Angst ist was für Waschlappen

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Zugegebenermaßen provokanter Titel, aber so lesen es mehr;)

So, wo soll ich anfangen? Ich habe nicht vor mich in diesem Beitrag literarisch zu verausgaben, sondern möchte meine Gedanken und Inhalte möglichst verständlich und für jederman nachvollziehbar formulieren. Alles was ihr gleich lesen werdet, ist meine Meinung (und teils natürlich die Meinung aus Quellen, aus denen meine Meinung sozusagen inspiriert wurde).

Angst ist ein Trieb bzw. Instinkt, um euer Überleben zu sichern. Schließlich ist es das größte biologische Ziel, den eigenen Fortbestand (Mensch) zu sichern. Aber das soll jetzt kein Exkurs in Evolutionsbiologie werden (wovon ich sowieso keine Ahnung habe), sondern nur den eigentlichen Sinn und Zweck von Angst näher erläutern. Weiter geht es natürlich bei Angst darum, potentiell gefährliche Situationen zu vermeiden (um so eben das eigene Überleben und Wohlbefinden zu sichern).

So, das und nichts anderes ist wahre Angst. Alles andere ist einfach nur Bullshit-Thinking, was dann als Angst "geframed" wird. Angst ist in der Pick-Up-Szene sehr present und ein großes Thema -  es ist ganz "normal" Angst zu haben, eine Frau anzusprechen, obwohl selbst der letzte Idiot weiss, dass DIR NICHTS PASSIEREN KANN. Du wirst weder aus deinem Stamm ausgeschlossen, noch haut dir irgendjemand eins über. Und das wisst ihr alle! Das Schlimmste was passieren kann, ist allgemein gesagt ein "Nein, ich habe kein Interesse" zu bekommen.

Ok, soweit nichts Neues - alles schon bekannt und langjährig propagiert. Aber die Leute haben trotzdem Angst, weil all das, was ihr bis zu diesem Abschnitt gelesen habt, einfach nicht ausreicht. Es brignt (in der Praxis) eigentlich fast gar nichts, das zu wissen. Jetzt fängt der spannende Teil an;)

 

 Unnormale Angst - weil es normal ist

Ich habe schon darüber gesprochen, dass Angst in der Pick-Up-Szene ein großes Thema ist - und das ist es natürlich auch in der Gesellschaft. Wir müssen verstehen, dass wir als Mensch ein biologisches Wesen sind, das alleine auf die Welt kommt und sozusagen "vollkommen" bzw. so ist, wie die Natur es vorgibt. Dann setzt Erziehung / gesellschaftliche Programmierung/Konditionierung (nennts wie ihr wollt) ein und verändert den Menschen. Es macht ihn gesellschafts-gefügig und indoktriniert ihn mit Glaubenssätzen und Realitäten, die ebenfalls von anderen Menschen geschaffen wurden. In ihrer Gesamtheit sprechen wir vom "System". Wir sind alle Teil des Systems und auch wenn wir versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen, so wissen wir nie, zu welchem Teil dieser vermeintlich "eigene Weg" vom System vorgegeben ist (also z.B. inwiefern wir unsere "eigenen Ziele" vom System beeinflusst sind (viele Freunde haben; monogame Beziehung haben; studieren; etc.). Eure Gefühle weisen euch da hauptsächlich den Weg zum Glück und nicht eure Gedanken, weil da eben gesellschaftliche (und eben nicht zwingend eure) Werte ins Spiel kommen und ihr anfangt zu rationalisieren, obwohl ihr die Antwort auf alles kennen würdet, wenn ihr einfach nur auf eure Gefühle hören würdet. Aber ich schweife ab. So, was hat das alles mit Angst zu tun? Wie im dritten Absatz erwähnt dient Angst dem Überleben. Kinder sind am wenigsten beeinflusst/manipuliert und somit am wenigsten von ihrer Natur entfremdet. Sie haben keine sozialen Ängste und sind einfach nur NEUGIERIG (sehr wichtiges Wort). Sie gehen ihren Gefühlen und Verlangen nach und entdecken unbefangen die Welt. Je älter Menschen werden, umso ängstlicher werden sie, aber eben nicht, weil das ihre Natur ist, sondern weil sie mit diesem gesellschaftlichen (teils) einfach nur Bullshit indoktriniert werden. Und so kommt es dann zustande, dass Leute denken, es wäre halt ganz normal Angst zu haben, eine Frau anzusprechen, weil das eben alle Leute haben. Man hat da einfach nervös zu sein und dieser Shit ist so tief in uns verankert, dass wir denken, dass wäre tatsächlich "wahre Angst", die uns da limitiert. Das System entfremdet uns unserer Natur und ich glaube nicht daran, dass die Natur es so vorgesehen hat, Angst vorm anderen Geschlecht zu haben ...

 

Die Macht der Gedanken

Buddha hat es schon sehr früh in Worte gefasst. Unser Denken ist ein hervorragender Diener - aber ein miserabler Herrscher. Wir haben unser Denken bzw. die innere Stimme in unserem Kopf, die dabei zu dir spricht (wenn man sich das Gehirn als Muskel vorstellt) so krass trainiert, dass wir es (also unser "Ich" = "Ego") auf den Thron gesetzt haben. Es geht so weit, dass wir uns mit unserem Denken (bzw. Ego) identifizieren und tatsächlich glauben, dass wir sozusagen unsere Gedanken sind. Aber du bist verdammt nochmal nicht die Stimme in deinem Kopf. Diese Stimme ist ein Teil von dir, aber bei weitem nicht alles, was du als Wesen bist. Diese Erkenntnis musste ich erst mal eine Zeit lang sacken lassen, um das überhaupt zu verstehen. Man könnte auch von einer Idenditäts-Krise sprechen - aber was will man erwarten, wenn man sein ganzes Leben anders gelebt hat ...

Unsere Fähigkeit zu Denken ist wahnsinning hilfreich und, wie gesagt, ein hervorragender Diener. Es lässt uns Problemstellungen analytisch lösen und erleichtert uns das Leben. Ohne, wären wir einfach nur Steinzeitmenschen und würden in Höhlen leben. Aber unser Denken darf nicht Überhand nehmen! Das ist auch der Grund, warum "kluge" Männer es oft so viel schwerer mit Frauen haben als "dumme" Männer. Sie denken einfach viel zu viel nach und haben nicht mehr das richtige Verhältnis zwischen Gedanken, Gefühlen und Werten. Sie haben ihr Denken auf den Thron gesetzt, wo es um sich wütet. Sie haben ihrem Diener die volle Macht gegeben, aber dieser weiss nicht damit umzugehen!

Was hat das nun wieder alles mit Angst zu tun? Sofern es sich nicht um "wahre Angst" handelt, sondern um "Unnormale Angst" (siehe "Unnormale Angst - weil es normal ist), entsteht Angst durch Gedanken. Je länger ihr über eine Sache, die euch Angst macht nachdenkt, umso realer und stärker wird diese Angst (z.B. eine Frau anzusprechen). Angst nährt sich von euren (angstmachenden) Gedanken und frisst euch irgendwann von innen auf, was sich darin äußert, dass ihr euch von eurer Angst kontrollieren lasst, anstatt einfach (nach euren Werten) zu handeln - ohne Nachzudenken.

Unser Denken hat sich verselbstständigt und wir müssen wieder lernen, unsere Fähigkeit zu Denken, dann einzusetzen, wenn wir sie brauchen. Wie geht das? Mein Ansatz war, einfach nach meinen Werten zu handeln. Das heißt bezogen auf Verführung z.B. ihr seht eine Frau, die euch gefällt - euer Gefühl (oder Trieb - was auch immer) sagt euch, dass ihr sie ansprechen wollt. Dann fangt ihr nicht an, euer Gehirn (stellt es euch als Muskel oder Werkzeug vor) zu benutzen, sondern versteht, dass eure Fähigkeit zu Denken, euch hier nichts nützen wird und sie jetzt einfach fehl am Platz ist. Ihr lasst euer Hirn im Werkzeugkasten und handelt dann einfach (nach euren Werten) und macht einfach. That's it!

 

"Aber was, wenn es schief läuft und was mach ich, wenn ..." - wenn ihr diesen Gedanken habt, setzt ihr euer Denken falsch ein. Nochmal - es ist ein miserabler Herrscher. Ihr dürft euch nicht von sowas kontrollieren lassen!

"Aber wie könnte das rüberkommen und was wenn das falsch aufgenommen wird ... Was sollen denn die Leute denken?" - euer Hirn hat viele Aufgaben, aber es ist VERDAMMT NOCHMAL nicht eure Aufgabe, für andere Menschen zu denken! Jeder hat eine andere Realität und hält andere Sachen für richtig und für falsch. Ihr sollt kein Arschloch sein, sondern euch Gedanken über Moral und Anstand machen. Ihr müsst wissen, wer ihr seid, was ihr feiert und was ihr verurteilt und dürft euch das nicht von anderen sagen lassen! Ansonsten wisst ihr einfach nicht, wer ihr seid! Punkt! Lasst euch nicht von sowas wie "Warum sprecht ihr uns an ... wir kennen uns gar nicht ... was ist denn bei euch kaputt?" verunsichern. Ihr wisst, dass das was ihr macht, in Ordnung und eine tolle Sache ist - dann lasst euch verdammt nochmal nicht von anderen Leuten (mit anderer Realität) was anderes erzählen! Sonst wisst ihr wieder nicht, wer ihr seid!

Es geht nicht darum, durch irgendwelche Comfortzone-Challenges oder durch 1000 Frauen anzusprechen eine "I dont give Fuck Einstellung" zu entwickeln, sondern darum, zu verstehen, dass ihr keine Angst zu haben braucht. Die Gedanken anderer Menschen haben nichts mit euch zu tun (weil sie einer anderen Realität entspringen) und es ist einfach nur krank, Einfluss auf die Gedanken anderer Menschen nehmen zu wollen - Stichwort Nice-Guy-Syndrom. Macht euer Ding nach eurer Realität (die aus euren Werten geformt wird) und gut ist. Wenn jemandem was nicht passt, wird er euch das schon mitteilen und ihr könnt eure Werte immernoch überdenken (- natürlich nur, wenn es auch Sinn macht).

 

Kein Selbstbild - keine Idendität?

Dem eigenen Selbstbild zu entsprechen limitiert so wahnsinnig viele Leute in so wahnsinnig vielen Situationen, in den Großes passieren könnte. Die Frau wird nicht angesprochen, weil man ja dann einen Korb bekommen könnte (was für ein worst-case-Szenario ... ich mag nicht dran denken, wie weh dieses "Nein" tut ...) Abgesehen davon, dass das was ihr "gewinnen" könnt in keinem Verhältnis zu dem steht, was ihr verlieren könnt (nämlich ein Nein und ein angekratzter Ego bzw. Selbstbild), ist es einfach nur lächerlich, sich von sowas in seiner Freiheit einschränken zu lassen. Ist die Lösung also, kein Selbstbild zu haben? Nein, für mich war es das nicht. Ich habe immer noch ein Selbstbild und das ist auch gut so - aber mir ist bewusst, dass mein Selbstbild nicht real ist. Es ist ein Gedanke - eine Vorstellung in eurem Kopf, wie ihr gerne wärt (aber nicht seid) und ihr wollt dieses Bild im Außen ständig durch Referenzerfahrungen bestätigt bekommen. So zu leben, macht einen nicht glücklich - das glaube ich einfach nicht. Du bist nicht das Bild von dir in deinem Kopf. Du bist nicht nur viel mehr als das, sondern im Gegensatz zu deinem Selbstbild bist du auch real und nicht nur ein Gedanke! Habt Ideale und Vorstellungen davon, welcher Mensch ihr sein wollt, aber lasst euch nicht davon einschränken! Ihr seid nicht die Stimme in eurem Kopf, die euer Selbstbild schützen will und hundert Gründe findet, sie nicht anzusprechen, sondern ihr seid der Mensch, der das Verlangen verspührt, sie anzusprechen. Und wenn ihr das nicht macht, verarscht ihr euch einfach nur selbst und lebt entgegen eurer Natur.

 

Wir leben alle nur einmal und haben eine sehr begrenzte Zeit auf diesem Planeten - also überlegt euch gut, ob ihr euer Leben wirklich von Angst bestimmen lassen möchtet!

Lasst mir bitte eure Meinung dazu da und seid nicht zu hart hahaha ich bin auch nur ein 21-jähriger Dude, der sich Gedanken um sich und die Welt macht und diese jetzt hier zu Papier gebracht hat:) Haut rein!

 

Kleiner Nachtrag zum Umgang mit Angst: Ihr solltet nie gegen die Angst ankämpfen, falls ihr sie verspührt (was absolut in Ordnung ist), sondern sie akzeptieren und annhemen. Durch "Ankämpfen" bekommt man Gefühle, egal welcher Art, nicht weg.

Weiterer Nachtrag zum Thema Selbstbild: Ich habe vergessen, zu erwähnen, dass unser Selbstbild vergangenheitsbasiert ist. Vergangenheit ist nicht real und nur nur noch in unserem Kopf existent. Sie lässt sich nicht anfassen etc. Wirklich real ist nur die Gegenwart - und hier müssen wir uns entscheiden, ob wir unsere Gegenwart von unserer Vergangenheit bestimmen lassen wollen oder ob wir die Vergangenheit als ein abgeschlossenes Kapitel sehen, welches wir nicht mit in die Gegenwart nehmen. Wir haben uns zwar das Konzept von "Zeit" geschaffen, aber das ändert nichts daran, dass nur "der Moment" wirklich existiert. Ich finde es sehr schade, sich diesen Moment, den man nach jeder Sekunde sozusagen aufs Neue hat, durch irgendwelche vergangenen Erinnerungen und Erlebnisse an die man sich klammert und durch diese man sich definiert, zu ruinieren.

 

bearbeitet von Dairis

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vor 3 Minuten, Dairis schrieb:

Du wirst weder aus deinem Stamm ausgeschlossen, noch haut dir irgendjemand eins über. Und das wisst ihr alle! Das Schlimmste was passieren kann, ist allgemein gesagt ein "Nein, ich habe kein Interesse" zu bekommen.

Klar wissen wir das alles aber ich denke, die Angst vom ansprechen ist fest programmiert in unserem Stammhirn. Genauso wie die Angst von spinnen oder Dunkeln. Wir wissen das die kleinen Spinnen und die dunkle Ecke hinter der Edeka ungefährlich sind. Trotzdem haben wir Angst.

PS: Danke für deine Mühe, sehr schön geschrieben.

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