Bin gerne allein und habe anderes Weltbild als der Durchschnitt

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Lieber TE, es haben dir zwar schon alle angedeutet, aber ich möchte das mal ganz klar sagen. Soziale Isolation ist mit Abstand das größte Warnzeichen darauf, dass mit dem Leben etwas ganz grundsätzlich schief läuft. Du solltest gut daran tun, das um jeden Preis zu verhindern versuchen. Man wird depressiv, bitter, öfter krank, und vor allem sinkt die Lebenserwartung und -Qualität drastisch, stärker als beim Rauchen.

Ich hatte diese Phase in den Jahren zwischen 19-21. Davor lief es immer besser mit den Frauen, und es ging bergauf. Dann mit 19 starb eine nahe Verwandte und ich hatte eine schwere OP am Gehirn, sowie eine hardcore LSE-Drama-Beziehung hinter mir. Das kam alles auf einmal, daraufhin habe ich mich über die ersten Jahre des Studiums isoliert. Mit den Folgen habe ich noch sehr lange danach zu kämpfen gehabt, und ich kann Gott nur danken dass ich noch so jung war.

Mit dem Alter wird sowas immer schwieriger. Persönlichkeitsstrukturen festigen sich, und keine festigt sich stärker als Bitterkeit. Durch diesen Thread erkennst du unterbewusst, dass es ein Problem zu geben scheint. Glaub mir, es liegt nicht an den anderen, sondern an dir.

Also mein Tipp: gehe mal in dich und überlege dir jeden Tag intensivst, wie du aus der Sache raus kommst. Sieh es mit der größten Dringlichkeit und als dein gefährlichstes Problem, viel potenter als die Folgen der Digitalisierung oder die Senkung der Renten oder die steigende Arroganz deiner Mitmenschen.

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Ich mache eine ähnliche Entwicklung seit 1 1/2 Jahren durch. Bin auch Anfang meiner 30iger Jahre und bin ziemlich auf dem Egotrip. Meine Ich-Fixierung, trotz Beziehung und anderer soziale Aktivitäten (viel weniger geworden..) , hat krass zugenommen. Die Entwicklung war eher schleichend. Problem bei mir ist aktuell noch dazu: ich habe ein krasse Fixierung aufs Geld verdienen entwickelt. Und das nicht mit dem Ziel es auszugeben oder es in den Konsum zu stecken. Ich kenne die allgemein die Sprichwörter: Geld allein macht nicht glücklich. Mich aktuell schon und vor allem es immer weiter wachsen zu sehen. Ich habe mir vorgenommen, dem Hamsterkäfig zügig zu verlassen. Wenn ich so weitermache, schaff ich es vielleicht bis 40. Und dann? Gute Frage.

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Am ‎14‎.‎09‎.‎2018 um 16:16 , moh schrieb:

Ich mache eine ähnliche Entwicklung seit 1 1/2 Jahren durch. Bin auch Anfang meiner 30iger Jahre und bin ziemlich auf dem Egotrip. Meine Ich-Fixierung, trotz Beziehung und anderer soziale Aktivitäten (viel weniger geworden..) , hat krass zugenommen. Die Entwicklung war eher schleichend. Problem bei mir ist aktuell noch dazu: ich habe ein krasse Fixierung aufs Geld verdienen entwickelt. Und das nicht mit dem Ziel es auszugeben oder es in den Konsum zu stecken. Ich kenne die allgemein die Sprichwörter: Geld allein macht nicht glücklich. Mich aktuell schon und vor allem es immer weiter wachsen zu sehen. Ich habe mir vorgenommen, dem Hamsterkäfig zügig zu verlassen. Wenn ich so weitermache, schaff ich es vielleicht bis 40. Und dann? Gute Frage.

Könnte 1 zu 1 von mir sein, außer, dass ich erst demnächst 25 werde....

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Gast Madeleine
Am 14.9.2018 um 16:16 , moh schrieb:

Ich habe mir vorgenommen, dem Hamsterkäfig zügig zu verlassen. Wenn ich so weitermache, schaff ich es vielleicht bis 40. Und dann? Gute Frage.

Gut, mein Job wirft nicht soviel Kohle ab, aaaber: Jau. Das issses.

Da ich keine Kinder will, stellt sich halt die Frage- was tun mit dem Lebensrest?

Ich habe noch 32 Jahre bis zur Rente.

Überlege gerade Richtung Promotion.

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Gast
vor 9 Stunden, Madeleine schrieb:

Ich habe noch 32 Jahre bis zur Rente.

Überlege gerade Richtung Promotion.

Kannst du das naeher erlaeutern? Fuer mich kommt z.B. Promotion so gar nicht in Frage. Der ganze wissenschaftliche Betrieb schreckt mich total ab und ich empfaende es als Zeitverschwendung.

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Gast botte
vor 10 Stunden, Madeleine schrieb:

Ich habe noch 32 Jahre bis zur Rente.

Überlege gerade Richtung Promotion.

+1 für Erlmeier: was genau erhoffst Du Dir von einer Promotion?

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Gast Madeleine
vor 6 Stunden, botte schrieb:

+1 für Erlmeier: was genau erhoffst Du Dir von einer Promotion?

Ich würde es, wie mein Aufbaustudium, einfach "für mich" machen. Um geistig fit zu bleiben, eine Herausforderung zu haben und

ein Ziel, auf das ich hinarbeite.

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Gast
vor 3 Stunden, Madeleine schrieb:

Ich würde es, wie mein Aufbaustudium, einfach "für mich" machen. Um geistig fit zu bleiben, eine Herausforderung zu haben und

ein Ziel, auf das ich hinarbeite.

Also "just because"? Wie finanzierst du dir die Zeit? Da können locker mal 3-5 Jahre ins Land gehen. Was tust du dann danach, wie kommst du in welchen Beruf rein, wie viel erhoffst du dir zu verdienen, wo dir 3-5 Jahre Erfahrung fehlen?

Und gibts, um ein Ziel, eine Herausforderung zu haben, nicht genug andere Möglichkeiten? Ich sehe da noch keine Begründung für eine Promotion, im Gegenteil scheint das durch deine kurze, wenig-sagende Antwort eher so eine "Idee" zu sein. Oder verstehe ich dich völlig falsch?

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vor 4 Stunden, Madeleine schrieb:

Ich würde es, wie mein Aufbaustudium, einfach "für mich" machen. Um geistig fit zu bleiben, eine Herausforderung zu haben und

ein Ziel, auf das ich hinarbeite.

Hört sich ein bisschen an, als würdest du ein Hobby suchen. Kann man machen, da hätte ich aber andere Ideen, die mir persönlich mehr Spaß machen. 

Oder ist es mehr ne Frage von Titel und Prestige, was damit kommt? Dann wäre mir das den Aufwand aber nicht wert. 

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Gast Madeleine
vor 3 Minuten, Nahilaa schrieb:

Hört sich ein bisschen an, als würdest du ein Hobby suchen. Kann man machen, da hätte ich aber andere Ideen, die mir persönlich mehr Spaß machen. 

Oder ist es mehr ne Frage von Titel und Prestige, was damit kommt? Dann wäre mir das den Aufwand aber nicht wert. 

Ich brauche die geistige Herausforderung. Ich lese generell sehr viel.

Beruflich werde ich den Titel eh nicht nutzen können.

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vor 1 Stunde, Madeleine schrieb:

Ich brauche die geistige Herausforderung. Ich lese generell sehr viel.

Beruflich werde ich den Titel eh nicht nutzen können.

Ich kann das gut nachvollziehen, sich geistig weiterzuentwickeln ist ja auch ein Wert an sich. Ich würde auch niemals mein Leben nur danach ausrichten, viel Geld zu verdienen, was hat man davon? Und auch Hobbys müssen einem erst mal gefallen. Habe an der Uni viele gute Vorlesungen gehabt und manche Dozenten sind einfach gute Performer über die verschiedensten Fächer hinaus.

PS: ne Freundin von mir hat ihre Promotion in 6 Monaten geschrieben, aber die ist auch ein Überflieger und hat Null Selbstzweifel. Ein anderer Bekannter schreibt seine wissenschaftlichen Artikel im Zug oder wenn er nebenbei Championsleague guckt.Verstehe nicht wie die das machen.

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Gast

Ich weiß nur, dass solche Leute mir heute Leid tun und ich nur den Kopf schütteln könnte.

Und damals haben andere wegen dir den Kopf geschüttelt. Circle of life. Man kommt ja nicht auf die Welt und weiß sofort Bescheid was "wahr" und was "nicht wahr" ist, man adaptiert, lernt, reproduziert. Bist du viel mit einer Art von Menschen umgeben bzw. dein Weltbild wird davon zusammengeschustert, dann ist es auch normal dieses Weltbild als "wahr" anzusehen. Kommt dann eine Erkenntnis, die dieses Weltbild in Frage stellt oder ablehnt - klar, dass du dich dann davon abgegrenzt fühlst. Das nennt man Lebenserfahrung. Passiert jedem. Auch denen, die für dich "Konsumschafe" sind haben Erkenntnisse von denen du keine Ahnung hast. Lebt halt jeder in seiner Realität.

Vielleicht hast du ja auch das 'Problem', weil du unbedingt eine Frau 'brauchst' um glücklich zu sein/befriedigt zu werden? Typisches, oberflächliches Mainstream Denken, sorry.

Was mich zum nächsten Punkt bringt - klar, philosophische Frage - "Was genau braucht der Mensch um glücklich zu sein?". Aber darauf gibt es keine universelle Antwort. Ich tu mich da persönlich schwer mit, wenn jemand sagt "So ist es. Und nicht anders." weil es - wenn es um die Bedürfnisse des Glücks geht - keine allgemeine Antwort gibt. Was für den einen der Kaffee am Morgen ist für den Anderen der Tee am Abend. Du brauchst Sauerstoff um zufrieden zu sein. Schreit man aber "Fake News" hingegen der Annahme "Der Mensch braucht Sauerstoff zum Überleben." nur weil alle das denken oder man sich dessen im Konsens ist? Mainstream ist nicht gleich falsch oder oberflächlich.

Ich glaube halt einfach, dass du, wie es schon gesagt wurde, relativ einseitige Begegnungen hattest mit Menschen. Ich z.B. treffe relativ selten auf Menschen, die mehr nach Status, Prestige und materiellem orientiert sind. Einfach weil ich andere Wege gehe und auch Menschen anders begegne. Der gemeinsame Nenner ist man ja auch immer selbst mit allen Menschen die man trifft. Und trifft man immer nur eine "Art" oder "Umgangsart" dann ist es nicht die Frage was denn mit denen sei, sondern was man zu sich zieht, mit welchen Menschen man wie kommuniziert.

Nebenbei findet man die Menschen aus anderen Städten meist dann interessanter, weil man offener und interessierter auf die Menschen zugeht. Man möchte etwas erfahren, ist den Begegnungen offen und meist kommuniziert man anders, nicht in seinen "gewohnten" Strukturen. So entstehen meist viel interessantere Gespräche und Ideen. To be interesting you have to be interested. Vielleicht bist du da einfach schon in so zurückgezogenen Strukturen, dass du dich da halt einfach nicht mehr einlassen möchtest und es dann natürlich auch so langweilig bleibt oder wird.

 

 

bearbeitet von Gast

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