"Du bist der Preis!" - Richtiges Maß finden

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Ich würde dieses Verhalten in beide Richtungen eigentlich als ein Abgrenzungsproblem bzw. ein Problem mit Grenzen im allgemeinen sehen.

In der Praxis die Selbstkontrolle wäre vielleicht zu sagen: Wie würde es mir gehen wenn der Partner mir ankündigt für ein Monat oder sechs Wochen beruflich ins Ausland zu gehen. Wenn's mir da den Vogel raushaut dann ist in einer der beiden Richtungen wahrscheinlich Überhang da.

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Ich kenne diese Situation sehr gut. War früher quasi unnahbar. Leute suchten Kontakt, aber ich habe es abgelehnt. Sie luden mich ein und ich fand ausreden, um nicht mit zugehen. Warum? Ich vermute aus Angst, verletzt zu werden. Wollte keine nähe zulassen. Trug auch eine Maske. Komischerweise machte mich das ziemlich beliebt. Ich merkte es zu dieser Zeit nicht, dass ich nicht wirklich zufrieden war und quasi vom Leben weglaufe. Ich lernte im Abi meine Oneitis kennen. Sie war jemand, die auch so unnahbar wirkte und vielleicht auch war. Ich merkte, dass ich sie unbedingt haben will. Sie von innen ausfüllen. Ich sah sie auch als Statussymbol. Als perfekte Ergänzung neben mir.
Ich lernte bei ihr PU bzw. machte meine ersten Gehversuche mit ihr. Von einem Extrem (unnahbar) zum anderen (needy), wie ich es erst später realisiert habe. Ich war ein Nice Guy. Bin es immer noch. Sogar viel mehr als ich dachte.* Seitdem habe ich einfach das tierische verlangen, Erfolg bei Frauen zu haben. Von IOIs bis zum ficken. Ich will alles. Mir war davor nicht klar, wie sehr ich mich danach gesehnt habe. Es wurde und ist für mich die totale Bestätigung. Lässt das Interesse nach oder kommen keine IOIs mehr, fühle ich mich mies. Dies führte dahin, dass ich immer noch needy bin und viel zu leicht zu haben.
Ich weiß, Stichwort: Respekt. Ein Mann muss jederzeit weggehen können. Ich sah aber den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich dachte, es gehöre zum Spiel der Verführung. Dass ich sie rumkriege. Sie mache dies nur aus Unsicherheit. Ich habe ihr Desinteresse (vermutlich) als Unsicherheit interpretiert und dachte, sie sei wie ich von früher. Auch Angst verletzt zu werden, unnahbar sein. Ich sah es einfach nicht, dass ich Respektlos behandelt wurde. Endete damit, dass ich mich neben sie setzen wollte in der Vorlesung und sie mir sagte, dass der Platz besetzt sei. Für wen? Für irgend einen anderen Typen ... Ich war ein räudiger Köter, der vor die Tür gesetzt wurde. Fühlt sich sehr scheiße an! Ich würde mir lieber meinen Arm im bewussten Zustand abnagen, als so etwas noch mal fühlen zu müssen. Aber es half mir im Nachhinein, zu erkennen, dass es auch Frauen gibt, die einfach Arschlöcher sind und man selbst dafür nichts kann. Ich wurde kritischer. Frauen nicht mehr anhand ihrer Schönheit auf ein Podest zu stellen. Ich etwas Erfahrung dazugewonnen.

Als ich dies erkannt habe, versuchte ich es zu ändern. Gar nicht so leicht, wie ich feststellen musste. Ich wollte nicht mehr needy sein. Wollte mich nicht schlecht behandeln lassen. Ging also Richtung Hard2Get. Klappe ganz gut wieder. Nur verloren die Frauen dann das Interesse, weil ich Impossible2Get war. Ich war wieder unnahbar. Sie versprüht schon eine gewisse Aura. Nur lässt das Interesse auch schnell nach. Attraction war also da. Was aber fehlte, war Comfort.

Also Comfort geübt. Was passierte? Ich war wieder needy. Ich war war und bin zu leicht zu haben. Und die Nice-Guy-Verhaltensweisen waren immer noch da.

Bei einer aktuellen Dame, war ich von Anfang an Hard2Get. Sie investierte. Sie Frage mich viel persönlich. Ich hatte so eine Angst, es wieder zu vermasseln, dass ich Hirnfick bekam. Ich taute langsam auf. Am Anfang war es noch locker, weil ich keine Erwartungen hatte. Als ich ihr Interesse bewusst warnahm, hatte ich die Angst, wieder in ein Extrem zu rutschen. Ich versuche mich momentan bewusst zurückzuhalten. Aber ihr auch entgegen zu kommen. Und da ist die Hürde, das richtige Maß zu finden. Auch, weil hinzu kommt, dass sie in einer LTR ist 😉 Welche Verhaltensweisen von Frauen sind noch ok und welche nicht mehr? (Hexer gab mir diesen sehr guten Rat: "wie würdest Du reagieren wenn es ein Kerl wäre?", der sehr hilft) Hatte sie nur einen miesen Tag oder war ich zu needy? Führt zwar schnell zum Hirnfick und ist damit kontraproduktiv, die andere Seite der Medaille bringt allerdings, so vermute ich, große Fortschritte. Hier ist auf 'Hirnfick Teil V: Selbstreflexion vs. Selbstgeißelung' von Doc Dingo zu verweisen.
Wenn man aber den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, braucht man Hilfe bzw. Stützräder, um so etwas früh zu erkennen und es nicht vor die Wand zu fahren.
"Einfach machen und auf seinen Instinkt/seine Gefühle zu hören" ist das äquivalent zum Planet-Liebe-"Sei einfach du selbst"!
Für fortgeschrittene Verführer sicher ein guter Rat. Für Anfänger mMn fatal!

Das Problem ist nämlich, dass mir dies eben nicht automatisch gelingt. Das Nice-Guy-Syndrom ist in mir verankert und so würde ich, wenn ich instinktiv handeln würde, sehr kontraproduktiv handeln. Wie ein verrückter, der immer wieder versucht so hoch zu springen, so dass er es erreicht, schwerelos zu werden ...

*Ich habe nämlich gerade mit dem Buch 'Nie mehr Mr. Nice Guy' von Robert Glover angefangen und habe direkt zu meinen entsetzen feststellen müssen, dass ich immer noch einer bin. Daran werde ich aber jetzt arbeiten. Bin gerade bei Seite 38. Und folgendes trifft u. a. auf mich zu:
- Ich bin unehrlich, weil ich meine Fehler verbergen will und vermeide mit Frauen(!) Konflikte.
- Ich bin ein Kontrollfreak, weil ich will, dass alles reibungslos läuft.
- Ich bin häufig isoliert, weil mein Verhalten es anderen schwer macht, mir wirklich näher zu kommen.
- Ich fühle mich oft von Menschen oder Situationen angezogen, die in Ordnung gebracht werden müssen, weil ich durch meine Kindheitsprägung, dem Bedürfnis, gut dazustehen oder der Jagt nach Anerkennung (besonders durch Frauen), nachkommen muss.

 

PS: Für Feedback bin ich immer offen und sehr dankbar!

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Am 19.1.2019 um 18:39 , jon29 schrieb:

Alpha ist man als Persönlichkeit, nicht in Bezug auf die andere Person. Sonst wäre jeder arbeitslose Säufer mehr Alpha als ich, wenn seine Uschi ihm gefügig ist...

Bezugsgrößen sind immer relativ. Der soziale Status "Alpha" als gesellschatliche Position, bezieht sich immer das eigene Verhältnis zu anderen Personen. Und deshalb ist der arbeitslose Säufer, in Beziehung zu seiner Uschi, mehr alpha als du, ich oder sonst jemand hier... eben weil sie ihm gefügig ist.

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vor 9 Minuten, spirou schrieb:

Und folgendes trifft u. a. auf mich zu:
[1]- Ich bin unehrlich, weil ich meine Fehler verbergen will und vermeide mit Frauen(!) Konflikte.
[2]- Ich bin ein Kontrollfreak, weil ich will, dass alles reibungslos läuft.
[3]- Ich bin häufig isoliert, weil mein Verhalten es anderen schwer macht, mir wirklich näher zu kommen.
[4]- Ich fühle mich oft von Menschen oder Situationen angezogen, die in Ordnung gebracht werden müssen, weil ich durch meine Kindheitsprägung, dem Bedürfnis, gut dazustehen oder der Jagt nach Anerkennung (besonders durch Frauen), nachkommen muss.

 

PS: Für Feedback bin ich immer offen und sehr dankbar!

Ich hab deine Probleme mal nummeriert. Zahlen sind etwas richtig feines, damit kann man Ordnung halten. Gerade du als Kontrollfreak solltest das zu schätzen wissen...

...aber jetzt mal im ernst: Warum hast du das Bedürfnis dich so dermaßen selber zu sabotieren? Ehrliches Feedback: Lass den Scheiß!

Du musst dir deine Probleme nur mal angucken, um den Fehler zu finden: Du suchst gezielt nach Menschen, die es alleine nichts auf die Reihe kriegen [4]. Daraus resultiert, dann du "übernhmen" musst, weil sie es ja nicht hinbekommen [2]. Und das Ergebnis ist dann, dass du am Ende alleine bist. [3]. Das sind nicht mehrere Probleme, sondern nur eins.

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vor einer Stunde, grandmasterkermit schrieb:

Du suchst gezielt nach Menschen, die es alleine nichts auf die Reihe kriegen [4].

Ne, nicht so extrem. Eigentlich suche ich eher Menschen, die mir sympathisch sind und mir Anerkennung schenken und rausblicken lassen, dass sie wirklich an meiner Person interessiert sind. Nr 4 ist aber auch eher der Punkt, der am wenigsten zutreffend ist. Es geht da auch viel mehr um das gut dastehen und die Anerkennung.

Bei Nr 2 geht es darum, dass sich die Menschen und insbesondere Frauen am besten so verhalten sollen wie ich es will bzw. so dass ich es einfach nachvollziehen und richtig interpretieren kann. Ich weiß, unmöglich. Gerade bei solch komplexen Wesen wie Menschen. Trotzdem ist es da. Wahrscheinlich, um weiteres verlassen werden zu vermeiden. Was aber auch nicht möglich ist.

vor einer Stunde, grandmasterkermit schrieb:

Warum hast du das Bedürfnis dich so dermaßen selber zu sabotieren? 

Ich vermute, dass in mir der Gedanke tief verwurzelt ist, nicht gut genug zu sein oder sogar schlecht, fehlerhaft und nicht liebenswürdig zu sein. Immerhin zeigen dies leider auch die Ergebnisse mit Frauen und auch mit Männern. Habe nur wenige Freunde. Recht viele oberflächliche Kontakte, die aber auch immer eine „kreative“ Ausrede parat haben, etwas nicht zu unternehmen. Extra sabotiere ich mich jedenfalls nicht und ich weiß deshalb auch leider nicht, wie ich es einfach lassen soll …

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Am 19.1.2019 um 16:35 , Herzdame schrieb:

Woran merkt ihr, dass ihr gerade das richtige Maß gefunden habt?
Und welche Maßnahmen ergreift ihr, sobald ihr merkt, dass ihr zu weit in die eine oder  andere Richtung kippt?

Das richtige Maß ist individuell und auch mit jedem Partner anders. Dass du zuerst die Extremen umsetzt ist ganz normal und in meinen Augen der schnellste Weg zu lernen. Das Einpendeln kommt mit der Zeit und Erfahrung wenn du gut reflektierst. Dann kommt eben dazu dass manche Partner eine in meinen Worten innigere Beziehung wollen, bzw. diese Art schöner ist mit diesem Partner. Der wird dann auch mit mehr Augenmerk auf dessen Wert behandelt.

"Ich bin der Preis" ist prinzipiell richtig, aber nicht komplett. Für mich ist es "Ich bin der Preis, du aber auch.", bzw. wie ich es lieber habe "Wir sind der Preis.".

Und genau das mache ich wenn ich mir mehr/weniger Wert gebe als ich eigentlich wirklich will. Ich mache mir klar dass wir der Preis sind und handle danach. Wenn ich meiner Königin/Freundin zu wenig Wert gebe, dann verbalisiere ich das auch gerne. Ist aber nur eigene Beruhigung. Ihr bringen nur die Taten was. Das hat dazu geführt dass in solchen Situationen sie mir mittlerweile sagt dass ich auf einem Trip bin, auf den ich nicht will und ich ihr auch. So sorgen wir gegenseitig dafür dass es uns gut geht.

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Gast
Zitat

 

Ich rate dir mal wie jedem Typen hier im PUF auch: Podestdenken abstellen! Zuerst kommst du, danach deine Liebsten und die Typen müssen sich erstmal ihren Platz in deinem Leben verdienen.

Du hast bestimmt deine Qualitäten: Liebevoll, lustig, ehrgeizig whatever - Mach dir immer wieder bewusst, dass es sein Verlust wäre, dich nicht zu treffen, küssen, treu zu sein...

 

Das gilt für mich in der Kennenlernphase, bedeutet aber nicht dass man empathielos durch die Welt marschieren muss, ganz im Gegenteil.

Ich habe hier nie das Extreme gelebt, weder richte ich mich komplett nach dem Mann, noch bestehe ich darauf, dass es nur nach meinem Kopf geht.

Wenn ich bemerke, dass mein Gegenüber auf mich eingeht, tue ich es ihm gleich. (Platz in meinem Leben gibt's nicht geschenkt) Und hier liegt vielleicht die Krux begraben. Wenn man kein eigenes Leben hat, wird der potenzielle Partner gleich zum Mittelpunkt des Universums und sowas kann nur nach hinten losgehen. 

Und dass ich an erster Stelle komme hat lediglich damit zu tun, dass ich nur für einen Partner da sein kann, wenn es mir selber gut geht. Bei einem Druckabfall im Flugzeug legt man sich auch selbst zuerst die Maske an, bevor man seinen Mitmenschen hilft. Ich kann niemanden helfen, wenn ich selbst schon ohnmächtig geworden bin.

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Gast botte
vor 10 Stunden, spirou schrieb:

Ich vermute, dass in mir der Gedanke tief verwurzelt ist, nicht gut genug zu sein oder sogar schlecht, fehlerhaft und nicht liebenswürdig zu sein. Immerhin zeigen dies leider auch die Ergebnisse mit Frauen und auch mit Männern. Habe nur wenige Freunde. Recht viele oberflächliche Kontakte, die aber auch immer eine „kreative“ Ausrede parat haben, etwas nicht zu unternehmen. Extra sabotiere ich mich jedenfalls nicht und ich weiß deshalb auch leider nicht, wie ich es einfach lassen soll …

@spirou - für mich liest sich das, als gäb's noch einen gemeinsamen Nenner untendrunter. Nämlich die fehlende Erfahrung, einfach um seiner selbst Willen geliebt zu werden bzw. liebenswert zu sein, ohne Ansehen des eigenen Verhaltens bzw der eigenen Fehler. Und da gibt's dann verschiedene Kompensationsstrategien:

- Fassade bauen und auf Hochglanz polieren. Zur Not auch mit Lügen
- Anerkennung 'kaufen', indem Leistung zeige oder sozial anerkannte Dinge tue wie z.B. 'Helfen'

...kenne ich so ein bischen aus eigener Erfahrung. Ist aber schwer, das zu verlernen, weil das meist Erfahrungen aus der Kindheit sind, die sich da Bahn brechen.

On Topic: ich komm selbst von ner ganz niedrigen Ebene, was die 'Selbstwertigkeit/Hochpreisigkeit' betrifft. Ich hab erst sehr spät im Leben gelernt, dass ich für heisse Frauen als Mann attraktiv sein kann, weil ich sehr früh sehr lange vom Markt war und daher nie Notwendigkeit oder Gelegenheit hatte, meinen Marktwert zu testen. Demzufolge war mein erster ONS mit Anfang 40 eine totale Offenbarung für mich. Eine heisse Frau! will!! mich!!! Verbessert hat das für mich eigentlich nur das Sammeln von Erfahrungen mit Frauen. So ab n=10 kam irgendwann die Einsicht: das Spielfeld zwischen mir und einer Frau ist absolut eben. Sie hat genau so ihre Trigger und ihre Baustellen wie ich. Und: Zurückweisung existiert, ist aber zu einem guten Grad 'random', also zufällig. Wenn eine Frau nichts von mir will, dann gibt es 1001 Gründe dafür. Und gar nicht mal so viele haben mit mir selbst zu tun. Mal war sie vergeben und hat nur ihr Ego mit ein oder zwei Dates gepusht, mal hing da noch ein Exfreund dran, mal war sie einfach nur schwierig. Sie mehr als ich 😉

Ein anderes: 'Stop using sex as a weapon' (Pat Benatar). Sex nicht als Ware oder Machtinstrument begreifen, sondern als Erfahrung und gemeinsamen Zugewinn. Sich Frauen suchen, die das genau so sehen. Und auch mal bewusst auf ne Frau verzichten, die auf ihrer Mumu thront wie ein Drache auf nem Zwergenhort. Wenn das viele sind, fliegen eben viele raus. Das klappt natürlich zugegebenermaßen erst ab einem gewissen Level, heisst: wenn eine Sicherheit da ist, dass nach einer heissen Frau auch die nächste ins eigene Lebene tritt.    

Lange Rede, kurzer Sinn: nicht mehr auf den Preis schauen, sondern auf den Wert.

bearbeitet von botte

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Mich wundert es, dass der Post von @apu2014 die Reaktionen kriegt, die er kriegt.
Wäre aber mal wieder so ein Punkt, bei dem ich evtl. recht untypisch für mein Alter eher konservativer ausgelegt bin. Bestimmt auch kulturell bedingt.

Er hat doch Recht.  
Männer und Frauen sind nicht gleich und würden Frauen die Maxime "Ich bin der Preis" im selben Rahmen ausleben, wie es Männer tun sollten, so würde es wahrscheinlich oft gar nicht erst zu einer Beziehung kommen, bzw. wenn dann mit einem Mann, der typische Betaeigenschaften aufweist.

Mich persönlich sehe ich z.B. in einer Beziehung in einer untergeordneten Rolle zum Mann. Bedeutet nicht (!), dass ich mich in allen Lebensentscheidungen komplett teilnahmslos und passiv verhalte, oder dass ich selbst keine aktive Rolle übernehmen kann, sondern viel mehr, dass ich meinem Mann dahingehend das nötige Vertrauen entgegenbringe seine und meine Interessen im Auge zu behalten und danach zu handeln. Da finde ich den Punkt, den Apu anspricht sehr wertvoll, wenn es darum geht "Wenn Frau dem Mann nicht folgen will" bzw. "ihre eigenen Interessen für das Gemeinsame ggf. zurückstellen will", dann war die Partnerwahl nicht die Richtige für sie. Das spürt sie. Das lebt sie.

Ist aber im Endeffekt nichts Neues und wird eigentlich hier im Forum genau so geraten, nur in weniger deutlichen Worten. 
"Mann führt, Frau bindet" ist doch genau dieses Mindset.
"Mann führt" heißt im Umkehrschluss "Frau folgt". 
"Frau bindet" endet ja nicht mit dem Eingehen einer Beziehung, genau so wenig wie die Führung eines Mannes es tut und bedeutet für mich, dass die Frau über den Kennenlernprozess hinaus die Familie zusammenhält. Dafür wird sie an der ein oder anderen Stelle sich selbst zurückstellen müssen, weil die Interessen der Familie höher gestellt sind als ihre Eigenen. Das macht sie genau so lange mit, wie sie zu ihrem Mann aufschaut bzw. im schlimmsten Fall bis die Kinder aus dem Haus sind. 
Hat doch was vom Spielprinzip. Lebt jeder Einzelne in der Beziehung seinen Egoismus bis zum Maximum aus, anstatt gemeinsam am selben Strang zu ziehen, so haben beide am Ende weniger, als mit einer gemeinsamen Strategie zu erreichen wäre. 
Ergänzung: "Frau bindet" hat als Voraussetzung übrigens auch "Mann lässt sich binden"/ "Mann lässt Bindung zu" und tauscht dadurch i.d.R. die Möglichkeit regelmäßig mit vielen verschiedenen Frauen zu verkehren, durch eine tiefe Verbindung und Gründung einer Familie zu der gewählten Frau, aus. 

Und klar, der Einwand "Ja, aber das ist doch normal in der Anfangszeit bliblablub, wer hat schon nach vielen Jahren Beziehung noch Bock für den Auserwählten Kuchen zu backen" ist natürlich berechtigt, bedeutet aber für mich im Umkehrschluss nur, dass der Mann an irgendeinem Punkt aufgehört hat zu führen und die Frau aufgehört hat zu binden.

Frauen machen nur so viel, wie es nötig ist um den Mann zu halten. 
Die Freundin macht sich nicht mehr hübsch und läuft Tag ein Tag aus unrasiert und ungekämmt im Schlabberlook rum? Ist ein Führungsfehler. 
Nach 3 Jahren Beziehung, ein mal im Monat Sex und Blowjobs halb gequält ein Mal im Jahr zum Geburtstag? Ist ein Führungsfehler. 

Der Mann bekommt ein Jobangebot in Shanghai, Frau gibt ihren Job auf um mit ihrem Mann und der Familie ein neues Leben in China zu starten? Bedeutet, dass sie in ihrem Mann weiterhin die beste Wahl sieht. 
Als Frau macht man aus dem neuen leeren Haus, das vertraute Heim. Solange wir daran glauben, die richtige Entscheidung in der Partnerwahl getroffen zu haben, solange wird es egal sein wo dieses Zuhause entstehen soll. 

bearbeitet von capitalcat
Ergänzung eingetragen.
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Gast

Ist gut das du @apu2014 's Post kommentiert hast. So gesehen ist dieser auch für mich nachvollziehbar.

bearbeitet von Gast

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Gast botte

Ja und Nein. DER Deal (wie apu es nennt) gilt heuer nicht mehr zwingend dem Mann. In dem Moment, wo eine Frau sich fürs Kind entscheidet, macht Sie einen Deal in Bezug auf die Zukunft des Kindes. Die Zwangsläufigkeit, dass das immer den Mann dauerhaft einschliessen muss, sehe ich aber nicht mehr. Auch wenn es sich die meisten anders wünschen: es ist möglich, auch als allein erziehende Mutter gut durchs Leben zu kommen. Wenn die Beziehung zum Kindsvater scheitert, auch mit Mitte 30, Anfang 40 nochmal einen attraktiven neuen Mann zu finden. Ich sehe diese biologische (biologistische) Zwangsläufigkeit einfach nicht mehr. Stellt allerdings an die Frauen auch höhere Anforderungen. Wenn ich mich nur über einen gutaussehenden Mann an meiner Seite und reizende Kinder definiere, dann bleibt eben auch nur dieses Standbein. Ich kenne aber auch Frauen, die das anders spielen. Umgekehrt für Männer auch: wenn ich meine Frau lebenslang führen will, dann finde ich meine Glück eher bei einem gut aussehenden Heimchen. Was ja nichts schlechtes ist, wenn sich beide einig sind. 

You get what you give.

Nebenbei ist Führen/Führenlassen aber etwas Off-Topic. Ich sehe nicht, wo das zwingend mit Herzdames ursprünglicher Fragestellung zu tun hat? Führung ist nicht davon abhängig, stets ein Podest dabei zu haben.

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Da ich dieses "Mann führt. Frau folgt" im Tierreich oder bei primitiven Stämmen nicht finde handelt es sich wohl aller Wahrscheinlichkeit nach um eine gesellschaftliche Idee und nicht eine biologische Grundlage. Und die Gesellschaft hat sich massiv verändert die letzten Jahrzehnte, weshalb das für mich zu hinterfragen ist..

Mich würde eine Frau die sich von mir durchs Leben tragen lassen will bzw. ihre eigenen Ideen gegenüber Haus und Familie zurücksteckt sehr, sehr abschrecken. Allein schon weil ich ja dann umgekehrt für all ihr Sozialleben verantwortlich gemacht werde. Und damit sie mich auf ein massives Podest stellt, was der Bezug zum eigentlichen Thema ist.

bearbeitet von Helmut
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vor 11 Minuten, Helmut schrieb:

Mich würde eine Frau die sich von mir durchs Leben tragen lassen will bzw. ihre eigenen Ideen gegenüber Haus und Familie zurücksteckt sehr, sehr abschrecken. Allein schon weil ich ja dann umgekehrt für all ihr Sozialleben verantwortlich gemacht werde. Und damit sie mich auf ein massives Podest stellt, was der Bezug zum eigentlichen Thema ist.

Warum wird bei diesem Thema eigentlich sofort vom ungesunden extrem ausgegangen? 
Davon war nie die Rede. 

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Naja, das Beispiel mit "folge dem Mann rund um die Welt egal wo er wohnen/arbeiten will" finde ich zb. schon extrem. Ebenso die Idee zum Mann "aufschauen zu wollen" bzw. eigene Interessen gegenüber der Familie oder ihm zurückzustellen (macht er das dann auch)?

Is vielleicht ein eigener Thread, wobei es für mich schon sehr mit Preisdenken zu tun hat. Möchtest du deinen Post in ein neues Thema, zb. im Beziehungsforum rüberkopieren damit wir dort weiterreden können?

bearbeitet von Helmut
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vor 4 Stunden, buena_lea schrieb:

Wenn ich bemerke, dass mein Gegenüber auf mich eingeht, tue ich es ihm gleich. (Platz in meinem Leben gibt's nicht geschenkt) Und hier liegt vielleicht die Krux begraben. Wenn man kein eigenes Leben hat, wird der potenzielle Partner gleich zum Mittelpunkt des Universums und sowas kann nur nach hinten losgehen. 

Und dass ich an erster Stelle komme hat lediglich damit zu tun, dass ich nur für einen Partner da sein kann, wenn es mir selber gut geht. Bei einem Druckabfall im Flugzeug legt man sich auch selbst zuerst die Maske an, bevor man seinen Mitmenschen hilft. Ich kann niemanden helfen, wenn ich selbst schon ohnmächtig geworden bin.

Völlig richtig. Und darin liegt auch der Keim für eine ausgewachsene Oneitis. Später dann, wenn die Beziehung ihrem natürlichen Ende entgegen geht. 

Das heißt, man/frau sollten erst lernen selbstständig und unabhängig von einer anderen Person zu leben, bevor sie sich überhaupt in das Wagnis Beziehung stürzen! 

Und ja, ohne Selbstliebe gibt es keine Nächstenliebe! 

Daher ist man gesunderweise in der Prioritätenliste an ERSTER STELLE !!! Erst dann kommen andere Personen. Wer auch immer ...

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Ohne jetzt Bezug auf die Nebenschauplätze hier zu nehmen, ein paar Gedanken von mir dazu...

Ich hab momentan die Erfahrung gemacht, dass ein gewisses Mindset ganz gut dafür sorgen kann, die Balance zu halten:

Ich bin der Preis. Natürlich bin ich das, schließlich bin ich das Beste, was mein Leben zu bieten hat... Ein möglicher Partner muss sich daher natürlich "verdienen" in meinem Leben bleiben zu dürfen, und darf gehen, wenn er dieses Geschenk nicht zu schätzen weiß. Natürlich stelle ich mich da auf ein Podest Jetzt kommt aber der springende Punkt: grade weil ich ja "so super bin", habe ich ja auch einen "guten Geschmack". Das heißt, wenn ich einen Mann attraktiv finde, dann gehe ich mal davon aus, dass er eben auch der Preis ist. Dass er neben mir auf dem Podest steht, und seine Zeit damit ebenso wertvoll und ein ebenso großes Geschenk ist wie meine. 

Mit diesem Mindset ist plötzlich alles anders. Da ist nicht einer von beiden wertvoller als der andere. Es sind eben BEIDE wertvoll, und beiden muss der entsprechende Respekt gezollt werden. Und damit verschwindet die Gefahr, dass einer von beiden schlecht behandelt wird - sofern man einen Partner findet, der etwa das gleiche Mindset hat/auslebt.

Ich denke, das ist wieder ein Thema von Selbstkonzept und Fremdkonzept, Selbstwertgefühl usw. 

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Ich würde hier differenzieren - zwischem dem Äußeren, der Handlung und dem Inneren, dem Mindset.

Es gibt das Ego oder die narzisstische Selbstüberhöhung die dafür sorgt dass wir Andere so behandeln als wären sie weniger wert. Es geht dabei um Macht, Kontrolle, Selbstüberhöhung. Meist aus dem inneren Gefühl heraus sich eigentlich klein zu fühlen. Aber manchmal auch aus Selbstschutz. Beispielsweise wenn man dazu tendiert die Gefühle und Wünsche Anderer an erste Stelle zu setzen, sich innerlich nicht abgrenzen kann und irgendwann äußerlich die harte Grenze zieht.

Etwas Anderes ist das Mindset und so verstehe ich das auch. Das bedeutet fpr mich nichts anderes als sich selbst als liebenswert zu erachten. Wenn ich das tue dann gehe ich selbstverständlich davon aus dass ich es verdiene respekt- und liebevoll behandelt zu werden. Ich kann für mich sorgen und ziehe gute Menschen in mein Leben. Ich kann mich notfalls abgrenzen. Kann dadurch auch empathisch und wohlwollend auf andere Menschen zugehen. Usw. Eine positive Kette von Handlungen die aus einem positiven Mindset resultiert, nicht umgekehrt.

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vor 2 Stunden, Nahilaa schrieb:

Ich bin der Preis. Natürlich bin ich das, schließlich bin ich das Beste, was mein Leben zu bieten hat...

 

Okay. Also in der Prio-Liste die Nummer 1.

 

vor 2 Stunden, Nahilaa schrieb:

Natürlich stelle ich mich da auf ein Podest Jetzt kommt aber der springende Punkt: grade weil ich ja "so super bin", habe ich ja auch einen "guten Geschmack". Das heißt, wenn ich einen Mann attraktiv finde, dann gehe ich mal davon aus, dass er eben auch der Preis ist. Dass er neben mir auf dem Podest steht, und seine Zeit damit ebenso wertvoll und ein ebenso großes Geschenk ist wie meine. 

 

Das heißt dann "ex aequo" - beide an 1. Stelle am "Stockerlplatz".

 

vor 2 Stunden, Nahilaa schrieb:

Mit diesem Mindset ist plötzlich alles anders. Da ist nicht einer von beiden wertvoller als der andere. Es sind eben BEIDE wertvoll, und beiden muss der entsprechende Respekt gezollt werden. Und damit verschwindet die Gefahr, dass einer von beiden schlecht behandelt wird - sofern man einen Partner findet, der etwa das gleiche Mindset hat/auslebt.

Ich denke, das ist wieder ein Thema von Selbstkonzept und Fremdkonzept, Selbstwertgefühl usw. 

 

Alles schön und gut. Aber soll das dann heißen, dass ihr beide in der Prioritätenliste auf dem ersten Platz seid?

Das klingt vielleicht in der Theorie erst mal gut. Bedeutet allerdings etwas weiter gedacht, dass du deinen eigenen Selbstwert nicht (alleine) an oberster Stelle siehst! Und das ist meiner Meinung nach ein Riesenfehler. Ich sag nur soviel: "Selbstbild - Fremdbild".

Es klingt zwar "politisch korrekt" und "demokratisch", aber zeugt mMn von einem "ungesunden" Selbstwert bzw Selbstbild.

 

vor 2 Stunden, SimoneB schrieb:

Ich würde hier differenzieren - zwischem dem Äußeren, der Handlung und dem Inneren, dem Mindset.

Es gibt das Ego oder die narzisstische Selbstüberhöhung die dafür sorgt dass wir Andere so behandeln als wären sie weniger wert. Es geht dabei um Macht, Kontrolle, Selbstüberhöhung. Meist aus dem inneren Gefühl heraus sich eigentlich klein zu fühlen. Aber manchmal auch aus Selbstschutz. Beispielsweise wenn man dazu tendiert die Gefühle und Wünsche Anderer an erste Stelle zu setzen, sich innerlich nicht abgrenzen kann und irgendwann äußerlich die harte Grenze zieht.

Etwas Anderes ist das Mindset und so verstehe ich das auch. Das bedeutet fpr mich nichts anderes als sich selbst als liebenswert zu erachten. Wenn ich das tue dann gehe ich selbstverständlich davon aus dass ich es verdiene respekt- und liebevoll behandelt zu werden. Ich kann für mich sorgen und ziehe gute Menschen in mein Leben. Ich kann mich notfalls abgrenzen. Kann dadurch auch empathisch und wohlwollend auf andere Menschen zugehen. Usw. Eine positive Kette von Handlungen die aus einem positiven Mindset resultiert, nicht umgekehrt.

 

Da empfinde ich diese Sichtweise von Simone weit "gesünder" ...

 

 

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