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Gast botte

@Easy Peasy - Problem ist ja - diese genauen Zahlen kennt noch keiner.

Wie weit in der Schule die Tische auseinander stehen müssen, damit sich die Kinder nicht gegenseitig anstecken? Wie viele gleichzeitig auf einen Pausenhof dürfen?
Wie weit die Wachstumsrate genau einbrechen muss, bis der entstehende Schaden den Nutzen der vermiedenen Krankheitsfälle übersteigt?
Wie man ganz Europa durchimpft - wenn wir's noch nicht mal bei den Masern hin bekommen haben über einen Zeitraum von 10+ Jahren? Wo die Datenlage recht(!) klar ist?

Wie gesagt - es gibt keinen klaren Weg. Aber ne klare Richtung, die sollte es geben. Und da stehen da durchaus ein paar lesenswerte Fingerzeige drin.

Hab übrigens gerade gesehen, dass auch die Helmholtz-Gesellschaft Empfehlungen veröffentlicht hat am WE: https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/01_forschung/Helmholtz-COVID-19-Papier_02.pdf Da waren dann die Epidemiologen und Mathematiker offensichtlich mal weit gehend unter sich. Und wenn Du es nur mit deren Brille betrachtest, fällt die Empfehlung sehr klar aus: strikte Maßnahmen beibehalten, noch mindestens drei Wochen lang. R0 deutlich und bleibend unter 1 drücken. Aber wie gesagt, das gibt dann eben nur die wissenschaftlich gestützte epidemiologische Sicht wieder. Und das wollen eigentlich auch die wenigsten gern hören oder lesen. Ich zitiere mal: 

"Angesichts der erheblichen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kollateralschäden einer langfristig angelegten moderaten Beschränkung gesellschaftlicher Aktivitäten, scheinen zeitlich begrenzte aber intensive Kontaktbeschränkungen im Sinne von Szenario 3 der zu favorisierende Weg, auch wenn eine abschließende Beurteilung über den hier diskutierten epidemiologischen Betrachtungsgegenstand hinausgehen muss. Die angeordneten Kontaktbeschränkungen haben in nur 3 Wochen den Rt-Wert auf etwa 1 reduziert, in der Bevölkerung eine hohe Aufmerksamkeit für das Problem und ein hohes Maß an Solidarität verbunden mit einer sehr hohen Akzeptanz der Vorsichtsmaßnahmen erzeugt. Perspektivisch wäre es möglich, diese erhöhte Bereitschaft in der Bevölkerung zu nutzen, um in ca. weiteren drei Wochen der Kontaktbeschränkungen nach Szenario 3 Rt so weit abzusenken, dass die Epidemie dauerhaft kontrollierbar wird. Eine jetzige Unterbrechung der Maßnahmen und eine später notwendig werdende Wiederaufnahme derselben bergen unseres Erachtens ein hohes Risiko: Eine spätere Wiederaufnahme der Maßnahmen wäre der Bevölkerung wahrscheinlich schwerer zu vermitteln als eine Fortführung heute."

Die beiden Positionen widersprechen sich übrigens mit Einverständnis nur scheinbar. Wo sich beide einig sind: möglichst schnell eine möglichst gute Datenbasis zu schaffen, um qualifiziert Entscheidungen treffen zu können oberhalb von Stammtischniveau.

bearbeitet von botte

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Warum man erwägt, noch vor den Sommerferien die Schule zu starten, verstehe ich überhaupt nicht. Das sind doch sowieso nur noch wenige Wochen. Das lohnt sich doch gar nicht. Hält man die Schulen zumindest bis zum Sommer weiter geschlossen, hat man dann bis zum kommenden Schuljahr genügend Zeit, einen Modus Vivendi zu finden, der bis zum Sommer 2021 funktioniert.

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vor 5 Minuten, Zoidberg79 schrieb:

Warum man erwägt, noch vor den Sommerferien die Schule zu starten, verstehe ich überhaupt nicht. Das sind doch sowieso nur noch wenige Wochen. Das lohnt sich doch gar nicht. Hält man die Schulen zumindest bis zum Sommer weiter geschlossen, hat man dann bis zum kommenden Schuljahr genügend Zeit, einen Modus Vivendi zu finden, der bis zum Sommer 2021 funktioniert.

 Wenige Wochen? Das sind teilweise 3 Monate die, die noch regulär Unterricht hätten. Ihr unterschätzt imo die Bedeutung der Schulen. 

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In Berlin starten die Sommerferien Ende Juni. Das sind hier wirklich nur noch Wochen. In Bayern sieht das natürlich etwas anders aus.

Ich arbeite im schulnahen Bereich. Mir ist die grundsätzliche Bedeutung der Schulen sehr wohl bewusst.

bearbeitet von Zoidberg79

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vor 5 Stunden, a.supertramp schrieb:

Kann es nicht ganz nachvollziehen, dass das, was im März als erstes geschlossen wurde, weil es als Virenumschlagplatz gesehen wurde jetzt als erstes wieder geöffnet werden soll. Und gerade an den Grundschulen ist man mit dem Lehrstoff ja relativ flexibel.

Meine Überlegung:

Im März hatte noch jeder mit jedem Kontakt, dann hätten die Kinder auch die Alten und Kranken infiziert.
Jetzt sind wir im Lockdown eingelebt und mehr Menschen kommen damit klar.
Gleichzeitig wird für deren Eltern das Leben dann auch wieder einfacher.
Falls Kinder krank werden, überstehen sie es am ehesten gut und sind dann hoffentlich alle immun.
Und die Kinder eben von den Alten und Kranken weghalten.

Bei der aktuellen täglichen Wachstumsrate wird das Aussitzen des Lockdowns bis zum Impfstoff oder Herdenimmunität noch sehr lange dauern.

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vor 27 Minuten, RyanStecken schrieb:

 Wenige Wochen? Das sind teilweise 3 Monate die, die noch regulär Unterricht hätten. Ihr unterschätzt imo die Bedeutung der Schulen. 

Ja, aber die Bedeutung des Einzelhandels ist jetzt für Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich höher. Die Schulen können ohne nachhaltigen Schafen, 4-6 weitere Wochen geschlossen werden. Die Sommer und Herbstferien werden dafür massiv gekürzt. Abschlussprüfungen können im Herbst nachgeschrieben werden. Ja, ist stressig für er Lehrer und Schüler. Aber trotzdem ist der gesellschaftliche Schäden im Vergleich sehr gering. Wirtschaftliche Schäden bestehen fast keine.

 

 

Notbetreuung für arbeitende Eltern mit kleinen Kindern ist etwas anderes.

bearbeitet von jon29

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vor einer Stunde, botte schrieb:

@Easy Peasy - Problem ist ja - diese genauen Zahlen kennt noch keiner.

Jo. Eben. ^^

Glaub, du verkennst meine "Kritik" hier etwas. Mich stört daran nicht, dass es für die laufende Pandemie keine genauen Zahlen gibt. Wie auch.
Vielmehr, dass es (scheinbar?) keine allgemeinen Prognosen zu geben scheint, anhand derer man, zumindest grob, Ziele ansetzen kann. 

Würde evtl auch der Transparenz dem Bürger gegenüber helfen.
Also statt Durchhalteparolen eben Durchhalteparolen mit einigen Eckdaten versehen, die zu erreichen wären und wie nah man diesen bereits ist. Aber das sicherlich auch ne Präferenz der Kommunikationsart. So ne gesalbte Ansprache von Mutti oder Steini steh ich beispielsweise keine 30 Sekunden durch.
Dein neueres Beispiel liegt mir da eher, ja. Und ich sehe zwischen beiden auch keinen Widerspruch.

bearbeitet von Easy Peasy
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Gast botte
vor 4 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Vielmehr, dass es (scheinbar?) keine allgemeinen Prognosen zu geben scheint, anhand derer man, zumindest grob, Ziele ansetzen kann. 

Wie willst Du denn bitte Eckdaten oder Prognosen abgeben, wenn die zugrunde liegenden Zahlen und Entwicklungen immer noch unklar sind bzw sich entwickeln? Jede Prognose, jeder Schwellenwert für zum Beispiel eine Lockerung einzelner Maßnahmen wäre doch geraten. Was auch jedem klar sein sollte nach der Diskussion der letzten Wochen hier und woanders. Mal Klartext: wünscht Du Dir hier gerade, eine Sicherheit vorgegaukelt zu bekommen, die es derzeit einfach noch nicht geben kann? Finde ich verständlich, hätte ich auch gerne. Als Kleinwissenschaftler (h 25) und Zahlenmensch muss ich aber auch sagen: sehe ich leider nicht.

Die Linie der Helmholtzer ist nachvollziehbarer, ja. Liegt mir ebenfalls näher. (Sind nebenbei nicht meine Beispiele, sondern Statements zweier der größten und einflussreichsten wissenschaftlichen Körperschaften, die wir im Land haben.) Aber eben auch 'nur' durch die epidemiologische Brille gesehen. Aber was, wenn es dann in drei Wochen ebenfalls heisst: es hat sich leider immer noch nicht so entwickelt, wie wir dachten, und deshalb müssen wir noch ein Weile weiter machen? Ich fände das auch dann nachvollziehbar. Aber für die Politik ist jedes Zurückrudern enorm schwer zu vermitteln. Siehst doch, wie hier im Forum nach den ersten drei Wochen jetzt schon die Reaktion ist.

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vor 13 Minuten, botte schrieb:

Aber eben auch 'nur' durch die epidemiologische Brille gesehen.

Aber dich mit mehr fachlicher Tiefe, da es ja  Kern der Krise ist.

Wenn man keine klaren Zahlen hat und keine konkreten Auswirkungen benennen kann, dann muss man auch keine Empfehlungen schreiben wie die Leopoldina. Die dann auch noch mit Fokus auf gesellschaftlichen Auswirkungen die vollkommen falschen Schwerpunkte setzt

Denn nicht die momentanen Ausgangs-Beschränkungen oder die geschlossenen Schulen haben massive psychologische und soziale Auswirkungen auf die Gesellschaft, sondern der gewaltige wirtschaftliche Schaden. 

Ferner traumatisiert der Tod von Angehörigen am nachhaltigsten. Was auch nicht genügend Betrachtung fand.

....

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vor 1 Minute, botte schrieb:

Wie willst Du denn bitte Eckdaten oder Prognosen abgeben, wenn die zugrunde liegenden Zahlen und Entwicklungen immer noch unklar sind bzw sich entwickeln? Jede Prognose, jeder Schwellenwert für zum Beispiel eine Lockerung einzelner Maßnahmen wäre doch geraten.

Ich meine z.B. ganz allgemeine Modelle, auf die verwiesen wird.
Total hypothetisch. Mit verschiedenen Parametern durchgerechnet. Sowas wird´s doch geben in den Fachbereichen auf dem Level? Ökonomisch. Medizinisch.
Welchem Modell davon wir am nächsten sind. Welche implikationen das hat/haben könnte. Welche Stellschrauben es für die jeweiligen Verläufe gäbe.
 

Bin mir z.B. relativ sicher, das Pantagon hat für jedes wichtige Land dieser Welt nen Invasionsplan in der Schublade. Oder zumindest den Vorläufer/Aufmarschplan dazu. Er wird nicht gebraucht. Aber er liegt da.
Und irgendwie hatt ich die naive Idee, dass die höchsten akademischen Instanzen unseres Landes auch Notfallpläne/Modelle/was auch immer für gewisse Krisen zur Hand hätten, an denen man sich dann erstmal entlanghangelt, bis die Datenlage genau genug ist, um punktuell reagieren zu können.
Dass die sich im ersten Trubel noch nicht mit exakten Handlungsanweisungen aus dem Fenster hängen, ist sicher richtig. Unterminiert mittelfristig nur ihre Autorität in so nem dynamischen System. Irgendwo wird man sich irren.
Dieser Text vermittelt mir jedoch nicht den Eindruck, dass es sowas gäbe.

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Gast botte
vor 9 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Und irgendwie hatt ich die naive Idee, dass die höchsten akademischen Instanzen unseres Landes auch Notfallpläne/Modelle/was auch immer für gewisse Krisen zur Hand hätten, an denen man sich dann erstmal entlanghangelt, bis die Datenlage genau genug ist, um punktuell reagieren zu können.

Die Modellrechnungen gibt's ja alle. Kannst Dir ja auch im Internet selbst durchrechnen, was unter welchen globalen Parametern wie R0 etc heraus kommt. Aber da kommt alles heraus von 'saisonaler Grippe' bis 'Millionen Tote'. Eben abhängig vom Input. Weswegen so mit die allererste Empfehlung im Leopoldina-Text ist:

"Die bisher stark symptomgeleiteten Datenerhebungen führen zu einer verzerrten Wahrnehmung des Infektionsgeschehens. Es ist daher wichtig, die Erhebung des Infektionsund Immunitätsstatus der Bevölkerung substantiell zu verbessern, insbesondere durch repräsentative und regionale Erhebung des Infektions- und Immunitätsstatus."

Heisst, jetzt bitte mal repräsentativ, in der Fläche und longitudinal (heisst hier: im Zeitverlauf immer die gleichen Personen wieder) zu testen, unabhängig von Erkrankung oder Symptomen. Damit man genauere Modelle bekommt. Um dann punktuell regieren zu können. 

Steht da alles so drin. Einen Fuß vor den anderen.

Edit: und sieht man anderswo übrigens genauso, zum Beispiel in den USA (die seriöse Variante, nicht US of Trump): https://www.nih.gov/news-events/news-releases/nih-begins-study-quantify-undetected-cases-coronavirus-infection

bearbeitet von botte

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vor 1 Stunde, saian schrieb:

Meine Überlegung:

Im März hatte noch jeder mit jedem Kontakt, dann hätten die Kinder auch die Alten und Kranken infiziert.
Jetzt sind wir im Lockdown eingelebt und mehr Menschen kommen damit klar.
Gleichzeitig wird für deren Eltern das Leben dann auch wieder einfacher.
Falls Kinder krank werden, überstehen sie es am ehesten gut und sind dann hoffentlich alle immun.
Und die Kinder eben von den Alten und Kranken weghalten.

Bei der aktuellen täglichen Wachstumsrate wird das Aussitzen des Lockdowns bis zum Impfstoff oder Herdenimmunität noch sehr lange dauern.

Ich denke auch, das ist der entscheidende Punkt. Wenn man sich ansieht, wie hoch die Zuwachsraten trotz der Beschränkungen nach wie vor sind, dann ist das Virus wohl schon so weit unter uns, dass es auch durch Aussitzen nicht mehr wirklich kontrolliert werden kann. Beziehungsweise, wenn man davon ausgeht, was allgemeiner Konsens zu sein scheint, dass es so oder so eine zweite Welle geben wird, undzwar lange vor dem ersten marktreifen Impfstoff, was ist dann die Alternative? Priorität hat immer noch, die Krankenhauskapazitäten nicht zu überlasten, und da Kinder und Jugendliche Stand jetzt die am wenigsten gefährdete Gruppe von allen darstellen, wäre es doch nicht ganz unsinnig, zumindest dort zu einer gewissen Immunität zu gelangen.  

Anders herum gedacht: wir lassen die Schulen jetzt geschlossen, fahren mit dem Online-Unterricht fort, lassen die Schüler ihre Sommerferien genießen und starten im Herbst wieder durch. Dann kommt die zweite Welle, die Schüler infizieren sich und ihre Angehörigen - und was dann? Soll man dann die Schulen wieder für mehrere Monate geschlossen halten? Das kann doch auch nicht Sinn der Sache sein. 

Wir sehen, dass die Krankenhäuser aktuell noch weit unter ihren Möglichkeiten arbeiten. Wenn wir nicht jetzt anfangen, einen Teil der Bevölkerung zu immunisieren, wann dann? Wer weiß, was im Herbst noch so alles passiert? Vielleicht erleben wir zusätzlich noch eine Krise einer ganz anderen Art, und dann wird es doppelt schwierig. 

Also wenn das Ziel der Bundesregierung wirklich ist, zu einer Herdenimmunität zu gelangen noch bevor der erste marktreife Impfstoff zur Verfügung steht, dann müssen wir nun einmal so langsam auch mit einer kontrollierten Durchseuchung beginnen - eben immer im Rahmen der zur Verfügung stehenden Krankenhauskapazitäten. 

Das ist aber nur meine küchenepidemiologische Meinung.

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vor 2 Stunden, jon29 schrieb:

Ja, aber die Bedeutung des Einzelhandels ist jetzt für Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich höher. Die Schulen können ohne nachhaltigen Schafen, 4-6 weitere Wochen geschlossen werden. Die Sommer und Herbstferien werden dafür massiv gekürzt. Abschlussprüfungen können im Herbst nachgeschrieben werden. Ja, ist stressig für er Lehrer und Schüler. Aber trotzdem ist der gesellschaftliche Schäden im Vergleich sehr gering. Wirtschaftliche Schäden bestehen fast keine.

 

 

Notbetreuung für arbeitende Eltern mit kleinen Kindern ist etwas anderes.

Wird sicherlich viel darum gehen, dass man die Eltern entlastet. Wenn ich aktuell mit Kollegen oder Kunden telefoniere, schreien dauernd die kleinen Kids von hinten rein, dass sie Hunger haben oder spielen wollen. Mit Notbetreuungen ist es da nicht getan. Um die Wirtschaft hochzufahren, müssen die Eltern eben auch eine Möglichkeit dazu haben, überhaupt zur Arbeit zu gehen. Und "die Wirtschaft hochfahren" ist halt auch ein komischer Ausdruck. Die Großunternehmen können ja immer noch arbeiten. Problem ist nur, dass beispielsweise ein Auto von Daimler nicht produziert werden kann, weil ein Kleinteil aus Indien eben nicht beschafft werden kann. Oder, dass in der aktuellen Situation wenige an einen Autokauf denken. Das lässt sich von der deutschen Regierung nicht mal einfach 'entscheiden'. 

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vor 15 Minuten, Janoos schrieb:

fahren mit dem Online-Unterricht fort, lassen die Schüler ihre Sommerferien genießen und starten im Herbst wieder durch. Dann kommt die zweite Welle, die Schüler infizieren sich und ihre Angehörigen - und was dann? Soll man dann die Schulen wieder für mehrere Monate geschlossen halten? Das kann doch auch nicht Sinn der

Naja, mit der Argumentation kann man alle Beschränkungen aufheben. Und man nimmt dann einfach tausend Tote pro Tag in Kauf.

Flatten the curve einige Monate länger hat natürlich eine riesen Auswirkung, auch wenn der Impfstoff nichauf sich warten lässt

 

Und da muss man vor allem den Bereich einschränken, der die geringste wirtschaftliche Auswirkung hat und dich Betreuungsalternativen für Schüler U12 mit arbeitenden Eltern überlegen.

vor 15 Minuten, Janoos schrieb:

wenn das Ziel der Bundesregierung wirklich ist, zu einer Herdenimmunität zu gelangen 

Das ist es nicht, weil die Todeszahlen immer noch riesig ist. Sondern mit intelligenten Maßnahme wie Südkorea die Infektionsrate trotz Hochfahrens niedrig zu halten.

Dafür braucht es auch richtige Prioritäten, und die sollten nicht bei Bildungseinrichtungen liegen.

vor 3 Minuten, Virez schrieb:

lässt sich von der deutschen Regierung nicht mal einfach 'entscheiden'

Naja, Österreich zeigt ja wie man Teile der Wirtschaft soweit möglich wieder hochfährt.

...

vor 4 Minuten, Virez schrieb:

Hunger haben oder spielen wollen. Mit Notbetreuungen ist es da nicht getan. Um die Wirtschaft hochzufahren, müssen die Eltern eben auch eine Möglichkeit dazu haben, überhaupt zur Arbeit zu gehen. 

Der Teil der Arbeitnehmer mit Kindern unter 12 ist ja begrenzt und stellt den kleineren Teil dar. Da kann man Notbetreuung plus Lohnfortzahlung bei daheim bleiben schon durchführen.

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Gast botte
vor 22 Minuten, Janoos schrieb:

Also wenn das Ziel der Bundesregierung wirklich ist, zu einer Herdenimmunität zu gelangen noch bevor der erste marktreife Impfstoff zur Verfügung steht, dann müssen wir nun einmal so langsam auch mit einer kontrollierten Durchseuchung beginnen - eben immer im Rahmen der zur Verfügung stehenden Krankenhauskapazitäten. Das ist aber nur meine küchenepidemiologische Meinung.

Das ist in der Tat Küchenepidemiologie. Die aktuelle Helmholtz-Studie und  -Empfehlung hat da mal verschiedene Szenarien durchgerechnet (Link siehe oben) - "kontrollierte Durchseuchung" ist keine wirkliche Option. Bis die erzielt ist, hat man die Gesundheitssysteme über einen längeren Zeitraum überlastet.
Die Empfehlung anhand der derzeitigen Modelle ist klar: weitere 3-4 Wochen hart drauf schlagen, um die Infektionswelle insgesamt klein zu halten, und dann engmaschig mit Testen und Apps kontrollieren.

bearbeitet von botte

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vor 14 Minuten, jon29 schrieb:

 

Der Teil der Arbeitnehmer mit Kindern unter 12 ist ja begrenzt und stellt den kleineren Teil dar. Da kann man Notbetreuung plus Lohnfortzahlung bei daheim bleiben schon durchführen.

Wir sprechen hier von 10 Mio. Kindern u12 (https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2020&a=0,13&g) . Dann musst du beachten, dass genau deren Eltern eben zumeist die arbeitende Bevölkerung ist (Mutterschutz ausgenommen). Die Rentner sind ja auch wieder raus. Da kommt man sehr wohl auf einen relevanten Anteil, der eben das Problem hat - nicht arbeiten können, weil die Kinder daheim sitzen. Und nein, das mit der Notbetreuung ist da absolut nicht hilfreich bei der Anzahl. Wenn in der Notbetreuung dann 15 Kids zusammensitzen, kannst du gleich die Schule aufmachen, also brauchst du ne hübsche Anzahl an Personen, die bereit sind, aktuell so eine Betreuung zu übernehmen. Inklusive Räumlichkeiten. Das stellst du dir definitiv zu einfach vor. 

vor 15 Minuten, jon29 schrieb:

 

Naja, Österreich zeigt ja wie man Teile der Wirtschaft soweit möglich wieder hochfährt.

Das bezieht sich aber auch nur auf den Einzelhandel. 

bearbeitet von Virez
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vor 5 Minuten, Virez schrieb:

stellst du dir definitiv zu einfach vor. 

Vielleicht. Aber trotzdem kann man da eine gute Einschränkung machen, wenn man eben fokussierter vorgeht. Und Prüfungen und Lernen erstmal hinten anstellt. Wenn nur 30 Prozent der Schüler betreut werden müssen, ist das bereits ein Unterschied. Die Gründe welche die leopoldina anführte, sind aber nicht die entscheidenden Kriterien, die haben ja explizit die Kitas ausgelassen.

Auch muss man sich überlegen, ältere Lehrkräfte nicht arbeiten zu lassen

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Könnte man ja mal die philosophische Frage in den Raum werfen, ab wann man Kinder guten Gewisssens allein lassen kann. Und wie lang.
Evtl ist der auf allumfassende Sicherheit ausgerichtete Zeitgeist da auch etwas zu helikopterlastig?

Eigentlich sind Kitas und die ersten 2-3 Jahrgänge in dem Sinne wichtiger als alles danach.

 

War hier noch jemand Schlüsselkind? ^^

 

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Eltern sind nicht alle arbeitslos.

Wirtschaft hoch fahren ohne schulen öffnen wird nicht klappen. 

 

Im Unterschied zu den Schlüsselkindern unserer Generation, hatten wir den halben Tag Schule. Das ist ein bisschen ne andere Situation als man aktuell hätte. 

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vor 12 Minuten, Easy Peasy schrieb:

War hier noch jemand Schlüsselkind? ^^

*Meld* Mama alleinerziehend, da Papa früh gestorben und war quasi ab Jahr 7 oder 8 auf mich alleine gestellt nach der Schule (anfangs noch bei Tante, die dann aber auch leider verstorben ist). Habe mir dann Sachen warm geamcht, die Mama am Tag zuvor für mich fertig gemacht hat (später dann auch selbst gekocht; angefangen mit leichten Sachen) und aus mir ist auch was geworden. Klappt also, wenn man nur will mMn und fördert die Selbstständigkeit enorm! Ok, hie und da nutzte ich die Situation schamlos aus und schwänzte die Schule. Ging morgens eigenständig zum Doc, holte mir ein Attest und legte es dann der Lehrerin vor. Niemand merkte was davon :lol:

bearbeitet von spirou
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vor 2 Minuten, spirou schrieb:

Ok, hie und da nutzte ich die Situation schamlos aus und schwänzte die Schule. Ging morgens eigenständig zum Doc, holte mir ein Attest und legte es dann der Lehrerin vor. Niemand merkte was davon 

Schlingel, du.

Hab das Essengeld in der Schule nicht bezahlt. Stattdessen den Menüplan auswendig gelernt und eiskalt gelogen. Die Moneten auf´s Taschengeld addiert, für CDs und Quatsch ausgegeben. Entweder bei nem Kumpel gefuttert, die heimischen Vorräte geplündert wie ne Raupe, oder Snickers und Marzipanbrote bei Rewe gekauft.. manchmal gemopst. Trotzdem´n Baum geworden. ^^

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Meine Fresse, kann das sein, dass diese Lockerung der Maßnahmen jetzt erdrutschartig quer durch ganz Europa verläuft? Soll heißen, einer fängt an, manche ziehen zögerlich nach, und wenn dann genug Staaten schrittweise nachgezogen haben, dann kloppt man sich nur noch darum, wer jetzt am schnellsten wieder in den Normalzustand zurückkehrt. Ich meine: Hä?

Zitat

Schneller lockern: Dänemark will einige Maßnahmen früher entschärfen als zunächst geplant. Hintergrund sei, dass die Zahl derer, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssten, weiter sinke, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.

Sie nannte allerdings keine Einzelheiten zu ihren Plänen, die im Laufe des Tages im Parlament debattiert werden sollen. Morgen sollen nach einem Monat Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse wieder geöffnet werden.

Die Dänen sind schon sehr weit nach vorne geprescht, aber scheinbar geht es denen auch nicht schnell genug (auch wenn dort die Krise von Anfang an etwas besser beherrscht worden ist). 

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