Der Ernährungskompass von Bas Kast

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Ich bin bisher nicht dazu gekommen, es ganz zu lesen, habe mir nur die Kernpunkte von einigen Leuten zusammenfassen, denen ich vertraue.

Kurzfassung ist, dass er viele gute Punkte anschneidet, aber seinem Anspruch und der Genauigkeit, von der er redet, nicht ansatzweise gerecht wird.

 

Als Vergleich: mein Ernährungsbuch hat ca. 3 Jahre Arbeit erfordert, ich habe ungefähr 1500 Paper und 10 Lehrbücher lesen, prüfen, bewerten müssen um dorthin zu kommen. Ich bin darin gut geübt, verstehe Statistik über das normale Maß hinaus, kenne mich gut mit wissenschaftlicher Sprache aus, spreche Englisch wie meine zweite Muttersprache,, lese schnell und habe ein gutes wissenschaftliches Verständnis, was diese Dinge bedeuten. Ich kenne mich auch gut mit Meta-Methoden aus, wie man diese Ergebnisse nun zusammenfasst, prüft, bewertet und systematisiert. 

Ich würde behaupten, ich habe vielleicht 5% aller Studien in dem Bereich gelesen. Das reicht mir auch völlig, da ich viele Meta-Analysen hatte, die bereits Vorauswahlen getroffen haben, viele unwichtige Thematiken habe ich gezielt ausgeklammert, nachdem ich ihre Bedeutsamkeit anhand einiger passender Paper und Reviews gelesen hatte, für das Buch als irrelevant kennzeichnen konnte.
Die Aussage "Die Zusammenfassung aller wissenschaftlicher Studien" ist aus meiner Sicht an triefender Arroganz nicht zu übertreffen. Nichtmal ansatzweise hat er das umgesetzt, was er behauptet und vielfach habe ich bei den Auszügen die ich bisher gelesen habe gemerkt, dass ihm die Fähigkeiten von denen ich oben gesproche habe, schlicht fehlen. Da werden oftmals mechanistische Studien in vitro mit In vivo Ergebnissen in der Bedeutung gleichgesetzt, epidemiologische Ergebnisse nicht richtig interpretiert und dann gefühlt schlicht von Dan Buettners Blue Zones abgeschrieben.

Vieles in dem Buch, insbesondere der Fokus auf die sog. Zellalterung durch Protein, beruhen auf einem fehlenden Verständnis der Biochemie. Die Forscher die in dem Bereich forschen, würden erstmal widersprechen, sie sehen vieles völlig anders, als es in dem Buch dargestellt wird.

 

Die Reliance fast nur auf Meta-Ebene zu arbeiten und das dann mit mechanistischen Laborexperimenten zu belegen, führt hier dazu, dass eine seltsame Sicht der Dinge eingenommen wird, die zwar in vielem richtig ist, aufgrund der vielen Schwächen, die existieren, aber ohne eine tiefergehende Analyse der einzelnen Datensätze die den Meta-Analysen unterliegen, nicht möglich ist. Und da sehe ich bisher eigentlich die grössten Fehler. Gerade das Thema rotes Fleisch ist deutlich kontroverser, als es eben in den Metas dargestellt wird, da es hier vor allem um Zubereitungsarten, die Art der Verarbeitung und co. geht und wie bspw. rotes Fleisch roh teilweise mit verarbeiteten Wurstwaren gleichgesetzt wird usw.  Schwierige Sache.

 

 

Generell: Guter Ansatz, aber aus meiner Sicht leider weit von wissenschaftlich und ganz weit von "alle Studien zu dem Thema sagen" entfernt. 

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Gast

Ich hab paar Rezensionen gelesen, da hieß es, im Grunde laute das Fazit nur: Esst vielseitige Mischkost, dann habt ihr automatisch alle gesunden Sachen mit drin und von den ungesunden nicht zu viel.

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Shao hat es ganz gut zusammengefasst und auch Nachtzug hat recht.

Es ist aber nun Mal so, dass Ernährung keine Raketenwissenschaft ist. 

Details zu erforschen aber aufgrund der Schwierigkeit von lebenslangen Studien schwierig ist.

Das Buch habe ich gelesen. Es ist unterhaltsam geschrieben und steht viel richtiges drin. Daher kann man sich das schon Mal geben.

Natürlich ist er kein Pumper und auch ich esse aus Überzeugung mehr Eiweiß, aber Meinungsverschiedenheiten in einigen Punkten macht nicht automatisch alles schlecht

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