Kennenlernphase: Erster Trigger für mich

23 Beiträge in diesem Thema

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1. 31, weiblich
2. 30, männlich
3. -
4. Kennenlernphase seit etwa 4 Wochen
5. mitten in Kennenlernphase
6. wenn wir uns sehen 3-4x und mehr
7. nope
8. sein Alkoholkonsum
9. Wie damit umgehen/Trigger überwinden

 

Ihr Lieben, wahrscheinlich bin bei euch gar nicht so richtig, aber ich finde den Input, den ich hier lese ziemlich interessant, horizonterweiternd und hilfreich (manchmal bisschen in die Fresse, aber hey... wenns hilft), auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme. Daher hätte ich gern einen Rat/eine Einschätzung.
Ich date seit etwa vier Wochen einen Mann, mit dem ich zuvor etwa drei Wochen lang per Datingapp Kontakt hatte. Bislang lief alles easy, entspannt und flüssig. Keine Unsicherheiten, keine Spielchen, keine Probleme oder irgendwas. Wir hatten immer schöne Dates (auch sehr lang, nichts unter 8 Stunden), haben tolle Sachen unternommen und nun auch die letzten 2 Male jeweils beim anderen übernachtet. Es läuft alles in eine verbindliche Richtung. Er gibt sich unheimlich Mühe, ist sehr verbindlich, klar, legt sich richtig ins Zeug (kocht, backt), Sex läuft auch, er entspricht ziemlich meinem Beuteschema. Irgendein Stempel ist natürlich noch nicht drauf. Wir lassen es halt gerade einfach laufen, lernen uns kennen. Alles normal, wie ich finde. 

Nun fragte er mich am Samstag, ob ich ihn dieses Wochenende auf den Geburtstag seines besten Freundes begleiten wolle und ich habe aus einem ersten Impuls heraus zugestimmt. Nun ergab sich heute im Chat ein Gespräch, aus dem hervorging, dass er doch ganz gerne mal einen über den Durst trinkt. 
Ich selbst trinke wenig und für mich sind gerade betrunkene Männer ein unheimlicher Trigger (meine Mutter war jahrelang mit einem Alkoholiker zusammen, als ich noch klein war, ein Exfreund betrog mich mal im Vollrausch, diverse sexuelle Übergriffe seitens betrunkener Männer). Mein Date meinte auch, dass es zwar nicht dauernd vorkäme, dass er betrunken sei, aber eben hin und wieder. Meine Reaktion darauf, mag für viele vollkommen überzogen sein, aber ich meinte daraufhin, dass ich dann vll besser nicht mit zum Geburtstag gehe, da ich mit viel Alkoholeinfluss nicht gut umgehen könne, aber natürlich auch wolle, dass er an dem Abend Spaß habe. Dass mich Alkohol SO triggert, habe ich nicht gesagt, denn zu diesem Zeitpunkt ist das ja mehr mein Ding als seins. Er ging darauf auch gleich ein und ruderte zurück, dass er gar nicht vorgehabt hatte, sich den Abend derart abzuschießen. Ich meinte dazu, dass wir da einfach am Freitag (sind da eh verabredet) drüber reden können und dann weiterschauen, weil das über Text vll auch etwas ungünstig sei. Hier wahrscheinlich ein Fehler von mir. Ich hätts wahrscheinlich per Text gar nicht ansprechen sollen. Er wird sich da nu sicher auch Gedanken machen. 

Er versuchte auch gleich einzulenken, dass er sich ja zurückhalten könne und mich wirklich gerne dabeihätte. Ich wiederholte, dass wir das besser persönlich besprechen, wenn wir uns sehen. Damit wollte ich mir Zeit verschaffen, Abstand gewinnen und eben verhindern, dass das nun emotional wird.
Ich mag ihn so wirklich sehr gern. Aber mich triggert ein hoher Alkoholkonsum eben enorm. Wahrscheinlich könnte ich damit leben, wenn ich bei solchen Situationen eben nicht dabei wäre. 

Rational betrachtet schiebe ich gerade natürlich Hirnfick vom Feinsten, denn ich habe ja noch gar keine Realität in das gebracht, was in mir gerade Ängste auslöst. Ich weiß ja weder, wieviel er tatsächlich trinkt, noch wie er dann ist, noch kann ich annähernd die Häufigkeit einschätzen. Das Vernünftigste wäre, diese Situation auf mich zukommen zu lassen, Realität reinzubringen und dann zu entscheiden, ob ich ihn abschieße oder nicht. Aber alleine die Vorstellung eines betrunkenen Mannes löst in mir Ängste aus. Das ist irrational, ich weiß. Aber ich kanns nicht abstellen. 

Noch dazu habe ich mir zwar Zeit verschafft, mir um das kommende Gespräch Gedanken zu machen. Aber so richtig weiß ich nicht, wie ich das angehen soll. Ich will zum Einen nicht so meine Lebensgeschichte nach 4 Wochen ausbreiten und ich möchte aber auch nicht, dass er sich gezwungen fühlt, sich einzuschränken, wenn er eben gerne trinkt. Es ist der Geburtstag seines besten Kumpels und er soll Spaß haben. Ich wiederum finde, dass meine Trigger eben MEINE Trigger sind und ich eben damit zurechtkommen muss, was eben auch gut klappt. Normal halte ich mich von betrunkenen Menschen einfach fern, auch meine Freunde trinken selten mehr als 2-3 Bier. 

Rein impulsiv würde ich mich gerne aus der Geburtstagsverabredung rausziehen, ihn machen lassen, aber eben nicht dabei sein wollen. Ist halt für ihn doof, da ich nun angekündigt bin. Es geht mir im Übrigen nicht darum, dass er betrunken ne andere Frau angraben könnte oder irgendwas in der Richtung. Vielmehr darum, wie mich das abtörnen könnte, wenn ich ihn betrunken erlebe. Das "krasseste", was ich bislang bei ihm hautnah miterlebt habe, waren 3 Bier. Da war er leicht angeknipst, aber für mich fühlte sich das noch total okay an, weil er sich auch nicht groß veränderte. Viel Konjunktiv II... ich weiß 🙂

Ich habe das Gefühl, dass er sich da jetzt aber schon Gedanken macht. Er ist deutlich empathischer als ich (ich bin recht direkt und geradeheraus, an Feingefühl fehlt es mir häufiger, von Diplomatie reden wir besser nicht) und gestern kam noch eine Gute-Nacht-Nachricht. So was machen wir eigentlich nicht. Ich habe darauf auch nicht geantwortet. Keine Ahnung, ob das was zur Sache tut 😄

Daher mal konkrete Fragen an euch:
- Wie würdet ihr das Gespräch angehen? Tuts Not, dass ich da meine Gründe für den Trigger rauskrame? Eigentlich will ich nicht nach 4 Wochen mit so persönlichen Sachen um die Ecke kommen. 
- Gehe ich da Samstag nun mit, um meinen Ängsten eine Realität gegenüberzustellen und im Zweifel eben zu gehen?
- Nehme ich das an, dass er sich meinetwegen mit dem Alkohol zurückhält oder sage ich ihm, er soll sich halt verhalten wie immer? Eigentlich will ich nicht, dass er sich meinetwegen einschränkt, das löst in mir Druck aus.

Bin gespannt auf eure Meinung, ich steh ja bisschen auf eure harte, direkte Art. Da weiß man gleich, wo man dran ist 🙂 

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vor 1 Stunde, Herzdame schrieb:

 

In dem Ausmaß wäre für mich das Thema, dass du mal überlegst, das Thema mit einem Profi anzugehen.

Geht nicht darum, dass du betrunkene Männer lieben Musst. Aber da sind offenbar noch viele offene Verletzungen bei dir. Was bei Alkoholiker- Kindern wirklich völlig normal ist.

Fakt ist: Es beeinflusst dich heute. So sehr, dass du eine sonst gute „Beziehung“ deswegen verlieren könntest. Weil du diesen Kram aus der Vergangenheit mit dir rumschleppst. Willst du das? Nicht nur heute, sondern dein ganzes Leben lang?

Die Baustelle wird nicht für dich gegessen sein, wenn du ihn 2x „nicht ganz so betrunken“ erlebst. Deshalb sehe ich bei „mitgehen“ wenig Vorteile. Die Chance, dass du getriggert wirst ist hoch. Und im Bestne Fall ist halt keine Katastrophe passiert. Das Problem löst sich so aber nicht.

in meinen Augen wäre sinnvoll:

Du gehst das Thema für dich an (Coach oder Psychotherapeut)

Du suchst mit ihm das offene Gespräch und erklärst ihm das in Ruhe.

 Und entweder entscheidest du selbst oder eben mit ihm gemeinsam ob du

a. Nicht mitkommst

oder b. Mitkommst und er trinkt nichts.

Danke für deinen Input 🙂 Ich war da schon mal mit einem Profi grob dran. Da hat sich auch schon vieles entspannt. Früher bin ich wirklich instant weggegangen, wenn sich jemand betrunken nur genähert hat, weil ich mich direkt bedroht fühlte. Ich bin kaum auf Parties gegangen, habe selbst gar nichts getrunken. Ich verbinde Alkohol da sehr stark mit Kontrollverlust. Mir macht Angst, wie es Menschen verändert, wie sie plötzlich die Hemmungen verlieren, distanzlos werden, sich um 180 Grad drehen können (Besagter Ex-Freund meiner Mutter war da recht lehrreich. Nüchtern hat er mich ignoriert, mich aus gemeinsamen Räumen der Wohnung verbannt, ich durfte nicht aus meinem Zimmer. Betrunken kroch er zu mir ins Bett, machte auf lieben Onkel, wollte kuscheln. Diese Extreme in Sachen (körperlicher) Nähe, Distanz, waren etwas schräg. Sexuelle Übergriffe gab es auch fast ausschließlich bei betrunkenen Männern. Daher der Trigger: Alkohol = Gefahr). Ich weiß natürlich, dass die wenigsten Menschen unter Alkoholeinfluss so krasse Wesensänderungen haben. Die meisten werden offener, lustiger, vergrößern ihren Laufradius und schwafeln 🙂 Aber ja... Ich gehe noch immer in Deckung. Wenn ich mich in meiner Umgebung aber sicher fühle, kann ich Betrunkene auch mittlerweile ganz gut aushalten, kann ich mich zum Teil sogar trotzdem entspannen und Spaß haben, ich habe nicht mehr diese ausgeprägten Fluchtreflexe. Wenn enge Freunde mal angeschickert sind, kann ich das sogar lustig finden und fühle mich null bedroht. Problematisch ist es bei Fremden. Meine Freunde, den weiteren Bekanntenkreis kann ich einschätzen. Das macht bei mir viel aus. In dem Moment kommt hinzu, dass ich weder ihn stark alkoholisiert kenne noch sein Umfeld. Inwieweit mir meine feine Analyse hier aber weiterhilft, sei mal dahingestellt 😄 

Du bist also schon dafür, dass ich da offen die Leichen aus dem Keller hole?! Hmm.. es widerstrebt mir, mich ihm da so zu öffnen. Also nicht IHM an sich, sondern eben generell. Ist halt mein Scheiß, nicht seiner. Er macht ja nichts falsch. Er macht ja nicht mal was, das gesellschaftlich unmoralisch wäre. Allerdings hat er natürlich auch wenig Chance, wenn ich ihn da außen vor lasse...

Dass er gar nicht trinkt, möchte ich nicht verlangen (ich will von ihm gar nichts VERLANGEN), weil sein bisheriges Maß für mich ja absolut okay war und ich ihm keine Vorschriften machen will. Nicht mitzukommen wäre eben eine rein ich-bezogene Lösung, damit würde ich ihn natürlich auch vor den Kopf stoßen, nur weil ICH ein Problem habe. Aber ja, ich sehe natürlich auch die Gefahr, dass es kippt und es mir dann vll im Laufe des Abends doch zu viel Alkohol ist. Ihm einfach zu sagen, dass ich mit alkoholisierten Menschen nicht gut umgehen kann, ohne da weiter an der Tapete zu kratzen, ist wahrscheinlich bequem, aber nicht so fair, schätze ich? 

Entschuldigt meine Mitteilsamkeit. Mir hilft das Aufschreiben selbst beim reflektieren und sortieren 🙂 

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Hi, 

ich glaube auch, dass dies eher dein Problem ist (und wie ich das heraus lesen konnte ist dir dies auch bewusst) und deine eigene Baustelle. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dir professionelle Hilfe suchst um mit der Vergangenheit abzuschließen bzw. diese zu verarbeiten. Blöd ist halt natürlich, dass all deine Negativerfahrungen nun auf den Mann projiziert werden bzw. somit ein Confounder Dreieck entsteht. Für dich gilt ja Alkohol ist Böse. Aber in Wahrheit waren es eigentlich die Persönlichkeiten, die Menschen dahinter die Alkohol missbraucht haben um schlimme Dinge zu tun. Ich bin da nicht der große Experte, sondern eher @Herzdame. Aber ich denke, auch für die Zukunft damit du mit diesem Thema gut umgehen kannst und auch um deine zukünftigen Beziehungen nicht zu gefährden, solltest du wirklich mal überlegen dir eine professionelle Beratung diesbezüglich zu holen. Lernen damit umzugehen, vielleicht Gefühle der Verantwortung und Schuldzuweisungen abzulegen. 

Übrigens finde ich es zwar schön, dass dein neuer Typ soviel Empathie zeigt. Aber irgendwie zeigt er meines Erachtens bereits zuviel Kompromissbereitschaft nach so kurzer Zeit, um eben eine gute Party mit seinem besten Freund zu versäumen - nämlich für dich. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche teils schon impulsiven Handlungen geradezu toxisch werden können mit der Zeit. Nichts für ungut. Ich wollte nur damit zum Ausdruck bringen, dass du dir da selbst bitte nicht all zu sehr viel Stress machen solltest und auch ihm seine Freiheiten gewähren solltest bzw. du ihn ja ganz ehrlich einfach aufklären kannst, dass das Thema Alkohol bei dir etwas triggert und es dich deshalb so wahnsinnig stört. 

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Ich denke, du mußt sehr offen mit ihm darüber reden.

Ich bin es gewohnt, zu den verschiedensten Gelegenheiten auch Alkohol zu trinken.

Für mich könnte das, ehrlich gesagt, ein Hinderungsgrund sein, eine Beziehung einzugehen, wenn ich wüsste, es wird vor jeder Feier Stress wegen Alkohol mit meiner Freundin geben.

Da wüsste ich schon gerne vorher, ob ich mich entschliesen muss, in Zukunft abstinent zu leben oder wie wir das mit dem Alkohol dann in der Praxis regeln können.

Generell ohne sie auf Partys zu gehen, ist auf die Dauer ja auch keine Lösung.

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vor 30 Minuten, leadline schrieb:

Du bist also schon dafür, dass ich da offen die Leichen aus dem Keller hole?!

Grundsätzlich, ja.

Du musst ja nicht lang und breit alle Vorfälle die es da gab beschreiben. Aber ihm mitteilen, dass du Probleme mit alkoholisierten Menschen hast, und auch grundsätzlich WARUM, das solltest du ihm schon mitteilen.

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vor 9 Minuten, pMaximus schrieb:

Hi, 

ich glaube auch, dass dies eher dein Problem ist (und wie ich das heraus lesen konnte ist dir dies auch bewusst) und deine eigene Baustelle. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dir professionelle Hilfe suchst um mit der Vergangenheit abzuschließen bzw. diese zu verarbeiten. Blöd ist halt natürlich, dass all deine Negativerfahrungen nun auf den Mann projiziert werden bzw. somit ein Confounder Dreieck entsteht. Für dich gilt ja Alkohol ist Böse. Aber in Wahrheit waren es eigentlich die Persönlichkeiten, die Menschen dahinter die Alkohol missbraucht haben um schlimme Dinge zu tun. Ich bin da nicht der große Experte, sondern eher @Herzdame. Aber ich denke, auch für die Zukunft damit du mit diesem Thema gut umgehen kannst und auch um deine zukünftigen Beziehungen nicht zu gefährden, solltest du wirklich mal überlegen dir eine professionelle Beratung diesbezüglich zu holen. Lernen damit umzugehen, vielleicht Gefühle der Verantwortung und Schuldzuweisungen abzulegen. 

Übrigens finde ich es zwar schön, dass dein neuer Typ soviel Empathie zeigt. Aber irgendwie zeigt er meines Erachtens bereits zuviel Kompromissbereitschaft nach so kurzer Zeit, um eben eine gute Party mit seinem besten Freund zu versäumen - nämlich für dich. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche teils schon impulsiven Handlungen geradezu toxisch werden können mit der Zeit. Nichts für ungut. Ich wollte nur damit zum Ausdruck bringen, dass du dir da selbst bitte nicht all zu sehr viel Stress machen solltest und auch ihm seine Freiheiten gewähren solltest bzw. du ihn ja ganz ehrlich einfach aufklären kannst, dass das Thema Alkohol bei dir etwas triggert und es dich deshalb so wahnsinnig stört. 

Vielleicht ein Missverständnis. Es ging nie darum, dass er gar nicht geht. Ihm nicht und mir nicht. Es ging eher darum, dass ICH eben nicht gehe, damit er sich eben so verhalten kann, wie er es ohne mich auch täte. Er soll ja hingehen und Spaß haben. Da will ich gar nichts einschränken, ihm ein schlechtes gewissen machen oder irgendwas in der Art. Daher widerstrebt es mir auch, dass er sich einschränkt und ich tendiere eher dazu, dass ich eben nicht mitgehe, damit er genau das eben nicht muss oder tut 🙂 Aber an sich noch eine Stimme für die offenen Karten. Mist 😄 

Zum Thema professionelle Hilfe suchen. Da ist es vll gut, da mal einen objektiven Blick von außen zu haben. Ich habe natürlich den Vergleich, wie viel entspannter ich da schon geworden bin. Im Freundes- und Bekanntenkreis bin ich da absolut unauffällig (fieldtestet wie ihr so schön sagt 🙂 ). Aber fremde Situationen und Menschen, die ich nicht überblicken kann... Aber ihr guckt natürlich von oben drauf und könnt da vielleicht besser als ich einschätzen, wie weit das noch immer von "der Norm" weg ist. Das ist schon hilfreich. Rational weiß ich natürlich, dass Alkohol selbst nicht der schwarze böse Mann ist, dass Menschen eigenverantwortlich handeln. Oder was meinst du mit Gefühlen der Verantwortung und Schuldzuweisung? 

@Deborah ganz so schwarzweiß würde ich es nicht halten. Es geht nicht um ganz oder gar nicht. Also nicht um Komasauf oder totalen Verzicht. Ich will ihm auch keinen Stress machen oder ihn einschränken. Ich verstehe aber grundsätzlich, denke ich, was du meinst. Für jemanden, der nichts Schlimmes daran sieht, sich richtig die Kante zu geben, ist das natürlich eine Einschränkung oder vielleicht auch ein Freiheitsverlust. 

Ich seh schon, ihr seid überwiegend der Meinung, dass ich da offen sein sollte. Habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet und ist zugegeben auch sehr unbequem für mich 🙂 Ich hätte eher gedacht, es kommt so was wie: "Lass ihn mit deinem Hirnfick in Ruhe, der Arme kann gar nix dafür. Klär das gefälligst mit dir alleine und lass ihn da raus". Was ich wiederum erwartet habe war, dass der Input keinem süßen Erdbeershake entspricht. Das ist auch okay. Darum habe ich euch ja gefragt. Dann überlege ich mir mal, wie ich ihm das beibringe, ohne wie eine vollkommen übergeschnappte und total hysterische Kuh daherzukommen, die ihn einschränken und an die Kette legen will. Oder ich bekomme schlagartig eine Grippe. Das würde es irgendwie bequem hinauszögern. Aber bequem ist wohl nicht 😄 

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Als Kind eines Alkoholikers:

Es ist gut das du deine Grenze setzt und diese auch kommunizierst. Für Dich und auch für andere.
Es darf dann aber nicht bei solchen, halbgaren Ängsten die man ausspricht, bleiben. Da musst du dich schon mehr damit konfrontieren, das was du als deinen Scheiss bezeichnest.
Jetzt sollte er auch erfahren dürfen warum es schwierig ist für Dich.

Gesund wäre es wenn er autonome Schlüsse daraus zieht, so etwas wie dann lasse ich die Party sausen oder ähnliches ist tatsächlich unheimlich needy und Tendenz toxisch, das ist ja auch nicht das was du willst.

Am Ende ist es deine Geschichte für die er nichts kann, wenn du aber öfters an etwas über den Durst trinkende Männer gerätst, darfst du dich auch gerne mal mit deinem Beuteschema auseinandersetzen.

Eines ist sicher, wenn ihr das Thema zufriedend stellend löst, bist du schneller in einer richtigen Beziehung als du blinzeln kannst. 😉

Ps: Unterlasse ja solche Spielchen wie "ich habe Grippe".

bearbeitet von Soulmate77
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vor 2 Minuten, Soulmate77 schrieb:

Als Kind eines Alkoholikers:

Es ist gut das du deine Grenze setzt und diese auch kommunizierst. Für Dich und auch für andere.
Es darf dann aber nicht bei solchen, halbgaren Ängsten die man ausspricht, bleiben. Da musst du dich schon mehr damit konfrontieren, das was du als deinen Scheiss bezeichnest.
Jetzt sollte er auch erfahren dürfen warum es schwierig ist für Dich.

Gesund wäre es wenn er autonome Schlüsse daraus zieht, so etwas wie dann lasse ich die Party sausen oder ähnliches ist tatsächlich unheimlich needy und Tendenz toxisch, das ist ja auch nicht das was du willst.

Am Ende ist es deine Geschichte für die er nichts kann, wenn du aber öfters an etwas über den Durst trinkende Männer gerätst, darfst du dich auch gerne mal mit deinem Beuteschema auseinandersetzen.

Eines ist sicher, wenn ihr das Thema zufriedend stellend löst, bist du schneller in einer richtigen Beziehung als du blinzeln kannst. 😉
 

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, in einer Beziehung zu landen 😄 Aber wie gesagt, dass er meinetwegen gar nicht gehen würde, stand nicht im Raum. Es ging nur darum, dass ich eventuell doch nicht mitgehe und ich habe auch kommuniziert, dass er auf dem Geburtstag auf jeden Fall seinen Spaß haben soll. 

Aber nein, ich gerate nicht häufig an Männer, die gerne viel trinken. Den letzten Typen, der gerne viel trank und auch nach eigener Aussage nicht aufhören konnte, wenn das erste Bier erstmal drin war, wo es dann IMMER exzessiv werden MUSSTE, hatte ich vor gut 10 Jahren. Seither nur Männer deren Konsum für mich absolut okay war, sich normal anfühlte, wo ich emotional auch nicht arbeiten musste. Es war einfach okay 🙂 

Noch eine Stimme für Offenheit. Ist wohl keine Situation, in der man nicht rumquatschen soll 😄  Meinst du mit konfrontieren auch eine fachliche Richtung? Ich habe die letzten Jahre angefangen zu üben. Gehe also öfter mal in Situationen mit alkoholisierten Menschen und fühle mich auch wohl, solange es irgendwie ein geschützter Raum ist (selbst eine Privatparty mit 100 Leuten, von denen ich 90% nicht kenne, ist mittlerweile problemlos drin) oder ich mein Umfeld überblicken kann. Bei Homeparties denke ich nicht mal drüber nach, wer da nun wie viel getrunken hat. Aber wie gesagt: überblickbares Umfeld. 

 

An der Stelle schon mal lieben Dank für euren bisherigen Input. Bringt mich weiter 🙂 

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vor einer Stunde, leadline schrieb:

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, in einer Beziehung zu landen 😄 Aber wie gesagt, dass er meinetwegen gar nicht gehen würde, stand nicht im Raum. Es ging nur darum, dass ich eventuell doch nicht mitgehe und ich habe auch kommuniziert, dass er auf dem Geburtstag auf jeden Fall seinen Spaß haben soll. 

Aber nein, ich gerate nicht häufig an Männer, die gerne viel trinken. Den letzten Typen, der gerne viel trank und auch nach eigener Aussage nicht aufhören konnte, wenn das erste Bier erstmal drin war, wo es dann IMMER exzessiv werden MUSSTE, hatte ich vor gut 10 Jahren. Seither nur Männer deren Konsum für mich absolut okay war, sich normal anfühlte, wo ich emotional auch nicht arbeiten musste. Es war einfach okay 🙂 

Noch eine Stimme für Offenheit. Ist wohl keine Situation, in der man nicht rumquatschen soll 😄  Meinst du mit konfrontieren auch eine fachliche Richtung? Ich habe die letzten Jahre angefangen zu üben. Gehe also öfter mal in Situationen mit alkoholisierten Menschen und fühle mich auch wohl, solange es irgendwie ein geschützter Raum ist (selbst eine Privatparty mit 100 Leuten, von denen ich 90% nicht kenne, ist mittlerweile problemlos drin) oder ich mein Umfeld überblicken kann. Bei Homeparties denke ich nicht mal drüber nach, wer da nun wie viel getrunken hat. Aber wie gesagt: überblickbares Umfeld. 

 

An der Stelle schon mal lieben Dank für euren bisherigen Input. Bringt mich weiter 🙂 

Grundsätzlich scheinst du damit ja ganz gut umzugehen. Offenheit heisst, wenn du es schon zu einem Problem für andere machst, (durch ansprechen etc.) dann sollte dein Gegenüber auch wissen warum.
Dein üben hilft natürlich, ob du therapeutischen Input brauchst kann man aus der Ferne nicht sagen.

Was ich aber richtig lustig finde, du willst in keiner Beziehung landen?
Warum der ganze Aufriss hier?
 

bearbeitet von Soulmate77

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vor einer Stunde, Soulmate77 schrieb:

Grundsätzlich scheinst du damit ja ganz gut umzugehen. Offenheit heisst, wenn du es schon zu einem Problem für andere machst, (durch ansprechen etc.) dann sollte dein Gegenüber auch wissen warum.
Dein üben hilft natürlich, ob du therapeutischen Input brauchst kann man aus der Ferne nicht sagen.

Was ich aber richtig lustig finde, du willst in keiner Beziehung landen?
Warum der ganze Aufriss hier?
 

Ein Missverständnis. Ich hatte es ursprünglich nicht vor. Im Sinne davon, dass ich nicht auf der Suche nach etwas Festem war, als ich ihn kennenlernte. Ich würde aber auch nicht schreiend davonlaufen, sollte es sich ergeben. Diesbezüglich bin ich offen, der Dinge, die da kommen mögen, aber nicht fixiert :) 

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Hey Leadline,

ist kein Ding:

Du bist nicht gerne mit alkoholisierten Menschen zusammen. Daher gehst Du nicht mit zu der Party oder gehst von der Party, wenn es Dir zuviel wird.

Sagst Du ihm vorher. Ohne Begründung.

Er bleibt zu Hause oder er nimmt Dich mit und geht mit Dir nach Hause, wenn es Dir zu viel wird oder bleibt länger, während Du gehst. Ist alles egal. Vor allem ist er doch bereit, Rücksicht zu nehmen. Ohne zu fragen. Das sind doch beste Ausgangsvoraussetzungen. Den Erklärungsdruck machst Du Dir nur selbst. Ist verständlich vor dem background. Aber überflüssig.

Erklärung musst Du nicht liefern. Vielleicht später mal. Aber nicht heute. Vor allem nicht ungefragt.

Ich bin sehr strikt. Frauen, die etwas getrunken haben, kommen mir nicht in's Haus. Das ist mein Ding. Das muss ich auch nicht erklären. Ich kann das erklären, aber ich muss es nicht. Weil es mein Prinzip ist.

Achte nur auf Deine Bedürfnisse. Die können sich ändern, wenn Du Dein Thema bearbeitet hast. Heute sind sie so, wie sie sind.

Alles Gute.

Explorer

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Gast botte

Erklär's ihm. Nicht in voller Pracht mit allen Ursachen und Wendungen; sag ihm einfach, dass Du Dich nicht wohl fühlst, wenn viel Alkohol fliesst. Wenn er nachfragt: "erklär ich Dir mal, wenn wir uns etwas besser kennen. Nicht heute." Frag ihn, ob's OK für ihn ist, wenn Du die Party verlässt, wenn's Dir zu viel wird. Dass er aber gerne bleiben darf, ist ja sein Bester. Wenn's so weit ist, verabschiedest Du Dich mit nem schönen langen Kuss und der Hand an seinem Arsch. Das lässt ihm dann alle Optionen, sich dazu zu stellen. Weniger zu trinken.  Oder Verständnis zu zeigen, wenn Du Dich abseilst. 

Schau mal: ein stabiler Typ von 30 Jahren, der Dich mag, wird Dich wegen so einer Sache nicht in den Wind schiessen. Erst recht nicht, wenn Du ihm gleichzeitig körperlich zeigst, dass da nichts schlimmes passiert. Viel schlimmer wäre doch, wenn Du Dich ohne Begründung gegen die Party sperrtest. Oder irgendwann mit ner fiesen Flunsch wortlos raus rennen würdest. Sieh's mal so: er hält Dich nach vier Wochen auf der Party seines besten Freundes für vorzeigenswert. Das ist nicht nichts unter Männern.

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So die Richtung, die @botte und einige andere Vorschlagen, ist gut. Sagen, dass Du da ne Unwohligkeit hast. Meinetwegen halt kurz "Vergangenheit" andeuten. Ausführlichkeit braucht's jetzt erstmal nicht. Vermitteln ihm halt, dass Du klarkommst und dass es im Bezug auf Euch keine grosse Sache ist - aber für Dich halt wichtig. Auch die Option, ggf erstmal mitzukommen und ggf abzuhauen, wenn er Bescheid weiss, kannste überdenken.

Sofern Du ihm das Gefühl gibst, alles ist okay und es ist ne Sache, die Du für Dich händeln kannst, ist alles cool. 

 

Solltest halt gucken, dass Du nicht übermäßig geheimnisvoll oder dramatisch rüberkommst. Sondern einigermaßen souverän. Du kennst ja deinen Wunden Punkt - und weißt ja, wie Du sonst mit umgehst.

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Also zur Frage, wie weit du da ausholen solltest:

Ja, ein Vortrag von 2 Stunden wäre da zu viel.
Gar keine Erklärung wäre auch irgendwie ungünstig.

Zwischen:

vor einer Stunde, botte schrieb:

sag ihm einfach, dass Du Dich nicht wohl fühlst, wenn viel Alkohol fliesst. Wenn er nachfragt: "erklär ich Dir mal, wenn wir uns etwas besser kennen. Nicht heute."

und:

vor 4 Stunden, willian_07 schrieb:

Aber ihm mitteilen, dass du Probleme mit alkoholisierten Menschen hast, und auch grundsätzlich WARUM, das solltest du ihm schon mitteilen.

halte ichs für Geschmackssache. Ist davon abhängig, wie vertraut und offen ihr schon miteinander seid und wie du vom Typ her bist. Also ob du Probleme sehr für dich alleine löst und deinen Partner da total raushälst oder ihn gerne auch als Diskussionspartner einbindest (ohne ihm da irgendwelche Verantwortung zuzuschieben oder so).

Wenn du da offen zu ihm bist, hast du in meinen Augen 2 Vorteile:
A) Er hat ne gute Chance zu verstehen warum das so ist und da mit dir gemeinsam einen Weg zu finden.
B) Es ist ein wahnsinnige gute Gelegenheit, um herauszufinden, wie er mit Probleme und mit deinen Schwächen umgeht. Du gibst ihm mit deiner Offenheit auch die Chance, sich an deiner Seite zu bewähren.

Du sagst, du warst an dem Thema schon professionell dran, du kennst dich und du kannst mit der Trigger-Situation umgehen.
Dann wäre mein Gesprächsansatz in etwa:

"Du ich hab dir sja schon gesagt, dass ich mich mit alkoholisierten Menschen oft schwer tue. Der Ex meiner Mutter (war doch so?) war Alkoholiker und ich habe da echt unschöne Erfahrungen gemacht, die mir heute manchmal noch nachhängen. Mit Menschen, die ich gut kenne, ist das inzwischen überhaupt kein Thema mehr, aber ich habe dich einfach noch nicht betrunken erlebt und kann die Situation deshalb noch nicht einschätzen.

[Ab hier einsetzen, je nachdem was zutrifft]

Wenn ich mich getriggert fühle, dann merke ich das rechtzeitig, mache dann x und dann ist das okay. Wäre hilfreich, wenn du mich dann in Ruhe lässt, X machst, etc....

oder: Wenn ich getriggert werde, dann passiert X. Ich brauche dann von dir Abstand, Ruhe, ne Umarmung, sage dir dann was ich brauche....

---

Nicht mehr, nicht weniger. Daraus ergibt sich dann durchaus einfach n produktives Gespräch, ihr schaut, was für euch beide passt und die Sache ist gut vorbereitet. Mehr brauchts nicht. Hilft halt sehr, wenn du in einer Trigger Situation nicht zur kopflosen Furie wirst, sondern beispielsweise einfach ruhig die Situation verlassen kannst und damit es ist dann okay.

Schau halt, was für dich - und für euch beide - passt.

 

PS: Ja, du bist mit deiner Reaktion immernoch so weit weg von "normal", dass es durchaus sinnvoll sein kann, das Thema nochmal weiter anzugehen.

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Die Mutter meiner Frau war schwere Alkoholikerin. Ich weiß, wovon du sprichst. Meine Frau hat mit mir früh darüber gesprochen, und es war richtig so. Da ich nicht viel trinke, kein Problem.

Wenn dir etwas an ihm liegt, musst du offen darüber sprechen. Wenn ihm etwas an dir liegt, wird er deutlich weniger trinken. Sofern er es kann.

Aber es ist wahrscheinlicher, nach allem, was du hier geschrieben hast, dass ihr getrennte Wege gehen werdet. Alkohol ist der Beziehungskiller überhaupt. 

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vor 22 Stunden, leadline schrieb:

Nun fragte er mich am Samstag, ob ich ihn dieses Wochenende auf den Geburtstag seines besten Freundes begleiten wolle und ich habe aus einem ersten Impuls heraus zugestimmt. Nun ergab sich heute im Chat ein Gespräch, aus dem hervorging, dass er doch ganz gerne mal einen über den Durst trinkt. 
Ich selbst trinke wenig und für mich sind gerade betrunkene Männer ein unheimlicher Trigger (meine Mutter war jahrelang mit einem Alkoholiker zusammen, als ich noch klein war, ein Exfreund betrog mich mal im Vollrausch, diverse sexuelle Übergriffe seitens betrunkener Männer).

Ich würde Dir raten ihm die Wahrheit zu sagen damit er das Hintrergrundwissen dafür hat. Natürlich müsstest du dich dafür öffnen, weiß nicht inwiefern das Scham bei Dir auslöst oder ob Du offen darüber sprechen kannst.

 

vor 22 Stunden, leadline schrieb:

Er versuchte auch gleich einzulenken, dass er sich ja zurückhalten könne und mich wirklich gerne dabei hätte.

 Sehr gute Reaktion, er nimmt Rücksicht, kommt Dir entgegen und wiederholt das er dich gern dabei hätte.

 

vor 22 Stunden, leadline schrieb:

Daher mal konkrete Fragen an euch:
- Wie würdet ihr das Gespräch angehen? Tuts Not, dass ich da meine Gründe für den Trigger rauskrame? Eigentlich will ich nicht nach 4 Wochen mit so persönlichen Sachen um die Ecke kommen. 
- Gehe ich da Samstag nun mit, um meinen Ängsten eine Realität gegenüberzustellen und im Zweifel eben zu gehen?
- Nehme ich das an, dass er sich meinetwegen mit dem Alkohol zurückhält oder sage ich ihm, er soll sich halt verhalten wie immer? Eigentlich will ich nicht, dass er sich meinetwegen einschränkt, das löst in mir Druck aus.

Bin gespannt auf eure Meinung, ich steh ja bisschen auf eure harte, direkte Art. Da weiß man gleich, wo man dran ist 🙂 

 

Oft ist es so das sich Probleme der Kindheit erst später im Alter bemerkbar machen. Wie in deinem Beispiel Suchteltern (Freund der Mutter) was mich interessieren würde wie liefen deine letzten Beziehungen ab? Du beschreibst einen Ex Freund der dich betrunken betrogen hat.

Gab es in deinem Leben on / off Beziehungen? Drama? Wie fühlst Du dich in einer harmonischen Beziehung?

 

Eine gute Möglichkeit wäre ein Kompromiss. Du gehst mit hin, er trinkt mit dem Hintergrundwissen das Du getriggert wirst nur ein paar Bier. Damit Du von Veranstaltung zu Veranstaltung lernst "Okay, das ist nicht schlimm. Es geht auch ohne Aggressivität Alkohol zu konsumieren". Meine Ex wird durch Bier getriggert (Suchtvater) die kann den Geruch nicht ab. Weiß ich, darum hab ich kein Bier getrunken wenn Sie mit dabei war sondern eben Cocktails oder sowas. Man muss eben nur Kommunizieren. Scheint Dir auch schwer zu fallen. Du hast eine ganze schöne Mauer gebaut, Du sagst er ist empathisch, dann öffne dich ein wenig. Macht verletzlich ich weiß. Aber kann helfen.

 

Ich hab die Vermutung, das da bei Dir was tiefer sitzt. Und Du dich in einer harmonischen Beziehung unwohl fühlst und dazu neigst bei Partnern die dir gut tun, Gründe zu suchen um Schluss zu machen.

 

 

 

Magnetism

bearbeitet von Magnetism
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Am 30.1.2019 um 10:34 , leadline schrieb:

Ich date seit etwa vier Wochen einen Mann, mit dem ich zuvor etwa drei Wochen lang per Datingapp Kontakt hatte. Keine Unsicherheiten, keine Spielchen, keine Probleme oder irgendwas.

Lese Dir das mal in einer ruhigen Minute deinen Satz nochmal durch und überlege Dir, ob Du wirklich aus einer Sache, die aktuell kein wirkliches Problem ist, ein Problem machen möchtest. Wenn die Antwort "nein" ist, kannst Du Dir darüber Gedanken machen, was Du aktiv dafür tun kannst, es nicht zu tun.

Hier scheint mehr deine Angst eine Rolle zu spielen, als die konkrete Furcht.

Angst, bzw. ängstliche Gedanken haben wir öfter im Leben, sogar fast jeden Tag. Zum Beispiel: Angst davor, von einem Auto überfahren zu werden, den Wecker morgens nicht zu hören, die Bahn zu verpassen, Angst das sich hinter den Kopfschmerzen doch ein Gehirntumor verbirgt, die Liste ist endlos lang.

Furcht hingegen ist konkreter, zum Beispiel Furcht davor, dass der Löwe, der gerade bedrohlich vor Dir steht, Dich beissen und zerfleischen könnte.

Der Unterschied ist, dass eine spielt sich in der Fantasie (und nur in deinem Kopf) ab und für das andere gibt es einen tatsächlichen aktuellen Grund. Wir Menschen beschäftigen uns leider viel zu sehr mit Gedanken, die wir aus Angst haben. Auch hier im Forum. Angst vor Ablehnung, Angst davor nicht anerkannt und gemocht zu werden, Angst vor Trennung etc.

Die Frage ist also, wie jeder einzelne damit umgehen möchte und wieviel Platz der Angst gegeben werden soll. Stichwort ist hier: "Konditionierung". Mit der Fähigkeit deines Gehirns sich etwas "einzuprägen" (meist schmerzvolle Erfahrungen, die zukünftig vermieden werden sollen) hat es auch die Anpassungsmöglichkeit, sich etwas neues "einzuprogrammieren". Jedoch setzt das voraus, dass Du Dich damit auseinander setzt und das kann schmerzhaft sein.

 

Am 30.1.2019 um 10:34 , leadline schrieb:

Nun fragte er mich am Samstag, ob ich ihn dieses Wochenende auf den Geburtstag seines besten Freundes begleiten wolle und ich habe aus einem ersten Impuls heraus zugestimmt.

Freu Dich darüber, dass der Mann, den Du über eine Datingapp kennengelernt hast und den Du sehr zu mögen scheinst, Dich seinem besten Kumpel/Freundeskreis vorstellen möchte. Ist schon mal ein gutes Zeichen, gerade dann, wenn es etwas verbindliches zwischen euch werden soll.

Tatsache ist, dass Du solchen Geburstagen/Festen nicht ewig ausweichen kannst. Was kannst Du also tun?

 

Am 30.1.2019 um 10:34 , leadline schrieb:

Ich selbst trinke wenig und für mich sind gerade betrunkene Männer ein unheimlicher Trigger (meine Mutter war jahrelang mit einem Alkoholiker zusammen, als ich noch klein war, ein Exfreund betrog mich mal im Vollrausch, diverse sexuelle Übergriffe seitens betrunkener Männer).

Du solltest Dir erstmal bewusst machen, dass für die meisten Menschen Alkoholkonsum etwas ganz normales ist (Gesellschaftlich annerkannt). Das Ausmaß ist jedoch von Typ zu Typ unterschiedlich, der eine mag mehr trinken, der andere weniger. Das der Kerl das so salopp formuliert hat, muss nicht bedeuten, dass es auch tatsächlich dazu kommt, dass er sich alle Lichter aus trinkt. Es kann genauso gut einfach daher gesagt sein. Eben weil er nicht wissen kann, dass das ein "wunder Punkt" für Dich ist.

Daher würde ich Dir raten, dass einfach mal in Ruhe anzusprechen, ohne dabei das großartig lange zu thematisieren und zu einem Problem hochzusterilisieren. Ich persönlich würde die Hintergründe, warum, wieso, weshalb, vorerst weglassen (kannst Du ja immernoch irgendwann mal erzählen, wenn Du dazu Lust hast) und einfach nur sagen, dass Du das aus Angst nicht so gerne magst. Auf der anderen Seite aber gerne seine Freunde kennenlernen möchtest. Wenn er darüber "Bescheid" weiß, könnt ihr gemeinsam nach einer passenden Lösung suchen.

Denke daran, dass jeder seine Badewanne mit Problemen herumträgt, es aber meist keine Lösung ist, diese Probleme einfach zu übergehen, da das Problem dann weiterhin bestehen bleibt.

 

bearbeitet von MasterFlex

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Vielen lieben Dank für euren umfangreichen und konstruktiven Input. Das hilft mir wirklich weiter. Ich versuche mal auf alles einzugehen. Sollte ich etwas übersehen, hakt ruhig nach. Ist dann keine böse Absicht.

@botte und @Dustwalker, ich würde das schon gerne so knapp wie möglich halten. Von daher fühlt sich euer Vorschlag für mich persönlich am praktikabelsten an, da er meinem Wesen entspricht. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich das überhaupt angesprochen habe und nicht erstmal ganz alleine nach einer Lösung gesucht habe. Ich bin schrecklich im Lügen und ich hätte in dem Moment nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen und was eben nicht die Unwahrheit gewesen wäre... Aber ja, es wäre schlauer gewesen, erst mehr drüber nachzudenken und dann mit etwas Konkretem zu kommen. 

zu @Herzdame, tja wie vertraut sind wir miteinander... Für mich fühlt sich das Mitteilen solcher persönlichen Sachen selten selbstverständlich an. Ich bin schon jemand, der Dinge gern mit sich selbst ausmacht und auch alleine lösen will. Ich erzähle eher im Nachhinein, wenn ich schon ne Lösung habe. So im Sinne von: "Das und das ist mein Problem und so gehe ich damit um".  Das es direkt ein kleiner Test (nicht im Bösen) ist, habe ich so noch nicht gesehen. Danke für den Denkanstoß. Lieben Dank auch für deine konkreten Gesprächsansätze, die waren SEHR hilfreich. Wenn ich heute in eine Situation gerate, die problematisch ist, kann ich nach außen gut damit umgehen. Da scheint es für andere keine Auffälligkeiten zu geben. Und auch nach Innen beschäftigt mich das nicht mehr lang. Es ist oft nicht mehr als ein kurzer Impuls. Kann ich die Situation direkt oder zeitnah auflösen, bin ich auch recht schnell wieder entspannt. Muss ich sie, warum auch immer, aushalten, raubt es mir körperlich Energie. Aber innerlich ist es dann auch recht fix wieder durch, bzw kann da gerade mental gut gegenarbeiten. "Es ist jetzt gerade so, du kannst es gerade nicht auflösen, aber es geht vorbei. Es ist okay, wenn du das doof findest, aber es geht vorbei und du bist nicht mehr klein", "Siehst du, du hast es ausgehalten, es ist okay, haste doch gut hinbekommen". 

@Magnetism, es geht mir weniger um Scham. Sondern darum, dass ich nicht als schwaches Opfer gesehen werden möchte. Ich möchte nicht, dass er auf mich runterschaut. Er selbst ist, soweit ich das einschätzen kann, recht behütet aufgewachsen. Perfekt gibt es nicht, das ist mir klar. Aber ich kann mich tendenziell eher Menschen damit öffnen, deren Pakete ähnlich sind und die diesen mitleidigen Blick des Gegenübers kennen, wenn man dann doch mal angefangen hat auszupacken. Mit einer guten Freundin habe ich da z.B. sehr wenig Probleme und kann recht gelassen über Dinge reden.Das klingt dann eher so, als würden lediglich über den starken Regen von letzter Nacht sprechen. Sie schaut mich aber auch nicht an, als wäre ich gerade so dem Tode entkommen und bin auf Ewig zu einem Leben in Trauer verbannt 🙂 Ich kann also generell schon recht problemlos drüber reden. Die Erinnerungen selbst triggern mich im Gespräch nicht. Womit ich weniger umgehen kann, sind die mitleidigen Reaktionen. Normalerweise gebe ich den Leuten aber gern Zeit, mich länger zu erleben, damit sie erkennen können, dass ich durchaus mental belastbar bin. Dass ich es bin, ist auch die Einschätzung meiner engen Freunde. 

Zu meinen Exbeziehungen: Der Typ, der mich betrogen hatte, liegt gut 10 Jahre zurück und war meine zweite Beziehung. Ich war Anfang 20 und habe mich dann getrennt. Danach war ich 5 oder 6 Jahre Single, die ich damit verbracht habe, mein Leben auf die Reihe zu kriegen, in Behandlung zu gehen, mir Techniken und Strategien anzueignen, die guten von den schlechten Freunden zu trennen, aber vor allem die Männer, die es gut mit mir meinen, von denen, die es nicht gut mit mir meinen zu unterscheiden. Ich habe ein gutes Radar entwickelt, für Menschen/Männer, die es gut mit mir meinen oder eben nicht und kann ich mich ehrlich nicht mehr, erinnern, wann ich das letzte Mal wirklich an ein "Arschloch" geraten bin, ohne direkt Konsequenzen zu ziehen. Ich bin beruflich vorangekommen, habe leidenschaftliche Hobbies entwickelt, mein Selbstwertgefühl aufgebaut und kann sagen, dass ich mich heute ziemlich gut finde und direkt selbst daten würde und mich vorallem gut abgrenzen und meinen Bedürfnissen nachgehen kann 🙂 

Danach folgten zwei kürzere (je 1,5 Jahre) Beziehungen mit guten Männern, die ich beide beendet habe (kein Drama, hat einfach nicht gepasst),die letzte liegt nun 2 Jahre zurück. Wenn es harmonisch ist und das waren beide Beziehungen bis kurz vorm Schluss, fühle ich mich gut, bin aber nicht zu fixiert und gehe schon noch meinen Hobbies und Freunden nach. Ich bin also niemand, der dann untertaucht. Ich trenne mich aber auch, wenn ich denke, dass das nicht mehr funktioniert, mir auf längere Sicht nicht guttut und das geht dann auch recht schnell (spreche es an, gucke dann 2-3 Monate, je nach Umstand, ob sich die Situation bessert, ob der andere mitzieht, spreche erneut an und wenns nichts nützt, bin ich weg) und ist entgültig. On-Off gabs da noch nie. Ich bin da recht konsequent. 

Um deiner eventuellen Frage nach den Trennungsgründen zuvorzukommen. Beim ersten fehlte es massiv an Gemeinsamkeiten. Das hat man die erste Zeit nicht so gemerkt, weil sein starker Arbeitseinsatz das überschleiert hatte ("Die Arbeit ist derzeit so stressig, das ändert sich bald, daher brauche ich Ruhe"). Es stellte sich aber heraus, dass er kein Interesse an einem sozialem Umfeld hatte (Freundschaften nicht pflegte, weil kein Bock), keine Hobbies oder Leidenschaften. Das Einzige, was er tat war Zocken und Fernsehen und arbeiten. Da er weder meine Freunde kennenlernen wollte, noch auch nur irgendwas unternehmen wollte, wurde mir das zu eng und zu langweilig. Ich bin recht aktiv und kann nicht jedes Wochenende zuhause vor dem Fernsehr verbringen, was aber genau das war, was er wollte, ausschließlich. Nummer 2 war eine binationale, bilingule Fernbeziehung. Der Trennungsgrund war, dass er am Ende doch nicht mehr bereit war, seine Heimat zu verlassen (anfangs ja,sonst hätte ich mich nicht drauf eingelassen), was aus seiner Sicht verständlich war, weil er eine kranke Mutter und kranke Oma zurückgelassen hätte. Ich hätte in diesem Land aber niemals leben können und wollen. Daher Trennung. Lief bis zur Trennung aber harmonisch und auch selbige war wie die andere auch sauber und unkompliziert. Seine Mutter und Schwester gratulieren mir noch heute zum Geburtstag, zu ihm besteht kein Kontakt. Mit dem anderen Ex hatte ich noch eine zeitlang beruflich Kontakt, da ich als Freelancer einige Sachen für ihn gemacht hatte. Gab aber irgendwann keine Aufträge mehr, daher kein Kontakt mehr. 

@MasterFlex, ich weiß, Angst existiert nur in Gedanken 🙂 Aber da sprichst du etwas an, worüber ich mir auch schon Gedanken gemacht habe, nämlich, dass ich seinen konkreten Konsum ja gar nicht kenne und wirklich nicht beurteilen kann, wie salopp das eben gewesen sein mag. Meine Logik, die natürlich keiner Überprüfung standhalten muss, war auch: Wenn er nach 3 Bier (über 5 Stunden hinweg oder mehr) nach Date 2 schon einen im Tee hatte, wie viel ist dann wirklich viel in seinem Fall?! Ich hatte mal einen Mann im Freundeskreis, der sich gerne mal nen Zombie mit Schuss bestellte, danach die Flasche Pfeffi an einem Abend alleine kippte, dazu noch etliche Bier und noch immer nicht mehr als leicht angetüdelt wirkte. Er hingegen trinkt wohl lediglich Bier. Anders als mein ehemaliger Kumpel, der gerne auch nachm Zähneputzen nen Kurzen hinterherkippte, scheints bei Bier zu bleiben. 

Ich übergehe auch die meisten Probleme nicht. Vieles ist davon heute einfach nicht mehr relevant. Von meinem ganzen Müll ist lediglich die Sache mit dem Alkohol geblieben und ja ein bisschen stolz bin ich darauf schon 🙂

Ich hatte im ersten Moment auf die Info von meinem aktuellen Date recht emotional reagiert und mir sind da auch die Ängste etwas davongaloppiert. Mit so viel Abstand und auch eurem Input hier, fühle ich mich aber schon wieder merklich entspannter und klarer. 

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vor einer Stunde, leadline schrieb:

 

@Magnetism, es geht mir weniger um Scham. Sondern darum, dass ich nicht als schwaches Opfer gesehen werden möchte. Ich möchte nicht, dass er auf mich runterschaut. Er selbst ist, soweit ich das einschätzen kann, recht behütet aufgewachsen. Perfekt gibt es nicht, das ist mir klar. Aber ich kann mich tendenziell eher Menschen damit öffnen, deren Pakete ähnlich sind und die diesen mitleidigen Blick des Gegenübers kennen, wenn man dann doch mal angefangen hat auszupacken. Mit einer guten Freundin habe ich da z.B. sehr wenig Probleme und kann recht gelassen über Dinge reden.Das klingt dann eher so, als würden lediglich über den starken Regen von letzter Nacht sprechen. Sie schaut mich aber auch nicht an, als wäre ich gerade so dem Tode entkommen und bin auf Ewig zu einem Leben in Trauer verbannt 🙂 Ich kann also generell schon recht problemlos drüber reden. Die Erinnerungen selbst triggern mich im Gespräch nicht. Womit ich weniger umgehen kann, sind die mitleidigen Reaktionen. Normalerweise gebe ich den Leuten aber gern Zeit, mich länger zu erleben, damit sie erkennen können, dass ich durchaus mental belastbar bin. Dass ich es bin, ist auch die Einschätzung meiner engen Freunde. 

Zu meinen Exbeziehungen: Der Typ, der mich betrogen hatte, liegt gut 10 Jahre zurück und war meine zweite Beziehung. Ich war Anfang 20 und habe mich dann getrennt. Danach war ich 5 oder 6 Jahre Single, die ich damit verbracht habe, mein Leben auf die Reihe zu kriegen, in Behandlung zu gehen, mir Techniken und Strategien anzueignen, die guten von den schlechten Freunden zu trennen, aber vor allem die Männer, die es gut mit mir meinen, von denen, die es nicht gut mit mir meinen zu unterscheiden. Ich habe ein gutes Radar entwickelt, für Menschen/Männer, die es gut mit mir meinen oder eben nicht und kann ich mich ehrlich nicht mehr, erinnern, wann ich das letzte Mal wirklich an ein "Arschloch" geraten bin, ohne direkt Konsequenzen zu ziehen. Ich bin beruflich vorangekommen, habe leidenschaftliche Hobbies entwickelt, mein Selbstwertgefühl aufgebaut und kann sagen, dass ich mich heute ziemlich gut finde und direkt selbst daten würde und mich vorallem gut abgrenzen und meinen Bedürfnissen nachgehen kann 🙂 

Danach folgten zwei kürzere (je 1,5 Jahre) Beziehungen mit guten Männern, die ich beide beendet habe (kein Drama, hat einfach nicht gepasst),die letzte liegt nun 2 Jahre zurück. Wenn es harmonisch ist und das waren beide Beziehungen bis kurz vorm Schluss, fühle ich mich gut, bin aber nicht zu fixiert und gehe schon noch meinen Hobbies und Freunden nach. Ich bin also niemand, der dann untertaucht. Ich trenne mich aber auch, wenn ich denke, dass das nicht mehr funktioniert, mir auf längere Sicht nicht guttut und das geht dann auch recht schnell (spreche es an, gucke dann 2-3 Monate, je nach Umstand, ob sich die Situation bessert, ob der andere mitzieht, spreche erneut an und wenns nichts nützt, bin ich weg) und ist entgültig. On-Off gabs da noch nie. Ich bin da recht konsequent. 

Um deiner eventuellen Frage nach den Trennungsgründen zuvorzukommen. Beim ersten fehlte es massiv an Gemeinsamkeiten. Das hat man die erste Zeit nicht so gemerkt, weil sein starker Arbeitseinsatz das überschleiert hatte ("Die Arbeit ist derzeit so stressig, das ändert sich bald, daher brauche ich Ruhe"). Es stellte sich aber heraus, dass er kein Interesse an einem sozialem Umfeld hatte (Freundschaften nicht pflegte, weil kein Bock), keine Hobbies oder Leidenschaften. Das Einzige, was er tat war Zocken und Fernsehen und arbeiten. Da er weder meine Freunde kennenlernen wollte, noch auch nur irgendwas unternehmen wollte, wurde mir das zu eng und zu langweilig. Ich bin recht aktiv und kann nicht jedes Wochenende zuhause vor dem Fernsehr verbringen, was aber genau das war, was er wollte, ausschließlich. Nummer 2 war eine binationale, bilingule Fernbeziehung. Der Trennungsgrund war, dass er am Ende doch nicht mehr bereit war, seine Heimat zu verlassen (anfangs ja,sonst hätte ich mich nicht drauf eingelassen), was aus seiner Sicht verständlich war, weil er eine kranke Mutter und kranke Oma zurückgelassen hätte. Ich hätte in diesem Land aber niemals leben können und wollen. Daher Trennung. Lief bis zur Trennung aber harmonisch und auch selbige war wie die andere auch sauber und unkompliziert. Seine Mutter und Schwester gratulieren mir noch heute zum Geburtstag, zu ihm besteht kein Kontakt. Mit dem anderen Ex hatte ich noch eine zeitlang beruflich Kontakt, da ich als Freelancer einige Sachen für ihn gemacht hatte. Gab aber irgendwann keine Aufträge mehr, daher kein Kontakt mehr. 

 

Lob und Anerkennung!

Jenny Du bist deinen Weg gegangen, hast an Dir gearbeitet und dich wirklich sehr gut entwickelt. Das hört sich alles sehr gesund an. Du hast dich reflektiert und kennst deine ganzen Baustellen. Und auch bei deinem jetzigen Trigger gilt:

Ursache finden und auflösen!

 

Die Ursache haben wir = sein Alkoholkonsum

 

Damit kannst Du doch super arbeiten.

 

Zu dem Punkt:

vor einer Stunde, leadline schrieb:

 

@Magnetism, es geht mir weniger um Scham. Sondern darum, dass ich nicht als schwaches Opfer gesehen werden möchte. Ich möchte nicht, dass er auf mich runterschaut. Er selbst ist, soweit ich das einschätzen kann, recht behütet aufgewachsen. Perfekt gibt es nicht, das ist mir klar. Aber ich kann mich tendenziell eher Menschen damit öffnen, deren Pakete ähnlich sind und die diesen mitleidigen Blick des Gegenübers kennen, wenn man dann doch mal angefangen hat auszupacken. Mit einer guten Freundin habe ich da z.B. sehr wenig Probleme und kann recht gelassen über Dinge reden.Das klingt dann eher so, als würden lediglich über den starken Regen von letzter Nacht sprechen. Sie schaut mich aber auch nicht an, als wäre ich gerade so dem Tode entkommen und bin auf Ewig zu einem Leben in Trauer verbannt 🙂 Ich kann also generell schon recht problemlos drüber reden. Die Erinnerungen selbst triggern mich im Gespräch nicht. Womit ich weniger umgehen kann, sind die mitleidigen Reaktionen. Normalerweise gebe ich den Leuten aber gern Zeit, mich länger zu erleben, damit sie erkennen können, dass ich durchaus mental belastbar bin. Dass ich es bin, ist auch die Einschätzung meiner engen Freunde. 

Du willst nicht als Opfer gesehen werden? Dann sieh dich selbst nicht als Opfer! Vergangenheit ist Vergangenheit. Du scheinst eine starke Frau zu sein.  Sag deinem Partner "ich kann damit nicht umgehen weil..." , "Ich kann damit schwer umgehen weil.... " , "Ich möchte kein Mitleid, ich will nur das Du weißt ... ".

Du kannst doch damit umgehen, Du baust dir meiner Meinung nach das Problem selbst zusammen. Das dich sein Alkoholkonsum antriggert oder vielleicht auch abschreckt kann ich voll und ganz nachvollziehen nur das bekommst Du nicht von heute auf morgen weg. Auch nicht übermorgen. In deinem Alter sind Dynamiken so fest gefahren dass das nur schwer zu ändern ist.

Du kennst aber die Ursache, Du kannst also dem "bösen" einen Namen geben und damit kann man an SICH arbeiten.

Hast du die letzten Jahre schon gut getan. Also entscheid für dich ob du mit diesem einen "Fehler" an ihm leben kannst. Perfekt ist niemand. Aber ansonsten scheint es gut bei Euch zu passen und er wird Rücksicht auf dich nehmen.

 

 

 

Magnetism

bearbeitet von Magnetism

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Naja. Am Ende vom Tag musst Dich halt mit der eigenen Courage auseinandersetzen (und jo, die seh ich darin, dass Du überhaupt was in der Richtung sagtest - Grade wenn das sonst nicht Deine Art ist).

 

Allerdings wär's auch Mal die Idee, sich mit der eigenen Verletzlichkeit auseinanderzusetzen. Fakt ist halt: Deine Issues und Deine Geschichte sind Teil Deiner Person. Offenbar hast Du einige Sachen letztlich ziemlich gut hingekriegt. Plus: Du sorgst für Dich. Du kennst Deinen Wunden Punkt. Du weisst, dass Du bestimmte Situationen nicht wie jemand unbelastetes nehmen kannst. Und du gehst damit um. Und jo, ist n legitimes Mitteln, zu schauen, inwieweit man sich Triggersituationen aussetzt.

Jetzt biste in der Situation, in der Du auch ein Stück weit Farbe bekennst. Klar, kann passieren, dass es nicht gut läuft, dass das Euer Verhältnis belastet, oder dass Du Dich schlecht fühlst. Oder dass es Dich längerfristig runterzieht. Das Risiko kann keiner beurteilen, am besten wohl Du selbst. Daher ists auch grundsätzlich völlig legitim, wenn Du am Ende Dich für Vermeidung solch einer Situation (also das öffnen) entscheidest. Schliesslich schützt Du Dich.

Heisst aber auch, dass Du am Ende ne Entscheidung triffst - passt's mit ihm, isses Dir zu nah. Also am Ende eben die Frage, ob Du Dich nem - für Dich - Risiko aussetzt. Und ob Du mit den antizipierte Konsequenzen umgehen kannst. Oder ob die Gefahr, dass es Dich aus der Bahn wirft, zu gross ist. Und Du da letztlich die Bremse ziehst und erstmal an anderen Stellen schaust, Dich in Richtung noch mehr Stabilität zu entwickeln.

 

Am Ende vom Tag wirste Dich halt auch als verletzten Menschen akzeptieren müssen. Du machst halt - zumindest hier - echt nicht den Eindruck, hilflos zu sein und nicht allein klarzukommen. Insofern ists grundsätzlich legitim, eben kein Superheld zu sein. Sondern n Mensch, der Issues hat, und diese regelt. Und der auch entscheidet, ob Dein Freund für Dich am Ende passt oder eben (trigger) nicht.

bearbeitet von Dustwalker
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ihr Lieben, das Update hat nun etwas bedauert, aus mehreren Gründen. Zum einen gings bei mir ab Mittwoch gesundheitlich wirklich berab, zum anderen wollte ich aber auch, das Wochenende und alles abwarten.

Ich hatte ab Mittwoch Abend ne ziemlich fiese Halsentzündung, reden ging zwei-drei Tage fast gar nicht und die Schmerzen waren enorm. Ich bin eigentlich nicht schmerzempfindlich, aber das... Nunja... Jedenfalls kam er Freitagabend zu mir und wir gingen auch nicht mehr aus, weil ich, wenn auch nicht generell kränklich, doch heftige Schmerzen hatte. Haben also einen Ruhigen mit Film auf der Coach gemacht. Ich hatte es dann irgendwann angesprochen (irgendwann deshalb, weil ich erstmal einiges an Medikation brauchte, bevor ich halbwegs schmerzfrei reden konnte), weil ich fand, dass das irgendwie mein Part ist, weil ich den Stein ja auch ins Rollen gebracht habe. Habe halt gesagt, dass ich mir wegen der Party am nächsten Tag nochmal Gedanken gemacht hätte und ob es für ihn okay, wäre, wenn ich einfach früher ginge, sollte ich mich unwohl fühlen. Er war dann recht froh, dass ich es angesprochen hatte - hatte ihn wohl noch beschäftigt. Er hakte dann auch nach, ob ich da schlechte Erfahrungen gemacht habe und ich entschied mich für den Teil der Story, den man nicht irgendwie als indirekten Vorwurf oder so verstehen konnte und habe nur kurz den Ex-Alki meiner Mutter angesprochen, wirklich knapp. Ich habe auch dazu gesagt, dass das alles auch kein Problem sei, wenn ich die Menschen schon kenne und eben überblicken kann, wie sich sich angetrunken verhalten. Dass ich auch generell gut damit umgehen kann und mich da eben nur unsicher fühle, wenn ich die Situation nicht einschätzen kann. Den Ex, der mich im Vollrausch betrogen hatte, wollte ich nicht erwähnen, weil ich ihm nicht das Gefühl gegen wollte, dass ich da bei ihm irgendwie Sorge hätte. Ich wollte mir selbst keinen "eifersüchtige Neue"-Stempel verpassen, weil ich da eben wirklich keine Sorge habe. Die sexuellen Übergriffe von Besoffenen wollte ich aus einem ähnlichen Grund nicht anbringen. Erfahrungsgemäß fühlen sich Männer da oft angegriffen und es ging mir ja nicht darum, dass ER so übergriffig werden könnte. Nun, jedenfalls hat er da auch Verständnis gezeigt, dass ich im Zweifel aber eher gehe, schien nicht so die optimale Lösung zu sein - für ihn. Ich schlug also vor, dass wir es auch so machen könnten, dass er mich zwischendurch einfach nach Hause bringt (zu sich), weil die Party eh nur 5 Gehminuten von seiner WG weg ist, er aber natürlich für später einen Schlüssel bräuchte (deswegen war allein gehen schlecht). Fand er dann wohl besser. 

Im Endeffekt wars aber ganz harmlos. Ich glaube, er hatte über den Abend verteilt (so 6 Stunden) etwa 5 Bier, was vollkommen okay war (also das, was er sich vorher auch selbst mitgebracht hatte). Auch die anderen Gäste waren sehr okay, da war keiner dabei, der irgendwie angenehm geworden wäre. Er hatte mich auch ziemlich umsorgt, weil ich ja nachwievor kaum reden konnte. hat sich aber auch mal zu Freunden gesetzt. Ich bin in Gruppensituationen generell sehr zurückhaltend (ist einfach nicht mein Ding), hatte aber dennoch dazukommuniziert, dass ich stimmlich eben doch sehr angeschlagen bin. Gerade in Gruppen wird ja sehr schnell verurteilt (ich war die Einzige, die dort niemanden kannte, der Rest kannte sich untereinander, um die 30 Leute), ich wollte nicht, dass die Leute denken, ich würde sie doof finden und deshalb nicht mit ihnen reden. Hatte mich auch bisschen mit seinem besten Kumpel unterhalten, als mein Date von einer Freundin zu sich gerufen wurde, um sich ausquetschen zu lassen, wer ich denn sei (wo wir uns kennengelernt hätten, was wir so gemacht hätten, wie lange wir uns schon treffen usw usf). Hat sich für mich nicht sehr unangenehm angefühlt, weil sie das so laut über den ganzen Tisch gebrüllt hatte, ich mich plötzlich wie auf dem Präsentierteller gefühlt hatte und die Unterhaltung irgendwie über mich war, ich an ihr selbst aber gar nicht beteiligt war. Versteht ihr, was ich meine? Im 1:1 bin ich prima. Aber wenn man so merklich über mich spricht, so als wäre ich gar nicht da... Vll ist das auch nur für Intros komisch.. Keine Ahnung. Ich hatte mich dann jedenfalls mit seinem besten Freund unterhalten, um die Zeit zu überbrücken. Um 3 oder so sind wir dann gegangen. Ich hätte es auch okay gefunden, wenn er noch geblieben wäre, wollte er nicht. Es wurde dann noch beschlossen, dass wir am nächsten Tag mit einem Teil der Leute zusammen Frühstücken gehen. Haben wir auch gemacht. Stimmlich gings mir da etwas besser und weil die Gruppen da deutlich kleiner war, habe ich etwas mehr geredet. Dass ich in Gruppen sehr zurückhaltend bin, hatte ich ihm schon einige Zeit vorher gesagt, das traf ihn also nicht unvorbereitet. Für Menschen, die mich aber zurvor nur unter 4 Augen kannten, ist das trotzdem immer ein ziemlicher Kontrast. Ich bin so sehr kommunikativ, aber eben nicht in Gruppen. Für ihn war das auch ungewohnt, aber ich denke nicht, dass er das irgendwie negativ gewertet hat 🙂 

 

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