Was mir momentan bei meinen depressiven Episoden hilft // Die Wurzel allen Übels

4 Beiträge in diesem Thema

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Hey Menschen, 

ich frage hier viel und es wird Zeit auch mal was zu teilen. 

Durch Kindheitstraumen habe mich viele Jahre intensiv mit psychologischen Themen auseinandergesetzt. Also das übliche Programm: Therapie gemacht (Verhaltens- und Tiefenpsychologisch), Antidepressiva genommen, mir Vorträge angehört und ich bin froh, mir so viel Wissen angeeignet zu haben und mich heute weitestgehend reflektieren zu können. Danach kamen Vorträge von Gunther Schmidt, welche mich einen immensen Schritt weitergebracht haben (Hypnotherapie). 

Meiner Meinung nach geht es bei mir jetzt zum Grund allen Übels. Das autonome Nervensystem. Die Rechnung ist ganz einfach: warst du in deiner bisherigen Lebenszeit immer wieder anhaltenden Episoden von innerlichem und äußerlichem Stress ausgesetzt, nimmt dein Nervensystem davon Schaden. Wobei Schaden ist nicht das richtige Wort. Es verlernt einfach die Fähigkeit sich zu beruhigen. Trauma ist die extreme Variante davon. 

Wichtige Stichworte zum Googeln sind:

  • Vagus Nerv // + Stimulation // + Beruhigung // + Übungen 
  • Polyvagal Theorie

Und wenn es bei Euch Richtung Trauma geht:

  • Somatic Experiencing nach Peter Levine 
  • Vorträge von Bessel van der Kolk
  • und falls Yin Yoga in Eurer Gegend praktiziert wird, kann ich es auch wärmstens empfehlen

Vorher habe ich jeden Morgen meditiert. Jetzt medtiere ich und mache dabei Übungen um mein Nervensystem zu beruhigen. ,

Kleine Übung noch zum Schluss und zum jetzt machen:

  • holt langsam tief Luft und atmet sehr langsam und vollständig mit einem laut "Wuuuu" (das w wird nur kurz gesprochen 😉 ) aus. So, dass die gesamte Luft entweicht, aber nicht soweit, dass es unangenehm wird. Haltet kurz an und wartet, bis euer Körper wieder selbst atmen will. Wiederholt das so oft ihr wollt. 

Ich hoffe sehr, dass ich jemanden mit dem Posting hier helfen kann und wünsche jedem auf seinem Weg alles Gute. 

Vin

bearbeitet von Vin26
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Danke für deinen Beitrag.

Kannst du evtl. noch schreiben, inwiefern sich deine depr. Episoden verbessert / verkürzt haben durch diese diversen Übungen? WIe kamst du auf diese Themen ?

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Hi, danke für den Thread.

Welche Übungen bzgl. Beruhigung des Nervensystems machst du so? Geht das in die Richtung der Atemübung die du beschreibst?

Ich selbst betreibe seit ca. 4 Jahren EFT-Klopfen als Selbsttherapie sozusagen, nachdem ich das einige Monate lang in psychologischer (Trauma) Therapie durchgeführt habe, aber umzugsbedingt abbrechen musste. Das tut mir soweit auch ganz gut und habe das Gefühl dass es auch das Nervensystem beruhigt, das da bei mir auch noch viel auf Anschlag läuft. Das merk ich z.B. nach dem Kampfsport Training - da bin ich so auf Adrenalin, dass ich manchmal die Nacht überhaupt nicht einschlafen kann, das Nervensystem total aufgewühlt ist. Da hilft manchmal neben Lavendel dann eben nur Klopfen.

Eine Sache würde mich noch interessieren: ich geh mal davon aus dass du auch Trauma aufgearbeitet hast? Wenn ja, würdest du sagen, dass du das Trauma komplett ausheilen konntest? Oder ist es eher ein Erlernen des Umgangs damit? Bei mir fühlt es sich eher wie letzteres an: zu lernen, diese tiefgreifenden Ängste, die einen früher zermürbt haben, in Liebe anzunehmen... sie verschwinden (scheinbar bei mir) nicht, aber die Ängste und Schmerzen anzunehmen ist dann der Weg, der mir das Leben erleichtert...

Vg

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Sehr guter Punkt. Ein Trauma schränkt die Fähigkeit zur Regulation des autonomen Nervensystems ein. Eine Metta-Mediation soll auch den Vagus-Nerv aktivieren. Und hat noch andere Vorteile wie mehr Graue Substanz in Gehirnareale, die für Empathie und Emotionsregulation zuständig sind (https://www.psychologytoday.com/intl/blog/feeling-it/201409/18-science-backed-reasons-try-loving-kindness-meditation). Hat mir zunächst Gefühle von verdrängter Angst, Trauer und Wut ausgegraben, aber hatte bei mir gute Effekte erzielt. Und Bauchatmung war noch sehr hilfreich (auch wegen meines Asthmas). 

Das Problem der tiefenpsychologischen Therapie und kognitiven Verhaltenstherapie ist, dass diese kognitiv arbeiten (und auf der Beziehungsebene). Wobei eine kognitive Bearbeitung auch sehr wichtig ist. Auch unsere Gedanken nehmen Einfluss auf unsere Gefühlswelt. Die Amydala und das autonome Nervensystem können aber nicht so einfach durch Gedanken reguliert werden. Da können Achtsamkeit und eine gute therapeutische Beziehung Abhilfe leisten. Man weiß auch aus der Bindungsforschung, dass interne Repräsentationen von Bezugspersonen (kann auch ein Therapeut sein) den Parasympathikus stimulieren. Da ist auch der Grund, warum Kinder eine Bezugsperson brauchen. Kleine Kinder sind erst durch die Bindung zur Bezugsperson in der Lage, ihren Sympathikus zu regulieren, indem bei Zuwendung der Parasympathikus aktiviert wird. Erinnerungen an eine gute Person kann auch helfen, wenn man wieder Angst, Verbitterung oder Wut empfindet. 

bearbeitet von GeilerHase123

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