Identitätskrise durch Entwicklung

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Gast

Hallo,

ist es normal, dass man während der Persönlichkeitsentwicklung

in eine Identitätskrise fällt?

Hab in den letzten 5 Jahren sehr viel dazugelernt, viele wichtige Dinge

immer wieder durchgelesen und verinnerlicht (Psychologie aus allen Bereichen, Knigge, PU, uvm,

also alles auf ca. 70 Din-A4-Seiten zusammengefasst...). Fast wie ein 5 jähriges Studium.

sodass sie jetzt unbewusst ablaufen, wodurch sich mein Charakter

extrem verändert hat. Im Prinzip wie eine Gehirnwäsche.

Wenn ich so zurückblicke fühl ich mich wie ein ganz anderer Mensch.

Einerseits bin ich jetzt viel ausgeglichener und freundlicher, und sehe alle Menschen als gleichwertig,

anderseits fühl ich mich total leer, weil frühere "inkorrekte" Verhaltensweisen einfach nicht mehr da sind, die mein Ego

gepusht haben.

bearbeitet von Gast

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Gast

Problem ist auch, dass ich nicht mehr so interessiert an meinen früheren Freunden bin,

und wegen meinem absolut unsozialen selbständigen PC-Job und unsozialem Hobby

kaum neue Kontakte aufbaue. Deshalb zur Zeit auch kein Sex, gehe nur ab und zu ins Bordell, und kaum Treffen mit Freunden.

Also ich bin so ca. zu 99% im Monat alleine. Deprivation, mit den üblichen Symptomen.

Hinzu kommt noch, dass meine Firma wegen neuen Innovationen so langsam den Bach runtergeht.

Man kann da auch nichts machen, ist ungefähr so wie damals mit den Videotheken.

Denke, dass es in 5 Jahren vorbei ist mit meinem Job. Baue mir nebenher deshalb neue Standbeine auf.

Ist halt sehr ungewiss, ob das was wird.

Fühl mich gerade ein bißchen wie ein Wolfskind, das sich zwar jetzt zu "benehmen" weiß, aber es nicht anwendet.

Es ist wohl eine Mischung aus Angst, dass es nicht so klappt wie ich es mir vorgestellt hab und Unmotiviertheit,

weil alle Grundbedürfnisse einfach nicht erfüllt sind. Ein kleiner Teufelskreis.

 

 

bearbeitet von Gast

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vor 2 Stunden, DA7 schrieb:

Hallo,

ist es normal, dass man während der Persönlichkeitsentwicklung

in eine Identitätskrise fällt?

Nö.

Weil du ja idealerweise deine Persönlichkeit entwickelst und verfeinerst, und das verstärkst was dir guttut, weniger davon lebst was dir nicht guttut.

Auf den ersten Blick klingt das als ob du mit der Brechstange versucht hättest dich zu verändern, aber nicht in eine Richtung die "du bist".

vor 2 Stunden, DA7 schrieb:

aum neue Kontakte aufbaue. Deshalb zur Zeit auch kein Sex, gehe nur ab und zu ins Bordell, und kaum Treffen mit Freunden. 

Fehlt dir dabei was?

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Gast

Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst mein Problem zu lösen.

Grundsätzlich habe ich nur das aus den Büchen und Videos rausgeschrieben,

was mir nach längerem überlegen zugesagt hat. Also eigentlich passt es schon.

Das "Du" entwickelt sich ja aus Erziehung, Erfahrungen, Genetik, uvm...

Hätte ich das von Anfang an so gelernt wie es in den Büchern steht wäre das ja auch ich.

 

Es fehlt schon was, so langsam vermute ich dass es einfach nur eine Art Deprivation

ist mit den üblichen Symptomen. Bin zu 99% im Monat alleine.

Vermutlich wären da schon viele nach 1 Woche durchgedreht.

Heißt, ich kann im Moment gar nicht sagen, wie ich drauf wäre,

wenn das nicht der Fall wäre. Vermutlich deutlich besser.

Dieser deprivierende Zustand ist jetzt schon seit 1 Jahr so.

Komm mir oft vor wie in Einzelhaft.

 

 

bearbeitet von Gast

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Gast

Das ist die große Preisfrage.

Durch meine Selbständigkeit bin ich halt täglich 7-8 Stunden alleine.

Bekannte haben meistens nur Lust am Wochenende was zu unternehmen,

weil sie sich abends von der Arbeit erholen wollen, wo sie eh schon genug mit Menschen zu tun hatten.

Haben abends also kein soziales Bedürfnis mehr.

 

Dann hab ich noch ein Hobby, dass mir Spass macht,

aber auch nur alleine machen kann, weil es hier keine gibt, die das ausüben,

wenn müsste ich dafür täglich 20km hin- und 20km zurückfahren um Gleichgesinnte zu treffen.

Kommt für mich finanziell und zeitlich nicht in Frage.

 

Im Prinzip müsste ich meinen Job aufgeben, wenn ich wenigstens tagsüber soziale Kontakte haben will.

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Gast

Beschreibt mein Problem und auch für einen Großteil der Gesellschaft ganz gut:

 

 

bearbeitet von Gast

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Du hast dich offenbar fünf Jahre mit Psychologie und sozialer Entwicklung beschäftigt.

Was ist deine Theorie, weshalb du niemand kennst der regelmäßig auch mal unter der Woche Zeit hat?

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Gast

Da absehbar ist das du deinen Job verlieren wirst, was wirst du tun?

Was hast du - außer die 70 DIN A4 Seiten zu schreiben, an deinem Leben verändert?

bearbeitet von Gast

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Deine Probleme sind emotionaler Natur und wie schon viele andere vor dir, glaubst du diese kognitiv, sprich im Kopf, lösen zu können. 

An solchen Sachen kannst du nur in Beziehungen arbeiten. Ob freundschaftlicher, intimer oder professioneller Natur.

Du bist offensichtlich in einer Arbeitssituation der dein Bedürfniss nach Nähe zum Opfer fällt. Schau, ob es dir Wert ist das irgendwie auszubalancieren.

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vor 9 Stunden, Jo_Fu schrieb:

Du bist offensichtlich in einer Arbeitssituation der dein Bedürfniss nach Nähe zum Opfer fällt.

Kleiner Einwurf: Könnte auch sein das er in einer Arbeitssituation ist die sein Bedürfnis nach Distanz schützt. Oder früher hat, und jetzt hat sich in ihm was verändert weshalb das zim Problem wird.

Weil, hat ja doch meistens einen inneren Grund wie wir uns das Leben einrichten. 

Nur als Denkanregung für den TE.

bearbeitet von Helmut

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Gast
vor 17 Stunden, Helmut schrieb:

Was ist deine Theorie, weshalb du niemand kennst der regelmäßig auch mal unter der Woche Zeit hat?

Ich wohne in einem kleinen halbtoten Kaff, wo es nicht mal ein Zentrum gibt.

Einige aus meinem Freundeskreis sind weggezogen,

haben Kinder, Freundin, oder sind abgestürzt,

oder unsere Interessen haben sich zu arg verschoben,

sodass eine unangenehme Spannung herrscht.

Hab mich durch den Job an das alleinsein "gewöhnt".

hab dadurch sogar ein leicht feindseliges

und egozentrischens Verhalten entwickelt,

was ja ganz normal ist, wenn man so lange isoliert ist.

Hätte ich dieses Psychologiezeugs nicht gelernt

wäre ich wohl schon total am Boden zerstört.

Leute die sich abends treffen kennen sich ja nicht selten über

Studium, Job oder Hobby. Das fällt ja alles bei mir weg.

Hinzu kommt noch, dass ich mich mit vielen Menschen

nicht so verbunden fühle, und es schwer ist jemanden zu finden,

auf den ich richtig Bock hab, und mich sogar pusht.

Viele sitzen lieber vor ihrem Handy oder Pc statt sich zu treffen.

Gibt es sicherlich noch mehr Gründe, das sind die,

welche mir gerade eingefallen sind.

z.B. noch dass ich üblen genetischen Haarausfall

habe und jetzt seit 2 Jahren mit ner Glatze rumlaufen muss.

Ich seh jetzt halt so aus wie ich gar nicht aussehen will. (auch wenn sie mir steht, sehe jetzt aus wie ne Mischung aus Hitman und Bruce Willis. Zumindest sagt man mir das.)

Und das für immer. HT geht bei mir nicht.

 

vor 15 Stunden, Sam Stage schrieb:

Da absehbar ist das du deinen Job verlieren wirst, was wirst du tun?

Was hast du - außer die 70 DIN A4 Seiten zu schreiben, an deinem Leben verändert?

Es ist nicht 100% absehbar, dass es endet, aber ich schätze zu 80%.

Baue gerade mehrere Standbeine auf.

 

Einiges, Alltagsroutinen, Denkweisen, Verhalten gegenüber

andere, Ernährung, Sport, uvm...

 

vor 43 Minuten, Helmut schrieb:

Könnte auch sein das er in einer Arbeitssituation ist die sein Bedürfnis nach Distanz schützt. Oder früher hat, und jetzt hat sich in ihm was verändert weshalb das zim Problem wird.

Sagen wir so, ich war noch nie ein Fan von Teamarbeit,

ich liebe es alles alleine aufzubauen, ohne dass mir jemand reinredet.

Und bringe mir alles autodidaktisch bei.

Ich hab jetzt auch nicht das Verlangen nach extrem viel sozialen Interaktionen,

weil ich doch eher introvertiert bin,

mir würde es schon reichen, wenn man sich 3-4mal pro Woche für 2-3 Stunden sieht.

Nur ist seit 1 Jahr so gut wie gar nichts mehr los.

bearbeitet von Gast

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Wenn ich deine Antwort betrachte, dann hat Helmut die richtige Perspektive gegeben. Mein Eindruck ist, dass du Schwierigkeiten hast die Verbindung zu dir zu finden - mehr noch als diebzu anderen Menschen.

Am Anfang sagst du, dass deine Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden. Jetzt schreibst du, dass dein Verlangen nach "extrem" vielen sozialen Interaktionen gering ist. (Lass uns mal das extrem streichen. 99/100 wollen und müssen auch nicht "extrem" sozial sein).Das sieht nach einem klassischen Konflikt aus. Dein Verstand arbeitet deiner inneren emotionalen Welt nicht zu, sondern gegen. Du hast offenbar vereucht damit einige Probleme zu lösen in letzter Zeit(Bücher lesen, Listen schreiben, Standbeine aufbauen), aber es hat dich trotzdem unzufrieden zurückgelassen.

Ich glaube was du brauchst ist menschliche Interaktion- auf einer "primitiven" emotionalen Ebene. Auf dieser bauen Menschen Verbindung zueinander auf. Gelingt dir das nicht, kann ein Schritt zum Psychologen ratsam sein. Dort kannst du dir einer Menge gewahr werden.

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Gast
vor 3 Stunden, Jo_Fu schrieb:

Ich glaube was du brauchst ist menschliche Interaktion- auf einer "primitiven" emotionalen Ebene. Auf dieser bauen Menschen Verbindung zueinander auf.

Dann tendierst Du also auch eher dazu,

dass es eine Deprivation ist, mit den üblichen Symptomen?

Bin extrem ruhig geworden, wenig Interesse an Menschen, usw...

vor 4 jahren hab ich noch Frauen in Clubs auf dem Schoss gehabt,

dann gings aus beruflichen Gründen abwärts,

wo ich mich für 2 Monate komplett isoliert hab, und 14h täglich arbeiten musste,

auch samstags und sonntags.

 

Im Moment bin ich komplett anders drauf.

Viele, die mich von früher kennen, wundern sich, was bei mir los ist.

Ist hoffentlich echt nur die Deprivation, und das primitive fehlt.

bearbeitet von Gast

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vor 17 Stunden, DA7 schrieb:

Dann tendierst Du also auch eher dazu,

dass es eine Deprivation ist, mit den üblichen Symptomen?

Ich find es übrigens total spannend das du seit Beginn des Threads diri selbst eine Art Diagnose zuschreibst.

Woher kennst du diesem Terminus, und was genau würde es dir nützen auf diese Frage jetzt ein Ja oder Nein zu bekommen?

Am 25.10.2019 um 20:51 , DA7 schrieb:

Leute die sich abends treffen kennen sich ja nicht selten über

Studium, Job oder Hobby.

Die Leute dich ich regelmäßig treffe kenne ich nicht über diese drei Dinge. Es muss also offenbar auch noch andere Wege geben.

 

Zwei Sachen fallen mir auf.

1) Irgendwie hat dein Kopf total viele Erklärungen warum alles so ist wie es ist.  Bis hin zu einer fertigen "Diagnose".

Meiner Erfahrung nach, wenn jemand so gut eine Idee hat warum etwas nicht zu ändern ist - dann steckt da oft eine Angst darunter was nach der bzw. durch die Änderung passieren könnte.

2) Eigentlich stellst du keine Fragen. Du schreibst dir hier was von der Seele, aber ich spür grad nicht deine Motivation etwas zu ändern. Liegt das nur an meinem Leseverständnis oder kann da was dran sein?

 

Was hältst du davon dir professionellen Rat zu suchen?

bearbeitet von Helmut
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Am 25.10.2019 um 20:51 , DA7 schrieb:

Hinzu kommt noch, dass ich mich mit vielen Menschen

nicht so verbunden fühle, und es schwer ist jemanden zu finden,

auf den ich richtig Bock hab, und mich sogar pusht.

Viele sitzen lieber vor ihrem Handy oder Pc statt sich zu treffen.

Kenn ich. Deshalb locke ich die gerne mal mit kontroversen Aussagen / Fragen aus der Reserve. Eigentlich hat jeder was interessantes zu erzählen. Die traun sich oft nur nicht. Gib ihnen die Möglichkeit dazu. Yay, Rapport.

Sei halt der coole Kumpel, den du gerne hättest, der Unternehmungen organisiert und andere pusht. Ganz klar besserer Weg als die Verantwortung für deine persönliche Entwicklung irgendwelchen random Eskapisten in deiner Nähe zuzuspielen.

Sozialisieren kann mann echt zu 100% lernen wenn man will. Einfach pushen, auch wenn du grad gar keine Lust hast oder dein Dick Blasen schlägt. War früher ech mal ziemlich sozialkrüpplig unterwegs. Heute bin ich definitiv einer der wichtigsten Knoten in meinem Mikrokosmos und mach mir bei sozialen Interaktionen selten noch Stress. Ganz einfach weil ich viel mehr Erfahrunge nmit diversen Gruppenkonstellationen gesammelt habe. War ne Zeitlang sehr oft alleine in fremden SCs unterwegs..

Nochwas, du framest dich so n Bisschen als Anti. Abgrenzen und eigene Meinung ist immer ok. Socialising hat nichts damit zu tun sich zu verstellen (den Eindruck bekomm ich bei dir), sondern mit Empathie und damit andern einen ungezwungenen Rahmen zum (verbalen/sexuellen/emotionalen) Miteinander zu kreieren.

..sind meine ungeordneten Sontagsmorgen-Gedanken. Guten Brunch allerseits.

Edit: Professionelle Hilfe ist immer cool. Hatte ich vor nem Jahr und wenn ich nächstens Kohle krieg wien Pisser werd ich mir das wieder gönnen. Fand das krass Gewinnbringend. Scheissegal ob dus "brauchst". Hilft einfach Blindspots aufzudecken. Eigentlich ein Muss als PUAnischer Optimierungssklave.  🙂

bearbeitet von growth

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vor 11 Stunden, Helmut schrieb:

Woher kennst du diesem Terminus, und was genau würde es dir nützen auf diese Frage jetzt ein Ja oder Nein zu bekommen?

Hab mich mal für das Thema Folter und Menschenversuche interessiert.

Da wurde dann auch die Deprivation genannt.

Dann würde ich einfach mal einen 2wöchigen Test starten, ob sich was ändert,

wenn ich wieder über meinen eigenen Schatten springe und täglich auf fremde Menschen zugehe.

Probeweise in ein Sportverein gehen (Kontaktsport).

Um zu sehen ob mir einfach nur ein imaginärer Malstift im Kopf steckt,

wie bei Homer Simpson, der bei mir durch die Deprivation entstanden ist.

 

 

Zitat

Die Leute dich ich regelmäßig treffe kenne ich nicht über diese drei Dinge. Es muss also offenbar auch noch andere Wege geben.

Stimmt. Über Bekannte von Bekannten, oder einfach Fremde ansprechen.

Zitat

Meiner Erfahrung nach, wenn jemand so gut eine Idee hat warum etwas nicht zu ändern ist - dann steckt da oft eine Angst darunter was nach der bzw. durch die Änderung passieren könnte.

Sind wohl mehrere Gründe. Eine gewisse Angst spielt sicher auch mitrein.

Eine EMDR-Therapie wäre was.

Bin traumatisiert von meiner Kindheit (Vater, und andere Menschen, Tod der Mutter, Armut, usw..).

Mal ist das komische Gefühl mehr da mal weniger. Besonders wenn ich so viel alleine abhänge, verstärkt es sich.

bearbeitet von Gast

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Gast
vor 10 Stunden, growth schrieb:

Kenn ich. Deshalb locke ich die gerne mal mit kontroversen Aussagen / Fragen aus der Reserve. Eigentlich hat jeder was interessantes zu erzählen. Die traun sich oft nur nicht. Gib ihnen die Möglichkeit dazu. Yay, Rapport.

Sei halt der coole Kumpel, den du gerne hättest, der Unternehmungen organisiert und andere pusht. Ganz klar besserer Weg als die Verantwortung für deine persönliche Entwicklung irgendwelchen random Eskapisten in deiner Nähe zuzuspielen.

Sozialisieren kann mann echt zu 100% lernen wenn man will. Einfach pushen, auch wenn du grad gar keine Lust hast oder dein Dick Blasen schlägt. War früher ech mal ziemlich sozialkrüpplig unterwegs. Heute bin ich definitiv einer der wichtigsten Knoten in meinem Mikrokosmos und mach mir bei sozialen Interaktionen selten noch Stress. Ganz einfach weil ich viel mehr Erfahrunge nmit diversen Gruppenkonstellationen gesammelt habe. War ne Zeitlang sehr oft alleine in fremden SCs unterwegs..

Genau wie Du war ich auch mal ne Weile drauf.

Kann Dir da voll zustimmen. Hat sehr gut funktioniert.

Nur im Nachhinein war das eher Schauspielerei,

da ich eher introvertiert bin und es auf Dauer deshalb recht anstrengend war.

Zudem hab ich mich nochmal ein großes Stück in Sachen Psychologie weitergebildet,

weshalb ich es heute wahrscheinlich gar nicht mehr machen will, zumindest glaube ich das meiner aktuellen Situation.

Manchmal hab ichs auch extrem übertrieben, ist mir im Nachhinein sogar unangenehm.

Aber es waren einfach nur Tests, wie das und das ankommt.

Kann auch sein, dass ich es nach einer 2wöchigen Aufwärmphase nicht mehr so extrem sehe.

Zitat

Nochwas, du framest dich so n Bisschen als Anti. Abgrenzen und eigene Meinung ist immer ok. Socialising hat nichts damit zu tun sich zu verstellen (den Eindruck bekomm ich bei dir), sondern mit Empathie und damit andern einen ungezwungenen Rahmen zum (verbalen/sexuellen/emotionalen) Miteinander zu kreieren.

Edit: Professionelle Hilfe ist immer cool. Hatte ich vor nem Jahr und wenn ich nächstens Kohle krieg wien Pisser werd ich mir das wieder gönnen. Fand das krass Gewinnbringend. Scheissegal ob dus "brauchst". Hilft einfach Blindspots aufzudecken. Eigentlich ein Muss als PUAnischer Optimierungssklave.  🙂

Anti? Weiß nicht. Das was Du da spürst kommt wohl von meiner monatelangen "Einzelhaft".

Etwas egozentrisch geworden, mgl. auch etwas feindselig gegenüber Fremde, kann gut sein.

Aber verstellen tu ich mich eigentlich nicht, eher im Gegenteil.

 

Professionelle Therapien zahlen doch normal die Krankenkassen,

zumindest die wissenschaftlich anerkannt sind,

 

bearbeitet von Gast

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Gast

Lieber DA7,

Ich finde es gut, dass du versuchst dich selbst zu erkennen. Der Prozess geht bei fast allen Menschen ihr Leben lang. Zu sagen "Ich weiss wer ich bin" ist nicht so leicht.

Gib auf keinen Fall auf.

Dennoch denke ich , dass etwas in dir ist was unbedingt aus dieser Einsamkeit raus will. Hier kommt jetzt der schöne, als auch der Part wo du gefragt bist. Wobei ich mir sicher bin , dass du das schaffst.

Du hast atm einen ganzen Planeten zur verfügung auf dem du dich bewegen kannst und potenziell milliarden von Menschen die du kennenlernen könntest.

Ich seh dass deine Jobsituation dir dies schwierig macht aber ich rate dir trotzdem dich aus deiner Comfort zone zu bewegen.

Raus aus deinem Ort in eine größere Stadt. Ich weiss nicht welches Hobby du betreibst, wäre schön wenn du uns davon erzählen könntest.

Aber soziale Aktivitäten wie zusammen Sport machen , Videospiele spielen , in einem Kunstkurs sein etc. 

Es gibt auch dutzende online-Communities , Livestreams wo regelmäßig treffen stattfinden.

Das sind zahlreiche Möglichkeiten. 

Deine negativen Ansichten können sehr leicht dadurch kommen , weil du solange so wenig mit Menschen zu tun hast. Wenn du ein Informatiker bist (Schätze ich jetzt mal) , wirds vielleicht zeit in eine andere Firma zu wechseln.

Mir hat man letztes Jahr folgendes beigebracht: Du musst Risikos eingehen. Du musst lernen , no pain no gain. Du musst lernen Misserfolge, Enttäuschungen und Fehler einzustecken , denn es geht darum wieviel du einstecken kannst und dann wieder aufstehst.

Nimm deinen Mut und wag einen Schritt in die Richtung. Organisier von dir aus treffen oder zeig anderen offen dass du gewillt bist etwas zusammen zu unternehmen.

Sei offen und herzlich.

Ich weiss , dass es für dich wahrscheinlich aufgrund der letzten 5 Jahre hart wird aber der erste Schritt ist immer der schwierigste.

Du schaffst das.

Lg Jeadony

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Sind schon paar super Anregungen hier.

Zum Thema Trauma. Ich kann natürlich nicht sagen was du für Traumata hast und wie stark und intensiv sie dich beeinträchtigen. Bei mir hat es fast 2 Jahre Therapie gebraucht, bis ich meine in vollem Umfang wahrgenommen und verstanden habe. Aber es brauchte diese intensive Auseinandersetzung und auch einen Menschen, der mir das zu Bewusstsein bringen konnte. Ich bin am Ende bei Somatic Experiencing gelandet. Körperorientierte Psychotherapie. Würde ich mittlerweile jedem empfehlen, der es mit Traumata zu tun hat oder Schwierigkeiten hat den Kontakt zu sich zu finden.

Wir haben das unfassbare Glück in einer Gesellschaft zu leben, die viele verschiedene Arten von Hilfe bereitstellt. Fass dir ans Herz und nutz das! 

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Am 23.10.2019 um 21:15 , DA7 schrieb:

anderseits fühl ich mich total leer, weil frühere "inkorrekte" Verhaltensweisen einfach nicht mehr da sind, die mein Ego

gepusht haben.

Welche Verhaltensweisen sind das, die du als inkorrekt ansiehst?

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vor 1 Stunde, mrshapshifter schrieb:

 

Welche Verhaltensweisen sind das, die du als inkorrekt ansiehst?

Sich mit anderen vergleichen, und sich freuen dass man besser aussieht,

mehr erreicht hat, und sich dann für was besseres hält.

Anderen ungefragt Tipps geben.

Den Oberlehrer spielen.

Immer Recht und das letzte Wort haben zu wollen.

Besser als andere sein zu wollen.

Den eigenen bevorstehenden Tod und den seiner Mitmenschen verdrängen.

 

Hab das alles durch Selbstreflexion und Bücher lesen rausbekommen.

Seit dem bin ich entspannter, und lebe bewusster.

 

Falls mir noch was einfällt schreib ich es rein.

 

bearbeitet von Gast

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Ich vermute, der Grund deiner Identitätskrise ist, dass du dich noch nicht vollständig selbst akzeptieren kannst. Du möchtest gerne dich selbst positiv bewerten, aber das siehst du als inkorrekte Verhaltensweise an. Das ist kein Problem. Du musst dich überhaupt nicht selbst bewerten. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar der Meinung, dass das Bewerten von sich selbst gar keine gute Idee ist. Du kannst es auch so machen, dass du dich nicht als Person bewertest, sondern nur dein Verhalten / Gedanken / Gefühle. Über dich selbst brauchst du überhaupt nichts zu denken.

Ich habe mich damit ungefähr 10 Jahre schon beschäftigt, mit der sogenannten "bedingungslosen Selbstakzeptanz". Egal wie schlecht du dich verhältst, egal welche Unglücke im Leben geschehen, egal was andere Menschen von dir halten, du kannst dich IMMER selbst akzeptieren.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass du eine ähnliche Entwicklung durch hast, wie ich. Am Ende habe ich mit dem, was ich gelernt habe, versucht, das Alleinsein nicht mehr als so großes Problem anzusehen. Ich habe mich sozial isoliert und kaum mit jemanden gesprochen. Das ist aber ein Trugschluss, dass Alleinsein kein großes Problem ist. Das habe ich jetzt gemerkt, wo ich wieder versuche, mit so vielen Menschen zu reden wie möglich, egal ob sie mir sympathisch oder unsympathisch vorkommen. Ich gehe fast jeden Tag raus und treffe Leute und versuche in der Situation etwas zu finden, was ich den anderen fragen / sagen könnte. Dabei mache ich mir bewusst, dass es noch sehr lange dauern kann bis ich Menschen finde, die mein soziales Bedürfnis bzw. Bedürfnis nach Nähe stillen. Vielleicht einige Jahre, vielleicht bis zu 10 Jahre, vielleicht auch gar nicht mehr in meinem Leben. Aber ich mache trotzdem weiter. Auch jetzt schon fühle ich mich besser als zu der Zeit als ich mich sozial isoliert habe.

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