Aus LDR mach LTR - Brauche Input

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Ich: 38
Sie: 33
Monogom
Dauer: 1 Jahr
Sex: fast täglich - je nach Tagesform
Problem: Gibt keins bzw. nur in meinem Kopf


Hallo Forum,

ich führe nun seit gut einem Jahr eine Fernbeziehung (500km). Zeitlich und finanziell ist es für mich kein Thema jede Woche von Do-So zu pendeln.

Meine Freundin musste jetzt aus gesundheitlichen Gründen ihren Job kündigen.
Da uns beiden diese Art der Beziehung zunehmend etwas auf die Nerven ging bzw. es kein Dauerzustand sein soll, doch belastend wurde und sie jetzt sowieso auf Jobsuche ist, ergibt sich eben nun die Gelegenheit daran etwas zu ändern. Ich bin selbständig, verdiene mit wenig Arbeit sehr gutes Geld, habe einige Angestellte, ich kann hier also nicht weg. Sie will sich nun bei mir einen Job suchen und zu mir in meine Männerhöhle ziehen.

Sie ist jetzt seit 8 Wochen krank geschrieben und parallel auf Jobsuche. Diese 8 Wochen hat sie fast nur bei mir verbracht. Nach anfänglichen Reibereien, es gab zwei heftige Streits die wir beilegen konnten, hat sich das sehr gut eingespielt und ich würde mich freuen wenn das so klappen würde.

Sie ist recht gut in meinen Freundeskreis integriert, ist selbstbewusst und selbständig. Es wird für Sie kein größeres Problem darstellen über den neuen Job auch eigene Bekannte/Freunde zu gewinnen.

Ich bin seit dem "Zukunftsgespräch" (ca. 1 Woche her) regelrecht aufgeblüht was meine Motivation in der Arbeit angeht, ich bin im allg. viel entspannter geworden. 
Stehe quasi, auch wenn das noch lange nicht umgesetzte ist, weniger unter Druck meinen Freundeskreis, Familie, Arbeit und die Pendelei unter einen Hut zu bringen.
Fühlt sich gut an.

Aber, ja da ist es.
Irgendwie gefällt es mir auch alleine ganz gut bzw. habe ich Angst (ist das falsche Wort) durch die dauerhafte Nähe in diesen Beziehungstrott zu fallen.
Ich komme halt ganz gerne nach hause und mache nichts. Mache mir keine Gedanken über eine Abendbeschäftigung oder gehe spontan in die Kneipe was essen/trinken. (Da ist sie bis jetzt immer wunderbar mitgezogen, sie ist auch nicht so die Stubenhockerin).

Auch wenn sie es in keinster Weise einfordert, habe ich immer das Gefühl etwas mit ihr machen zu müssen. Klar macht man auch Dinge als Paar, will man ja auch machen. Mir fehlt seit dem nur irgendwie die Gelassenheit nach der Arbeit nach hause zu kommen, die Hose auszuziehen, mich aufs Sofa zu pflanzen und mit niemanden reden zu müssen. Auf einmal ist da jemand. Gestern waren wir was essen, spazieren und haben dann 2 Stunden zu hause auf dem Sofa gequatscht. War wunderbar! Total zwanglos, toll! So wie fast jeder Tag.

Ich weiß nicht wie ich das Gefühl genau beschreiben soll, ich habe halt keine Lust auf eine Netflix Beziehung.
Ja, das triffts wohl ganz gut. Ich habe keine Lust in ein paar Monaten 4 Abende die Woche auf dem Sofa Netflix zu schauen.
Okay, da ist wieder Winter aber trotzdem.

Ich reflektiere seit dem Gespräch ziemlich oft woran das genau liegt. Ich denke sie merkt das auch.
Ist es die Verantwortung die ich indirekt übernehme wenn sie sich hier einen Job sucht und es dann doch nicht funktioniert.
Ist es weil ich nicht mehr im Schlaf furzen kann bis ich davon aufwache.
Ist es weil ich Angst habe das sie hier doch nicht soviel Anschluss findet und dann quasi zu einer dieser hobbylosen Couchpotatos wird und ihr Lebensglück von mir abhängig macht.

Sonstige "Einschränkungen" die durch einen Nahbeziehung auf mich zukommen kann ich ausschließen.
Also z. B. Sonntag den ganzen Tag mit Kumpels im Biergarten sitzen oder so Männerzeug eben.
Das war bisher nie ein Problem.

Im Zuge des Umzuges würde ich mir hier bei mir auch eine neue Wohnung suchen (müssen?).
Sie meinte da ich hier mit meiner Ex gewohnt habe hat sie ein komischen Gefühl. Ist irgendwie nachvollziehbar.
Die Wohnung ist für ein Pärchen auch relativ ungeeignet, von daher ist das okay für mich wenn die neue Wohnung vergleichbar ist.
Da richtige ich mir dann definitiv ein Herrenzimmer ein.

Das ist jetzt recht viel Text geworden, ich hatte gehofft alleine durch das Tippen etwas klarer zu sehen aber nun muss ich es doch posten.

Hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Denkanstöße für mich?
Wie weit kann ich solche "Zweifel/Ängste" ihr gegenüber kommunizieren ohne sie massiv zu verunsichern?
Ich denke ein zurück zur LDR gibt es nicht mehr, dafür haben wir uns jetzt zu lange am Stück gesehen.

Der Scheiß wirkt sich inzwischen schon auf meine Libido aus.
Danke fürs zuhören.

MfG

bearbeitet von Hamsterbacke

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Gast Forbiddengirl

Es ist ein ziemlich schlechter Zeitpunkt, um zusammenzuziehen mMn. Sie ist nicht gesettled, Du übernimmst die volle Verantwortung für einen erwachsenen Menschen Plus größere Wohnung, höhere Ausgaben usw. Ich würde es anders angehen. Zuerst abwarten, dass sie einen Job gefunden hat und sie dabei möglichst unterstützen - wichtig. Und sobald das geregelt ist dann eine neue gemeinsame Wohnung suchen. 

Die neue Wohnung ist aber schon richtig. Beide sollten es aussuchen und sich zuhause fühlen, ohne das Ex irgendwo mitschwingt usw. Kompletter Neustart. 

vor 5 Stunden, Hamsterbacke schrieb:

Ich denke ein zurück zur LDR gibt es nicht mehr, dafür haben wir uns jetzt zu lange am Stück gesehen.

Das ist Quatsch. Es geht immer bzw gibt auch Zwischenlösungen, dass Ihr pendelt.

Das ist auch in ihrem Interesse, eine stabile Grundlage mit Job und eigenem Auskommen zu haben. Sie macht sich ja auch von Dir abhängig, wenn sie keinen Job hat und nicht verheiratet ist. Wenn sie gesundheitlich noch in die Depression reinrutscht, wird ihr und Dir auch noch schlechter gehen. Das wollt Ihr Beide nicht. Eine glückliche Frau ist für eine schöne Beziehung schon eine halbe Miete.

Man muss natürlich zu Entscheidungen stehen, aber je schneller man einen falschen Kurs erkennt, umso schneller kann dieser korrigiert werden. Du musst überlegen, ob es zu früh ist oder aber durchziehen und nicht vom Kurs abweichen. 

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vor 5 Stunden, Hamsterbacke schrieb:

Sie will sich nun bei mir einen Job suchen und zu mir in meine Männerhöhle ziehen.

Don‘t do this. Es knallt dir um die Ohren. Du wirst sie unterbewusst als Eindringling wahrnehmen und tust es ja zum Teil schon jetzt. Du schiebst Panik. 

Bevor sie keinen Job hat, würde ich persönlich nicht mit ihr zusammenziehen. Der Job ist die benötigte Grundlage.  

 

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"Hey kennst du das wenn man nach Hause kommt und Bock hat mal 3 h mit gar keinem zu reden und einfach zu gammeln?"

- "hihi ja klar" 

"Was hältst du davon: Wenn einem von uns genau danach ist, sagt der einfach [kartoffel] und macht das und der andere weiß, dass es nichts mit ihm zu tun hat und man gerade nur kurz Ruhe braucht?" 

- "ok klingt gut"

Würde in diese Richtung denken. Ansonsten kann ich deine Bedenken verstehen, aber Vieles wird sich ja erst zeigen ob das so kommt. Wichtig wäre für mich die Frage, ob ihr auf einem guten Level kommunizieren könnt, falls Probleme auftreten. 

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Danke für das Feedback!

@Forbiddengirl @JaWe
Also ich/wir rennen jetzt nicht sofort los und suchen uns ne gemeinsame Wohnung. Von mir abhängig zu sein will sie unter keinen Umständen, sie stört es ja schon das ich im Moment öfter mal den Einkauf oder die Kneipenzeche zahlen will. Wir sondieren einfach mal den Wohnungsmarkt und reden darüber.

Wir haben eher darüber gesprochen wohin sich unsere Beziehung entwickeln soll. Sie muss ja auch wissen in welcher Ecke Deutschlands sie sich verstärkt bewerben soll. Ohne Job keine Wohnung, da hast Du vollkommen recht und so haben wir das auch besprochen.

Ich unterstütze sie natürlich so gut es geht und biete ihr regelmäßig meine Hilfe an.

Sie hat eine beginnende Raucherlunge weil sie 3 Jahre lang in einer Raucherkneipe gearbeitet hat, als Nichtraucher.
Bei einer Depression oder ähnlichem würde ich solche "Pläne" nicht ins Auge fassen, hatte mal ne depressive Freundin, das mach ich nie wieder mit.

@Pornobarbie
Wir haben uns gestern nochmal ganz entspannt über diesen Schritt unterhalten, ich habe ihr da auch meine "Bedenken" geschildert.
Sie hat im Grunde nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass das doch selbstverständlich ist. Sie ist ja jetzt seit einiger Zeit hier und hat gesehen wie mein Alltag so aussieht.

Sie hat sich jetzt auch schon 3x mal mit einem anderen weiblichen Wesen getroffen und Dinge unternommen.
Finde ich spitze! Sie ist nach diesen paar Wochen schon mehr integriert als die Freundin eines Freundes und die wohnen beide seit Jahren hier.

Ich glaube ich höre da einfach nur das Gras wachsen.

Vielen Dank und ein schönes sonniges Wochenende!

MfG

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