113 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

vor 28 Minuten, capitalcat schrieb:

Geht aber über den Faden zu sehr ins Off-Topic. 

Yep. Annahme: Mann kann/will nicht ausweichen. Sonst wäre es ja relativ egal.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde, Jingang schrieb:

Mann kann/will nicht ausweichen.

Wie soll man das beantworten, ohne die Motivation/persönliche Kompetenz des "Gegners" zu kennen?

Manche Shittesten aus Spaß an der Freud.
Manche, um zu gucken, auf wen sie zählen können, when shit hits the fan.
Bei manchen ist´s unangenehmer Ehrgeiz, oder Egogewichse, bei anderen eher halber Autismus.
Überforderung kann auch ein Grund sein, aus dem jemand unangenehm wird.
.. und einige wenige sind halt einfach dumme Arschlöcher.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 9 Stunden, Jingang schrieb:

Kommunikationskonzepte gehen normalerweise (immer?) von prinzipiell konstruktivem Gegenüber aus. Da findet man eigentlich auch ohne große Theorien eine Lösung.

Was aber, wenn man ein aggressives, manipulatives, verlogenes ... nicht-konstruktives Gegenüber hat? Wie kann man lernen, damit umzugehen + sich ggf. durchzusetzen? Wichtiger Punkt dabei ist sicher, nicht (zu) emotional zu werden, nicht ganz leicht..

Ich hatte eine Freundin, die psychologische Psychotherapeutin war, hauptsächlich mit afrikanischen Flüchtlingen.
Soll heißen: weniger Berührungspunkte als mit ihren standardmäßigen Patienten.
Es geht dann sehr viel um Empathie.

Dein Vokabular ist ja bereits sehr emotional geladen: "aggressiv", "manipulativ", "verlogen", "sich durchsetzen".
Alles im normalen Sprachgebrauch sehr wertend.
Also verhältst du dich wahrscheinlich auch schon nicht konstruktiv.

Praxisnah würde ich mal den Podcast von Jocko Willink anhören,
der bespricht im Q&A oftmals spezifische Situationen.

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

Hey Space Cowboy. Das fiel mir gerade noch ein dazu.
Zur Perspektive. C Webb ist ca 2,06 und John Stockton mit 1,85 kaum über deutschem Durchschnitt.

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 29.1.2019 um 20:05 , saian schrieb:

Jocko Willink

Gibts da auch was auf Deutsch? Bin fit in Englisch, aber da hätte ich doch gern 1:1 übernehmbare/einschätzbare Formulierungen. ZB kommt dieses extrem höfliche Amerikanisch stark übertrieben an im Deutschen, ist einfach eine völlig andere Kultur. Ich finds schwierig, weil das Thema für mich vergleichsweise schwierig ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 16 Stunden, Jingang schrieb:

Gibts da auch was auf Deutsch? Bin fit in Englisch, aber da hätte ich doch gern 1:1 übernehmbare/einschätzbare Formulierungen. ZB kommt dieses extrem höfliche Amerikanisch stark übertrieben an im Deutschen, ist einfach eine völlig andere Kultur.

Ich glaube, konkrete Formulierungen bringen einen nur begrenzt weiter, nämlich als eine Art Anschauungsmaterial. Und in der Hinsicht finde ich Mr. Willink nicht schlecht, am Ende des Tages aber etwas sehr durch seine Militärhistorie geprägt. Vieles sagt man halt anders, wenn man ein zwei Meter großer Einzelkämpfer ist. Obwohl es ihm Unrecht tut, das so zu verkürzen.

Auch im Deutschen hilft oft, bei verbalen Auseinandersetzungen höflich zu bleiben bzw. zu werden. Vorteil Nr. 1: Das erleichtert die Selbstdisziplin und führt in der Kommunikationssituation dazu, nicht in den Frame des anderen gezogen zu werden. Vorteil Nr. 2: Der andere sieht unsouverän aus. Vorteil Nr. 3: Man trägt selbst nicht zur Eskalation bei (jedenfalls nicht zu der offensichtlichen situativen).

Standardmethode und in den meisten Fällen ausreichend ist bei offenkundig aggressiven Gegnern (also unsachlichen, beleidigenden Gesprächssituationen) die Stopp-Taktik, also ansprechen und zurückweisen: "Entschuldigung, ich würde unser Gespräch gerne sachlich führen. Wenn das nicht möglich ist, müssen wir uns leider auf ein andermal vertagen."

Vielleicht können wir das noch an etwas konkreteren Beispielen diskutieren?

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 29.1.2019 um 15:04 , capitalcat schrieb:

Wir haben aktuell im Unternehmen im Prinzip genau den Typen Mensch, den du beschreibst. 
Zwar nicht aggressiv, jedenfalls nicht direkt/ von Geschichten her kamen hier und da passiv-aggressive bzw. stark auf Konfrontation gehende Aussagen, aber insbesondere manipulativ und hinterhältig, untransparent. 
Nach außen ein sehr professionelles Auftreten, wirkt souverän, wenn man genau hinschaut merkt man die Schwachstellen. Auf andere Meinungen wird nicht eingegangen bzw. diese werden unterschwellig abgewertet, wenn nicht direkt, spätestens im Gespräch mit der Obrigkeit.
In der direkten Zusammenarbeit läuft sehr vieles über seine Sprache, die anfangs subtil mit der Zeit aber direkter, sehr viel Druck erzeugt - äußerlich wird aber stets der Schein einer offenen Kultur ausgesprochen, leider jedoch nicht gelebt. 

Ich beobachte gerne werde im Normalfall nicht schnell unruhig bei Problemen bei der Arbeit und konnte bisher einiges gut kontern/ stilllegen, weil ich in gewissen Gebieten dann durch das praktische Wissen punkten kann und mich nicht aus der Ruhe bringen lasse. Da in absehbarer Zeit aber vermutlich eine häufigere Zusammenarbeit notwendig sein wird und die Hierarchie noch nicht klar abgesteckt, so sehe ich persönlich ein Risiko. 

Problematisch wird es, wie ich es bei einem neuen Kollegen gemerkt habe, wenn man schon ein gewisses Resentment mit ins Gespräch mit o.g. Kollegen mitnimmt. Dieser kriegt jeden Kommentar entweder in den falschen Hals und fängt an es viel zu stark zu gewichten, in Folge dessen ist es schon zum ein oder anderen verbalen Schwanzvergleich der Beiden gekommen. Kann man machen, aber nicht vor Externen. 
Meine Strategie mit dem "Abwarten, Ruhig bleiben" funktioniert denke ich aber auch nur so lange und irgendwann werde ich mehr auf Konfrontation gehen müssen. 

Das ist - und das ist Dir natürlich klar - ein Kampf um die Frames. Daraus folgt: Alles ist solange gut, wie Du seinen Frame nicht grundlegend angreifst. Denn daraus zieht er seine Stabilität und Rolle, und deshalb wird er den mit Zähnen und Klauen verteidigen. Aber, großer Vorteil, Frauen sind ja tendentiell erfahrener darin, sich subtil Krallen durch´s Gesicht zu ziehen; eine gute Chance besteht deshalb dafür, dass er das so schnell nicht merkt. Kolleginnen rate ich auch stets dazu, im akzeptablen Ausmaß die Karte zu spielen, dass Männer nunmal ungern Frauen schlagen.

Zur Taktik: Oft leben solche Menschen davon, ihre Kommunikation etwas unklar zu halten. Also beispielsweise Andeutungen zu machen, Dinge aber nicht klar zu sagen. Das hat den großen Vorteil, dass man hin und her schwimmen kann, wenn es mal enger wird. Man hat das ja nie so gesagt, wie es einem jetzt in den Mund gelegt wird! Deshalb bietet es sich an, sie zu präzisen Aussagen zu zwingen. Sehr aggressiv: "Sie meinen also, dass ...". Aggressiv: "Wie meinen Sie das?". Weniger aggressiv: "Tut mir leid, da bin ich gerade so schnell nicht mitgekommen, könnten Sie bitte noch einmal kurz einen Schritt zurück machen?".

 

  • LIKE 1
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 21 Stunden, Jingang schrieb:

Gibts da auch was auf Deutsch? Bin fit in Englisch, aber da hätte ich doch gern 1:1 übernehmbare/einschätzbare Formulierungen. ZB kommt dieses extrem höfliche Amerikanisch stark übertrieben an im Deutschen, ist einfach eine völlig andere Kultur. Ich finds schwierig, weil das Thema für mich vergleichsweise schwierig ist.

Hier mal 3 Antworten, die ich so fast 1:1 übernommen habe:

https://www.youtube.com/watch?v=rTeha2qMHR0&t=6450s

https://www.youtube.com/watch?v=7xB1_cLksTU&t=3963s

https://www.youtube.com/watch?v=IqXqQReU0vg&t=4077s

 

 

  • LIKE 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Diesmal ausnahmsweise ohne Zusammenfassung oder Leitfragen. Ich finde die angeschnittenen Themen als Denkanstoß recht spannend und mich würde die allgemeine Meinung interessieren 🙂
Freue mich von Euch zu lesen!


RUNDE NR.4: JORDAN B. PETERSON – HOOKUP CULTURE & CONSENT

"We want to be able to do whatever we want, with who ever wie want, whenever we want, with no consequences and we want there never to be trouble about consent"

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was macht denn der Poldi da im Publikum bei 5:58 und warum sieht seine Frise so zerzaust aus?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich pick mal einen Punkt raus.

- Er glaubt, dass Sex außerhalb einer LTR nicht gut funktioniert. Alle Kulturen hätten das Konzept einer LTR, in der Sex erlaubt ist, und das habe gute Gründe.

Die Gründe hätte ich gerne gehört. Dann hätte es spannend werden können. Am Anfang sagt er zwar ein bisschen was dazu, aber nennt vor allem einen Grund, der weggefallen ist: Erstmals in der Geschichte der Menschheit verfügt der Mensch seit den 60er Jahren über zuverlässige Verhütungsmittel, weshalb eine Frau heute einen Mann nicht mehr fest binden muss, bevor sie mit ihm schläft

Blieben nur noch die sexuell übertragbare Krankheiten als genannten Grund für Sex ausschließlich in einer LTR.

Was könnte es sonst noch für Gründe geben?

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 21 Minuten, turningpoint schrieb:

- Er glaubt, dass Sex außerhalb einer LTR nicht gut funktioniert. Alle Kulturen hätten das Konzept einer LTR, in der Sex erlaubt ist, und das habe gute Gründe.

Hat er die Frage nicht eigentlich selbst beantwortet?
Alle Kulturen hatten gemeinsam, dass es kein zuverlässiges Verhütungsmittel gab. Erst seit der Pille ist es denkbar und halbwegs gesellschaftlich akzeptabel mit jemandem außerhalb einer Beziehung Sex zu haben.

Ich muss auch sagen "Sex außerhalb einer LTR funktioniert nicht" ist eine sehr vage Aussage. Was genau funktioniert denn nicht?
Er nennt den Aspekt des Einverständnisses um zu betonen wie kompliziert ein ONS ist.
Aber das Prinzip des Einverständnisses löst sich in einer Beziehung nicht auf. Auch da kann sie ,,Nein" sagen.
Wie üblich war es, dass Frauen in Beziehungen/Ehen sexuell missbraucht wurden, weil sie ja "ihm gehörten" und es ihre eheliche Pflicht war?

Er behauptet, wir müssen uns nach der Pille erstmal neu mit dem Thema Sex auseinandersetzen.
In meinen Augen ist nicht einfach nur Sex das neue, fremde Thema, sondern sexuelle Gewalt.

bearbeitet von Awakened
  • LIKE 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Zunächst: Die säuerlichen Mienen des Publikums sind Gold!
Insbesondere als er die Hinrissigkeit des postmodernen Feminismus filetiert.

Am 23.3.2019 um 10:48 , Awakened schrieb:

Ich muss auch sagen "Sex außerhalb einer LTR funktioniert nicht" ist eine sehr vage Aussage.

Das hat er so nicht gesagt.

Er sprach von der Idee "to extract sex out from" "emotional intimacy", "psychological intimacy" ,"maybe even from longterm relationship."

Und ja. Dieser Aspekt wird hier u.a. von mir auch oft angegangen. Eben unter anderer Flagge. Da geht´s dann um Screening, Beliebigkeit (insbesondere des OG), zu großem Durchlauf. Denn wirklich harte Promiskuität über längere Zeiträume (Schwule und Fetische wie Swinger und Gangbangparties ausgenommen) ist auch in meinen Augen kein "gesundes" Verhalten.
Als kurze Phasen kann es ne super Bewältigungsstrategie aka cope sein. Das ist, in gewissem Rahmen, "gesund". Verselbständigt sich dieses Schema, gilt das nicht mehr.

Was mir bei seinem Anriss zu kurz kommt, ist, dass es für "emotional intimacy" keine langen Zeiträume braucht. (Aber das ist auch nicht der Kern. Heißt nicht, dass er diesen Fakt gegeben annimmt.) Es braucht nur den richtigen Moment und zwei Personen im richtigen Vibe. Dann kann das nach Sekunden was sehr intimes haben. Insbesondere Musik und Drogen können das extrem beschleunigen. Man sollte sich der gewissen Künstlichkeit und damit Vergängichkeit der Situation freilich bewusst sein. Sonst verkommt die Reminiszenz zur buyers remorse, statt zum schwärmerischen "hach".
Ding ist halt. Sowas passiert nicht im Wochentakt. Auch nicht mit Musik und den besten Drogen, wo gibt. Sowas passiert auch nicht einmal im Monat. Das schlägt völlig willkürlich ein.
Man sieht sich, es macht "zoink", so´n ungreifbares gegenseitiges Erkennen, und man würde jeden Drachen dieser Welt für sie töten. Im Gegenzug ist diese Frau praktisch instant zu allem bereit. Die will sofort dein Sperma haben. Da musst du als Mann die Stimme der Vernunft sein (ist in anderen Beichen ja eher andersrum ^^) . Das is´n ganz, ganz tief verankertes Programm, glaub ich.

In eher alltäglichen Situationen passiert sowas gar nur alle Schaltjahre. Kann die alle noch en detail aufzählen. In nur einer davon wurde gesprochen vor dem BoOm. Sie sprach mich auf Dänisch an. Ich kann kein Dänisch. Absolut rille.

bearbeitet von Easy Peasy
  • LIKE 2
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 22.3.2019 um 09:55 , capitalcat schrieb:

Ich finde die angeschnittenen Themen als Denkanstoß recht spannend und mich würde die allgemeine Meinung interessieren 🙂

Ich nicht, aber ich bin ja auch nicht die allgemeine Meinung ;).

Zunächst: Bei Peterson habe ich immer den Eindruck, dass er - wohlwollend gesagt - ein tragischer Charakter in der US-amerikanischen Intellektuellenszene ist. Derjenige nämlich, der aufgrund seines eigenen Verstandes an der Dummheit seiner Umgebung verzweifelt und dabei genau weiß, dass er sie nicht ändern wird. Weniger wohlwollend finde ich ihn einen etwas arroganten Herrn mit manchmal recht einseitigem Blickwinkel.

Ob, wie er eingangs u.a. sagt, das AIDS-Virus infolge promiskuitiver Lebensführung im Nachgang der 1960er Jahre mutiert ist, kann ich nicht beurteilen. Einen Zusammenhang zwischen Verhütungsmitteln und geistig-sozialer Degeneration der Jugend herzustellen, scheint mir dann aber doch etwas gewagt (abgesehen davon, dass die älteren Herren seit tausenden von Jahren beklagen, dass die Jugend nichts tauge - was muss es in der Antike von schlauen und wohlerzogenen Menschen gewimmelt haben, wo es doch seither alle 25 Jahre deutlich schlechter geworden ist!).

Immerhin - er korrigiert diese These ja etwas später stillschweigend und überrascht uns mit einer neuen: Wenn man sich mit Alkohol noch nicht so auskennt, sollte man damit vorsichtig sein! Das bringt nur leider in den USA keiner den jungen Leuten bei. Der - aus Sicht eines im Deutschland der 1990er Jahre jugendlich Gewesenen - eigentliche Hintergrund der anscheinend schlimmen Zustände an den amerikanischen Unis ist doch der, dass dort ein Haufen hormongesteuerter Jungs und Mädchen zusammenkommt, die erstmals ohne puritanisch-soziale Kontrolle auf Entdeckungsreise gehen dürfen (aber immer noch unter dem Diktum einer schamgesteuerten Sexualität).

In einem stimme ich ihm zu: Die Diskussion in den Staaten ist, soweit ich sie hier überhaupt mitbekommen, von großer Scheinheiligkeit geprägt. Man muss aber nur "Diesel", "Energiewende" und "promovierte Politiker" sagen, um zu erkennen, dass wir uns da an die eigene Nase fassen dürfen.

  • LIKE 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Zunächst: Bei Peterson habe ich immer den Eindruck, dass er - wohlwollend gesagt - ein tragischer Charakter in der US-amerikanischen Intellektuellenszene ist. Derjenige nämlich, der aufgrund seines eigenen Verstandes an der Dummheit seiner Umgebung verzweifelt und dabei genau weiß, dass er sie nicht ändern wird. Weniger wohlwollend finde ich ihn einen etwas arroganten Herrn mit manchmal recht einseitigem Blickwinkel.

Wobei ich bei letzteren seit ich mich z.B. mit den Auftritten von Ben Shapiro auseinandersetze, angefangen habe stärker zwischen "der Personen eines gewissen öffentlichen Interesses" und ihm/ seinen Meinungen als Privatperson zu differenzieren, da das wohl nicht immer komplett deckungsgleich ist, jedoch zum Zwecke der Angriffsfläche pauschal so gehandhabt wird.

Auf der anderen Seite waren für mich, die von dir aufgegriffenen Punkte relativ uninteressant. Ist halt seine gängige Präsentation eines Themas, hier und da ein paar Triggerwörter und kurz gehaltene Thesen einstreuen, ohne diese (bzw. womöglich u.A. aufgrund des Zeitmangels) mit Beweisen zu untermauern, aber als funktionierendes Mittel um die Aufmerksamkeit der Menge zu halten. 

Spannend finde ich persönlich tatsächlich das Thema um die Extraktion von Sex von emotionaler Intimität, bzw. das Consent Thematik. Sieht man übrigens hier im Forum ganz gut, durch den Wirbel der letzten Tage. Da hast du eine Person, die wenigstens nach außen hin auf den ersten Blick, total wild und wahllos durch die Gegend vögelt, was für solch ein Forum nun wahrlich nichts "außerhalb der Norm sein sollte" bzw. vermutlich auch in der PUF-Version von vor 5/10 Jahren auch ganz anders angegangen wäre, stattdessen ist der Aufschrei und die Empörung groß. 

Dann denke ich an meine Jugendzeit und auf der einen Seite an das was ich über die Teenies von heute so höre, die anscheinend alle so viel sexuelle Erfahrung im Alter von 16/17 haben, wie ein Pornosternchen, welches seit 20 Jahren im Business ist.

bearbeitet von capitalcat
Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 38 Minuten, capitalcat schrieb:

Spannend finde ich persönlich tatsächlich das Thema um die Extraktion von Sex von emotionaler Intimität, bzw. das Consent Thematik. Sieht man übrigens hier im Forum ganz gut, durch den Wirbel der letzten Tage. Da hast du eine Person, die wenigstens nach außen hin auf den ersten Blick, total wild und wahllos durch die Gegend vögelt, was für solch ein Forum nun wahrlich nichts "außerhalb der Norm sein sollte" bzw. vermutlich auch in der PUF-Version von vor 5/10 Jahren auch ganz anders angegangen wäre, stattdessen ist der Aufschrei und die Empörung groß. 

Ach so. Und ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass Du in die politische Belanglosigkeit abdriftest ;).

Diese Punkte sind tatsächlich spannend. Erst einmal: Dass in diesem Forum eine Reihe von Usern mit einer profunden Doppelmoral teilnehmen, stimmt. Ist aber nix Neues und war vor ein paar Jahren auch schon so - einziger Unterschied ist, dass das Forum an Bekanntheit und Usern gewonnen hat, also steigt auch die absolute Zahl derjenigen, die es mit dem Differenzieren nicht so haben.

Die Antwort auf die Frage, ob man Sex und emotionale Intimität trennen kann, hängt imho zunächst davon ab, wie man emotionale Intimität denn definiert. Meine persönliche Auffassung ist: Wenn man sich mehrmals zum Sex trifft, versteht man sich hoffentlich auch menschlich gut und hat demnach auch eine Form von emotionaler Verbindung. Und wenn man sich erotisch öffnet, ist das Intimität. Jedenfalls so, wie ich - ganz subjektiv - das betreibe. Aus dieser subjektiven Weltsicht leitet sich dann in der Tat für mich die Vermutung ab, dass diejenigen, die wild und wahllos durch die Gegend vögeln, ein Thema mit sich selbst haben. Auch dabei ist aber natürlich die Frage, wo "wild und wahllos" denn anfängt. Wild finde ich im Übrigen einen weniger aussagekräftigen Indikator als wahllos.

Etwas ganz anderes ist m. E. die Thematik Consent. In Bezug auf die öffentliche Diskussion in den USA und die von Peterson angesprochene Situation an Colleges bringe ich das mit der verklemmten Sexualmoral in Verbindung, die ich oben schon genannt habe. Anscheinend ist das die Situation, die wir hier im Forum mit Stichworten wie ASD und backwards rationalization beschreiben, nur noch verschärft. Das führt zu dem Problem des Einverständnisses mit sexuellen Handlungen: Wenn brave Mädchen keinen Sex mit dem haarigen Stinker aus der Baseballmannschaft haben und ich den aber morgens genauso nackt wie mich selbst neben mir finde, dann ist die naheliegende Lösung doch die, dass ich das eigentlich alles gar nicht wollte. Schon sind wir beim Thema Consent, und weil nun einmal keine Vergewaltigung stattfindet, wenn die Knie sich ganz zwanglos von selbst aus den Augen verlieren, löst man das intellektuelle Dilemma eben definitorisch und behauptet: Einverständnis ist eine rein subjektive innere Haltung der Frau und kann selbst dann fehlen, wenn sie das subjektiv erst viel später bemerkt.

Daran ist sogar zutreffend, dass wir in der Tat Aktivitäten unternehmen oder zulassen, die wir eigentlich nicht wollen. Vielleicht sind junge Frauen in der Hinsicht sogar im Durchschnitt einem größeren Risiko ausgesetzt, nicht zu widersprechen. Um zu gefallen oder weil richtige Frauen sich nunmal ficken lassen oder wasweißich. Für die moralische und juristische Bewertung taugt so etwas natürlich allenfalls sehr eingeschränkt. Und in der Hinsicht stimme ich Peterson zu: Freiheit gibt es nicht ohne Verantwortung. Das müssen junge Menschen nun einmal lernen, und vielleicht sind in Sachen Sexualität auch hier die jungen Frauen wieder diejenigen, die das im Durchschnitt etwas härter lernen als die jungen Männer. Weil, dazu gehört nicht viel Phantasie, der Schritt, einen anderen Menschen in den eigenen Körper eindringen zu lassen, einer zu sein scheint, der ein etwas größeres Risiko emotionaler Betroffenheit mit sich bringt (erst recht, wenn die Umgebung vertritt, dass das ein ganz besonderes Geschenk sein müsse). Das kann Peterson in einer Diskussion den Staaten aber so nicht sagen, weil es ihm als frauenfeindlich ausgelegt würde. Aus unserer Sicht hier geht es dabei im Großen und Ganzen um gesunden Menschenverstand - sammle Erfahrungen schrittweise und mit Leuten, mit denen Du Dich wohlfühlst, lass Dich nicht drängen, lass die Finger von Drogen.

So besser ;)?

vor 1 Stunde, capitalcat schrieb:

Dann denke ich an meine Jugendzeit und auf der einen Seite an das was ich über die Teenies von heute so höre, die anscheinend alle so viel sexuelle Erfahrung im Alter von 16/17 haben, wie ein Pornosternchen, welches seit 20 Jahren im Business ist.

"Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt, sondern das, was man aus dem macht, was einem zustößt." Huxley, glaube ich.

  • LIKE 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Den Meisten von Euch, wird der nächste Sprecher kein Unbekannter sein - über die Nennung seine Werke und Ergebnisse seiner Studien stolpert man spätestens hier im Forum immer wieder - es ist kein anderer als John Gottman! 

Falls die Bücher und Theorien noch unbekannt sind, so kann ich persönlich insbesondere "Die Vermessung der Liebe: Vertrauen und Betrug in Paarbeziehungen" sehr empfehlen, aber auch "Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe" ist mMn einen Blick wert, auch wenn er sich stellenweise etwas stark selbstbeweiräuchert ;). Gerade das Modell der vier apokalyptischen Reiter finde ich sehr spannend und sollte jeder mindestens mal gehört haben!

Für einige handelt es sich um Basics, für andere kann die ein oder andere Stelle ein Augenöffner sein. Wer sich das Vorgeplänkel am Anfang ersparen will, das Gespräch mit Gottman beginnt ca. hier
In meiner Zusammenfassung, habe ich einzelne Zeitstempel zur besseren Nachvollziehbarkeit verlinkt, da es sich hier ja doch um ein recht langes Video handelt. Viel Spaß!

Wie immer sind allgemeine Meinung und eigene Erfahrungen zum gesagten Inhalt sehr gerne willkommen, sowie eigene Leitfragen, die evtl. durch den Vortrag aufgeploppt sind, an Andere gerne gesehen


RUNDE NR.5: JOHN GOTTMAN – BUILDING TRUST & POSITIVE ENERGY IN YOUR RELATIONSHIP


LOSE ZUSAMMENFASSUNG

  • LIEBESPHASEN (genannt in 17:30)
     
    • Verliebtsein
    • Vertrauensaufbau
    • Bindungsaufbau
       
  • VERTRAUEN (ca. 04:10)
    Ganz im Sinne der Spieltheorie: Beide Partner denken nicht nur über jeweils eigene Vorteile, sondern auch über die Vorteile die ein Partner hat/ kriegt. Man weiß genau, der Partner denkt nicht nur über sein eigenes Wohlergehen, sondern auch über Deins. In der Summe versucht man das bestmögliche Ergebnis für Beide zu erzielen, anstatt nur für sich selbst.
    Meinungsunterschiede und Uneinigkeiten finden nicht im Rahmen von „Feinden“ statt, sondern im Rahmen von „Freundschaft“.*

    (*Anm.d.Red.: Das ist das was ich hier so gerne als „Wir für einander“ anstatt „Wir gegen einander“ als Ziel beschreibe. Diskussionen mit dem Partner werden allzu häufig in Form von Letzteren geführt.)

    Wie wird Vertrauen aufgebaut?
    Gegenseitiges Vertrauen wird innerhalb einer Beziehung wird aufgebaut, wenn Partner sich beim Ausdruck negativer Emotionen (Trauer, Wut, Enttäuschung, Verletzung) zuhören.
    Dies trifft auf Dinge außerhalb der Beziehung zu, aber insbesondere um negative Gefühle, die innerhalb der Beziehung passieren.
    -> Zuhören, ohne Defensiv zu werden
    -> Fokus nicht darauf legen, den Partner in seiner Ansicht zur Situation / Gefühlen zu wiederlegen, sondern darauf mit Empathie und Barmherzigkeit zu reagieren/ Dinge aus Sicht des Partnes sehen und verstehen

    Alle Argumente in der Kennenlernphase/ zu Beginn einer Beziehung kreisen sich um das Thema „Vertrauen“.

    Asymmetrien können, unter bestimmten Voraussetzungen, auf langfristiger Basis funktionieren, jedoch braucht es in der Mehrheit der Beziehungen ein Gleichgewicht zwischen beiden Partner.
     
  • BINDUNG/ COMMITMENT (ca. 12:20)
    Vertrauenbildung ungleich Abdeckung des Sicherheitsbedürfnisses
    (Abgrenzung (ca. 23:00) „Trust is about caring about your partners benefits as much as your own, commitment is about caring about your partners benefits more than your own. Its about beeing willing to make those sacrifices“; Vertrauen als Vorraussetung für die nächste Stufe/ Phase).

    Commitment zu geben bedeutet dem Partner das Gefühl zu geben, dass man sich für einen gemeinsamen Weg/ gemeinsame Reise und für den Partner entschieden hat und das was man mit dem Partner hat wertschätzt.
    „Betrug an der Beziehung“ entsteht, wenn in schwierigen Phasen der Beziehung/ Streits ein Negativ-Vergleich zu anderen Beziehungen gemacht wird, bei dem die eigene Beziehung/ Partner schlechter abschneidet. Vergleiche starten eine Spirale von Betrug, anstatt einer Spirale der Loyalität.

    Bewusst den Fokus legen auf
    -> Wertschätzung an der Beziehung und dem Partner entwickeln und fördern
    -> Dankbarkeit an der Beziehung und dem Partner entwickeln und fördern
    Anstatt dem Aufbau von Groll/ Missgunst an dem was fehlt und anstatt die Beziehung den Partner für Selbstverständlich zu nehmen (ca. 25:00)

    Betrug an der Beziehung/ Partner entsteht, wenn durch eine aktive Meidung von Themen mit Konfliktpotenzial und der daraus resultierenden Befriedigung seiner Bedürfnisse durch fremde Personen anstatt durch den eigenen Partner. Langsames überschreiten der eigenen zunächst harmlosen Grenzen mit einer stetigen Steigerung.

    Wertschätzung/ Dankbarkeit bewusst nähren, in den Zusammenhalt investieren. Viele Paare führen nur noch Gespräche über den Tagesablauf, die organisatorischen Fakten, aber setzen sich nicht mehr gemeinsam zusammen um sich emotional zu verbinden.
    Die Leichtigkeit und der Spaß verschwindet mit der Zeit, man bleibt stehen und entwickelt sich nicht mehr gemeinsam als Paar, aber ggf. auch nicht mehr als Individuum, weil sich das Leben nur noch auf die Abarbeitung der täglichen Aufgaben fokussiert und keinen Raum für Neues/ Entdeckungen/ Entwicklungen/ Ausprobieren bieten (ca. 42:00).
     
  • VERÄNDERUNG DER BEZIEHUNG NACH EINER GEBURT (ca. 26:50)
    Auswirkungen auf die Paarbeziehung; Welche Auswirkungen/ Übertragungen hat eine negative Veränderung in der Paarbeziehung auf den Kontakt zum Baby; Was unterscheidet Partner, die solche eine Veränderung gut meistern?
     
  • WAHREN DER INDIVIDUALITÄT (ca. 38:50)
    Fähigkeit erlernen einerseits durch das Wahren der eignen Identität und Individualität, als auch dem eigenen Wachstum/ der Veränderung über die Jahre, als Folge keine Angst im Partner zu wecken und andererseits keine Langweile in die Beziehung einkehren zu lassen.
     
  • FAZIT (ca. 44:00)
    -> Leitendes Motto: „When you’re in pain, when you’re upset, the world stops and I listen.“ 
    -> Umorientierung der Prioritäten, seiner Beziehung eine Wichtigkeit/ Bedeutung im Leben zuteilen und dieser respektive dem Partner Zeit (= Quality Time) widmen.

LEITFRAGEN:
Welche Erfahrungen in Bezug auf Vertrauen und Commitment, ob positiv oder negativ, habt ihr bisher in euren Beziehungen erlebt?
Gab es in ehemaligen Beziehungen Asymmetrien, hat einer der Partner in der Hinsicht mehr oder deutlich weniger als der andere investiert?
Konnte sich eure Beziehung in Bezug auf Vertrauensbrüche wieder erholen und wenn ja wie? (Ich definiere hier Vertrauen, mal um Bezug zum Vortrag herzustellen, als das "Dasein und die Unterstützung des Partners für euch in schwierigen Situationen".) 
Welche Tipps und Tricks habt ihr, um auch in längeren Partnerschaften weiterhin in engen emotionalen Kontakt zum Partner zu stehen und nicht den Alltag einkehren zu lassen?
Wie steht es mit dem Thema ums Commitment zum Partner? Seht ihr es ähnlich wie Gottman, dass die Grenzen zwischen den eigenen Wünschen und denen des Partners über die Zeit fließend werden? Oder habt ihr diesbezüglich andere Erfahrungen gemacht?
Wie schafft man es eurer Meinung nach sich selbst nicht plötzlich an letzter Stelle zu finden, sondern eine Balance zu erschaffen?

Wie immer gilt: Leitfragen dienen der Anregung, die Beantwortung dieser ist kein Muss. Solange ihr On-Topic seid ist alles erlaubt
😉!

bearbeitet von capitalcat
LEITFRAGEN ergänzt :)
  • LIKE 2
  • TOP 1
  • VOTE-4-AWARD 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Klasse. Ich Versuch heut Abend zu antworten, denn es passt derzeit in gewissen Teilen wie die Faust auf‘s Auge. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wollte gerade was schreiben, hab dann gemerkt, dass ich als Narzisst mit relativ wenig längerer Beziehungserfahrung einfach komplett falsch bin. Ich weiß aber eins, mit das größte Problem in längeren Beziehungen ist es die Attraction aufrechtzuhalten, deswegen finde ich so Geblubber zu Vertrauen und Comittment auch irgendwie irreführend, wenn man schon nur noch 1x im Monat bumst, vor allem folgen diese Dinge auch gerade aus Attraction. 

 

 

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 18 Stunden, capitalcat schrieb:

Welche Erfahrungen in Bezug auf Vertrauen und Commitment, ob positiv oder negativ, habt ihr bisher in euren Beziehungen erlebt? Gab es in ehemaligen Beziehungen Asymmetrien, hat einer der Partner in der Hinsicht mehr oder deutlich weniger als der andere investiert? Konnte sich eure Beziehung in Bezug auf Vertrauensbrüche wieder erholen und wenn ja wie? (Ich definiere hier Vertrauen, mal um Bezug zum Vortrag herzustellen, als das "Dasein und die Unterstützung des Partners für euch in schwierigen Situationen".) 

Ich habe da wohl nicht so gute Erfahrungen gemacht. Derzeit bin ich das toxische Element in der Beziehung wie man hier lesen kann. Ich funktioniere (zurzeit noch) gut wenn meine Partnerin mir nicht zu nahe kommt. Meine längste Beziehung (5 Jahre) war genauso eine. Meine aktuelle Partnerin ist da anders. Sie lässt sich kompromislos auf mich ein und steht auch hinter mir wenn ich sie aktiv wegstosse. Ich denke das sie merkt das ich sie garnicht wirklich loswerden will, sondern das es nur ein Schutzmechanismus ist um meinen Kern zu schützen. Sie ist aber ein wirkliches Ausnahmetalent was das angeht. Die anderen Mädels haben (mMn. zu Recht) reißaus genommen, wenn ich angefangen habe die Beziehung zu torpedieren. Ich glaube auch nicht das wir uns von dem Samstag Abend erholen müssen. Seit dem Jahreswechsel, gehören Vertrauensbrüche gehören bei uns irgendwie dazu. Im Prinzip leben wir ein gutes Provisorium. Ich halte sie damit etwas auf Abstand und kann mich deswegen besser auf sie einlassen. Vielleicht muss ich viele solcher Erlebnisse haben, um zu verstehen das sie bei mir bleiben wird. Tief in mir drin bin ich allerdings immer noch davon überzeugt, das es vorbei ist wenn ich mich komplett auf sie einlasse.

Zitat

Welche Tipps und Tricks habt ihr, um auch in längeren Partnerschaften weiterhin in engen emotionalen Kontakt zum Partner zu stehen und nicht den Alltag einkehren zu lassen?

Ich mache (noch) immer mal wieder Achterbahn - aber das ich keinem als Tipp geben. Wir sind ansonsten sehr offen miteinander auch wenn ich das eigentlich vordergründig nicht will, weil ich sie damit immer wieder sehr verletze. Unsere gemeinsame Basis ist, das wir uns zwischen meinen Dramen immer eine sehr gute Zeit geben. Wir haben den gleichen Sexdrive und das gleiche Bedürfnis im Kokon abzutauchen. Wir unterstützen uns beruflich und Privat. Das kannte sie bis jetzt wohl noch nicht in diesem Umfang.

Zitat

Wie steht es mit dem Thema ums Commitment zum Partner? Seht ihr es ähnlich wie Gottman, dass die Grenzen zwischen den eigenen Wünschen und denen des Partners über die Zeit fließend werden? Oder habt ihr diesbezüglich andere Erfahrungen gemacht?

Da arbeite ich noch dran. Wie gesagt habe ich die Angst, das ich mit dem Commitment für meine Partnerin unattraktiv werde. Das "auf Zehenspitzen halten" aus dem LDS, ist für mich da immer noch der richtige Weg. Wenn ich mir zu sicher bin, das mein Partner bei mir bleibt, ist das mMn. der Anfang vom Ende.

Zitat

Wie schafft man es eurer Meinung nach sich selbst nicht plötzlich an letzter Stelle zu finden, sondern eine Balance zu erschaffen?

Sich in einer Beziehung auch attraktiv für andere Menschen halten. Dinge, die einem selbst wichtig sind fortführen auch wenn das zu Konflikten führt. Die Ur-Bedürfnisse des anderen kennen und gerne erfüllen.

bearbeitet von Gast

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 15 Stunden, RyanStecken schrieb:

Wollte gerade was schreiben, hab dann gemerkt, dass ich als Narzisst mit relativ wenig längerer Beziehungserfahrung einfach komplett falsch bin. Ich weiß aber eins, mit das größte Problem in längeren Beziehungen ist es die Attraction aufrechtzuhalten, deswegen finde ich so Geblubber zu Vertrauen und Comittment auch irgendwie irreführend, wenn man schon nur noch 1x im Monat bumst, vor allem folgen diese Dinge auch gerade aus Attraction. 

Auch wenn es bloß ein Zweizeiler ist, so greifst du damit ja doch ein suuuper großes Thema auf.

Würde ich jetzt nicht pauschal als "irreführendes Geblubber" abstempeln, nur weil "eines" der größten Probleme in längeren Beziehungen der Attractionerhalt respektive der Erhalt eines qualitativ hochwertigen bzw. für beide Partner quantitativ zufriedenstellenden Sexlebens ist. Den Parameter "es wird nur noch 1x im Monat gebumst" hast du gerade komplett unabhängig in den Raum geworfen und muss nicht das Thema sein, womit einzelne Paare zu kämpfen haben oder die Zielgruppe sein, die das Video erreichen will.

Attractionverlust ist ein Problem, aber nicht das Einzige und mMn sind beide Themen miteinander verzweigt und gar nicht unabhängig von eineinender zu betrachten. Beispielweise: Weniger Lust auf Sex mit dem Partner, muss zudem keine Folge von zu hohem Comfort sein, sondern kann auch eine Folge von dauerhaft negativer Stimmung in der Beziehung sein. Dauerhaft negative Stimmung in der Beziehung ist wiederrum sehr oft direkte Folge von fehlenden Vertrauen; unter der Oberfläche tiefere Konflikte wurden nicht endgültig gelöst und ziehen sich in Folge dessen durch die Beziehung.
Wenn man mal erfahrungsgemäß, die Threads die in der Beziehungsecke erstellt werden anschaut, kann man diese grob in zwei Lager einteilen:

  • Paar ist in einer längeren LTR (z.B. 5 Jahre), Sexleben quasi kaum vorhanden oder mit sinkender Qualität, einer der Partner ist unzufrieden (Vertrauen in der Beziehung/ zum Partner kann hoch sein, muss nicht hoch sein)
  • Paar befindet sich noch in der "ausgedehnten" Kennenlernphase, zu Beginn der Beziehung, oder auch längeren LTR, Sex ist vorhanden, aber regelmäßige Konflikte/ Probleme

Ich fand gerade die Aussage, dass im Prinzip jeder Streit/ Diskurs im Laufe der Kennenlernphase/ zu Beginn einer Beziehung, dem Grunde nach ein Streit um Vertrauen ist, sehr interessant. Und es deckt sich mit den was ich in den Threads gesehen habe, wenn man mal den Inhalt eines Konflikts außen vorlässt, steckt dahinter ganz oft die Frage "Kann ich dir vertrauen? Wirst du für mich dasein? Wirst du mich auffangen können?". Die Art und Weise wir diese Konflikte aber ausgetragen werden endet mMn so gut wie immer in der Beantwortung der Fragen mit einem "Nein". Denn es wird nicht wirklich zugehört und der Kern des Konfliktes wird nicht wirklich verstanden, sondern nur oberflächlich behandelt. 

Ohne Vertrauen und ohne Commitment vom/ zum Partner, bleibt aber die Beziehung aus meiner Sicht irgendwann an einer Stelle hängen und hört auf zu wachsen, kann nicht auf die nächste Stufe und ist zudem auf Dauer sehr anstrengend. Zu dem bin ich der Meinung, dass Sex in einer Partnerschaft in dem diese beiden Punkte vorhanden sind, sich auf einem anderen Level abspielen kann.

Um die Wall of Text nicht all zu groß werden zu lassen und das Ganze mal etwas abzurunden:
In der Runde Nr.1: Esther Perel - The Secret to desire in LTRs wird eben jenes Spiel, um nicht zusagen Paradoxon, zwischen den Themen 

Am 18.12.2018 um 11:03 , capitalcat schrieb:

Liebe: Fürsorglichkeit, Gegenseitigkeit, Schutz, Sorge, Verantwortung, Selbstlosigkeit <-> Verlangen: Aggression, Macht, Dominanz, Besitzergreifen, Risiko, Unvorhersehbares, Verspieltheit, Egoismus

behandelt und ich bin prinzipiell bei der, wenn du sagst Attractionverlust in Beziehung ist ein grundlegenes Thema in längeren Beziehungen. Bei Gottman habe ich persönlich das Gefühl, dass er dieses Thema, auch als er im Podcast darauf angesprochen wurde, regelmäßig etwas abspeist ohne auf die Problematik tiefer einzugehen. Interessanterweise hat Gottman in einem Kapitel seines Buches Esther Perel bzw. ihre Ansichten zu der Notwendigkeit einer Distanz zwischen den Partner zur Aufrechterhaltung eines Sexlebens in Partnerschaften kritisiert, aber leider auch nur mit einem Satz auf die Gegensetzlichkeit von "Liebe und Verlangen" angemerkt: "Eine gewisse Distanz zwischen Partnern ist natürlich gesund. Man bringt nicht viel in eine Beziehung, wenn man keinen ausgeprägten Sinn für Individualität besitzt - die eigenen Hobbies, Freundschaften oder Ansichten. Aber für ein erfülltes Sexleben muss man auch Gemeinsamkeiten haben."1 Damit ist das Thema aber meiner Meinung nach verfehlt und eine Lösung für "Wir lieben und seit 10 Jahren, sind einander die besten Freunde, aber ein erfüllendes Sexleben haben wir schon lange nicht mehr" bietet er nicht. Dann wiederrum die Frage: ist eine Beziehung automatisch schlecht, wenn der Sex mit der Zeit sinkt und nicht mehr genauso reizvoll wie zu Beginn ist? Treten nicht vielleicht andere Dinge mit der Zeit in den Vordergrund?

Gottman, John (2014): Die Vermessung der Liebe: Vertrauen und Betrug in Paarbeziehungen, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, S.247

bearbeitet von capitalcat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Gotteskind
vor 6 Stunden, RyanStecken schrieb:

Problem in längeren Beziehungen ist es die Attraction aufrechtzuhalten, deswegen finde ich so Geblubber zu Vertrauen und Comittment auch irgendwie irreführend, wenn man schon nur noch 1x im Monat bumst, vor allem folgen diese Dinge auch gerade aus Attraction. 

Also definierst du Attraction einzig über die Häufigkeit von Sex? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 6 Stunden, RyanStecken schrieb:

Wollte gerade was schreiben, hab dann gemerkt, dass ich als Narzisst mit relativ wenig längerer Beziehungserfahrung einfach komplett falsch bin. Ich weiß aber eins, mit das größte Problem in längeren Beziehungen ist es die Attraction aufrechtzuhalten, deswegen finde ich so Geblubber zu Vertrauen und Comittment auch irgendwie irreführend, wenn man schon nur noch 1x im Monat bumst, vor allem folgen diese Dinge auch gerade aus Attraction.

Interessante Fragen:

- Muss man Attraction aufrecht erhalten?
- Falls ja, was ist denn diese "Attraction"?
- Was würde sich in unserer Ansicht ändern, wenn Bumsen nur ein möglicher Typ von Attraction wäre?
- Gibt es erfolgreiche Beziehungen, die ohne Bumsen funktionieren?
- Wie sieht es bei Eltern, Großeltern, Nicht-Bumsern aus? Kein Bumsen, scheiß Beziehung?

 

vor 1 Stunde, Sam Stage schrieb:

Da arbeite ich noch dran. Wie gesagt habe ich die Angst, das ich mit dem Commitment für meine Partnerin unattraktiv werde. Das "auf Zehenspitzen halten" aus dem LDS, ist für mich da immer noch der richtige Weg. Wenn ich mir zu sicher bin, das mein Partner bei mir bleibt, ist das mMn. der Anfang vom Ende.

Sich in einer Beziehung auch attraktiv für andere Menschen halten. Dinge, die einem selbst wichtig sind fortführen auch wenn das zu Konflikten führt. Die Ur-Bedürfnisse des anderen kennen und gerne erfüllen.

Wie sieht denn diese "Liebe" zu einem Partner aus, wenn man weiß, dass man immer "performen"  (=attraktiv sein) muss?
Wie ist das Gefühl, "auf Zehenspitzen zu stehen"? Ist das erfüllend, bereichernd?

Ich denke, dass man im Endeffekt einfach immer mit seinem Verhalten einen passenden Gegenpart bekommt.
Ich verhalte mich so, dass der andere auf Zehenspitzen stehen muss, also bekomme ich auch einen Menschen als Komplement, der das ähnlich händelt.
Es ist also die Frage, ob ich das selbst auch tun will.

Meine Erkenntnis: Manche Menschen haben Probleme damit, dass ich super nett bin, hauptsächlich Frauen.
Aus ihrer Vergangenheit kennen sie das nicht, da mussten sie entweder performen oder sie wurden ausgewechselt.
So wie auch hier im Forum oft empfohlen wird. Die spurt nicht, also auswechseln, Wegwerfware.

Ich gehe dieses "Opfer" (es ist für mich keins), dass ich nur liebe, nette Frauen kennenlerne,
gerne ein und bin einfach super nett, auch wenn manche Frauen das nicht "attraktiv" finden.
Eigentlich selektieren sich Frauen von selbst damit aus, die gelernt haben, immer performen zu müssen.
Auf der anderen Seite muss auch ich dann nicht immer die "Angst" haben, immer performen zu müssen.
Das ist für mich keine Basis für ein moralisch wertvolles Leben, so wie ich es leben möchte.
Gleichzeitig kann ich dadurch ein Leben führen, in dem ich mich um meine wichtigen Träumen kümmern kann,
ohne Verlustangst, Wut, Hass und Minderwertigkeitskomplexe.

 

 

bearbeitet von saian
  • LIKE 1
  • VOTE-4-AWARD 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 2 Stunden, saian schrieb:

Wie sieht denn diese "Liebe" zu einem Partner aus, wenn man weiß, dass man immer "performen"  (=attraktiv sein) muss?
Wie ist das Gefühl, "auf Zehenspitzen zu stehen"? Ist das erfüllend, bereichernd?

Es ist nicht mein Wunsch das zu tun, aber meine Beziehungen laufen seitdem irgendwie runder, besser.

Zitat

Ich denke, dass man im Endeffekt einfach immer mit seinem Verhalten einen passenden Gegenpart bekommt.
Ich verhalte mich so, dass der andere auf Zehenspitzen stehen muss, also bekomme ich auch einen Menschen als Komplement, der das ähnlich händelt.
Es ist also die Frage, ob ich das selbst auch tun will.

Das ist sicher richtig. Ich denke das ich einen Menschen der das nicht tut, schon erkennen werde und mich dann eben auch so verhalte.

Zitat

Meine Erkenntnis: Manche Menschen haben Probleme damit, dass ich super nett bin, hauptsächlich Frauen.
Aus ihrer Vergangenheit kennen sie das nicht, da mussten sie entweder performen oder sie wurden ausgewechselt.
So wie auch hier im Forum oft empfohlen wird. Die spurt nicht, also auswechseln, Wegwerfware.

Das ist auch mein "Problem" ich habe es aber mittlerweile als eine meiner Stärken angenommen. Und Menschen die damit noch klar kommen, werden tatsächlich konsequent aus meinem Leben entfernt.

Zitat

Ich gehe dieses "Opfer" (es ist für mich keins), dass ich nur liebe, nette Frauen kennenlerne,
gerne ein und bin einfach super nett, auch wenn manche Frauen das nicht "attraktiv" finden.
Eigentlich selektieren sich Frauen von selbst damit aus, die gelernt haben, immer performen zu müssen.
Auf der anderen Seite muss auch ich dann nicht immer die "Angst" haben, immer performen zu müssen.
Das ist für mich keine Basis für ein moralisch wertvolles Leben, so wie ich es leben möchte.
Gleichzeitig kann ich dadurch ein Leben führen, in dem ich mich um meine wichtigen Träumen kümmern kann,
ohne Verlustangst, Wut, Hass und Minderwertigkeitskomplexe.

Ich zeige meine nette Seite wenn ich das Gefühl habe, das mein Gegenüber damit umgehen kann. Ich entziehe diese allerdings auch wieder, wenn ich damit falsch lag. Es ist sicher besser so wie du damit umgehst. Soweit bin ich aber noch nicht. Für mich ist es eine Anpassung an meine Umwelt. Ich lerne viele Frauen die so sind, also passe ich mich an. Finde ich die perfekte Partnerin mit der ich eine Beziehung führen kann ohne diesen Druck, dann bin ich dafür offen. Und vielleicht habe ich sie ja auch schon gefunden... 

bearbeitet von Gast

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 17.5.2019 um 07:37 , Sam Stage schrieb:

Wie gesagt habe ich die Angst, das ich mit dem Commitment für meine Partnerin unattraktiv werde.

Wenn ich mir deinen Beitrag hier, aber auch deinen Thread durchlese, ploppt bei mir insbesondere ein Gedanke auf: 
Mir scheint du seist nicht der Meinung, dass im Falle dessen, dass du z.B. für deinen Partner unattraktiv wirst, du dich selbst auffangen können wirst. Dir fehlt das Vertrauen zu dir selbst, dass du mit der Situation klarkommst und deswegen werden die ganzen Schutzmechanismen, das Halten auf Zehenspitzen, das Wegstoßen aktiviert. 

Ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass du bestimmte Tiefen einer Beziehung nicht erfahren wirst, oder jedenfalls nicht in ihrer vollen Tiefe, wenn du dich dahingehend deinem Partner komplett öffnest. Mir kommt da auch das Thema um die Differenzierung vom Partner, aus dem Buch von David Schnarch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" in den Kopf. Sagt dir das was?

bearbeitet von capitalcat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.