lastforever 157 Beitrag melden Mai 19, 2019 erstellt Hallo zusammen, nachdem mir in einem anderen Beitrag empfohlen würde, wegen des Verdachts auf eine Depression zum Arzt zu gehen, bin ich jetzt tatsächlich wegen einer mittelschweren Depression in Behandlung. Danke also, dass ihr mir Mut gemacht habt! Gerne würde ich ein paar Gedanken von euch zu Folgendem hören. Und zwar ist es so, dass ich aktuell zum ersten mal in meinem Leben wirklich eine intensive Arbeitsphase habe. Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt, in dem ich zwei Tage in der Woche arbeite. Parallel schreibe ich meine Bachelorarbeit, an 4-5 Tagen pro Woche. Da ich zwei wesentliche Stressfaktoren ausschalten konnte und mich wirklich nur auf diese beiden Sachen fokussieren kann, bin ich mit der aktuellen Situation zum Glück nicht überfordert. Das Problem ist stattdessen, dass es einfach extrem eintönig ist. Da die Erwerbsarbeit und Abschlussarbeit thematisch nah beieinander liegen, habe ich jeden Tag effektiv mit demselben Themenbereich zu tun. Auch besuche ich momentan einen Lehrgang, der wieder genau das gleiche Thema behandelt. Ich sitze also jeden Tag aufs Neue am Schreibtisch mit teilweise fast identischen Dokumenten und träume mittlerweile leider auch schon von diesem Thema. Das Ding ist einfach, dass ich nicht weiß, wie ich meine Freizeit oder auch Pausen gestalten soll. Die Wohnung ist mittlerweile maximal aufgeräumt und optimiert, zum Sport gehe ich jeden Tag. Aber was soll ich sonst tun? Alles, was irgendwie Spaß macht - z.B. zocken, Pornos, Whatsapp, Flirten/Frauen - habe ich aus meinem Leben entfernt, weil ich nicht süchtig werden will. Lesen kann oder will ich nicht, nachdem ich das schon den ganzen Tag tue. Manchmal treffe ich Freunde, aber da ich relativ introvertiert und leichte soziale Ängste habe, ist das für mich auch nicht so das Heilmittel. Eigentlich würde ich mich gerne einfach nur zudröhnen oder kiffen, aber es ist selbstredend, dass das keine Lösung ist. Vielen Dank für eure Gedanken! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
capitalcat 8042 Beitrag melden Mai 19, 2019 geantwortet Während meiner BA, die ich im Unternehmen geschrieben habe hat es mir geholfen, jeden Abend spazieren zu gehen bzw. mache ich das auch aktuell weiterhin so gut wie täglich. Ich bin auch eher Sorte introvertiert und genieße die Zeit alleine bis ins Vollste. Sich z.B. einen Park oder einen Wald in der Nähe suchen, schöne Weinberge oder die Gegend einfach wild erkunden, mit Musik in den Ohren, hat bei mir generell übers Letzte Jahr einfach nur Wunder getan. Einfach mal den Tag durch den Kopf gehen lassen, bisschen reflektieren oder sich komplett auf die Umgebung konzentrieren und lernen komplett im Moment zu sein, die kleinen Insekten im Sommer zu bemerken - einfach mal innehalten um zu beobachten, oder wie der Wind durch die Haare weht. Das hat jdfs. für mich super funktioniert - vllt. hilft dir das weiter ;). 4 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Awakened 2927 Beitrag melden Mai 19, 2019 geantwortet (bearbeitet) vor 43 Minuten, Blackfree schrieb: Das Problem ist stattdessen, dass es einfach extrem eintönig ist. Freude an Kleinigkeiten ist da ein ziemlich effektives Mittel. Dafür braucht es, wie Capitalcat schon sagte, ein gewisses Bewusstsein für seine Umgebung. Diese Kleinigkeiten können sein: - die Wärme der Sonne auf deiner Haut - Dieser richtig gute Song der aus deinen Kopfhörern kommt - Die schöne Aussicht in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit - die Ruhe auf einer Parkbank genießen - der tolle Geruch des Tees - der Geschmack des Kaffees - dich darüber freuen, dass du auf dem Weg der Besserung bist Eine bewusste Wahrnehmung deiner Umgebung sorgt irgendwann dafür, dass du nicht auf starke, intensive Stimuli angewiesen bist, um etwas zu fühlen. Je öfters du durch irgendetwas Emotionen empfindest, desto weniger eintönig kommt dir dein Tag vor. Mai 19, 2019 bearbeitet von Awakened 2 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen