Freundin mit Kind & Job: Eure Erfahrungen?!

679 Beiträge in diesem Thema

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Jup. Gute Kinder und Geld liefern, kann durchaus als Referenz durchgehen. Und Frau verkloppen unter Kolatteralschaden verbucht werden. Je nachdem.

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vor einer Stunde, Nachtzug schrieb:

das eher weniger... sondern da wird einem dann gesagt: "nun stell dich nicht so an - ok, dein Mann schlägt dich und geht in den Puff, aber dafür sorgt er gut für deine Kinder"

Beim Puff, ist es denen nur Schade um das Geld.

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Ja was denn jetzt? Starker Familienzusammenhalt oder Zweckgemeinschaft, die beim ersten Problem aufgelöst wird? Fordernd und berechnend oder das arme geschlagene Opfer? Ihr solltet in eurer Klischeesammlung zumindest mal innerhalb eines Absatzes konsistent sein. 

Aber sich bei anderen über die Psychoanalyse lustig machen. Ganz großes Kino mal wieder hier. 

Die russischen Frauen waren im übrigen schon emanzipiert als im Westen noch niemand wusste wie man das Wort korrekt schreibt geschweige denn lebt. 

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vor 14 Stunden, Aldous schrieb:

Die Theorie ist, dass der Einfluss der Emanizpititation um so geringer wird, je weiter man sich vom ehemaligen eisernen Vorhang nach Osten bewegt - und gleichzeitig die Bedeutung klassischer Werte zunimmt. Frauen wollen weiblicher sein, und geben sich auch so. Möglichst früh heiraten ist erwünscht und auch wirtschaftliche Absicherung tut mehr Not. Dazu kommt ne ziemliche Konsequenz in so ziemlich allem. Osteuopäerinnen fackeln nicht lange, sondern testen und sortieren ihre Männer mit Vollgas. Also sozusagen.

Kurz gesagt ausgesprochen coole Frauen, die gleichzeitig etwas unentspannt unterwegs sind. Also so latent.

Emanzipation ist auch hier noch ein Fremdwort, das nicht immer richtig geschrieben wird. :-D

Mir wurde allerdings immer noch nicht deutlich, woher diese Kenntnisse kommen. Gibt es da Statitistiken? Sind es die eigenen "Forschungen" vor Ort? Aber wie kann jemand "cool" und "unentspannt" zugleich sein? Das wirkt insgesamt auf mich so alles nach einem völlig unbegründeten und nicht einmal konsistenten Bauchgefühl.

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Ich habe nur eine leichte Tendenz in klassische Rollenbilder bei den Ostmenschen beobachtet, nichts wirklich Nennenswertes. Jedoch aus der anderen Perspektive, habe ich auch oft erzählt bekommen, wie übertrieben außer Takt die deutschen Männer da sind. Eine hübsche Balkanerin wurde eingeladen auf einen Stadtausflug, ca. 2h entfernt, mit dem Verweis, nur wenn sie mit ihm das Spritgeld teilt. Oder eine Russin hat erzählt, dass mitten im Smalltalk, komplett ohne Kontext, ein move gemacht wird, z. B.  aus dem Nichts plötzlich "kann ich dich küssen?", oder irgendeine unkalibrierte Umarmung/Handstreicheln. Einfach nur Fremdschämen. Zurecht waren sie entsetzt.

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Am 7.5.2019 um 18:14 , Aldous schrieb:

Schon mal überlegt, ob Reden an sich ein wesentlicher Teil wirklicher Lösungen sein kann?

Aldous, du bist ein ausgebildeter Psychotherapeut . Reden ist dein täglich Brot und ich will es dir nicht wegnehmen. Ich habe eine andere Ausbildung und ein ganz anderes Geschäft. Wie im alten Witz: "Ich leihe kein Geld aus und die Bank gegebüber verkauft keine Snacks - so sind wir nun mal verblieben".

Wichtige Gespräche, mit vernünftigen Lösungsangeboten, sind immer kurz. Sinnlose, dagegen, ziehen sich in die Länge und kosten nur Energie.

Zum Thema Kultur:

es geht nicht um den Osten oder Westen, sondern um Religion. Deutschland ist immer noch ein christliches Land, ich bin aber weder Moslemin noch Christin. "Weint mit den Weinenden" (Röm 12,15) ist irgendwie nicht mein Ding. Denn damit zieht man sich nur gegenseitig nach unten. Jesus Christus war zwar ein cooler Typ, aber sein Vorhaben "die Schwächeren zu retten" (sprich: ihnen die Möglichkeit zu nehmen, selbst stärker zu werden) hat sich nicht so gut geendet.

Zum Thema Spiegelbild (Selbstreflexion, usw.):

Allein in diesem Thread habe ich in dieser Hinsicht mehr bekommen als in einem Jahr LTR.

Daher einen ganz lieben Dank an Hauptmann!

bearbeitet von Yaёl
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vor 2 Stunden, Yaёl schrieb:

Zum Thema Spiegelbild (Selbstreflexion, usw.):

Allein in diesem Thread habe ich in dieser Hinsicht mehr bekommen als in einem Jahr LTR.

Du hast ihn wohl auch wegen anderer Vorzüge ausgewählt. ;-)

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vor 19 Minuten, Aldous schrieb:

Mit ein paar freundlichen Typen und nem Bier am Rheinufer hocken und dummes Zeug reden, ist so ziemlich das Beste, was einem im Rheinland passieren kann.

He pass uff das Ich dir demnächst nicht das Bier klaue. Ich lass auch nur fünf mal klingeln.

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vor 2 Stunden, Aldous schrieb:

Jut. Wenn @Nahilaa dich jetzt fragt, ob du vielleicht ne Autistin bist, dann würd ich mich anschließen.

Tu ich aber nicht - die meisten Autisten, die ich kenne (und das sind inzwischen echt viele), zeigen sich nämlich sozialer und empathischer, als @Yaël hier. Aber ja, das ist genau die Tendenz, die ich schon seit mehreren Beiträgen bei ihr sehe, und die ich mindestens ungewöhnlich finde. 

 

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Ohne mich in Eure ferndiagnostischen Überlegungen einmischen zu wollen - ich bin ja nur so eine Art Handwerker unter den Geisteswissenschaftlern - möchte ich kurz anmerken, dass ich ungefähr jedem zweiten bis dritten Chirurgen zutraue, ähnlich sachorientierte Beiträge wie Yael  zu formulieren. Und mindestens eine ehemalige Kollegin fällt mir ein, sowie eine weitere Frau aus dem Umfeld, die so auftreten; hinter der Fassade sieht es bei den beiden allerdings zmindest etwas anders aus.

vor 14 Stunden, Yaёl schrieb:

Wie im alten Witz: "Ich leihe kein Geld aus und die Bank gegebüber verkauft keine Snacks - so sind wir nun mal verblieben".

Wichtige Gespräche, mit vernünftigen Lösungsangeboten, sind immer kurz. Sinnlose, dagegen, ziehen sich in die Länge und kosten nur Energie.

Ach, ich weiß nicht. Der Snackverkäufer lernt ziemlich schnell, dass ein paar für den Verkaufsvorgang objektiv unnöltige Sätze sein Geschäft fördern können. Wenn er gut ist, zum Beispiel. Ansonsten braucht er Überfliegersnacks oder unterirdische Preise. Ich kann aus meinem Umfeld wirklich nicht bestätigen, dass wichtige Gespräche immer kurz seien. Schon deshalb, weil das Gespräch in vielen Fällen die Methode und der Zeitraum ist, um die vernünftigen Lösungsangebote überhaupt zu finden. Und deshalb, weil es eine Illusion ist, dass sich rationale Inhalte von irrationalen trennen ließen (und dann ist noch die Frage, was man mit irrational in dem Kontext eigentlich meint: wenn ein Verhalten dazu dient, dass jemand sich besser fühlt, dann ist es je nach Blickwinkel ja eben gerade nicht irrational - da kommen wir aber auf den grundlegenden Schwachpunkt des Paradigmas vom homooeconomicus).

vor 14 Stunden, Yaёl schrieb:

"Weint mit den Weinenden" (Röm 12,15) ist irgendwie nicht mein Ding. Denn damit zieht man sich nur gegenseitig nach unten.

Wirklich? Weinen hat gar nicht so selten einen kathartischen Effekt, denke ich.

vor 14 Stunden, Yaёl schrieb:

Jesus Christus war zwar ein cooler Typ, aber sein Vorhaben "die Schwächeren zu retten" (sprich: ihnen die Möglichkeit zu nehmen, selbst stärker zu werden) hat sich nicht so gut geendet.

Ich bin nicht sicher, ob Jesus Christus die Ambition hatte, Selbsthilfecoach zu sein, aber Scherz beiseite: Ob das aus theologischer Sicht das "Vorhaben" war, traue ich mir nicht zu beurteilen zu. Dass es auf der Welt eine große Menge christlich motivierter Armenhilfe gibt, scheint mir allerdings nicht so gut zu verneinen zu sein.

vor 9 Stunden, Aldous schrieb:

Mit ein paar freundlichen Typen und nem Bier am Rheinufer hocken und dummes Zeug reden, ist so ziemlich das Beste, was einem im Rheinland passieren kann.

Ein Satz, der viel über das Rheinland sagt ;). Aber viel wichtiger ist ja die Frage: Woher wissen die Rheinländer, was Bier ist...?

bearbeitet von Geschmunzelt

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vor 27 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Ohne mich in Eure ferndiagnostischen Überlegungen einmischen zu wollen - ich bin ja nur so eine Art Handwerker unter den Geisteswissenschaftlern - möchte ich kurz anmerken, dass ich ungefähr jedem zweiten bis dritten Chirurgen zutraue, ähnlich sachorientierte Beiträge wie Yael  zu formulieren. Und mindestens eine ehemalige Kollegin fällt mir ein, sowie eine weitere Frau aus dem Umfeld, die so auftreten; hinter der Fassade sieht es bei den beiden allerdings zmindest etwas anders aus.

Kumpel ist Anästhesist geworden, damit er mit seinen Patienten nicht so viel reden muss.

Das mit den Diagnosen ist noch nen Überbleibsel aus den 50ern. Da gabs mal das Konzept der Persönlichkeitsakzentuierung. Meinte, dass normale und gesunde Persönlichkeiten auch die Eigenschaften haben, die kranke Persönlichkeiten aufweisen. Nur halt weniger ausgeprägt. Damals wurde geschätzt, dass so die Hälfte aller gesunden Persönlichkeiten Akzente hätte. Und nur der Durschnit nicht. Heute geht man meist davon aus, dass das Konzept vom Durchschnitt wenig hilfreich ist, und jeder auf seine Art akzentuiert ist. Manchmal wird auch von Neurozitismen gesprochen. Beispielsweise bei Leuten, die eher unangenehm oder nervig sind.

Der Trend ist aber, dass eine Persönlichkeit letztendlich eine Erscheingungsform der Interaktion mit äußeren Umständen ist. Und Diagnosen nicht selten mehr vom Diagnostizierenden abhängen, als vom Probanden.

Darum wars auch garnicht witzig gemeint, dass @Nahilaa, du, meine Wenigkeit und ein Großteil des Forums hier, durchaus als Shizoid durchgehen können - wenn man die Interaktionen hier im Forum als Maßstab nimmt. Was nicht bedeutet, dass man darum so ist. Sondern, dass man so interagieren kann - und auch anders.

Ich mein, wenn ich beispielsweise mit voller Überzeugung erzähle, wie ein Typ übers Wasser läuft, Wasser in Wein verwandelt und dann von den Toten aufersteht - dann kanns je nach Umfeld passieren, dass man mich für kompetent oder für bekloppt hält.

Genauso ist das mit so Fragen, ob man mit Frauen mit Kind Beziehungen führen könnte. Klar kann man das. Kann man genauso gut, wie mit jeder anderen Frau auch. Dann, wenns passt. Und ob es passt - das hängt sehr damit zusammen, wie flexibel man in der eigenen Persönlichkeit, bzw. in der Interaktion mit seinem Umfeld ist. 

 

vor 14 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Woher wissen die Rheinländer, was Bier ist...?

Aus Düsseldorf und Krefeld. Beispeilsweise daher: http://www.brauereiausschank-wienges.de/

Oder auch

daher: https://www.zumschluessel.de/

Der Rest vom Rheinland weiss in der Regel tatsächlich nichtmal, dass er es nicht weiss. Aber das hat lange Tradition.

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vor einer Stunde, Aldous schrieb:

Der Trend ist aber, dass eine Persönlichkeit letztendlich eine Erscheingungsform der Interaktion mit äußeren Umständen ist. Und Diagnosen nicht selten mehr vom Diagnostizierenden abhängen, als vom Probanden.

Kann ich als konstruktivistisch begründete Auffassung gut nachvollziehen. Die Frage ist dann, wie bleibe ich in einem therapeutischen oder beratenden Aufgabenbereich auf der Basis handlungsfähig? Sehr systemisch orientiert mit der Sammlung verschiedener Diagnosen als einer Art Heuristik?

Ich finde das interessant, weil ich überlege, wie viel davon bzw. Ain welcher Form ich das für meine eigene Tätigkeit fruchtbar machen kann. Also, systemische Ansätze (oder wie auch immer das dann heißt). 

vor einer Stunde, Aldous schrieb:

Darum wars auch garnicht witzig gemeint, dass @Nahilaa, du, meine Wenigkeit und ein Großteil des Forums hier, durchaus als Shizoid durchgehen können - wenn man die Interaktionen hier im Forum als Maßstab nimmt. Was nicht bedeutet, dass man darum so ist. Sondern, dass man so interagieren kann - und auch anders.

Schon klar, ich wollte das mit meinem leichten Spott auch nicht abwerten. Bei der schriftlichen Kommunikation fehlen natürlich so viele Ebenen, dass sie zu einem solchen Bild führt. 

vor einer Stunde, Aldous schrieb:

Aus Düsseldorf und Krefeld.

Nein, Bier! 

Erinnere mich gerade an einem Besuch mit der Holden auf dem Schützenfest zu Neuss im letzten Jahrtausend. Da hat sie mal ganz locker ein Krefelder bestellt. Empfindliche Leute, die Rheinländer. Aber witzig war's. Wer kann schon sagen, am Stehbierstand rausgeflogen zu sein?

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vor 2 Stunden, Aldous schrieb:

Darum wars auch garnicht witzig gemeint, dass @Nahilaa, du, meine Wenigkeit und ein Großteil des Forums hier, durchaus als Shizoid durchgehen können - wenn man die Interaktionen hier im Forum als Maßstab nimmt.

Hätte ich jetzt auch weder als Witz, noch als Wertung verstanden. Ich kann mich da schon durchaus wieder finden (auch wenn die "echten"/diagnostizierten Schizoiden mir gerne mal sagen, dass ich ihnen nicht das Wasser reichen kann in der Hinsicht). 

Insgesamt finde ich es einen guten Ansatz zu sagen, dass es "den Durchschnitt" nicht gibt. Sehe ich genauso, ich denke, jeder hat so seinen eigenen "Sprung in der Schüssel". Wichtig fürs eigene Wohlbefinden (und das der anderen) ist aber halt, dass ich mir dessen bewusst bin, und mir ein Umfeld suche, das zu meinem Sprung in der Schüssel möglichst gut passt. Geht aber halt nur, wenn ich sowas weiß, und das mal reflektieren kann - und dazu gehört es auch, dass ich es weiß, wenn ich eine Einstellung vertrete, die so extrem einfach nicht häufig vertreten wird. 

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vor 4 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Ich bin nicht sicher, ob Jesus Christus die Ambition hatte, Selbsthilfecoach zu sein, aber Scherz beiseite: Ob das aus theologischer Sicht das "Vorhaben" war, traue ich mir nicht zu beurteilen zu. Dass es auf der Welt eine große Menge christlich motivierter Armenhilfe gibt, ....

Ja, so ist es leider. Es ist viel leicher Ärmeren/Schwächeren zu helfen als sich selbst zu entwickeln und stärker/reicher zu werden.

Das Vorhaben Jesu war quasi, den Schwächeren die Arbeit abzunehmen. Als wäre er anstatt dieser Leute in die Schule gegangen, damit sie später einen Abschlusszeugnis mit guten Noten kriegen, ohne sich anstrengen zu müssen. Oder sie würden einen Führerschein bekommen, ohne Theorieprüfung und Fahrstunden - das mache er alles für sie. Das Problem ist aber, Auto fahren können sie immer noch nicht und werden Unfälle bauen. Deswegen werden solche Vorhaben oft bestraft. Indem man das Karma/die Sünden der ganzen Welt auf sich nimmt, wird die Welt davon nicht besser (ist jedenfalls nicht besser geworden).

Angeblich hat er seine Strafe überlebt und begab sich anschließend mit seiner LTR nach Indien, wo er ursprünglich ausgebildet worden war. Dort bekamen sie Kinder und lebten glücklich und zufrieden. Seine Lehre ist dort allerdings auf kein großes Interesse gestoßen: "einen Menschen mit reinem Karma kann man gar nicht kreuzigen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit".

bearbeitet von Yaёl

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vor 9 Minuten, Yaёl schrieb:

Ja, so ist es leider. Es ist viel leicher Ärmeren/Schwächeren zu helfen als sich selbst zu entwickeln und stärker/reicher zu werden.

Sehr voraussetzungsreich. Warum zum Beispiel ist es denn in der Konsequenz auch falsch, den Armen zu helfen, anstatt sich selbst zu entwickeln?

vor 10 Minuten, Yaёl schrieb:

Indem man das Karma/die Sünden der ganzen Welt auf sich nimmt, wird die Welt davon nicht besser (ist jedenfalls nicht besser geworden).

Wie gesagt, ich bin kein Theologe. Allerdings habe ich die christliche Lehre nicht so verstanden, als gehe es um Verbesserung der Welt, in der wir leben. Allenfalls als mittelbare Auswirkung. Die Übernahme der Sünden erfolgt doch gerade in der Gewissheit, dass sie nicht vermeidbar bzw dass Menschen fehlbar sind.

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Oh guter Thread und schade das ich ihn erst so spät entdecke.. 

Wenn es den TE noch interessiert, gebe ich meine Erfahrungen weiter: 

Mein Mädel war 29, teilzeit beschäftigt und 2 Kinder 5/7 Jahre alt. Dauer FB/LTR 1,5 Jahre. Ist jetzt ca. 10 Jahre her. Kontakt sporadisch noch, siehe später im Text.

- Der Start war eher ungewöhnlich, weil ich sie gar nie aufm Schirm hatte bzw. mir ihre Annäherungen nie wirklich aufgefallen sind. Für mich war sie immer eine vergebene Frau und da lasse ich meine Finger von. Wenn sie sich beschwerte, dann hörte ich ihr zu und versuchte Verständnis aufzubringen. Habe ihr aber auch öfters mal gegen den Mund geredet, wenn mir ihr Verhalten ihrem Kerl gegenüber zu "prinzessinnenhaft" rüberkam. Wurde da auch teilweise dann ignoriert von ihr, aber das war mir im Endeffekt egal. Irgendwann nach einer Feier, sie mittlerweile Single, und einem Spruch von ihr an besagtem Abend so alá "Kids weg, ich geil, du kommst mit" dachte ich mir gut legst es mal darauf an. Und so fing es an.. 

- Die "Beziehung" war hauptsächlich davon geprägt, dass ich das zu machen hatte wie sie es wollte, ansonsten wurde ich ignoriert oder durfte es sonst wo spüren. Ich habe wie du TE, dass sehr lange gut geredet aufgrund ihrer Anspannung/Pflichtbewusstsein gegenüber ihren Kids usw. Es gab auch gute Zeiten, wenn ich wirklich die Kraft hatte das bis zum Ende durchzuziehen nach meinen geäusserten Wünschen mit Einbezug ihrer natürlich, also quasi ein Kompromiss eingegangen bin. Da war sie dann so was von zahm und typisch Frau halt, aber der Weg dahin war mir zuuuu stressig meistens. Es hat bei mir zu der Zeit auch nicht klick gemacht um zu checken wie es ging bzw. wie ich das nun gemacht habe. Es hat sich aber immer so leicht angefühlt und ich verstehe es heute besser den je was damals mein Problem war. Prioritäten aufzeigen und das leichte Helfer-Syndrom mal ausschalten 😅

Sex hatten wir reichlich und viel bis zum Schluss. Ich glaube sie will auch jetzt immer noch, weil sie sich immer "aufn Kaffee" treffen will.. Ich kenne ihre Geheimsprache diesbezüglich. Wird aber meinerseits geblockt, weil ich keinen sexuellen Bock auf sie "mehr" habe. Gut, ab und an schon, aber ich weiss das sie da sehr schnell sehr viel reininterpretieren würde und das möchte ich ihr nicht antun.

Bsp.: Habe sie nachdem Schluss war ein halbes Jahr später getroffen ohne Kids und beim gehen ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben ohne irgendwas damit zu bezwecken, eher so aufmunternd und wertschätzend. Wir sind dann danach im Bett gelandet und sie sagte zu mir in einem keuchend, schwitzenden, ausser Atem-Ton: "Ich will nochmal und nochmal und nochmal..!!" Fanden wir beide lustig, aber ich hörte Alarmglocken läuten im Hinterkopf.  

- Das Ende wurde von mir eingeleitet, weil wie bei dir irgendwann keine Zeit war für irgendwas, außer es ist mit den Kids und teilweise auch dem Ex. War natürlich immer sehr komisch irgendwie, obwohl ihr Ex ein echt guter Kerl im Grunde ist. Er kommt halt gut bei Frauen an und hat dies auch ausgenutzt zu seinem Vorteil. Sex hatten wir weiterhin, aber sie hatte die Marotte entwickelt extremst passiv zu werden und die Aktivität am Anfang war wie weg. Schade eigentlich, da sie sich echt toll bewegen konnte 😎

 

Mein Fazit war damals und heute, dass ich das nicht mehr wollen würde auch wenn die Frau absolut top war/ist. Wenn keine Zeit für nichts ist, kann auch nichts entstehen. Auf eine Zweckgemeinschaft habe ich keinen Bock, jetzt und auch in Zukunft nicht. Manchen gibt das was, aber ich bin ehrlich gesagt zu egoistisch für sowas. Zumal ich auch keine Kinder habe und vermutlich auch keine will. Musst du selbst entscheiden, aber deine Schilderungen waren äusserst exakt und deckend mit meinen, leider. Da wird doch kein Masterplan im Hintergrund laufen.. 😁

 

bearbeitet von Tschilo
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Ja, deine Schilderungen interessieren mich in der Tat. Der Text könnte so 1:1 von mir stammen. Ich sehe auch nach zwei Wochen Beziehungsende nicht die Schuld bei mir. Es war ein ständiges "Ich" (also sie) und niemals ein "Wir". Die Beziehung hat einzig und alleine ein Jahr gehalten, weil ich nachsichtig und die Ruhe selbst war - so wie es bei dir wohl auch der Fall gewesen ist. Was hier von einigen reininterpretiert wurde, entbehrt der wahren Situation. Ich sehe es auch nach wie vor als mein Recht als Partner an, dass meine Partnerin mir Zeit schuldet und in die Beziehung investiert. Ich sehe es auch nach wie vor als charakterlos an, einen Mensch durch Nichtbeachtung aus seinem Leben zu verbannen. So was ist nicht normal und dafür braucht niemand Verständnis aufbringen. Nicht ich habe hier an mir zu arbeiten, sondern diejenigen hier, die so ein Verhalten als normal erachten oder auch meine Ex, die sich so feige ihrer letzten Verantwortung mir gegenüber entzieht. Solch egozentrischen, charakterlosen Menschen möchte ich nicht in meinem Leben haben - weder als Freunde, Partner noch Arbeitskollegen. 

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vor 44 Minuten, Hauptmann schrieb:

Ja, deine Schilderungen interessieren mich in der Tat. Der Text könnte so 1:1 von mir stammen. Ich sehe auch nach zwei Wochen Beziehungsende nicht die Schuld bei mir. Es war ein ständiges "Ich" (also sie) und niemals ein "Wir". Die Beziehung hat einzig und alleine ein Jahr gehalten, weil ich nachsichtig und die Ruhe selbst war - so wie es bei dir wohl auch der Fall gewesen ist. Was hier von einigen reininterpretiert wurde, entbehrt der wahren Situation. Ich sehe es auch nach wie vor als mein Recht als Partner an, dass meine Partnerin mir Zeit schuldet und in die Beziehung investiert. Ich sehe es auch nach wie vor als charakterlos an, einen Mensch durch Nichtbeachtung aus seinem Leben zu verbannen. So was ist nicht normal und dafür braucht niemand Verständnis aufbringen. Nicht ich habe hier an mir zu arbeiten, sondern diejenigen hier, die so ein Verhalten als normal erachten oder auch meine Ex, die sich so feige ihrer letzten Verantwortung mir gegenüber entzieht. Solch egozentrischen, charakterlosen Menschen möchte ich nicht in meinem Leben haben - weder als Freunde, Partner noch Arbeitskollegen. 

Dann wünsche ich dir, dass sich eine andere Frau findet, die dich bemuttern wird. Und wenn sie sich der Verantwortung dir gegenüber entzieht, gehst du zum Anwalt und forderst dein Recht als ihr großes Kind gerichtlich ein.

Habe deinen Beitrag 2 x Mal gelesen und höre exakt meinen Ex-LTR. "In die Beziehung investieren" - jaja, Wort wörtlich. Ich war in seinen Augen auch "charakterlos und egozentrisch", weil ich meine Zeit für mich selbst haben wollte.

PS: Also du meinst, wir sollen an unseren Vorstellungen arbeiten. OK. Aber was haben wir als Frauen davon, dass wir unsere kostbare Zeit einfach so verschenken? Was haben wir von diesen "Investitionen in die Beziehung"? Wie hoch ist die Rendite?

PPS:

Lies noch einmal den Beitrag von @Tschilo durch. Er hat eine Entscheidung getroffen und steht dazu. E beansprucht von seiner Ex-LTR nichts und spielt keine gekränkte Leberwurst.

 

bearbeitet von Yaёl

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vor 10 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Nein, Bier! 

Erinnere mich gerade an einem Besuch mit der Holden auf dem Schützenfest zu Neuss im letzten Jahrtausend. Da hat sie mal ganz locker ein Krefelder bestellt. Empfindliche Leute, die Rheinländer. Aber witzig war's. Wer kann schon sagen, am Stehbierstand rausgeflogen zu sein?

Neuss ist noch knapp daneben. Nördlich der Stadtgrenze fängt aber verlässlich Düseldorf und damit auch das Bier an.

 

vor 10 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Die Frage ist dann, wie bleibe ich in einem therapeutischen oder beratenden Aufgabenbereich auf der Basis handlungsfähig? Sehr systemisch orientiert mit der Sammlung verschiedener Diagnosen als einer Art Heuristik?

wat? 💓

Du meinst, wie Therapeuten behandeln können?

 

vor 10 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Ich finde das interessant, weil ich überlege, wie viel davon bzw. Ain welcher Form ich das für meine eigene Tätigkeit fruchtbar machen kann. Also, systemische Ansätze (oder wie auch immer das dann heißt). 

Joah, war auch mal mein Plan. Kurz gesagt, hats nicht funktioniert. Also nicht nach Plan.

Das "Problem" ist, dass die ganzen diagnostischen Konzepte entweder kaum fundiert sind - oder in nen klinischen Kontext gehören. Und damit nicht mehr trivial sind.

Ne Bekannte beispielsweise, macht für ne Unternehmensberatung Assesment-Center. So über mehrere Tage in größeren Gruppen und so. Da werden dann auch alle möglichen Testungen durchgeführt. Bei den dafür konziperten Tests bekommste dann als Ergebnis irgendwelche farbigen Kreise oder Polygone, wo du sehen kannst, ob du ein Generalist und Managertyp bist, oder Spezialist und Analytiker, usw. Also nix, was nicht vorher auch schon klar gewesen wäre. Wie das bei Assesment-Centern halt so ist.

Irgendwann haben sie angefangen, klinische Tests einzubinden. Sieht halt edler aus, wenns 500 Fragen sind und nicht nur 30. Nur wenn als Ergebnis ängstlich-vermeidende oder paranoide Persönlichkeitsakzentuierungen "festgestellt" wurden, gabs betretenes Schweigen. Hat dann ziemlich bald ziemlich geknallt, als sich ein Klient mit seiner "Diagnose" beim Psychiater vorgestellt hat - und damit rauskam, wie dilletantisch das Ganze gelaufen war. Der Auftraggeber war dann weg.

Wenns du wissen willst, ob du nen klinisches Thema hast, dann bekommste mit so Persönlichkeitsprofilen durchaus brauchbare Hinweise. Also darauf, ob du ein klinisches Thema hast. Aber wenn du dich im normalpsychologischen Bereich bewegst, dann isses vergleichsweise wurscht, wie du tickst. Und die Ergebnisse sind entsprechend schwammiger.

Was nicht bedeutet, dass es nix bringt, wenn man sich als normaler Typ mit sich beschäftigt. Im Gegenteil. Meiner Meinung nach lenken Diagnosen dabei aber mehr ab, als sie helfen. Weil sind halt immer Verallgemeinerungen. Während mal selbst viel genauer hingucken kann, wie man in welcher Situation wie reagiert. Das wär dann mehr der systemische Ansatz.

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vor 10 Stunden, Hauptmann schrieb:

Ja, deine Schilderungen interessieren mich in der Tat. Der Text könnte so 1:1 von mir stammen. Ich sehe auch nach zwei Wochen Beziehungsende nicht die Schuld bei mir. Es war ein ständiges "Ich" (also sie) und niemals ein "Wir". Die Beziehung hat einzig und alleine ein Jahr gehalten, weil ich nachsichtig und die Ruhe selbst war - so wie es bei dir wohl auch der Fall gewesen ist. Was hier von einigen reininterpretiert wurde, entbehrt der wahren Situation. Ich sehe es auch nach wie vor als mein Recht als Partner an, dass meine Partnerin mir Zeit schuldet und in die Beziehung investiert. Ich sehe es auch nach wie vor als charakterlos an, einen Mensch durch Nichtbeachtung aus seinem Leben zu verbannen. So was ist nicht normal und dafür braucht niemand Verständnis aufbringen. Nicht ich habe hier an mir zu arbeiten, sondern diejenigen hier, die so ein Verhalten als normal erachten oder auch meine Ex, die sich so feige ihrer letzten Verantwortung mir gegenüber entzieht. Solch egozentrischen, charakterlosen Menschen möchte ich nicht in meinem Leben haben - weder als Freunde, Partner noch Arbeitskollegen. 

Ich kann dich verstehen, wirklich! Es tut weh und man denkt sich: "Wtf, warum bist du dann mit mir überhaupt zusammen wenn du gar keine Zeit dafür aufwenden WILLST"? Du hast das Recht Zeit mit ihr verbringen zu wollen! DU, allein hast das Recht für dich. Aber nicht das Recht auf das das gleiche von ihr kommt. Ich habe da auch etwas gebraucht das zu kapieren, weil ich keine Schuld bei mir gesehen habe. Auch heute noch nicht, aaaber es war auch nicht meine Schuld oder ihre Schuld oder die Schuld der Kids, des Ex was auch immer. Schuld ist das Ego. Das dein Handeln das richtige ist, weil es ja für was gutes dienen soll -> Aufrechterhaltung der Beziehung usw. Aber genau da beißt es sich und bewirkt das Gegenteil. Du wirst immer fürsorglicher, rücksichtsvoller usw um im Gegenzug weniger zu bekommen was du dir eigentlich durch dein "gebessertes" Verhalten erwartest. Und dann wirst du böse, unfair usw. Schlimmstenfalls sogar gegen ihre Kids.. Mir ist das passiert.. Nicht physisch, sondern psychisch.

Da steht eines Tages nach einem Ausflug der Kleine (7) vor mir und frägt mich: "Warum ich Mama immer von Papa weggezogen habe?" Ich hab dann gesagt: "Weil <ihr Name> meine Freundin ist und nicht mehr die des Papas" Er dann darauf: "Ist Papa dann jetzt auch nicht mehr mein Freund?" Dann wurde es mir anders. Habe ich doch tatsächlich dem Kleinen unbewusst mein gekränktes Ego aufgedrängt. Es spielt da noch mehr mit rein, weil sie sich jetzt auch nicht gerade rühmlich verhalten hat während solcher Aktivitäten und auch danach, aber egal. Aus böser Absicht hat sie es nicht gemacht. Sind halt so Sachen wie auf Fotos soll nur die Familie usw. Eher so Kleinigkeiten die sich in der Summe aber dann häufen und extremst auf die Eier gehen können. 

Ach ja wegen Nicht beachten.. Ich bin derjenige der sie jetzt nicht mehr beachtet! Ich mache das aber nicht um ihr weh zu tun oder irgendein Feuer wieder zu entfachen. Ich mache das, weil sie 2 tolle Kids hat und sie selbst auch eine Gute ist, die einen braucht der das so akzeptiert wie sie das will und braucht. Sie schreibt ab und an die Sexandeutungen und wenn ich nicht darauf eingehe dann werde ich auch oft als charakterlos und Arschloch bezeichnet. Ich weiss aber mittlerweile das sie das so nicht meint sondern genervt ist das ich sie nicht lay. Ich vermute das einfach so mal. Ist für mich so einfacher zu handeln. Ich zieh sie einfach bissl auf damit und schwupps ist sie wieder lammfromm. Ausserdem braucht sie mir mit so low-invest-kacke nicht kommen, danke PU-Forum 👍

Ich wünsche ihr das beste und mit dem Mindset lebe ich besser und ausgeglichener als wenn ich sie verdammen würde, dass sie keine Zeit gefunden hat. Macht nur bitter und gibt Falten.. Versuch das auch mal @Hauptmann weil Karma is a bitch unso 😉

Ps. 2 Wochen sind nix, das dauert wesentlich länger meine Meinung nach. Gib ihr und dir einfach Zeit. Irgendwann ist es nur noch eine Erinnerung und du kannst lachen darüber und freust dich was entscheidendes in deinem Leben erkannt zu haben. Nämlich was du willst und was nicht. Versprochen!

bearbeitet von Tschilo
Ps
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vor 6 Stunden, Aldous schrieb:

wat? 💓

Entschuldige. Ich rede manchmal wirr.

vor 6 Stunden, Aldous schrieb:

Du meinst, wie Therapeuten behandeln können?

Jo. Wenn die These ist, dass man keine Hypothesen aufstellen kann, die was andres sind als die eigene Phantasie.

vor 6 Stunden, Aldous schrieb:

Joah, war auch mal mein Plan. Kurz gesagt, hats nicht funktioniert. Also nicht nach Plan.

Ach so, sorry, war ich unklar. Ich wollte natürlich nicht anfangen, meinen Leuten Diagnosen zur Persönlichkeit zu stellen. Fehlt mir gerade noch. Wobei die Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen im Umfeld Geschäftsführer / Bereichsleiter und Rechtsanwälte nicht schwer zu raten ist, btw. Zumindest ein oder zwei davon. Wenn man genauer auf die jeweilige Person schaut, wird es dann doch nochmal spannender.

Ich meinte mehr den systemischen Denkansatz und das Instrumentarium zur Lösungsfindung, was sich daraus ergibt. Ich mache ja durchaus einen ordentlichen Anteil Dinge, die man in anderen Berufen Organisationsberatung nennen würde. Beispiel aus neuerer Zeit: Bei einem Kunden kriegt man eine bestimmte Problematik an einem Standort nicht in den Griff. Klappt einfach nicht. Stattdessen fahren zum Beispiel die Jungs mit dem Gabelstapler vor das geschlossene Automatiktor. Da habe ich natürlich Ideen, woran das liegt. Und ich könnte ja mal gezielt darüber nachdenken, was ein systemischer Blick auf so ein Thema für neue Perspektiven bringt.

 

 

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vor 23 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Jo. Wenn die These ist, dass man keine Hypothesen aufstellen kann, die was andres sind als die eigene Phantasie.

Ach so. Jo, die These macht eigentlich erst handlungsfähig. Therapeuten können den Klienten helfen, ihre Sichtweisen der Realität zu sortieren und zu entwickeln. Die Theorie ist, dass Leiden dadurch entsteht, dass die eigene Hypothese der Realität mit der tatsächlichen Realität kollidiert. Klassiker ist der Feuerwehrmann, der jahrelang Brände erfolgreich mit Wasser löscht - und dann erstmals zu einem Fettbrand kommt, der durch Wasser größer wird. Im Stress der Situation folgt er dann der bewährten Logik, dass mehr Feuer mit mehr Wasser gelöscht werden muss. Und das Ding fliegt ihm zunehmend um die Ohren. Er muss dann seine auf seinen bisherigen Erfahrungen breuhende Hypothese auf die neue Realität kalibrieren. Klappt das, ist er wieder ein zufriedener Feuerwehrmann.

In nem therapeutischen Setting macht der Therapeut letztendlich nix anderes, als dem Klienten auf die Sprünge zu hefen. In nem systemischen Setting gibts dabei die Prämisse, dass der Klient selbst am besten weiss, was für ihn selbst das Beste ist. Also ein Feuerwehrmann natürich selbst am besten weiss, wie man Feuer löscht. In nem psychoanalytischen Setting dagegen, geht der Therapeut davon aus, dass er besser bescheid weiss, als die Klient. Und darum erstellt er beispielsweise Diagnosen über den Klienten. Im wörtlichen Sinne. Beides kann helfen. Frage ist nur, was wann hilft.

In nem Setting, wo du als Berater auftrittst, biste eigentlich immer in der Position des Analytikers. Weil von dir erwartet wird, dass du Fachkompetenzen einbringst, die ohne dich nicht vorhanden wären. Dabei ist die Kunst einerseits, die eigenen Hypothesen immer wieder mit der Realität abzugleichen. Also gewissermaßen wissenschafltich zu arbeiten. Und andererseits, dabei den eigenen Einfluss auf die Analyse nicht zu vergessen.

 

vor 1 Stunde, Geschmunzelt schrieb:

ich könnte ja mal gezielt darüber nachdenken, was ein systemischer Blick auf so ein Thema für neue Perspektiven bringt.

Klassische Situation für nen Supervisor. Also für nen systemischen Berater, der dir zu nem systemischeren Blick verhilft.

Nur das mit dem geziehlt kannste vergessen. Ein systemischer Supervisor erhählt gern die Geschichte, als eine Putzfrau seines Instituts kündigte. Sie selbst würde zwar gerne weiter arbeiten - aber ihr Mann hätte es ihr verboten. Weil sie unerträglich geworden sei. Hintergrund war, dass das Institut nicht nur systemische Sichtweisen vermitteln, sondern auch selbst umsetzen wollte. Weils natürlich nicht funktioniert, seinen Kunden was zu vermitteln, was man selbst nicht drauf hat. Unternehmenskultur ist also, allen Mitarbeitern gleichermaßen wertschätzend, auf Augenhöhe, usw. zu begegnen. Fand die Putzfrau gut. Und hat sie so mit nach Hause genommen. Womit ihr Mann überhaupt nicht klar gekommen ist.

Das gleiche passiert auch umgekehrt. Wenn das Insititut größere Unternehmen berät. Da ist bei den Vorständen angekommen, dass die ganzen Reibungsverluste wegen persönlichem Knies unter den Mitarbeitern ein echter Wettbewerbsnachteil sind. Also sollen die Mitarbeiter gecoacht werden. Damit sie besser zusammen arbeiten. Weil findet der Vorstand gut. Jo, und wenn dann den Vorständen erklärt wird, dass sie das selbst natürlich auch so umsetzen müssen...

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