Inner Game: Streitkultur entwickeln

12 Beiträge in diesem Thema

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Gast

Hallo Community,

ich bin noch recht neu hier, möchte mich aber gleich mit einem konkreten Anliegen vorstellen.

Zuallererst: Ich halte mich eigentlich für einen ganz okay-en Menschen. Ich bin nicht sonderlich beliebt, aber ich kenne viele Leute (war auch im Bachelor viel ehrenamtlich aktiv), habe ein paar mehr oder weniger enge Freund*innen und eine LTR seit 1,5 Jahren. Ich bin auch in meinem Studium kein Überflieger, aber ich komm gut durch. Ich hab gute und schlechte Tage, wie das halt so ist. So im Schnitt bin ich eine recht funktionale Persönlichkeit, würde ich behaupten. Ich bin nicht sonderlich schüchtern, ich bin meist höflich, ich führe auch hin und wieder Small Talk mit Fremden. Sozialkompetenz ist also da.

Aber: Ich bin echt anstrengend für meine Mitmenschen. Besonders in Konflikten. 

Versteht mich nicht falsch, ich halte mich im Schnitt für einen umgänglichen Menschen. Ich kriege oft die Rückmeldung, dass man mit mir gut reden kann, dass ich liebevoll und fürsorglich sein kann (manchmal auch bemutternd), jedenfalls sehr empathisch und emotional involviert. Ich bin offen und ehrlich. An Sonnentagen ist sind das Eigenschaften, die man an mir nicht missen will.

Anders aber, wenn man mich kritisiert oder mir Vorwürfe macht. Ich bin manchmal schon kritikfähig, meistens aber nicht. Ich bin schnell gekränkt und "feuere zurück" (das ist mir bewusst und ich versuche es zu unterbinden). Allzu schnell bin ich in Verteidigungshaltung. Ich bin nicht mal eingeschnappt und schlage mit Türen und schmolle, sondern im Gegenteil: Ich muss Dinge dann bis zu Ende diskutieren, ich kann es dann nicht gut sein lassen. Und wenn der andere Mensch sich aus dem Gespräch dann rausnimmt, um sich meinetwegen emotional erstmal abzukühlen oder weil diskutieren nichts bringt, dann schicke ich noch was hinterher. Dieses typische "das letzte Wort haben müssen". Es kotzt mich schon echt an mir selbst an, aber ich kann in dem Moment nicht anders. (Ich kann wirklich nicht anders als Dinge zu Ende zu diskutieren, dieses "eine Nacht drüber schlafen" ist eine Qual für mich, mir gehen offene Streitgespräche dermaßen im Kopf rum, ich beschäftige mich dann wie zwanghaft mit dem Thema, lese mir bspw immer wieder die entsprechenden Texte bei Whatsapp durch, im Falle dass man sich über Whatsapp gestritten hat.)

Ich nehme aber auch andersrum kein Blatt vor den Mund. Wenn mir was nicht passt, dann sage ich das. Auf die Art kritisiere ich oft Situationen und Umstände, aber eben auch oft Personen. Berechtigterweise sind diese Menschen dann angegriffen und statt dass ich versöhnlich bin und mich entschuldige, seh ich dann auch nicht ein, warum ich mich für meine Meinung entschuldigen muss. Schließlich liegt es ja auf der Hand, dass der*diejenige sich falsch verhält, sich irrt, was auch immer. Ich will eben, dass der*diejenige einsieht, dass ich zumindest in einem ganz kleinen Anteil Recht habe. Dass meine Meinung eine Existenzberechtigung hat, auch wenn der Andere das anders sieht. Die Verteidigungshaltung bei anderen Menschen bringt mich dann erst recht dazu, meinen Standpunkt noch umso deutlicher zu machen und oft wird mir dann zurück gemeldet, dass ich ja nur noch "weiter draufhauen" würde. (Aus meiner Perspektive ist das aber ein Klarstellen.) Ironischerweise will ich meistens sogar klarstellen, dass meine "berechtigte Kritik" an dem und dem Verhalten nicht mal böse gemeint ist, sondern einfach nur ne Sichtweise, wie es bei mir ankommt. Und dass der Andere das gerne anders sehen kann, das ist sein gutes Recht. Manchmal, bei Themen, die immer wieder aufkommen, bin ich sogar der Meinung, dass ich einfach nur einen "Fehler" an der Person gegenüber ausspreche, der demjenigen doch schon bewusst sein müsste, schließlich müsste sie sich doch selbst besser kennen als ich sie. Logischerweise krieg ich bei solchen Haltungen öfter mal das Feedback, dass ich andere Leute nicht einfach so "von oben herab" bewerten kann, und selbst wenn: Auch wenn mir das und das nicht passt, kann ich meine Meinung auch einfach mal für mich behalten. (Mach ich übrigens oft, ich kritisiere vllt nur 10% von allem, was mich nervt und stört, aber das ist immer noch zu viel (und das Nicht-Kritisieren fällt nicht auf)... und auch da geht's sicherlich nicht um die Menge, sondern um die Art und Weise.) Denn zusätzlich zu meiner schnell vorwurfsvollen Art kommt eben auch noch eine destruktive "ich werd immer deutlicher"-Sprache, ein gewisses schwarz/weiß-Denken, ich unterstelle dann gerne böse Absichten, das volle Programm. Glücklicherweise kenne ich Menschen, die mir sowas dann zurückmelden, zB mit den Worten "Man hat das Gefühl, dass man dann gar nichts mehr richtig machen kann."

Unterm Strich: Ich teile aus und bin dann genervt, dass der Andere das kacke findet. Manchmal komme ich mir echt vor, als wär ich von lauter Sensibelchen umgeben.

An meiner Kritikfähigkeit hab ich schon angefangen zu arbeiten. Ist auch nur fair, wer austeilt, muss auch einstecken können ^^ ... mir fällt es schon viel leichter als noch vor 1-2 Jahren, mal nach Kritik inne zu halten und zu sagen: Ja, hast Recht, ich kann verstehen, wie man auf sowas kommt. (zB dass ich das und das falsch gemacht habe, obwohl ich es ganz anders meine) Ja, hast Recht, das ist wirklich kein gutes Verhalten gewesen. Das tut mir leid.

Bei all meiner Vorliebe dafür, alles und jeden zu kritisieren, kritisiere ich mich doch meistens selbst. Mir fällts daher leichter, Kritik gegen mich auch noch anzunehmen. Manchmal trifft sie mich sogar härter als man denkt, meine harte Schale täuscht sehr darüber hinweg, dass gewisse Streitgespräche noch wochenlang durch mein Hirn geistern und mich belasten, ich mich dann nachträglich richtig fertig mache, was ich doch dann und dort wieder für ein schlechter Mensch war. Das ist der Punkt, an dem ich WEISS, wie scheiße ich mich verhalte, aber eben in dem Moment nicht anders kann. Wie als wär ich in nem anderen "Modus".

Über diese schnelle Kränkbarkeit/Erregbarkeit habe ich oft reflektiert und meine auch, dass ich den Kern des Übels gefunden habe: Ich möchte, dass man mich ernst nimmt. Ich möchte, dass man meine Meinung nachvollzieht und auch wenn man anderer Meinung ist, will ich, dass man mir zumindest zugesteht, dass ich diese Meinung zu recht habe. Was das angeht habe ich auch schon stark an mir gearbeitet: Ich will zB nicht mehr ne Erkenntnis im Kopf des Anderen erzwingen, also einfach nur Recht haben, sondern mittlerweile reicht es mir schon, wenn man mich und meine Bedürfnisse einfach nur ernst nimmt. Versteht, warum ich das anders sehe und dann darauf Rücksicht nimmt. Dieses Gefühl kommt aber sehr selten auf - ich hab eher noch das Gefühl, dass ich immer deutlicher und damit auch bestimmender werden muss, bis man mich ernst nimmt. Bis man meine Lösungsvorschläge sinnvoll findet. Mein Gegenüber hat eher noch das Gefühl, hier angefahren bzw überrollt zu werden und reagiert mit Kontra. Und mein Gegenüber ist auch der Ansicht (sicherlich berechtigterweise), dass ich auf seine Bedürfnisse nicht Rücksicht nehme. Mir fällts auch manchmal echt schwer, mich zu entschuldigen, auch wenn ich darin auch schon besser geworden bin. Aber selbst eine Entschuldigung macht es ja auch nicht immer wieder gut, dass man jemanden angegriffen hat. Es fehlt eben die Wertschätzung im Umgang in dem Moment.

Ein ewiger Kreislauf, Fronten verhärten sich. Das geht teilweise so weit, dass mir schon Freundschaften weggebrochen sind, weil ich so rechthaberisch und grenzüberschreitend bin und kein vernünftiger Mensch sich das auf Dauer geben will. (Kann ich auch verstehen, ich find mich selbst auch unsympathisch und würds mit mir nicht aushalten wollen, wenn ich nicht müsste.)

Das klingt jetzt auch viel schlimmer als es dann in Wahrheit ist. Oft genug ruder ich auch einfach zurück, man schmeißt sich nochmal was an den Kopf, dann einigt man sich, dann ist gut. Ich bin ja auch oft einsichtig, gebe auch mal nach, lass mich überzeugen. (Vor allem, seitdem ich dieses "Durchatmen und dann feststellen, dass der Andere doch irgendwie Recht hat." habe!) Aber es ist eben sehr viel nervenaufreibender mit mir als es sein müsste, das merke ich doch selbst. Im Schnitt führe ich ganz erfreuliche Beziehungen zu meinen Mitmenschen, nur eben manchmal eskaliert so eine Situation. Und wie gesagt: Streitpunkte klären und sich entschuldigen macht eben auch nicht alles an Schaden wieder gut. Mich macht das langfristig richtig fertig, dass "ich so bin" und frage mich, wie Leute es überhaupt noch mit mir aushalten. Aber wie gesagt, meistens wird meine Emotionalität und Ehrlichkeit ja gut gefunden. Und "durchsetzungsstark" ist ja auch nur ein anderes Wort für stur und konfrontativ.

Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich eingesehen habe, dass ich an dieser Art von mir wirklich was ändern muss. Ich reflektiere an mir selbst schon seit Jahren rum, komme zu Erkenntnissen und meine auch, mich zu bessern. Aber es geht mir zu langsam. Ich bin eben ein Fan von Selbst-Optimierung und an dem Punkt komme alleine ich nicht weiter, oder jedenfalls nicht gut genug. Ich hab schon geguckt, ob es Soziales Kompetenztraining bei mir in der Nähe gibt, aber das ist nur im Rahmen einer Psychotherapie. (Und ich denke nicht, dass ich mit meinen gelegentlichen Ecken und Kanten schon pathologisch bin.) Oder es gibt auch solche Trainings für Kinder. Oder für Demenzkranke. Aber einfach so? Da hat mir zumindest Google nicht helfen können.

Vernünftige Literatur zum Thema hab ich auch nicht gefunden. Nur allgemeines Blah, auch zum Thema gewaltfreie Kommunikation usw oder Führungskräftetrainings... aber das ist alles nicht das, was ich suche. Ich denke nicht, dass ein Leitfaden, welche die beste Art zu kommunizieren ist, wirklich helfen würde. Denn eigentlich ist es mir klar, was richtig und gut ist, nur bin ich in dem Moment so erregt und gekränkt und kriegs nicht hin, mich wie ein normaler, respektvoller, wertschätzender Mensch zu verhalten. Ich glaube einfach, da gibts tief in mir irgendwelche Komplexe, die mit Sicherheit auch mit meiner Mutter zu tun haben (die war auch ein richtiger Drachen und dieses "sich mit (verbaler) Gewalt Gehör verschaffen" kommt sicher daher), aber der Mutter die Schuld geben hilft mir eigentlich auch nicht. Ich will diese Art von mir nur irgendwie loswerden. Ich wär gern ausgeglichener, ruhiger, hätte mich selbst mehr im Griff. Mir fehlt da auch einfach die Übung unter "Trainingsbedingungen", ohne noch weiter meinen Freundschaften und meiner Beziehung zu schaden.

Hat denn noch jemand Ideen, wie ich das Thema sinnvoll angehen kann? Vielleicht doch noch eine Buchempfehlung oder Tipps darüber hinaus?

Ich bin dankbar für alle Hinweise.

Ciao!

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Gottman „Die 7 Geheimnisse einer glücklichen Ehe“.

Da geht auch um Streitgespräche, angegriffen fühlen, Mauern, Überflutung und wie man diese Spiralen aufhält etc...

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Gast

Mein erster Gedanke: Alter, ja was denn nun? + Komm mal runter.

Selbstwahrnehmung und Realität können oft differieren.

Gib dir deinen Eingangspost nochmal mit zeitlichem und emotionalem Abstand. Dann kannst du dir deine Fragen eventuell selbst beantworten.

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Gast

Versteh ich nicht. Hab ich irgendwas unklar erklärt? Wenn du mir sagst, wo du gedanklich hängen geblieben bist, kann ich vllt nochmal was auflösen.

Ich hab echt versucht, auch die Sicht bzw das Feedback meiner Mitmenschen mit einzubauen, damit klar wird, wie solche Streitsituationen idR ablaufen, also Selbstwahrnehmung und Realität in Bezug zu einander zu setzen. (Man muss dazu sehen, dass die Antworten meiner "Mitstreiter*innen" in dem Sinne aber auch nicht immer die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sind, schließlich ist der*die Andere in dem Moment auch aufgebracht.)

Und nein, wsl kann ich mir die Frage nicht selbst beantworten, schließlich brüte ich über dem Thema schon mehrere Monate, wenn nicht Jahre ^^ ... wie gesagt, ich versuch ja schon mein Bestes, um ein besserer Mensch zu werden, aber das klappt eben auch nur so semi. Wenn ich diese Kränkbarkeit und Neigung zur Verteidigungshaltung nicht hätte, war das alles nur halb so wild und ich könnte mich im Streit selbst runterfahren und regulieren. Da ich diese Fähigkeit aber nicht habe, kann ich sie auch nicht anwenden, um mich selbst dran zu erinnern, wie man sich "nett streitet". 

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Gast

 

Hab übrigens auch das hier gelesen und frag mich ernsthaft, wie Menschen es schaffen, in solch emotional erregten Zuständen einfach ein Freeze Out hinzulegen? Sorry, aber ich bin da viel zu emotional bzw emotions-überfordert, um noch Selbstkontrolle für sowas aufzubringen. Klar kann ich mich zurückziehen und ne Weile die Klappe halten, aber es ist nicht so, als würde ich mich noch großartig abkühlen und dann später sachlich weiter diskutieren. Eher noch brodel ich in meinem Kämmerlein alleine weiter und bin dann noch mehr von meinem Standpunkt und meiner Kränkung eingenommen. Was stimmt nicht mit mir, dass andere das offensichtlich mit Leichtigkeit hinkriegen?

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Gast
vor 33 Minuten, sweetheartwitch schrieb:

Versteh ich nicht. Hab ich irgendwas unklar erklärt? Wenn du mir sagst, wo du gedanklich hängen geblieben bist, kann ich vllt nochmal was auflösen.

Ich hab echt versucht, auch die Sicht bzw das Feedback meiner Mitmenschen mit einzubauen, damit klar wird, wie solche Streitsituationen idR ablaufen, also Selbstwahrnehmung und Realität in Bezug zu einander zu setzen. (Man muss dazu sehen, dass die Antworten meiner "Mitstreiter*innen" in dem Sinne aber auch nicht immer die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sind, schließlich ist der*die Andere in dem Moment auch aufgebracht.) 

Und nein, wsl kann ich mir die Frage nicht selbst beantworten, schließlich brüte ich über dem Thema schon mehrere Monate, wenn nicht Jahre ^^ ... wie gesagt, ich versuch ja schon mein Bestes, um ein besserer Mensch zu werden, aber das klappt eben auch nur so semi. Wenn ich diese Kränkbarkeit und Neigung zur Verteidigungshaltung nicht hätte, war das alles nur halb so wild und ich könnte mich im Streit selbst runterfahren und regulieren. Da ich diese Fähigkeit aber nicht habe, kann ich sie auch nicht anwenden, um mich selbst dran zu erinnern, wie man sich "nett streitet".  

Ich hatte beim Lesen schlicht das Gefühl, dass sich bei dir das Gedankenkarusell zu schnell und unaufhörlich dreht.

Paar lose Anregungen:

- Sport zum Runterkommen

- Selbstwert steigern, um sich weniger von Anderen abhängig zu machen / triggern zu lassen

- weniger mit so einem Klein-Klein wie Kommunikationsstrategien auseinandersetzen, mehr am großen Ganzen arbeiten (siehe oben)

- dann akzeptieren, was von deiner Impulsivität übrig geblieben ist; sollte nicht allzu zerstörerisch sein; niemand ist perfekt

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Wasstimmt nicht mit mir, dass andere das offensichtlich mit Leichtigkeit hinkriegen?

Noch ne Idee dazu: Kindheitsmuster, die da getriggert werden. Verletztes Schattenkind, dass da uralte Verteidigungstechniken anwendet. Dazu hat Stefanie Stahl gute Bücher, mit denen man das aufarbeiten kann.

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tl, dr everything

 

ich würde noch mal schauen, ob du beim Streit auf deine Gefühle eingehst, oder dich halt nur hinter nen Sachthemen versteckst. Man ist einfach manchmal wütend, wegen nichts oder den 'falschen' Gründen oder weil was auch immer.

Da bringt es nichts, das Thema rauf und runter zu diskutieren. Für dich währe es vll sinnvoll, mal sowas zu sagen wie "Ich bin grade einfach nur sauer auf dich!"

Verstehst du was ich meine?

Buchempfehlung dazu:

Brad Blanton: Radikal Honesty

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Gast

Herzdame - Danke für deine Buchtipps, ich hab ein paar davon gleich online bestellt bzw in meiner örtlichen Bibliothek vormerken lassen. 

Brianwolfgang - Du hast es ganz gut in Worte gefasst: mein Gedankenkarussell ist unaufhörlich am Drehen. Der Selbstwert ist echt ein schwieriges Thema bei mir... mal ist er echt gut, mal fühl ich mich wie Dreck, immer mal kontextabhängig bzw bei mir stark "hab ich gut gemacht oder nicht"-abhängig. (zugrundeliegendes Motiv Leistung/Anerkennung?) Meine eigene Imperfektion hinzunehmen, fällt mir daher noch schwer, ich hab wirklich einen hohen Anspruch an mich (und an meine Mitmenschen leider auch). Was meinst du mit "großem Ganzen"? Ich versteh das so wie "an der gesamten Persönlichkeit/psychischen Verfassung arbeiten" - ja, das versuche ich in der Tat, krieg es aber an vielen Stellen einfach nicht hin, weil mir die Orientierung fehlt. Der Grad zwischen selbstzerstörerischem Grübeln und konstruktivem Reflektieren ist eben schmal, außerdem kann ich sonstwie erkenntnisgeleitet an meiner Psyche arbeiten, wenn mir die praktischen Fähigkeiten fehlen. Ich werd mal in zukünftigen Streits drauf achten, vllt stellen sich ja nach und nach Verbesserungen ein, die mir gar nicht auffallen.

Dazu passend habe ich mich auch mal mit der Lektüre "Weiblicher Narzissmus" von Bärbel Wardetzki auseinander gesetzt. Ich seh viele Verhaltensweisen von mir darin beschrieben (leichte Kränkbarkeit ist ja auch so ein Dauerthema bei vulnerablem im Vgl. zu grandiosem Narzissmus), andere wiederum passen gar nicht zu mir. Das war also auch mehr oder weniger eine Sackgasse, so ganz passt das Konzept narzisstische Kränkung und damit eine "Patentlösung" auch nicht zu mir.

Cataner - Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ich mich eher hinter Sachthemen "verstecke". Es ist nicht so, als würde ich eine Empfindsamkeit in dem Moment bewusst zulassen. Ich werd zwar wütend, aber ich versuche dann eher noch argumentativ meinen Gegenüber zu überzeugen, statt erstmal gekränkte Gefühle aus dem Weg zu räumen, bevor man sich dem eigentlichen Thema zuwenden kann. Meistens sind auch eher die anderen "zu empfindlich" in meiner Denke, ich selbst äußere mich dann eher noch mit einem "jetzt bin ich aber wirklich pissig". Eine Freundin von mir macht es genau andersrum: Ich hab den Eindruck, dass ich mir bei jedem Streitgespräch erstmal anhören muss, wie unfair und beleidigend ich grad wieder bin, dann wird das so lange diskutiert, bis ich mich entschuldigt habe (was ich in den meisten Fällen dann auch ehrlich so meine), dann geht es erst ums Thema. Langfristig nervt mich sowas tierisch. Es bleibt immer der Eindruck hängen, als müsste ich mich für meine Meinung und Einstellung entschuldigen, mich relativieren, meine Prinzipien verraten, bevor eine Lösung oder ein Kompromiss gefunden werden kann. Der Kompromiss ist mir dann schon nicht mehr so viel wert, der ist mir zu schwach oder halbherzig und schon kommt das Gefühl auf, beim nächsten Mal erst recht mit Nachdruck auf meinem Standpunkt verharren zu müssen. Lieber wär es mir andersrum: wenn einfach jede*r über meine scheinbar unfaire und beleidigende Art drüber stehen würde, man gleich zur Sache käme, ohne Kritik sonderlich persönlich zu nehmen. Wie gesagt, manchmal denke ich echt, das sind alles Mimosen um mich rum, die sich viele Sachen einfach nur viel zu schnell zu Herzen nehmen; andererseits bin ich ja auch nicht anders, wenn ich kritisiert werde. Ich komm eben auch schnell in Verteidigungshaltung. Deinen Ansatz find ich aber recht gut, vllt muss ich öfter mal sagen: "Ich fühle mich hier einfach nicht ernst genommen. Ich diskutiere so lange, bis du mir ne Chance gibst, meine Ansicht zu vertreten." Das Gute ist, dass ich Streits oft nachbespreche und dann kriege ich auch sowas zu hören wie "Ich nehm dich schon ernst, ich versteh deine Argumentation schon, ich seh es nur trotzdem anders." - mir fehlt eben nur einfach oft das Gefühl, schon im Streit ernst genommen zu werden. Dann würde ich mich vllt schneller abreagieren? (Das Buch hab ich übrigens mal auf Amazon gesucht, na ich bin ja nicht so überzeugt... es ist ja genau das Problem, das "Radikale" aus meinem Ausdruck rauszunehmen, ohne dabei an Ehrlichkeit zu verlieren... ich kanns mal im Hinterkopf behalten, aber tippe mal drauf, dass ich nicht allzu radikaler werden kann, ohne wirklich mal jemandem arg auf den Schlips zu treten.)

Silverstar01 - Uff, Beispiel. Du bist gut. Ich hab mich letztens ziemlich böse mit ner Freundin verkracht, aber die Feinheiten dieses Konflikts in Worte zu fassen, sprengt hier sicher den Rahmen. (Ich bin ja so schon echt dankbar, dass es Leute aus dem Internet gibt, die sich diese riesigen Romane hier durchlesen!) Ich nehme mal ein weniger dramatisches Beispiel: Mit meinem Freund hab ich letztens drüber reden wollen, wie wir Silvester planen. Letztes Jahr haben wir Weihnachten recht viel Zeit bei seiner Familie verbracht (die haben auch in seiner Heimatstadt immer am 23.12. "Klassentreffen", weil dann eh alle ihre Eltern besuchen), daher waren wir 23.-26. bei seiner Familie. Weil ich gerne am 23. zu einem Konzert gegangen wäre, aber das wegen seines Klassentreffens nicht ging, wollte ich auf ein Konzert derselben Tour in einer anderen Stadt - in der Nähe meiner Heimat, am 30.12. Also haben wir das letztes Jahr so geregelt, dass wir dafür Silvester bei alten Freunden von mir verbrachten. Nun ja, dieses Jahr hatte ich mir gewünscht, dass wir Weihnachten mehr Zeit zu zweit haben, er hat dazu Ja gesagt. Weil ich aber weiß, dass mein Freund dieses Jahr sein 10jähriges Abijubiläum hat, bin ich mal davon ausgegangen, dass er am 23. wieder zum Klassentreffen will, dann vllt am 24. noch zum Kaffeetrinken bei der Familie und dann wieder zurück und Weihnachten zu zweit. Also war die Frage, wie wir Silvester verbringen. Ich wär ja gerne zu einer Freundin gefahren (ähnlich wie letztes Jahr, nach dem Konzert bei ihr bleiben bis zum 1.1. oder länger, vllt wär sie sogar mit zum Konzert gekommen, letztes Jahr war ich alleine unterwegs, das war auch irgendwie doof). Mein Freund meinte, er will Silvester hier in Dresden mit mir allein verbringen. Ich hab darauf ehrlich gesagt keine Lust, ich find, Silvester muss man ordentlich feiern, Weihnachten kann man besinnlich zu zweit verbringen. Sein Argument war: in Rücksicht auf meine Wünsche fahren wir ja schon nicht zu seiner Familie, also kann ich doch auch mal Rücksicht auf seine Wünsche nehmen. Ich so: Na wenn dir deine Familie so wichtig ist, will ich dich auch nicht davon abhalten, dann fahren wir meinetwegen hin. Es war doch seine Entscheidung, mir da zuzustimmen und Zeit zu zweit zu haben. Er so: Na er will ja auch Zeit zu zweit mit mir, nur eben an Silvester... und soooo wichtig ist ihm seine Familie nicht, dass wir da 3 Tage bleiben müssen, ein Nachmittag sollte reichen. Ich dachte mir: Na gut, dann hat er mir damit grade zugestimmt. Wenns ihm nicht soooo wichtig ist, dass er da bereitwillig Kompromisse eingeht, dann ist es doch schön. Meine Prioritäten liegen halt nicht nur ausschließlich auf Familie und Beziehung und wenn ich ne Woche mit meinem Freund Zeit verbracht habe, find ich das auch ok, dann mal 2 Abende lang zu feiern (Konzert am 30., Silvestern am 31.)... ihn hat aber scheinbar genau das gekränkt, er kann damit nicht so leicht leben, dass ich noch andere Prioritäten als ihn im Leben habe und sieht das halt nicht ein, wieso er derjenige sein sollte, der "seine Pläne" für mich immer zurück steckt. Ich so: Naja, ich zwing dich ja nicht, was zurück zu stecken, wir können meinetwegen auch zu deiner Familie, dafür eben an Silvester zu meiner Freundin, dann haben wir eben wie letztes Jahr nur 2 Tage dazwischen zu zweit. Er so: neeee, er will aber nicht so viel in der Weltgeschichte rumfahren, sondern einfach mal zu Hause bleiben, ich soll halt meine Freundin und meinetwegen ihren Freund zu Silvester zu uns einladen. Naja, aber das wär doch noch mehr Aufwand für alle Beteiligten außer ihn, wenn ich erst zum Konzert fahre und wieder zurück, dann meine Freundin und ihren Freund antanzen lasse und sie wieder weg schicke, damit mein Freund die Tage nach Neujahr nochmal für ne wirkliche Erholung nutzen kann, bevor die Arbeit wieder losgeht. Also hab ich vorgeschlagen, dass ich ohne ihn hinfahre, dann hat er seine Ruhe (nachdem wir unsere Zweisamkeit zu Weihnachten hatten), ich kann feiern und komme dann nach Neujahr wieder. Das fand er auch blöd, dass ich lieber Sachen ohne ihn mache als Kompromisse für ihn einzugehen, das würde ihm mal wieder zeigen, wie wenig er mir bedeute. Ich gekontert: Ja klar, du willst nicht soe viel hin und her fahren, zu deiner Familie und Klassentreffen ist ok, aber meine Freundin ist dir zu weit. Mir kam das zunehmend so vor, als würde er im Streitgespräch einfach nur weiter auf die Tränendrüse drücken ("ich bin dir gar nicht so wichtig wie du mir!"), darauf hab ich dann erstmal mit Abwehr reagiert und ihm gesagt, er soll sich hier nicht als Opfer und armen Kerl hinstellen, sondern einfach mal weiter überlegen, was es noch für Möglichkeiten gibt, unsere unterschiedlichen Silvesterpläne irgendwie zu vereinen. (Denn dass ich immer noch will, dass er auch auf seine Kosten kommt, an Weihnachten und Silvester, und nicht für mich seine Familie nicht sieht, sollte ihm ja zeigen, dass ich immer noch an unser beider Wohl interessiert bin.) Und er soll sich nicht einen Kompromiss "erkaufen", indem er vorher selbst einen kleineren eingeht (an Weihnachten nach meinen Wünschen handelt, auch wenns ihm nicht soooo wichtig ist, bei seiner Familie zu sein). Er meinte dann, er will mit mir nicht weiter diskutieren, er muss sich nicht herablassend behandeln lassen, hat sich dann demonstrativ seinem PC zugewandt. Ich bin dann ungeduldig und pissig geworden, ins Nebenzimmer gestürmt.... und wieder zurück gestürmt und dann haben wir noch kurz rumgemotzt, er ist eine rauchen gegangen, ich wieder ins Nebenzimmer. Nach ein paar Minuten Ruhe (und der Erkenntnis, dass es auch egal ist, wann ich Zeit mit meiner Freundin verbringe, es muss nicht unbedingt Silvester sein, na wenns ihm unbedingt so wichtig ist, meinetwegen...) hab ich dann vorgeschlagen, dass wir sein Klassentreffen ausfallen lassen, ich dann am 23. in DD zum Konzert gehe (und wieder alleine gehen muss, aber was solls), wir dann einen Tag bei seiner Familie verbringen, Weihnachten und Silvester alleine in Dresden, ich dann nach Neujahr zu meiner Freundin fahre und dort ein paar Tage bleibe, er sich also auch keinen Urlaub nehmen muss, sondern ab dem 2. wieder arbeitet. Da meinte er: Er muss darüber nachdenken. Ich hab mich dann nur noch drüber aufgeregt, nichts kann man ihm Recht machen!!

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vor 14 Stunden, sweetheartwitch schrieb:

Cataner - Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ich mich eher hinter Sachthemen "verstecke". Es ist nicht so, als würde ich eine Empfindsamkeit in dem Moment bewusst zulassen. Ich werd zwar wütend, aber ich versuche dann eher noch argumentativ meinen Gegenüber zu überzeugen, statt erstmal gekränkte Gefühle aus dem Weg zu räumen, bevor man sich dem eigentlichen Thema zuwenden kann. Meistens sind auch eher die anderen "zu empfindlich" in meiner Denke, ich selbst äußere mich dann eher noch mit einem "jetzt bin ich aber wirklich pissig". Eine Freundin von mir macht es genau andersrum: Ich hab den Eindruck, dass ich mir bei jedem Streitgespräch erstmal anhören muss, wie unfair und beleidigend ich grad wieder bin, dann wird das so lange diskutiert, bis ich mich entschuldigt habe (was ich in den meisten Fällen dann auch ehrlich so meine), dann geht es erst ums Thema. Langfristig nervt mich sowas tierisch. Es bleibt immer der Eindruck hängen, als müsste ich mich für meine Meinung und Einstellung entschuldigen, mich relativieren, meine Prinzipien verraten, bevor eine Lösung oder ein Kompromiss gefunden werden kann. Der Kompromiss ist mir dann schon nicht mehr so viel wert, der ist mir zu schwach oder halbherzig und schon kommt das Gefühl auf, beim nächsten Mal erst recht mit Nachdruck auf meinem Standpunkt verharren zu müssen. Lieber wär es mir andersrum: wenn einfach jede*r über meine scheinbar unfaire und beleidigende Art drüber stehen würde, man gleich zur Sache käme, ohne Kritik sonderlich persönlich zu nehmen. Wie gesagt, manchmal denke ich echt, das sind alles Mimosen um mich rum, die sich viele Sachen einfach nur viel zu schnell zu Herzen nehmen; andererseits bin ich ja auch nicht anders, wenn ich kritisiert werde. Ich komm eben auch schnell in Verteidigungshaltung. Deinen Ansatz find ich aber recht gut, vllt muss ich öfter mal sagen: "Ich fühle mich hier einfach nicht ernst genommen. Ich diskutiere so lange, bis du mir ne Chance gibst, meine Ansicht zu vertreten." Das Gute ist, dass ich Streits oft nachbespreche und dann kriege ich auch sowas zu hören wie "Ich nehm dich schon ernst, ich versteh deine Argumentation schon, ich seh es nur trotzdem anders." - mir fehlt eben nur einfach oft das Gefühl, schon im Streit ernst genommen zu werden. Dann würde ich mich vllt schneller abreagieren? (Das Buch hab ich übrigens mal auf Amazon gesucht, na ich bin ja nicht so überzeugt... es ist ja genau das Problem, das "Radikale" aus meinem Ausdruck rauszunehmen, ohne dabei an Ehrlichkeit zu verlieren... ich kanns mal im Hinterkopf behalten, aber tippe mal drauf, dass ich nicht allzu radikaler werden kann, ohne wirklich mal jemandem arg auf den Schlips zu treten.)

Also erstmal in Bezug zu deinem Beispiel:

Ich sehe da weniger das Probelm bei dir? Wenn sich jemand nicht auskekst und nicht sagen kann, was er will, werde ich auch sauer. Da bist du nicht alleine mit. Schritt 1 wäre daher meiner Meinung, das du erstmal akzeptierst, dass deine "Problematik" etwas ganz natürliches ist. Jeder ist mal sauer, wütend, enttäuscht. Völlig normal. Und es bringt nichts, irgendwelche Kindheitserlebnisse blabla dafür verantwortlich zu machen. Das fördert m.M.n. nur die Hilflosigkeit, die du fühlst. Alle Menschen sind ständig wütend... wir sind nicht alle special snowflakes 😉

Punkt 2, zu was du mir geantwortet hast:

Der Umstand ist der: du bist jetzt sauer. Ende. Du brauchst keine Argumentation, die das rechtfertigt. Du musst dich nicht rechtfertigen, für was du fühlst. Gefühle sind da. Oder auch nicht. Und oft verschwinden sie, wenn wir ihnen ausdruck verleihen (verbal) statt sie zu unterdrücken. Wenn du sauer auf ihn bist, weil er sich nicht auskekst, sag ihm das. Natürlich könnte man sagen, "ja, ist ja normal das man sich mal nicht entscheiden kann ect pp". Das heißt aber nicht, das du ihm nicht sagen kannst, das du wütend auf ihn bist. Er wird nicht dran sterben. Und wenn du dann Zeit brauchst, um dich zu beruhigen, bis die Emotionen verflogen sind, um DANN die Sachlage zu diskutieren, ist das auch ok. und normal. und einfach nur die Wahrheit. Das ist was der Buchtitel sagen will: Akzeptiere die Realität. Radikal. Du fühlst dich letztendlich nur schlecht, weil du nicht zu DEINEM EIGENEN moralischen Ideal (ich darf nicht sauer sein, muss für einen Kompromiss sorgen...) aufleben kannst. Und dich für dein Verhalten verurteilst. Lass das.

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Gast Madeleine
Am 18.8.2018 um 21:52 , sweetheartwitch schrieb:

Ich nehme aber auch andersrum kein Blatt vor den Mund. Wenn mir was nicht passt, dann sage ich das. Auf die Art kritisiere ich oft Situationen und Umstände, aber eben auch oft Personen. Berechtigterweise sind diese Menschen dann angegriffen und statt dass ich versöhnlich bin und mich entschuldige, seh ich dann auch nicht ein, warum ich mich für meine Meinung entschuldigen muss. Schließlich liegt es ja auf der Hand, dass der*diejenige sich falsch verhält, sich irrt, was auch immer. Ich will eben, dass der*diejenige einsieht, dass ich zumindest in einem ganz kleinen Anteil Recht habe. Dass meine Meinung eine Existenzberechtigung hat, auch wenn der Andere das anders sieht. Die Verteidigungshaltung bei anderen Menschen bringt mich dann erst recht dazu, meinen Standpunkt noch umso deutlicher zu machen und oft wird mir dann zurück gemeldet, dass ich ja nur noch "weiter draufhauen" würde. (Aus meiner Perspektive ist das aber ein Klarstellen.) Ironischerweise will ich meistens sogar klarstellen, dass meine "berechtigte Kritik" an dem und dem Verhalten nicht mal böse gemeint ist, sondern einfach nur ne Sichtweise, wie es bei mir ankommt. Und dass der Andere das gerne anders sehen kann, das ist sein gutes Recht. Manchmal, bei Themen, die immer wieder aufkommen, bin ich sogar der Meinung, dass ich einfach nur einen "Fehler" an der Person gegenüber ausspreche, der demjenigen doch schon bewusst sein müsste, schließlich müsste sie sich doch selbst besser kennen als ich sie.
 

Krass.

Du bist ich.

Ich habe gerade genau dasselbe "Problem". Eine Freundin von mir ist ein Sensibelchen vor dem Herrn, die nimmt alles super persönlich.

Meiner Meinung nach hat sie sich in letzter Zeit sehr komisch verhalten. Beispielsweise waren wir Samstag im selben Club, der sehr klein ist.

Sie wusste, dass ich da bin. Wir haben vorher geschrieben. Im Club schreibt sie aber einen Kumpel von mir an... wusste gar nicht, dass die was miteinander zu tun haben, aber gut.

Dann waren wir zeitgleich im Club, aber sie hätte mich "nicht gesehen"... als ich ihr schreibe, dass ich jetzt gehe, kommt "Ich bin schon seit ner Stunde da!".

Sorry, da komme ich mir verarscht vor.

Entweder man IST befreundet, da schreibt man "in 5 Minuten an der Bar"- alles andere ist äußerst seltsam! Dann die Tatsache, dass sie Kumpels

von mir anschreibt, mir davon aber nichts erzählt... und weitere komische Vorfälle.

In Summe dachte ich mir- sprich das mal an, wird Zeit.

Die Dame ist jetzt aber beleidigt, will sich "erstmal distanzieren" und kommt mit meiner Nachfrage nicht klar. Mein Kumpel wurde

direkt bei WA blockiert.

Und ich sage dir dazu mal meine Meinung:

Ich bin ein sehr ehrlicher und direkter Mensch. Wem das nicht passt- der darf mit mir nicht befreundet sein.

Mein Rat daher: Es gibt genügend Menschen, eben nicht beleidigt sind, sondern dankbar auf Kritik (besser: Feedback) reagieren und froh sind,

wenn sie mal Dinge gespiegelt bekommen!

Such dir einfach die passenden Leute aus (eher Typ Alpha, HSE, jedenfalls keine Mimosen! Sondern offene Leute mit großer Klappe) und du hast keine Probleme mehr.

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