Hallo!
Ich bin 27 und bald jährt sich meine Trennung auf Grund eines Vertrauensbruchs / Fremdgehen. In den letzten Monaten habe ich viele Gespräche geführt und dieses Jahr kommt es irgendwie echt hart und nagt so ziemlich an meinem bisher aufgebauten Weltbild zum Thema Beziehungen & Ehrlichkeit. Ich spreche hier speziell auf die Thematik Frauen an, da sich die meisten meiner Eindrücke auf diese beziehen, nicht weil ich da ein besonderes Geschlechterding vermute, außer bei der Geschichte von heute.
Friseur 1: Trennung, weil der Partner fremd geht
Geschäftspartner 1: Scheidung, weil der Partner fremd geht
Geschäftspartner 2: Scheidung nach 15 Jahren u. Kind, weil die Frau sich nur noch haushalten lässt und nicht mehr in das Gemeinsame investiert (nur noch Krach mit Anwälten, weil sie ihn nun ausnehmen will)
Ich selbst: Trennung, weil die Partnerin fremd geht oder kurz davor war, obwohl sie Kind und Hochzeit wollte -> warmer Wechsel
PUF: Auch hier kommt es beständig zu Threads, wo Personen ihr Fremdgehen planen und es teilweise nicht mal verurteilt wird, sogar noch unterstützt wird
Nun war ich heute erneut unterwegs und habe in einem Geschäft ein Gespräch beobachtet, während ich wartete. Ein 32 jähriger Mann sagte sinngemäß, dass er ungeplant ein Kind hätte usw. Da ich die Inhaberin etwas kenne, sagte sie mir nachher, dass sie nie vermutet hätte, dass er mal ein Kind bekommen würde. Ich habe dann gesagt "vor allem auch noch ungeplant". Darauf meinte sie zu mir, dass dies doch sehr oft passiert und als ich dann sagte, dass mir dies neu wäre, sagte sie: Viele Frauen hätten irgendwann einfach keine Lust mehr zu arbeiten und würden dann die Pille absetzen oder dergleichen und dann ist es halt passiert. Daher hätte sie ihren Kindern immer gesagt nur mit eigenem Kondom bist auf der sicheren Seite.
Sie hat mir dann auch noch von ihrem Sohn berichtet, der in einem Handwerksberuf tätig ist. Er hätte eine etwas ältere Frau kennen gelernt die Inhaberin eines Reiseunternehmens ist. Sie und ihre Family hätten wohl immer auf ihn eingewirkt, doch dort auch seinen beruflichen Weg als Kaufmann einzuschlagen, was er jedoch nicht wollte, da er mit seinem Job sehr glücklich war. Irgendwann dann kurz darauf mitten aus dem Nichts hätte sie wohl per Whatsapp mit ihm Schluss gemacht. Ein paar Monate später hat sie ihn wieder angetriggert warn wohl auf der Kirmes usw. Die Frau meinte zu mir sie hätte ihm auch gesagt, dass dies Unsinn sei, aber mehr als, wenn er wieder hinknallt für ihn da zu sein, könnte sie als Mutter nun nicht mehr machen. Er würde sich da einfach nicht belehren lassen und weiter sagen, dass sobald sie ihn wieder haben wollen würde, er ja sagen würde. Ich habe dann nur noch gesagt, dass ich ihre Einstellung als Mutter gut finde, es versucht zu haben und dann trotzdem für ihn da zu sein, selbst wenn er nicht hört. Ich aber auch die Erfahrung mit On-Off-Dingen gemacht habe, bei mir selbst und anderen, dass sowas nie gut endet, da sowas einfach den notwendigen gegenseitigen Respekt vermissen lässt und es eher was damit zu tun hat, dass die Leute heute nicht mehr allein sein können und man so eben wartet, bis die Alternative auf dem Radar ist.
Ich selbst bin wenn es intensiver und verbindlicher wird, echt kein Fan vom Kondom aber zugleich auch geschockt, dass ich nach 4 Jahren LTR mit einer Person der ich nie zugetraut hätte fremd zu gehen, eben doch eines besseren belehrt wurde.
Worauf will man da künftig noch vertrauen, dass es kein ungeplantes Kind gibt, man ausgenommen wird usw. wenn es heutzutage so schwer geworden ist, selbst nach Jahren eine Person dahingehend richtig einzuschätzen, ob sie so falsche Dinge abziehen würde? Gemeinhin würde ich meine Menschenkenntnis als sehr gut bezeichnen.
Aber wenn man dann auch noch von extern so viele Geschichten diesbezüglich mitbekommt überlegt man sich irgendwie schon, ob man nicht einfach dauerhaft ein Leben als Single führen sollte. So richtig wünschen würde ich es mir auch nicht. Aber wozu noch Beziehung und Co. eingehen, wenn man so einer Person nachher offenkundig in der heutigen Gesellschaft zunehmend nicht einmal mehr vertrauen kann, dass das Verhütungsmittel regelmäßig eingenommen wird? Es ist nicht so, dass ich keine Kinder möchte usw. Aber eben nicht unabgestimmt zum geheimen Wunschtermin der Frau.
Meine Haltung war damals eher die, dass doch keine Frau so bescheuert ist, nen Kind in die Welt zu setzen, wenn der Kerl nicht mitzieht oder dabei ist. Die Meinung hat sich im Verlauf der letzten Monate dramatisch geändert.
Wie handhabt ihr dies in einer LTR bzw. sich anbahnenden LTR?
Wovon kann man noch abhängig machen, wann der richtige Zeitpunkt ohne Kondom gekommen ist?
Kann man in Punkto Frauen heute gesteigert überhaupt noch von echter Liebe sprechen, wenn sie nach 1-2 Jahren LTR auf Kind und Hochzeit drängen? (machen ja schließlich viele)