TED Talk: The psychology of seduction

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Liebe Community

Bin vor einigen Tagen auf diesen TED-Talk gestossen: "The psychology of seduction" von Raj Persaud.

Hat jemand von Euch diesen auch geschaut? Falls ja, was ist Eure Meinung dazu?

Insbesondere interessiert mich, wie ihr die Divergenz vom Talk von Raj zur PU-Theorie beurteilt. Oder habe ich dies fälschlicherweise als Widerspruch aufgefasst?

z.B. Das Beispiel mit der Schauspielerin, die das "r" nicht schön sagt, und dem Casanova, der ihr tagelang ein Drehbuch ohne "r" schreibt, um zu zeigen, dass er Sie und nicht irgendeine meint. 
Ich find' das so wunderschön (und ja, es entspricht eher meiner romantischen Vorstellung von Verführung) aber steht dies nicht im Gegensatz zu den hier im Forum vermittelten PU-Basics?

Das andere Tool welches Raj anspricht (1. Teil des Dates wenig, danach "verdiente", mehr Aufmerksamkeit / Zustimmung) fügt sich ja wieder eher in die hier gelernten Instrumente zur Verfügung ein.

Bin gespannt was ihr dazu meint.

lacroix

 

bearbeitet von lacroix

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Gast

@lacroix, im Grunde vermittelt Ray Persaud in dem von dir geteilten TED-Talk drei Punkte:

- Sei nicht zu einfach oder zu schwer zu haben (Stichworte: Qualification, Investment-Balance)

- Sei originell (siehe sein Beispiel anhand der Geschichte Casanovas)

- Erkenne die Bedürfnisse des Menschen den du verführen möchtest und erfülle diese.

Fazit: Widerspruchsfreie Einführungsthemen.

bearbeitet von Gast

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vor 9 Minuten, Roué schrieb:

Erkenne die Bedürfnisse des Menschen den du verführen möchtest und erfülle diese.

Wie setzt man dies konkret um?

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Gast
vor 35 Minuten, spirou schrieb:

Wie setzt man dies konkret um?

Das hat er in dem Talk nicht erwähnt. Meine Antwort bezieht sich deshalb auf meine eigene Sichtweise: Im alltäglichen Sprachgebrauch wird alles was ein Mensch will als ein Bedürfnis bezeichnet. So spricht man z.B. davon ein Bedürfnis nach einem Eis, einer Urlaubsreise, einem neuen Buch, Sex etc. zu haben.

In Anlehnung an die Humanistische Psychologie und Gewaltfreie Kommunikation würde ich jedoch behaupten, dass alle Menschen epochen- und kulturübergreifend die gleichen Bedürfnisse und Gefühle haben. Die Unterschiede liegen einzig je nach Epoche, Kultur, Gruppe und Individuum darin welche Bedürfnisse und Strategien zur Bedürfnisbefriedigung für welche Menschengruppe als legitim erachtet werden.

Insgesamt gibt es 10 Bedürfnisse:

- Selbsterhalt

- Sicherheit

- Freiheit

- Verbundenheit

- Muße/Erholung

- Verständnis/Erkenntnis

- Sinn

- Erschaffen

- Psychische Integrität

- Gruppenteilhabe

Beispiel: Wenn also jemand meint ein Eis zu wollen, und dies nur aus Genuss tut, dann ist dies lediglich eine Stategie um das Bedürfnis nach Muße/Erholung zu befriedigen. Essen bereits mehrere Menschen einer Gruppe welcher sich der jeweilige Mensch zugehörig fühlt oder fühlen will ein Eis, beinhaltet diese Strategie außerdem die Bedürfnisse nach Verbundenheit und Gruppenteilhabe. Es wäre für den Menschen durchaus möglich auf die Strategie des Eiskonsums zur Befriedigung der genannten Bedürfnisse zu verzichten und die Befriedigung aufzuschieben und/oder die Bedürfnisse mit einer anderen Strategie oder unterschiedlich aufgeteilten Strategien zu befriedigen.

Ich halte diese Perspektive auf Bedürfnisse und Strategien zur Befriedigung für aufschlussreich und hilfreich um eigene Bedürfnisse und die anderer Menschen nachzuvollziehen und gleichzeitig zu erkennen, dass es stets mehrere Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung gibt.

bearbeitet von Gast

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vor 1 Stunde, Roué schrieb:

nsgesamt gibt es 10 Bedürfnisse:

- Selbsterhalt

- Sicherheit

- Freiheit

- Verbundenheit

- Muße/Erholung

- Verständnis/Erkenntnis

- Sinn

- Erschaffen

- Psychische Integrität

- Gruppenteilhabe

Finde ich nicht so überzeugend, weil diese Bedürfnisse nicht ganz den interaktuellen Charakter einer Verführung fassen. Ich benutze etwas anderes aus der Psychologie, die "Theorie der doppelten Handlungsregulation": (Zitat)

Das Modell geht davon aus, dass eine Person, schon als Kind oder Jugendlicher, eine Reihe von zentralen Beziehungsmotiven aufweist, wie das Motiv nach Anerkennung, Wichtigkeit, Verlässlichkeit, Solidarität, Autonomie und Grenzen/Territorialität (ausführlich dazu siehe Sachse, 1999, 2006a; Langens, 2009; Sachse, Breil & Fasbender, 2009; Sachse, Fasbender & Breil, 2009). Dabei bilden diese Motive eine Hierarchie, d.h. für eine bestimmte Person ist einMotiv zentral (hoch in der Hierarchie), weitere noch wichtig und andere sind relativ unwich- tig (welche Beziehungsmotive jeweils zentral sind, kennzeichnet auch eine spezifische PD). Diese Motive sind bei einer Person auf der Ebene „interaktioneller Ziele“ konkretisiert bzw. „operationalisiert“ in konkrete, situationsbezogene Ziele. So ist z.B. das Motiv „Wichtigkeit“ operationalisiert in Ziele wie:

 Ich möchte von anderen Aufmerksamkeit.
 Ich möchte von anderen wahrgenommen werden.
 Ich möchte von anderen ernst genommen werden.
 Ich möchte von anderen respektiert werden.
 Ich möchte von anderen gesehen werden.
 Ich möchte von anderen Signale der „Zugehörigkeit“ u.a.

Die Person richtet nun ihr Handeln, insbesondere ihr interaktionelles Handeln danach aus, die zentralen Motive bzw. die daraus abgeleiteten interaktionellen Ziele zu befriedigen oder, ge- nauer gesagt: Von anderen befriedigt zu bekommen (denn es sind „Beziehungsmotive“ und die können nur durch andere Personen befriedigt werden!). Dazu nutzt die Person beim Han- deln Verarbeitungs- und Handlungskompetenzen und, je nach dem, wie effektiv sie handelt, erfährt sie positive Konsequenzen (andere verhalten sich motiv-komplementär = motiv- befriedigend) oder negative Konsequenzen (andere verhalten sich nicht motiv-komplementär oder sogar motiv-verletzend).

Die Theorie dient dazu Persönlichkeitsstörungen zu erklären. Ich hab mir das rausgenommen und versucht auf Verführung anzuwenden. Wie gesagt, diese Bedürfnisse sind "Beziehungsmotive" und daher viel besser auf Verführung anzuwenden als die Art von Bedürfnisse, die du aufgelistet hast. Der Therapeut soll sich quasi bei Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung komplementär zur Motivebene verhalten und genau das Motiv erfüllen, was innerhalb der Biographie nicht ausreichend erfüllt wurde. Diesen Prozess nennt man Ressourcenaktivierung, man baut eine Beziehung zum Interaktionspartner auf und dadurch kann man Interventionen als Therapeut einleiten, die sonst nicht fruchten würden, weil der Klient sein Spiel durchzieht.

Ich bin gerade dabei das in die Praxis umzusetzen, aber es ist schwieriger als gedacht. Will man einfach einen ONS dann reicht es bereits attraktiv zu sein für den Interaktionspartner und diesen "aufzuwerten" also sexuelles Interesse zeigen und Komplimente zu machen. Gutaussehende und charmante Menschen sind der absolute Killer, wenn es um Verführung geht. Wer hätte das gedacht...Jedenfalls erfordert es auch durchaus eine hohe Sozialkompetenz oder generelle Intelligenz zu erkennen, nach was sich der andere sehnt, im Zweifel Wichtigkeit oder Anerkennung.

bearbeitet von RyanStecken

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@RyanStecken, meines Erachtens nur eine mehr sophisticated Variante meiner Ausführungen:

Anerkennung, Wichtigkeit, Verlässlichkeit, Solidarität = Verbundenheit (von mir aus können wir auch von Zuwendung sprechen).

Autonomie = Freiheit;  Grenzen/Territorialität = Sicherheit, Freiheit und psychische Integrität.

Die Motive mögen individuell hierarchisiert, d.h. je nach Persönlichkeitstyp und Situation wichtiger oder unwichtiger ausfallen, dennoch haben alle Menschen die gleichen Bedürfnisse.

Ich sehe jedenfalls in deinem Vorschlag keinen höheren Mehrwert als wenn man schlichtweg Bezug auf die Auflistung der zehn Bedürfnisse nimmt und diese von Strategien unterscheidet. Vielleicht erkenne ich aber auch nur nicht die tiefere Erkenntnis deiner dargelegten Theorie.

In Bezug auf Verführung sind die Theorien nicht wirklich wertvoll wenn man annimmt dadurch mehr (sexuelle) Anziehung aufbauen zu können, denn diese ist weitgehend, du deutest es bereits an, von Aussehen und Ausstrahlung abhängig.

Anders sieht es bei Rapport/Komfort aus, aber dort geht es halt weitgehend um Verbundenheit bzw. Zuwendung (Anerkennung ist nur ein anderer Ausdruck dessen), Muße und Freiheit.

In geringerem Maße spielen noch Verständnis und Sinn hinein, aber diese werden erst ausschlaggebender wenn es um das Potenzial einer Langzeitbeziehung geht.

bearbeitet von Gast

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vor 8 Minuten, Roué schrieb:

In Bezug auf Verführung sind die Theorien nicht wirklich wertvoll wenn man annimmt dadurch mehr (sexuelle) Anziehung aufbauen zu können, denn diese ist weitgehend, du deutest es bereits an, von Aussehen und Ausstrahlung abhängig.

Bist du dir sicher? Es gibt ja auch in der Therapie das Phänomen der "Übertragung" also dass Klienten sich in den Therapeuten verlieben. Das müsste irgendwie auslösbar sein, zumindest in einem gewissen Rahmen. Oder ist das für dich einfach nur Komfort und du definierst das anders? Weil es ja schon in sexueller Lust münden kann.

Und Menschen mit z.B. narzisstischen und psychopathischen Zügen sind ja unter anderem bekannt dafür starke Anziehung zu erzeugen zu können. Ich denke, dass das Erkennen der Bedürfnisse von Menschen und die Kompetenz diese auch befriedigen zu können, den Kern der Verführung darstellt. Da steckt schon mehr dahinter. Ich behaupte auch nicht, dass jeder das so einfach anwenden kann, es braucht schon überdurchschnittliche Intelligenz und soziale Fähigkeiten also gerade Charme. Verführung ist imo deutlich mehr oder kann mehr sein als  sich einfach nur auf eine halbwegs solide Art und Weise anzubieten.

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@RyanStecken, ich verweise hierzu auf meine Signatur.

Das Phänomen der Übertragung ist ja in etwa nichts anderes als dass eine Klientin dem Therapeuten viel von sich erzählt hat, dieser ihr deshalb das Gefühl gibt wirklich "gesehen"/anerkannt/verstanden zu werden, wodurch dann das Potenzial der Verliebtheit entsteht. Allerdings geschieht dies ja keineswegs immer (natürlich auch weil ein guter Therapeut dies zu verhindern weiß). Es hängt auch davon ab wie attraktiv/sympathisch sie den Therapeuten findet und wie bedürftig sie ist.

Mit tiefem Rapport kann man also die Wahrscheinlichkeit der Verliebtheit erhöhen, aber es gibt keine Garantie. Außerdem reden wir von Interaktionen die sich über mehrere Sitzungen und Stunden erstrecken. Hier greift dann noch der Mere-Exposure-Effekt, den man, abgesehen vom Therapie-Setting, jenseits von Bekanntenkreisen, Arbeit, Uni, Schule oder Interessengruppen selten hervorrufen kann. Ob dieser über Sympathie hinausgeht, dafür gibt es ebenfalls keine Garantie. Es besteht zudem andererseits die Möglichkeit durch ein derartiges auf-Zeit-spielen die eigene Zeit gehörig zu verschwenden.

Dass Menschen mit narzisstischen und psychopathischen Zügen Anziehung "erzeugen" könnten liegt an der so genannten "Dunklen Triade". Die dabei gemeinten Faktoren Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus sind aber nicht als solche anziehend, jedenfalls nicht für psychisch gesunde Frauen. Es handelt sich dabei mehr um eine Korrelation als um eine Kausalität. Heißt: Nicht Psychopathie per se ist attraktiv, sondern die "Mir egal was andere über mich denken"-Einstellung. Nicht Narzissmus ist per se attraktiv, sondern die "Ich bin ein cooler Typ und habe verdient was ich mir nehme"-Einstellung. Nicht Machiavellismus ist per se attraktiv, sondern die Fähigkeit soziale Interaktionen im Sinne des gewünschten Ausgangs beeinflussen zu können (Charme, Kalibrierung).

Kurzum: Die drei Faktoren vermitteln schlichtweg Selbstsicherheit/Soziale Dominanz und soziale Intelligenz (Kalibrierung). Beides attraktive Eigenschaften. Aufgrund dieser Eigenschaften wird jemand mit erhöhten Dunkle Triade-Werten auch wahrscheinlich mehr Frauen ansprechen und mit Zurückweisungen ein geringeres Problem haben. Mehr Magie steckt nicht dahinter und kann man alles ganz ohne Dunkle Triade-Eigenschaften haben - was auch besser ist, denn psychisch gesunde Frauen checken, dass jemand mit hohen Dunkle Triade-Werten nicht sauber tickt und solche Männer werden im Durchschnitt häufiger bzw. schneller von ihren Partnerinnen verlassen.

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Am 18.9.2019 um 10:38 , lacroix schrieb:

Oder habe ich dies fälschlicherweise als Widerspruch aufgefasst?

... steht dies nicht im Gegensatz zu den hier im Forum vermittelten PU-Basics?

Hi,

zunächst: Welche PU-Basics meinst Du? Ich denke, dass in Deiner Frage ein gewisses schwarz-weiß Denken steckt: das eine ist PU, das andere nicht. Dahinter steht der Gedanke, dass PU funktioniert und was nicht PU ist, kann entsprechend nicht (so gut) funktionieren. Beides steht im Widerspruch und Widersprüche sind unangenehm.

Wie immer führen viele Wege nach Rom. Menschen sind unterschiedlich und man kann die Vielfältigkeit menschlicher Interaktionen und Entscheidungen nicht im Ansatz mit PU abdecken. Während das oben bei einer Frau super ankommt, fühlt sich die andere vielleicht diskriminiert. Manche Frauen kriegst Du nicht ohne einen gewissen ökonomischen Status, andere schreckt das vielleicht ab. Manche finden ein glattes Aussehen sehr anziehend, andere bubihaft.

Insofern lautete meine Antwort auf Deine Frage: Nein, es steht nicht im Widerspruch. Ganz einfach weil PU-Techniken lediglich einen Teil potentieller Handlungen in sozialen Interaktionen (hier: Flirten) abdecken aber einen anderen Teil eben nicht. Folgend kann beides parallel laufen und auch beides funktionieren - je nach Situation und beteiligten Akteuren mal gut und mal schlecht (wobei beim Beispiel mit C. einiges offen bleibt: Hat die Geschichte überhaupt so stattgefunden? Wie war das Verhältnis der beiden im Vorhinein? Gab es bereits eine hohe Anziehung etc.?). 


PS: Ich hab das Video nicht gesehen und beziehe mich lediglich auf Dein Beispiel. Mag also sein, dass mein Beitrag am eigentliche Thema völlig vorbei geht. Ich bin hier nur gelandet, weil ich gesehen hab, dass Roué hier geschrieben hat und ich seine Beiträge ganz gerne lese.

PPS: Ich muss dazu sagen, dass ich vielleicht nicht der beste Kandidat für die Beantwortung der Frage bin. Erstens weiß ich nicht, was gerade so gängige PU-Basics sind und zweites ist es mir immer noch völlig schleierhaft, wie Anziehung letztendlich wirklich entsteht. Irgendwie ist sie halt da oder nicht. Kann ich machen was ich will. Ich drehe seltenst einen initial schlecht laufenden Flirt um - und kenne auch niemanden der das regelmäßig tut.

 

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vor 2 Stunden, Roué schrieb:

ich verweise hierzu auf meine Signatur.

 It's about who you are and how you come across.

Aber ist PickUp nicht genau das? Der Versuch von Mimikry eines attraktiven Mannes. Was genau kann PickUp/Verführung leisten? Abseits davon Interaktionen mit Frauen zu initiieren und in Richtung Sex zu bringen? Ich teile die Aufassung, dass PickUp einfach sales pitch ist.

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vor 4 Stunden, RyanStecken schrieb:

Aber ist PickUp nicht genau das? Der Versuch von Mimikry eines attraktiven Mannes. Was genau kann PickUp/Verführung leisten? Abseits davon Interaktionen mit Frauen zu initiieren und in Richtung Sex zu bringen? Ich teile die Aufassung, dass PickUp einfach sales pitch ist.

In gewisser Weise hat Pickup viele Anleihen bei der Verkaufspsychologie. Allerdings sind Pickup bzw. Sexualpartnerwahl und Verkaufspsychologie nicht identisch. Zum Beispiel wird der Einfluss des verbalen Anteils meiner Beobachtung nach stark überschätzt. Die ausschlaggebenden Faktoren sind nonverbaler Natur. Deshalb: "Attraction is not about what you say. It's about who you are and how you come across."

Die entsprechenden Verführungstechniken gehen in 99% der Fälle nur auf, wenn für die jeweilige Frau die per Ersteindruck vermittelte Gesamterscheinung (Aussehen, Styling, Körpersprache, Stimme) eines Mannes überzeugend (genug) ist. Wenn sie das "Produkt", d.h. den Mann, bereits vom Ersteindruck her zu 0% anziehend/interessant findet, dann bringt auch die beste Verkaufstechnik nichts.

Was Pickup-Methoden für einen Mann leisten können:

- Angst vor Zurückweisung überwinden (Stichworte: Mindset, Opener)

- Standards/Nicht-Bedürftigkeit kommunizieren (Stichworte: Screening, Qualifying) und die Wahrscheinlichkeit sowie die Geschwindigkeit des Aufbaus einer emotionalen Verbindung erhöhen (Stichworte: Comfort, Rapport)

- Effektiveres Flirten, d.h. Herstellung von und situativ angemessenes Spiel mit sexueller Spannung (Stichworte: Neckereien, Anspielungen, physische Eskalation, Push&Pull, Vibe-Eskalation, Storytelling)

- Effektiverer Umgang mit Gruppendynamiken (Stichworte: Social Proof, Pre-Selection, Cockblock, AMOG) und Logistik-Planung (Stichworte: Führung, 'Text Game')

- Effektivere Behandlung von Einwänden (Stichworte: Shittest, LMR, Sexual Framing/Sexual Comfort)

@Jigga, ich denke, wie bereits mehrfach erwähnt, liegt der Verwirrung über die Entstehung von Anziehung eine ungenaue Begriffsverwendung innerhalb der Pickup-Szene zugrunde. Es wird, im Unterschied zur Wissenschafts-Community, meist nicht zwischen sexueller Anziehung, Aufmerksamkeit, Sympathie und sexueller Spannung unterschieden bzw. verschwimmen die Unterschiede häufig innerhalb des Attraction-Begriffs oder Unterteilungen des Begriffs werden anders verwendet als in der Wissenschaft oder im Alltagsgebrauch üblich.

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vor 16 Stunden, RyanStecken schrieb:

Aber ist PickUp nicht genau das? Der Versuch von Mimikry eines attraktiven Mannes. Was genau kann PickUp/Verführung leisten? Abseits davon Interaktionen mit Frauen zu initiieren und in Richtung Sex zu bringen? Ich teile die Aufassung, dass PickUp einfach sales pitch ist.

Es wird seit Jahren gepredigt, das PU nur ne Krücke/Stützräder ist/sind. Sobald man das selbst schafft, braucht man das nicht mehr.
Die "Sales Mentality" wurde sogar von nem User hier in einem fortgesetzten Thread dargestellt.
Nur die Nerds bleiben darauf hängen und denken weiterhin in starren Mustern, canned material usw..
Das geht dann von nem "Sales Pitch", den viele Anfänger machen, hinzu "ich bin so".

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Am 30.9.2019 um 19:25 , Noodle schrieb:

Es wird seit Jahren gepredigt, das PU nur ne Krücke/Stützräder ist/sind. Sobald man das selbst schafft, braucht man das nicht mehr.
Die "Sales Mentality" wurde sogar von nem User hier in einem fortgesetzten Thread dargestellt.
Nur die Nerds bleiben darauf hängen und denken weiterhin in starren Mustern, canned material usw..
Das geht dann von nem "Sales Pitch", den viele Anfänger machen, hinzu "ich bin so".

Ich denke nicht, dass @RyanStecken das bezweifelt. Es ging wohl eher um die Frage der Behauptung Pickup-Methoden wären extrem effektiv um Frauen klarzumachen die einen vom Ersteindruck her "so lala" finden. Meine Erfahrung nach Jahren ist diese: Ja, es hilft die Wahrscheinlichkeit gegenüber einem Typen der keinen Plan hat deutlich zu erhöhen, aber die Realität liegt deutlich unter dem was viele sich davon erhoffen und was das Marketing verspricht. Die Erklärung weshalb dem so ist findet sich in den Faktoren die ausschlaggebend sind um (sexuelle) Anziehung auszulösen. Denn die ausschlaggebenden Faktoren sind eben weitgehend von nonverbalen Eigenschaften abhängig.

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vor 16 Stunden, Roué schrieb:

Denn die ausschlaggebenden Faktoren sind eben weitgehend von nonverbalen Eigenschaften abhängig.

Korrekt. Drum bin ich froh n riesen Schwanz zu haben, von dem ich immer Lyrik rezitiere.

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vor 3 Stunden, Noodle schrieb:

Korrekt. Drum bin ich froh n riesen Schwanz zu haben, von dem ich immer Lyrik rezitiere.

Kostprobe bitte.

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Am 30.9.2019 um 06:24 , Roué schrieb:

In gewisser Weise hat Pickup viele Anleihen bei der Verkaufspsychologie. Allerdings sind Pickup bzw. Sexualpartnerwahl und Verkaufspsychologie nicht identisch. Zum Beispiel wird der Einfluss des verbalen Anteils meiner Beobachtung nach stark überschätzt. Die ausschlaggebenden Faktoren sind nonverbaler Natur. Deshalb: "Attraction is not about what you say. It's about who you are and how you come across."

 

@Jigga, ich denke, wie bereits mehrfach erwähnt, liegt der Verwirrung über die Entstehung von Anziehung eine ungenaue Begriffsverwendung innerhalb der Pickup-Szene zugrunde. Es wird, im Unterschied zur Wissenschafts-Community, meist nicht zwischen sexueller Anziehung, Aufmerksamkeit, Sympathie und sexueller Spannung unterschieden bzw. verschwimmen die Unterschiede häufig innerhalb des Attraction-Begriffs oder Unterteilungen des Begriffs werden anders verwendet als in der Wissenschaft oder im Alltagsgebrauch üblich.

@Roué

Kannst du mal genauer erklären, was letzendlich sexuelle Anziehung und Spannung erzeugt ? Welche nonverbale Sachen sind es ? In PU wird doch oft geprießen, dass Frauen emotionale Wesen sind. Also kannst du sie z.B durch spannende DHV Stories emotionale Ladungen abgeben, die doch letzendlich auch Attraction erzeugen. Laut PU sind ja Frauen zu einem gewissen Prozentsatz wenger vom Aussehen her angezogen.

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vor 29 Minuten, WokenUp schrieb:

@Roué

Kannst du mal genauer erklären, was letzendlich sexuelle Anziehung und Spannung erzeugt ? Welche nonverbale Sachen sind es ? In PU wird doch oft geprießen, dass Frauen emotionale Wesen sind. Also kannst du sie z.B durch spannende DHV Stories emotionale Ladungen abgeben, die doch letzendlich auch Attraction erzeugen. Laut PU sind ja Frauen zu einem gewissen Prozentsatz wenger vom Aussehen her angezogen.

Mit den nonverbalen Eigenschaften ist Aussehen, Körpersprache (Mimik und Gestik), Stimme, Styling, Augenkontakt, Körpernähe, Berührung gemeint. DHV-Stories können einen Mann interessanter machen, vor allem was den Wert als potenzieller Langzeitpartner angeht (vorausgesetzt die Frau schätzt den demonstrierten Status) und bei der Frau Neugier wecken an Ressourcen partizipieren zu wollen. Es ist aber wichtig wie man diese Geschichten rüberbringt. Falsch ausgeführt können solche Stories auch als versteckte Angeberei erkannt und als bedürftig eingeordnet werden (nach dem Motto: "Da hat es jemand nötig sich zu beweisen".). DHV-Geschichten sind nutzlos wenn nicht genügend Grundanziehung vorhanden ist (Ausnahme: Prominenten-Status).

Dass Frauen weniger vom Aussehen angezogen wären als Männer stimmt in dem vom Old School-Pickup behaupteten Maße nicht. Jedenfalls gibt das die wissenschaftliche Attraktivitätsforschung nicht her. Frauen mögen lediglich subjektivere Typvorlieben haben und machen bei Langzeitbeziehungen Abstriche bei der Wichtigkeit des Aussehens eines Mannes, wenn er anderweitige interessante Eigenschaften mitbringt. Gerade bei Kurzzeit-Partnerwahl (ONS, Affären) ist Frauen Aussehen jedoch genauso wichtig oder sogar wichtiger.

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vor 7 Minuten, Roué schrieb:

Mit den nonverbalen Eigenschaften ist Aussehen, Körpersprache (Mimik und Gestik), Stimme, Styling, Augenkontakt, Körpernähe, Berührung gemeint. DHV-Stories können einen Mann interessanter machen, vor allem was den Wert als potenzieller Langzeitpartner angeht (vorausgesetzt die Frau schätzt den demonstrierten Status) und bei der Frau Neugier wecken an Ressourcen partizipieren zu wollen. Es ist aber wichtig wie man diese Geschichten rüberbringt. Falsch ausgeführt können solche Stories auch als versteckte Angeberei erkannt und als bedürftig eingeordnet werden (nach dem Motto: "Da hat es jemand nötig sich zu beweisen".). DHV-Geschichten sind nutzlos wenn nicht genügend Grundanziehung vorhanden ist (Ausnahme: Prominenten-Status).

Dass Frauen weniger vom Aussehen angezogen wären als Männer stimmt in dem vom Old School-Pickup behaupteten Maße nicht. Jedenfalls gibt das die wissenschaftliche Attraktivitätsforschung nicht her. Frauen mögen lediglich subjektivere Typvorlieben haben und machen bei Langzeitbeziehungen Abstriche bei der Wichtigkeit des Aussehens eines Mannes, wenn er anderweitige interessante Eigenschaften mitbringt. Gerade bei Kurzzeit-Partnerwahl (ONS, Affären) ist Frauen Aussehen jedoch genauso wichtig oder sogar wichtiger.

Kannst du aber bestätigen, dass für eine sexuelle Anziehung alleine nur das Aussehen bei Frauen genügend sind ? Wie du schon sagst, es zählen auch die Gesamtausstrahlung, Mimik, Gestik, Körpersprache, Stimme etc.. Und das man es sich nicht durch z.B. needyness verbockt.

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vor einer Stunde, Roué schrieb:

Dass Frauen weniger vom Aussehen angezogen wären als Männer stimmt in dem vom Old School-Pickup behaupteten Maße nicht.

Hier muss ich mal einhaken: Old School-Pickup hat niemals behauptet, dass Aussehen egal wäre oder nicht zählen würde. Die Behauptung mit dem Aussehen, kommt aus der Marketingabteilung der Verlage, die mehr Bücher verkaufen wollen. So ist der Untertitel des Venusian Arts Handbboks von Mystery im Orginalen "how to get beautiful women into bed". In der deutschen Übersetzung wurde daraus "wie sie jede Frau bekommen, egal wie sie aussehen".

Als Beispiel kann man sich immer Neil Strauss aka "Style" ansehen. Das erste was der Mann gemacht hat, als er angefangen hat "professionell" auf zu reißen, war sein Aussehen zu optimieren:

image.png.2c23ddc4c283d8410d2caa0b8d95cff7.png

Beide Köpfe gehöhren Neil Strauss. Einmal vorher, einmal nachher. Das Bild zeigt ziemlich eindeutig, welche Bedeutung dem Aussehen gemäß "old school" beigemessen wurde. Auch finden sich in jedem der alten Bücher grundlegende Mode und Stylingtips für Männer.

Ist zwar am Thema vorbei, aber ich finds einfach mies, wenn die Gründerväter der PU-Community für irgendwelchen Scheiß vom Marketing in die Verantwortung genommen werden.

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Ist das wirklich beides er? Der eine hat doch eine ganz andere Hautfarbe?! Und das sieht nicht nach Sonnenbräune aus!?

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vor 11 Stunden, spirou schrieb:

Ist das wirklich beides er?

Bildbearbeitung + günstig geschossene Aufnahme könnten es möglich gemacht haben. Dennoch ist die Nase auf dem Nachher-Bild viel gerader als seine echte. 
Das hier scheint deutlich realistischer (eine große Verbesserung ist es natürlich dennoch):

Neil-Strauss.jpg

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vor 13 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

 

image.png.2c23ddc4c283d8410d2caa0b8d95cff7.png

 

Die Ohrläppchen von beiden Bildern passen irgendwie nicht zusammen.

 

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Am 3.10.2019 um 20:57 , WokenUp schrieb:

Kannst du aber bestätigen, dass für eine sexuelle Anziehung alleine nur das Aussehen bei Frauen genügend sind ? Wie du schon sagst, es zählen auch die Gesamtausstrahlung, Mimik, Gestik, Körpersprache, Stimme etc.. Und das man es sich nicht durch z.B. needyness verbockt.

Umso besser du für die jeweilige Frau aussiehst, desto weniger ausschlaggebend ist deine Ausstrahlung (sofern man nicht creepy und/oder needy ist) und andersherum. Beides findet irgendwo seine Grenze. Heißt: Fällst du unter ihren unbewussten Aussehens-Minimalstandard, erzeugt deine Ausstrahlung nicht genügend (sexuelle) Grundanziehung. Sympathie ist hiervon unabhängig.

@grandmasterkermit, in der Praxis war auch aus Sicht des Old School-Pickups Aussehen nicht vollkommen unwichtig, das stimmt. Trotzdem wurde die Wichtigkeit zu stark heruntergespielt und die Wirksamkeit von Verbalität bezüglich Attraction überschätzt. Überhaupt wurden und werden in der PU-Szene schwammige Attractionbegriffe verwendet, die häufig mehr Verwirrung als Klarheit schaffen. Aber das wurde bereits woanders diskutiert.

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vor 10 Stunden, Roué schrieb:

Umso besser du für die jeweilige Frau aussiehst, desto weniger ausschlaggebend ist deine Ausstrahlung

eher so rum: wenn du gut genug aussiehst, wird die Frau dir automatisch eine "gute Ausstrahlung" attestieren und plötzlich ist auch dein Gang, deine Stimme, deine Mimik, Körperhaltung usw. toll

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Das Problem bei dem Typen ist... hat ihn jemand mal angehört? Mit der Stimme, der Ausstrahlung und wie er sich so gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass er irgendeinen persönlichen Erfahrungsschatz hat, auf den er zurückgreifen kann.

Er erzählt von Casanova (Geschichten aus dem 18. Jahrhundert) und Experimenten unter Laborbedingungen. Ich will nicht sagen, dass man da nicht ein paar wertvolle Grundregeln mitnehmen kann, wie hier schon gesagt wurde.

Aber sein Tipp, oder seine Meinung, dass Verführung eigentlich bedeutet, sich für No/Maybe-Mädels monatelang den Arsch aufzureißen und ihnen hinterherzurennen - no way. Das hat nichts mit Verführung zu tun, ist einfach nur needy und offensichtlich hat der Typ 0 Praxiserfahrung.

Das Beispiel mit Casanova hinkt auch. Würde so etwas jemand heute machen, wäre das needy as hell. Funktionierte damals nur, weil Männer gesellschaftlich viel höher gestellt waren, und er sich quasi die Mühe gemacht hat, mit viel Aufwand "zu ihr herunterzusteigen".

Heute wäre das, wenn ein milliardenschwerer Banker sich die Mühe macht, den Namen seiner Putzfrau auswendig zu lernen und ihr Blumen schickt... da wird sie evtl. auch feucht. Hat aber mit dem, was wir für normales Kennenlernen mitnehmen können wenig zu tun.

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