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Hallo Leute,

 

ich habe ein wahnsinniges Problem was ich unbedingt mit euch teilen möchte: Im April 2018 begann meine letzte Klausurenphase in meinem Bachelorstudium und ich hatte mir das Ziel gesetzt, alles beim ersten Versuch zu bestehen. Leider war hier das Problem dass ich den Stoff, für den manche in 1 Jahr machen, in 3 Monaten absolvieren musste, d.h.Bachelorarbeit + schwerste Prüfungen mit hohen Durchfallquoten. Alle haben mir davon abgeraten und gemeint, ich würde das nicht schaffen weil das einfach über das Ziel hinausschießt. Die meisten haben das innerhalb von 2 Semestern gemacht, d.h. ich habe den Stoff auf 3 Monate komprimiert, weil ich alles beim ersten Versuch schaffen wollte. Das war sehr optimistisch, aber der Gedanke hat mich sehr gereizt an meine Leistungsgrenze zu gehen und noch darüber hinaus. Ich habe mir ein bisschen den Kopf waschen lassen i.S.v "du musst einen Schritt weiter gehen als je zuvor, nur so wirst du stärker". Als Belohnung winkte dann Gap Year + Urlaub + Zulassung für ne Top Uni aufgrund von bisherigen sehr guten Noten.

 

So weit so gut, ich war bis in die Haarspitzen motiviert. Und es begann alles nach Plan, weil ich vorher ausgeruht aus meinem Urlaub kam.  Ich war körperlich in top form, hatte keinerlei Beschwerden etc. Der Mai war noch sehr entspannt, aber als der Juni begann wurde mir die Luft immer dünner und im Juli läuteten dann alle Alarmglocken bei mir. Ich saß bis zu 15 Stunden in der Bib bin nachhause + schlafen und dann am nächsten Morgen wieder in der Bib. Das ging dann 1 Monat so und ich habe jetzt alles fertig, und habe alle meine Ziele erreicht. 

 

Das Problem ist nun, ich bin körperlich und physisch am Arsch. Ich war vorher super ausgeglichen sowohl was Beziehungen und Frauen angeht, als auch die Pflege meines Freundeskreises. All das musste ich hinten anstellen in dieser Zeit und das schlägt mir jetzt alles ins Gesicht. Ich bin komplett im Eimer, alle Pläne auf die Lust hatte, sind wie in Luft aufgelöst, ich will nichts mehr machen, weder soziale Interaktion noch Sport. Ich fühle mich ausgelaugt und als ob ich grade gegen Mike Tyson im Ring vermöbelt wurde. Das Studium war 2,5 Jahre ein leichtes Spiel und auch das letzte halbe Jahr wäre super easy gewesen, wenn ich mir nicht so ne enge Zeitfrist gesetzt hätte. Es war nicht shcwer, nur viel. Und ich bin solchen Belastungen überhaupt nicht gewohnt gewesen und jetzt fühle ich mich wie ein zusammengeschlagenener MMA Kämpfer. Das äußert sich in Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Haarausfall, schlechter Haut, keinerlei Motivation, etc. Ich habe jetzt bei allerlei Ärzten Termine vereinbart um mich durchchecken zu lassen, vorallem Haut und Haare belastet mich am meisten. Das war ein Preis, den ihc niemals für das bezahlen durfte. Das einzige was ich dadurch gewonnen habe waren 2 Monate mehr "Urlaub". Als ich dafür hingearbeitet habe, erschien mir das Ziel lukrativ genug, nun würde ich dies niemals mehr für meine Gesundheit austauschen.

 

Ich bin völlig aus dem Gleichgewicht, mein Körper und Geist findet überhaupt nicht mehr zu Ruhe und ich wache manchmal mit Herzklopfen auf und träume davon die Klausur doch nicht bestanden zu haben, obwohl ich schon überall durch bin.

 

Für mich steht fest, dass ich nie wieder für sowas bereit bin und für bestimmte Situationen in extremen Druck-, und Stresssituationen einfach nicht gewohnt. Das Ding ist auch, dass ich mich selbst komplett gegenteilig einschätzt habe, und auch meine Mitmenschen mich so beschrieben hätten. Leider völlig falsch kalkuliert.

 

Brauch ich nen Psychologen? Hat jemand sonst nen Tipp wie man das innere Gleichgewicht findet nachdem man sich so krank den Arsch aufreißen musste?

 

Freue mich über jegliche Erfahrungswerte.

 

 

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Diggaaaaaaa, das könnte ich sein.

Mai - Juli 2017 - Beginn meiner Bachelorarbeit (3 Monate fast 40h/Woche ins Labor und dabei noch an der Arbeit geschrieben), ich war so verbissen und habe Freunde/damalige LTR/Urlaub etc. alles komplett vernachlässigt. Ich war praktisch 3 Monate nur für mich und habe kaum Licht und Menschen gesehen.

Juli 2017 - Körperliche Beschwerden wie Atemnot, Schwindel, starke Rücken- und Knieschmerzen
2 Wochen Pause, eigentlich nur auf der Couch gelegen

August - September 2017 hatte noch 3 relativ schwierige Klausuren offen. Frag' mich nicht wie, aber habe trotz o.g. Beschwerden irgendwie noch hierfür gelernt und bestanden

September 2017 - Januar 2018 gearbeitet, aber dauerhaft diese körperlichen Beschwerden, musste mir ne fette Auszeit mit Krankmeldung nehmen. Auch Trennung von LTR.

Fazit: Du musst dir ne Auszeit gönnen

bearbeitet von Ganso
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wie hast du deine auszeit gestaltet?

 

Mir fällt es ganz schwer nichts zu tun, ich kann den halben tag meditieren und schokolade essen und den halben Tag schlafen aber mein innerer Geist will die Welt erobern. Als ich die Meldung bekommen habe dass ich angenommen wurde und alles bestanden habe habe ich mich gefreut wie ein Löwe der seine Beute erlegt hat, für die er 3 Jahre gearbeitet hat, aber das ist so schnell abgeflacht, am nächsten Tag hat mich das nicht mehr gejuckt.

Ich mache mir ehrlich gesagt ernsthaft sorgen um meine Gesundheit. Das psychische kann ich sehr gut verabreiten, auch eigenständig, aber das körperliche kann ich schwer beeinflussen. Mich juckt es nichtmal dass einige FBs die Reißleine gezogen haben.

Ich bin so von meiner Leistungsfähigkeit überzeugt, dass jegliche Leistungseinschränkung und gesundheitliche "Abwertung" oder Schaden wie ein Schlag in die Magengrube ist.

Habe auch gelesen ,dass viele Sportler nach einem Wettkampf in ein tiefes Loch fallen

bearbeitet von SouuL

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Gast Berserker

Also dass dir vom Streß die Haare ausfallen? Ist das nicht ein alter Mythos? Eine Glatze ist doch genetisch bedingt.

Ansonsten fang doch mal an Sport zu machen, setze dir Realistische Ziele, und erreiche diese - damit besiegst du Depressionen

Der Körperliche Ausgleich sorgt für innere Klarheit, und so kannst du besser und effektiver lernen.

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Gast
vor 11 Minuten, Berserker schrieb:

Also dass dir vom Streß die Haare ausfallen? Ist das nicht ein alter Mythos? Eine Glatze ist doch genetisch bedingt.

 

Jein. Stress begünstigt die Verkürzung des Lebenszyklen von Haarfolikeln. Die Haare fallen durch Stress schneller aus und die Folikel im Ruhezustand werden erst später aktiviert.

Die Folge ist, die Haare werden dünner und subjektiv wird das als Haarausfall wahrgenommen. Wenn die Stressphasen verschwinden, normalisieren sich auch die Wachstumsphasen der Haare, das Haarkleid wird wieder dichter.

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Ich mache seit Jahren Kraftsport und habe in den letzten Zeit eine  2 wöchige Auszeit genommen um meine körperliche Regeneration zu fördern. Ich habe Frequenz und Volumen einfach nur gesenkt. Mit dem Sport mache ich heute wieder weiter.

Ja das mit den Haaren ist in der Tat so. Genetisch ist in der Familie überhaupt nichts dergleichen bekannt und ich vermute dass das sich wieder normalisiert aufgrund des Stress. Ich habe gelesen dass es auch eine Wechselwirkung mit der Niere zu tun haben kann. Habe deshalb sowohl beim Dermatlogoen als auch beim Urologen einen Termin vereinbart um morgen zum Hausarzt um ein großes Blutbild zu machen. Ich vermute, wenn sich das mit meiner Gesundheit gelegt hat, normalisiert sich das wieder, sicher bin ich mir nicht.

Ich hatte ein ähnliches Symptombild vor 2 Jahren, ähnliche Belastungssituation, allerdings aufgrund physich anstrengender Arbeit und Überbelastung. Damals konnte ich nicht mehr meine Faust ballen und war  so am Arsch. Damals hat auch noch meine LTR Schluss gemacht und ich war platt. Damals war ich aber auch komplett psychisch erschöpt, also ich konnte keine Hantelstange mehr heben. Das ist jetzt eher nicht so, sondern äußert sich mehr über das Gleichgewicht der Organe und Haut und Haar.

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Wenn du fragst, ob du einen Psychologen brauchst, dann brauchst du einen! Überspitzt formuliert!

Auch wenn der Besuch nur dafür da ist, dass du Sicherheit über deinen Zustand bekommst. Sowas kann auch sehr stresslindernd sein. Ein Symptom ist ja auch, dass du soviel Redebedarf hast und hier im Forum was schreibst, wenn du sowas mit einer Authoritätsperson machst, wirkt das nochmal ganz anders auf deine Psyche.

Mit Hausärzten kann man da auch unbedingt drüber reden, aber ich muss sagen dass ich damit schlechte Erfahrung gemacht habe. Meine hatte mir einen verbalen "Arschtritt" verpasst, während ich eig. Anerkennung gebraucht hätte. Naja. Schau mal.

Der Threadtitel spricht ja auch Bände. Du benutzt zwei Wörter die die selbe Bedeutung haben! Nur mal so als Auffälligkeit.

Schaden kann es auf jeden Fall nicht sich mal mental durchchecken zu lassen.

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Gast Berserker
vor einer Stunde, Alibi schrieb:

Jein. Stress begünstigt die Verkürzung des Lebenszyklen von Haarfolikeln. Die Haare fallen durch Stress schneller aus und die Folikel im Ruhezustand werden erst später aktiviert.

Die Folge ist, die Haare werden dünner und subjektiv wird das als Haarausfall wahrgenommen. Wenn die Stressphasen verschwinden, normalisieren sich auch die Wachstumsphasen der Haare, das Haarkleid wird wieder dichter.

Hmm, hast du dafür auch eine Quelle? Würde mich interessieren.

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Gast
vor 1 Stunde, Berserker schrieb:

Hmm, hast du dafür auch eine Quelle? Würde mich interessieren.

Lies mal den Artikel, da wird Kurt Stenn erwähnt. https://www.bild.de/ratgeber/2016/haare/darum-fallen-sie-drei-monate-nach-stress-aus-44796418.bild.html

Wichtiger ist aber diese Studie hier, die einen klaren Zusammenhang zwischen Stress und Haarausfall belegt: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1868107/

Interessant, führend in der Forschung sind die Uni Hamburg und die Humboldt-Uni Berlin, hier natürlich an Mäusen und nicht an Menschen. Seite 7 f.:

„They show that audiogenic stress also induces significant changes in actively growing hair follicles and promotes their transition into the involution phase. Premature termination of hair follicle growth induced by stressor is associated with up-regulation of keratinocyte apoptosis, increased mast cell degranulation, and appearance of perifollicular inflammatory infiltrates of activated macrophages. 48 (Btw. Witzigerweise verstehe ich ziemlich genau, was hier in Englisch formuliert wird, hätte aber ehrlich gesagt Probleme damit, das auf Deutsch zu übersetzen.)

Etwas später steht da bezüglich der Untersuchung und dem Forschungsstand, die Apoptose (Zelltod) von Haarfolikeln muss genauer untersucht werden. Das vorgestelle Studiendesign für forcierten Haarausfall dürfte hierfür nützlich sein. Die Studie spricht am Ende wohl auch sehr richtig nicht von stress-induziertem Haarausfall, sondern von „stress-associated hair growth disturbance“. Mithin dem, was ich in meinem Post beschrieben habe. Es ist kein Haarausfall, sondern eine Wachstumsphasenstörung durch Stress.

bearbeitet von Gast

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vor 4 Stunden, SouuL schrieb:

ich habe jetzt alles fertig, und habe alle meine Ziele erreicht. 

 

Das Problem ist nun, ich bin körperlich und physisch am Arsch.

Erstmal herzlichen Glückwunsch!

Wenn ich richtig gerechnet habe, kann "ich habe fertig" ja gerade erst passiert sein. Da finde ich nach dem Tort ziemlich normal, dass Du durch bist. Kamen zwei Wochen ausreichender Schlaf und gescheites Essen schon vor? Falls nicht, würde ich das an Deiner Stelle machen und frühestens danach wieder darüber nachdenken, ob ich irgendeine Form von psychologischer Hilfe brauche.

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@Max--Power--

Threaditel war ne pointe!

@Geschmunzelt ja genau, gestern war der erste freie Tag. Ich hätte aber nie und nimmer gerechnet, dass mich das so aus der Bahn wirft und 2 Monate mich so verändern können. Es wäre nicht auszumalen, was wäre wenn ich die klausur wiederholen müsste. Ich habe nochmal in meinen Terminkalendar geschaut, am 01. Mai war ich fit wie ein Turnschuh und habe mehrere PRs im Studio geknackt. Ich glaube der Juni hat mich geknackt. Da fingen auch die Probleme an. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich neben den Klausuren auch noch gearbeitet habe und mehrere Events organisiert habe. 

 

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Ich hab so die Wahrnehmung dass es bei dir um zwei verschiedene Sachen geht. Das akute Problem und das latente Problem.

Akut ist: Ja, du hast dich die letzten zwei Monate ausgebrannt und bist jetzt nachvollziehbarerweise KO. Kann man mit Ruhe und Erholung wieder richten. Wär an sich nicht das große Ding.

Latent für mich: Warum macht man sowas? Also du hast dir ein Leistungsziel gesetzt von dem du wusstest dass es himmelhoch gesteckt ist und nebenbei noch gearbeitet. Passiert dir ja schon zum zweiten Mal in deinem kuirzen Leben dass du deinen Körper gegen eine Wand fährst. Mir kommt auch aus dem Rest von deinem Text eine spürbare Leistungsorientiertheit entgegen. "PRs im Studio. Top Uni. An eigene Grenzen gehen und darüber hinaus." Trifft das einen Punkt wo du dich wiedererkennst?

vor 7 Stunden, SouuL schrieb:

Ich bin so von meiner Leistungsfähigkeit überzeugt, dass jegliche Leistungseinschränkung und gesundheitliche "Abwertung" oder Schaden wie ein Schlag in die Magengrube ist.

Eventuell steckt da eine andere Formulierung drunter? Nämlich dass deine Leistungsfähigkeit (gemessen an irgendwelchen subjektiven Faktoren, wohlgemerkt) für deinen Selbstwert so wichtig ist dass du jetzt nicht damit klarkommst wenn du nach einer Mega-Performance nicht gleich die nächste Mega-Performance hinlegen kannst? Nur so ein Gedanke.

Frag dich mal: Woher kommt dein Leistungsbild und deine Leistungsbewertung? Woher kommt die Idee was du alles können musst und sollst? Wer redet dir dass "du einen Schritt weiter gehen musst als je zuvor, nur so wirst du stärker"? Da würde ich mal hinschauen, so als erster Impuls.

vor 7 Stunden, SouuL schrieb:

Als ich die Meldung bekommen habe dass ich angenommen wurde und alles bestanden habe habe ich mich gefreut wie ein Löwe der seine Beute erlegt hat, für die er 3 Jahre gearbeitet hat, aber das ist so schnell abgeflacht, am nächsten Tag hat mich das nicht mehr gejuckt.

Auch spannend und relativ häufig zu lesen hier. Könnte für mich eventuell eine Indikation sein dass du an Zielen arbeitest die gar nicht so intrinsisch deine sind. Da kann man ansetzen. Bin persönlich der Meinung dass wir uns besser fühlen wenn wir den Weg gut finden auf dem wir gehen, nicht nur den Ort wo wir hinwollen (und der sich sowieso immer wieder verschiebt weshalb wir nie ankommen). Anders formuliert brauchts für gutes persönliches Wachstum auch nach jedem Konflikt und intensiven Kontakt mit der Welt eine Phase des "sich Satt-Fühlen", so wie wenn man lange Hunger hatte und dann glücklich vollgefressen wie eben jener Löwe mal drei Tage nur rumliegt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt. Wer immer nur isst und isst aber nie ein Sättigungsgefühl erlebt, der hat mittelfristig ein Problem.

Sidenote: Finde das mittlerweile echt heftig wie viele junge Mitglieder es hier gibt die in etwa das gleiche berichten - nämlich Mitte 20 bereits dermaßen sich selbst unter Performance- und Positionierungsdruck zu setzen dass sie daraus körperliche Beschwerden generieren. Kein schönes Bild unserer aktuellen Gesellschaft. Auch ein interessanter Kontrast zu Otto dem Automechaniker der mit Mitte 20 für wenig Geld aber doch irgendwie zufrieden seine geförderte Sozialwohnung hat und mit der Freundin vorm GNTM-Fernseher Kinder baut.

bearbeitet von Helmut
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vor 7 Stunden, SouuL schrieb:

wie hast du deine auszeit gestaltet?

Keine Uni, keine Frauen, keine Arbeit. Nur viele Freunde getroffen, den ganzen Tag draußen gewesen. 
Psychotherapie hab' ich auch gemacht. Bei mir war laut Ärzten aber auch irgendwas im Ohr kaputt ,was z.B. zu dem Schwindel geführt hat. Der ist aber glückicherweise wieder weg. Was es genau war, weiß auch keiner. Ich tippe darauf, dass es Überlastung war

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vor 3 Stunden, Helmut schrieb:

Ich hab so die Wahrnehmung dass es bei dir um zwei verschiedene Sachen geht. Das akute Problem und das latente Problem.

Akut ist: Ja, du hast dich die letzten zwei Monate ausgebrannt und bist jetzt nachvollziehbarerweise KO. Kann man mit Ruhe und Erholung wieder richten. Wär an sich nicht das große Ding.

Latent für mich: Warum macht man sowas? Also du hast dir ein Leistungsziel gesetzt von dem du wusstest dass es himmelhoch gesteckt ist und nebenbei noch gearbeitet. Passiert dir ja schon zum zweiten Mal in deinem kuirzen Leben dass du deinen Körper gegen eine Wand fährst. Mir kommt auch aus dem Rest von deinem Text eine spürbare Leistungsorientiertheit entgegen. "PRs im Studio. Top Uni. An eigene Grenzen gehen und darüber hinaus." Trifft das einen Punkt wo du dich wiedererkennst?

Eventuell steckt da eine andere Formulierung drunter? Nämlich dass deine Leistungsfähigkeit (gemessen an irgendwelchen subjektiven Faktoren, wohlgemerkt) für deinen Selbstwert so wichtig ist dass du jetzt nicht damit klarkommst wenn du nach einer Mega-Performance nicht gleich die nächste Mega-Performance hinlegen kannst? Nur so ein Gedanke.

Frag dich mal: Woher kommt dein Leistungsbild und deine Leistungsbewertung? Woher kommt die Idee was du alles können musst und sollst? Wer redet dir dass "du einen Schritt weiter gehen musst als je zuvor, nur so wirst du stärker"? Da würde ich mal hinschauen, so als erster Impuls.

Auch spannend und relativ häufig zu lesen hier. Könnte für mich eventuell eine Indikation sein dass du an Zielen arbeitest die gar nicht so intrinsisch deine sind. Da kann man ansetzen. Bin persönlich der Meinung dass wir uns besser fühlen wenn wir den Weg gut finden auf dem wir gehen, nicht nur den Ort wo wir hinwollen (und der sich sowieso immer wieder verschiebt weshalb wir nie ankommen). Anders formuliert brauchts für gutes persönliches Wachstum auch nach jedem Konflikt und intensiven Kontakt mit der Welt eine Phase des "sich Satt-Fühlen", so wie wenn man lange Hunger hatte und dann glücklich vollgefressen wie eben jener Löwe mal drei Tage nur rumliegt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt. Wer immer nur isst und isst aber nie ein Sättigungsgefühl erlebt, der hat mittelfristig ein Problem.

Sidenote: Finde das mittlerweile echt heftig wie viele junge Mitglieder es hier gibt die in etwa das gleiche berichten - nämlich Mitte 20 bereits dermaßen sich selbst unter Performance- und Positionierungsdruck zu setzen dass sie daraus körperliche Beschwerden generieren. Kein schönes Bild unserer aktuellen Gesellschaft. Auch ein interessanter Kontrast zu Otto dem Automechaniker der mit Mitte 20 für wenig Geld aber doch irgendwie zufrieden seine geförderte Sozialwohnung hat und mit der Freundin vorm GNTM-Fernseher Kinder baut.

Ich muss zugestehen, dass die Analyse doch sehr zutreffend ist. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sogar DEN leistungsorientierten mitte-20-Jährigen verkörpere. Ich stimme dir in dem Punkt überein, dass die Ziele intrinisch sein müssen. Dazu muss ich sagen, dass das Studium schon immer mein Ziel war, allerdings gibt es Dinge die einem mehr Spaß machen und die einem weniger Spaß machen. Das ist wohl in jedem Studiengang so. Als ich aber angefangen habe zu studieren, gab es für mich auch keine andere Option, für mich war der Weg vorgeebnet, dabei habe ich mich nichtmal damit befasst, ich wusste nur dass es die beste verfügbare Option war. Erst 3 Jahre später, im August 2017 bin ich ganz tief meinem Inneren Ich nachgegangen und habe entdeckt was mich innerlich wirklich bewegt und was mich jeden morgen strahlend macht - die Arbeit an mir selbst und die damit verbundene Zeit mit meinem MItmenschen und die entgegengebrachte Liebe meiner Person und der Liebe und Gemeinschaft zu der ich beigetrage. Die meisten Menschen in diesem Kollektiv sind nunmal alle mitte 20 und leistungsorientiert und mit nem KFZ Mechatroniker kann ich langfristig keine Zeit verbringen. Dementsprechend fühlt man sich mit Menschen am wohlsten, die ihren Zielen nachgehen. Wir wollen es alle gemeinsam schaffen aber auch jeder individuell seine Ziele verfolgen. Am Ende aber wollen wir alle das eine - nämlich Freiheit. 

Genauso entfremde ich mich auch von Tag zu Tag von alten Freundeskreisen die immer noch täglich vor der Glotze sitzen und täglich über Trash TV und Fastfood freuen. 

 

Zitat

Frag dich mal: Woher kommt dein Leistungsbild und deine Leistungsbewertung? Woher kommt die Idee was du alles können musst und sollst? Wer redet dir dass "du einen Schritt weiter gehen musst als je zuvor, nur so wirst du stärker"? Da würde ich mal hinschauen, so als erster Impuls.

Ich reflektiere mich ständig und dabei weiß ich, dass ich ein bestimmtes Selbstbild habe. Das muss erfüllt werden. Diese kurzfristigen Ziele wie ein Studium sind nur Etappen und Hürden. Ein Studium ist nur die "vergesellschaftete", sichere Option um als Student Welpenschutz zu genießen. Das muss ich ehrlicherweise zugeben. Natürlich würde ich lieber gerne in Thailand den ganzen Tag Kokosnüsse trinken und an meinen eigenen Projekten arbeiten. Wie man sieht, fehlt da eine Brücke. Das ist meine heutige Aufgabe.

 

Zitat

Bin persönlich der Meinung dass wir uns besser fühlen wenn wir den Weg gut finden auf dem wir gehen, nicht nur den Ort wo wir hinwollen

Ich sehe das ganz genauso, die Narben die man davon trägt sind unnormal sexy und ich verspüre auch ein bisschen stolz das überwunden zu haben. Der Weg dauert Jahre, das Endprodukt nur einen kurzen Moment. Natürlich wäre es von Vorteil, sich auf den Weg zu konzentrieren. Ich habe jetzt die Fähigkeit 15-Stunden pro Tag an Dingen zu arbeiten, auf die ich überhaupt keinen Bock habe und die ich niemals im Leben jemals gebrauchen werde. Aber ich stelle mir jetzt nun die Frage: was würde passieren, wenn ich 15 Stunden am Tag etwas tu, was ich abgöttisch liebe? Das bringt mich rasend vor Freude und das war auch der Grund warum ich mir so den Arsch aufgerissen habe. Es ist verrückt wie sehr wir ständig mit Beschäftigung und Ablenkung beladen werden nur um nicht unserer Bestimmung nachzugehen.

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vor 3 Stunden, Ganso schrieb:

Keine Uni, keine Frauen, keine Arbeit. Nur viele Freunde getroffen, den ganzen Tag draußen gewesen. 
Psychotherapie hab' ich auch gemacht. Bei mir war laut Ärzten aber auch irgendwas im Ohr kaputt ,was z.B. zu dem Schwindel geführt hat. Der ist aber glückicherweise wieder weg. Was es genau war, weiß auch keiner. Ich tippe darauf, dass es Überlastung war

Danke. Ich habe auch vorerst Studijobs und Praktika gecancelled bzw verschoben. Psychotherapie warte ich noch paar Tage ab. Ich verspüre zz nicht das Gefühl, dass mir ein Psychologe helfen kann. Ich glaube ich brauche nur Schlaf.

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vor 47 Minuten, SouuL schrieb:

Am Ende aber wollen wir alle das eine - nämlich Freiheit. 

Definiere mal Freiheit wie es für dich persönlich stimmig ist. Woran wirst du erkennen wenn du sie erreicht hast?

vor 47 Minuten, SouuL schrieb:

Erst 3 Jahre später, im August 2017 bin ich ganz tief meinem Inneren Ich nachgegangen und habe entdeckt was mich innerlich wirklich bewegt und was mich jeden morgen strahlend macht - die Arbeit an mir selbst und die damit verbundene Zeit mit meinem MItmenschen und die entgegengebrachte Liebe meiner Person und der Liebe und Gemeinschaft zu der ich beigetrage. Die meisten Menschen in diesem Kollektiv sind nunmal alle mitte 20 und leistungsorientiert und mit nem KFZ Mechatroniker kann ich langfristig keine Zeit verbringen. Dementsprechend fühlt man sich mit Menschen am wohlsten, die ihren Zielen nachgehen. Wir wollen es alle gemeinsam schaffen aber auch jeder individuell seine Ziele verfolgen.

Kannste das nochmal in einfacheren Sätzen schreiben? Welches Kollektiv? Welche "und der Liebe und Gemeinschaft"? Warum kannste mit einem KFZ-Mechaniker keine Zeit verbringen? Wer ist "man" der sich "mit Menschen am wohlsten fühlt die ihren Zielen nachgehen"...?

Provokant formuliert: Das war jetzt ein schöner Text aus der Marketingbroschüre für kleine Leistungsdrückler. Schreib doch lieber mal konkret in deinen eigenen Worten was du dir vom Leben erhoffst - und warum es deswegen nötig ist, eine Gschichte die andere in einem Jahr erledigen in drei Monaten zu erledigen und alles gleich beim ersten Versuch zu schaffen. Den Konex hab ich noch nicht verstanden.

vor 47 Minuten, SouuL schrieb:

Natürlich würde ich lieber gerne in Thailand den ganzen Tag Kokosnüsse trinken und an meinen eigenen Projekten arbeiten.

Warum tust du es nicht? Warum überhaupt Thailand? Warum eigene Projekte?

Reden wir hier eigentlich von "Hin zu..." Zielen oder "Weg von... " Zielen? Den Unterschied kennst du?

vor 47 Minuten, SouuL schrieb:

Aber ich stelle mir jetzt nun die Frage: was würde passieren, wenn ich 15 Stunden am Tag etwas tu, was ich abgöttisch liebe?

Welcher Job der Welt wäre dass, wo du jeden Tag 15h nur das tust was du abgöttisch liebst? Welches Thema, welche Tätigkeiten? Ich bin vielleicht fantasielos, mir fällt da aber eher nix ein...

vor 47 Minuten, SouuL schrieb:

Es ist verrückt wie sehr wir ständig mit Beschäftigung und Ablenkung beladen werden nur um nicht unserer Bestimmung nachzugehen.

Warum plötzlich die Opferhaltung? Wer belädt dich denn, und was ist denn deine Bestimmung?

Sorry für die provokanten Fragen. Musste nicht benantworten. Hatte nur das Gefühl deine Replik kratzt sehr an der Oberfläche.

Du kannst natürlich jetzt auch einfach mal Pause machen. Wäre sogar sehr gut so. Nur sehe ich die Gefahr dass du dir wieder sowas lieferst wenn du das was passiert ist auf die Seite wischt.

bearbeitet von Helmut
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vor 1 Stunde, SouuL schrieb:

Ich muss zugestehen, dass die Analyse doch sehr zutreffend ist. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sogar DEN leistungsorientierten mitte-20-Jährigen verkörpere. Ich stimme dir in dem Punkt überein, dass die Ziele intrinisch sein müssen. Dazu muss ich sagen, dass das Studium schon immer mein Ziel war, allerdings gibt es Dinge die einem mehr Spaß machen und die einem weniger Spaß machen. Das ist wohl in jedem Studiengang so. Als ich aber angefangen habe zu studieren, gab es für mich auch keine andere Option, für mich war der Weg vorgeebnet, dabei habe ich mich nichtmal damit befasst, ich wusste nur dass es die beste verfügbare Option war. Erst 3 Jahre später, im August 2017 bin ich ganz tief meinem Inneren Ich nachgegangen und habe entdeckt was mich innerlich wirklich bewegt und was mich jeden morgen strahlend macht - die Arbeit an mir selbst und die damit verbundene Zeit mit meinem MItmenschen und die entgegengebrachte Liebe meiner Person und der Liebe und Gemeinschaft zu der ich beigetrage. Die meisten Menschen in diesem Kollektiv sind nunmal alle mitte 20 und leistungsorientiert und mit nem KFZ Mechatroniker kann ich langfristig keine Zeit verbringen. Dementsprechend fühlt man sich mit Menschen am wohlsten, die ihren Zielen nachgehen. Wir wollen es alle gemeinsam schaffen aber auch jeder individuell seine Ziele verfolgen. Am Ende aber wollen wir alle das eine - nämlich Freiheit. 

Genauso entfremde ich mich auch von Tag zu Tag von alten Freundeskreisen die immer noch täglich vor der Glotze sitzen und täglich über Trash TV und Fastfood freuen. 

 

Ich reflektiere mich ständig und dabei weiß ich, dass ich ein bestimmtes Selbstbild habe. Das muss erfüllt werden. Diese kurzfristigen Ziele wie ein Studium sind nur Etappen und Hürden. Ein Studium ist nur die "vergesellschaftete", sichere Option um als Student Welpenschutz zu genießen. Das muss ich ehrlicherweise zugeben. Natürlich würde ich lieber gerne in Thailand den ganzen Tag Kokosnüsse trinken und an meinen eigenen Projekten arbeiten. Wie man sieht, fehlt da eine Brücke. Das ist meine heutige Aufgabe.

 

Ich sehe das ganz genauso, die Narben die man davon trägt sind unnormal sexy und ich verspüre auch ein bisschen stolz das überwunden zu haben. Der Weg dauert Jahre, das Endprodukt nur einen kurzen Moment. Natürlich wäre es von Vorteil, sich auf den Weg zu konzentrieren. Ich habe jetzt die Fähigkeit 15-Stunden pro Tag an Dingen zu arbeiten, auf die ich überhaupt keinen Bock habe und die ich niemals im Leben jemals gebrauchen werde. Aber ich stelle mir jetzt nun die Frage: was würde passieren, wenn ich 15 Stunden am Tag etwas tu, was ich abgöttisch liebe? Das bringt mich rasend vor Freude und das war auch der Grund warum ich mir so den Arsch aufgerissen habe. Es ist verrückt wie sehr wir ständig mit Beschäftigung und Ablenkung beladen werden nur um nicht unserer Bestimmung nachzugehen.

Es passt nicht komplett zum Topic, da ich dir eig. keinen Ratschlag geben kann - wobei - indirekt wohl schon. 

Ich war in der selben Situation, wohl noch etwas extremer. Vollzeit arbeiten (40h) + Parallel Abschlussarbeit geschrieben + ex-Freundin Umzug organisiert. Übermut gepaart mit Performance Gedanken hat mich noch einige Wochen innerlich gebrochen. Never ever again.

Mach sowas nie wieder. 

Aber ein anderer Punkt, der mir ziemlich wichtig ist:

". Die meisten Menschen in diesem Kollektiv sind nunmal alle mitte 20 und leistungsorientiert und mit nem KFZ Mechatroniker kann ich langfristig keine Zeit verbringen..."

Das klingt nach hohem Ross und pass auf, dass du nicht nach dem Studium wie ich und viele meiner Kommlitonen auf den harten Boden der Realtität aufschlagen. Falls das leistungsorientiert sich am Studium misst, dann muss ich dir sagen: Einmal im Berufsleben, interessiert es NIEMANDEN weder wo / was oder mit welchen Noten du studiert hast. Ich habe BA 1.7, MA 1.5 gemacht und mein Senior Projektmanager ist imselben Alter mit BA 2.7 und fetten geilen Urlaubserinnerungen aus dem Bachelor d.h. während ich in der Uni saß, hat er gesurft. Trotzdem steht er nun über mir und hat 3 Jahre mehr BE. Ich finde als Student lebt man in einer Art von "Blase", man glaubt, dass sich die harte Arbeit aus dem Studium 1:1 in der Realität ummünzt: Nein, sie tut es nicht. Man fängt i.d.R. als letzter in der Nahrungskette an und es interessiert wirklich NIEMANDEN was man vorher gemacht hat.

Der KFZ Mechatroniker der seit 5 Jahren im Berufsleben steht, Steuern zahlt hat i.d.R. mehr geleistet als ein Student der 5 Jahre BA / MA BWL, Geisteswissenschaften oder andere softige Fächer studiert hat. Deswegen würde ich diesen nicht so abwerten - sein gesellschaftlicher Mehrwert war bisher größer als die eines Theoretikers.

 

bearbeitet von TriiaZ
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vor 14 Stunden, SouuL schrieb:

Das Problem ist nun, ich bin körperlich und physisch am Arsch. Ich war vorher super ausgeglichen sowohl was Beziehungen und Frauen angeht, als auch die Pflege meines Freundeskreises. All das musste ich hinten anstellen in dieser Zeit und das schlägt mir jetzt alles ins Gesicht. Ich bin komplett im Eimer, alle Pläne auf die Lust hatte, sind wie in Luft aufgelöst, ich will nichts mehr machen, weder soziale Interaktion noch Sport. Ich fühle mich ausgelaugt und als ob ich grade gegen Mike Tyson im Ring vermöbelt wurde. Das Studium war 2,5 Jahre ein leichtes Spiel und auch das letzte halbe Jahr wäre super easy gewesen, wenn ich mir nicht so ne enge Zeitfrist gesetzt hätte. Es war nicht shcwer, nur viel. Und ich bin solchen Belastungen überhaupt nicht gewohnt gewesen und jetzt fühle ich mich wie ein zusammengeschlagenener MMA Kämpfer. Das äußert sich in Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Haarausfall, schlechter Haut, keinerlei Motivation, etc. Ich habe jetzt bei allerlei Ärzten Termine vereinbart um mich durchchecken zu lassen, vorallem Haut und Haare belastet mich am meisten. Das war ein Preis, den ihc niemals für das bezahlen durfte. Das einzige was ich dadurch gewonnen habe waren 2 Monate mehr "Urlaub". Als ich dafür hingearbeitet habe, erschien mir das Ziel lukrativ genug, nun würde ich dies niemals mehr für meine Gesundheit austauschen. 

Gönn dir einige Zeit Ruhe um deine Batterien wiederaufzuladen. Selbstfürsorge ist hier das Stichwort, d. h. ausdrücklich nicht, dass du den ganzen Tag nichts tun sollst, sondern dass du jene Dinge tust, von denen du weißt, dass sie dir guttun (bzw. in Vergangenheit gutgetan haben, auch wenn es im Moment schwer fallen mag, sich dazu aufzuraffen). Du musst bedenken, dass du in den letzten Wochen bzw. Monaten nicht nur viel Energie für das Lernen "verbraucht" hast, sondern dich eben auch deiner typischen Energiequellen beraubt hast, weil du gar nicht die Zeit dafür hattest, irgendwelche Dinge für dich zu tun.

Gute Empfehlungen sind hier: Ausreichend Schlaf, Spaziergänge, "Qualitätszeit" mit Freunden/Familie, Sport, Entspannungsübungen wie Meditation/Yoga/Autogenes Training/Progressive Muskelentspannung, Tagebuch führen, Massagen, Kino, lesen, sich bewusst gesund ernähren (kochen), Sex usw.

Langsam angehen lassen und dich nicht überfordern, aber eben auch ein bisschen gegen den Schweinehund bzw. die Lustlosigkeit "ankämpfen". Ich glaube, du kannst optimistisch sein, dass die Freude an den Dingen schnell wiederkommt. Falls nicht, empfiehlt es sich natürlich, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Unterstützend kann ich (wieder einmal) auf das kostenlose Audiohörbuch von Dr. Dietmar Hansch "Erfolgreich gegen Depression und Angst" (inkl. Bournout-Thematik) verweisen: http://www.psychosynergetik.de/psychosynergetik/071hoerbuch.php

 

vor 12 Stunden, Berserker schrieb:

Hmm, hast du dafür auch eine Quelle? Würde mich interessieren.

Kommt ganz darauf an, um welche Art von Haarausfall es sich handelt. Beim androgenetischen Haarausfall (insbesondere bei Männern die am häufigsten vorkommende Form), spielt Stress laut Studienlage wahrscheinlich keine Rolle. Auch beim kreisrunden Haarausfall konnte kein Zusammenhang gezeigt werden (allerdings sind hier die Ursachen noch eher unklar). Beim diffusen Haarausfall dagegen kann Stress durchaus ein bzw. der Auslöser sein. Glücklicherweise ist diese Form des Haarausfalls reversibel. Und da alles darauf hindeutet, dass es beim TE diffuser Haarausfall vorliegt (zeitliche Passung, plötzliches Auftreten, Haarausfall in der Familie unbekannt), kann man auch davon ausgehen, dass sich das Problem wieder von alleine regeln wird, wenn er von jetzt an mehr auf sich achtet.

 

vor 13 Stunden, Max--Power-- schrieb:

Wenn du fragst, ob du einen Psychologen brauchst, dann brauchst du einen! Überspitzt formuliert! 

Würd ich nicht so verallgemeinern. Vor allem denke ich, dass es aktuell zu früh ist, darüber eine Aussage zu treffen. Der TE hatte in jüngster Vergangenheit eine längere (extreme) Belastungsphase hinter sich. Ich denke, dass sich frühstens nach 2-3 Wochen zeigen wird, ob er alleine wieder da raus kommt oder externe Hilfe angezeigt ist. Die menschliche Psyche verfügt glücklicherweise oft über erstaunliche "Selbstheilungskräfte", weswegen man heute i. d. R. auch von "depressiven Episoden"* spricht (im Ggs. zu einer rezidivierenden depressiven Störung). Bevor ich jetzt direkt eine umfassende Diagnostik bei einem niedergelassenen Psychiater bzw. Psychotherapeuten veranlassen würde, würde ich mir erst mal einige Tage Ruhe gönnen und ggf. ergänzend einen Termin bei der psychotherepeutischen Beratungsstelle seiner Uni vereinbaren. Die Fachkräfte dort sind auf genau solche Fälle spezialisiert und können bei Bedarf immer noch eine Weiterbehandlung bei empfehlen.

*Bournout existiert so nicht als klinische Diagnose, i. d. R. steckt eine spezifische Form einer (berufs- bzw. ausbildungsbedingten) depressiven Episode dahinter

vor 13 Stunden, SouuL schrieb:

Ja das mit den Haaren ist in der Tat so. Genetisch ist in der Familie überhaupt nichts dergleichen bekannt und ich vermute dass das sich wieder normalisiert aufgrund des Stress. Ich habe gelesen dass es auch eine Wechselwirkung mit der Niere zu tun haben kann. Habe deshalb sowohl beim Dermatlogoen als auch beim Urologen einen Termin vereinbart um morgen zum Hausarzt um ein großes Blutbild zu machen. Ich vermute, wenn sich das mit meiner Gesundheit gelegt hat, normalisiert sich das wieder, sicher bin ich mir nicht. 

vor 13 Stunden, SouuL schrieb:

Damals war ich aber auch komplett psychisch erschöpt, also ich konnte keine Hantelstange mehr heben. Das ist jetzt eher nicht so, sondern äußert sich mehr über das Gleichgewicht der Organe und Haut und Haar.

Die Haut ist ebenfalls ein Organ. Sogar das größte Organ des Menschen 😉 Würde dir raten, jetzt nicht gleich in Panik zu verfallen. Nur weil die Symptomatik damals ein wenig anders war, heißt das nicht, dass diesmal eine ernsthafte physische Erkrankung zugrunde liegen muss. Insbesondere die Haut (und bei entsprechender Disposition eben auch das Haar) reagieren sehr sensibel auf Stress. Sieh zu, dass du jetzt deine Batterien auflädst und für die Zukunft aus deinen Fehlern lernst, d. h. dir nicht wieder so viel zumutest bzw. rechtzeitig auf die Warnsignale  deines Körpers hörst und entsprechend etwas kürzer trittst. Ansonsten dürfte ein Gang zum Hausarzt für das Sicherheitsgefühl, dass alles i. O. ist erst mal ausreichend sein (du schriebst ja, dass du Termine bei allen möglichen Ärzten ausgemacht hättest). Sollte dieser der Meinung sein, dass es weitere fachärztliche Untersuchungen angezeigt sind, kann man dem immer noch nachgehen. Aber nur weil ein relativ unspezifisches Symptom laut irgendwelcher Internet-Seiten mit irgendwelchen Organ-Erkankungen zu tun haben könnte, muss man nicht gleich zum entsprechenden Facharzt rennen 😉

 

 

bearbeitet von tonystark
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Also Du musst Dich ja jetzt hier nicht rechtfertigen und noch großartig was tippen zu Dir und Deinem Leben, aber irgendwie liest sich das doch schon sehr merkwürdig hier und das lässt sich auch irgendwie nur sehr schwer nachvollziehen, wie viel und was Du denn jetzt tatsächlich gelernt hast und nebenbei noch gemacht hast zusätzlich. Naja, kann uns ja auch alles egal sein. Ich glaube, Du denkst Dir da gerade irgendwie etwas schön, was eigentlich eher total bitter und, naja, unerwachsen ist.  Das Semester fing auch nicht im April an und Dir war letztes Jahr schon ungefähr klar, was Du alles mal angehen musst.

Dann schreibst auch noch im ersten Absatz, dass Du Dir zur Belohnung ein Zwischenjahr gönnen möchtest, ergo Du hast es eh nicht großartig eilig gehabt mit der ersten "richtigen" Arbeit? Das passt ja irgendwie alles nicht, finde ich. Und dann hast jetzt auch noch Deine Studijobs und Praktika übern Haufen geworfen, ja, super, alles - nicht... 

Was sind denn das für Klausuren - jetzt mal abgesehen von Jura-Examen, Steuerberater-/Wirtschaftsprüferexamen, sowas halt, vielleicht auch das Graecum, Latinum oder so, wenn einem das nicht liegt -, für die man den Stoff, sofern man denn da durchs Grundstudium, so wie Du schreibst, gut durchgekommen ist, nicht mit drei Monaten Vorbereitungszeit für eine solide 3,0 mindestens auf die Reihe bekommt? Ja, mir schon klar, dass das mit Beweisen und sowas schon sehr schwierig und anspruchsvoll sein kann, aber dann unterscheidet sich das alles auch noch stark je nach Lehrstuhl, Uni, Jahrgang und so und am Ende des Tages sollen ja auch überall die Fleißigen, die sich mit dem Stoff beschäftigt haben, bestehen. 

 

Ganz einfach formuliert: Du hast es darauf angelegt in der Klemme zu sitzen, Dein Studium nicht gerade optimal geplant (ja, dieses Schicksal ereilt ziemlich viele), hast da schön Deine Studijobs und Praktika, was ja wunderbar ist, finanziell offenbar nicht den großen Druck, bist jetzt nach drei Monaten total fertig, aber haust hier jetzt auch noch in die Tasten, dass Kfz-Mechaniker kein Umgang für Dich wären und Du ja so'n geiler Typ wärst, weil Du mal ein paar Stunden in der Bib gesessen hast. Jo, der Kfz-Meister musste ja auch nichts machen oder was, auf das er keinen Bock hatte abends nach einem Tag Autos reparieren?! Jo, bist ja auch ein korrekter Typ, aber mal ehrlich, es gibt auch Projekte, die gut bezahlt werden und ach so toll sind, aber da haste dann mal wirlkich noch Stress in ganz anderen Dimensionen und zusätzlich maximal 4,5 Stunden Schlaf über drei Monate und so Späßchen. Sowas findest dann geil und anziehend? Pass' auf Dich auf!

Irgendwo einsteigen, wo man grundsätzlich nur die Regelstudienzeit 1,x Leute nimmt (brauchen wir jetzt hier nicht ausdiskutieren), war ja offenbar eh nicht Dein Plan.

 

Und noch einen Punkt: Ich habe mich letztens mit einem Handwerker unterhalten. Der hat das nicht so genau verstanden, warum irgendwo die Anwohner die Straßensanierung bezahlen müssen, hatte eine Frage zu seinem Führerschein, das habe ich dem dann in simpel erklärt alles, er hat mir dann einen Vortrag über Bohrmaschinen, worauf man beim Hausbau achten muss, Beton... Ach, vieles gehalten. 

Man muss jetzt auch nicht unbedingt nur mit Leuten Unterhaltungen führen, die stundenlang glänzen mit lauter Halbwissen, Name-dropping betreiben können ohne Ende und um die Bedeutung Senecas im alten Rom wissen. Auf Dauer wird man davon auch nicht froh.   

 

 

 

 

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vor 17 Stunden, Helmut schrieb:

Kannste das nochmal in einfacheren Sätzen schreiben? Welches Kollektiv? Welche "und der Liebe und Gemeinschaft"? Warum kannste mit einem KFZ-Mechaniker keine Zeit verbringen? Wer ist "man" der sich "mit Menschen am wohlsten fühlt die ihren Zielen nachgehen"...?

Provokant formuliert: Das war jetzt ein schöner Text aus der Marketingbroschüre für kleine Leistungsdrückler. Schreib doch lieber mal konkret in deinen eigenen Worten was du dir vom Leben erhoffst - und warum es deswegen nötig ist, eine Gschichte die andere in einem Jahr erledigen in drei Monaten zu erledigen und alles gleich beim ersten Versuch zu schaffen. Den Konex hab ich noch nicht verstanden.

Warum tust du es nicht? Warum überhaupt Thailand? Warum eigene Projekte?

Reden wir hier eigentlich von "Hin zu..." Zielen oder "Weg von... " Zielen? Den Unterschied kennst du?

Welcher Job der Welt wäre dass, wo du jeden Tag 15h nur das tust was du abgöttisch liebst? Welches Thema, welche Tätigkeiten? Ich bin vielleicht fantasielos, mir fällt da aber eher nix ein...

Warum plötzlich die Opferhaltung? Wer belädt dich denn, und was ist denn deine Bestimmung?

Sorry für die provokanten Fragen. Musste nicht benantworten. Hatte nur das Gefühl deine Replik kratzt sehr an der Oberfläche.

Du kannst natürlich jetzt auch einfach mal Pause machen. Wäre sogar sehr gut so. Nur sehe ich die Gefahr dass du dir wieder sowas lieferst wenn du das was passiert ist auf die Seite wischt.

@Helmut

Zitat

Definiere mal Freiheit wie es für dich persönlich stimmig ist. Woran wirst du erkennen wenn du sie erreicht hast?

Jeden morgen das zu tun, worauf ich Lust hab, wo ich Lust habe und mit wem ich Lust habe. Es sollten keine Restriktionen vorliegen, die ich beeinflussen könnte.

 

 

Zitat

Kannste das nochmal in einfacheren Sätzen schreiben? Welches Kollektiv? Welche "und der Liebe und Gemeinschaft"? Warum kannste mit einem KFZ-Mechaniker keine Zeit verbringen? Wer ist "man" der sich "mit Menschen am wohlsten fühlt die ihren Zielen nachgehen"...?

Provokant formuliert: Das war jetzt ein schöner Text aus der Marketingbroschüre für kleine Leistungsdrückler. Schreib doch lieber mal konkret in deinen eigenen Worten was du dir vom Leben erhoffst - und warum es deswegen nötig ist, eine Gschichte die andere in einem Jahr erledigen in drei Monaten zu erledigen und alles gleich beim ersten Versuch zu schaffen. Den Konex hab ich noch nicht verstanden.

Warum tust du es nicht? Warum überhaupt Thailand? Warum eigene Projekte?

Ich habe hierzu mal einen Thread verfasst, wie ein 10 Tages Trip mein Leben verändert hat. Zusammengefasst: dort habe ich in 10 Tagen mit Gleichgesinnten die geilsten 10 Tage meines Lebens verbracht: von Surfen, geiles Essen am Meer, Rooftop-Partys, viele Frauen und viel Spaß. Ich sage nicht, dass ich das mein ganzes Leben lang machen will, aber deutlich öfters. In dieser Zeit habe ich im Kollektiv also mit Gleichgesinnten auf der selben Wellenlänge eine unglaublich geile Zeit erlebt und war permanent im JETZT. So hat das Leben geschmeckt wie eine Praline. Das sollte hier keine Grundssatzdiskussion über Mechatroniker und Friseure werden und war überhaupt nicht abwertend ggn genannte Berufsgruppen gemeint, das sollte nur darstellen, dass mein Freundeskreis nun eher aus angehenden Akademikern besteht. Nicht mehr nicht weniger - ich verstehe auch nicht so recht was das mit dem Problem zu tun hat? 

 

Es war überhaupt nicht notwendig das, was andere in 1 Jahr eledigt haben, in 3 Monaten zu machen. Aber es hat sich so ergeben, dass ich die Möglichkeit dazu hatte. Ehrlich gesagt wollte ich es mir selber nochmal beweisen, dass ich auch solche Aufgaben bewältigen kann, weil kalt duschen mich irgendwann nicht herausgefordert hat, so "grob gesagt". Ich wollte mein Studium einfach eher fertig bekommen und mich dann eine längere Zeit auf meine eigenen Ziele fokussieren, anstatt noch nebenbei am Studium herumzuwerkeln. Im Endeffekt sind es 2 Monate mehr die ich gewonnen habe. Nicht mehr nicht weniger. Ich hatte aber schon meine Zulassung für mein nächstes Studium und ich wollte nicht in den 2. Versuch gehen, bzw. zum letzten Prüfungstermin um sicherzugehen, dass ich das auf der Zielgerade doch nicht verbocke. Deshalb habe ich alles "eher" erledigen wollen, weil der Masterstudiengang zulassungsbeschränkt ist und deutschlandweit nur 30 Personen pro Jahr genommen werden. Das war mein Ziel. 

Thailand war ein Beispiel. Es geht darum unabhängig zu sein, das schafft man heutzutage aber nur auf der Grundlage einer finanziellen Basis.

 

Zitat

Reden wir hier eigentlich von "Hin zu..." Zielen oder "Weg von... " Zielen? Den Unterschied kennst du?

Ergibt sich das eine nicht aus dem anderen? Studium ist ja nur der Mittel zum Zweck, genauso wie Geld nur ein Mittel zur Freiheit sein kann.

 

Zitat

Welcher Job der Welt wäre dass, wo du jeden Tag 15h nur das tust was du abgöttisch liebst? Welches Thema, welche Tätigkeiten? Ich bin vielleicht fantasielos, mir fällt da aber eher nix ein...

Warum plötzlich die Opferhaltung? Wer belädt dich denn, und was ist denn deine Bestimmung?

Sorry für die provokanten Fragen. Musste nicht benantworten. Hatte nur das Gefühl deine Replik kratzt sehr an der Oberfläche.

Du kannst natürlich jetzt auch einfach mal Pause machen. Wäre sogar sehr gut so. Nur sehe ich die Gefahr dass du dir wieder sowas lieferst wenn du das was passiert ist auf die Seite wischt.

Für mich ist jeder Job, der mich täglich besser macht und niemand mir das sagen hat ein Job den ich liebe.  Möglicherweise gibt "diesen" noch gar nicht, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, darüber kann ich frühstenes in paar Monaten eine Aussage machen. Meine Opferhaltung ergibt sich weniger aus der Defensive heraus, sondern weil ich damit zum Ausdruck bringen möchte, dass das Studium eine coole Sache sein kann, aber nunmal nicht alles so cool ist. 

Es gibt kaum etwas besseres für mich als Kritik und provokante Fragen. Ich habe damit überhaupt kein Problem, bitte mehr und mehr davon. Ich gehe gerne so deep es geht. Falls ich einzelne Fragen falsch verstanden habe oder du auf etwas anderes hinaus wolltest, sag bitte bescheid.

Zitat

Du kannst natürlich jetzt auch einfach mal Pause machen. Wäre sogar sehr gut so. Nur sehe ich die Gefahr dass du dir wieder sowas lieferst wenn du das was passiert ist auf die Seite wischt.

Ich neige zu verbissener Disziplin, weil ich das Gefühl habe, mein Potential nicht auszuschöpfen. Weil ich in einer Generation aufgewachsen bin mit einer unendlichen Informationsflut, und wo das Herauspicken der richtigen Informationen ein Sprung durch einen brennenden Ring gleicht. In meinen Augen macht es aber einen Unterschied, an Dingen zu arbeiten, die einem auf den Tisch geklatscht worden sind (Uni in einigen Situationen) oder wenn man sich die Dinge aussucht. Ich kann zumindest jetzt garantieren, dass ich für Dinge, die ich nicht selbst bestimmt habe nicht mehr so aufopfern werde.

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Das klingt nach hohem Ross und pass auf, dass du nicht nach dem Studium wie ich und viele meiner Kommlitonen auf den harten Boden der Realtität aufschlagen. Falls das leistungsorientiert sich am Studium misst, dann muss ich dir sagen: Einmal im Berufsleben, interessiert es NIEMANDEN weder wo / was oder mit welchen Noten du studiert hast. Ich habe BA 1.7, MA 1.5 gemacht und mein Senior Projektmanager ist imselben Alter mit BA 2.7 und fetten geilen Urlaubserinnerungen aus dem Bachelor d.h. während ich in der Uni saß, hat er gesurft. Trotzdem steht er nun über mir und hat 3 Jahre mehr BE. Ich finde als Student lebt man in einer Art von "Blase", man glaubt, dass sich die harte Arbeit aus dem Studium 1:1 in der Realität ummünzt: Nein, sie tut es nicht. Man fängt i.d.R. als letzter in der Nahrungskette an und es interessiert wirklich NIEMANDEN was man vorher gemacht hat.

@TriiaZ

siehe o.g. Post. Das sollte überhaupt nicht abwertend gemeint sein. Jeder der schon im Beruf seit mehreren Jahren arbeitet, hat mehr für die Gesellschaft geleistet als ein Student. Das ist richtig. Das man eigentlich nur ein Pups ist nach dem Studium höre ich auch öfter. Damit sollte einfach eine Korrelation zwischen Freundeskreis und akademischer Status gemeint sein. Aber es ist nunmal nicht von der Hand zu weisen, dass Gleichgesinnte unter sich sind. Wenn ich gerne den ganzen Tag über Persönlichkeitsentwicklung und über Strategien im eCommerce rede, dann guckt mich der Mechatroniker nur blöd an. Versteht du was ich meine?

 

@tonystark

Zitat

 Sieh zu, dass du jetzt deine Batterien auflädst und für die Zukunft aus deinen Fehlern lernst, d. h. dir nicht wieder so viel zumutest bzw. rechtzeitig auf die Warnsignale  deines Körpers hörst und entsprechend etwas kürzer trittst. Ansonsten dürfte ein Gang zum Hausarzt für das Sicherheitsgefühl, dass alles i. O. ist erst mal ausreichend sein (du schriebst ja, dass du Termine bei allen möglichen Ärzten ausgemacht hättest). Sollte dieser der Meinung sein, dass es weitere fachärztliche Untersuchungen angezeigt sind, kann man dem immer noch nachgehen. Aber nur weil ein relativ unspezifisches Symptom laut irgendwelcher Internet-Seiten mit irgendwelchen Organ-Erkankungen zu tun haben könnte, muss man nicht gleich zum entsprechenden Facharzt rennen 😉

vielen Dank für die Tipps, ich denke es ist der Situation auch nicht angemessen sich jetzt psychologische Beratung zu unterziehen. Ich berichte was die Docs sagen.

 

@OrangUtan

alles was ich hier schreibe entspricht der Wahrheit und ich habe keine Interesse daran hier irgendwas vorzuspielen sondern bin hier weil ich ehrliche Kritik und Ratschläge erhoffe. Ich habe nichts davon etwas anders darzustellen. Es war aber auch nie die Rede davon, direkt nach dem Studium zu arbeiten, das war auch nie in meinem Interesse. Mein Semester fing im April an, zumindest fingen da die Vorlesungen an und "Regelstudienzeit" ist hier in der Umgebung zumindest kein Grund für eine Zulassung zum Masterstudium sondern lediglich die Note zählt. Rest ergänze ich später.

bearbeitet von SouuL

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Frag' doch vielleicht mal, wie das so ausschaut mit dem Stress später oder ein wenig dürftest ja auch schon mitbekommen haben... 

3000 netto cashen als Kfz-Meister schön mit 38-Stunden plus ein paar Überstunden extra, macht Laune. 

Geil nach Dubai gehen, wie diese Schrauber im Privatfernsehen, ist auch eine Möglichkeit. 

Scheiße in der Klotze schauen, naja, lasse die Leute doch. Das mache ich auch ab und an und ich bin ein schlauer Affe, so schlimm ist das nun auch nicht.

Definiere dich mal nicht darüber, was Du da für Bücher gelesen hast und alles weißt. Damit fällt man nur auf die Schnauze. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. 

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vor 48 Minuten, SouuL schrieb:

@TriiaZ

siehe o.g. Post. Das sollte überhaupt nicht abwertend gemeint sein. Jeder der schon im Beruf seit mehreren Jahren arbeitet, hat mehr für die Gesellschaft geleistet als ein Student. Das ist richtig. Das man eigentlich nur ein Pups ist nach dem Studium höre ich auch öfter. Damit sollte einfach eine Korrelation zwischen Freundeskreis und akademischer Status gemeint sein. Aber es ist nunmal nicht von der Hand zu weisen, dass Gleichgesinnte unter sich sind. Wenn ich gerne den ganzen Tag über Persönlichkeitsentwicklung und über Strategien im eCommerce rede, dann guckt mich der Mechatroniker nur blöd an. Versteht du was ich meine?

 

@tonystark

vielen Dank für die Tipps, ich denke es ist der Situation auch nicht angemessen sich jetzt psychologische Beratung zu unterziehen. Ich berichte was die Docs sagen.

 

@OrangUtan

alles was ich hier schreibe entspricht der Wahrheit und ich habe keine Interesse daran hier irgendwas vorzuspielen sondern bin hier weil ich ehrliche Kritik und Ratschläge erhoffe. Ich habe nichts davon etwas anders darzustellen. Es war aber auch nie die Rede davon, direkt nach dem Studium zu arbeiten, das war auch nie in meinem Interesse. Mein Semester fing im April an, zumindest fingen da die Vorlesungen an und "Regelstudienzeit" ist hier in der Umgebung zumindest kein Grund für eine Zulassung zum Masterstudium sondern lediglich die Note zählt. Rest ergänze ich später.

Auch wenn es eine bittere Pille ist - leider dachte ich im Studium ähnlich wie du. Vertrau mir, stehst du im Berufsleben und sei es auch irgendwo in einem "high-class" Beruf wie M&A, wirkst du merken, dasss es alles andere ist als "High Performance". Realität ist eher so, dass du meistens Power Points bastelst und diese vorträgst. Und selbst 54k p.a. ist am Ende nur knapp "über" 2300 EUR oder so.

Und Studiengang != IQ. Ein KFZ Mechatroniker könnte genauso gut seinen Teil zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen und "oh, wunder" ich kenne sogar Leute, die noch nie ein PUA Buch gelesen haben, es aber trotzdem mehr drauf haben, als viele "PUAler". 

Glaub mir, jetzt wo ich im Berufsleben stehe mit einem gut bezahlten Job => Karriere ist nur die Hälfte des Lebens. Glücklich sein, eine gute Partnerin, gute Freunde und schöne Urlaube ist 10000000000 mal mehr wert.

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@SouuL

Danke für das Posting, da warst du jetzt viel greifbarer in meiner Wahrnehmung.

Ich lese bei dir einen großen Wunsch raus nach "unabhängig sein, sich nichts sagen lassen müssen, sein eigener Herr sein, tun was man will, eigene Einteilung des Lebens..."

Frag dich mal ob du da nicht einem Mythos aufsitzt?

Wir Menschen leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, und schon seit den frühesten Stammesgruppen leben wir vor allem in einem steten Bedürfnisaustausch. Unsere ganze soziale Kompetenz, unsere Denkstruktur etc. ist im Endeffekt dazu verdrahtet und geschaffen miteinander zu agieren um gegenseitig unsere Bedürfnisse zu decken. Das beginnt ganz offensichtlich im Baby- und Kindesalter, hört aber nie wirklich auf.

Das is auch nix schlechtes.

Wenn ich deine Aussagen jetzt überspitze sagst du: Ich will der sein von dem alle was brauchen, aber der nix von niemand braucht. Das wäre nämlich die nötige Kondition für unrestriktierte Freiheit. Stimmig bis hierhin?

Wenn du dir jetzt jemand wie Elon Musk ansiehst. Sollte man meinen der hat alle Freiheiten. Hat er aber auch nicht. Er muss genauso darauf achten welche Sachen er auf Twitter postet. Er kann auch nicht einem nervigen Reporter mitten auf der Straße die Fresse polieren. Er muss sich mit Politikern rumschlagen die seine Projekte verändern, verbiegen, beschränken oder kassieren wollen.

Freiheit? Auf einer anderen Ebene zwar, aber trotzdem nicht wirklich.

Für deinen konkreten Fall: Sagen wir du machst jetzt ein Top-Studium, und erfindest ein Top-Produkt für irgendeine Industrie. Dann kannst dir ziemlich gut aussuchen wie du deine Firma führst etc. Aber: Was machst wenn dann dieser eine große Kunde kommt. Dieser eine welche der deinen Umsatz verdreifachen würde. Schickst den dann zum Mond wenn er Forderungen an dich stellt die dir nicht gleich schmecken?

Ich denke es gibt eine Lösung aus dem Dilemma raus. Aber bevor ich da weiterschreibe würde ich gerne deine Meinung zu diesen Inputs hören.

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@TriiaZ @OrangUtan

 

Das driftet total vorbei und ich sage euch gerne, dass das Ziel ein High Performer mit 75k im Monat nicht mein Ziel ist (da bleibt übrigens auch nicht mehr viel als 3500 übrig zwecks goldene Grenze der Versicherungsausgaben, Stichwort:Beitragsbemessungsgrenze).  Ich habe hier ein Consulting-Angebot vorliegen von einer Top20 Beratung. Ich weiß dass es dort viel schlimmer wird. Ich weiß dass es mir ans Zahnfleisch gehen wird. Deswegen habe ich diesen Plan auch gecancelt. Ich habe gesagt, dass mein Freundeskreis aus angehenden Akademikern besteht, ich habe aber in keinem Wort gesagt, dass ich hier ne 1A Karriere vorlegen möchte, um die Erwartungen meines Umfeldes gerecht zu werden, nen haufen Kohle zu scheffeln, aber am Ende des Tages dann in so ne depressive Phase reinrutsche weil ich nix mehr mache außer arbeiten. HELL NO! 

Zitat

Glaub mir, jetzt wo ich im Berufsleben stehe mit einem gut bezahlten Job => Karriere ist nur die Hälfte des Lebens. Glücklich sein, eine gute Partnerin, gute Freunde und schöne Urlaube ist 10000000000 mal mehr wert.

Ich stimme da zu 100%, das habe ich weiter oben auch angedeutet. Leider wird das hier alles missinterpretiert, das ich auf der Suche nach der Hochglanzkarriere bin. Das war nicht meine Intention. 

 

@Helmut

Zitat

Wenn ich deine Aussagen jetzt überspitze sagst du: Ich will der sein von dem alle was brauchen, aber der nix von niemand braucht. Das wäre nämlich die nötige Kondition für unrestriktierte Freiheit. Stimmig bis hierhin?

Ok, ich muss mich irgendwo total falsch ausgedrückt haben, dass das SO rübergekommen ist. Überhaupt nicht. Ich bin ein Mensch, ohne Freunde und Familie ist das alles überhaupt nichts wert. Carl Gustav Jung schreibt: Der Mensch ist ein Werden. Es ist das einzige Lebewesen das sich Selbst als ein Selbst entwirft. Mein Ziel ist es meinen Lebensentwurf fertigzustellen - je mehr ich davon eher schaffe, desto glücklicher macht es mich. Je besser ICH werde, desto besser kann ich anderen helfen. Ich bin auf meinem Weg aber ständig auf Menschen angewiesen, die mich unterstützen. Nicht immer, aber oft. Ich weiß, dass ich die meisten Dinge auch allein schaffen kann, aber im Team schaffe ich sie viel schneller und besser. Was habe ich davon, wenn ich Erfolg habe, aber niemanden, mit dem ich ihn feiern kann? Das ist der Ursprungsgedanke des Kollektivs, dass wir das gemeinscham schaffen und am Ende gemeinsam auf dem Boot sitzen und darauf den Pina Colada anstoßen. Die Aussage die ich meinte in diesem Kontext ist die, dass ich im Berufsleben mein Herr sein möchte. Das ich selber bestimmen kann, wann ich was mache und wer was machen muss. Das ist mein Antrieb, nicht dass ich der Unantastbare bin. Sollte ein schwieriger Kunde kommen, dann werden auch seine Wünsche erfüllt, unabhängig wie skurill sie erscheinen. Dann kümmert sich nunmal das ganze Team drum-, so salopp gesagt.

 

 

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