17 Beiträge in diesem Thema

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Moin,

 

mich würde interessieren was es so an Techniken gibt um Lügner zu entlarven. Gerne mit interessanten Videos oder Büchern zu der Thematik.

persönliches kann natürlich auch beigesteuert werden, mich interessiert aber ein eher ernsthafter Ansatz. 

 

Cheers

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Gast
vor 8 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Moin,

 

mich würde interessieren was es so an Techniken gibt um Lügner zu entlarven. Gerne mit interessanten Videos oder Büchern zu der Thematik.

persönliches kann natürlich auch beigesteuert werden, mich interessiert aber ein eher ernsthafter Ansatz. 

 

Cheers

Ist natürlich nicht wissenschaftlich, aber schau dir mal die erste Staffel “Lie to me” an.

Ist, finde ich, tatsächlich auch ein bisschen unterhaltsam.

 

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Spontan fällt mir Prof. Dr. Jack Nasher ein.

 

Habe anfangs mal 1-2 Youtube Videos auf dem channel Gedankentanken von ihm gesehen.

  • man kann trainieren Lügen zu erkennen
  • Richter sollen laut ihm besonders schlecht im Erkennen von Lügen sein (Argumente erscheinen sinnvoll: Autorität, eine gewisse Arroganz, bei Lügen ist kein backtesting möglich, das gilt aber ausnahmslos)
  • default entlarven wir jede zweite Lüge, mit etwas Talent und viel Übung sind Quoten von ~80% möglich
  • was einen verraten kann: Mikrobewegungen in der Mimik und Gestik, ängstliches Auftreten, mangelnder Detailreichtum in Schilderungen
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Vorab, ich hab jetzt keine konkreten Links, ich hab mich mal länger mit dem Thema beschäftigt, aber natürlich meine Quellen nicht mehr parat. Egal,  vielleicht hilft es Dir bei der weiteren Recherche. 

Um eine Lüge zu erkennen, muss man die andere Person zumindest ein bisschen kennen, und zwar im normalen, entspannten Umgang. Das nennt man Baseline. Erst wenn man die kennt, kann man auch die Abweichungen davon, während der Andere lügt, tatsächlich erkennen. Denn diese Abweichungen sind individuell. Man kann da eigentlich keine generellen Aussagen treffen; manche Menschen weichen beispielsweise dem Augenkontakt plötzlich aus, andere fangen dagegen an, den Augenkontakt direkt zu halten. Beides sagt nichts darüber aus, ob derjenige gerade die Wahrheit sagt, solange man nicht weiß, wie er normalerweise sonst den Augenkontakt hält. 

Bezüglich der Art wie eine Geschichte erzählt wird, kann man auch Rückschlüsse ziehen. Eine Wahrheit zu erfinden und alle dazugehörigen Details zu behalten, ist schwierig. Deshalb bleiben die meisten Menschen bei einer sehr einfachen Version, die sie immer wieder auf dieselbe Weise erzählen, sehr oft mit den exakt selben Worten. Wenn man sie bittet, die Geschichte zum Beispiel rückwärts zu erzählen oder aus einer anderen Perspektive, versagen die meisten, weil sie damit überfordert sind. Deshalb ist es besser beim Lügen so weit wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben und nur geringfügige Änderungen vorzunehmen. Also beispielsweise, wenn Dich jemand fragt, wo Du heute warst, erzählst Du, wo Du letzte Woche um diese Zeit warst. Das lässt sich viel leichter und flexibler mit lebendigeren Details erzählen, als wenn Du Dir komplett ne Geschichte aus den Fingern saugen musst. Denn Du hast es ja selbst erlebt, nur halt nur zu ner anderen Zeit.

Lügen und Lügen erkennen ist ne sehr faszinierende Sache, gibt es einen speziellen Anlass oder interessierst Du Dich einfach so dafür?

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Guter Content

Nein, kein konkreter Anlass, jedenfalls keiner der mich persönlich tangieren würde. Würde gerne meine Fähigkeit in dem Bereich ausbauen wenn möglich, aber auch das Thema an sich ist sehr spannend. Leute kann man mitunter über ihre Lügen besser als über ihre Wahrheiten kennen lernen. 

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Schau dir mal Joe Navarro an. Habe das Buch 'Menschen lesen' von ihm gelesen und er geht, wenn ich mich recht erinnere auch darauf ein. Ansonsten hat er auch noch ein spezielles Buch dazu geschrieben. Aber wie schon gesagt wurde: Es ist keine Wissenschaft und nur als Tendenz/Richtlinie geeignet. Wie auch bei der Körpersprache. Man muss immer die anderen Umstände miteinbeziehen. Bsp.: Verschränkte Arme: Kann bedeuten, dass man eine Abwehrpostion einnimmt (was übrigens sehr selten der Fall ist) oder auch, dass die Person müde Arme hat und das die bequemste Haltung ist.

Ansonsten fällt mir noch 'Die Psychologie des Überzeugens' von Robert Cialdini ein, der auch drauf eingeht. Habe es aber leider noch nicht geschafft, es zu lesen. Soll aber allgemein sehr gut sein. War eine Empfehlung, die ich in einem Gastvortrag erhalten habe.

bearbeitet von spirou

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Gast
vor 3 Stunden, Minou schrieb:

Eine Wahrheit zu erfinden und alle dazugehörigen Details zu behalten, ist schwierig. Deshalb bleiben die meisten Menschen bei einer sehr einfachen Version, die sie immer wieder auf dieselbe Weise erzählen, sehr oft mit den exakt selben Worten.

Ja, das wird in "Das Leben der Anderen" thematisiert - wie die Stasi Falschaussagen erkennt. Stimmt aber nur für "normale" Lügner, würde ich sagen. Bei Hochstaplern, also pathologischen Lügnern, ist das z. B. eher so, dass die total in ihrer fiktiven Rolle aufgehen. Die können dann auch alles mit anderen Worten und rückwärts erzählen. Und verwirren dich mit lauter neuen Details dann so, dass du selber gar nicht mehr weißt, auf welche Knackpunkte du sie nun eigentlich prüfen wolltest. Diese Leute lügen u. A. deshalb so gut, weil sie meinen, das Recht zu haben, die Figur, die sie spielen, zu sein.

bearbeitet von Gast

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Gast

Frag mal einen FBI oder CIA Agenten. Oder les dir gute psychologische Literatur dazu durch. Ich kann dir nichts empfehlen, aber ich wette, dass Es mind. 1 gutes Buch zu dem Thema gibt.

Allgemein gibt Es da aber kein Patentrezept. GIbt durchaus Leute, die so gut im Lügen sind, dass Es für die allermeisten Leute unmöglich ist, zu erkennen.

Aber der allgemeine Tenor "Bewerte Leute nach ihren Taten und nicht nach den Worten" wird auch dafür ein gutes Mittel sein.

 

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Meine Affaire war sechs Jahre bei der CIA aber will darüber nicht reden und mein verbindungsmann beim FBI ist gerade im Urlaub, deshalb frage ich hier.

 

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Am 25.12.2018 um 18:37 , Sam Stage schrieb:

Waterboarding

Einzige was funktioniert.

Die ganzen Techniken die von angeblichen Ex-CIA Agenten geschrieben wurden funktionieren nicht und sind sowieso fake. Auch die obigen Tipps sind  natürlich größtenteils Müll.

 

 Das FBI hat auch mal paar hunderte von Millionen in "Wie erkenn ich anhand der Körpersprache einen Terroristen" Systeme gesteckt, was in einem Jahr wieder eingestellt wurde, weil es absolut nichts gebracht hat. 

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Statistisch gesehen lügt ein Mensch 200 mal am Tag, da Lügen das gesellschaftliche miteinander einfacher machen.  Wäre daher effizienter sich selbst darin zu trainieren die ehrlicheren Menschen schneller zu erkennen. Explizite Lügen wirklich zu erkennen bzw. aufzudecken ist ein schwieriger Prozess. So Hausküchenpsychologie und Lektüre  ala wenn die Augen nach rechts und unten gehen, kannste vergessen, das ist alles nicht valide. 

Zitat

mich interessiert aber ein eher ernsthafter Ansatz.  

"Vernehmungscoaching für die anwaltliche Praxis: Ein Strafverteidiger erläutert die interdisziplinären Techniken"

https://www.amazon.de/Vernehmungscoaching-anwaltliche-Praxis-Strafverteidiger-interdisziplinären-ebook/dp/B00IS92NQ4/ref=sr_1_fkmr0_1?ie=UTF8&qid=1546066863&sr=8-1-fkmr0&keywords=rhetorik+grin+strafverteidiger

Beste Lektüre die ich dazu gelesen habe. Übrigens auch sehr nützlich für PU.

Aber wie schon gesagt, Lügen valide aufzudecken ist ein sehr schwieriger bzw. zeitintensiver Prozess.

bearbeitet von First Violin

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vor 3 Stunden, First Violin schrieb:

Statistisch gesehen lügt ein Mensch 200 mal am Tag, da Lügen das gesellschaftliche miteinander einfacher machen.

Die Zahl wird zwar immer wieder in dem Zusammenhang zitiert, dürfte aber frei erfunden sein. Siehe

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article106292192/Die-ganze-Wahrheit-ueber-das-Luegen.html

 

Den oben genannten Prof. Dr. Jack Nasher würde ich vom Bauchgefühl eher mal als Scharlatan abtun. Seine Behauptungen (80+ %) Erfolgsrate erscheinen mir angesichts der Studienlage zum Thema doch arg überzogen, darüber hinaus halte ich seine Expertise für arg fragwürdig...

https://www.mba-journal.de/luegenpapst-jack-nasher-gericht/

https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/aerger/aerger-20150420-baerbel-schwertfeger-die-entlarvungs-experten.html

 

Ansonsten 2 Bücher zur Thematik aus wissenschaftlicher Perspektive:

https://books.google.de/books?id=OBPwpwAACAAJ&dq=Lügner:+Die+Wahrheit+über+das+Lügen+google&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiWwJuT8MTfAhVNM-wKHSV2C7kQ6AEIKDAA

https://books.google.de/books?id=lGZpT3ycL1wC&printsec=frontcover&dq=Handbuch+der+Rechtspsychologie&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjBnr2j8MTfAhUOfFAKHWAmCJcQ6AEIKDAA#v=onepage&q=Handbuch der Rechtspsychologie&f=false

 

...und eine vielzitierte Metastudie:

https://dukespace.lib.duke.edu/dspace/bitstream/handle/10161/14941/DePauloEtAl.Cues to Deception.pdf?sequence=1

Zitat

Results show that in some ways, liars are less forthcoming than truth tellers, and they tell less compelling tales. They also make a more negative impression and are more tense. Their stories include fewer ordinary imperfections and unusual contents. However, many behaviors showed no discernible links, or only weak links, to deceit. Cues to deception were more pronounced when people were motivated to succeed, especially when the motivations were identity relevant rather than monetary or material. Cues to deception were also stronger when lies were about transgressions.

Wenn du einen Lügner entlarven willst, dürfte es am effektivsten sein, den anderen erzählen zu lassen und dann den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen mit der Realität bzw. realistischen Wahrscheinlichkeiten abzugleichen, nach logischen Widersprüchen in der Erzählung sowie nach faktischen Indizien zu forschen, die das Gesagte zweifelhaft erscheinen lassen. Gezielte Fragestellungen dürften dabei sicher hilfreich sein, allerdings riskiert man damit im sozialen Alltag (insbesondere, wenn man den anderen fälschlicherweise verdächtigt) durchaus, die gemeinsame Beziehung zu belasten oder schlimmstenfalls zu zerstören. Anhand von Körpersprache o. ä. irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen, dürfte (vor allem als Laie) Kaffeesatzleserei gleichen.

 

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In der Praxis kann man Lügen schon erkennen, je zuverlässiger je besser man den Menschen kennt, im Beobachten geschult und selber vollständig anwesend ist. Emotional/abgelenkt rutscht dann doch einiges sehr Offensichtliches durch, sie Taschendieb-Tricks (merkt man ohne Ablenkung auch).

Umso krasser dann, wenn bei Psychos KEINERLEI Signal kommt, mit völliger Überzeugung Schwachsinn erzählt wird. Haut mich immer total raus,  ist schwer damit umzugehen. Ist wie wenn das Fahrrad geklaut wurde, man sich 100% sicher ist, daß es dort stand. Ist vermutlich das Prinzip von Gaslighting - die Realität bekommt Risse, man weiß nicht mehr was man glauben soll, weil Realität und Handlungsweise des Psychos absolut nicht zusammenpassen.

Im Umkehrschluß - man erkennt Lügen unbewußt relativ sicher bei Normalos, haut einen nicht aus der Realität. Offensichtlich sehr komplexer Vorgang, der rational eher nicht abdeckbar ist (Unterbewußtsein hat viel mehr parallele Ressourcen - Rückgriff auf alle bisherigen Erfahrungen/Glaubenssätze), siehe Forschungsstand.

Soviel aus der Küche 😉

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