Warum ist Fremdgehen Trennungsgrund für die meisten?

109 Beiträge in diesem Thema

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vor 3 Minuten, kleiner pinguin schrieb:

Was ich sagte. Es kommt auf die Tat an. 

Man könnte jetzt noch diskutieren, warum der nicht runtergebrachte Müll weniger verletzt, als das Fremdgehen.

Der TE weilt ja nur leider nicht mehr unter uns.

Ist mir egal, ob der TE gebannt ist, hoffentlich lässt man den Thread auf, Diskussion ist interessant.

 

Nö, geht ja in erster Linie um ne Unzuverlassigkeit. Ist bei beidem gegeben. 

Müll kann man händeln. Der Kram, der - sei es bewusst oder unbewusst - mit Untreue antizipiert wird, mag schwerwiegender sein.

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Müll bedroht zB auch nicht direkt die Gesundheit.

Fremdgehen durchaus (bei normalem Umgang mit Kondomen ebenfalls - denn sind wir ehrlich: Ungeschützter Oralverkehr ist Standard. Ebenso wie Flüssigkeitsaustausch an den Geschlechtsteilen: „aneinander reiben“ und sowas)

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Ich muss Grad an diverse Texte von Poly-Leuten denken. Bei denen ist sexuelle Exklusivität ja nicht das Thema. Trotzdem ist Vertrauen dort auch jedesmal wichtiges Thema. Monogam ist halt Sex einer der Marker für Vertrauen. 

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vor 1 Stunde, Dustwalker schrieb:

Ich muss Grad an diverse Texte von Poly-Leuten denken. Bei denen ist sexuelle Exklusivität ja nicht das Thema. Trotzdem ist Vertrauen dort auch jedesmal wichtiges Thema. Monogam ist halt Sex einer der Marker für Vertrauen. 

Richtig. 

Und da ist dann auch die Sache mit dem Müll interessant: Wenn der Müll mal nicht rausgebracht wurde, das aber vielleicht nachgeholt wird, bleibt ja das Vertrauen darin, dass der Partner den Haushalt mit trägt, erhalten. Wenn der Müll aber regelmäßig trotz Versprechen nicht raus gebracht wird, dann löst sich dieses Vertrauen auf. Und das ist dann durchaus auch ein Trennungsgrund.

Es ist halt auch ein Unterschied, ob man verspricht, etwas zu tun, es aber warum auch immer ausfällt, oder ob man verspricht, etwas NICHT zu tun, unter keinen Umständen. Wer mir zb verspricht, nicht zu rauchen, und es dann doch heimlich tut, bricht das Vertrauen für mich auf der gleichen Ebene, und ist mich genauso los, wie wenn er mir Monogamie zusagt, und dann fremd vögelt.

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Der Punkt ist doch wie man fremdgehen definiert und ob und was man im Vorfeld mit seinem Partner kommuniziert. Definiert man Fremdgehen als rein körperlichen Akt um mal eine Abwechslung im sexuellen Bereich zu haben oder geht man emotional oder emotional und körperlich fremd? Hier mal einige mögliche Konstellationen:

a) Man möchte sexuelle Abwechslung und kommuniziert das seinem Partner. Er hat dann selbstverständlich ebenfalls das Recht auf sexuelle Abwechslung.

b) Man möchte sexuelle Abwechslung obwohl eine monogame Beziehung vereinbart ist und kommuniziert das seinem Partner NICHT.

c) Man fühlt sich emotional zu einem anderen Menschen hingezogen und teilt das dem Partner mit um im Vorfeld Lösungen oder mögliche Konstellationen zu finden.

d) Man fühlt sich zu einem anderen Menschen hingezogen und teilt das dem Partner NICHT mit sondern lässt ihn im unklaren während man den emotionalen Kontakt zu dem anderen Menschen immer weiter vertieft bis dieser dann zum körperlichen Fremdgehen führt.

Bei den Konstellationen a und c habe ich als Partner die Möglichkeit mich selbst zu entscheiden ob ich die Beziehung unter diesen Umständen weiterführen bzw. beidseitig oder einseitig öffnen möchte oder nicht. Bei Punkt b und d wird mir diese Entscheidungsgewalt abgenommen was bei Bekanntwerden des Betruges in meiner Welt zu einem massiven Vertrauensverlust führt und damit zu einem sofortigen Ende der Beziehung. Eine Partnerin, die mir mit a oder c begegnet respektiere ich weil sie mich genügend wertschätzt mich im Vorfeld über Dinge, die die gemeinsame Lebenssituation betreffen aufzuklären und mir die Möglichkeit gibt zu entscheiden ob und wie es weitergeht. Eine Partnerin, die mir mit b oder d begegnet zeigt mir, dass sie mir gegenüber nicht loyal ist und mich nicht wertschätzt und hat deshalb keinen Platz mehr in meinem Leben. Dann ist natürlich noch die Frage was schwerer wiegt das emotionale Fremdgehen oder das körperliche Fremdgehen. Für mich persönlich wäre das emotionale Fremdgehen ein absolutes No go weil es früher oder später sehr wahrscheinlich zum "abwandern" und scheitern der gemeinsamen Lebensplanung führt, während das körperliche Fremdgehen mit vorheriger Kommunikation darüber und gleiches Recht für mich nicht per se ein Trennungsgrund sein muss. Bei dieser Konstellation würde ich die anderen Sexpartner einfach nur als körperliche Abwechslung bzw. ähnlich wie ein "Sexspielzeug" sehen. Der gemeinsame Lebensplan und das Vertrauen würde aber erhalten bleiben. Das setzt natürlich voraus, dass man Sex und Emotionen weitesgehend sauber trennen kann was nicht vielen gelingt.

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Es ist wie der schändliche Stich in den Rücken des Partners. Eine seelische Verletzung wird hier billigend in Kauf genommen. 

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vor 15 Stunden, kleiner pinguin schrieb:

Nur diese Scheinheiligkeit, dass es nur mit dem Wortbruch zu tun hätte, lasse ich nicht gelten.

99% trifft das Thema Persönlich. Und das ist der Trennungsgrund. Nicht schlimm, aber da sollte man ehrlich zu sich selbst sein.

Ich weiß halt für mich aus Erfahrung, dass es der Wortbruch ist. 

Ich hab eine offene Beziehung gelebt, und Sex mit anderen war in dieser Zeit in Ordnung - nachdem wir das gemeinsam entschieden hatten. Und selbst das obige Beispiel von wegen "emotional fremd gehen" habe ich in meiner letzten Beziehung schon mehrfach erlebt (übrigens auch, als die Beziehung noch exklusiv war) - Ganz ohne sie deshalb in Frage zu stellen. Weil mein damaliger Partner dann halt zu mir kam. Der hatte sich verknallt, hat da für sich drüber nachgedacht, und dann mit mir geredet. Und gemeinsam haben wir dann entschieden, wir wir weitermachen, ob er noch Kontakt zu ihr haben will usw. Ihm war es wichtig, was ich darüber denke und wie es mir damit geht - und das war mir wichtiger, als die Frage, ob er vielleicht jemand anderen auch spannend findet... 

Ich weiß nicht, warum grundsätzlich die Aussage "Wortbruch/zerstörtes Vertrauen ist das Problem" nicht ernst genommen wird, und immer als ein Vorwand hingestellt wird von Leuten, die einfach nicht zugeben wollen, dass sie Besitzergreifend sind? 

Trennungsgrund mit oben besagtem Herrn war übrigens in Prinzip auch Wortbruch. Der hätte gern noch weiter andere Frauen vögeln können, wenn er denn öfter mal, wie versprochen, im Haushalt geholfen hätte. Aber wenn weder Müll runterbringen, noch Staubsaugern funktioniert, obwohl es versprochen war, dann ist das für mich durchaus ein legitimer Grund, auch nach mehreren Jahren. 

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Am 23.12.2018 um 20:29 , Herzdame schrieb:

Also so wie ich das sehe, haben vor allem Leute auf das Thema „Wortbruch“ reagiert, die auch offene Beziehung als realistische Option sehen/leben/ gelebt haben. Und da wäre ich schon so frech zu behaupten, dass die nicht persönlich getroffen sind durch Sex mit anderen. Wäre ja sinnlos.

This.

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Am 24.12.2018 um 11:42 , Nahilaa schrieb:

Trennungsgrund mit oben besagtem Herrn war übrigens in Prinzip auch Wortbruch. Der hätte gern noch weiter andere Frauen vögeln können, wenn er denn öfter mal, wie versprochen, im Haushalt geholfen hätte. Aber wenn weder Müll runterbringen, noch Staubsaugern funktioniert, obwohl es versprochen war, dann ist das für mich durchaus ein legitimer Grund, auch nach mehreren Jahren. 

also für sowas hat man doch (teilzeit)bedienstete!

richtig, sowas nicht zu tun - aber man(n) sollte sich dann wenigstens auf eine Putzfrau etc verständigen 😉 

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vor 13 Minuten, Feuerschlumpf schrieb:

also für sowas hat man doch (teilzeit)bedienstete!

richtig, sowas nicht zu tun - aber man(n) sollte sich dann wenigstens auf eine Putzfrau etc verständigen 😉 

Vollkommen ok, wenn man sich die leisten kann... Wer aber halt Frau in die Arbeit schickt, um beide zu ernähren, selbst nix verdient und trotzdem nicht putzt, der ist dadurch halt deutlich im Minus... 

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Am 23.12.2018 um 20:25 , kleiner pinguin schrieb:
Am 23.12.2018 um 18:16 , Manu1982 schrieb:

Sehr oft

 

Am 23.12.2018 um 18:03 , Dustwalker schrieb:

häufiger trotz Vereinbarung

Also da ist mehrmals ok und beim Fremdgehen ist nach einmal der Ofen aus? 

Nicht nur beim Fremdgehen ist der Ofen nach einmal aus. Wenn mir eine Frau in den Rücken fällt oder vertrauliches weitererzählt, braucht sie sich bei mir gar nicht mehr blicken zu lassen. Es gibt noch weitere Beispiele und alle haben eins gemeinsam: verlorenes Vertrauen.

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vor 43 Minuten, MrNicestGuy schrieb:

Nicht nur beim Fremdgehen ist der Ofen nach einmal aus. Wenn mir eine Frau in den Rücken fällt oder vertrauliches weitererzählt, braucht sie sich bei mir gar nicht mehr blicken zu lassen.

Wichtiger Aspekt. Ich teile nicht die Ansicht des Kollegen, das es "Fremdgehen" gibt oder dass danach der "Ofen aus" ist. Er spricht aber an, was schon Gegenstand diverser (sinnloser) Gespräche mit Frauen war. Dass meines Erachtens das leichtfertige Herumtratschen zu Unterhaltungszwecken oder das bewusste Weitergeben privater und intimer Details über Partner und Beziehung doch einen ähnlichen Grad an Verwerflichkeit oder Unschönness hat, je nach Standpunkt. Gerade bei den geschwätzigeren Exemplaren der Weiblichkeit stieß ich dabei auf wenig Verständins. "Wir Frauen sind halt so." bis "Ich muss in manchen Situationen meine Gefühle mit einer Freundin teilen" waren die Reaktionen. Einverstanden. Andere Frauen vögeln? Wir Männer sind halt so. Ich muss in manchen Situationen meine Gefühle mit einer Freundin teilen.

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Am 23.12.2018 um 22:36 , Herzdame schrieb:

Müll bedroht zB auch nicht direkt die Gesundheit.

Fremdgehen durchaus (bei normalem Umgang mit Kondomen ebenfalls - denn sind wir ehrlich: Ungeschützter Oralverkehr ist Standard. Ebenso wie Flüssigkeitsaustausch an den Geschlechtsteilen: „aneinander reiben“ und sowas)

Habe gerade ein Video gesehen, in der es hieß, Krankenheiten wären der Grund für Monogamie(Quelle würde da leider nicht genannt)

Krankheiten sind ein Thema. Aber auch hier kann man mal hinterfragen, wie sehr wird da im allgemeinen drauf geachtet?

Ich habe das Gefühl, umso offener Menschen mit ihrer Sexualität umgehen, um so mehr wird auf Safer Sex geachtet.

Jetzt auf Swinger und ähnliches bezogen. Da gibt es nie Diskussionen, ob man ein Gummi denn wirklich braucht.

Man kann das Risiko minimieren. Ganz ausschalten geht nicht. Außer zu Hause einschließen. Restrisiko, allgemeines Lebensrisiko.

 

Am 23.12.2018 um 23:03 , Dustwalker schrieb:

Ich muss Grad an diverse Texte von Poly-Leuten denken. Bei denen ist sexuelle Exklusivität ja nicht das Thema. Trotzdem ist Vertrauen dort auch jedesmal wichtiges Thema. Monogam ist halt Sex einer der Marker für Vertrauen. 

Da stellt sich wieder die Frage, wieso das so ist. Wieso schwarz oder weiß?

 

Habe die letzten Tage zwischendurch mehrere „Reportagen/Videos“ über das Thema geschaut.

Mein Gefühl wird da bestätigt. Es geht eher um Verlustangst(bei der breiten Masse)

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vor 5 Minuten, kleiner pinguin schrieb:

Habe gerade ein Video gesehen, in der es hieß, Krankenheiten wären der Grund für Monogamie(Quelle würde da leider nicht genannt)

Krankheiten sind ein Thema. Aber auch hier kann man mal hinterfragen, wie sehr wird da im allgemeinen drauf geachtet?

Ich habe das Gefühl, umso offener Menschen mit ihrer Sexualität umgehen, um so mehr wird auf Safer Sex geachtet.

Jetzt auf Swinger und ähnliches bezogen. Da gibt es nie Diskussionen, ob man ein Gummi denn wirklich braucht.

Man kann das Risiko minimieren. Ganz ausschalten geht nicht. Außer zu Hause einschließen. Restrisiko, allgemeines Lebensrisiko.

Klar kann man das Risiko minimieren. Wenn ich mit meinem Partner offen darüber reden kann, kann ich auch offen die Regeln für Safer Sex besprechen (es gibt da ja immernoch etwas Spielraum, zb eben ob Oral ohne Barriere ok wäre). Da kann man dann halt gemeinsam abwägen, und wenn wir schon vorher drüber reden, hab ich auch das Gefühl, mich drauf verlassen zu können, dass da in meinem Sinne gehandelt wird. 

Wenn mein Partner aber eh schon hinter meinem Rücken nen Alleingang macht, dann muss ich auch davon ausgehen, dass er das mit dem Schutz alleine irgendwie abwägt - eventuell mit üblen Folgen für mich... 

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Gerade eben, Nahilaa schrieb:

Klar kann man das Risiko minimieren. Wenn ich mit meinem Partner offen darüber reden kann, kann ich auch offen die Regeln für Safer Sex besprechen (es gibt da ja immernoch etwas Spielraum, zb eben ob Oral ohne Barriere ok wäre). Da kann man dann halt gemeinsam abwägen, und wenn wir schon vorher drüber reden, hab ich auch das Gefühl, mich drauf verlassen zu können, dass da in meinem Sinne gehandelt wird. 

Wenn mein Partner aber eh schon hinter meinem Rücken nen Alleingang macht, dann muss ich auch davon ausgehen, dass er das mit dem Schutz alleine irgendwie abwägt - eventuell mit üblen Folgen für mich... 

Das finde ich etwas weit hergeholt. Nur weil einer Fremdgeht, scheisst er doch nicht auf die Gesundheit von anderen.

Oder ist er dann automatisch am 2. Weltkrieg auch noch schuld?

 

 

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vor 1 Minute, kleiner pinguin schrieb:

Das finde ich etwas weit hergeholt. Nur weil einer Fremdgeht, scheisst er doch nicht auf die Gesundheit von anderen.

Er scheißt dann auf jeden Fall drauf, was ich dazu denke oder was mir wichtig ist. Das heißt, dann ist es reiner Zufall, wenn sein Bedürfnis nach Sicherheit und seine Regeln in der Hinsicht auch meinen entsprechen...

Klar kann es gut sein. Aber es kann halt auch gut sein, dass er das mal anders sieht - dass er sich nicht drum schert, mit mir zusammen zu arbeiten, zeigt er ja ganz klar. Und das ist halt ein beschissenes Gefühl. Muss ich nicht haben, wenn ich mit jemandem ohne Gummi Sex hab. 

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vor 3 Stunden, Nahilaa schrieb:

Vollkommen ok, wenn man sich die leisten kann... Wer aber halt Frau in die Arbeit schickt, um beide zu ernähren, selbst nix verdient und trotzdem nicht putzt, der ist dadurch halt deutlich im Minus... 

Der hat das mit dem Frame halten bis zum bitteren Ende durchgezogen 😄

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vor 6 Minuten, Nahilaa schrieb:

Er scheißt dann auf jeden Fall drauf, was ich dazu denke oder was mir wichtig ist. Das heißt, dann ist es reiner Zufall, wenn sein Bedürfnis nach Sicherheit und seine Regeln in der Hinsicht auch meinen entsprechen...

Klar kann es gut sein. Aber es kann halt auch gut sein, dass er das mal anders sieht - dass er sich nicht drum schert, mit mir zusammen zu arbeiten, zeigt er ja ganz klar. Und das ist halt ein beschissenes Gefühl. Muss ich nicht haben, wenn ich mit jemandem ohne Gummi Sex hab. 

Also, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht?

Angenommen, jemand hätte bei der Betriebsfeier o.ä. Betrunken einen Seitensprung, also es ist „einfach passiert“ in einer Monogamen Beziehung, was wäre für dich jetzt klüger:

Er beichtet und verliert dein Vertrauen, Beziehung vorbei

Er hält dicht. Du weißt es nicht, es kommt nie raus. Er schleppt keinen Tripper rein. Beziehung geht „normal“ weiter.

 

Ich kann mir deine Antwort denken. Aber wäre diese Pauschalisierung dann sinnvoll?

Klar kann ich verstehen, wenn man sowas wissen will. Aber ist nicht wissen da klüger oder dümmer?

Woher weiß man, was der Fremdgeher da nun zu tun hätte.

 

Und nein, ich bumse nicht auf Firmenfeiern fremd. Ich finde die Diskussion nur interessant und vielfältig. Genauso wie fast alle Argumente von fast allen hier eine Daseinsberechtigung haben

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Ich kann und will nicht raten, was jemand tun sollte, der diesen Fehler begeht. Ich kann halt nur dazu raten, sowas einfach nicht passieren zu lassen - und ja, etwas NICHT zu tun, ist immer einfacher, als es zu tun... 

Natürlich würde ich es lieber wissen wollen, wenn mein Partner einfach so unsere Vereinbarung aufkündigt. Und natürlich könnte ich nicht drauf reagieren, wenn ich es nicht weiß. Meine Lebenserfahrung sagt mir aber, dass dieses "Aufkündigen" nicht absolut und einmalig in dieser Situation passiert. Da gibt es (entweder schon vorher, oder zumindest danach) noch andere Punkte, wo die Loyalität nicht so verteilt ist, wie ich es für eine Beziehung für nötig finde. Weil wenn sie denn so verteilt wäre, wäre es ihm nicht möglich, heimlich zu vögeln. Das heißt also, es ist wahrscheinlich, dass ich mich auch ohne dass Wissen trennen würde, wegen "Kleinigkeiten" die mir halt anzeigen, dass das Verhältnis nicht mehr passt. Denn es geht ja nicht um den Sex, sondern um die Loyalität. 

Andererseits ist das halt auch ein Szenario, was in meinem Leben recht unrealistisch ist. Mein Partner weiß, wenn der auf einer Firmeinfeier betrunken vögeln will, genügt eine Nachricht an mich, und er kann es machen. Wenn ich nicht erreichbar bin, reicht mir auch sein Versuch, mir das rechtzeitig mitzuteilen... Weil Monogamie vielleicht ganz nett ist, aber halt unnötig in meinen Augen. Aber Ehrlich zu sein, und den Partner zur Priorität zu machen, ist mir halt wichtig. 

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vor 2 Minuten, Nahilaa schrieb:

Weil wenn sie denn so verteilt wäre, wäre es ihm nicht möglich, heimlich zu vögeln

Den Teil müsstest du mir erklären.

vor 3 Minuten, Nahilaa schrieb:

Andererseits ist das halt auch ein Szenario, was in meinem Leben recht unrealistisch ist. Mein Partner weiß, wenn der auf einer Firmeinfeier betrunken vögeln will, genügt eine Nachricht an mich, und er kann es machen. Wenn ich nicht erreichbar bin, reicht mir auch sein Versuch, mir das rechtzeitig mitzuteilen...

Also habt ihr die Absprache, dass ihr euch Sex außerhalb eurer Beziehung ankündigt oder verstehe ich das falsch?

Warum, wenn ich fragen darf, handhabt ihr das genaus so?

 

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vor 5 Stunden, kleiner pinguin schrieb:

Den Teil müsstest du mir erklären.

Es ist ein moralisches Ding: Wenn unsere Werte in dieser Hinsicht gleich sind, und wir beide gleichermaßen zu unserem Wort stehen, dann kann er gegen sein eigenes inneres Wertesystem nicht verstoßen. Er würde sich selbst blockieren, genauso wie es mir an seiner Stelle gehen würde. Gibt einfach Leute, die unumstößlich an bestimmten Grundsätzen festhalten. So jemanden möchte ich an meiner Seite. 

Ist übrigens meiner Meinung nach eine Sache der Selbstachtung, und hat weniger mit der Liebe zum Partner zu tun: Wenn ich mein Wort gebe, nur mit dieser einen Person Sex zu haben, und breche dann mein eigenes Wort, entwerte ich es damit. Aber was in der Welt sollte ich noch wertschätzen und ernst nehmen, wenn nicht mein eigenes Wort???

vor 5 Stunden, kleiner pinguin schrieb:

Also habt ihr die Absprache, dass ihr euch Sex außerhalb eurer Beziehung ankündigt oder verstehe ich das falsch?

Warum, wenn ich fragen darf, handhabt ihr das genaus so?

Nein. Aktuell haben wir die Absprache, dass es nur uns beide gibt. Das handhaben wir so, weil es ihm wichtig ist - und wenn meinem Partner das wichtig ist, dann steht erstmal außer Frage, warum. Dann ist die Frage eigentlich nur, ob ich das mittragen kann und will, oder eben nicht. Ich habe mich dafür entschieden, aber er weiß, dass das für mich kein zentraler Punkt ist. Er dürfte diese Vereinbarung deshalb jederzeit aufkündigen, ich wüsste es nur gern. 

Grundsätzlich weiß ich aber auch in einer ganz offenen Beziehung lieber vorher, wenn etwas mit jemand anderem läuft. Unter anderem, weil ich ein großer Fan des "Veto-Rechtes" bin, das heißt, dass der Partner jederzeit verbieten kann, dass da jetzt was läuft. Sowas kam ja verschiedene Gründe haben, weil es einem grade nicht gut geht, und man grade mehr Aufmerksamkeit für sich braucht, oder weil man grade diese eine Person nicht als "peripheren Sexualpartner" haben will (eventuell auch aus gesundheitlichen Gründen). Oder (und ja, das gibt es auch) weil halt mal Eifersucht im Spiel ist - sowas läuft ja nicht unbedingt immer rational,  und das ist auch garnicht schlimm, wenn man damit umzugehen weiß. Jedenfalls gibt eine kurze Absprache vorher dem Ganzen wieder den Anstrich von Teamwork. Da wird gemeinsam entschieden, und der feste Partner ist damit immernoch wichtiger als der "Seitensprung".

Ich hab damit in der Praxis gute Erfahrungen gemacht, und kenne es auch von anderen Paaren mit offener Beziehung so.

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vor 12 Stunden, Nahilaa schrieb:

Weil Monogamie vielleicht ganz nett ist, aber halt unnötig in meinen Augen

 

vor 6 Stunden, Nahilaa schrieb:

Wenn unsere Werte in dieser Hinsicht gleich sind

 

vor 6 Stunden, Nahilaa schrieb:

Nein. Aktuell haben wir die Absprache, dass es nur uns beide gibt. Das handhaben wir so, weil es ihm wichtig ist - und wenn meinem Partner das wichtig ist, dann steht erstmal außer Frage, warum.

 

vor 6 Stunden, Nahilaa schrieb:

Er dürfte diese Vereinbarung deshalb jederzeit aufkündigen, ich wüsste es nur gern. 

Ich finde, dass beißt sich irgendwie.

Du hälst nicht viel von Monogamie, aber bist trotzdem monogam, weil es ihm wichtig ist. Gleichzeitig könnte er es durch einen versuchten Anruf aufkündigen, wenn er auf einmal Bock zu hat?

 

Wo ist da der Unterschied, wenn er dich anruft, du nicht rangehst oder wenn er es dir nächsten morgen erzählt?

Zum Beispiel, musst du Arbeiten und kannst nicht telefonieren. Warum sollte er es dann überhaupt versuchen, dich zu erreichen? Wäre doch sinnlos? Ein Veto könntest du dann so oder so nicht einlegen.

 

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vor 9 Minuten, kleiner pinguin schrieb:

Ich finde, dass beißt sich irgendwie.

Du hälst nicht viel von Monogamie, aber bist trotzdem monogam, weil es ihm wichtig ist. Gleichzeitig könnte er es durch einen versuchten Anruf aufkündigen, wenn er auf einmal Bock zu hat?

Wo ist da der Unterschied, wenn er dich anruft, du nicht rangehst oder wenn er es dir nächsten morgen erzählt?

Zum Beispiel, musst du Arbeiten und kannst nicht telefonieren. Warum sollte er es dann überhaupt versuchen, dich zu erreichen? Wäre doch sinnlos? Ein Veto könntest du dann so oder so nicht einlegen.

Ich sehe da nicht, dass sich das beißt. Alle Freiräume gehen immer genau so weit, wie "das schwächste Glied" sich damit wohl fühlt. Also sprich, immer der mit der kleineren Comfortzone gibt die Limits vor. Wenn ich das nicht will, muss ich ja keine Beziehung führen. Wenn meine Limits aber von vorneherein weiter gesteckt sind, ist es doch unproblematisch, wenn er seine irgendwann in diesem Rahmen erweitern will?

Der Versuch, mich zu erreichen, ist mir deshalb wichtig, weil es ein Zeichen setzt, dass ihm meine Meinung dabei wichtig ist. Und ganz nebenbei bin ich beinahe nie für längere Zeit nicht erreichbar. Ich würde Text bevorzugen, den lese ich fast immer sehr zeitnah, außer vielleicht, ich bin eingeschlafen. 

Davon abgesehen ist das aber halt ein sehr konstruierter Sachverhalt. Die meisten Leute entscheiden sowas nicht "mal eben spontan", sondern denken darüber ne Weile nach. Und dann redet man da schon im Vorfeld drüber. Oft genug weiß Mann ja auch schon im Vorfeld, ob da das Potential für mehr ist - und mal zwei Stunden vorher, wenn sich abzeichnet, dass da sexuelle Spannung herrscht, Kontakt suchen, ist nicht besonders kompliziert. 

Oder eben im Idealfall mit dem Partner in Ruhe einfach mal spinnen. Hatten wir auch schon, es gab da diese Frau, die ihn unbedingt treffen wollte. "wegen der alten Zeiten" usw, und eigentlich war klar, was ihr Ziel ist. Er hat es mir erzählt, und er hätte es gern tun dürfen. Wollte er dann doch nicht wirklich, aber wenn ers getan hätte, wäre es ja kein Fremdgehen gewesen. Sie ohne mein Wissen treffen, und dann "einfach so in der Kiste landen" aber schon, das wäre ja bewusst was verschwiegen gewesen. 

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vor 13 Minuten, Nahilaa schrieb:

Davon abgesehen ist das aber halt ein sehr konstruierter Sachverhalt

Natürlich. Das gebe ich gerne zu. Ist damit am einfachsten zu argumentieren.

 

vor 14 Minuten, Nahilaa schrieb:

Ich sehe da nicht, dass sich das beißt

Ich verstehe das schon. Monogamie oder eine offene Beziehung ist für dich nicht das entscheidende. Du kannst mit beidem Leben.

Ich hatte es vorher etwas anders interpretiert.

vor 16 Minuten, Nahilaa schrieb:

Wenn meine Limits aber von vorneherein weiter gesteckt sind, ist es doch unproblematisch, wenn er seine irgendwann in diesem Rahmen erweitern will?

Stimme ich zu. So lange Dir ohne offene Beziehung nichts fehlt, alles cool.

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vor 3 Minuten, kleiner pinguin schrieb:

Ich verstehe das schon. Monogamie oder eine offene Beziehung ist für dich nicht das entscheidende. Du kannst mit beidem Leben.

Ich hatte es vorher etwas anders interpretiert.

Stimme ich zu. So lange Dir ohne offene Beziehung nichts fehlt, alles cool.

Richtig, das ist der Punkt. Das ist schon eine Frage, die ich mir halt stellen musste, und wo man natürlich keine faulen Kompromisse eingehen kann (zumindest nicht auf lange Sicht). Nachdem ich vorher aber beides schon gelebt hab, tu ich mir aber relativ einfach, einzuschätzen, wie wichtig mir das Thema nun ist... 

Worauf ich halt auf der anderen Seite nicht verzichten möchte, sind bestimmte Freiheiten abseits von Sex, die für viele in einer monogamen Beziehung nicht ok sind. Ich möchte männliche Freunde haben können, ich möchte auch ohne Partner weggehen und mich freizügig kleiden können, und ich möchte im Zweifelsfall auch mit einem dieser männlichen Freunde übers Wochenende wegfahren können. Da mache ich eben keine Abstriche, obwohl ich durchaus weiß, dass das mehr ist, als die Mehrheit gut findet. 

Für einen Partner, dem Exklusivität wichtig ist, geht sowas aber halt auch nur unter der Bedingung, dass er sich auf mich verlässt. Sprich, dass er mir glaubt, dass für mich mein Wort bindend ist, und ich mich unter allen Umständen dran halte. Auch betrunken, todunglücklich, im Halbschlaf oder unter sonstigen merkwürdigen Bedingungen - vielleicht wird vor diesem Hintergrund klarer, warum ich Absprachen und Vertrauen so wichtig finde. Ich will, dass mein Partner ruhig schlafen kann. 

Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich keine Beziehung führe, wenn er mir nicht vertraut. Wenn ich ihm etwas ins Gesicht sage, und er zieht das in Zweifel, dann ist die Tatsache, um die es grade geht, nebensächlich. Da fehlt dann die Grundlage, und für mich ist Game over. 

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