The Rock Bottom - von da aus geht es nur noch nach oben!

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Hey thenextnatural,

Depressionen zu haben, ist eine ziemlich bescheidene Sache, weshalb das:

Am 17.11.2019 um 04:48 , TheNextNatural schrieb:

-Zum Arzt gehen...etwas, das ich schon diese Woche versäumt habe....war schon zur Impfung da und hab auch überlegt, ob ich mit der Sprache rausrücken soll....mittlerweile merke ich...ich bin mir nicht sicher, ob ich mich da alleine rausziehen kann....aber ich bin mir sicher, DASS ich da wieder rauskomme...denke Mal, Montag zum Arzt, darüber sprechen und gucken, was sie mir in die Hand drücken kann, wäre zumindest kein schlechter Call.

Das erste sein sollte, was du tun musst. Vor allem, weil du selber schreibst, das du dir nicht sicher bist, ob dus selber raus schaffst. Bei dir scheint noch nicht komplettes Land unter zu sein. Eine gewisse Eigenmotivation und positive Einstellung lese ich aus deinem Beitrag raus und die wird dir sehr hilfreich sein, wieder auf die Füße zu kommen. Allerdings: Mach einfach den Schritt zum Arzt. Denn mit Hilfe wirst du da viel einfacher und schneller rauskommen. Außerdem checkt er dich auch ab und findet ggf. eine körperliche Ursache dafür (z.B. Schilddrüsenunterfunktion). Je nachdem wird er dir auch anraten, einen Psychologen aufzusuchen und hier wird es vermutlich mehrere Monate dauern bis du einen Platz kriegst, weil es in den meisten Gegenden zu wenige gibt. Je früher du also dich darum kümmerst, desto besser. 

Am 17.11.2019 um 04:48 , TheNextNatural schrieb:

-Eigenständig leben: Wie gesagt, ich bin fast 30. Ich wollt schon von zu Hause ausgezogen sein, seitdem ich mein Abi habe....Abi hab ich vor 9 Jahren gemacht.
Okay, ich hab auch kein BaFöG bekommen und Düsseldorf ist schon n teures Pflaster....aber wo ein Wille ist, wäre bestimmt auch ein Weg gewesen....ich werde in 2 Monaten 30. Und wohne bei meinen Eltern...enough said.

Das du bei deinen Eltern noch wohnst, sehe ich momentan sogar positiv: Stell dir vor du sitzt - depressiv - alleine in deiner eigenen Wohnung. Mit deinen Eltern hast du Menschen, die ein Auge auf dich haben, die dir auch immer mal ein bisschen Antrieb geben und du hast sozialen Kontakt. Depressive ziehen sich oft sehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück (Du wohl auch, das konnte ich nicht 100 pro aus deinem Text raus lesen?). Dir ist das wegen deiner Wohnsituation gar nicht möglich. Sehe deine Eltern doch eher als Wings, um aus deiner aktuellen seelischen Situation rauszukommen. 
 

Am 17.11.2019 um 04:48 , TheNextNatural schrieb:

Und das ist der (positive) Knackpunkt gerade.....seit einigen Tagen...speziell seit heute (s. Rewind#4), wo ich einfach mal drauf losgeheult und mich ausgekotzt hat (und nachdem mein Dad mich da echt wieder aufgebaut hat....wofür ich echt dankbar bin!!)

Wissen deine Eltern von deiner Vermutung? Bzw. hast du schon einmal mit irgendjemanden darüber geredet? Wenn nicht, tu es. Dein Dad wirkt nicht, wie ein Mensch, der dich da nicht ernst nimmt und der mit solchen emotionalen Momenten nicht umgehen kann. Eine verlässliche Stütze zu haben, ist Gold wert. 

 

Liebe Grüße
 

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Abend zusammen,

 

Am 17.11.2019 um 04:48 , TheNextNatural schrieb:

Aus dem Grund werde ich zusehen, dass ich ab jetzt jedes Wochenende einmal hier reinschneie und Updates liefern werde.....bis dahin war erst mal nur großes Auskotzen angesagt....aber was folgt nach dem Auskotzen?
Aufstehen, Mund abwischen, Blick nach vorne, Krone wieder richten, und dann wieder einen Schritt nach vorne gehen...

Jop, das mit dem Updates liefern hat ja schon mal super funktioniert lol. Wobei ich mich auch gefragt habe, ob und wann es Sinn gemacht hätte, hier n aktuellen Wasserstand zu geben.

Hätte ich nach 3-4 Tagen was hören lassen, hätt ich gesagt, dass es innerlich langsam wieder bergauf geht...dass ich neuen Mut geschöpft habe.
Hätte ich mich nach 5-7 Tagen gemeldet, hätte ich mich einfach nur von vorne bis hinten wieder ausgekotzt...Rock Bottom halt wieder.
...und Stand jetzt bin ich wieder in den Mustern festgefahren, wo ich mich schon vor dem Eingangspost befunden habe...ein Muster voller unregelmäßigen Schlaf, totale Lethargie, Konzentrationslosigkeit und das Totschlagen von Zeit und eigentlichen Problemen durch die geballte Macht der digitalen Reizüberflutung.

Tl;dr: eigentlich hab ich mich in den letzten Tagen nur im Kreis gedreht. Ein Auf und Ab auf niedrigem Niveau, nur um mich auf meiner unterirdischen Baseline wieder zu finden.

Naja, es ist nicht so, dass ich gar nichts gebacken bekommen habe...ein Bewerbungsgespräch hab ich tatsächlich hinter mir. Ich hab es (nach ner mühsamen Schreibblockade) doch endlich mal geschafft, für die Vermittlung meinen CV zu überarbeiten. Und in der Phase, wo ich noch etwas mehr Lebensmut schöpfen konnte, hab ich angefangen, die ersten Weihnachtslieder auf der Akustikgitarre zu üben....Fingerstyle, baby! Wär echt ne geile Sache, wenn ich unterm Tannenbaum 2,3 Lieder halbwegs unfallfrei zupfen könnte. Damn, ich hab mich echt in der Zeit ein bisschen auf die Vorweihnachtszeit gefreut.

Nur...da hört die Liste halt auch schon auf.
Ich habs immer noch nicht gebacken bekommen, mich (abgesehen von den 1-2 genanten Babysteps) ausreichend um nen neuen Job zu kümmern.
Ich habs immer noch nicht geschafft, mal draußen mehr Vitamin D zu tanken...oder mirn gesunden Schlafrhythmus anzueignen...von mehr Bewegung oder mal ein wenig gesünder essen mal ganz abgesehen. Mein Zimmer sieht immer noch chaotisch aus, weil ich beim Zimmer ausmisten einfach mittendrin aufgehört habe. Nichtmals einmal aufrichten, Kopf nach oben und wenigstens mal versuchen, mal aus der negativen Gedankenspirale zu kommen kriege ich hin.
Im Gegenteil, ich hab am Wochenende gemerkt, dass ich -obwohl es mir phasenweise vermeintlich besser ging- bei der kleinsten Konfrontation wegen ner Scheiß-Kleinigkeit sofort Kopp zu mache und instant wieder in dieses Scheiß Loch falle, wo ich mich so sehr von rauskämpfen will. Rock Bottom halt! Das völlige Gegenteil von "Fels in der Brandung sein".

Deswegen ist mein Plan dieses Mal recht simpel gehalten...ich werde einfach genau das machen, was ohnehin schon ganz oben auf meiner Liste steht...erst recht, weil du @Mrs. Little mich an der Stelle mit etwas Nachdruck in dem Punkt bestätigt hast...

 

Am 22.11.2019 um 10:18 , Mrs. Little schrieb:

Mach einfach den Schritt zum Arzt. Denn mit Hilfe wirst du da viel einfacher und schneller rauskommen.

Ich hab Morgen Vormittag ohnehin n Termin beim Zahnarzt (Vorsorge halt). Und wenn ich schon endlich mal wieder aus meiner Bude raus komme, kann ich meinen Hausarzt (ist gleich um die Ecke) direkt mitnehmen. Kein Hinausschieben mehr. Hingehen, untersuchen lassen...und dann weiterschauen. Simple.
Und weil ich morgen auch endlich mal wieder in ner humanen Zeit ausm Bett komme, kann ich auch zusehen, dass ich wenigstens eine weitere sinnvolle Sache in Angriff nehme, bevor der Tag rum ist...und irgendwie versuche, für ne dezente Zeit vom PC fernzubleiben.

 

Am 22.11.2019 um 10:18 , Mrs. Little schrieb:

Das du bei deinen Eltern noch wohnst, sehe ich momentan sogar positiv: Stell dir vor du sitzt - depressiv - alleine in deiner eigenen Wohnung. Mit deinen Eltern hast du Menschen, die ein Auge auf dich haben, die dir auch immer mal ein bisschen Antrieb geben und du hast sozialen Kontakt. Depressive ziehen sich oft sehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück (Du wohl auch, das konnte ich nicht 100 pro aus deinem Text raus lesen?). Dir ist das wegen deiner Wohnsituation gar nicht möglich. Sehe deine Eltern doch eher als Wings, um aus deiner aktuellen seelischen Situation rauszukommen. 

Erstmal Danke generell für den ausgiebigen Beitrag deinerseits. Finde ich bei so ner Thematik hier in dem Forum alles andere als selbstverständlich. I appreciate it.

I see your point there...wenn es mich nicht schon vor dieser Phase weg vom Nest gezogen hätte, würde ich diesen Punkt 100%ig unterschreiben.
So bleibt das für mich aber ein ambivalenter Punkt. Ich weiß nicht, ob ichs im Eingangspost schon erwähnt habe, aber in meiner Heimatstadt habe ich eigentlich gar keine Kontakte mehr. Durch Studium und anderweitig verflossene Freundschaften hat sich mein komplettes soziales Umfeld nach Ddorf verlagert...wo ich jetzt ohne Bahnticket halt nicht mehr ohne weiteres hinkomme. Und daheim hab ich jetzt keinen mehr, wo ich abends einfach mal vorbeischneien kann und n Bierchen zischen kann o.ä.
Klar, ob ich es in Ddorf dann anders gehandlet hätte, kann man nur mutmaßen. Wenn ich dort alleine wohnen würde und mich trotz soz. Umfeld so einsperren würde, dann hätte ich tatsächlich n größeres Problem, da alleine rauszukommen. Gebe ich dir vollkommen recht...
...und ganz ehrlich: selbst hier, wo ich mit meinen Eltern und Bruder zusammen wohne, schaffe ich es, mich in meinem Zimmer einzukerkern. Ich schaffe es nichtmals, meinen besten Kumpels über WhatsApp zu antworten, wenn die mich anpingen....Handy gammelt eigentlich nur lautlos in ner Ecke rum. Von daher triffst du den Nagel da ganz gut aufm Kopf.

 

Am 22.11.2019 um 10:18 , Mrs. Little schrieb:

Wissen deine Eltern von deiner Vermutung? Bzw. hast du schon einmal mit irgendjemanden darüber geredet?

Nicht von mir jedenfalls. Wobei...ich hab ja eingangs schon geschrieben, dass ich mich genau bei meinem Dad ausgekotzt habe wegen der ganzen Sache. Das Wort "Depression" habe ich aber nicht in den Mund genommen, war aber dennoch deutlich klar, was Sache ist bei mir. Ich denke schon, dass er was ahnt; er hat mich heute noch per WA angepingt, ob bei mir alles klar ist oder ob er nach Hause kommen soll (ist beruflich bedingt unter der Woche auswärts).
Bei Mom ist eher business as usual. Mein Dad hat sie sicher eingeweiht, aber entweder weiß sie nicht, was für Ausmaße es bei mir hat oder sie will es nicht wahr haben....oder ich gehe allen (unbewusst) "geschickt" genug ausm Weg. Direkt gesagt hab ich das ihr gegenüber aber nicht. Eigentlich auch bei meinem Bruder oder besten Kumpel nicht.
Bei zwei Wings aus Düsseldorf, mit denen ich darüber hinaus noch ziemlich dicke bin, habe ich zumindest mal angedeutet, dass es mir scheiße ging/geht...also richtig scheiße und nicht nur n üblicher mieser Tag. Mehr aber auch nicht.

Naja...ich wünschte, ich könnte schon was positiveres niederschreiben. Aber das ist halt in Moment Status Quo von meinem Innenleben.
Klar will ich raus aus dem Loch. Rein rational bin ich mir auch vollkommen bewusst, dass es einen Weg raus gibt. Rein rational weiß ich auch ganz genau, dass ich den Weg auch gehen kann. Aber mental fällt es mir uuultra schwer, mich aus diesem "inneren Gefängnis", in dem ich jetzt durch diese Spirale gelandet bin, wieder rauszuhauen...vor allem konsequent. Nichts, was man mit bisschen "Lies dich mal in der Inner-Game-Schatztruhe ein und take action" so locker abschütteln kann. Been there, done that. Wird schon n längerer Kampf da raus....aber den werde ich nach wie vor anpacken!

Wie gesagt, morgen erstmal zum Arzt damit. Simple Task. Bin mal gespannt, was sich morgen daraus ergibt...und dann weiter schauen. Am besten nach vorne...

Euch noch n schönen Abend. Genießt das Leben!
Man hört voneinander.

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ich glaube "rausgehen" ist extrem wichtig. gerade bei dem wetter. wenn du dich zwingst und jeden tag für 1-2 stunden raus gehst, wirst du weniger beschwerden haben. aber einfacher gesagt als getan.

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Gast

- Zum Arzt gehen (ist hoffentlich schon passiert)

- Videospiele aus deinem Zugriff verbannen, du verschiebst damit deinen Fokus und löst Gameprobleme anstelle dich um deine eigenen Probleme zu kümmern. Mach ich btw. mit diesem Forum hier. Ließ dich Mal zum Thema Prokrastination ein, damit du deine Aufschieberitis in den Griff bekommst.

- Solange du arbeitslos bist, nutze den Tag und zwinge dich regelmäßig mindestens 2 Stunden Spazieren zu gehen. Am besten in der Natur. Das nordet dich wieder ein.

- Ausziehen, erst wenn du stabil bist. Wie schon gesagt wurde, ist es gut das du jemanden hast der ein Auge auf dich wirft.

- Führe dein Tagebuch hier weiter und zwinge dich auch dazu es regelmäßig zu tun. Es ist wichtig das du deine Fort- und Rückschritte mit trackst, damit du weißt wo du stehst.  

Du schreibst ziemlich selbstreflektiert und ich kann mir nicht vorstellen, daß du dein Leben nicht in den Griff bekommst. Was dir fehlt ist Selbstdisziplin. Kann man lernen und du merkst ja selber das es so nicht weiter geht.

 

bearbeitet von Gast

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vor 9 Stunden, TheNextNatural schrieb:

Wie gesagt, morgen erstmal zum Arzt damit. Simple Task. Bin mal gespannt, was sich morgen daraus ergibt...und dann weiter schauen. Am besten nach vorne...

Erstmal nur schnell dazu:

Wenn du da bist, schönige nichts beim Arzt. Er kann das nicht wie bei einem Beinbruch sehen und ist darauf angewiesen, das du hier ganz ehrlich sagst, wie schlecht es dir geht und wie sich das äußert. Auch seit welchem Zeitraum du das an dir beobachtet hast. Wenn du da aus Angst und Scham was zurückhälst, unterschätzt er das dann (vermutlich).

Berichte wies war. 🙂

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Tach Leude,

ich meld mich mit einem Tag Verspätung, da ich gestern meinen Arzt nicht mehr erwischen konnte...hab aber direkt n Termin für heute Vormittag machen lassen.
Termin hab ich auch artig wahrgenommen und die Katze ausm Sack gelassen.

Jetzt steht es immerhin schwarz auf weiß anstatt einfach ungesagt im Raum - Erstdiagnose: mittelschwere Depression.
Hab von da aus auch direkt n Termin beim Neurologen nächste Woche Freitag bekommen.
Wird wohl auf kleine bunte Smarties hinauslaufen, wurd mir zumindest schon als Möglichkeit dargelegt.
Hätte ich jetzt wenig Probleme mit, dann verzichte ich halt paar Monate lang auf Fusel...wenn's dafür sorgt, dass ich wieder in der Lage bin, mehr Elan und mehr Freude zu verspüren und ich dann selber wieder in der Lage bin, dafür zu sorgen, dass ich in ein paar Monaten auch ohne "Stützräder" wieder den Bullen an den Hörnern packen kann, isses mir wert.>

Stationär wurde auch mal erwähnt als Möglichkeit...meh...würd ich gern vermeiden. Zu einem, weil wir direkt am Tag nachm Termin für ne Woche nach Schlesien fahren. Gleich zwei wichtige Jubiläen. Und für mich auch nochmal ne perfekte Zeit, um mich noch einmal zu erden und neue Energie zu tanken...Zeit mit der kompletten Familie verbringen. An ruhigen Tagen auch mal mehr in mich selbst zu kehren.
Zu meinem 30. Geburtstag will ich natürlich auch zu Hause sein...und nicht "in stationärer Behandlung". Sind auch nur noch 2 Monate hin.
Aber...und ich glaub, das ist der springende Punkt, kommt mir irgendwie eine Station wie ne physische Manifestation von Stillstand vor. Die Welt zieht an einem vorbei. Man hat das Szepter nicht in der Hand. Und genau das will ich nicht...eine helfende Hand, die mich aus dem Loch zieht, ja, definitiv! Aber ich will auch die Möglichkeit dabei haben, selber anzupacken und meinem Leben wieder in die richtige Richtung zu schieben...ich will wieder in der Lage sein, die Zeit mit meinen Freunden und Familie zu genießen und meinen sozialen Kreis wieder auszubauen...ich will endlich mal irgendwas im Leben bewegen, endlich mein eigenes Geld verdienen...raus aus den Schulden zu kommen (die man glücklicherweise mit einem Monatslohn ganz gut abbauen kann)...mir auch mal wieder was zu gönnen...neue Sachen auszuprobieren...irgendwas...und das am liebsten parallel während ich auf dem Weg der Besserung bin....nicht erst danach.
...und jeder Tag auf ner Station würd mir wie ein verschwendeter Tag vorkommen (wobei, ganz nüchtern betrachtet, schaff ich das ohne Station auch alleine ganz gut...vor mir herzuvegetieren).

Naja, ob es soweit kommt, hängt mit Sicherheit auch vom Gespräch mit dem Neurologen ab. Und indirekt wohl auch, ob ich bis dahin auch in der Lage bin, mich eigenständig wenigstens etwas aufzuraffen und zumindest mal grundlegende Sachen wieder anpacken kann. Bin mir schon sicher, dass man gemeinsam zu nem sinnvollen Ergebnis kommt, wenn man offen miteinander kommuniziert...wie auch immer diese dann aussehen wird. Hauptsache raus aus dem Loch!


 

Am 27.11.2019 um 22:36 , Metronom schrieb:

ich glaube "rausgehen" ist extrem wichtig. gerade bei dem wetter. wenn du dich zwingst und jeden tag für 1-2 stunden raus gehst, wirst du weniger beschwerden haben. aber einfacher gesagt als getan

Hast  du "rausgehen" in Anführungsstrichen gesetzt, weil du damit ausnahmsweise wirklich mal rausgehen meinst? 😄 Oder forumstypisch rausgehen = streeten, gamen, Sets machen?
Bei letzterem geb ich dir Contra. Been there, done that. Kann ich vollkommen verstehen, wenn man einfach nur einen miesen Tag hat, dass das funktionieren kann...entweder man trifft eine Frau, die einem wieder das Lächeln ins Gesicht zaubert, man kommt in State oder man sagt sich "Fuck it, morgen eh neuer Tag!".
Wenn's aber mehr als "nur ein mieser Tag" ist, sollte mans wirklich nur beim raus gehen belassen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bei mir n Schneeballeffekt ausgelöst hat. Wurd eher schlimmer.
Wenn du kein Bock hast zu flirten, weil du latent unzufrieden bist, schleppst du genau das ins Set mit rein....wirst dann abserviert....hast dann noch weniger Bock auf alles...außer YouPorn und Skyrim.
Wenn du dann ein einen oder anderen negativen Loop zu viel drinne hast, haste n schönen Downward Spiral aus: Leben doof --> Game doof --> Leben richtig doof --> Zocken, Fusel, sonstige Ablenkung --> Leben richtig doof -->  repeat --> dieser Thread
tbf, dieser Thread ist -in Kombi mit Arzt konsultieren- noch best-case-Szenario...wenn ich so überlege, wie viele Leute stattdessen lieber ne BlackPill schlucken, vorm Zug rennen oder sich an Papas Waffenschrank bedienen....ganz ehrlich Leute, da bin ich echt dankbar, dass ich vor paar Jahren zufällig hierhin gespült wurde.
PickUp in general (und vor allem das Forum) war zu meinen guten Tagen SO ne krasse Inspiration. Auch im Dating-Bereich, klar, ist ja auch die ursprüngliche Thematik lol...aber es hat mir auch gezeigt, das man das eigene Leben in die Hand nehmen kann .....
Ja, ich bin jetzt in dem Moment nicht in der Lage, n attraktiver, selbstsicherer und lebenfroher Mann zu sein. Aber ich bin weit weg davon, diese Mission als "gescheitert" zu betrachten und zu sagen "Bringt alles nix". Im Gegenteil.
Sobald ich es nur irgendwie schaffe, für ein paar Tage am Stück mich zu berappeln und den ganzen Dreck von mir abzuklopfen -und sei es mit Hilfe- hab ich es wieder in der eigenen Hand. Und dann wird "rausgehen" auch wieder ein Thema sein (um hier mal den Kreis zu schließen 😉 ).
Übrigens ein Paradebeispiel, wie wichtig gesundes Inner Game ist....und ich rede hier nichtmal primär von den Auswirkungen bei der Verführung.
 

 

Am 28.11.2019 um 06:26 , Sam Stage schrieb:

- Zum Arzt gehen (ist hoffentlich schon passiert)

- Videospiele aus deinem Zugriff verbannen, du verschiebst damit deinen Fokus und löst Gameprobleme anstelle dich um deine eigenen Probleme zu kümmern. Mach ich btw. mit diesem Forum hier. Ließ dich Mal zum Thema Prokrastination ein, damit du deine Aufschieberitis in den Griff bekommst.

- Solange du arbeitslos bist, nutze den Tag und zwinge dich regelmäßig mindestens 2 Stunden Spazieren zu gehen. Am besten in der Natur. Das nordet dich wieder ein.

- Ausziehen, erst wenn du stabil bist. Wie schon gesagt wurde, ist es gut das du jemanden hast der ein Auge auf dich wirft.

- Führe dein Tagebuch hier weiter und zwinge dich auch dazu es regelmäßig zu tun. Es ist wichtig das du deine Fort- und Rückschritte mit trackst, damit du weißt wo du stehst.  

Du schreibst ziemlich selbstreflektiert und ich kann mir nicht vorstellen, daß du dein Leben nicht in den Griff bekommst. Was dir fehlt ist Selbstdisziplin. Kann man lernen und du merkst ja selber das es so nicht weiter geht

-Seit heute ja 🙂
-Jau, das ist genau eine große Krux...ich hab auf meinem Laptop extra Linux draufgeballert...a) weil ich als Coder damit ohnehin besser mit klarkomme als mit Windows 10 und b) weil viele Spiele ja nicht oder nur semi auf Linux laufen....dachte ich...und dann ist Steam Linux nativ mit drauf...als es mir zu viel wurde mit den ganzen Videogames, hab ich Steam runtergeschmissen, meine Playsi aufm Dachboden verbannt...aber irgendwie findet man immer einen Weg, sich digital zuzudröhnen. Netflix, Twitch, Pornhub...irgendeinen Ersatz findet man heutzutage immer.
Du hast ja in dem letzten Satz erwähnt "Was mir fehlt ist Selbstdisziplin". Tbh triffst damit voll ins Schwarze. Eine Achillesferse von mir...mit Sicherheit auch ein Faktor, der mich erst hierhin gebracht hat. Wird definitiv etwas sein, womit ich mich auseinander setzen muss.
-2h/Tag klingt heftig....aber bin tatsächlich gestern und heute zu Fuß zur Praxis und zurück gelaufen...30-40 Min pro Weg. Kommt zwar nicht an deine 2h ran, aber bin in den letzten 2 Tagen wohl länger draußen gewesen als in den gesamten 2 Monaten davor...und das wär nichtmals wirklich übertrieben. Hat kurzfristig einigermaßen gut getan tatsächlich. Und Natur is nicht allzu weit weg von uns.
-Umzug wird schon allein finanziell kein Thema für die nächsten 2-3 Monaten sein. Von daher deckt sich das gut. In mir herrscht zwar nach wie vor der Wunsch nach Nestflucht, aber abwarten und erstmal schauen, wie es mir dann geht, wenn Umzug n Thema wird, ist tatsächlich sinnvoll. Versteh ich schon.
-Werde ich machen...war ja, wie schon erwähnt, erstmal unsicher, ob so ein Thread in einem PickUp-Forum wirklich sinnvoll ist....aber andererseits....Mark Manson hat irgendwo in Models reingeschrieben (sinngemäß): "If you have a mental problem...fix this first".
RSDTyler hat's in irgendnem Beginners Guide geschrieben: "If you have a mental problem...fix this first".
Selbst hier im Forum irgendwo in der Schatzkammer hab ich gelesen: "If you have a mental problem...fix this first".
Wenn ich dann, nach Jahren, endlich mal zu dem Schluss komme, dass ich n größeres Problem als nur "kein Game", "Innergame is solala" oder "miese Laune", dann finde ich, dass mans durchaus unter Persönlichkeitsentwicklung betrachten kann, dass man sich das selber eingesteht und dann schaut, wie man das Beste aus der Situation macht. Die Tatsache, dass du noch sagst, dass ich dieses Tagebuch hier weiterführen soll, bekräftigt meinen Punkt umso mehr.

Was ich noch sehr wichtig finde und einfach erwähnen muss:
Das Forum hier hat mir indirekt (und gerade in den letzten Tagen sogar direkt) klar gemacht, dass es alles andere als schwach ist, mit dem Thema Depression zum Arzt zu gehen.
Außerdem bin ich froh, dass ich das alles hier einfach so niederschreiben kann und sogar noch Input von euch kriege, obwohl das hier harter Tobak ist.

Werde dann wohl Freitag nach dem Gespräch den nächsten Input liefern. Bis dahin bleibt für mich übrig, das Beste aus den folgenden Tagen zu machen und -im best-case- schon selber ein wenig Staub von mir abzuklopfen und einen Schritt nach vorne zu machen.

Ihr macht jetzt euch aber gefälligst n schönes Wochenende 🙂 Den wünsch ich euch jedenfalls!

 

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vor 4 Minuten, TheNextNatural schrieb:

Hast  du "rausgehen" in Anführungsstrichen gesetzt, weil du damit ausnahmsweise wirklich mal rausgehen meinst? 

ja. einfach spazieren gehen.

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vor 25 Minuten, Metronom schrieb:

ja. einfach spazieren gehen.

Dann wiederrum bin ich ganz d'Accord bei dir!
Hat ja @Sam Stage nach dir auch bestätigt, und wie gesagt, die letzten 2 Tage hab ich schon gut Beine vertreten 🙂

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Am 27.11.2019 um 22:17 , TheNextNatural schrieb:

Hätte ich nach 3-4 Tagen was hören lassen, hätt ich gesagt, dass es innerlich langsam wieder bergauf geht...dass ich neuen Mut geschöpft habe.
Hätte ich mich nach 5-7 Tagen gemeldet, hätte ich mich einfach nur von vorne bis hinten wieder ausgekotzt...Rock Bottom halt wieder.
...und Stand jetzt bin ich wieder in den Mustern festgefahren, wo ich mich schon vor dem Eingangspost befunden habe...ein Muster voller unregelmäßigen Schlaf, totale Lethargie, Konzentrationslosigkeit und das Totschlagen von Zeit und eigentlichen Problemen durch die geballte Macht der digitalen Reizüberflutung.

+

Am 27.11.2019 um 22:17 , TheNextNatural schrieb:

Ich habs immer noch nicht gebacken bekommen, mich (abgesehen von den 1-2 genanten Babysteps) ausreichend um nen neuen Job zu kümmern.
Ich habs immer noch nicht geschafft, mal draußen mehr Vitamin D zu tanken...oder mirn gesunden Schlafrhythmus anzueignen...von mehr Bewegung oder mal ein wenig gesünder essen mal ganz abgesehen. Mein Zimmer sieht immer noch chaotisch aus, weil ich beim Zimmer ausmisten einfach mittendrin aufgehört habe. Nichtmals einmal aufrichten, Kopf nach oben und wenigstens mal versuchen, mal aus der negativen Gedankenspirale zu kommen kriege ich hin.
Im Gegenteil, ich hab am Wochenende gemerkt, dass ich -obwohl es mir phasenweise vermeintlich besser ging- bei der kleinsten Konfrontation wegen ner Scheiß-Kleinigkeit sofort Kopp zu mache und instant wieder in dieses Scheiß Loch falle, wo ich mich so sehr von rauskämpfen will. Rock Bottom halt! Das völlige Gegenteil von "Fels in der Brandung sein".

Du hast gute und du hast schlechte Phase. Das hat eine Depression so ansich. Genieß es, wenn du einen guten Tag hast und wenn du einen schlechten hast, dann akzeptiere das. Es ist schlechthin einfach okay, das es so ist. Dieses auf und ab wird erst einmal so bleiben. Für dich wird es einfacher, wenn du dir diesbezüglich weniger Druck machst. Mit dem "Yeah, mir gehts gerade bisschen besser." und "Verdammt, wieso krieg ich gerade wieder nichts hin. Wieso geht es nicht mal Berg auf?" fütterst du nur deine negative Gedankenspirale. Habe auch für dich Verständnis, wenn wegen kleinen Dingen deine Stimmung kippt. Dein Innerstes ist aus der Balance, natürlich erschüttern dich jetzt Sachen, die du vorher anders verarbeitet hast.

Und wenn du eine Sache anpacken willst, dann frag um Hilfe. Z. B. beim Zimmer ausmisten kann dir dein Dad assistieren und wenn er schlechtweg immer nur fragt, ob das oder jenes weg kann und du nur mit Ja und Nein antwortest.

Am 27.11.2019 um 22:17 , TheNextNatural schrieb:

Durch Studium und anderweitig verflossene Freundschaften hat sich mein komplettes soziales Umfeld nach Ddorf verlagert...wo ich jetzt ohne Bahnticket halt nicht mehr ohne weiteres hinkomme. Und daheim hab ich jetzt keinen mehr, wo ich abends einfach mal vorbeischneien kann und n Bierchen zischen kann o.ä.

Das ist natürlich ziemlich ungünstig. Vielleicht wäre ein Bahnticket ein gutes Weihnachtsgeschenk? 🙂

 

Am 27.11.2019 um 22:17 , TheNextNatural schrieb:

Nicht von mir jedenfalls. Wobei...ich hab ja eingangs schon geschrieben, dass ich mich genau bei meinem Dad ausgekotzt habe wegen der ganzen Sache. Das Wort "Depression" habe ich aber nicht in den Mund genommen, war aber dennoch deutlich klar, was Sache ist bei mir. Ich denke schon, dass er was ahnt; er hat mich heute noch per WA angepingt, ob bei mir alles klar ist oder ob er nach Hause kommen soll (ist beruflich bedingt unter der Woche auswärts).
Bei Mom ist eher business as usual. Mein Dad hat sie sicher eingeweiht, aber entweder weiß sie nicht, was für Ausmaße es bei mir hat oder sie will es nicht wahr haben....oder ich gehe allen (unbewusst) "geschickt" genug ausm Weg. Direkt gesagt hab ich das ihr gegenüber aber nicht. Eigentlich auch bei meinem Bruder oder besten Kumpel nicht.
Bei zwei Wings aus Düsseldorf, mit denen ich darüber hinaus noch ziemlich dicke bin, habe ich zumindest mal angedeutet, dass es mir scheiße ging/geht...also richtig scheiße und nicht nur n üblicher mieser Tag. Mehr aber auch nicht.

Da das Kind jetzt ganz offiziell einen Namen hat, würde ich dir raten, deine Eltern bzw. deinen Bruder einzuweihen. Depressionen ist ein unangenehmes Thema, weil die meisten nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Sie sind oft überfordert. Von selber werden deine Eltern sicherlich nicht kommen und direkt nachfragen. Wenns dann aber raus ist, schleicht niemand mehr so drum herum. Ist wie bei "der dessen Name nicht genannt werden darf". 😉 Wenn es dir leichter fällt, weihe deinen Dad ein und bitte ihn darum es deiner Mum und deinem Bruder zu erzählen. Es hat auch den Vorteil, das sie dir in verschiedenen Situationen mit mehr Verständnis begegnen. 

 

vor 6 Stunden, TheNextNatural schrieb:

ich meld mich mit einem Tag Verspätung, da ich gestern meinen Arzt nicht mehr erwischen konnte...hab aber direkt n Termin für heute Vormittag machen lassen.
Termin hab ich auch artig wahrgenommen und die Katze ausm Sack gelassen.

Hast du gut gemacht!💪

 

vor 6 Stunden, TheNextNatural schrieb:

Wird wohl auf kleine bunte Smarties hinauslaufen, wurd mir zumindest schon als Möglichkeit dargelegt.
Hätte ich jetzt wenig Probleme mit, dann verzichte ich halt paar Monate lang auf Fusel...wenn's dafür sorgt, dass ich wieder in der Lage bin, mehr Elan und mehr Freude zu verspüren und ich dann selber wieder in der Lage bin, dafür zu sorgen, dass ich in ein paar Monaten auch ohne "Stützräder" wieder den Bullen an den Hörnern packen kann, isses mir wert.

Probiers einfach aus und schaue, wie sie dir bekommen. Es gibt ja unterschiedliche Dosierungen und wenn dir das als Boost behilflich ist. Why not?

Wie warst du denn mit Alkohol in deiner Stimmung unterwegs? Mein erster Impuls war, das du generell erstmal keinen trinken solltest, weil er deine Stimmung negativ verstärkt. 

 

vor 6 Stunden, TheNextNatural schrieb:

Das Forum hier hat mir indirekt (und gerade in den letzten Tagen sogar direkt) klar gemacht, dass es alles andere als schwach ist, mit dem Thema Depression zum Arzt zu gehen.

Sowas benötigt viel Mut - vor allem als Mann - und ich freue mich sehr für dich, das du den für dich aufbringen konntest. 

Zum Thema Arbeit:
Einen Job zu finden ist wichtig, aber hast du dich schon damit auseinander gesetzt, ob du in deiner jetzigen Situation einen 40-Stunden-Job gewachsen bist? Das braucht viel Energie, die du evtl. nicht aufbringen kannst. Oder schaust du dich momentan auch nach kleinen Sachen (Minijob) um? Fände ich persönlich besser, weil du schauen kannst, wie gut du "funktionierst". Wenn du nach 2 Monaten bei einem neuen 40-Stunden-Job einen Krankenschein sonst benötigst, würde dich das sicherlich sehr runterziehen, weil dus "wieder" nicht packst. 

Da du dir selbst die richtige Diagnose im Vorfeld gegeben hast, nehme ich an, du hast dich mit dem Thema schon gut auseinander gesetzt? Falls nicht, lese dich in das Thema richtig gut ein. Das hilft dir besser mit der Situation und mit dir selbst umzugehen.

Komm gut durch die nächsten Tage!

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Gast

Das mit den Depressionen ist ne Volkskrankheit, haben sehr viele Menschen mit zu tun. Braucht man sich nicht für zu schämen.

Kannst ja Mal bei YouTube nach dem Comedian Thorsten Sträter und Depression suchen, der hat es ganz gut aufbereitet.

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Abend Leute :hi:

Ist zwar noch nicht Freitag - da hätte ich nämlich meinen Termin beim Neurologen, gibt aber dennoch paar Updates, die ich gerne festhalten würde...zumal ich in Moment eh ein wenig Zeit und zu viel Leerlauf für habe. Ich muss zugeben, eigentlich hatte ich erstmal gar keine Motivation gehabt, heute zu posten....mangelnde Motivation wird sowieso ein Punkt sein, den ich gleich noch mal aufnehmen muss. Aber schon witzig, wie schnell man zumindest ein wenig Schreibwut entwickeln kann, wenn man hier im Forum bisschen stöbert, durch Zufall mit einem Beitrag resoniert und selber erstmal die eigenen 2 Cents einschmeißen musste...lol.

Naja, zum Update...gerade wegen diesem Punkt hier:

 

Am 29.11.2019 um 22:18 , Mrs. Little schrieb:

Da das Kind jetzt ganz offiziell einen Namen hat, würde ich dir raten, deine Eltern bzw. deinen Bruder einzuweihen. Depressionen ist ein unangenehmes Thema, weil die meisten nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Sie sind oft überfordert. Von selber werden deine Eltern sicherlich nicht kommen und direkt nachfragen. Wenns dann aber raus ist, schleicht niemand mehr so drum herum. Ist wie bei "der dessen Name nicht genannt werden darf". 😉 Wenn es dir leichter fällt, weihe deinen Dad ein und bitte ihn darum es deiner Mum und deinem Bruder zu erzählen. Es hat auch den Vorteil, das sie dir in verschiedenen Situationen mit mehr Verständnis begegnen.

Genau das hab ich nämlich am selben Tag auch gemacht...naja indirekt zumindest. Hab ja ne Überweisung für den Neurologen bekommen, wie's halt so ist, wenn man weitergeleitet wird. Steht auch deutlich genug drauf mit mittelschwere Depression seit Sommer. Tagsüber, wo ich noch allein zu Hause war (von Bruder mal abgesehen), hab ich nur stumm gelitten. Es ging mir mega dreckig nach der Diagnose, auch wenn sich ganz tief zumindest n Stück Erleichterung versteckt hat, dass das Kind jetzt einen Namen hat. Aber je näher der Zeitpunkt kam, wo meine Mom von der Arbeit kommt, desto mehr Panik kam auf...nie von vornerein die ultimative Panik, aber ich hatte schon Schiss, es zu sagen. Auch wenn ich es umbedingt sagen wollte...und mit der Zeit brachen einfach die Dämme bei mir, stummes Leiden ging einfach nicht mehr, ich musste einfach permanent heulen am Nachmittag.

So hat schon, als sie nach Hause gekommen ist, die Überweisung aufm Tisch und ich vollkommen in Tränen aufgelöst gereicht, um 1 und 1 zusammenzuzählen.
Keine halbe Stunde später war auch mein Dad zu Hause und schon wussten beide Bescheid. Ich musste einfach alles rauslassen...dass ich einfach nichts mehr bewegen kann, weil ich mich so antriebslos fühle, dass ich es nicht auf die Kette kriege, n Job zu suchen, dass ich zu viel PC zocke, dass ich mich nicht mals über meinen Bachelor-Abschluss freuen konnte, obwohl es am Anfang des Jahres für mich noch die ultimative Erlösung von meinem viel zu langen Studium gewesen wäre...naja fast alles, lediglich dass meine Unzufriedenheit über mein Liebesleben anfangs zur Downward Spiral beigetragen hat (nachher nicht mehr, weil Libido eh im Keller gewesen, hat also in der Spätphase kaum ne Rolle gespielt), hab ich lieber für mich behalten.
Anfangs hab ich kaum Verständnis bekommen, als ich mit der Depression um die Ecke kam....Mom konnte es erstmal nicht wahrhaben, und mein Dad hat sich zunächst eher abgefuckt, weil mein Schuldenberg (der zwar nur dreistellig ist, aber mit nem Einkommen von 0 hat trotzdem meh) halt auch einige schlaflose Nächte bereitet hat. Kann aber auch der anfängliche Schock gewesen sein; genau das was du meinst mit "Die wissen nicht, wie man damit umgehen soll". Denn keine halbe Std später, wo sich die Nachricht erstmal gesetzt hat (und vll auch als sie gemerkt haben, dass meine Diagnose doch ernst ist), kam wiederrum nur Support von den beiden.
Long Story told short: sind beide offiziell eingeweiht jetzt; bei meinem Bruder weiß ich noch nicht, mit ihm hab ich aber nie Probleme...in Moment aber auch wenig gequatscht mit ihm.

Naja, Freitag dann auch sehr früh schlafen gegangen, da mir der Tag schon gereicht hat...aber nach der offiziellen Diagnose und nachdem meine Eltern eingeweiht wurden, hat sich Samstags irgendwie ein wenig Hoffnung in mir breit gemacht. Ja, ich war immer noch niedergeschlagen...ich hatte immer noch wenig Antrieb. Aber zeitgleich hatte dabei auch das Gefühl, dass ein wenig Last von mir abgefallen ist....dass ich wieder etwas optimistischer nach vorne schauen konnte...mir kam dieser Freitag wie eine Zäsur im Leben vor...ich weiß nun schwarz auf weiß, was der Status Quo ist und ich weiß nun auch, dass ich mein Leben umkrempeln muss, wenn ich wieder aus diesem Loch raus will...achtsamer leben, gesünder leben, Bullshit cutten...Bäume ausreißen kann ich noch, wenn's mir wieder besser geht, aber schon die grundsätzlichen Dinge anpacken wie genügend Schlaf, weg von den Zockis, etc. Kein "Weiter so!" mehr. Mein bisheriger Lifestyle war zumindest eine der Faktoren, die mich erst so weit nach unten gebracht haben. Das sind Sachen, die wollte ich schon vor Jahren tacklen; eigentlich schon, seitdem ich PickUp entdeckt habe...wo ich dann, mit der Persönlichkeitsentwicklung, auch gemerkt habe, dass ich durchaus höhere Ansprüche an mich stellen darf, damals wo ich noch ein nesthockender Langzeitstudent mit der Bachelorarbeit in Ferne gewesen bin. Und jetzt, am Rock Bottom angekommen, war es nicht nur nötig, irgendwas im Leben zu ändern, bevor die Spirale noch weiter nach unten geht...nein, ich hatte sogar ein bisschen Zuversicht verspürt nachm Motto: "Ich muss nicht nur was ändern....ich werde!". Und umgesetzt habe ich die ersten Sachen auch noch....keine Videospiele mehr angerührt seit der Diagnose, mit dem Zimmer ausmisten endlich mal weitergemacht, n langen Spaziergang in der Sonne gemacht, ausgeschlafen, ein bisschen positiver auf die Welt geschaut....kleine Achievements halt.

Ob ich mit der ganzen PU/Persönlichkeitsentwicklungs-Schiene und den ganzen Plänen, die ich...., die Messlatte an mir selbst vielleicht zu hoch angesetzt habe und so in die Depression gerutscht bin? Keine Ahnung. Bei folgender Theorie bin ich mir aber ziemlich sicher: es gibt wohl kaum was beschisseneres für das eigene Selbstwirksamkeitsgefühl als sich Ziele zu setzen, die man realistisch sehr wohl erreichen kann...und es dann nicht tut, weil man einfach an sich selbst scheitert, weil man wieder am Zocken ist, oder bei YouPorn vorbeischaut, oder binge-watcht. Anstatt mal früher ins Bett zu gehen und sich dann topfit um nen Job, ne Wohnung oder dem eigenen Training oder Hobbies kümmert. Selbstdisziplin wurd ja schon zuvor angesprochen...

Sonntags wiederrum ging die Formkurve wieder nach unten....immerhin, der Freitag war und blieb auch bis jetzt der beschissenste Tag ever. Soweit ich mich zumindest erinnern kann...und dabei hab ich zwei Herz-OPs hinter mir, nur so zur Relation.
Aber dieses kleine Hoch wich dann doch relativ schnell. Gut, ich hab Formel 1 und American Football geguckt, fauler Sport-Sonntag ist und bleibt mir immer noch heilig. Wird wohl auch in Zukunft ohne Gewissen n Off-Tag bleiben bei mir. Aber nebenbei hätte man super endlich mal den Chaos im Zimmer fertig beseitigen können. Ging nur schleppend, hab ich immerhin geschafft...darüber hinaus ging aber auch nichts. Formkurve nach unten bezieht sich aber in erster Linie darauf, dass die Antriebslosigkeit und der Trübsal dann doch mit einiges an Wucht wieder zuschlug...aber wie gesagt, hatte schon schlimmere Ausmaße, und immerhin hab ich was geschissen bekommen. Soll auch n Achievement sein...auch wenns sich wie keins angefühlt hat....ist aber wohl das "normale Auf und Ab",  was @Mrs. Little angesprochen hat. Das mit dem "einfach akzeptieren" war n Tipp, den ich mir da zu Herzen genommen habe.

Ging dann gestern und heute so weiter...also dass das kleine Hoch wieder weg ist und die Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit geblieben ist. Fühlt sich erstmal alles so an, als ob ich gar kein Fortschritt machen würde. Dennoch ist in der Phase einiges anders als noch vor der Diagnose. Wie gesagt, PC ist erstmal weg...außer ich brauche es, um Mails zu checken, nach neuen Jobs Ausschau zu halten oder halt um hier neue Updates zu posten. Das wars sonst tatsächlich. Sprich...jede Menge Zeit, die ich anderweitig nutzen kann/muss. Trotz Antriebslosigkeit schaff ich es aber doch, etwas produktiv zu sein. Ich hab wieder angefangen, Polnisch weiterzulernen. Ich räume zu Hause auf, hab auch endlich mein Zimmer ausgemistet, lese wieder mehr. Und in der Zeit hab ich auch schon 3 Jobangebote reingeflattert bekommen, die bei mir noch in der Pipeline waren lol. 2 Bewerbungsgespräche und ein Telefoninterview...okay, könnt schlechter sein gerade...rein rational jedenfalls, emotional hat mich das 0 geflasht. Nach wie vor fühle ich mich down...aber kurioserweise, jetzt, wo ich hier meine Schreibwut rausgelassen habe, fühl ich mich gerade so verglichen mit dem Rest seit einschl. Sonntag mit am besten gerade.

Was wohl aber auch ne Rolle spielen wird, dass ich mich zumindest heute etwas nutzlos gefühlt habe...in einer Sache bin ich am Montag Abend doch rückfällig geworden...eher spät nachmittags. Tatsächlich hatte ich am Montag das erste Mal seit längerem wieder Lust auf Frauen gehabt...Libido hat sich tatsächlich mal zurückgemeldet. Hab mir auch gedacht: okay cool...n Lebenszeichen mehr, nice! Wer weiß, vielleicht hilft es ja sogar, wieder ein wenig Antrieb zu tanken.
Blöd nur, alte Schwäche von mir, wenn Papa kein Zucker kriegt, holt er sich halt welchen. Gut, kein PC, kein Porn...nur Kopfkino soll ja eh am besten sein. Was mach ich? Alte Schwäche, wenn man in echt kein Zucker kriegt, sucht man einfach irgendwelchen ollen Chatrooms auf und ballert da (garantiert ungefakte) Mädels an...und vertippt und verkeult sich den halben Abend. Mit dem Smartphone kann man auch sooo schön den PC-Verbot umschiffen. Enuff said. Totale Bullenscheiße hoch 10. Müsst ihr mir nicht sagen. Selbstdisziplin. Cut the bullshit.
Dass ich mich danach ins Bett gelegt habe und noch bis 3 Uhr YouTube-Videos geschaut habe, machts auch nicht besser. Aber wenn ich irgendwas von dieser "Zäsur" am Freitag mitnehmen will, dann....never make the same mistakes again! Werd mich daran erinnern (müssen).

Schon komisch, wie negative Ausreißer, so unbedeutend die faktisch sein mögen, so sehr hängen bleiben, aber positives eigentlich kaum was auslöst....rational betrachtet schaut es aber nicht unbedingt so aus....wenn ich mir aber so überlege, eigentlich hab ich schon kleine Schritte nach vorne gemacht. Auch wenn ich es gerade nicht fühle. Aber allein, dass ich mich schon zwinge, im Haushalt oder wieder für mich was zu machen, obwohl ich keinen Antrieb verspüre macht schon einiges aus. Evtl. folgt das Momentum ja, wer weiß. Besser als sich komplett hängen zu lassen oder, schlimmer, wieder komplett in alten Mustern zu verfallen ist es allemal.
Hab auch angefangen, jeden Morgen so ne Art ToDo-Liste zu machen, einschließlich Dankbarkeitsübungen und ne kleine Liste, was ich aus dem Vortag lernen und mitnehmen kann. Versuche ich, als Morgenroutine zu etablieren.

 

 

Am 29.11.2019 um 22:18 , Mrs. Little schrieb:

Einen Job zu finden ist wichtig, aber hast du dich schon damit auseinander gesetzt, ob du in deiner jetzigen Situation einen 40-Stunden-Job gewachsen bist? Das braucht viel Energie, die du evtl. nicht aufbringen kannst. Oder schaust du dich momentan auch nach kleinen Sachen (Minijob) um? Fände ich persönlich besser, weil du schauen kannst, wie gut du "funktionierst". Wenn du nach 2 Monaten bei einem neuen 40-Stunden-Job einen Krankenschein sonst benötigst, würde dich das sicherlich sehr runterziehen, weil dus "wieder" nicht packst.

Ich kann deine Meinung vollkommen nachvollziehen....klingt schlüssig und den Ratschlag nehme ich mir auch zu Herzen.
Warum ich in den Punkt aber anders denke: Thema Selbstwirksamkeit wieder. Die Tatsache, dass ich schon Ende März meine Bachelorarbeit abgegeben habe und dennoch mit der Jobsuche am prügeln bin, ist einfach fehlende Selbstdisziplin. Unter anderem. Innerhalb der Uni ist auch einiges an Bürokratie schief gegangen (long story), also hätt sich das eh verzögert, aber ich hätt durchaus schon längst was an der Angel haben können, meine Schulden längst abbezahlt und vll. schon auf Wohnungssuche sein können. Wenn ich nicht so faul und/oder antriebslos gewesen wäre (ist die Frage, ob ich "nur" faul war oder wirklich keinen Antrieb hatte - ist jedenfalls schon immer ein wiederkehrendes Problem gewesen).
Dass man dann pleite ist, keinen Job abbekommt und sich dabei irgendwie doof dabei vorkommt, war Teil der Abwärtsspirale. Total paradox, aber die Motivation, das Problem zu lösen, sank umso mehr anstatt zu sagen: "Such dir n fucking Job und feddig". Was halt dazu führt, dass man die eigene Selbstwirksamkeit ad absurdum führt.
Dazu kommt noch, dass ich mit nem Job wieder eine Aufgabe hätte. Etwas, wofür es sich lohnt aufzustehen. Und sei es nur kurzfristig, bis man merkt: Okay, doch falsche Stelle vielleicht, aber dann hab ich als neue Mission, n neuen Job zu finden.
Könnte sicherlich auch mit nem 450€-Job klappen, klar....aber, mhhh...keine Ahnung. Irgendwas in mir sträubt sich gegen diesen Schritt. Vll weil es nur n Zwischenschritt wäre? Oder weil ich einfach den Anspruch habe, eine feste Stelle zu kriegen? Vielleicht, weil ich mir damit erhoffe (eigentlich sogar überzeugt bin), dass es ein Schritt zur Besserung ist, weil ich nicht nur meine Lebensqualität mit nem Einkommen verbessern könnte, sondern weil ich auch irgendwas von den Punkten abgehakt habe, die ohnehin bei mir auf der Agenda standen? Könnte alles ne Rolle spielen. Irgendwas in mir sagt mir aber, dass ich den Weg gehen soll.....auch wenn ich deine Bedenken vollkommen verstehe und im Hinterkopf behalten werde.

 

Am 29.11.2019 um 22:18 , Mrs. Little schrieb:

Da du dir selbst die richtige Diagnose im Vorfeld gegeben hast, nehme ich an, du hast dich mit dem Thema schon gut auseinander gesetzt? Falls nicht, lese dich in das Thema richtig gut ein. Das hilft dir besser mit der Situation und mit dir selbst umzugehen

Gut auseinander gesetzt, weiß ich nicht. Aber schon ein gutes Stück eingelesen, ja. Hab schon im Vorfeld ne gewisse Antriebslosigkeit bei mir festgestellt, schon vor 1-2 Jahren auch danach gegoogelt, was man dagegen auf eigene Faust machen kann. Also noch bevor ich selber gedacht habe: "Könntest du vll ne Depression haben?".
Als ich dann letztes Jahr eben diesen Verdacht auf Depression hatte, hab ich mich auch schon nach Ansprechgruppen o.ä. schlau gemacht. Außerdem kommt das Thema relativ häufig bei Hirschhausens Bücher vor - hab mal "Glück kommt selten allein..." zu Weihnachten geschenkt bekommen. So schon unterhaltsam, wenn man Hirschhausen mag, aber gerade in so ner Phase konnt man noch so 1-2 kleine Nuggets mitnehmen.
Werde mir aber zum Thema Selbsthilfe noch hier oder im Internetz etwas raussuchen, womit ich resoniere....alles andere wird sich noch am Freitag zeigen. Vll weiß der Doc noch ein paar Sachen mehr. Qualifizierte Meinung ist aber immer ne gute Sache.

Am 29.11.2019 um 22:18 , Mrs. Little schrieb:

Sowas benötigt viel Mut - vor allem als Mann - und ich freue mich sehr für dich, das du den für dich aufbringen konntest. 

Danke für den Input und für die Worte 🙂
 

 

Am 30.11.2019 um 00:35 , Sam Stage schrieb:

Das mit den Depressionen ist ne Volkskrankheit, haben sehr viele Menschen mit zu tun. Braucht man sich nicht für zu schämen.

Kannst ja Mal bei YouTube nach dem Comedian Thorsten Sträter und Depression suchen, der hat es ganz gut aufbereitet.

Tu ich mittlerweile auch nicht mehr so wirklich...denke ich zumindest. Bin mir aber bewusst, dass viele Leute mit kämpfen müssen. Aber Danke für die Worte.

Und den Sträter kenn ich von Dieter Nuhr her. Wusste nicht, dass er das Thema einmal aufbereitet hat (vor allem aus eigenem Nähkästchen). Musste bei dem Beitrag aber auch zwei, dreimal schmunzeln^^

Okay, lange wollt ich nicht mehr aufbleiben, und Wall of Text ist leider auch ne Schwäche bei mir 😄 Ich versuch mich schon recht kurz zu fassen und nicht bei jedem Abschnitt war ich mir sicher, ob ich das jetzt wirklich so runterschreiben soll, aber...naah, irgendwie muss das hier halt raus. Da will ich schon meine Fort- und Rückschritte schon tracken, dafür mach ich das auch u.a. hier. Mir geht's auch tatsächlich nach der Schreiborgie besser als noch am Nahmittag....irgendwie. Weiß der Geier, warum....

Wünsche euch aber noch ne geile Woche. Bin mal gespannt wie meine wird. Aber wenn die Woche endet und der letzte Freitag ist nach wie vor der behindertste Tag gewesen, dann hab ich die Woche doch schon was gewonnen...

In diesem Sinne schöne Tage euch!

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Gast

Ich finde das Mindset das dieser Freitag der beschissenste Tag ever war und das es jetzt nur noch besser wird, sehr gut. Das würde ich mir beibehalten und mir vielleicht auch irgendwo hinpinnen. Siehe es als Milestone auf den du zurück blicken kannst, wenn es Mal nicht rund läuft. 

Ansonsten möchte ich dir die langen Spaziergänge nochmal empfehlen. Ich hatte 2008 noch 20kg Übergewicht und bin diese durch Walking losgeworden. Ich hab das mindestens dreimal in der Woche für zwei Stunden durchgezogen. Es macht was mit einem. Du fängst dich an für die Landschaft zu interessieren und das Wetter. Es erdet einen ungemein, weil du siehst egal welcher Scheiß gerade passiert, die Sonne scheint und die Pflanzen blühen - Lebbe geht weida.

Ich hatte damals mit Sicherheit auch ne Depression, hab die nur unter sehr viel Arbeit versteckt. Die Walking-Runde hat mir die Kraft gegeben, aus dieser Abwärtsspirale rauszukommen. Und es war auch noch ne gute Sache sich zwei Stunden in der Natur aktiv zu bewegen. 

Dir auch eine tolle Woche und halt uns auf dem laufenden, wie es weitergeht.

bearbeitet von Gast

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vor 5 Stunden, Sam Stage schrieb:

Ich finde das Mindset das dieser Freitag der beschissenste Tag ever war und das es jetzt nur noch besser wird, sehr gut. Das würde ich mir beibehalten und mir vielleicht auch irgendwo hinpinnen. Siehe es als Milestone auf den du zurück blicken kannst, wenn es Mal nicht rund läuft

Ich hab schon am besagten Freitag für mich selber ausgemacht: das ist ein mentaler Ort, wo ich NIE, nie wieder zurück will. Und dass ich alles in eigener Macht stehende tun werde, um da auch fernzubleiben. Das hat sich als Mindset eingebrannt in Moment. Deswegen krempel ich mein Leben auch nach und nach um und schaue, was für mich funktionieren kann.
Tatsächlich geht's mir heute -aus welchen Gründen auch immer- relativ gut. Immer noch etwas träge, aber der Trübsal hat sich für heute Vormittag zumindest verabschiedet. Ich blick doch recht positiv in den Tag heute 🙂

 

vor 5 Stunden, Sam Stage schrieb:

Ansonsten möchte ich dir die langen Spaziergänge nochmal empfehlen. Ich hatte 2008 noch 20kg Übergewicht und bin diese durch Walking losgeworden. Ich hab das mindestens dreimal in der Woche für zwei Stunden durchgezogen. Es macht was mit einem. Du fängst dich an für die Landschaft zu interessieren und das Wetter. Es erdet einen ungemein, weil du siehst egal welcher Scheiß gerade passiert, die Sonne scheint und die Pflanzen blühen - Lebbe geht weida.

Hab ich seit Sonntag ehrlicherweise vernachlässigt, aber am Samstag hab ich auch noch n ausgiebigen Spaziergang gemacht. Bin zu meiner alten Nachbarschaft aus der Kindheit gelaufen. Irgendwie hat's mich dahin gezogen. Alte Nachbarschaft, alte Schule, alte Spielplätze besucht...ganz ohne Wehmut, mit nem positiven Blick zurück. Alles nochmal eingesaugt. Werd mir für die Zukunft noch andere Routen einplanen, vielleicht einfach mal Straßen betreten, die ich noch nie betreten habe. Wir wohnen zum Glück am Stadtrand, also kann ich von Innenstadt bis Natur alles einplanen, worauf ich Bock habe.
Denke mal, heute ist n guter Tag dafür....Sonne scheint...1h Spaziergang, Vitamin D tanken...und wenn ich mich sschon warmgetreten habe, kann ich direkt zu Hause ne Runde HomeGym hinterherschmeißen. Den Sport schiebe ich auch schon seit Wochen auf, obwohl ich eigentlich bis Frühling lean sein wollte 😄 Aber selbst wenn man vom Thema Muskelaufbau u.ä. absieht...Sport sollte allein wegen dem Thema hier auf der Liste stehen.

Klingt, als hättest du die 20kg und die Depression hinter dir gelassen, lese ich das richtig? Wenn ja, Respekt dafür. Freut mich mega! 🙂

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Hallo Leute :hi:

Ich wollt noch n Update liefern, nachdem ich beim Neurologen gewesen bin... Habs wegen den Reisestress aber nicht geschafft, also kommt eins aus dem Auto aufm Weg nach Polen, lol. Fällt kürzer aus als sonst, liest sich aber bestimmt dementsprechend angenehmer. 

 

Hab beim Neurologen auch Tacheles geredet, wie genau es um meinen Zustand steht... Halt alles, was ich oben schon erwähnt habe.

Er hat mich untersucht und die Diagnose bestätigt. Alles andere hätte mich auch überrascht. Happy-Pillen geht schlecht, weil Herzkrankheit + entsprechende Medikation. Hätten die ohne stationäre Aufnahme nicht riskieren wollen. Cool, hatte eh erstmal die Pillen nur "just in case" im Hinterkopf gehabt, allzu scharf war ich da aber nur semi drauf. 

Was ich aber sehr wohl machen werde, ist ne Hilfegruppe aufsuchen. Einfach um mal n Ort zu haben, wo man sich wieder fangen und sich austauschen etc. Kann. Was ne Therapie betrifft....mir wurd zwar paar Adressen an die Hand gegeben. Aber ich weiß nicht, ob ich mich anmelden soll. Und selbst wenn, dann warte ich wohl erstmal ab, bis sich meine Wohnsituation geklärt hat. Weil akut hab ich tatsächlich keinen Bedarf. 

Diesen Aufwind, den ich seit den letzten Post verspürt habe... Der nimmt grad richtig Fahrt auf. Ich bin zwar immer noch streckenweise letharg oder apathisch... Aber die Niedergeschlagenheit ist gar nicht mehr aufgetaucht... Im Gegenteil, ich kann wieder lachen, genießen, wieder am Leben teilhaben. Es kommt wieder 🙂 ich bin zwar noch etwas vorsichtig... Kann ja nur n kleines Auf sein. Aber in Moment tu ich vieles, um dafür zu sorgen, dass es eher n Sprungbrett fürn Upward Spiral wird. Ich schlafe mehr und zu gesünderen Zeiten, am PC häng ich selten, zocken gar nicht mehr, lerne Polnisch und Gitarre, lese und tanke mehr Sonne. Mit Sport hab ich auch endlich mal angefangen und Ernährung umstellen steht noch aufm Plan. 

Geht alles nur schrittweise und nach und nach, teilweise zwinge ich mich noch dazu. Aber das Mindset, dass ich NIE wieder in dieses Loch zurückwill... das lebe ich gerade auch konsequent... Noch nicht in allen Bereichen, aber nach und nach greife ich was neues an, wenn die Kapazität da ist 🙂 Ich merk schon, was so n Cold Turkey vom PC nach so ner Zäsur bei mir ausmacht. 

Jetzt heißt es einfach dranbleiben. Ich hab erstmal bis nächstes Wochenende Familienurlaub. Genug Zeit, sich Gedanken zu machen und zu schauen, wie es mir weiter ergeht. Fest steht nur, dass ich die Lebensfreude, die sich nach und nach zurückmeldet, nicht nur vollständig, sondern vor allem nachhaltig wiedererlangen will. Das will ich nicht von der Hand weisen. Deswegen überlege ich mir den nächsten Schritt sehr wohl genauer. Aber et kütt wieder. 🙂

Bis dahin wünsch ich euch erstma ne schöne Adventszeit... Genießt den Glühwein, aber bitte nicht allein :hi:

bearbeitet von TheNextNatural
Unfallfreier Satzbau ist schon was geiles
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Am 4.12.2019 um 00:36 , TheNextNatural schrieb:

Ob ich mit der ganzen PU/Persönlichkeitsentwicklungs-Schiene und den ganzen Plänen, die ich...., die Messlatte an mir selbst vielleicht zu hoch angesetzt habe und so in die Depression gerutscht bin?

Kann so passiert sein. Neben belastenden Lebensereignissen, können Depressionen auch durch eigene Verhaltensweise entstehen (Das darfst du jetzt auch nicht als Kritik an dir auffassen.), wie chronische Überbelastung, weil man im Dauerstress ist und sich z.B. keine Ruhepause gönnt oder Nein sagt. Aus Studium, Pick-up, Polnisch lernen, Sport, Freunde/Familie treffen...in Kombination mit "Weiter so" und "Ich will/muss das schaffen. Andere packen das auch." könntest du zum Marathonläufer mutiert sein. Für eine kurze Zeit kein Problem. Auf lange Sicht macht sowas krank.

Am 4.12.2019 um 00:36 , TheNextNatural schrieb:

2 Bewerbungsgespräche und ein Telefoninterview...

Erzähl mal, wie die so liefen. Wenn die jetzt schon waren. 🙂

Am 4.12.2019 um 00:36 , TheNextNatural schrieb:

Irgendwas in mir sagt mir aber, dass ich den Weg gehen soll.....auch wenn ich deine Bedenken vollkommen verstehe und im Hinterkopf behalten werde.

Wenn du das für dich so fühlst, dann mach das so. Der Einzige der wirklich weiß, was dir gut tut, bist du. Wir können nur Anregungen geben oder in dem Falle, dich darauf aufmerksam zu machen, dich selbst gut im Auge zu behalten.

Am 4.12.2019 um 07:00 , Sam Stage schrieb:

Ich finde das Mindset das dieser Freitag der beschissenste Tag ever war und das es jetzt nur noch besser wird, sehr gut. Das würde ich mir beibehalten und mir vielleicht auch irgendwo hinpinnen. Siehe es als Milestone auf den du zurück blicken kannst, wenn es Mal nicht rund läuft.

This.

Am 4.12.2019 um 07:00 , Sam Stage schrieb:

Ansonsten möchte ich dir die langen Spaziergänge nochmal empfehlen.

This - ebenfalls. Könntest mal ausprobieren, einen Spaziergang auf den frühen Abend zu verlegen. Die frische Luft und Bewegung könnte dir evtl. behilflich sein einen Schlafrhythmus zu bekommen. Gerade blöd, das es jetzt so früh dunkel ist, weil für dich Sonne tanken auch positiv ist. 

Zu deinem Schlafrhythmus: Ist der wirklich einfach nur total nach hinten verlegt? Wie ist dein Schlaf an sich? Erholsam, wachst du oft auf, braucht du lange zum Einschlafen...? Aber super, das der jetzt auch langsam besser geworden ist.

Am 7.12.2019 um 20:42 , TheNextNatural schrieb:

Was ne Therapie betrifft....mir wurd zwar paar Adressen an die Hand gegeben.

Meinst du eine Psychotherapie (wo du zu den einzelnen Sitzungen nur gehst) oder das stationäre, was du mal erwähnt hattest? Muss gestehen, hier kenne ich mich bei den Unterschieden nicht so aus.

Am 7.12.2019 um 20:42 , TheNextNatural schrieb:

Weil akut hab ich tatsächlich keinen Bedarf. 

 Weil...? Hier würden mich deine Gründe interessieren. Außer wenn es um die stationäre Aufnahme geht, das hattest du ja schon einmal kurz aufgeführt. 

Hoffe deine positivere Stimmung aus deinem letzten Post hat sich gehalten. 🙌

 

bearbeitet von Mrs. Little

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Abend zusammen :hi:

ich bring mal wieder ein Update meinerseits....der eigentlich schon seit 2 Wochen überfällig ist -wenn ich denn regelmäßig posten würde- aber keine Ahnung...war irgendwie schreibfaul...unmotiviert....altes Schema halt wieder. Was mich auch direkt zum Thema bringt...

Die Reise nach Polen...Familie besuchen...bisschen aus dem Alltag raus, in mich kehren...klang im Vorfeld nach etwas, was mir sehr gut tun würde...und auf der Hinfahrt hab ich mich auch schon mega auf dem Trip gefreut, war sogar eigentlich wieder guter Dinge, wie man unschwer aus meinem Post herauslesen konnte.

Naja, die Realität sah anders aus...bin gerade dabei, zu rekapitulieren, was genau mich an dem Urlaub so abgefuckt hat, aber spontan fällt mir das Wort "Sprachbarriere" instant ein. Mein Bruder und ich wurden nur mit Deutsch großgezogen, der komplette Rest der Familie spricht fließend Schlesisch.
Ist natürlich geil, wenn man dann extra Polnisch lernt (aka nachträglich auf eigene Faust beibringen), damit man sich in dem Land, wo man zur Hälfte die eigenen Wurzeln hat, verständigen kann. Weniger geil ist es dann, wenn man ohnehin die Hochsprache kaum beherrst und die komplette Familie (einschl. der Eltern) komplett auf einen Dialekt umswitcht, der für "Hochpolnische" Leute schon kaum verständlich ist....wenn dann die eigene Oma mit jemanden auf Schlesisch unterhält, als ob man 3 Jahre alt wäre (anstatt 30) (wohl auch, weil ihr Deutsch ähnlich limitiert ist), kommt man sich irgendwo n Stück...ich weiß nicht...verarscht vor? Mein Bruder jedenfalls nicht, er hat das Recht locker genommen, selber wenigstens versucht, etwas zu verstehen und zu sprechen und ansonsten einfach schamlos auf Deutsch gelabert...naja, der war/ist bestimmt auch in nem ganz anderen State of Mind als ich momentan...keine Ahnung, sieht man aber an dem Punkt ganz gut, wie viel auch davon abhängt, wie man alles selber auffasst....kann ich in Moment halt nich ganz so gut.
Meine Cousins und eine meiner Cousinen sprechen aber allesamt fließend Deutsch weil bilingual. Da wäre es deutlich einfacher gewesen, hab mich aber auch an einem Abend dabei ertappt, wie ich selbst unter uns "jungen" dann ins Hintertreffen geraten bin, weil....auch da keine Ahnung, vll kam n Thema auf, wo ich nichts zu sagen konnte, hab mich bisschen ausgeklinkt, nachher nirgendwo mehr Zugang gefunden...yadayadayada.
Was mache ich in so einer Situation (in letzter Zeit zu häufig, definitv n Schema)....leider das Falsche....ich schalte innerlich komplett blank, bin nicht mehr ansprechbar, einfach nur noch abgefuckt..und dann noch genervt, wenn ich trotzdem wieder einbezogen werde....downward spiral, here I come!!

Wenn ich mir so den letzten Abschnitt anschaue, dann wird's schon deutlich, was mir den Garaus gemacht hat...Exklusion...das Gefühl, dass man nicht dazugehört, nichts zu geben hat...und sei es auch nur im aktuellen Moment. Und ich reagiere in schlechten Momenten darauf, indem ich mich selber noch weiter ausgrenze. Alles andere als smart und eigentlich mega-paradox, aber emotionale Reaktion halt.

Disclaimer: nicht falsch verstehen...es war nicht der gesamte Trip nach Polen,  der so beschissen lief...gerade mit unserer Generation haben wir noch echt gute Momente gehabt. Z.B. haben wir am letzten Abend (für viele zum ersten Mal überhaupt) n Sushi-Restaurant besucht. Und das nur, weil ich mich mit Cousin und Cousine unterhalten habe, weil sie meinte, sie hätte nur einmal im Leben Sushi gegessen...war scheiße weil aus Lidl...und ich gesagt habe, kein Vergleich zum Restaurant 😄 Anschließend spontan bowlen gewesen. War geil!
Am Tag zuvor mit Bruder und Eltern Weihnachtsmarkt in der nächstgrößeren Stadt...plus n richtig geilen, scharfen Tee im Restaurant getrunken...gute Zeit gemeinsam gehabt...waren schon coole Momente dabei, die ich nicht missen will...aber die Sprachbarriere nervt trotzdem gewaltig...gerade, wenn der Löwenanteil der Familie von betroffen ist.

Noch ein anderer (negativer, is halt so) Punkt, den ich wegen der Reise anmerken muss.
Man kommt nach der Diagnose Depression mit einem Gefühl raus, jetzt hat das Kind einen Namen, ich kann jetzt schauen, wie ich damit umgehe.
Habe ich auch gemacht, ich habe echt angefangen, öfter raus zu gehen, nur begrenzt Kaffee zu trinken, gesünder zu schlafen und hier und da mal etwas gutes für mich getan wie z.B spazieren gehen in der Sonne oder mal wieder mit Sport anfangen. Es sind kleine Gewohnheiten draus geworden, bzw. im Falle von Sport und Gitarre war ich mittendrin, mir das als Habit anzueignen.
Was ist das schlimmste, was in der Phase, wo man neue Gewohnheiten aufbauen will, passieren kann?? Richtig, Urlaubsmodus.
Und der hat sich zwangsläufig eingestellt im Familienurlaub...wirklich planen konnte man selten was, weil ohh lass Mal Omma Oppa paar Dörfer weiter besuchen....ohh bei Tante Onkel wollen wir trinken...da Oppa Geburtstag...da Kirche (willkommen in den polnischen Dörfern)....yadayadayada.
Klar, Urlaub ist da um abzuschalten, Zeit mit der Familie zu verbringen, zu genießen....Cheat Week darf ruhig sein.

Nur, jetzt bin ich seit zwei Wochen wieder zu Hause...und die Tatsache, dass ich schreibfaul geworden bin, sagt einiges aus. Gut, hätte auch heißen können, dass ich plötzlich n erfülltes Leben habe mit Job hier, Hobbies da, HBs dort und die restliche freie Zeit zum Entspannen nutze und nichts mehr mitteilen muss, um happy zu sein, lol.
Ne, schreibfaul triffts gut, und das trifft auch auf den restlichen Alltag zu. De facto bin ich wieder im selbem Headspace wie zuvor. In der Phase zwischen "Irgendwas stimmt mit mir nicht, warum bin ich so letharg und angepisst" und "Jepp, Herr Natural, Depression"....nur halt vor dem Knall. Dieses Mindset "Ich will nie wieder in das Loch fallen, wo ich gerade herkomme"....irgendwie verpufft...I don't feel it right now...und das macht mir irgendwie Sorgen. In dieses Loch bin ich zwar noch nicht gefallen....mir ist gerade nicht nach Heulen zu mute...mir geht es gerade nicht so, als ob ich kotzen müsste....aber darüber hinaus geht auch nicht viel....diese Lethargie, diese Unzufriedenheit...diese beiden Sachen sind wieder zurück und so stark wie vor der Diagnose...Pennen um 5 und aufstehen um 12? Again? Check! Sport, spazieren gehen, Gitarre lernen? Alles sausen gelassen? Check!

Wisst ihr, ich hab heute beim Abwasch machen nachm Aufstehen so nachgedacht, was mich in Moment einfach runterzieht und wie ich da rauskomme. Kam einfach so in den Kopf. Mein Kopf hat schon drüber nachgedacht, bevor ich richtig wach war. Ich musste das einfach irgendwie verarbeiten....
Und hier tatsächlich noch n positives Update...ich hab nach der Reise noch n Bewerbungsgespräch in Köln gehabt. Spieleentwicklung fürn Browsergame...nichts spektakuläres für mich, und eigentlich auch n Bereich, wo ich nicht hinwollte, jetzt wo ich mich eh von Games erstmal loseisen wollte und ohnehin eher in den Consulting-Bereich gehen wollte.
Aber trotzdem hoffe ich irgendwie heimlich, dass ich die Stelle kriege. Und höchstwahrscheinlich werde ich diese Stelle auch annehmen, wenn die Bezahlung stimmt...warum?
Um endlich mal n Fuß in die Tür zu kriegen...in die Tür, wo "eigenes Leben" draufsteht. Und da ist mir mittlerweile fast schon egal, in welcher IT-Branche das ist, solange ich für einen Jahr gescheit von Leben kann und danach immer noch weiterschauen kann.
Warum? Weil ich mal wieder Freunde besuchen will....Freunde endlich mal selber einladen will...mal wieder Salsa und Bachata tanzen will...ins Gym gehen will...in die Bar oder in die Disko gehen will (und nicht mehr 1,5h mitten in der Nacht für den Heimweg dabei brauchen)...Wakeboarden im Sommer oder Snowboarden in den Bergen will...Urlaub machen...Pokerturniere veranstalten...oder generell n Spieleabend...Festivals besuchen...und und und. Das Leben hat so viel zu bieten. Wenn man Geld hat...oder Gesellschaft...oder beides...je nachdem, was man wo machen will....geht alles, von gerade von ersterem braucht man oftmals nur wenig bis gar nüchts.
Aber ganz ohne Geld, ohne Job, ohne "Mission" (und sei es halt für ne Zeit, regelmäßig früh aufzustehen, um sich n Dach überm Kopp zu finanzieren) geht es dann wiederrum doch nicht. Und wenn man in ner Ortschaft wohnt, wo man schon als Teenager recht wenig Kontakte hatte und sich diese durch Studium, Beruf der anderen oder zerbrochene Freundschaften noch verdünnt haben, naja...gibt mir halt gerade so das Gefühl, hier in der Sackgasse zu sitzen. Ich hoffe, ihr wisst, was mir da durchm Kopf geht.

Der Post entsteht gerade etwas unter Zeitdruck, weil ich gleich noch zu nem alten Wing fahre...sind noch bei nem gemeinsamen Kumpel eingeladen. Das Jahr 2019 verabschieden.
Truth be told, das Jahr schieße ich verdammt gerne in den Himmel, aber mit den beiden (+deren Freundinnen, eine kenne ich bereits) gemeinsam ins Jahr 2020 zu gehen, macht das ganze doch versöhnlicher für mich. Ich freu mich schon n Stück auf den Abend...und irgendwie auch auf 2020.
Weil here's the point....irgendwie hab ich das Gefühl, dass 2020 ein Make-n-Break-Jahr für mich wird....was das Thema Depression betrifft, aber irgendwie auch meinen generellen Lebensweg. Vll. auch weil neuer Lebensabschnitt. Ich bin aber (auch wenn sich der Post gerade nicht so liest) irgendwie guter Dinge, was das kommende Jahr betrifft. Ein Job, eine eigene Wohnung, ein Neuanfang und die Sache könnte wieder anders aussehen. N Allheilmittel ist es definitiv nicht...das ist klar....Aber vll hängt meine Depression nur mit meiner Lebenssituation zusammen, mit der ich einfach von Grund auf unzufrieden bin...vielleicht sitzt das Problem doch ne Ebene tiefer...aber so oder so glaube ich, dass sich in dem Fall das Leben wieder nach oben entwickeln wird. Das Thema Therapie hab ich aber nicht vergessen, aber da die Zeit drängt, würde ich gerne die Tage darauf und auf eure Antworten eingehen.

Jetzt würd ich mich aber schon gerne fertig machen für den letzten Abend des Jahrzehnts. Bis dahin wollt ich das hier schon mal loswerden. Damit ich wenigstens ein bisschen weniger Ballast mit ins Jahr 2020 nehmen kann....und mit nem kleinen Lächeln nach vorne schauen kann 🙂

Euch allen aber auf jeden Fall n guten Rutsch,
ich wünsch euch das Beste für das neue Jahr...auf, dass 2020 noch geiler für jeden von uns wird als noch dieses Jahr ;-)

Grüße :hi:

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Am 31.12.2019 um 17:58 , TheNextNatural schrieb:

Noch ein anderer (negativer, is halt so) Punkt, den ich wegen der Reise anmerken muss.
Man kommt nach der Diagnose Depression mit einem Gefühl raus, jetzt hat das Kind einen Namen, ich kann jetzt schauen, wie ich damit umgehe.
Habe ich auch gemacht, ich habe echt angefangen, öfter raus zu gehen, nur begrenzt Kaffee zu trinken, gesünder zu schlafen und hier und da mal etwas gutes für mich getan wie z.B spazieren gehen in der Sonne oder mal wieder mit Sport anfangen. Es sind kleine Gewohnheiten draus geworden, bzw. im Falle von Sport und Gitarre war ich mittendrin, mir das als Habit anzueignen.
Was ist das schlimmste, was in der Phase, wo man neue Gewohnheiten aufbauen will, passieren kann?? Richtig, Urlaubsmodus.
Und der hat sich zwangsläufig eingestellt im Familienurlaub...wirklich planen konnte man selten was, weil ohh lass Mal Omma Oppa paar Dörfer weiter besuchen....ohh bei Tante Onkel wollen wir trinken...da Oppa Geburtstag...da Kirche (willkommen in den polnischen Dörfern)....yadayadayada.
Klar, Urlaub ist da um abzuschalten, Zeit mit der Familie zu verbringen, zu genießen....Cheat Week darf ruhig sein.

Ja, sowas kann einen echt rausbringen und dann wieder damit anzufangen.... 😄

Am 31.12.2019 um 17:58 , TheNextNatural schrieb:

Der Post entsteht gerade etwas unter Zeitdruck, weil ich gleich noch zu nem alten Wing fahre...sind noch bei nem gemeinsamen Kumpel eingeladen. Das Jahr 2019 verabschieden.

Schön, das du zu Silvester rausgekommen bist. 🙂

Gerne ein Update von dir. 

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Hallo zusammen :hi:

Oh, welch Zufall....ich hab in den letzten Tagen tatsächlich mal wieder daran gedacht, hier mal ein Update zu liefern, weil ich doch schon inaktiv gewesen bin seit dem Jahreswechsel 😄

Gut, ein wenig schreibfaul bin ich dann doch geworden, aber das kann ich mir auch höchstens am Wochenende vorwerfen lassen...gibt nämlich ne richtig gute Neuigkeit (die mich allerdings zeitmäßig doch schon was einspannt)....

Ich. Habe. Einen. Job!  :yahoo:

Meinen ersten Vollzeitjob um genau zu sein. Gut, nicht mein Traumjob. Wer meinen Thread hier verfolgt hat...
 

...wird wissen, dass ich ursprünglich auf der Suche nach einem IT-Consulting-Job gewesen bin.
Nach mehreren erfolglosen Anläufen (die ich aufgrund der Depression auch ehrlich gesagt nicht mehr so wirklich gesucht habe...also neue Bewerbungen abfeuern, nachdem die Absagen eintrudelten) bin ich dann über Xing mit einem Recruiter in Kontakt getreten....der mir dann auch versucht hat, Consulting-Jobs anzudrehen (ich hab ihn auch mehrfach daran erinnert, lol).

Naja, die Jobangebote waren okay, aber keine Ultraburner dabei..nicht, wonach ich jedenfalls gezielt gesucht hätte. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Recruiter war mir aber auch klar, woran es liegen könnte...8 Jahre studiert...nur für den Bachelor...mit ner 3,x...ohne Berufserfahrung in der Branche...ohne private Projekte. Da sieht so ein CV schon wie n Dödel-Lebenslauf aus.....klang glaubhaft für mich, da alles andere als überraschend. Von daher hab ich meine Kriterien dann doch etwas breiter gefächert.
Klar kann man jetzt sagen, wenn man nicht selber sucht, muss man sich mit dem zufrieden geben, was man bekommt. Aber ich muss ehrlich sagen, es hat mir in der Phase der totalen Niedergeschlagenheit echt geholfen, die Bewerbungsgespräche zugespielt zu bekommen anstatt sich selber noch durch Stellenausschreibungen und CV-updaten zu quälen. Ich musste einfach nur sagen "Passt mir" oder "Nö" und dann zum Termin antanzen.....und trotz all der Niedergeschlagenheit....eins hab ich trotz all dem noch im Hinterkopf gehabt:
Auf keinem Fall verkaufe ich mich unterm Wert....wenn mir die Stelle nicht gefällt...Wenn mir das Gehalt nicht gefällt....dann nehme ich die Stelle nicht an. Punkt.
Ich war sogar tatsächlich dabei, Hartz 4 zu beantragen, obwohl es mir eigentlich gegen den Strich geht, zu hartzen. Aber a) für den Übergang wenigstens keine finanziellen Sorgen und b) hab ich ernsthaft daran Interesse gehabt, über dem Jobcenter Ausschau nach einer passenden Stelle zu halten....nur so weit kam es schon nicht mehr...

..und da war auch n Stück "law of Attraction" dabei, denk ich mal 😄 Ich hab noch n Bewerbungsgespräch in Köln vermittelt bekommen. Und während ich bei den anderen Gesprächen schon gehofft habe "Boah hoffentlich wollen die mich nicht!",  hatte ich dort zum ersten Mal das Gefühl gehabt "Hey, hier könnt ich es mir echt gut vorstellen."
Und zack, kam auch schon nach den Feiertagen die Zusage. Gehalt war auch punktgenau auf mein persönliches Minimum, wo ich ohne zu verhandeln zugesagt hätte...plus Gehaltserhöhung nach der Probezeit. Für den Einstieg not bad.
Eine Woche später, Mitte Januar, hatte ich da auch schon direkt meinen ersten Arbeitstag^^. Und nun bin ich schon 3,5 Wochen dort und hab mich schon recht gut akklimatisiert.
Jetzt bin ich Front-End-Entwickler in der Browserspiel-Branche...in Kökn. Nichts weltbewegendes, aber der ganze Rest hat halt gepasst....auf jeden Fall deutlich besser als die anderen Stellen. Und es ist verdammt gut angebunden in Kölle. Muss dann von meiner Heimatstadt aus halt 2h von Haustür zur Haustür pendeln....20h/Woche nochmal obendrauf nur fürs Rumgegurke liest sich halt viel. Aber a) muss ich nur einmal umsteigen, und zwar in die U-Bahn...d.h. ich kann mich 1,5h lang pro Fahrt mit irgendwas beschäftigen....sei es Polnisch lernen, was lesen oder einfach nochmal bisschen pennen...oder socializen (was ich so langsam mal auf die Liste packen könnte^^). Und b) ist es auch nur kurzfristig...ich halte nach wie vor an meinem Plan fest, von zu Hause auszuziehen und endlich mal selbstständig zu leben. Und wenn somit zur Work-Sleep-Balance noch ein bisschen Life dazukommt, anstatt im Zug zu sitzen...ein guter Grund mehr fürn Umzug. Schließlich hab ich gezielt nach ner Großstadt gesucht, und da kam halt Düsseldorf oder Köln in Frage. Jetzt is es halt Köln.

Von daher sieht mein Plan aktuell wie folgt aus. Ich mach es einfach so, wie es mein bester Kumpel und Ex-Kommilitone gemacht hat. Wenn mir die Stelle nicht massiv gegen den Strich geht (und Stand jetzt ist es auch nicht der Fall...okay, Bugfixing nervt, aber das hat man in der IT wohl überall), dann zieh ich den Job min. 1 Jahr durch. Also 2020 durch. Dann kann ich etwas gescheiter evaluieren, wohin es weiter gehen soll. Bleib ich da? Doch nochmal ne Consulting-Stelle? Studium nebenbei? Oder doch direkt das "vorläufige Endziel" Digital Nomad einschlagen? Da hab ich noch genug Zeit, um mir das durchm Kopf gehen zu lassen und ist auch ohnehin n anderes Thema.
Vorrangig ist jetzt ohnehin erstmal der erste Flug außerhalb vom Nest. Eigene Bude. Eigenes Umfeld. Und die frisch gewonnene "Nicht-Mehr-Pendler-Zeit" nutzen und mir ein, zwei Hobbies etablieren und n Social Circle um mich herum in Köln aufbauen..mal unter die Leute kommen 🙂 Klar ist Köln teuer, aber mir reichen studentische Verhältnisse. Mir ist die Logistic wichtiger als die Größe. Wenn ich ne 25m²-Butze bekomme, aber dafür innerhalb von plus/minus 20-30 Minuten überall hinkomme, dann ist das schon ein Träumchen. Mittelfristig jedenfalls 😉

Was hat das alles nun mit mein Seelenleben zu tun? So einiges....drei große Faktoren spielen dabei ne Rolle:
-ich habe endlich wieder eine Mission.....irgendetwas, wofür ich aufstehen muss...auch wenn es 5 Uhr morgens ist (hab mich sogar überraschend schnell dran gewöhnt, wenn man bedenkt, dass ich 2019 noch vor 12 nicht ausm Bett gekommen bin). Irgendwas, was meinem Tag Struktur verleiht. Irgendeine Aufgabe, die es zu bewältigen gibt. Auch, wenn es nur Beruf und keine Berufung für mich ist, so macht es schon einiges mit mir. Ich fühl mich wohler...produktiver. Auch weil ich das bisschen Zeit, was für mich bleibt, auch sinnvoller nutze.
-keine Geldsorgen mehr. Zumindest ist der Schuldenberg getilgt. Berg ist verglichen mit anderen Schuldnern bestimmt zu viel gesagt. Ich konnte alles mit meinem ersten Gehalt abbezahlen^^. Aber wenn man n halbes Jahr lang nichts verdient hat, weil nur rumgedödelt + Limbo wegen dem Bachelorabschluss, der sich so in die Länge gezogen hat....da tut jeder Monat an laufenden Kosten weh; und sei es nur 200 Ocken pro Monat. Jede Menge Probs an meinen Eltern, die mich da finanziell noch unterstützt haben...jetzt selber sich um seine Finanzen kümmern zu können (und aus den Miesen raus zu sein) fühlt sich aber schon geiler an, als wenn man ständig pumpen muss....mit 30 wohlgemerkt.
-das Leben geht weiter. Und zwar nach vorne. Heute neuer Job, morgen neue Bude? Geplant ist es ja....und wenn die steht....neue Hobbies? Neues soziales Umfeld? Nach 1-2 Jahren genug Erfahrung für ne neue Stelle? Vielleicht sogar in ner ganz neuen Ecke der Welt? Wer weiß, wer weiß....aber so lange es nach vorne geht, geht es gut. Wohin es dann genau geht, wird man noch sehen....

Dafür, dass ich 40h/Woche arbeite + 20h noch am pendeln bin, geht es mir doch recht gut. Heute zum ersten Mal n scheiß Tag auf der Arbeit gehabt, wo ich schon wieder ein wenig in Richtung Niedergeschlagenheit abgedriftet bin....aber wenn ich morgen aus dem Bett komme, und ich fühl mich wieder so wie die letzten Wochen..zwar müde, aber bereit, den Tag in Angriff zu nehmen, dann hab ich schon einiges gewonnen 🙂 Ich werd aber auf mich acht geben, die Augen offen und die Ohren steif halten.

Und wie kann man am besten dafür sorgen, dass man morgen Bock auf aufstehen hat? Richtig....pennen gehen. Und das mache ich jetzt auch!
In diesem Sinne euch noch n schönen Abend...man liest sich...dieses Mal früher als erst nachm Monat :hi:


PS: hab an meinem Geburtstag und diese Woche tatsächlich die ersten Sets seit Monaten gemacht 😄
Während meiner depressiven Phase hatte ich nicht mals das Bedürfnis (und auch nicht das Selbstwertgefühl) gehabt, Frauen anzusprechen...im Gegenteil. Jetzt merke ich aber wieder, dass das Leben nicht mehr nur an mir vorbeizieh/ziehen soll....ich will wieder teilhaben. Ich hab wieder Lust auf flirten. Ich hab wieder Lust auf Menschen. Verbuche ich auch mal als Pluspunkt 🙂

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Hello again :hi: 

Lang, lang ist's her, als ich mich zuletzt blicken lassen hab...Februar...Mensch, wie die Zeit vergeht...

Hab seitdem ehrlich gesagt auch gar nicht mehr im Forum reingeschaut...und logischerweise auch keine Updates geliefert.

Naja, zuerst habe ich auch kein Bedürfnis daran gehabt...ursprünglich gabs auch nicht viel zum Updaten...ich ging meinen neuen Job nach, war nach wie vor am Pendeln, hab mir schon sogar eine Wohnung gesucht in Kölle...es ging mir so weit eigentlich ganz gut...hätte ich Zeit und Muße gehabt, hätte ich mich nochmal bemerkbar machen können hier...allerdings war Zeit und Muße Mangelware mit Vollzeitjob + 4h/Tag Rumgependel, den Rest habe ich dann lieber noch mit paar Kumpels verbracht oder samstags mit Streetgame - jepp, war sogar wieder auf Achse. Wie schon im letzten Post erwähnt, war ich eigentlich schon wieder in nem Headspace, wo ich mich über Dates und Flirten erfreuen konnte. Hatte sogar zwei Dates gehabt (wobei ich das letzte gern verdrängen würde 😄 ). Wenn man dann noch einen Umzug ins eigene Reich vor Augen hat, sich am Wochenende mit Kumpels treffen kann und unter der Woche dann mit den Arbeitskollegen rumnerden kann (Magic the Gathering regelt...und selbst D&D war mal angepeilt, lol)...joa, ich war wegen meiner mentalen Schoße noch nicht ganz überm Berg...aber auf dem besten Weg dahin!

Dass ich noch nicht endgültig überm Berg war, zeigte sich dann im Frühling.

Covid, der H****sohn --> Social Distancing

Social Distancing + erst noch im Dezember festgestellte mittlere Depression + Arbeitslosigkeit = supergeile Kombi

Jepp...habe während der Pandemie meinen Job wieder verloren. An Pfirsich erstmal nichts tragisches...die konkrete Stelle war für mich eh nur Mittel zum Zweck (auch wenn vieles da gepasst hatte) und nach wie vor bin ich mir nicht sicher, ob ich mit IT so richtig warm werde. Naja, ich wurde gegangen weil ich underperformed habe. Was auch der Wahrheit entspricht, auch wenn mir da die Umstände auf der Arbeit nicht so ganz gepasst haben. Ich meine, wenn ich per CV und Bewerbungsgespräch klar gemacht habe, dass ich zwar schon Programmiererfahrung habe, aber JavaScript + Framework, wovon ich noch nie was gehört hatte, von der Pike auf neu lernen muss, unser Front-End-Team dabei abgesehen vom Lead nur aus zwei Frischlingen besteht (einer davon ich) und die Firma sagt, ist alles kein Problem, du wirst angelernt, kannst dich in Ruhe einarbeiten, wird schon passen....cool.
De facto haben wir eigentlich nur Feuerwehr gespielt, weil das Programm verbuggt war und die Game Designer + Management mit dem Rollout-Termin einfach zu ambitioniert waren (anstatt uns mal in Ruhe eine reibungslos funktionierende Version proggen zu lassen, mussten parallel dazu noch Bonus-Features rein etc., aber das ist wohl Standard in der Gaming-Branche 😄).  Aber gut, die Schuld von mir abweisen kann und will ich nicht. Gerade wenn man eigenständig leben will, muss man sich selber die Frage stellen, was man selber an den Tisch bringt, und da muss ich halt zugeben...in  meinem Fall zu wenig. Immerhin hatte der zweite Neuling (auch dank seiner Skills, er war mit Programmieren deutlich firmer als ich) seine Stelle ja behalten...in meinen Augen auch verdient. Das muss ich auch schon auf meine Kappe nehmen, da bin ich schlicht und einfach an der Aufgabe gescheitert. Dass ich dann in meinem letzten Monat dort auf Home-Office umschwenken musste, war nur insofern ne Hilfe, dass ich weniger pendeln musste....aber zu Hause arbeiten? Fiel mir im Büro einfacher...du kommst da an...Arbeitsmodus. Du hast Feierabend....raus aus Büro, Arbeitsmodus aus. Wenn dann in der Konfi dein Arbeitskollege sagt "Ich zock mal ne Runde", du dann sofort deine Arbeit auch mal überm Haufen wirfst ("Mittagspause, hust"), deine Arbeitskollegen dann aber bis 9 fucken Uhr freiwillig noch weiter programmieren, während du n schlechtes Gewissen hast, früher Feierabend zu machen, weil du mit den eigenen Milestones noch nicht ganz fertig bist, aber nicht doof aussehen willst...ja, dann ist die Home-Office-Arbeitsstruktur komplett überm Haufen geworfen....aber wie gesagt, wär alles in der eigenen Hand gewesen...da muss ich mir keine Illusionen machen. Aber irgendwie war es genau die Lockdown-und-Home-Office-Phase, wo ich wieder komplett kaputt gegangen bin...einfach nur, weil mein Leben nur noch aus total halbherzigem Programmieren bestand...so gut wie alles andere fiel ja weg. Keine Freunde treffen, keine Hobbies, die man wieder in Angriff nehmen konnte (naja, Gitarre und HomeGym ausgenommen), ne Wohnung suchen hat erstmal keinen Sinn mehr gemacht...und die Spirale ging wieder nach unten

Wie gesagt, an für sich ist das kein Thema, den Job zu verlieren...einfach n neuen suchen und jut is. Wäre ich nach wie vor nicht so orientierungslos, wohin mit mir beruflich. Ich bin nach wie vor mit IT am strugglen, weiß nicht, ob es das ist, was ich über Jahre machen will. Was wäre aber die Alternative? Radio oder Motorsportjournalismus wäre erstmal ne Alternative, aber bisher konnte ich mich noch nicht so ganz durchringen, mich da irgendwo zu bewerben, zumal solche Plätze rar gesät sind bzw. es nicht so einfach ist, da reinzukommen...Limiting Belief spielt da aber sicherlich auch mit rein. Memo an mich selbst...einfach auf die ToDo schmeißen.
Sonst? Wenn ich nachm Job in der IT suche...online Stepstone oder so...werde ich erschlagen von 1000 Stellen, wovon aber vielleicht nur 10-20 passen, weil 5 Jahre Berufserfahrung oder so Zeugs oder doch nicht ganz das, was man selber möchte oder Vorkenntnisse in den Bereich null vorhanden...man kennts ja, ein wenig suchen und filtern bei der Jobsuche halt.
Klingt vielleicht nach Ausreden (und ist es wohl zum gewissen Extend auch), aber gerade mit Depression lässt man sich gerne mal von so nem Wust an Stellenanzeigen schnell demoralisieren. Gerade wenn man sich dabei ständig fragt "will ich das überhaupt?". Alles andere als ideal und schon gar nicht zielführend...aber das waren meine Gedankengänge halt in der Phase.
Gut, den Mai hab ich tatsächlich nur gechillt...Selbstfindungsphase *hust* Ich hab mich tatsächlich gefragt, wohin mit mir. Als aber 1-2 Monate vergangen sind, ohne selber eine klare Antwort darauf zu haben, fiels mir mit jedem Moment schwerer, sich da einen gescheiten Job zu suchen. Nebenjobs zur Überbrückung zu finden ist mit Covid sowieso sehr tricky, die meisten haben ja zu oder nur unter Auflagen wieder auf und dementsprechend auf Sparflamme....aber normale Vollzeitjobs in der IT sollte auch in der Pandemie dank Home-Office machbar sein...aber wie schon gesagt, tu mich schwer damit.

Ganz ehrlich, wenn Corona nicht gewesen wäre...ich hätte das Geld, was ich eigentlich für die Wohnung gespart habe, genommen, meine Tasche gepackt und einfach mal durch die Welt getingelt...dahin, wo mich die Füße und die Geldbörse hintreibt...Orte, die ich schon immer mal sehen (oder wieder sehen) wollte, besuchen...mal einen Lebenstraum erfüllen...dabei Deutschland für ein paar Monate hinter mir lassen...weg vom Computer...weg von Alltagstrott...einfach mal für paar Wochen oder Monate auf mich allein gestellt sein in der weiten Welt..mich notfalls mit Work&Travel übers Wasser halten...neue Eindrücke sammeln...und dabei bzw. danach mein Leben neu ausrichten...man hätt ich Bock drauf gehabt!

Stattdessen Lockdown...man kennt's ja. Gut, den Sommer konnte man am Niederrhein mehr oder weniger normal draußen verbringen (auch wenns von der Grundstimmung her naturgemäß bisschen anders war, aber es ging). Dementsprechend bin ich auch den Sommer über mit paar Leuten öfters am Samstag streeten gewesen...aber wenn man selbst dann metaphorisch aufs Fressbrett kriegt, während es bei den anderen deutlich runder läuft (ja, man sollte sich nicht mit anderen vergleichen, ich weiß...gewurmt hat mich das trotzdem) und dann deswegen so niedergeschlagen ist, dass man seinen besten Wing mit der Depression einweiht und sich dann anschließend vom Game komplett zurückzieht, weil man sich dann doch lieber erst um andere Baustellen kümmern sollte...naja, hätte ich machen sollen...stattdessen habe ich mich komplett zurückgezogen ---> Computerspielsucht ahoi!!!
Nichts gegen Spiele per se. Als interaktive Alternative zu Netflix und Sportschau kann mans ja durchaus genießen....aber wenn man es von vornerein nutzt, um den eigenen Pflichten aus dem Weg zu gehen (Arbeitsamt anhauen, Job suchen, nebenbei was anderes aufziehen zB) und nicht, um die Storyline oder das Kräftemessen online zu zelebrieren, sondern nur um sich irgendwie mit Eindrücken zuzubomben und abzustumpfen....ja, dann dreht sich die Spirale weiter runter.

Warum ich das alles jetzt schreibe?
Vielleicht, weil ich das alles hier einfach nochmal raus lassen musste....irgendwo abladen einfach.
Vielleicht, weil ich mich einfach mal wieder zurück melden wollte...ausgerechnet im PickUp-Forum. Und das soll schon was heißen. Schließlich war ich hier seit Februar nicht mehr. Und zum Thema PickUp (und damit irgendwo auch automatisch in dieses schöne Forum) komme ich dann wieder zurück, wenn es mit meinem Leben (nicht zwangsläufig mit meinem Liebesleben...nein mit dem Leben generell) wieder aufwärts geht oder gehen soll. Denn wenn ich eins aus diversen PU-Quellen eingehämmert bekommen habe, dann folgendes: Wenn ich Erfolg bei den Mädels und im Leben haben will, dann muss ich an mir arbeiten...mein Leben auf die Kette kriegen. Klar geht es hier auch um "aktiv werden, ansprechen, machen" und "DHV, Kino, CF"...alles cool und so 🙂 Aber was wird nicht nur im Forum (zu Recht) gerne propagiert: "Sei die beste Version von dir selbst!". Und das sollte (auch komplett unabhängig von Frauen, oder von anderen Leuten allgemein) ja die Grundprämisse sein. Jedenfalls ist es nicht mein Anspruch, mit 30 noch arbeitslos im Hotel Mama zu sitzen 😄 Ich will mehr vom Leben.
Egal aus welchem Grund ich wieder hierher komme...ich kann mich einfach mit dem Thema PickUp auseinander setzen, ohne dabei direkt im Hinterkopf zu haben "Krieg dein Leben auf die Reihe!". Tatsächlich spielt bei mir Dating eine untergeordnete Rolle (ist aber auch ein gewisser Motivator, das kann ich nicht verneinen). Aber für mich persönlich hängt PU und Persönlichkeitsentwicklung eng zusammen, einfach weil ich mit PU erst darauf aufmerksam geworden bin. Und so verschlägts mich wieder hierher...

Wie es mir gerade geht?
Tatsächlich gar nicht mal so schlecht. Und genau deswegen habe ich wieder das Bedürfnis gehabt, hier vorbeizuschneien.
In meiner Computerspiel-Suchtphase (der de facto seit dem Sommer ununterbrochen gewütet hatte) habe ich keinen einzigen Gedanken an Aufrisse verschwendet. In den schlimmsten Phasen irgendwo zwischen WoW, PS4, YouPorn, Bett und Selbstmitleid hin-und-her gependelt. Dass ich mal wieder mein Leben anpacken sollte, war zwar im Hinterkopf immer präsent, aber dann doch in der nächsten Zock-Orgie ertränkt.
Ich bin aber von dem ganzen Ablauf so fucken überdrüssig geworden, dass ich irgendwie gar keine Lust mehr drauf hatte....von einem Tag auf den anderen dachte ich mir nur "Das soll alles sein?". Plötzlich hatte ich wieder das Bedürfnis, endlich mal nochmal in meinem Leben noch einmal durchzuwischen und zu sagen: "Weißte was? Ich regel jetzt meine Sachen. Ich melde mich nochmal beim Arbeitsamt, was ich so lange verschleppt habe. Ich antworte auf die Mails von Recruitern, die zwischendurch eingetrudelt sind. Ich suche was neues. Ich verfolge die Hobbies, die ich auch im Lockdown anpeilen kann...Gitarre zB". Alles, was ich eigentlich im Lockdown so gut machen konnte, prasste so nach und nach wieder in meine Birne ein. Mit dem Unterschied, dass ich wieder verdammt Bock drauf habe, einfach WEIL ich keinen Bock mehr habe, den Alltag wieder in den o.g. Sumpf zu ertränken.
Ich hab Bock auf das, was ich eigentlich schon im 1. Lockdown längst hätte machen sollen....Monk-Phase statt Computersucht. Ich will stärker aus der Phase rauskommen wie ich reingegangen bin (was im 1. Lockdown noch das genaue Gegenteil war).

-Ich will körperlich und mental wieder fit sein. Ich versuche, morgens nach dem Aufstehen eine Runde Yoga zu etablieren (bisher unregelmäßig) und abends will ich mit Homegym wieder anfangen...ich will bis Frühling in Shape sein und etwas Muskelmasse aufbauen. Auch will ich bis Frühling wieder endgültig in nem Headspace sein, wo Depression vorerst keine Rolle mehr spielt (und wo ich mich besser wappnen kann, sollte doch so ne Phase wieder kommen)
-Ich versuche auch, wieder das Gitarrenspielen lernen zu etablieren. Ich nehme wieder öfter die Klampfe in die Hand (wenn auch da unregelmäßig). Außerdem will ich bis nächsten Frühling Polnisch halbwegs flüssig können (schriftlich kann ich schon simplere Konversationen halten, was keine schlechte Basis ist)
-Ich habe mal zwischenzeitlich angefangen, zu streamen. Das ist leider eingeschlafen, weil ich privat arge Probleme mit meinem Dad hatte, was schon fast dazu geführt hatte, dass ich Hals überm Kopp ausgezogen wäre...mittlerweile hat sich die Lage beruhigt und ich will nächste Woche es gerne nochmal probieren...ich hab gemerkt, dass mir das streamen grundsätzlich mehr Spaß macht, einfach weil da bei mir das Unterhalten von Leuten mehr im Vordergrund steht als das eigentliche Spiel. Gerade in Hinsicht auf die Rumsumpf-Phase bin ich da aber vorsichtig...gibt auch Formate, die nichts mit Gaming zu tun haben, ich habe auch schon ein paar Ideen...viele von denen machen aber nur Sinn, wenn die entsprechende Fanbasis da ist oder wenn ichs gemeinsam mit nem Kumpel mache...aber das ist wieder n anderes Fass, was ich aufmache gerade
-Ich will am Wochenende parallel zu Windows nochmal Linux draufschmeißen...und diese Hälfte meiner Festplatte dann einfach nochmal zum Programmieren nutzen....einfach mal ein wenig rumtesten und gucken, ob ich nochmal damit warm werde, wenn ich da wieder reinkomme, mal ein paar kleine private Projekte mache und schaue, ob ich mich mit der IT-Materie besser arrangieren kann, wenn ich mehr Kenntnisse und Erfahrungen habe
-Ich habe irgendwie voll Bock auf Fotografie bekommen. Spiegelreflex und so. Eigentlich erst aus der Not geboren, weil ich zu Lockdown-Zeiten gerne noch mal online Game auspacken würde, aber schlicht nur Bullshit-Fotos habe, aber je weiter ich den Gedanken gesponnen habe, desto mehr habe ich gedacht, warum mal nicht ausprobieren...Mir fehlt zwar noch ne Kamera, aber zufällig hat mein Dad unabhängig von mir die selbe Idee gehabt (wenn auch zu nem anderen Zweck logischerweise, lol)...wenn er sich ne Kamera zulegt, würd ich sie mir bei Zeiten, wo er unter der Woche auswärts ist, bunkern und schauen, ob das Interesse auch nachhaltig vorhanden ist, um daraus n Hobby zu machen...bis dahin ist der Punkt hier auf Halde

Gerade die ersten beiden Punkte will ich unter dem Motto "Stärker aus Corona rauskommen" ganz dick hinter die Ohren schreiben und auf jeden Fall etablieren.
Die anderen will ich auf jeden Fall näher verfolgen und schauen, ob ich da langfristig Bock drauf habe. Einfach die Corona-Phase nutzen und bisschen rumprobieren...schauen, was Sinn macht und was nicht. So lange ich parallel dafür sorge, dass ich meine Lebensumstände hingebogen bekomme!! Genug Zeit für das alles habe ich ja in Moment.

Ich merke gerade, wie ich wieder aus dem Loch rauskomme...wie ich mir da selber am Schopf packe...jetzt heißt es nur noch, weiter rausziehen...am Ball bleiben. Nicht wieder zurückfallen lassen. Den Lockdown zu meinem Vorteil nutzen...kein Stillstand mehr! Ich bin wieder in dem Headspace, wo ich die Dinge nach vorne schieben will...und damit geht es mir schon deutlich besser als in den letzten Monaten. Es ist nicht (mehr) alles so düster, wie es sich in diesem Post gelesen hat.

In dem Sinne, man hört wieder von mir...hoffentlich mit guten Nachrichten :hi: 

Euch jedenfalls n geiles Wochenende...macht was schönes draus!

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Gast

Schöner Text, danke fürs Update.

Ich kann wandern sehr empfehlen, das geht im Lockdown und macht den Kopf frei. Regelmäßig gemacht hilft mir das super.

Kamera kannst du dir gebraucht kaufen. Nen alten Body bekommst du für kleines Geld. Objektive sind teuer da geht aber auch was bei den Kleinanzeigen. Nicht die Kamera macht gute Bilder sondern du. (Will sagen das es irgendwie frustrierend ist wenn man so ein Topteil hat und die Bilder trotzdem nix werden ;-))

bearbeitet von Gast

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Nicht direkt wandern, aber ausgiebige Spaziergänge mache ich mittlerweile recht häufig. Von meiner Bude aus kann ich in einer Richtung in die Innenstadt laufen, in die anderen Richtung bin ich in 2 Minuten nur noch von Kuhwiesen umgeben 😄 Für jede Stimmung was dabei...und wenn mir gerade nicht nach "einfach Kopf freikriegen ist" klingel ich nebenbei bei nem Kumpel durch, von den ich länger nichts gehört habe 🙂 Also das habe ich tatsächlich etabliert mittlerweile

Jop, bei den Kameras hatte ich genau den selben Gedanken gehabt....bzw mein Dad guckt schon für sich bei Ebay-Kleinanzeigen nach ner guten, günstigen Spiegelreflex mit Standard 18-55mm-Objektiv. Wenn er sich dann doch dagegen entscheidet, dann greife ich dafür in die Tasche und hole mir selber eine...wenn es dann wirklich ein neues Hobby werden sollte, kann man Gedönse wie Stativ, Teleobjektiv oder was auch immer man für seinen Zweck braucht, auch nachher dazukaufen. Sehe es genau wie du: wenn man nicht weiß, wie man mit ner Kamera umgeht oder sich nur halbherzig mit Techniken auseinander setzt, bringt auch High-End-Gedönse nix

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Gast
vor 10 Stunden, TheNextNatural schrieb:

Standard 18-55mm-Objektiv.

Das lass besser sein, das Ding wird nicht umsonst den Einsteiger-Kameras mitgegeben. Das ist so schlecht das es einfach nur Lust auf mehr machen soll.

Wenn du magst besorg dir die 50er Festbrennweite. Für den Preis sind das ne echte Perlen, sowohl bei Canon als auch bei Nikon und man kann damit schon viel lernen (Tiefenschärfe usw.). Das wirst auch in Jahren noch gerne nehmen wenn du es drauf hast. Ich kann sehr empfehlen erstmal ganz klein zu starten und das Material ausgiebig zu benutzen. Nach einem halben Jahr weißt du was dir fehlt und kannst dann sehr genau ergänzen. Habe schon viel Kohle für Technik ausgeben, die ich nie wirklich nutze/ausreize.

Deine Umgebung ließt sich gut für mich. Wichtig ist nur das man dran bleibt und auch raus geht wenn man eigentlich keinen Bock hat. Disziplin ist da so ein Schlüssel bei mir.

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Das einzige was mir geholfen hat aus diesem Sumpf herauszukommen war ein Job mit Verantwortung.

Nur dadurch bekam ich Struktur in Form eines geregelten Tagesablaufs, der zwar flexibel, aber eben nicht völlig offen war. Das alleine hätte aber nicht gereicht. 

Für mich brauchte es auch noch den Faktor Verantwortung. Ich musste wissen dass es ohne mich nicht reibungslos laufen wird und im Bett bleiben, oder nur halherziges Gewurschtel deshalb keine Option war.

Alles Andere hat nie gefunzt. Ich konnte mir soviele gute Vorsätze notieren wie ich wollte, umgesetzt habe ich sie entweder gar nicht, oder nur kurzeitig bzw. halbherzig.

Die Depression ist dadurch aber nicht komplett weg. Das ist so ähnlich wie mit einem trockenen Alkoholiker. Wenn ich wieder in den Studimodus zurückfalle durch zu langes Gammeln z.B. im Urlaub, dann riskiere ich dadurch auch die Depression wieder zu füttern und wieder stärker hervortreten zu lassen.

 

 

 

 

 

bearbeitet von J.R.C.
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