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vor 11 Minuten, Kaiserludi schrieb:

Den ersten Impfstoff gab es schon 3(!) Tage nach dem ersten bekannten Fall in China. Inzwischen dürfte es fast ein Dutzend wirksame Impfstoffe geben. Was Zeit kostet, ist nicht die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes, sondern die Tests, dass dieser auch ungefährlich für die Menschen ist. Wäre nun mal doof, wenn dann zwar alle Immun gegen den Erreger sind, aber an zuvor nicht bemerkten Nebenwirkungen der Impfung sterben wie die Fliegen oder plötzlich die ganze Menschehit unfruchtbar wird oder wir dann demnächst eine Zombi-Apokalypse haben, usw., usf.

Von daher muss man den Schweizer Impfstoff als das betrachten, was er ist: Ein weiterer unter schon mehreren vorhandenen Hoffnungsträgern auf eine baldige Impfungsmöglichkeit, mehr nicht.

Schade, die Ironie kam wohl nicht an! 

vor 12 Minuten, jon29 schrieb:

Interessant vor allem: 

Zitat

Die Ausgangsbeschränkungen gelten noch bis Ostermontag. Die Regierung hatte zuletzt angekündigt, am Montag einen Stufenplan für den Weg zurück zur Normalität zu verkünden. Wesentliche Lockerungen - die ersten sollen den Handel betreffen - sind allerdings erst für die Zeit nach Ostern zu erwarten.

Das wird auch wieder so ein Faktor sein, der es schwierig machen wird, die Leitlinien hier auf Dauer durchzusetzen. Schon am Montag wird ein (mituter vollumfänglicher) Plan zur Lockerung der Maßnahmen verkündet, während wir hier noch vor zwei Tagen aus höchster Instanz gesagt bekommen haben, dass an so etwas noch nicht einmal zu denken ist. Das schürt auch wieder Unzufriedenheit (vor allem, da uns die Österreicher sprachlich und kulturell sehr nahe stehen). Dazu das gute Wetter. Ich glaube, die nächsten Tage werden ganz, ganz entscheident dafür sein, ob wir die Kurve kriegen oder komplett absaufen werden. 

bearbeitet von Janoos
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Dank Corona wurden nun meine Skills um „schneiden eines Faconschnittes“‘erweitert.

 

seltsame Zeiten. Aber ich lebe nun wenigstens nicht mehr mit einem Pudel zusammen 

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vor 7 Minuten, Calara schrieb:

seltsame Zeiten. Aber ich lebe nun wenigstens nicht mehr mit einem Pudel zusammen 

Verdammt noch mal, Mädel, die Supermärkte haben noch offen, du hättest dir einfach was zu essen kaufen können, statt deinen armen Hund zu essen!

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vor 8 Minuten, Calara schrieb:

Aber ich lebe nun wenigstens nicht mehr mit einem Pudel zusammen 

Demnächst im PUF: 1001 Pudelrezepte.

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Gast botte

@tonystark @Yolo nebenbei hält Streeck die Maßnahmen nicht für überzogen. Er plädiert meiner Erinnerung nach lediglich dafür, sie evidenzbasiert(!) immer wieder zu überprüfen und anzupassen. Und für einen breiteren wissenschaftlichen Austausch zu sorgen.

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vor 6 Stunden, Samuelsama schrieb:

@pMaximus Hattest du noch was zu Asthmatikern gepostet ?
 

 

Würde mich sehr interessieren.


Lg

Bitte eine spezifische Frage stellen. 

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Zitat

Und Shao hat hier immer verbreitet die Viren sind über Türklinken etc. übertragbar - das ist schlichtweg falsch. Es wurde tote DNA des Virus dort nachgewiesen, welche nicht infektiös sind. Ebenfalls so bestätigt von Herrn Streeck. 

 

Streeck hat seine Daten nichtmal publiziert. Toller Wissenschaftler bisher. Ich kenne die Daten der anderen Forscher, die belastbar publiziert wurden samt Methodik, die was völlig anderes aussagen als das was er sagt. Wenn wir die nächsten 3-4 dieser Art Studien haben, reden wir gerne weiter. Die wird es geben. Dann werde ich sehen, ob ich zurückrudern muss. 

Ich wette aber dagegen. 

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vor 50 Minuten, pMaximus schrieb:

Bitte eine spezifische Frage stellen. 

Mich persönlich würde interessieren, inwiefern sich eine Covid-Erkrankung aufs Asthma auswirkt, bzw umgekehrt. Ein Asthmatiker ist ja wie wir wissen NICHT immunsupprimiert, und wird auch nicht wahrscheinlicher krank. Aber wenn er denn krank wird, inwiefern ist dann die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen höher? Kann zb ein derzeit asymptomatisches Asthma sich in Verbindung mit Corona so verschlechtern, dass es Probleme gibt? 

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Bin zwar kein Arzt, aber ich habe das hier dazu gefunden:

Zitat

 

Das Robert Koch-Institut zählt in seinem SARS-CoV-2 Steckbrief Personen mit Vorerkrankungen "der Lunge (z. B. Asthma, chronische Bronchitis)" zu den Risikogruppen für schwere Verläufe. Da müssen wohl prinzipielle – und gut nachvollziehbare – Überlegungen eine Rolle spielen, denn an fundierter Evidenz mangelt es in der Frühphase der Pandemie naturgemäß noch.

In drei Publikationen, die wir gesichtet haben, gibt es keine Hinweise auf einen derartigen prädisponierenden Effekt. In einem Patienten-Cluster in Wuhan, dem Ausgangspunkt der Corona-Epidemie, wurde nur in knapp einem Drittel der Fälle (bei 13 von 41 hospitalisierten Patienten) eine Grunderkrankung festgestellt. Dabei ging es, teilweise kombiniert, vor allem um Diabetes, Hypertonie und kardiovaskuläre Krankheiten.1 In einem anderen Paper aus China schlussfolgerten die Autoren nach der Auswertung der klinischen Details von 140 COVID-19-Patienten: "Allergische Erkrankungen, Asthma und COPD sind keine Risikofaktoren für eine SARS-CoV-2-Infektion. Fortgeschrittenes Alter, eine hohe Zahl von Komorbiditäten und auffälligere Abweichungen der Laborbefunde waren mit schweren Verläufen assoziiert."1

"Niedrige Rate an assoziierten respiratorischen Komorbiditäten"

Italienische Wissenschaftler der Universität in Turin zeigten sich kürzlich vom Ergebnis ihres Reviews der existierenden Literatur zum neuartigen Coronavirus überrascht. Denn im Unterschied zu häufig erwähnten kardiovaskulären, gastrointestinalen und endokrinen Krankheiten waren präexistente Lungenerkrankungen wie z. B. COPD, Asthma oder Bronchiektasien "erstaunlicherweise unterberichtet".3 Ob diese "niedrige Rate an assoziierten respiratorischen Komorbiditäten" mit wachsender Evidenz weiterhin Bestand hat, wird sich zeigen.

https://www.esanum.de/today/posts/asthma-und-corona-gefahr-umstellen-auf-ics-freie-medikation

 

=> Aktuell gibt es wohl keine belastbaren Hinweise dafür,  dass Asthmatiker ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe hätten. Die Datenlage dazu ist aber noch sehr dünn.

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Ich bin tatsächlich gespannt wann hier wieder alles öffnet. Einige Schließungen kann ich absolut nich nachvollziehen.
Einerseits kann ich ja das ganze verstehen, andererseits frage ich mich, ob das nicht alles bissl so aus Panik passiert ist. Ich hoffe da kommen schnell Lösungen, sonst siehst für Dt. und den Rest echt richtig düster aus.

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vor 16 Stunden, tonystark schrieb:

Fakt ist: Wir haben in Deutschland aktuell nicht die Kapazitäten, so flächendeckend zu testen wie Südkorea es tut.

Die Menge an Tests, die derzeit durchgeführt werden, ist tatsächlich ein entscheidendes Kriterium.

Ebenso das Verhältnis Getestete:Positive.

Zitat

Wie schon in einem früheren Artikel erwähnt, ist die Entwicklung der Fallzahlen nur dann aussagekräftig, wenn diese fortlaufend ins Verhältnis zur Anzahl der jeweils durchgeführten Tests gesetzt werden. Mit anderen Worten: Wenn in einer Woche (oder in einem Land) 10.000 Tests durchgeführt werden und dabei 1.000 Infektionen festgestellt werden, in der nächsten Woche (oder in einem anderen Land) aber 20.000 Tests und 2.000 Infektionen, dann ist daraus keine höhere Ausbreitung des Virus abzuleiten, sondern nur eine größere Zahl der Messungen. Um Gewissheit über die fortlaufende Ausbreitung des Virus zu gewinnen, muss daher fortlaufend auch die jeweilige Zahl der durchgeführten Tests betrachtet werden.

Zitat

„Zur Gesamtzahl der Tests gibt es Schätzungen. Sie liegen bei 300.000 bis 500.000 Tests pro Woche. Die Zahl der Erkrankungen pro Zeiteinheit lässt eine gute Einschätzung der Situation zu. Die Dunkelziffer kann durch Antikörpertests bestimmt werden, solche Tests sind in den kommenden Wochen zu erwarten

Zitat

Ein Blick in diesen Bericht zeigt nun erstmals: Der Anstieg der Fallzahlen wurde durch Regierung und Medien bislang stark irreführend präsentiert. Auf Seite 6 des Lageberichts findet sich eine Tabelle zur Anzahl der Tests in den Kalenderwochen 11 und 12 – das entspricht dem Zeitraum vom 9.3. bis zum 22.3. Daraus ist ersichtlich, dass in KW 11 fast 8.000 Personen in Deutschland positiv getestet wurden, in KW 12 fast drei mal so viel, knapp 24.000. Diese Zahlen sind aus den Medien bereits bekannt.

Fazit: Es wurde 3 Mal so viel getestet und man hat 3 Mal so viele Infizierte gefunden.

https://multipolar-magazin.de/artikel/coronavirus-irrefuhrung-fallzahlen

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vor 25 Minuten, Noodle schrieb:

Einige Schließungen kann ich absolut nich nachvollziehen.

z.B.?

 

vor 25 Minuten, Noodle schrieb:

Ich hoffe da kommen schnell Lösungen, sonst siehst für Dt. und den Rest echt richtig düster aus.

Ich fänd überaus wichtig, dass an unweigerlich kommende Geldgeschenke Bedingungen geknüpft werden.

Keine Entlassungen auf x Jahre.
Keine Stock Buybacks auf 3x so viele Jahre.
Nachweis, wo die Kohle hingeht.
paar andere Schlupflöcher, an die ich nich denke und auf die ich nie käme etc pp

Im Grunde rutschen wir für paar Jahre in den Sozialismus.
Demnächst wird Geld gedruckt ohne Ende. Wie das verteilt wird, will gut überlegt sein. Sonst verpufft das einfach nur, die Leute sitzen trotzdem massenweise auf der Straße und die Konzerne halten in einem Jahr wieder die Hand auf.. denn die Rückkehr zu "normal" wird dauern.
Der Konsum, das Reisen, Fliegen, Essen gehen, Feiern gehen.. das wird bis zu nem Impfstoff alles am Boden liegen.
Wer arbeitslos/auf Teilzeit ist, bzw es für demnächst berfürchtet  und/oder eh nur daheim sitzt, schiebt größere Anschaffungen auf. Heißt Nachfragen nach Autos, Immobien, Elektronik wie Waschmaschinen etc pp gehen runter.

es gibt kein Zurück zu Normal. Auf Jahre.
Das´n kompletter Neustart.

bearbeitet von Easy Peasy

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vor 27 Minuten, Easy Peasy schrieb:

z.B.?

Ganz blödes Bsp. N Schumacher. Bei mir haben meine Schumacher des Vertrauens dicht. Wohl nicht systemrelevant.
Jedoch könnte man Schuhe, die repariert werden müssen, ja ohne Probleme einfach an die verschicken usw.
Aber Reinigungen, oder Copy Shops sind allerdings offen.

Stehste so da und denkst

tenor.gif

Hat für mich nu erstmal zur Folge, dass ich mir paar billo Chucks kaufe fürn Sommer, damit ich meine Stiefel schone. Kein großes Problem sicherlich, nur so rein "wirtschaftlich" absolut nicht nachvollziehbar.
Sind einige Sachen, an die Menschen derzeit garnicht denken, die sich aber in einigen Monat definitiv bemerkbar machen werden.

Und da muss definitiv ne Lösung her.

Der größte Hohn ist egtl das Geklatsche der Menschen für die Mitarbeiter in den systemrelevanten Berufen.
Systemrelevant heißt hier einfach Niedriglohnsektor. 

Zitat

e und die Konzerne halten in einem Jahr wieder die Hand auf

Das machen alle gerade. Diejenigen, dies nötig haben, aber auch ganz findige.
 Vor Wochen mal son "Geschäftsmodell" anhand der IBB mit Kollegen durchgespielt. Tja.. hat sich wohl bewahrheitet, bzw. viele andere hatten wohl die gleiche Idee.
Bei der IBB wird NICHTS! kontrolliert. St.Nr. reicht. Geld am selben Tag drauf. Und sobald alles vorbei ist, sagen wieder die Verantwortlichen "ach das verstehen wir nicht, das is ja ganz schlimm".

Dümmster Ad Hoc Aktionismus seit wirklich Jahren.

bearbeitet von Noodle

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Auch Spanien hat nun das erste Mal gute Nachrichten zu verzeichnen:

Zitat

Die seit rund drei Wochen anhaltende Ausgangssperre im von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffenen Spanien zeigt offenbar Erfolge. Binnen der letzten 24 Stunden seien nur noch gut 6.000 Neuinfektionen verzeichnet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Sonntag mit. Die Gesamtzahl stieg damit auf mehr als 130.000.

Gleichzeitig wurden wieder fast 4.000 an Covid-19 erkrankte Patienten innerhalb eines Tages als genesen entlassen. Damit sind mehr als 38.000 Betroffene wieder gesund. Die Zuwachsraten sinken ebenfalls. Bei den Neuinfektionen fiel sie auf unter fünf Prozent. Der positive Trend, unter anderem auch bei der Zahl der Einweisungen in Krankenhäuser und Intensivstationen, wird von den Experten des Gesundheitsministeriums seit Tagen bescheinigt.

Auch die Zahl der neuen Todesfälle geht weiter zurück. Innerhalb von 24 Stunden starben den amtlichen Angaben zufolge 674 Menschen, die mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert waren. Damit wurden erstmals nach neun Tagen weniger als 800 neue Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl kletterte bis Sonntag auf 12.418.

https://www.kleinezeitung.at/international/corona/5796078/Corona-Oesterreich-und-Welt_Erneut-mehr-Genesene-als-Neuinfizierte

In Deutschland wird man sich wohl noch einige Tage gedulden müssen, aber dass die Maßnahmen wirken, haben wir nun bereits anhand mehrerer Beispiele gesehen.

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Es führt imho kein Weg an der Mundschutzpflicht vorbei, wenn das Leben ansonsten wieder einigermaßen normal laufen soll.

Solange es weder Impfstoff noch Medikament gibt, führt daran kein weg vorbei.

Zu Hause bleiben für mehrere Monate wäre der finanzielle Ruin. Das kann auch keiner wollen.

Mundschutz, Mundschutz, Mundschultz. :good:

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vor 10 Minuten, Noodle schrieb:

Bei der IBB wird NICHTS! kontrolliert.

Bei denen geht´s aber großteils um mittelständische Betriebe, oder?
Find ich akut nicht so tragisch, wenn da erstmal paar Milliarden versumpfen. Natürlich nicht optimal.

Spannender wird´s bei den Großen.
Demnächst geht das Spiel mit den Rating Agenturen bestimmt wieder los. Da fallen mitunter ganze Staaten. Besonders anfällig wohl jene, bei denen Tourismus nen ordentlichen Anteil am BIP hat.
Könnte durchaus unseree Währungsunion gefährden.

Für Privatpersonen in bestimmten Branchen heißt´s jetzt entweder schnell Firma gründen und Hand aufhalten, oder nochmal an die Uni. Biste paar Jahre off grid und steigst passend zum Aufschwung wieder ein.^^

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vor 2 Minuten, Easy Peasy schrieb:


Für Privatpersonen in bestimmten Branchen heißt´s jetzt entweder schnell Firma gründen und Hand aufhalten,

Berliner Gelder sind bereits aufgebraucht. Jetzt ist der Bund dran. Is aber alles n Tropfen auf den heißen Stein.
Schnell ne Firma gründen hilft dir auch nicht. Brauchst ja ne Steuernummer um bei der IBB was zu beantragen. Und die Finanzämter laufen derzeit auch auf Mindestkapazität.

Duh.

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vor 26 Minuten, KommodoreB schrieb:

Mundschutz, Mundschutz, Mundschultz. :good:

Ich stelle mir grad vor wie alle auf der Arbeit mit nem Mundschutz rumlaufen🤣🤣🤣🤣

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vor 2 Stunden, feinesüße schrieb:

Die Menge an Tests, die derzeit durchgeführt werden, ist tatsächlich ein entscheidendes Kriterium.

Ebenso das Verhältnis Getestete:Positive.

Fazit: Es wurde 3 Mal so viel getestet und man hat 3 Mal so viele Infizierte gefunden.

https://multipolar-magazin.de/artikel/coronavirus-irrefuhrung-fallzahlen

Die Ausführungen wirken auf den ersten Blick plausibel und ich will hiermit keineswegs ausschließen, dass der Anstieg der bestätigten Neuinfektionen aufgrund der Erweiterung von Laborkapazitäten teilweise verzerrend wirkt bzw. gewirkt hat. Leider ist die Kritik aber aus mehreren Gründen nicht zu Ende gedacht, denn tatsächlich ist es weit komplexer:

1) Zunächst einmal existiert keine generelle Meldepflicht über die Anzahl durchgeführter Tests (im Gegensatz zu Positiv-Tests). Die vom RKI zitierten Zahlen bilden daher nur einen Teilausschnitt ab:

Zitat

Daten zur Anzahl der durchgeführten Testungen zu SARS-CoV-2 sowie zur Anzahl der Personen mit den jeweiligen Testergebnissen und den Testkapazi-täten werden aktuell über verschiedene Netzwerke bzw. Umfragen erhoben und in einer Übersicht vom Robert Koch-Institut (RKI) zusammengestellt. Neben einer internetbasierten Umfrage des RKI über Voxco (RKI-Testlaborabfrage) werden Daten vom Netzwerk für respiratorische Viren (RespVir), der am RKI etablierten Antibiotika-Resistenz-Sur-veillance (ARS) und dem Interessenverband der ak-kreditierten medizinischen Labore in Deutschland (ALM e. V.) erfasst und wöchentlich am RKI zusam-mengeführt. Zusätzlich werden über die RKI-Test-laborabfrage und der Abfrage aus ALM e. V. die ma-ximalen Testkapazitäten der Labore für die kom-mende Kalenderwoche (KW) sowie eventuelle Lie-ferengpässe für Reagenzien sowie Probenrückstaus erfasst.

Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass Christian Drosten kürzlich von 500.000 durchgeführten Tests/Woche gesprochen hat, während das RKI etwa 350.000 angibt -> liegt z. B. daran, dass die Labor-Kapazitäten der Uni-Kliniken in den Zahlen des RKI nicht enthalten sind. Heißt: "3 Mal so viel getestet auf dem Papier" muss folglich überhaupt nicht bedeuten "3 Mal so viel getestet in der Realität", sondern kann im Extremfall auch einfach nur bedeuten: "3 Mal so häufig ans RKI zurückgespielt während die Anzahl der Tests identisch blieb" -> wohl gemerkt: Extrembeispiel zur Veranschaulichung!

2) Weiterhin wird ignoriert, dass "Anzahl der Tests" nicht gleichbedeutend ist mit "Anzahl der getesteten Personen". Negativ-Tests sollten nach einigen Tagen wiederholt werden, da ansonsten die Gefahr eines "false negative" recht hoch ist. Wieder ein Extrembeispiel zur Veranschaulichung:

Wenn du in der allerersten Testwoche 100.000 Tests durchgeführt hast (hier: 1 Test = 1 getestete Person), von denen 5% (=5.000) positiv waren - und der zweiten Testwoche 200.000 Tests, von denen ebenfalls 5% (=10.000) positiv waren, dann würde man das nach der Logik des "Multipolar-Magazin" ja so deuten, dass hier alles unverändert geblieben ist.

Was wäre nun aber, wenn von den 200.000 Tests in der zweiten Woche 95.000 Tests Bestätigungstests aus der ersten Woche sind (von denen wir der Einfachheit halber annehmen, dass sie alle wieder negativ ausfallen)? Daraus würde ja folgen, dass nun statt 5.000 Positivfälle auf 100.000 getestete Personen (wie in Woche 1) 10.000 Positivfälle auf 105.000 NEU getestete Personen kämen. Du hättest nun also de facto eine Positivquote von 9,5% bei den (neu) getesteten Personen, die aber in der gleichbleibenden Positivquote bei den durchgeführten TESTS im Verborgenen bliebe. In der Extremform sicher eine unrealistische Annahme, aber es gilt definitiv: Mehr Tests --> Mehr Bestätigungstests!

Um solche Verzerrungen zu vermeiden, hätte man schon von Anfang an die Anzahl der TESTPERSONEN konsequent erfassen müssen. Auf Basis der Anzahl durchgeführter TESTS wäre ich jedenfalls vorsichtig mit irgendwelchen halbgaren Schlussfolgerungen.

3) Leider hat es das "Multipolar-Magazin" bisher versäumt, auch die Zahlen aus KW10 (und früher) sowie aus KW13 anzugeben, die mittlerweile ebenfalls veröffentlicht wurden und natürlich nicht ganz so gut ins eigene Argumentationsschema passen:

image.png.e46c14baf18341dd6c121ede8037031d.png

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/15_20.pdf?__blob=publicationFile

4) Die größte Schwäche hat die Argumentation aber m. E. in folgendem Punkt:

Die Tests werden bzw. wurden ja keineswegs in Form einer randomisierten, "bevölkerungsrepräsentativen Erhebung" durchgeführt (wie immer das auch praktisch umsetzbar sein soll bei mangelnden Testkapazitäten und in einer hochdynamischen, exponentiellen Entwicklung mit Tendenz zur Klumpenverteilung), sondern eben primär bei Kontaktpersonen von bestätigten Infizierten, bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten (inzwischen gilt sinnvollerweise auch D aus Risikogebiet) sowie bei akuten Verdachtsfällen von Covid-19 mit schwerem Verlauf. Wenn man - wieder als Extremfall - davon ausgeht, dass wir in jeder Woche mit den durchgeführten Tests sämtliche Personen eingeschlossen haben, die die obigen Kriterien erfüllen (und dass uns von Beginn an kein Infizierter durch die Lappen gegangen ist), dann fällt die ganze Argumentation des "Multipolar-Magazin" in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Denn: Hätten wir dann schon von der ersten Woche an die gleiche Anzahl an Tests durchgeführt wie es aktuell der Fall ist, dann wären sämtliche dieser Tests (von false positives abgesehen) zwingend negativ ausgefallen --> Die Positiv-Quote aller vorangegangenen Wochen würde dadurch drastisch sinken, sodass wir eben sehr wohl einen noch deutlicheren Anstieg in der Positiv-Quote sehen würden. Anders ausgedrückt: In KW 11 würden dann vielleicht 354.521 Testungen stehen, aber eben immer noch 7.582 Positiv Getestete.

Natürlich ist das nur eine Vereinfachung: Uns dürften immer mehr Infizierte bei den Tests durch die Lappen gehen (ein Indiz dafür ist die kontinuierlich steigende CFR). Der naheliegende Grund dafür? Die tatsächlichen Neuinfektionen wachsen deutlich schneller als wir mit der Ausweitung der Laborkapazitäten hinterherkommen, und zwar exponentiell. Passt also wieder nicht so ganz zusammen mit dem Argumentationsmuster von "Multipolar-Magazin".

 

bearbeitet von tonystark
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vor 17 Stunden, Nahilaa schrieb:

Mich persönlich würde interessieren, inwiefern sich eine Covid-Erkrankung aufs Asthma auswirkt, bzw umgekehrt. Ein Asthmatiker ist ja wie wir wissen NICHT immunsupprimiert, und wird auch nicht wahrscheinlicher krank. Aber wenn er denn krank wird, inwiefern ist dann die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen höher? Kann zb ein derzeit asymptomatisches Asthma sich in Verbindung mit Corona so verschlechtern, dass es Probleme gibt? 

Das weiß man bislang noch nicht genau, da es noch nicht genug Daten bzw Korelationsfälle gibt. Hängt auch damit zusammen, dass bei uns die Pollen Saison erst anfängt bzw. die meisten von uns exogen bedingtes Asthma Bronchiale haben. 
 

kausal und logisch wäre in dem Sinne die einzige Möglichkeit, wenn jemand Asthma bronchiale hat, dass dieser aufgrund der Prädisposition eher an eine Bronchitis erkrankt aufgrund von pathophysiologischen Vorgängen. Logisch wäre in diesem Zusammenhang zB dass die Bronchien aufgrund des Asthmas mehr Schleim produziert und aber gleichzeitig auch eher verengt ist; beides würde in dem Fall eine Ansiedlung von Erregern begünstigen. Asthmatiker zum Beispiel haben ja auch ein höheres Risiko an eine Bronchitis zu erkranken bzw. die eine Krankheit sich zur anderen entwickelt: 

Untherapiertes Asthma Bronchiale -> Akute Bronchitis -> chronische Bronchitis -> akute (rezidiverende) Pneumonie (Lungenentzündung) -> chronische Pneumonie -> ausgehend von einer Bronchitis chronisch dann in eine COPD. 
Letzteres ist irreversibel dann zum Beispiel und man hat eine verminderte Lungenkapazität.

letzteres stellt aber auch einen fulminanten, also sehr schweren Verlauf und Komplikation dar. Gesunde Menschen mit einem gut eingestellten Asthma sollten idR nichts zu befürchten haben bzw stellen momentan keine Risikogruppe für SARS-CoV-2 dar. Zumindest sind das die guidelines aus der Schweiz und in unserem Spital so. Genauere und noch fachspezifischere Auskünfte können dann sicher Fachärzte für Pulmonologie an den entsprechenden Universitätsspitälern geben. 
 

 

heute hat unser Spital übrigens Masken frei gegeben aus China; wo oben explizit drauf steht dass diese NICHT für das Gesundheitswesen gedacht sind und NICHT verwendet werden dürfen 😂

und die atemmasken werden inklusive Astronautenbedeckung jetzt sterilisiert, obwohl diese nur für einen einmaligen Gebrauch gedacht sind. Ich freue mich schon auf meine Corona Infektion 😅🙌🏻
Schweizer Effizienz....

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vor 30 Minuten, tonystark schrieb:

Die Ausführungen wirken auf den ersten Blick plausibel

Da gebe ich dir Recht.

Ist übrigens in anderen Ländern das Gleiche: mehr Tests = mehr "Infizierte", der Prozentsatz der Positiven bleibt aber praktisch gleich.

 

Ein paar Expertenstimmen zu dem Thema:

„Nach langer Bedenkzeit wende ich mich an die verbliebenen Vernunftbegabten. Und ich möchte mir trotz möglicher Anfeindungen, Shit Storms oder Stigmatisierung das Recht nicht nehmen lassen, Kommentare von Journalisten, sogenannten Experten sowie Entscheidungen politischer Verantwortungsträger kritisch zu hinterfragen. (…) Prozentsatz von schweren Fällen und Todesraten um den Faktor 10 überschätzt. (…) Wer das aktuelle Vorgehen fälschlicherweise als angemessen bewertet, müsste dies anlässlich der jährlichen Influenza-Daten bei uns wohl jedes Jahr in der Influenza-Saison mit gleicher Konsequenz aufs Neue erfordern müssen.“

Professor Dr. Dr. Martin Haditsch, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektions­epidemiologie, Österreich.

 

„Persönlich würde ich sagen, dass der beste Ratschlag ist, weniger Zeit mit dem Anschauen von Fernsehnachrichten zu verbringen, die sensationell und nicht sehr gut sind. Ich persönlich halte diesen Covid-Ausbruch für eine schlimme Winter­grippe­epidemie. In diesem Fall hatten wir im letzten Jahr 8000 Todesfälle in den Risikogruppen, d.h. über 65% Menschen mit Herzkrankheiten usw. Ich glaube nicht, dass der aktuelle Covid diese Zahl überschreiten wird. Wir leiden unter einer Medienepidemie!“

Professor Dr. John Oxford von der Queen Mary Universität London, Großbritannien, weltweit führender Virologe und Influenza-Spezialist.

 

“’Was wir brauchen, ist die Panik zu kontrollieren‘, sagte er. Im Großen und Ganzen wird es uns gut gehen. (…) Aber er wirft den Medien auch vor, unnötige Panik zu verursachen, indem sie sich auf die unerbittliche Zunahme der kumulativen Zahl der Fälle konzentrieren und Prominente ins Rampenlicht rücken, die sich mit dem Virus infizieren. Im Gegensatz dazu hat die Grippe seit September 36 Millionen Amerikaner erkrankt und schätzungsweise 22.000 getötet, so die CDC, aber diese Todesfälle werden weitgehend nicht gemeldet.”

Professor Dr. Michael Levitt, Professor für Biochemie,  Stanford University, USA. Nobelpreis für Chemie 2013.

 

 

Unbenannt.jpg

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vor 2 Stunden, Noodle schrieb:

Ganz blödes Bsp. N Schumacher. Bei mir haben meine Schumacher des Vertrauens dicht. Wohl nicht systemrelevant.
Jedoch könnte man Schuhe, die repariert werden müssen, ja ohne Probleme einfach an die verschicken usw.

Hängt aber denke ich oft von den Ladenbesitzer selbst ab.
Hab letzte Woche n paar Läden in Berlin gesehen, die zwar geschlossen hatten, aber mit dem Aufhänger, dass die weiterhin auf Anfrage zur Verfügung stehen und verkaufen, man solle sich unter Nummer XY melden. 

Ist doch wie mit den Restaurants. Viele haben komplett dicht, einige andere haben auf Lieferdienst bzw. ToGo umgestellt (was ich auch sinnvoll halte).

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