aber so etwas kommt in der breiten Bevölkerung leider gar nicht oder nur mit sehr großer zeitlicher Verzögerung an. Zumindest die Sache mit den Intensivbetten wird nun ebenfalls diskutiert:

Zitat

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz regt eine Nachbesserung des Registers an, das die Auslastung der Intensivbetten in Deutschland angibt. "Es zeigt sich, dass das Intensivbettenregister wenig bringt", sagte der Vorstand der Patientenschützer, Eugen Brysch. Denn es sei zweifelhaft, inwieweit die als verfügbar angezeigten Betten auch tatsächlich belegt werden könnten.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/coronavirus-aktuell-neuinfektionen-covid-19-ausbreitung-live

Gut, das ist nun auch schon wieder seit mehreren Wochen bekannt. Warum da manchen erst jetzt in den Sinn kommt, an solchen Stellschrauben zu drehen ... keine Ahnung.

Alles in allem ist der Diskussionsstandard hier, zumindest im Vergleich zu den Gesprächen, die man im echten Leben führt oder mitbekommt, sehr, sehr hoch. 

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Gast
vor 1 Stunde, KommodoreB schrieb:

Tja, einige wichtige Punkte hast du natürlich aus dem Zitat entfernt, wie die überfüllten Intensivstationen in Belgien und das Ausfliegen von Patienten nach Deutschland. Geh doch mal darauf ein. Oder auf den drohenden Personalmangel in den Krankenhäusern. Was ist denn, wenn du nen Herzinfarkt oder nen schweren Motorrad-Unfall hast und die Intensivstation im nächsten Krankenhaus ist mit Covid-Kranken voll?

Was genau hat das Einfliegen von ausländischen Patienten nach Deutschland mit einer Überfüllung deutscher Krankenhäuser zu tun?

Im März gab es z.B. dann Personalmangel im Krankenhaus, wenn Behandler in Kurzarbeit gesendet werden mussten, weil für Corona reservierte Betten nicht belegt wurden.

Dein Stichwort hinsichtlich Steuerung der Auslastung von Krankenhäusern ist die Verschiebung von jetzt nicht akut notwendigen Behandlungen. Aktuell steigt trotz Corona die Anzahl der freien Intensiv-Betten täglich. 8000 sind gerade frei, und weitere ca. 10.000 könnten bei Bedarf dazu kommen.

bearbeitet von Gast

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Geht den in Frankreich zb gerade die Welt unter? Die haben doch viel mehr Infektionen und weniger gutes Gesundheitssystem. 

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vor 9 Minuten, RyanStecken schrieb:

Geht den in Frankreich zb gerade die Welt unter? Die haben doch viel mehr Infektionen und weniger gutes Gesundheitssystem. 

Ich habe mich dasselbe zuvor in Bezug auf die Niederlande gefragt. Dem Anschein nach ist auch dort noch alles im Rahmen des Machbaren, trotz relativ gesehen höherer Infektionszahlen wie Deutschland. Scheinbar hat man dort nun auch deutlich weniger Intensivpatienten als noch vor einigen Wochen angenommen:

Zitat

The hospital total was 16 percent higher compared to a week ago, however that rate has slowed for three straight weeks. A day before the partial lockdown was announced, over 4,500 coronavirus patients were predicted to be admitted in Dutch hospitals on October 31.

https://nltimes.nl/2020/11/01/new-coronavirus-cases-weeks-average-2nd-straight-day-hospital-total-near-2500

Die Krankenhäuser füllen sich zwar nach wie vor, aber so krass ist es scheinbar trotzdem nicht bisher.  

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