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Guten Morgen,

ich spielte von Zeit zu Zeit mit dem Gedanken die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung nachzuholen. War bis 2005 auf der Realschule, danach direkt eine Ausbildung angefangen, einer der letzten Zivi-Jahrgänge und daraufhin ins Berufsleben gestartet. Ein konkretes Vorhaben, in naher Zukunft studieren zu gehen besteht nicht. Daher erschien mir ein mehrjähriger Unterricht auf einer Abendschule (neben Schichtarbeit) etwas zu aufwändig.

Nun habe ich gestern zufällig von der "Schulfremdenprüfung" oder auch "Externprüfung" gelesen. Die Prüfung selbst ist in einigen Bundesländern (wie BaWü, was mich betreffen würde) kostenlos. Vorbereitung im Selbststudium oder eben gegen Gebühren an Fernschulen oder VHS.

Pflichtprüfungsfächer sind wohl:

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Zwei Fremdsprachen
  • Eine Naturwissenschaft
  • Eine Gesellschaftswissenschaft

Dabei machen mir Deutsch, Englisch und die Gesellschaftswissenschaft wie z.b. Wirtschaft oder Politik am wenigsten Sorgen. In Mathe ist zwar ein grundsätzliches Interesse vorhanden, doch da ist viel Grundlagenarbeit notwendig. Ähnliches gilt für Physik. Den Aufwand eine zweite Fremdsprache zu lernen, kann ich aktuell überhaupt nicht einschätzen.

Nun zu meinen Fragen:

  • Hat hier jemand Erfahrungen mit dieser Art von Abiturprüfung bzw. allgemein gehalten: mit einem allgemeinen Abitur auf dem zweiten Bildungsweg?
  • Gibt es kostenfreie Quellen für Muster-/vergangene Prüfungen?
  • Auf welchem Level sollte man die 1. und 2. Fremdsprache beherrschen? (Sagen wir um in der 1. auf eine "1" zu kommen und die sekundäre gerade zu bestehen.)

Viele Grüße

 

 

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Ich hab damals mein Abitur auf diesem Weg gemacht. Es war aber nicht einfach, und ich kann es eigentlich nicht empfehlen. Wenn du den Stoff nicht ohnehin schon beherrscht, dann hast du meiner Ansicht nach kaum Chancen, dir das selbst anzueignen... 

Ich hatte es da etwas einfacher, nachdem ich bis 6 Wochen vor dem regulären Abi im Gymnasium war, und dort dann nur aus gesundheitlichen Gründen hingeworfen hab. Ein Jahr später war der Stoff noch recht präsent, und deshalb konnte ich schön nebenbei das Abi durchziehen, ohne ein Jahr zu "verlieren". 

Es ist aber trotzdem schon ein Problem, dass du halt keine Vorzensur hast, sondern lediglich die 8 Prüfungen zählen. Es gibt halt nicht die Option, mal irgendwo daneben zu langen, weil du das dann nicht mehr ausgleichen kannst... 

Als Naturwissenschaft zählen auch Biologie oder Chemie, evtl ist das einfacher zu lernen als Physik. Die Sprachen werden aber ein Problem sein. Du wirst vermutlich keine Antike Sprache lernen wollen, sondern eher französisch oder evtl spanisch. Das müsstest du aber halt auf einem Level beherrschen, dass du flüssig Texte drin verfassen und ein Gespräch führen kannst - ein Lernaufwand von mehreren Jahren. Deutsch ist auch nicht so ohne, du müsstest sehr viel "große Literatur" gelesen haben, um darauf Referenz nehmen, und das interpretieren zu können. Die Aufgabenstellung fürs Abitur ist auch noch ein "Fach", das du lernen musst. Du musst sehr firm darin sein, welche Aufgabe wie gestellt wird, und wie dann deine Antwort ausfallen muss. Ansonsten kommst du nicht zum Punkt, und verfehlst das Thema. 

Insgesamt würde ich drauf tippen, dass das alles in Eigenregie neben dem Job kaum zu schaffen ist. Ich rate daher davon ab. 

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vor 5 Minuten, Nahilaa schrieb:

Insgesamt würde ich drauf tippen, dass das alles in Eigenregie neben dem Job kaum zu schaffen ist.

Insbesondere mit der erhofften signifikanten Zeitersparnis gegenüber dem Abendgymnasium.

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Das Abi ist schlichtweg ne Eintrittskarte. Wenn ich aber gar nicht in den Club (der Studierten) will, würde ich den massiven Aufwand nicht betreiben wollen. Wozu das Ganze?

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Zumal dann der einfachere Weg sein dürfte, eine Zulassungsprüfung an der Uni abzulegen, Stichwort Studium ohne Abi.

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vor 4 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

Hat hier jemand Erfahrungen mit dieser Art von Abiturprüfung bzw. allgemein gehalten: mit einem allgemeinen Abitur auf dem zweiten Bildungsweg?

Drei bis vier Jahre Zeitaufwand sind das. Du solltest 20 - 25 Stunden pro Woche fürs Lernen einplanen. Zehn Fächer wirst du haben. Davon werden acht Fächer geprüft. Du musst deine Fächer festlegen wie du geprüft werden willst. Denn du musst auch Leistungskurse auswählen. Du kannst dann wählen wo du mündlich und wo du schriftlich geprüft werden willst. Da gibt es Vorschriften je Bundesland wie du deine Fächer zusammenwürfeln kannst. Bei mir war es ein methamatisch/ naturwissenschaftliches Abi:

Schriftlich:

Mathe, Deutsch, Englisch, Geschichte

Mündlich:

Bio, Physik, Latein, Chemie

LK waren:

Geschichte und Mathe

In Mathe musst du dich reinknien. Du darfst Mathe nicht einfach so unterbrechen, sondern wirklich regelmäßig dran bleiben, da es vom Wissen logisch aufbauend ist. Gilt auch für die zweite Fremdsprache. Ist hart das alles selbst zu managen. Reines Selbststudium ohne Fernschule ist glaub ich gar nicht machbar, da du irgendwie nachweisen musst, das du für die Prüfung grundsätzlich zugelassen wirst. (Kann sein das du eine Vorabprüfung machen musst. Fernschulen haben den Vorteil das du mit deinen Einsendeaufgaben nachweisen kannst, das du den Stoff gelernt hast. Die Fernschule nimmt dir alles an Anmeldung usw. ab.) Vorallem weißt du gar nicht was du alles lernen musst und was in der Prüfung dran kommt. Da hilft dir eine Fernschule durchaus und die haben gute Kontakte und wissen ziemlich genau was in der Prüfung an Thema dran kommt. Das ändert sich halt jährlich. Kostet allerdings rund 5000 Euro solch ne Schule. Hast du Realschule aber bist noch fit, kostet dich das rund 4000. Sagst du aber dir fehlen die Grundlagen und musst recht früh wieder starten, dann solltest du das teurere nehmen.

vor 4 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

Gibt es kostenfreie Quellen für Muster-/vergangene Prüfungen?

Ja. Einfach danach googlen, Abi Prüfung 2017 Mathe oder Englisch oder... in Hessen oder Bayern oder...

vor 4 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

Auf welchem Level sollte man die 1. und 2. Fremdsprache beherrschen? (Sagen wir um in der 1. auf eine "1" zu kommen und die sekundäre gerade zu bestehen.)

Kommt auf deinen Notenschnitt an. Hast du nur eine 5 in den acht Prüfungsfächer in der Prüfung, fällst du durch. Du solltest also mindestens eine 4 haben. Kommt aber dann auch wieder auf deine Allgemeinpunktezahl um die gesamte Prüfung zu bestehen. Du musst kein Sprachgenie sein. Aber die Sprache solltest du insoweit können, dass man dir vernünftige Noten dafür geben kann. Hast du LK Englisch <-- Solltest du B2 Nevau mindestens mal drauf haben. Deine zweite Fremdsprache solltest du wie erwähnt insoweit beherrschen, dass du nicht durchfällst. Gibt genug Schüler die überall recht gute Noten hatten in der Prüfung aber total versagten in Latein. Ergebnis: durchgefallen. Beide Sprachen musst du drauf haben, falls du Arschloch-Prüfer haben solltest. 

Ist kein Spaziergang. Da musst du dir wirklich die Frage stellen ob du ca. vier Jahre Zeit investieren willst und eine Fernschule haben willst die ca 5000 Euro kosten wird. Du musst dein Ziel wissen: "Will ich Abi um einfach das Abi zu haben? (so war es bei mir)", "Will ich damit was studieren, wofür man unbedingt ein Abi benötigt?", "Brauche ich das Abi wegen einem speziellen Job?"

Das Abitur ist nicht mehr zwingend karrierefördernd. Die meisten Studiengänge kannst du auch ohne Abi machen. Bei mir: Astrophysik. Brauchst du immer Abi. Es sei denn du machst es über ne Fernuni die im Ausland sitzt. Abi scheißegal. Es hat halt nicht mehr den Stellenwert wie früher. Sieht schick im Lebenslauf aus. Ist gut für deine Allgemeinbildung. Ist das Zeit und Geld wert?

Grüße

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Gast

Ich arbeite im Bildungsbereich und kann dir nur sagen: Chill. Inwiefern das Abi sinnvoll ist, wenn man nicht an die Uni will, wurde schon angesprochen. Solltest du dennoch den Weg gehen wollen: In den letzten Jahren hat sich im Bildungswesen einiges geändert und im Zuge dessen ist das Abitur immer leichter geworden. In Fachkreisen lacht man schon über die "Prüfungen", die da heute abgelegt werden. Gibt dazu auch zig Studien, Zeitungsartikel. Du kommst aus BW, da geht's noch. Geh nach Hamburg oder NRW, da musst du dich eher bemühen durchzufallen als zu bestehen. 

Ich will hier jetzt keinem seinen Stolz auf das Abi nehmen. Vor noch ca. 10 Jahren hatte es durchaus noch Anspruch. Mittlerweile wird das rausgehauen wie warme Semmeln - politisch gewollt, Stichwort Akademikerrate erhöhen. Geht insofern nach hinten los, als man sich an der Uni für die ganzen Flachschippen bedankt, die noch 20 Mathevorkurse fürs BWL-Studium brauchen. Aber gut, das ist nicht dein Problem. 

Wenn du dir alte Prüfungen ansehen willst: Mittlerweile gibt's das Zentralabi, meines Wissens nach auch in BW. Das heißt, landesweit werden die gleichen Prüfungen geschrieben. Müsste auch für Externe gelten. Die Altklausuren der vergangenen Jahre findest du tlw im Netz. Ansonsten gibt es Verlage, die die herausbringen, zB der Starkverlag. 

Mittlerweile gibt es viele private Anbieter, die Vorbereitungskurse anbieten. Hab zu Studuzeiten selbst mal solche Kurse gegeben, da saßen auch Externe drin... Durch die Zentralprüfungen weiß man halt, nach welchem Schema F die Klausuren aufgebaut sind und kann , teaching to the test, darauf hinarbeiten. So ein Kurs geht über ein Wochenende, Kostenpunkt ca 300 - 600€. Material (Bücher, Software...) gibt's en masse. Es gibt Leute, die berufsbegleitend studieren, dann ist das Abi von heute nebenher absolut machbar, zumal es viele Hilfsangebote gibt. 

bearbeitet von Gast

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Ich habe vor knapp 10 Jahren mehrere Schüler im einjährigen Berufskolleg unterstützt,
dabei nur die motivierten Schüler ausgesucht.
Es waren rund 9 Monate, in denen sie Vollzeitunterricht hatten, also rund 40h pro Woche für Schule und Lernen.

Wenn du es also in eine 20h-Woche neben der Arbeit packst, brauchst du 1,5 Jahre für ein gutes Abi.

Ich finde das ohne konkreten Studienwunsch nicht sehr sinnvoll,
vor allem da ich davon ausgehe, dass die Einstiegshürden für ein Studium immer stärker sinken werden,
so dass du in 5-10 Jahren vielleicht gar kein Abitur dafür mehr benötigen wirst.

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vor 10 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

[...] ich spielte von Zeit zu Zeit mit dem Gedanken die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung nachzuholen. [...] Ein konkretes Vorhaben, in naher Zukunft studieren zu gehen besteht nicht.

Wenn du nicht studieren willst... wozu dann das Abitur nachholen? Beruflich wird das Abitur dich kein bisschen weiterbringen.

Wenn du schon in Bildung investieren willst, dann investier in etwas, dass dich weiter bringt. Mit Abi haste halt Abi. Ohne anschließendes Studium Zeitverschwendung.

Und selbst mit Studium Zeitverschwendung, weil mitlerweile alle beruflichen Weiterbildungsabschlüsse der Kammern als allgemeine Hochschulzugangsberechtigungen dienen. Heisst konkret: Auch mit einem Meisterbrief im Friseurhandwerk (Friseurmeister) kannste Medizin studieren. Einen entsprechenden beruflichen Abschluss bekommst du nicht nur schneller und einfacher, sondern er bringt dir auch etwas, wenn du im Anschluss nicht studieren willst.

Und zu guter letzt: Das Nichtschülerabitur- also das was du machen willst- ist die reinste Verarschung. Im Vergleich mit dem Schülerabitur (normales Abi) ist das einfach tausendmal schwerer. In der schule wird wirklich jeder Spasti mit durchgezogen, bei einer externen Prüfung musst du nochwas können.

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Hui, vielen Dank für die rege Beteiligung.

vor 12 Stunden, Nahilaa schrieb:

Als Naturwissenschaft zählen auch Biologie oder Chemie, evtl ist das einfacher zu lernen als Physik. Die Sprachen werden aber ein Problem sein. Du wirst vermutlich keine Antike Sprache lernen wollen, sondern eher französisch oder evtl spanisch. Das müsstest du aber halt auf einem Level beherrschen, dass du flüssig Texte drin verfassen und ein Gespräch führen kannst - ein Lernaufwand von mehreren Jahren.

Habe Physik erwähnt, da das Fach thematisch sehr gut zu meinem Beruf und der Branche passt (Metall & Elektro) und es mich universell am ehesten interessiert. Mit den Sprachen hast du Recht. Französisch hatte ich das letzte mal mit 8 Jahren, meine praktischen Spanischfähigkeiten beschränken sich darauf ein paar Mexikaner im in der Innenstadt von Jerusalem darauf aufmerksam zu machen, dass es beim Falafelmann super "cerveza" gibt. Das wäre ordentlich Arbeit hier auf B1  zu kommen.

Deutsch und Englisch bereitet mir weniger Kopfzerbrechen. Klar, etwas Auffrischung und Vorbereitung wäre in jedem Fall notwendig.

Zum Background kurz: Habe mich in der vierten Klasse für die Realschule und gegen eines der beiden Gymnasien in meiner Stadt entschieden. Rückblickend kann man nicht sagen, was anders gelaufen wäre, bin aber weitgehend zufrieden mit der heutigen Situation. Schulisch haben mich Haupt- und andere theoretische Fächer nie besonders gefordert, kann mich von der 1-10. Klasse und auch in der Berufsschule an keine Arbeit oder Prüfung in Hauptfächern erinnern die schlechter als eine 2 war. Fassen wir mal zusammen: ich gehe gerne pragmatisch an Sachen heran, bin tendenziell faul, aber auch ehrgeizig und mache soviel wie nötig, um ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.

 

In wie weit das geforderte Niveau fürs Abitur in BaWü gesunken ist, kann ich leider nicht beurteilen.

Wir haben @Nahilaa mit berechtigten Argumenten, dass es nicht mal eben auf einer Arschbacke zu erledigen ist. 

vor 11 Stunden, Kaiserludi schrieb:

Insbesondere mit der erhofften signifikanten Zeitersparnis gegenüber dem Abendgymnasium.

Ähnliche Kerbe.

vor 6 Stunden, Barbara schrieb:

Ich arbeite im Bildungsbereich und kann dir nur sagen: Chill. Inwiefern das Abi sinnvoll ist, wenn man nicht an die Uni will, wurde schon angesprochen. Solltest du dennoch den Weg gehen wollen: In den letzten Jahren hat sich im Bildungswesen einiges geändert und im Zuge dessen ist das Abitur immer leichter geworden. In Fachkreisen lacht man schon über die "Prüfungen", die da heute abgelegt werden. Gibt dazu auch zig Studien, Zeitungsartikel. Du kommst aus BW, da geht's noch. Geh nach Hamburg oder NRW, da musst du dich eher bemühen durchzufallen als zu bestehen. 

Dann haben wir eine Insiderin, die von immer leichter werdenden Prüfungen berichtet. Ähnliche geartete Artikel sind mir bekannt.

vor 8 Stunden, Lafar schrieb:

Drei bis vier Jahre Zeitaufwand sind das. Du solltest 20 - 25 Stunden pro Woche fürs Lernen einplanen. Zehn Fächer wirst du haben. Davon werden acht Fächer geprüft. Du musst deine Fächer festlegen wie du geprüft werden willst. Denn du musst auch Leistungskurse auswählen. Du kannst dann wählen wo du mündlich und wo du schriftlich geprüft werden willst. Da gibt es Vorschriften je Bundesland wie du deine Fächer zusammenwürfeln kannst. Bei mir war es ein methamatisch/ naturwissenschaftliches Abi:

vor 8 Stunden, Lafar schrieb:

Das Abitur ist nicht mehr zwingend karrierefördernd. Die meisten Studiengänge kannst du auch ohne Abi machen. Bei mir: Astrophysik. Brauchst du immer Abi. Es sei denn du machst es über ne Fernuni die im Ausland sitzt. Abi scheißegal. Es hat halt nicht mehr den Stellenwert wie früher. Sieht schick im Lebenslauf aus. Ist gut für deine Allgemeinbildung. Ist das Zeit und Geld wert? 

Grüße

Ebenfalls sehr schöner Beitrag. Klingt nach Arbeit! Zu Beweggründen/Motiven/Karriereaussichten am Ende mehr.

PN Extern:

Zitat

Hi, 

ich habe keine Ahnung, was Deine Frage anbetrifft, rate Dir aber, in jedem Falle, auf welchem Weg auch immer, das Abi zu machen und später vielleicht auch zu studieren. Deine Frage kommt ja nicht von ungefähr. Du bist mit einer Anwältin zusammen, gell? 

Also, lass' Dich mal nicht entmutigen sondern lege los.

Klug genug bist Du.

Gruss

 

vor 11 Stunden, Minou schrieb:

Das Abi ist schlichtweg ne Eintrittskarte. Wenn ich aber gar nicht in den Club (der Studierten) will, würde ich den massiven Aufwand nicht betreiben wollen. Wozu das Ganze?

 

vor 8 Stunden, Lafar schrieb:

Ist das Zeit und Geld wert?

 

vor 4 Stunden, saian schrieb:


Ich finde das ohne konkreten Studienwunsch nicht sehr sinnvoll,

 

vor 2 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

Wenn du nicht studieren willst... wozu dann das Abitur nachholen? Beruflich wird das Abitur dich kein bisschen weiterbringen.

 

vor 9 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Zumal dann der einfachere Weg sein dürfte, eine Zulassungsprüfung an der Uni abzulegen, Stichwort Studium ohne Abi.

Motivation:

  • Es geht mir teils um: was wäre wenn? bzw. das Abitur um des Abiturs willen in der Tasche zu haben. Ein gewisser Ehrgeiz gebietet auch, die Sache zumindest in den Kernfächern mit 1,x abzuschließen
  • eine breitere Allgemeinbildung schadet nie. Bin vielseitig interessiert, doch gerade Kunst, Literatur oder eine zweite Fremdsprache kamen in der Realschule wirklich zu kurz. = keine verschwendete Zeit
  • der soziale Aspekt. In meinem Umfeld sind viele Realschüler. Die unterschiedlichsten Werdegänge. Viele sind mit Mitte 20 studieren gegangen, da sie finanziell und fachlich mit ihrer Ausbildung unzufrieden waren. Der Großteil meiner engeren Kumpels und ehemaligen Ausbildungskollegen sind im DAX-Konzern geblieben, ob ohne formale Weiterbildung (aber einigen Stellenwechseln), Meister, Techniker oder Studium.
  • Im letzten Jahr hat sich durch meine Partnerin noch ein weiterer Bekannten- und Freundeskreis geöffnet. Hier sind wiederum viele Akademiker vertreten: Theaterschauspieler, Ärzte, Juristen, Ingenieure und Banker. Würde zwar sagen, ich habe auf den unterschiedlichsten Gebieten einen breiten Erfahrungsschatz, komme viel rum, ein top Einkommen mit 30 bei angenehmer Work-Life-Balance. Und doch vergleicht man sich ganz tief im Unterbewusstsein ein wenig mit dem Goldmann Sachs Banker und dem niedergelassenen Zahnarzt - auch wenn ich gerade mal die Hälfte an Stunden investieren muss, für ein vergleichbares Salär.

 

Zeitlicher Aspekt und Lerntypus:

Wie vllt. erwähnt arbeite ich in 3er-Wechselschicht, auch an einigen Samstagen. Neben der Arbeit habe ich unter der Woche ausreichend Zeit, die sinnvoll genutzt werden kann. Selbst auf der Arbeit gibt es ruhige Stunden, gerade in Nachtschichtwochen. Eine Fortbildung mit festen Zeiten ist somit nur schwer zu realisieren. Zudem bin ich kein Typ, der besonders gut durch Frontalunterricht lernt. Ich würde sagen, mir liegt die eigene Recherche. Wenn mich ein Thema interessiert, will ich mehr darüber wissen. Möglichst sofort. Wikipedia ist ein guter Start um 'nen groben Überblick zu bekommen.

Karriere und Alternativen:

Das Abi für sich genommen bringt mir auf meiner jetzigen Stelle genau 0. Eine IHK Fortbildung oder selbst ein Studium nur in Verbindung mit 1-2 Karrieresprüngen. Durch Nachtschicht und diverse Gelegenheiten für Feiertagsarbeit liege ich netto über dem Niveau eines Frühschicht-Meisters, eines BWLer oder Ingenieurs (ohne Personalverantwortung). Kollegen mit noch längerer Berufserfahrung liegen sogar auf dem Niveau unseres Chef-Chefs.

Techniker: lohnt für mich nicht, Vollzeit kommt nicht in Frage. Teilzeit dauert vier Jahre. Ist mir fachlich zu spezifisch, würde mich gerne breiter aufstellen.

Industriemeister: eine valide Alternative. Vollzeit etwa 10 Monate, Teilzeit 1.5 Jahre. Soll nicht besonders anspruchsvoll sein, doch der Schein eröffnet viele Möglichkeiten. Werde mich erkundigen, welche Modelle es gibt. Eine betriebsinternes Programm, das auf Schichtarbeiter zugeschnitten war, wurde nach nur 2 Jahren leider wieder eingestellt.

Studium nebenberuflich: teils ohne Abitur und mit Hochschultest möglich. An Privatschulen / wird unter gewissen Voraussetzungen zu 50% vom AG übernommen. Leider meist Präsenz gefordert. Schwierig mit meinem Arbeitspensum + Fernbeziehung.

Masterplan "2022"

Mein jetziger Job gefällt mir zwar, komme super mit Chef, Kollegen und Kunden klar, doch erfüllt er mich inhaltlich nicht besonders. Hinzu kommt, dass es unter den direkten Kollegen einige gibt die fachlich viel, viel besser sind. Das hat unterschiedliche Gründe, daran wird sich aber kaum etwas ändern. Bin etwas in die Elektrotechnik rein gerutscht, es liegt mir nicht im Blut.

Der Plan: 2022 für den Betriebsrat kandidieren. Wir haben über 30 freigestellt BRs (fast 7000 MA). Toller Benefit: Lohnabsicherung (inkl. Schichtzulagen) bei 35h Frühschicht. Falls das alles so klappt, wie ich es mir ausmale, würde dann evtl. ein Studium interessant werden um in etwa 12 Jahren eine gestaltende Rolle im BR einzunehmen. Interessieren würden mich Jura, Wirtschaft, Psychologie, sowie diverse Kombinationen aus diesen drei Gebieten.

Liebe Grüße

 

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vor 4 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

Bin etwas in die Elektrotechnik rein gerutscht, es liegt mir nicht im Blut.

Tip: Beweg dich da ganz schnell raus, es wird nicht besser. Ich bin mal in die Frontend-Entwicklung reingerutscht und es ist einfach der letzte Dreck (sorry Sala). Das Problem: Man ist dann halbwegs fit darin, bekommt leicht Aufträge / Chef teilt entsprechende Aufgaben zu. Sprich man wird besser in dem, was man nicht mag, da am Ball zu bleiben ist anstrengend und die eigentlich interessanten Gebiete verkümmern - kommste nicht mal eben weg von.

Ich mache gerade einen großen Cut und lehne ganz klar alles ab, was in die Richtung gehen könnte.

bearbeitet von Jingang

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vor 2 Minuten, Jingang schrieb:

Tip: Beweg dich da ganz schnell raus, es wird nicht besser. Ich bin mal in die Frontend-Entwicklung reingerutscht und es ist einfach der letzte Dreck (sorry Sala). Das Problem: Man ist dann halbwegs fit darin, bekommt leicht Aufträge / Chef teilt entsprechende Aufgaben zu. Sprich man wird besser in dem, was man nicht mag, da am Ball zu bleiben ist anstrengend und die eigentlich interessanten Gebiete verkümmern - kommste nicht mal eben weg von.

Ich mache gerade einen großen Cut und lehne ganz klar alles ab, was in die Richtung gehen könnte.

Naja, meine tägliche Arbeit beinhaltet SAP, Office, Fehlersuche/Diagnose an Anlagen und Linien, Optimierungen, SPS programmieren/ Taktzeiten optimieren, Schwachstellenanalyse, ab und an mit KUKAs spielen. Das macht soweit Spaß, ich will damit nur sagen: E-Technik interessiert mich in der Tiefe nicht genug für einen Techniker/Bachelor.

Aber wie gesagt, wäre es eine Alternative sich in wenigen Jahren arbeitspolitisch zu engagieren.

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Ich komme nochmal mit meinen berechtigten Einwänden ;-) Immerhin hab ich auch Abi um des Abis Willen gemacht, und nach wie vor nicht studiert - durch meine berufliche Entwicklung hab ich inzwischen irgendwie nebenbei sozusagen 3x die mittlere Reife und 2x Abitur (Zugangsberechtigung für die Hochschule) erreicht, ein drittes Mal ist da in Arbeit. Will heißen, dass ich das Abi extern gemacht hab, war tatsächlich vollkommen unnötig und gewissermaßen sinnlos. Dessen musst du dir einfach bewusst sein. 

Ich hab zwar durchaus mitbekommen, dass die Prüfungen wesentlich weniger Niveau haben, als ich es damals erlebt hab (bayrisches Abi vor 10 Jahren), denke aber trotz allem, dass dir ohne die Jahre am Gymnasium vorher so unglaublich viel Stoff fehlt und/oder dein Wissen eine so andere Strukturierung hat, dass es einfach unnötig schwer wäre. Nebenbei geht da garnix, du müsstest sehr sehr viel Zeit investieren. 

Wenn du dir also einfach was beweisen willst, dann mach lieber irgendwas anderes, was dir im Endeffekt auch was bringt. Ein Cambridge Zertifikat für Englisch vielleicht, oder irgendwie ne Fortbildung, die für deine Branche was bringt. 

Dein Argument mit den Akademikern im neuen SC lässt mich übrigens nur traurig den Kopf schütteln. Wenn du an sich schon nicht dumm und auch finanziell nicht schlecht gestellt bist, warum genau fühlst du dich denen gegenüber bitte im Nachteil? Woher kommen die Komplexe, die dich jetzt dazu treiben, da irgendwie nachziehen zu wollen? Bist du nicht stolz auf das, was du ganz ohne Abi für dich erreicht hast? 

Weißt du, ist ja nett, dass du deiner Partnerin irgendwie imponieren willst. Aber das geht in dem Fall wahrscheinlich nach hinten los - ich hab den wesentlich besseren Bildungsabschluss als mein Partner, auch mein Umfeld hat in dieser Hinsicht "mehr erreicht". Und ich muss sagen, ich könnte ihn nicht mehr ernst nehmen, wenn ich das Gefühl hätte, der Anstoß für seine Weiterbildung ist, dass er sich mit meinem SC vergleicht... Weil ich halt mit ihm zusammen bin, weil er für sich was geschafft hat, weiß was er kann und wie er seine Fähigkeiten nutzt, seinen Platz im Leben hat. Und es wäre halt irgendwie jämmerlich, wenn er sich nur vom Leben von ein paar anderen Leuten genau darin so verunsichern lässt, dass er so viel Aufwand in einen unnötigen Abschluss investiert... 

Insgesamt würde ich dir deshalb lieber raten, die Zeit und den Aufwand in dein Innergame zu stecken. Da hast du letztlich mehr davon, als wenn du dann immernoch dein Abi mit dem Juristen oder Zahnarzt vergleichst.

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@Nahilaa 

Habe heute Nacht nochmals ein wenig gelesen. Vllt. entspricht ein Industriemeister eher meinem Profil. Vollzeit in 8 Monaten machbar u.theoretisch könnte man auch hier ohne Lehrgang die IHK Prüfung ablegen. Müsste halt von Bekannten entsprechende Unterlagen und Rahmenpläne besorgen. 

Wie gesagt: ich bin immer noch der Meinung, dass einen ein gewisser Teil des Stoffs ein Leben lang begleitet. Spanisch zu lernen wäre kein Fehler, Physik, diverse Gesellschaftswissenschaften, große Literatur, Kunst. Trägt alles zu einer gewissen Allgemeinbildung. Über Mathe lässt sich streiten, wieviel höhere Mathematik man tatsächlich jemals brauchen wird.

Die Sache mit den Vergleichen und Komplexen: 

in erster Linie vergleiche ich mich mit dem Ich von gestern. Was ich da sehe, gefällt mir soweit ganz gut. 

Aus dem Ärmel raus eine gute 8+/10

aber ernsthaft: Kern ist

Zugang um fächerübergreifend zu studieren (falls mittelfristig Interesse)

Mich selbst geistig etwas fordern und allgemein weiterbilden

Besser jetzt mit 30 als in x Jahren, wo sich die Lebensumstände schon wieder geändert haben könnte. Momentan habe ich unter der Woche relativ viel Zeit (nur nicht unbedingt für Präsenz aus diversen Gründen )

 

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Klar ist Allgemeinbildung immer was Schönes, und es Isuzu besser, man lernt jetzt dazu, und nicht erst mit 80... Da gehen wir schon Konform, ich denke nur, dass die Form des Lernens anders besser angelegt wäre. 

Sprachen kannst du auch "einfach für dich" lernen, gibt ja genug Leute, die das alles Hobby machen. Der Vorteil ist, dass du dann wahrscheinlich lebendiger an der Sprache dran bist, und im Alltag mehr davon hast als nur bei trockenem Stoff. Auch Richtung Musik und Kunst kannst du dich gut selbst bilden, ohne einen Abschluss zu bekommen - Stichwort Theaterabo zb. Mach das mal ein paar Jahre, lies dir etwas Hintergrundwissen an, und du kannst mit diskutieren, ob die Inszenierung gelungen ist, und die Stahlträger als Bühnenbild die starke Frau in der Hauptrolle auch passend unterstreichen... Macht sich natürlich immer gut sowas, lässt sich aber ohne "Schein" am Ende viel erfreulicher aneignen. 

Und ein Meister oder Techniker in deinem Fach bringt dich halt sowohl im Alltag weiter, als auch eine Zulassung für die Hochschule. Da ist der Aufwand einfach in mehreren Bereichen sinnvoll investiert. 

Zuguterletzt: Präsenzzeiten sind auch mit Schichtdienst durchaus machbar. Sofern die Fortbildung zu deiner Profession passt, sind Arbeitgeber da oft sehr entgegenkommend - ich mache es aktuell so, und das funktioniert. Es ist natürlich auch kein Pappenstiel, und man muss da schon dahinter sein, aber immerhin weiß man dann auch, wofür man es eigentlich macht. 

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Innergame FTW, akzeptieren statt faken.

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vor 26 Minuten, Nahilaa schrieb:

Klar ist Allgemeinbildung immer was Schönes, und es Isuzu besser, man lernt jetzt dazu, und nicht erst mit 80... Da gehen wir schon Konform, ich denke nur, dass die Form des Lernens anders besser angelegt wäre. 

Sprachen kannst du auch "einfach für dich" lernen, gibt ja genug Leute, die das alles Hobby machen. Der Vorteil ist, dass du dann wahrscheinlich lebendiger an der Sprache dran bist, und im Alltag mehr davon hast als nur bei trockenem Stoff. Auch Richtung Musik und Kunst kannst du dich gut selbst bilden, ohne einen Abschluss zu bekommen - Stichwort Theaterabo zb. Mach das mal ein paar Jahre, lies dir etwas Hintergrundwissen an, und du kannst mit diskutieren, ob die Inszenierung gelungen ist, und die Stahlträger als Bühnenbild die starke Frau in der Hauptrolle auch passend unterstreichen... Macht sich natürlich immer gut sowas, lässt sich aber ohne "Schein" am Ende viel erfreulicher aneignen. 

Ist was dran. Eine Sprache wie Französisch oder Spanisch nur auf eine Prüfung hin zu lernen würde mich wenig erfüllen. Dann lieber japanisch Grundkenntnisse für mich selbst.

Lesen, Hörbücher und regelmäßige Theaterbesuche sind am Start.

Habe vorhin mit der IHK Niederlassung telefoniert. Prüfung ohne Lehrgang ist möglich (Industriemeister). Schaue mir die Woche die Unterlagen vom Meister Elektrotechnik und Metall an. Paar Kumpels und Bekannte haben alle Bücher und Unterlagen zuhause.

vor 30 Minuten, Nahilaa schrieb:

Zuguterletzt: Präsenzzeiten sind auch mit Schichtdienst durchaus machbar. Sofern die Fortbildung zu deiner Profession passt, sind Arbeitgeber da oft sehr entgegenkommend

Jain. Klar, der Arbeitgeber kommt etwas entgegen, trotzdem sollte ich meine Schichten absolvieren u. kann mir gut vorstellen nebenbei zu lernen.

vor 14 Minuten, Jingang schrieb:

Innergame FTW, akzeptieren statt faken.

Könntest du den Gedankengang etwas näher ausführen?

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vor 1 Minute, Diet-Prophet schrieb:

Könntest du den Gedankengang etwas näher ausführen?

PM

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Logisch musst du schon leisten, was du auch bezahlt kriegst...

Aber man kann zb ein paar Stunden weniger arbeiten, und die Schichten und freien Tage werden so organisiert, dass man die Präsenzzeiten in seiner Freizeit hinkriegt. 

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vor 16 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

Motivation:

 

  • Es geht mir teils um: was wäre wenn? bzw. das Abitur um des Abiturs willen in der Tasche zu haben. Ein gewisser Ehrgeiz gebietet auch, die Sache zumindest in den Kernfächern mit 1,x abzuschließen
  • eine breitere Allgemeinbildung schadet nie. Bin vielseitig interessiert, doch gerade Kunst, Literatur oder eine zweite Fremdsprache kamen in der Realschule wirklich zu kurz. = keine verschwendete Zeit
  • Im letzten Jahr hat sich durch meine Partnerin noch ein weiterer Bekannten- und Freundeskreis geöffnet. Hier sind wiederum viele Akademiker vertreten: Theaterschauspieler, Ärzte, Juristen, Ingenieure und Banker. Würde zwar sagen, ich habe auf den unterschiedlichsten Gebieten einen breiten Erfahrungsschatz, komme viel rum, ein top Einkommen mit 30 bei angenehmer Work-Life-Balance. Und doch vergleicht man sich ganz tief im Unterbewusstsein ein wenig mit dem Goldmann Sachs Banker und dem niedergelassenen Zahnarzt - auch wenn ich gerade mal die Hälfte an Stunden investieren muss, für ein vergleichbares Salär.
Karriere und Alternativen:

Das Abi für sich genommen bringt mir auf meiner jetzigen Stelle genau 0. Eine IHK Fortbildung oder selbst ein Studium nur in Verbindung mit 1-2 Karrieresprüngen. Durch Nachtschicht und diverse Gelegenheiten für Feiertagsarbeit liege ich netto über dem Niveau eines Frühschicht-Meisters, eines BWLer oder Ingenieurs (ohne Personalverantwortung). Kollegen mit noch längerer Berufserfahrung liegen sogar auf dem Niveau unseres Chef-Chefs.

Techniker: lohnt für mich nicht, Vollzeit kommt nicht in Frage. Teilzeit dauert vier Jahre. Ist mir fachlich zu spezifisch, würde mich gerne breiter aufstellen.

Industriemeister: eine valide Alternative. Vollzeit etwa 10 Monate, Teilzeit 1.5 Jahre. Soll nicht besonders anspruchsvoll sein, doch der Schein eröffnet viele Möglichkeiten. Werde mich erkundigen, welche Modelle es gibt. Eine betriebsinternes Programm, das auf Schichtarbeiter zugeschnitten war, wurde nach nur 2 Jahren leider wieder eingestellt.

Studium nebenberuflich: teils ohne Abitur und mit Hochschultest möglich. An Privatschulen / wird unter gewissen Voraussetzungen zu 50% vom AG übernommen. Leider meist Präsenz gefordert. Schwierig mit meinem Arbeitspensum + Fernbeziehung.

Die Arbeitswelt verändert sich.

Die Rate an Berufen, die du nur noch mit Studium machen kannst, wird immer geringer,
VOR ALLEM wenn man mal über den Tellerrand "Deutschland" hinaus schaut.

Studium benötigst du als Türöffner, damit du an an den ATS vorbei kommst.
Ein schlauer Bewerber umschifft diese Bewerbungen, indem er schon davor People Skills lernt und die Leute befreundet,
BEVOR er den Job benötigt.

Und die Zeit, die man dann nicht studiert, steckt man genau in die Skills, die im wirklichen Job dann benötigt werden.

Dazu muss man natürlich priorisieren.
Irgendwelches Kunstwissen ist ja toll, die Frage ist ja eher, ob es die Zeit wert ist, dafür einen Monat zu investieren.
Auf Youtube gibt es einige hervorragend Kurse, die dir 10mal mehr Basics bringen, so dass du mitreden kannst, aber keine Zeit verschwendest.
Für Physik bspw.: https://www.youtube.com/playlist?list=PL8dPuuaLjXtN0ge7yDk_UA0ldZJdhwkoV
Haust dir in zwei Tagen rein, dann hast du mehr Wissen in diesem Fach als 99% der Menschen, die du kennst.
Gibt es für nahezu jedes andere Fach auch.

 

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Gast
vor 17 Stunden, Diet-Prophet schrieb:

eine breitere Allgemeinbildung schadet nie. Bin vielseitig interessiert, doch gerade Kunst, Literatur oder eine zweite Fremdsprache kamen in der Realschule wirklich zu kurz. = keine verschwendete Zeit

Der Wunsch nach Bildung, genauer: Allgemeinbildung ist durchaus nobel. Aber paradoxerweise wirst du genau das durch das Abitur nicht erreichen. Der ursprüngliche, ganz ursprüngliche Gedanke hinter der "Allgemeinen Hochschulreife" war eben eine solche Allgemeinbildung. Daher auch eine breite Fächeraufstellung statt Spezialisierung, musisch-literarische Fächer ebenso wie mathematische. Mittlerweile liegt der Fokus nicht mehr auf dem "Allgemein", sondern auf der "Hochschulreife". Das Abitur ist eben nicht mehr Zeichen einer (allgemeinen) "Bildung", sondern eine Hochschulzugangsberechtigung geworden. Und gerade wegen dieser Zielverschiebung macht das Abi in meinen Augen kaum für dich Sinn. Du willst ja gar nicht studieren. Aber deshalb macht man das Abi heute: um an die Uni zu kommen. Nicht, um die hohe Literatur, naturwissenschaftliches Denken usw. kennenzulernen. Und das spiegelt sich natürlich auch in den Lehrplänen und Prüfungsformaten wieder, die stark abgespeckt haben. Du musst im Abi bestimmte Aufgabenformate und Aufsatztypen runterspulen können, viel Methodik beherrschen. Dementsprechend sieht deine Vorbereitung aus, erst recht als Externer: viel teaching to the test. Die wenigen, wirklich spannenden, "bildenden" Momente bekommst du gar nicht mit. Die finden nicht in der schieren Prüfungsvorbereitung statt, sondern in Einzelstunden, in denen man in der Gruppe gemeinsam über einen interessanten Text, eine kontroverse Theorie diskutiert. Nicht im stillen Kämmerlein, wenn man allein über seinen Büchern brütet. Das Problem hatte ja der Faust schon, haha. Womit wir dann auch beim Thema "Vergleich mit Akademikern" wären: Frag mal deine Ingenieurs- und Ärztekollegen, was noch von Faust oder Klassik oder Vormärz oder ... hängen geblieben ist. Vermutlich nicht viel. Nicht jeder Akademiker ist automatisch gebildet, so komisch das klingt. Aber Bildung ist genau das: über den Tellerrand der eigenen Arbeit hinausschauen und sich in mehreren Fachkreisen einigermaßen souverän, zumindest aber interessiert bewegen. Aber dazu muss man am Ball bleiben. Natürlich weiß mein Gynäkologe im Schlaf, wie der weibliche Zyklus verläuft. Genauso wie meine Friseurin meine Blondierung anmischen kann. Das ist deren Job. Aber deshalb sind sie noch lange nicht "gebildet".

Wer sich neben seinem Beruf weiterbilden will, hat so viel mehr, vielversprechende und interessante Optionen als das Abitur. Du kommst aus FFM? Die Uni da ist doch breit und sehr gut aufgestellt. Einfach mal bei Lust und Laune hinten in ne Vorlesung setzen, die Ringvorlesungen sind eh öffentlich und auch sonst juckt's keinen, ob da unter den 300 Studis einer sitzt, der nicht immatrikuliert ist. Im Sommer gibt's da immer die Night of Science, sehr zu empfehlen. Physik, Chemie usw. werden da "publikumstauglich" aufbereitet, die Profs halten öffentliche Lesungen, hochkarätige Gastlesungen.Fremdsprachen über Kurse. Universität des dritten Lebensalters ist noch etwas früh 😄 , aber vielleicht gibt's ja auch für Jüngere so eine Art "studium generale", ohne Abschluss, einfach nur zur "Weiterbildung". Aber Abi, das wäre ne Enttäuschung.

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vor 9 Minuten, Barbara schrieb:

Nicht jeder Akademiker ist automatisch gebildet, so komisch das klingt. Aber Bildung ist genau das: über den Tellerrand der eigenen Arbeit hinausschauen und sich in mehreren Fachkreisen einigermaßen souverän, zumindest aber interessiert bewegen. Aber dazu muss man am Ball bleiben.

Da sagst du etwas. Sich einigermaßen souverän auf fachfremden Terrain bewegen.

Begegnet mir teils bei Bekannten oder auch bei nahestehenden Menschen, wie meiner Freundin. Eine Art deformation professionelle, wenn sie fachfremde Themen diskutieren.

vor 18 Minuten, Barbara schrieb:

Wer sich neben seinem Beruf weiterbilden will, hat so viel mehr, vielversprechende und interessante Optionen als das Abitur. Du kommst aus FFM? Die Uni da ist doch breit und sehr gut aufgestellt. Einfach mal bei Lust und Laune hinten in ne Vorlesung setzen, die Ringvorlesungen sind eh öffentlich und auch sonst juckt's keinen, ob da unter den 300 Studis einer sitzt, der nicht immatrikuliert ist. Im Sommer gibt's da immer die Night of Science, sehr zu empfehlen. Physik, Chemie usw. werden da "publikumstauglich" aufbereitet, die Profs halten öffentliche Lesungen, hochkarätige Gastlesungen.Fremdsprachen über Kurse. Universität des dritten Lebensalters ist noch etwas früh 😄 , aber vielleicht gibt's ja auch für Jüngere so eine Art "studium generale", ohne Abschluss, einfach nur zur "Weiterbildung". Aber Abi, das wäre ne Enttäuschung.

Primär an den Wochenenden in FFM. Aber ähnliches sollte auf für das KIT in Karlsruhe gelten, dahin habe ich eine recht kurze Anfahrt.

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vor 1 Stunde, saian schrieb:

Die Arbeitswelt verändert sich.

Die Rate an Berufen, die du nur noch mit Studium machen kannst, wird immer geringer,
VOR ALLEM wenn man mal über den Tellerrand "Deutschland" hinaus schaut.

Studium benötigst du als Türöffner, damit du an an den ATS vorbei kommst.
Ein schlauer Bewerber umschifft diese Bewerbungen, indem er schon davor People Skills lernt und die Leute befreundet,
BEVOR er den Job benötigt.

Und die Zeit, die man dann nicht studiert, steckt man genau in die Skills, die im wirklichen Job dann benötigt werden.

Dazu muss man natürlich priorisieren.
Irgendwelches Kunstwissen ist ja toll, die Frage ist ja eher, ob es die Zeit wert ist, dafür einen Monat zu investieren.
Auf Youtube gibt es einige hervorragend Kurse, die dir 10mal mehr Basics bringen, so dass du mitreden kannst, aber keine Zeit verschwendest.
Für Physik bspw.: https://www.youtube.com/playlist?list=PL8dPuuaLjXtN0ge7yDk_UA0ldZJdhwkoV
Haust dir in zwei Tagen rein, dann hast du mehr Wissen in diesem Fach als 99% der Menschen, die du kennst.
Gibt es für nahezu jedes andere Fach auch.

 

Zu deinem YouTube Physik Schrott. Bist du noch zu retten? Ich habe dieses Fach - neben anderen - studiert und fühle mich deshalb dazu verpflichtet einzuschreiten. Also du bist da so weit daneben, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll 😂  Ich mach es nur kurz, das wäre Perlen vor die Säue werfen. 

Die angegeben Videos vermitteln Tante Berta Physik-Wissen für den Hausgebrauch, etwa was passiert, wenn sie Salz in ihr Spaghettiwasser gibt, oder dass Induktion kein Landkreis in Niederbayern ist. Um die Methoden zu erlernen, die notwendig sind Physik richtig betreiben zu können, muss man Jahre harter Arbeit investieren. Denn sowohl die Experimentalphysik,  als auch die theoretische Physik benötigt mathematisches Handwerkszeug, welches weit über deinen Crash course „integrals“ hinausgeht. 

bearbeitet von Black-Jack
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vor 9 Minuten, Black-Jack schrieb:

Zu deinem YouTube Physik Schrott. Bist du noch zu retten? Ich habe dieses Fach - neben anderen - studiert und fühle mich deshalb dazu verpflichtet einzuschreiten. Also du bist da so weit daneben, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll 😂  Ich mach es nur kurz, das wäre Perlen vor die Säue werfen. 

Die angegeben Videos vermitteln Tante Berta Physik-Wissen für den Hausgebrauch, etwa was passiert, wenn sie Salz in ihr Spaghettiwasser gibt, oder dass Induktion kein Landkreis in Niederbayern ist. Um die Methoden zu erlernen, die notwendig sind Physik richtig betreiben zu können, muss man Jahre harter Arbeit investieren. Denn sowohl die Experimentalphysik,  als auch die theoretische Physik benötigt mathematisches Handwerkszeug, welches weit über deinen Crash course „integrals“ hinausgeht. 

 

Ein Studium lässt sich durch You Tube Videos nicht ersetzen. Und ich rede von einem Studium an einer Universität oder Hochschule! Nicht zu verwechseln mit einer FH. Also an einer Universität oder Hochschule, an der Wissenschaft und Lehre betrieben wird. Und kein "Schulbetrieb".

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@Barbara sagt da was echt wichtiges! 

Ich fand den Faust genial. Insbesondere Faust 2 ist unheimlich interessant, wenn man bedenkt, wie viel Durchblick da drin steckt, und wie weit Goethe da seiner Zeit voraus war. Die Kleine und die Große Welt... Kleist kann ich dagegen nicht ausstehen, weil... 

Na, ich lass das lieber - aber weißt du, woher ich das alles weiß? Aus meiner Freizeit. Ich hab die Schule besucht, und alles der sogenannten "Bildung" abbekommen, was der bayrische Staat vor 10 Jahren aufzubieten hatte. Hatte aber nicht viel Inhalt, und nur einen verschwindend geringen Einfluss auf mein Leben seither. Ein Bekannter aus meinem Abijahrgang hat Physik studiert, und hing etwas weniger in Richtung Kunst und Kultur rum. Der ist Akademiker, definitiv - aber er fragt sich wohl eher, wie jemand überhaupt einen Abend mit Faust verbringen kann, oder ob eine atonale Oper besonders leise ist... 

Ich denke, was du bei deinen Akademikern an Bildung erlebst, ist nicht die Folge ihres Schulabschlusses oder Studiums. Es ist die Folge von offenen Augen und Ohren, und Interesse für die Welt. Neben der Ahnung vom Theater und von, Pädagogik, Psychologie, etwas Medizin (was durchaus zu meinem Beruf gehört), kann ich dir halt auch im vorbeifahren die Art eines Laubbaums oder Schmetterlings bestimmen, eine Kuh melken, einen Kachelofen neu aufmauern oder erkennen, dass der Verteilerfinger des alten Golf verstopft ist und deshalb der Motor absäuft... Das ist alles Zeug, was mich in der Summe recht gebildet wirken lässt. Richtung "weiß sich immer zu helfen". Ist aber auch alles Zeug, was ich nicht aus der Schule weiß, und was viele anderen Menschen schlicht deshalb nicht wissen, weil es sie nicht interessiert. 

Ich gehe durchs Leben nach dem Motto "nutzlose Fähigkeit Nummer 387: ", und finde es einfach grundsätzlich sinnvoll, solche Sachen zu probieren und mir zu merken. Bringt einen durchaus weiter dieses Mindset. Nen Abschluss braucht man dafür aber nicht. 

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