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vor 2 Stunden, Janoos schrieb:

In Italien sind die Beschränkungen nochmal eine ganze Ecke schärfer als hier, aber selbst dort hat man es lediglich von 5.000 - 6.000 Neuinfektionen pro Tag (Mitte / Ende März) auf 2.500 - 4.000 Neuinfektionen pro Tag geschafft bisher. https://www.worldometers.info/coronavirus/country/italy/ Ein klarer Abwärtstrend sieht jedenfalls anders aus. Wobei mir gerade einfällt, dass die zuletzt ihre Testkapazitäten nochmal massiv nach oben geschraubt haben. Mitunter ist die Spanne zwischen den aktuellen Werten und den damaligen Höchstwerten also deutlich höher als es die Grafik widerspiegelt. Alles andere wäre in jedem Fall äußerst fragwürdig. Wie sich das konkret für Deutschland verhält, weiß ich gerade nicht. 

Ich korrigiere meine Aussage zu Italien: 

https://ourworldindata.org/covid-testing

Die geben nämlich tatsächlich tägliche Updates über die Anzahl der durchgeführten Tests raus (im Gegensatz zu Deutschland). 

Im Vergleich zu Mitte / Ende März werden aktuell deutlich mehr Tests durchgeführt. So waren es am 21. März 26.336 Tests und 6.557 bestätigte Fälle (die höchste bisher gemessene Anzahl an Fällen), heute 3.786 bestätigte Fälle bei 61.000 Tests (die höchste bisherige Anzahl an Tests). Der Anteil an bestätigten Fällen war am 21. März also vier Mal so hoch wie heute. 

Wenn man jetzt ähnliche Schlüsse für Deutschland ziehen könnte, dann wäre ich schon froh.

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vor 1 Stunde, Janoos schrieb:

Wenn man jetzt ähnliche Schlüsse für Deutschland ziehen könnte, dann wäre ich schon froh.

Egal wie man es dreht sind 3000 Neuinfektionen täglich 5 Wochen nach den ersten großen Schließungen einfach unglaublich viel. Wie ich schon vorgerechnet habe, sind das mehrere Millionen Infektionskontakte jeden Tag, bei denen nur zufällig bloß 1 Promille Infizierte dabei ist. Laß das zu 1 Prozent werden und die Kacke ist am Dampfen.

40% freie Intensivbetten reicht gerade mal für einen Verdoppelungsschritt, und dann gibts keine Reserve mehr. Ich lese und höre aber überall bloß "boah suuuuper, voll viiiiiel Luft, da kann ja üüüberhaupt nichts mehr passieren. Alles überstanden, geil. Laß uns die Extrabetten abbauen und statt Coronabereitschaft wieder Titten aufblasen."

Genau das wird in dem San Francisco Chronicle Artikel für 1918 beschrieben (https://www.sfchronicle.com/bayarea/article/San-Francisco-s-1918-Spanish-flu-debacle-A-15191518.php). Also bis auf das mit dem Tittenaufblasen.

Die Todeszahlen bei der FT (https://www.ft.com/coronavirus-latest) machen seit ein paar Tagen sogar einen Knick nach oben. Auch das 5 Wochen nach Beginn der Maßnahmen in einigen Bundesländern und 4 Wochen nach der Merkelrede.

Kleiner Fieldtest: Ich mußte heute einen dickeren Brief verschicken und habe mir dazu extra statt der Post einen Kiosk am äußersten Rand des Wahnsinns^W der Fußgängerzone ausgesucht. Später Nachmittag. Zwei Leute drin. Ich warte draußen in seitlichem Abstand neben der Tür. Erste Kundin kommt raus, biegt von mir weg und war nie näher als die anderthalb Meter. Zweiter Kunde, junger Depp, kommt raus, geht direkt auf mich zu und quetscht sich in maximal 20 cm Abstand von mir auf den 80 cm zwischen mir und der Glasfront des Kiosks durch. Wenn ich den mal als pars pro toto nehme, wundert mich nix mehr. Im Prinzip müßte so einer sofort von der Polizei weggefangen und drei Wochen in Quarantäne gesteckt werden. Weil diese 10 oder 20% Idioten vermutlich 90% aller Infektionen verursachen und dabei so nahe am Mordversuch sind, wie die Autoraser in den Innenstädten (siehe Fischers Kolumne vor ein paar Wochen.)

 

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vor 18 Stunden, Jack Daniel´s schrieb:

Trotzdem sind Ärzte und medizinisches Personal besonders gefährdet. Die Vorschriften die wir damals beim Roten Kreuz bei Infektionspatienten hatten waren um einiges strenger. Ich schätze mal, dass man in dieser Gruppe tatsächlich eher eine kontrollierte Durchsuchung im Sinn hat. 
 

Ich denke in der Branche braucht man ohnehin eine gewisse Portion Fatalismus. Wobei Infektionen ja normalerweise eher ein Bein- als ein Genickbruch sind und vermutlich trotzdem seltener vorkommen als Sportverletzungen bei Fußballern.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/corona-aerzte-pflegekraefte-101.html

Da hats eine Aufstellung: mittlerweile über 6000 Corona-Infizierte bei medizinischem Personal und 8 Tote in DE.

Und mir geht schon wieder die Hutschnur hoch: Die Gesundheitsämter sehen sich leider nicht in der Lage, ihren Aufgaben nachzukommen und diese Statistik korrekt zu führen. Sämtliches Personal ist schon damit beschäftigt, das RKI-Fax für nächste Woche in Öl zu malen, da kann man unmöglich auch noch zusätzlich die Zahl des medizinischen Personals weitermelden.

"Mehrere Gesundheitsämter gaben an, aufgrund von Arbeitsbelastung die Berufe der Erkrankten nicht zu erfassen oder nicht melden zu können, andere teilten mit, die Berufe generell nicht zu erfassen. "

Den Satz merke ich mir mal fürs Finanzamt in bezug auf zu versteuernde Nebeneinnahmen, die ich aufgrund von Arbeitsbelastung leider nicht melden kann oder generell nicht erfasse.

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vor 12 Minuten, HerrRossi schrieb:

Ich denke in der Branche braucht man ohnehin eine gewisse Portion Fatalismus. Wobei Infektionen ja normalerweise eher ein Bein- als ein Genickbruch sind und vermutlich trotzdem seltener vorkommen als Sportverletzungen bei Fußballern.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/corona-aerzte-pflegekraefte-101.html

Da hats eine Aufstellung: mittlerweile über 6000 Corona-Infizierte bei medizinischem Personal und 8 Tote in DE.

Und mir geht schon wieder die Hutschnur hoch: Die Gesundheitsämter sehen sich leider nicht in der Lage, ihren Aufgaben nachzukommen und diese Statistik korrekt zu führen. Sämtliches Personal ist schon damit beschäftigt, das RKI-Fax für nächste Woche in Öl zu malen, da kann man unmöglich auch noch zusätzlich die Zahl des medizinischen Personals weitermelden.

"Mehrere Gesundheitsämter gaben an, aufgrund von Arbeitsbelastung die Berufe der Erkrankten nicht zu erfassen oder nicht melden zu können, andere teilten mit, die Berufe generell nicht zu erfassen. "

Den Satz merke ich mir mal fürs Finanzamt in bezug auf zu versteuernde Nebeneinnahmen, die ich aufgrund von Arbeitsbelastung leider nicht melden kann oder generell nicht erfasse.

Auch krass: die Krankenhäuser sind erst seit HEUTE verpflichtet, ein tägliches Update über ihre Intensivkapazitäten mitzuteilen. 😄 Ich meine, dass das überhaupt nötig ist, die Krankenhäuser zu verpflichten... Wie lange dauert das, so ein paar Zahlen einzutippen und weiterzuleiten, vorausgesetzt die Zahlen werden krankenhausintern laufend aktualisiert (was ja aber sowieso der Regelfall sein sollte)? Fünf Minuten täglich?

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vor 4 Stunden, HerrRossi schrieb:

Und mir geht schon wieder die Hutschnur hoch: Die Gesundheitsämter sehen sich leider nicht in der Lage, ihren Aufgaben nachzukommen und diese Statistik korrekt zu führen. Sämtliches Personal ist schon damit beschäftigt, das RKI-Fax für nächste Woche in Öl zu malen, da kann man unmöglich auch noch zusätzlich die Zahl des medizinischen Personals weitermelden.

"Mehrere Gesundheitsämter gaben an, aufgrund von Arbeitsbelastung die Berufe der Erkrankten nicht zu erfassen oder nicht melden zu können, andere teilten mit, die Berufe generell nicht zu erfassen. "

Wenn auf eines Verlass ist, dann auf die Wut des Wutbürgers 🙄

Schon mal daran gedacht, dass die Gesundheitsämter (obwohl dort Beamte arbeiten!) vielleicht tatsächlich gerade extrem viel zu tun haben könnten? So mit Infektionsketten hinterhertelefonieren, telefonischen Beratungstätigkeiten für besorgte Bürger, Kliniken, Ärzte, mit Statistiken erstellen, verifizieren, weiterleiten etc. Und das alles wahrscheinlich in rotierendem Schichtbetrieb mit begrenzter Teamgröße, damit im Falle einer Infektion nicht gleich alle auf einmal ausfallen? Es wird schon seinen Grund haben, warum jetzt bundesweit in den Gesundheitsämtern die Personaldecke aufgestockt werden soll. Und ich bezweifel mal, dass der Grund darin besteht, dass die alle nur ne ruhige Kugel schieben und pünktlich um 17.59 Uhr den Stift fallen lassen.

Vielleicht mal informieren vorm Aufregen:

Zitat

Die Lage ist sehr angespannt. Leider haben wir zu wenig Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern. Schon ohne Corona müssen viele Ämter Abstriche bei den Pflichtaufgaben machen.

Für die umfangreichen Aufgaben während einer Pandemie, wie jetzt in der Coronakrise, reichen die Kapazitäten auch dann nicht, wenn alle anderen Tätigkeiten zurückgestellt werden. Fast täglich erreichen mich Hilferufe aus den Gesund­heitsämtern. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten bis zur abso­luten Erschöpfung. Ein Amtsarzt schrieb mir heute, er habe 20 Tage am Stück gearbeitet und sogar im Gesund­heits­amt übernachtet. Alles hängt an wenigen Personen, die Kollegen brauchen dringend Unterstützung – und zwar schnell.

DÄ: Welche Aufgaben haben die Amtsärzte in der Coronakrise?
Teichert: Am meisten Zeit benötigen sie für das Kontaktpersonenmanagement. Wenn in einem Labor ein Patient positiv auf das Coronavirus getestet wird, müssen die Gesund­heitsämter die Kontaktpersonen des Infizierten ermitteln und sicherstellen, dass diese ebenfalls getestet werden. Dafür befragen sie die infizierte Person, zumeist telefonisch, und ermitteln auf diese Weise, mit welchen anderen Menschen der infizierte Patient Kontakt hatte: zum Beispiel bei der Arbeit, in der Schule oder beim Sport.

Die Kontaktpersonen müssen dann ausfindig gemacht und im Verdachtsfall ebenfalls getestet werden. Manche Amtsärzte fahren dann zu ihnen und nehmen selbst Abstriche. In anderen Regionen organisieren sie einen Termin in einem Diagnostikzentrum. Bis das Ergebnis des Tests vorliegt, müssen die Kontaktpersonen in häuslicher Absonderung verbleiben – wie es fachlich korrekt im Infektionsschutzgesetz heißt. Verstoßen sie gegen diese Auflage, droht ein Bußgeld. Eine häusliche Absonderung bedeutet übrigens eine strikte Isolation. Auch Lebensmittel müssen dann von Freunden oder einem Bringdienst besorgt werden.

Das Kontaktpersonenmanagement ist eine der originären Aufgaben der Gesundheits­ämter. Es wird auch bei anderen meldepflichtigen Krankheiten durchgeführt, zum Beispiel bei Tuberkulose oder Masern. Es ist sehr zeitaufwendig. Und gerade diese Zeit fehlt im Moment.

[...]

Viel Zeit nimmt derzeit auch das Beantworten von Anrufen aus der Fachwelt und der Bevölkerung in Anspruch. Fast jedes Gesundheitsamt hat mittlerweile eine eigene Hotline geschaltet, für die Mitarbeiter eingesetzt werden müssen. Teilweise wird nicht medizinisches Personal eingesetzt, aber viele der Fragen sind medizinischer Natur und landen dann doch beim Amtsarzt.

In den FAQs auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts heißt es, die Menschen sollen in begründeten Verdachtsfällen bei ihrem örtlichen Gesundheitsamt anrufen. Das tun die Bürger dann natürlich auch. Aber durch das Telefonieren verlieren die Mitarbeiter Zeit, die sie für andere Arbeiten besser verwenden könnten. Darüber hinaus muss die Presse bedient werden. Es ist uns extrem wichtig, die Öffentlichkeit über die Presse informiert zu halten, aber das klappt aktuell, trotz Hilfe der Pressestellen, nur bedingt und immer wieder zeitverzögert.

Die Mitarbeit in den Krisenstäben und die Beratung und Information der anderen Behörden, die mitwirken, ist zudem extrem wichtig. Die medizinische Beurteilung der Lage und die erforderlichen Maßnahmen, um diese zu bewältigen, bringen die Amtsärzte in die Krisenstäbe ein. Aktuell haben viele Amtsärzte täglich Lagebesprechungen und werden in lokale und überregionale Gremien gerufen, um von der Situation vor Ort zu berichten.

Die Aufgaben der Gesundheitsämter werden in den Bundesländern in 16 eigenen Gesetzen zum Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) geregelt. Die Gesundheitsämter sind den Landesgesundheitsministerien untergeordnet, die auch die Fachaufsicht haben.

Insgesamt gibt es in Deutschland 380 Gesundheitsämter, in denen 2.500 Ärztinnen und Ärzte für Öffentliches Gesundheitswesen arbeiten. Das sind ein Drittel weniger als im Jahr 1998. Statistiken über die Zahl der Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern sowie über die Zahl der offenen Stellen im ärztlichen Dienst gibt es nur in manchen Bundesländern, zum Beispiel in Berlin. Dort ist jede vierte Stelle unbesetzt. Eine bundesweite Statistik der Beschäftigten im ÖGD gibt es bislang nicht.

Der BVÖGD ist der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheits­wesens mit Sitz in Berlin. Seinen Bundeskongress hat der Verband gerade von Ende April auf den 12. bis 14. Oktober 2020 verschoben.

Damit in Zusammenhang steht das regionale Krisenmanagement, das ebenfalls von großer Bedeutung ist. Viele Krankenhäuser halten Intensivbetten und Beatmungsplätze vor. Auch die niedergelassenen Ärzte haben ihre Behandlungsplätze. Jemand muss die Behandlungsmöglichkeiten in den Regionen aber überblicken und koordinieren. Auch das wäre eine originäre Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Doch dafür fehlt vielfach die Zeit.

Die Zeit fehlt mittlerweile auch beim Übertragen der Patientendaten. Vielfach kommen die Kollegen mit dem Melden der Infizierten nicht nach. Das ist ein großes Problem. Denn so sind auch die Meldungen an das RKI, das ja täglich aktuelle Zahl der Infizierten veröffentlicht, nicht auf dem aktuellen Stand. Das ist natürlich problematisch, da sich an den offiziellen Zahlen normalerweise die weiteren Handlungsstränge ausrichten.

[...]

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111073/Die-Kollegen-brauchen-dringend-Unterstuetzung

bearbeitet von tonystark
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Ich glaube einfach die täglichen Zahlen machen die ein- oder anderen verrückt. Es wurde immer wieder erwähnt, auch in der Öffentlichkeit, dass die offiziellen Zahlen sehr häufig nicht das aktuelle Geschehen widerspiegeln. Da die Zahlen oft einige Tage hinterherhinken. Scheinbar in der Regel 4 bis 7 Tage…..

 

Positiver und scheinbar aktueller ist dann doch das, was ich hier gelesen habe auf der N-TV-Seite…..

 

+++ 22:36 RKI: Reproduktionszahl sinkt unter eins +++

Nach den Zahlen der Neu-Infektionen sinkt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland auch die Ansteckungsrate unter die angepeilte Marke. Statistisch gesehen stecke ein Infizierter nun weniger als einen weiteren Menschen an, teilte das RKI im täglichen Lagerbericht mit. Die sogenannte Reproduktionszahl (R) liege derzeit etwa bei 0,7. Die Schwankungsbreite der Schätzung liege zwischen 0,5 und 0,8. In den vergangenen Tagen hatte der Wert bei eins oder leicht darüber gelegen, am Mittwoch mit 0,9 erstmals knapp darunter.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zieht eine positive Zwischenbilanz in der Virus-Krise. "Der Ausbruch ist - Stand heute - wieder beherrschbar und beherrschbarer geworden", sagt der CDU-Politiker in Berlin. Seit dem 12. April gebe es täglich eine höhere Zahl der Genesenen als der Neuinfizierten. Das Gesundheitssystem sei "zu keiner Zeit bis hierhin überfordert" gewesen. 


…und betrachtet man mal nicht nur die absoluten Zahlen der „Active Cases“ (die Anzahl infizierter wird ja immer höher)….sondern auch die Zahlen der Genesenen…..so sieht man, dass die Active Cases nun zurückgehen….. von knapp 70.000 haben wir in den offiziellen Zahlen nur noch knapp 52.000 Infizierte.

 

bearbeitet von Loki81

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vor 8 Stunden, HerrRossi schrieb:

Egal wie man es dreht sind 3000 Neuinfektionen täglich 5 Wochen nach den ersten großen Schließungen einfach unglaublich viel. Wie ich schon vorgerechnet habe, sind das mehrere Millionen Infektionskontakte jeden Tag, bei denen nur zufällig bloß 1 Promille Infizierte dabei ist. Laß das zu 1 Prozent werden und die Kacke ist am Dampfen.

40% freie Intensivbetten reicht gerade mal für einen Verdoppelungsschritt, und dann gibts keine Reserve mehr. Ich lese und höre aber überall bloß "boah suuuuper, voll viiiiiel Luft, da kann ja üüüberhaupt nichts mehr passieren. Alles überstanden, geil. Laß uns die Extrabetten abbauen und statt Coronabereitschaft wieder Titten aufblasen."

Genau das wird in dem San Francisco Chronicle Artikel für 1918 beschrieben (https://www.sfchronicle.com/bayarea/article/San-Francisco-s-1918-Spanish-flu-debacle-A-15191518.php). Also bis auf das mit dem Tittenaufblasen.

Die Todeszahlen bei der FT (https://www.ft.com/coronavirus-latest) machen seit ein paar Tagen sogar einen Knick nach oben. Auch das 5 Wochen nach Beginn der Maßnahmen in einigen Bundesländern und 4 Wochen nach der Merkelrede.

Kleiner Fieldtest: Ich mußte heute einen dickeren Brief verschicken und habe mir dazu extra statt der Post einen Kiosk am äußersten Rand des Wahnsinns^W der Fußgängerzone ausgesucht. Später Nachmittag. Zwei Leute drin. Ich warte draußen in seitlichem Abstand neben der Tür. Erste Kundin kommt raus, biegt von mir weg und war nie näher als die anderthalb Meter. Zweiter Kunde, junger Depp, kommt raus, geht direkt auf mich zu und quetscht sich in maximal 20 cm Abstand von mir auf den 80 cm zwischen mir und der Glasfront des Kiosks durch. Wenn ich den mal als pars pro toto nehme, wundert mich nix mehr. Im Prinzip müßte so einer sofort von der Polizei weggefangen und drei Wochen in Quarantäne gesteckt werden. Weil diese 10 oder 20% Idioten vermutlich 90% aller Infektionen verursachen und dabei so nahe am Mordversuch sind, wie die Autoraser in den Innenstädten (siehe Fischers Kolumne vor ein paar Wochen.)

 

Also die Infektionszahlen finde ich überhaupt nicht unglaublich viel.

Anfangs hieß es doch immer, exponenzielle Kurve! Dramatischer Anstieg!

Jetzt sinken tatsächlich die Zahlen. D.h., die Maßnahmen wirken, und das ist sehr positiv.

 

Andererseits hast du auch Recht mit dem gewissen Anteil an Vollhonks in der Bevölkerung, die vermutlich einen Großteil der Infektionen verursachen. Ganz in den Griff wird man die Deppen wohl nicht bekommen.

Mal ein Rauswurf aus dem Supermarkt hier, mal ein Bußgeld da, aber Depp bleibt Depp, und das in größerer Zahl.

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Ich bin nun wahrlich der erste, der sich freut, wenn wir wieder weitgehend in den Alltag zurückkehren können, aber wenn ich so etwas lese,

Zitat

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zieht bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland eine positive Zwischenbilanz. "Der Ausbruch ist – Stand heute – wieder beherrschbar geworden", sagte Spahn bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Freitag. 

dann läuft es mir im Angesicht der Signalwirkung solcher Aussagen eiskalt den Rücken hinunter. Was zum Fick soll so eine gequirtle Scheiße? Noch vor Kurzem hieß es, die Pandemie wäre "beherrschbar", wenn wir maximal 100 Neuinfektionen pro Tag haben, die wir dann lokal zurückverfolgen können. Jetzt sind wir scheinbar schon froh, wenn es "nur" 2.000 - 3.000 Neuinfektionen pro Tag sind. So blöd kann doch wirklich niemand sein, sich 2 Tage nach Ankündigung von ersten Lockerungsmaßnahmen da hinzusetzen (in Zuge dessen Merkel selber noch einmal betont hat, wie fragil die Situation ist) und zu behaupten, dass wir jetzt alles prima im Griff hätten. So langsam glaube ich auch, dass wir sehr bald unseren Vorsprung verspielen werden, und dann sitzen wir noch bis zum St. Nimmerleinstag hier. Genauso irritierend finde ich diese Umstand:

Zitat

50 Unternehmen in Deutschland hätten außerdem nach einer entsprechenden Ausschreibung des Gesundheitsministeriums einen Zuschlag für die Produktion von Atemschutzmasken bekommen. Ab Mitte August würden sie pro Woche insgesamt 10 Millionen FFP2-Masken und 40 Millionen OP-Masken herstellen, sagte Spahn. Mit dieser Größenordnung könne der "Basisbedarf" des Gesundheitssystems gedeckt werden. Der Minister betonte, die medizinischen Schutzmasken seien für das Gesundheitswesen vorgesehen, nicht für die Bevölkerung im Alltagsgebrauch. 

Wurde hier "Ab" mit "Bis" verwechselt? Oder dient das schon einmal der Vorbereitung auf die nächste Pandemie 2030? Ansonsten weiß ich nicht, was wir in 4 Monaten noch großartig damit anfangen sollen. Bis haben wir sowieso sämtliche Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser von unten bis oben erfolgreich durchinfiziert. 

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Gast botte
vor 28 Minuten, Janoos schrieb:

Ich bin nun wahrlich der erste, der sich freut, wenn wir wieder weitgehend in den Alltag zurückkehren können, aber wenn ich so etwas lese, dann läuft es mir im Angesicht der Signalwirkung solcher Aussagen eiskalt den Rücken hinunter. Was zum Fick soll so eine gequirtle Scheiße?

Der Vollhonk ist nicht der, der gute Nachrichten von einer Besserung der Lage verbreitet. Sondern der, der sich beim ersten Anzeichen einer Besserung direkt wieder gehen lässt. Und hier muss man leider sagen, dass breite Teile der Bevölkerung hier im Lande die Aufmerksamkeitsspanne und das intellektuelle Durchdringungsvermögen einer Eintagsfliege haben. Und mit zeitnaher Kommunikation sowohl schlechter ("Jetze mal nicht überdramatisiern, wa!") als auch guter ("Hab ick doch gleich gesagt: wird schon!") Nachrichten nicht umgehen können. Da wird dann gerne absolute Transparenz gefordert; können viele bloss leider nicht mit umgehen. Mündige Bürger, nech? Kann man sich wünschen. Gibt's aber so mal eben nicht (viele). Weswegen ich zum Beispiel froh bin, dass wir nicht im Ausmaß wie zum Beispiel die Schweiz oder andere andere politische Entscheidungen über Referenden oder ähnliches organisieren. Weil ich fürchte, dass wir die dafür notwendige Mündigkeit in der Breite nicht haben.

vor 28 Minuten, Janoos schrieb:

Ansonsten weiß ich nicht, was wir in 4 Monaten noch großartig damit anfangen sollen. Bis haben wir sowieso sämtliche Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser von unten bis oben erfolgreich durchinfiziert. 

Das ist der Basisbedarf. Sollte sich heraus stellen, dass einen Maskenpflicht in der Öffentlichkeit ne gute Idee ist - wie viel sind dann 40 Mio OP-Masken (aka Papiermasken) als Einwegartikel(!!!) bei einer Bevölkerung von 80 Mio? Die regelmäßige Testung, sowie die Einhaltung entsprechender Schutzmaßnahmen wird mindestens mal im Gesundheitssektor (Ärzte, Krankenhäuser), in der Pflege und in Senioreneinrichtungen noch gut übers Jahresende hinaus anhalten. Da ist nichts mit 'Durchseuchung innerhalb der nächsten 2-3 Monate', das sollte inzwischen eigentlich bei jedem angekommen sein. 

Und eine weitere Lehre sollte sein und ist, entsprechende Produktionskapazitäten im Land auch für zukünftige Krisen vorzuhalten, bzw bei Bedarf schnell hoch fahren zu können. Von daher sind das gute Nachrichten.

bearbeitet von botte

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vor 10 Minuten, botte schrieb:

Da ist nichts mit 'Durchseuchung innerhalb der nächsten 2-3 Monate', das sollte inzwischen eigentlich bei jedem angekommen sein. 

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Gast botte
vor einer Stunde, Janoos schrieb:

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Manchmal fliegen die Ironien auch unten herum.

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vor 7 Stunden, tonystark schrieb:

Wenn auf eines Verlass ist, dann auf die Wut des Wutbürgers 🙄

Schon mal daran gedacht, dass die Gesundheitsämter (obwohl dort Beamte arbeiten!) vielleicht tatsächlich gerade extrem viel zu tun haben könnten? So mit Infektionsketten hinterhertelefonieren, telefonischen Beratungstätigkeiten für besorgte Bürger, Kliniken, Ärzte, mit Statistiken erstellen, verifizieren, weiterleiten etc. Und das alles wahrscheinlich in rotierendem Schichtbetrieb mit begrenzter Teamgröße, damit im Falle einer Infektion nicht gleich alle auf einmal ausfallen? Es wird schon seinen Grund haben, warum jetzt bundesweit in den Gesundheitsämtern die Personaldecke aufgestockt werden soll. Und ich bezweifel mal, dass der Grund darin besteht, dass die alle nur ne ruhige Kugel schieben und pünktlich um 17.59 Uhr den Stift fallen lassen.

Vielleicht mal informieren vorm Aufregen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111073/Die-Kollegen-brauchen-dringend-Unterstuetzung

Also die Großstadt hier hat genug Personal, um immer noch Parkstrafzettel zu schreiben, nachts um 10 mit der Polizei auf der autobahnähnlichen Bundesstraße zu blitzen und in der Innenstadt täglich ihre mobilen Blitzer (Anhänger ohne Personal) neu umzustellen, um trotz dem auf 10% reduzierten Verkehr "die Luftqualität zu schützen". Ergo kann es im Gesundheitswesen keine übermäßige Belastung geben.

Wenn das Gesundheitsamt kein Personal hat, muß der Bürgermeister verdammt nochmal genug Leute vom Bauamt oder der Hundesteuerstelle dort hinsetzen, die den stupiden Papierkram für die Statistik machen. Kann jeder Beamte, er hat schließlich nie was anderes gelernt. Seit November hatten die Zeit, sich darauf vorzubereiten, und seit 5 Wochen weiß es wirklich jeder, daß da was auf uns zukommt.

Und noch immer gehen bei uns die Infektionszahlen am Wochenende um 20% runter und am Montag macht es einen Sprung mit den Restzahlen. Und noch immer haben ein paar amerikanische Studenten, die Zeitungen abtippen, die schnelleren und genaueren Zahlen wie die Bundesregierung.

Ich kanns nicht vollumfänglich beurteilen, ob eine gesonderte Statistik für betroffenes medizinisches Personal wirklich nötig ist. Aber so rein vom Gefühl her scheint es mir sinnvoll, wenn ein Staat weiß, ob er morgen noch Ärzte und Schwestern hat oder ob die in x Tagen alle ausfallen.

Daß Du lieber Wut auf die Bürger hast, anstatt die fahrlässig bis bewußt herbeigeführten Mängel in unserem Staat anzuerkennen oder gar auf ihre Beseitigung zu dringen, läßt tief blicken.

 

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Gast botte
vor 14 Minuten, HerrRossi schrieb:

Daß Du lieber Wut auf die Bürger hast, anstatt die fahrlässig bis bewußt herbeigeführten Mängel in unserem Staat anzuerkennen oder gar auf ihre Beseitigung zu dringen, läßt tief blicken.

Tätigkeiten wie die sachgerechte(!) Bearbeitung von Bürgeranfragen, die sachgerechte(!) Beratung von Betrieb und Instituten in Gesundheitsfragen oder die sachgerechte(!) Nachverfolgung von Infektionsketten kannst Du eben nicht mal eben einem Studenten in die Hand drücken, dem Du ne 30minütige Einweisung gegeben hast. Das ist zu großen Teilen hoch ausgebildetes, medizinisch bzw ärztlich vorgebildetes Personal, das da gebraucht wird. Hier wird ständig darüber gestritten, ob die Zahlen belastbar sind, ob die Behörden richtig und zeitnah informieren, ob all das belastbar genug ist. Und Du willst mal gerade ein paar Sachbearbeiter umschulen. Gucke: zum Beispiel in den Unikliniken wird genau diese Personal'umwidmung' gerade in größerem Maßstab betrieben. PCR-Tests von Studenten gemacht, telefonische Nachverfolgung von Naturwissenschaftlern. Sind aber alles Leute mit Vorkenntnissen, bei denen die Abteilungen einschätzen können, ob sie der Sache gewachsen sind oder nicht. Da werden auch keine Leute aus dem Beschaffungswesen oder der Personalabteilung rekrutiert.

Rossi - Dein Hang zur Ironie und zur Motzigkeit waren (sind?) sehr charmant, wo es um die kleinen, individuellen Katastrophen des Alltags ging wie Dein Liebesleben oder den Erhalt von Strafzetteln. Wo es um inhaltliche Dinge geht, die für alle hier von direkter gesundheitlicher Relevanz sind und von denen Du einfach keine Ahnung hast, sind sie einfach nur nervig. Reine Angstkläfferei. Bin nebenbei gespannt, ob Du die mit einer mittelfristigen Aufstockung der Personaldecken einher gehenden Kostensteigerung im Gesundheitswesen dann wirklich applaudieren wirst.

bearbeitet von botte

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Weiß jetzt nicht wie wichtig tagesaktuelle zahlen sind. Entscheidend ist ja eher ein längerer trend. Da die Zahlen an sich eh schon ungenau sind, hat man da eh nur grobe Anhaltspunkte.

Also selbst bei einer groß angelegten Umstrukturierung von Behörden und den Gesundheitsämtern ist da meinem Verständnis nach nicht wirklich viel zu gewinnen. Warum also unnötig andere Bereiche zusammenstampfen?

Zumal z.b. in new york bei dem reduzierten Verkehr Überdruchschnittlich viele Raser unterwegs sind. Endlich freie Straßen und so. Erhöht die Unfallgefahr und wirkt sich negativ auf Krankenhauskapazitäten aus. 

Könnte mir vorstellen, dass das hier ähnlich ist. 

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vor 11 Minuten, botte schrieb:

Tätigkeiten wie die sachgerechte(!) Bearbeitung von Bürgeranfragen, die sachgerechte(!) Beratung von Betrieb und Instituten in Gesundheitsfragen oder die sachgerechte(!) Nachverfolgung von Infektionsketten kannst Du eben nicht mal eben einem Studenten in die Hand drücken, dem Du ne 30minütige Einweisung gegeben hast. Das ist zu großen Teilen hoch ausgebildetes, medizinisch bzw ärztlich vorgebildetes Personal, das da gebraucht wird. Hier wird ständig darüber gestritten, ob die Zahlen belastbar sind, ob die Behörden richtig und zeitnah informieren, ob all das belastbar genug ist. Und Du willst mal gerade ein paar Sachbearbeiter umschulen. Gucke: zum Beispiel in den Unikliniken wird genau diese Personal'umwidmung' gerade in größerem Maßstab betrieben. PCR-Tests von Studenten gemacht, telefonische Nachverfolgung von Naturwissenschaftlern. Sind aber alles Leute mit Vorkenntnissen, bei denen die Abteilungen einschätzen können, ob sie der Sache gewachsen sind oder nicht. Da werden auch keine Leute aus dem Beschaffungswesen oder der Personalabteilung rekrutiert.

Welchen Teil von "muß der Bürgermeister verdammt nochmal genug Leute vom Bauamt oder der Hundesteuerstelle dort hinsetzen, die den stupiden Papierkram für die Statistik machen " hast Du nicht verstanden?

War's Dir einfach so wichtig, mir was vorzuwerfen, was ich gar nicht gesagt habe?

Wenn Du über mein Liebesleben reden möchtest, mach einen eigenen Thread auf. Hier geht es um Corona.

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Das sind doch mal - natürlich unter Vorbehalt - erfreulich klingende Nachrichten bzgl. Remdesivir:

Zitat

"Stat" beruft sich auf den Mitschnitt einer Videokonferenz der Universität Chicago, dessen Echtheit von Teilnehmern der Sitzung bestätigt worden sei. Demnach konnten sich die Corona-Patienten, die täglich mit Remdesivir behandelt wurden, schnell von Fieber und Atemwegssymptomen erholen. Fast alle Studienteilnehmer hätten das Krankenhaus binnen einer Woche verlassen können, nur zwei Patienten seien gestorben. Insgesamt haben in Chicago 125 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung an zwei Phase-3-Studien mit Remdesivir teilgenommen, 113 von ihnen waren schwer erkrankt.

Offiziell wurden bislang noch keine Ergebnisse der beiden Studien veröffentlicht. In einer Stellungnahme des Pharmakonzerns Gilead Sciences hieß es lediglich: "Was wir bisher sagen können, ist, dass wir auf Daten aus noch laufenden Studien warten." Eine an den Studien beteiligte Expertin für Infektionskrankheiten der Universität Chicago sprach laut "Stat" von ermutigenden Ergebnissen, die jedoch mit Vorsicht zu genießen seien, weil die Studien keine Placebogruppe umfasst hätten.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-moeglicher-durchbruch-mit-medikament-remdesivir-a-52c07b75-4594-4b84-bfa9-877bfdf6dcbe

Und für die nächste Corona-Pandemie (ggf. mit mutiertem / gg. Remdesivir resistenten Virus) steht mit EIDD-1931 auch schon ein vielversprechender Kandidat in Aussicht, der vom Wirkmechanismus vergleichbar ist:

Zitat

Nashville/Tennessee − Die derzeitige Pandemie hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, da stellen US-Forscher in Science Translational Medicine (2020; doi: 10.1126/scitranslmed.abb5883) bereits einen vielversprechenden Wirkstoff für das nächste Coronavirus vor. Das oral verfügbare EIDD-2801 hat Mäuse vor einer Infektion mit SARS-CoV oder MERS-CoV geschützt und bei frühzeitiger Therapie eine Erkrankung kuriert. In Zellkulturen war es auch gegen SARS-CoV-2 wirksam.

Die effektiven Wirkstoffe gegen das HI-Virus und das Hepatitis C-Virus zeigen, dass es möglich ist, Virusinfektionen gezielt zu bekämpfen. Auch gegen MERS, SARS und COVID-19 könnte es erfolgreiche Behandlungen geben. Die Hoffnungen ruhen derzeit auf Remdesivir, das gezielt in die Replikation eingreift. Remdesivir oder genauer seine aktive Form GS-441524 interagiert mit der RNA-abhängigen RNA-Polymerase, die die RNA-Viren zur Vermehrung ihres Erbguts benötigen.

Einen vergleichbaren, aber wohl nicht identischen Wirkungsmechanismus hat beta-D-N4-Hydroxy-Cytidin (NHC, EIDD-1931). EIDD-1931 wird beim Kopiervorgang als Baustein in die RNA eingebaut. Dies hat allerdings nicht wie bei Remdesivir einen vorzeitigen Abbruch der RNA-Kette zur Folge. Es kommt vielmehr bei weiteren Kopiervorgängen zu Fehlern, deren Zahl rasch zunimmt und bald den Bau von funktionsfähigen Coronaviren verhindert.

[...]

EIDD-1931 blockierte dort die Replikation mehrerer bekannter Coronaviren. EIDD-1931 blieb auch dann aktiv, wenn die Viren eine Resistenz gegen Remdesivir entwickelt hatten.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111831

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Gast botte
vor 5 Minuten, HerrRossi schrieb:

Welchen Teil von "muß der Bürgermeister verdammt nochmal genug Leute vom Bauamt oder der Hundesteuerstelle dort hinsetzen, die den stupiden Papierkram für die Statistik machen " hast Du nicht verstanden?

Und wer füttert die Statistiken, interpretiert den alles andere als homogenen Input, den beispielsweise die Gesundheitsämter bekommen, und entscheidet über zum Beispiel die Plausibilität der Ergebnisse? Wer entscheidet denn zum Beispiel, welche Informationen überhaupt erhoben werden, und schaut dann, ob die richtigen Fragen gestellt werden? Ist ja nicht so, als ob da einfach nur Zahlen von einer Tabelle in die andere abgetippt würden. Wenn Du Praktikanten für so ne Tätigkeit einspannen willst, wirst Du halt auch nur Ergebnisse auf Praktikantenniveau bekommen.

In dem Fall würdest Du halt über etwas anderes motzen. Das ist ja das Schöne am Geschäftsmodell "Wutbürger": irgendwas ist immer.

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vor 39 Minuten, botte schrieb:

Wer entscheidet denn zum Beispiel, welche Informationen überhaupt erhoben werden, und schaut dann, ob die richtigen Fragen gestellt werden?

Nun. Das bestimmt ein Gremum einmal und dann ist das auch nach meinem Verständnis nur noch ne logische Schaltung?

Flugzeugkapitäne haben auch keine Ahnung, wie ein Flugzeug im Detail funktioniert. Wär auch schlimm, wenn man sich auf deren Intuition verlassen müsste. Gäb´s erheblich mehr Abstürze.
Stattdessen haben die Protokollordner im Cockpit, die ihnen für jeden erdenklichen (bzw bisher erdachten) Ernstfall eine exakte Handlungsabfolge vorschreiben.. und ja. Die könntest auch du befolgen, wenn das Vokabular darin Laiengerecht wär.

Gibt seit einiger Zeit auf jeden Fall schon den Hang dazu, jeden Pimmeljob als hochqualifizierte Quantenphysik darzustellen. Merkt man ja schon am Vokabular.
Ohne Witz. Datenpflege macht dir´n 10-klässler.

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vor 4 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Gibt seit einiger Zeit auf jeden Fall schon den Hang dazu, jeden Pimmeljob als hochqualifizierte Quantenphysik darzustellen.

Ketzer 😄

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Gast botte
vor 10 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Nun. Das bestimmt ein Gremum einmal und dann ist das auch nach meinem Verständnis nur noch ne logische Schaltung?

Ja. Bestimmt ein Gremium einmal. Wann tritt das zusammen und über wie viele Sitzungen sprechen wir da? Und wie reagiert das Gremium auf eine sich rasch ändernde Datenbasis? Wie und vor allem wann organisiert das Gremium nen Testlauf mit den Fragebögen, um bundesweit halbwegs einheitliche Ergebnisse zu erzielen? Schau: in einer perfekten Welt hast Recht. Wenn man sich das alles in Ruhe zurecht legen kann: ja. Dann sind alles andere als narrensichere Prozeduren in der Datenpflege schlechtes Handwerk. Aber hier wurde massiv improvisiert. Unter Zeitdruck und ohne Netz. Und das macht der 10-Klässler dann doch nicht mal so eben richtig.

Wo ich auch starken Bedarf sehe: die Prozesse und den Zu- und Ablauf von den Kliniken hoch zu den Gesundheitsämtern und bis auf die Bundesebene mal stringent zu organisieren. Notfallpläne für zukünftige Eventualitäten zu erstellen, und die dann auch vor Ort direkt zugänglich zu haben. Damit das eben nicht mehr so ein Impro-Theater ist, bzw. möglichst kurze Zeit. Da gibt's echt was zu tun. Aber Pimmeljobs sind das derzeit nicht. Wenn das so einfach wäre - warum, glaubst Du, gestaltet es sich derzeit so schwierig? Weil da nur Leute unterhalb der 10. Klasse sitzen? So einfach ist es dann auch nicht. 

 

bearbeitet von botte

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vor 4 Minuten, botte schrieb:

Wenn das so einfach wäre - warum, glaubst Du, gestaltet es sich derzeit so schwierig?

Weil´s nicht zentralisiert ist. Sind wir ganz auf einer Linie.

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vor 6 Stunden, KommodoreB schrieb:

Also die Infektionszahlen finde ich überhaupt nicht unglaublich viel.

Anfangs hieß es doch immer, exponenzielle Kurve! Dramatischer Anstieg!

Jetzt sinken tatsächlich die Zahlen. D.h., die Maßnahmen wirken, und das ist sehr positiv.

Naja, dann gibts noch die Asymptomatiker Dunkelziffer. Sagen wir, 50% täglich sind 3000 neue Fälle die asymptomatisch rumlaufen und Leute anstecken können. Das wären so 30.000 Leute in den letzten Tagen. Jetzt machen wir wieder auf und die R0 steigt eben wieder. Bei 0.7 sind es knappe 20.000 Fälle bald. Steigt sie aber nur knapp über eins, dann 40, dann 50, dann 60, dann zieht einer wieder die Reißleine. 

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Wir werden es komplett verkacken. Ich fasse es nicht. 

Zitat

16:43 Uhr: In Deutschland ist die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus einer Umfrage im Auftrag das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zufolge zuletzt stark gesunken.

Laut dem am Freitag veröffentlichten "BfR-Corona-Monitor" sank der Anteil der Befragten, die sich vor einer Infektion fürchten, in dieser Woche auf 26 Prozent. In der Vorwoche waren es demnach noch 40 Prozent gewesen. Befragt wurden rund 500 Menschen.

Insbesondere die jüngeren Menschen schätzten die gesundheitlichen Folgen des neuartigen Virus "als nicht mehr so groß ein", erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Demnach sank auch die Zustimmung zu Restriktionen wie Ausgangsbeschränkungen oder Ladenschließungen. Zudem ging der Anteil der Menschen, die nach eigenen Angaben die Öffentlichkeit meiden, binnen einer Woche um zehn Prozent zurück. Er lag aber immer noch bei 42 Prozent. 20 Prozent tragen demnach Masken.

Es juckt also praktisch niemanden mehr, was gerade abgeht. Lustig übrigens, wie noch bis vor wenigen Tagen abgesehen von Laschet jeder davor gewarnt hat, zu frühe Lockerungen durchzuführen, aber jetzt herrscht zwischen den Bundesländern ein regelrechter Wettbewerb, sich gegenseitig mit den Lockerungen zu überbieten.  Da braucht man auch überhaupt nicht mehr auf die aktuellen (positiven) Entwicklungen der Fallzahlen zu schauen. Das wird in 2 Wochen wieder komplett bedeutungslos sein. 

Man kann nur hoffen, dass der Laden hier in spätestens 2 Wochen wieder komplett dicht gemacht wird, undzwar dieses Mal so richtig (vielleicht ist auch genau das der Plan und man sucht nur nach einem Grund, das durchzusetzen?). 

Edit: Vor allem, wie blödsinnig sich jetzt wieder jeder an diesem verschissenen R = 0,7 aufhängt. Als würde der Wert nicht wieder massiv in die Höhe schießen, wenn wir wieder undiszipliniert werden. 

Ich empfehle wieder den Kekulé-Podcast. Der sagt zumindest, was Sache ist.

bearbeitet von Janoos
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vor 6 Minuten, Janoos schrieb:

Wir werden es komplett verkacken. Ich fasse es nicht. 

Luftholen. Grill anwerfen. Bier trinken. Wir schaffen das!

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