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Hallo,

nach meinem Studium bin ich Berufsanfänger in einem großen Unternehmen. Wahrscheinlich geht es mir wie vielen von euch, die in einer vergleichbaren Situation sind: Das ganze Arbeitsumfeld, die Geschwindigkeit, der Stress überfordern einen zu Beginn ganz schön, bis man einmal reingekommen ist. Ich bin momentan noch unzufrieden mit meinem Management dieser Situation. Deswegen will ich von denen lernen, die es schon besser können. Ich habe auch das Glück, wie auch schon bei vorherigen Arbeitserfahrungen, gute Chefs zu haben, von denen man eine Menge lernen kann. Das hat mich auf die Idee gebracht, dass hier jeder mal seine Erfahrungen beisteuern könnte, was er von seinen - guten - Führungskräften bzw. Chefs gelernt hat für die eigene Karriere bzw. für das eigene Leben. Also von Leuten, die es schon zu etwas gebracht haben, die auf ihrem Gebiet richtig gut sind - was habt ihr euch von denen abgeschaut bzw. von denen gelernt? 

Ich mache mal den Anfang:

- Arbeitseinstellung und Motivation: die meisten richtig guten Führungskräfte, die ich kennen gelernt hab, waren irgendwie immer sog. intrinsisch motiviert, also hatte irgendeine größere Idee, hinter der sie standen, die sie verfolgt haben, waren nie durch äußere Faktoren zu beeinflussen (Status, Geld, Ansehen usw.)

- Gutes Fachwissen, weil auch privates Interesse dahinter steckt - also man merkt, dass er sich auch privat mit seinem Fachgebiet richtig gern beschäftigt, viel darüber liest etc. Nur hierzu eine Frage an euch: Ich habe mal gelesen, wenn man privat dasselbe macht wie beruflich (z. B. viel zum gleichen Thema zu lesen), dass man dann eher burn-out gefährdet ist? Also was ist besser: privat sich auch mit den Themen beschäftigen, die einen interessieren, oder es lassen, um ein Burn-out zu vermeiden?

- Dann noch ein Punkt, zu dem mich  eure Meinung interessieren würde:

Ruhe: m. E. ein ganz wichtiger Aspekt. Mein Chef im Moment z. B. ist immer (!), also auch in Stresssituationen für ihn, die Ruhe selbst. Er ist schon recht alt, weshalb er - glaube ich - einfach eine Menge Erfahrungen gemacht hat, von denen er zehrt. Er wirkt immer so, als wisse er, dass egal wie stressig eine Situation wirkt, erst mal nichts "so heiß gegessen wie gekocht wird". Hierzu würde ich auch mal gerne eure Meinung hören: Ich glaube, das ist halt eine Einstellung, die man wirklich erst mit Alter und Erfahrung irgendwie bekommen kann, oder? Mein jetziger Chef und auch einige, die ich davor, z. B. in Praktika usw. kennengelernt habe, wirken immer so, als kommen sie gerade frisch aus dem Urlaub, also auch gedanklich immer sehr klar und frisch, was natürlich richtig viel Potential für Kreativität usw. hat. Während ich die Erfahrung gemacht habe, dass wenn man gestresst/unter Druck ist, man auch nicht klar und kreativ denken kann. Wenn man aber als Anfänger sich so ähnlich wie die gerade beschriebenen Chefs verhalten würde, dann wirkt man glaube ich eher so, als ob man den Ernst der Lage nicht erkennt/ihn unterschätzt, oder? Weil man ja gar nicht diese Erfahrungen haben kann wie ein alter Chef, der schon viel durchgemacht hat. Also ist man als Anfänger da irgendwie auf eine bestimmte Rolle (gestresst, nicht so relaxt) fixiert, oder?

Zu dem gerade erwähnten Punkt noch eine Beobachtung, die ich gemacht habe: Irgendwie wirken bei uns die, die es noch nicht so hoch geschafft haben bzw. aufgrund ihres Berufs ohnehin wohl nicht dahinkommen werden (z. B. Sekretärin) immer unendlich viel gestresster, nehmen sich viel mehr zu Herzen, finden alles immer gleich total schlimm und problematisch, selbst das kleinste Hindernis schon. Meine Frage hierzu an euch: Hindert diese Einstellung diese Personen daran, richtig Erfolg zu haben und aufzusteigen (also limiting belief in Bezug auf "Probleme", kein positives Denken usw.)? Oder kann man sich in bestimmten beruflichen Positionen - die eben noch keine Führungsposition/Chefposition sind - schlicht nicht leisten, immer cool und relaxt zu wirken? 

 

Bin gespannt, was ihr noch beizusteuern habt und was ihr zu den Themen, die ich oben angesprochen habe, so sagt. Vielleicht können wir zusammen eine gute Liste aufstellen mit Punkten, die wir von den Besten lernen können, um irgendwann auch dazuzugehören!

Viele Grüße!

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Darf man fragen, was Du in etwa machst? 

 

Ich kenn's so: 

In der Informatik (jetzt mal nicht so genau nehmen und ruhig kreativ im weitesten Sinne an alles, was Soft- und Hardware, EDV, Netzwerke, Internet etc. pp. betrifft denken) muss teilweise einfach etwas fertig gestellt oder ein Problem schnellstens gelöst werden. Da brennt die Hütte zu gegebener Zeit mal. Da ist ab und an ordentlich Stimmung. Ob nun kleine Agentur oder Weltkonzern. Je nachdem, ob da viele geniale "Leistungsträger" arbeiten, oder halt maximal der Durchschnitt, läuft es oft mal phasenweise unrund oder ist das Dauerzustand. Das lässt sich nicht komplett vermeiden. [Gut, eine Allerweltweisheit.]

Selbst in wirklich namhaften und großen Unternehmen, die alle hier kennen, sind oftmals Männer und vereinzelt Frauen am Start, die so ziemlich machen können, was sie wollen. Hauptsache das läuft. Cyber risk und so, verstehen vielleicht drei Leute überhaupt was von selbst in absoluten Weltkonzernen und bei Weltmarktführern; Kosten, ja nicht zu hoch wäre gut; Investition, ja, ist das denn wichtig. Das lässt sich so fortführen.

Das ist da nicht so wie im Rechnungswesen oder Controlling, wo praktisch jeder irgendetwas mit "Wirtschaft" studiert hat und abschätzen kann, was andere machen. 

Oftmals hat doch keiner im Vorstand, dem Aufsichtsrat, der Geschäfsführung und von den Leuten, die denen direkt zuarbeiten, überhaupt eine Ahnung, was die "Computerleute" machen. Das ist wirklich verblüffend und kann man sich kaum vorstellen, was man da alles an Geschichten von Leuten hört und im Internet nachlesen kann in Bereichen, wo die sich sicher fühlen.  

 

In den anderen MINT-Bereichen stimmt die interne und externe Kommunikation teilweise überhaupt nicht. Mir fallen spontan 10 Beispiele ein, wo in einer Größenordnung, die der Wahnsinn ist, Bestellungen total für den Arsch getätigt wurden, einfach weil Heini A Tantchen B nicht angerufen hat und von falschen Maßen ausgegangen ist. So viel Geld verpufft einfach. Das verstehen meine Opa und Oma nie im Leben. [Absicht, Bilanzmanipulation etc. pp. anderes Thema.]

 

In vielen Dienstleistungsbereichen "müssen" einfach unzählige Seiten zu festgelegter Zeit abgeliefert werden. 

 

In der Rechts- und Steuerberatung ist man ein großer Affe auf Borneo und Sumatra, wenn man

a) fachlich der Checker ist und einen groooooßen Überblick hat, wozu der eine 5 Jahre und der andere 25 Jahre bräuchte, aber das will ja auch nicht jeder überhaupt erreichen - Verkehrsunfall von Onkel Rainer mit Rechtsschutzversicherung ist ja auch nett, wenn man davon eine ordentliche Anzahl im Jahr aufm Tisch hat, was halt das Problem darstellt, mal davon abgesehen, dass es auch noch genug andere geile Jobs für Juristen und Steuerheinis gibt;

b) 4 Stunden Schlaf und 4 Gläser Rotwein über Jahre gut verträgt (wenig Schlaf ist Pflicht, Saufen eine gute Option und Idee in Hinblick auf Kohle), sich nicht erwischen lässt mit Schnupfmittelchen und das mit den Tabletten nicht übertreibt bzw. sich das zu sehr negativ auswirkt auf die Performance und man kacke ausschaut [das ist nicht überall ein Thema, aber das gibt es halt auch, in der Schweiz wird so viel PissKokswasser durch die Kanalisation geschleust - unglaublich];

c) voll geil mit anderen erfolgreichen Männern kann,  und obligatorisch erwähnt (Nee, kein Sozialdepp sein) den paar Frauen, die es in höhere Etagen geschafft haben, auf einer persönlichen und fachlichen [da gibt es viele unterschiedliche Typen, vom Golfplatzchiller, der einfach nur noch den Kopf hinhalten muss und seine zwei besten Buddys machen lässt, die ihm nicht die Umsätze madig machen wollen, der verkopfte Vollfreak, der irgendwie kein Leben hat außer dem BGB, HGB plus Standards und nachts davon träumt Schönfelder zu heißen, dem Notar, der auf die Yacht eingeladen wird Dienstag, nein, nicht Freitag oder Donnerstag, Nachmittag um 14 Uhr und die Hinfahrt knallhart als zweistündige Arbeitszeit abrechnet für den Mandanten zuvor, hehe tolle Betriebskosten sind das, ach, langes Thema, Standard ist es aber wirklich nur so grob und so, wie man es als Einmannplayer niemals machen kann, eben so, dass die Kammer nicht jammert, abrechnet];

d) sechs bis sieben Junganwälte u30, Mitte 30, die ganze Arbeit halt machen für und unter einem und telefonisch nur noch eben eingewiesen werden müssen, ein bis zwei, die bewusst nicht der größte Affe im Käfig werden wollen und nicht von der einen Kanzlei zur anderen hüpfen (Standard für die Jungs und Mädels, so verschieben sich die Umsätze zwischen den Läden ab und an mal teils signifikant und jeder wechselt lieber als gekickt zu werden!!!!) wegen der Verantwortung und dem Stress, dass noch mehr auf die Umsätze geschaut wird; 

und

e) größste Böcke hat sich mit den anderen tollen "Partnern" zu messen. Plingpling gibt es jeden Mittwoch um 12 Uhr die aktullen Umsätze. 

Gibt die 100.000, 250.000, 500.000 und dann irgendwann halt auch Millionenliga. 

So viele deklarierbare Stunden, die man für beispielsweise für 3,5 Millionen braucht, was bei einem Notar in der Topoberliga die Absprache zwischen den Partnern sein kann in Deutschland [unterscheidet sich je nach Markt und Standort alles weltweit sehr], lassen sich halt nicht immer gut erklären. Das weiß jeder, aber was soll's. Wer nicht sparen muss, gibt in der Branche auch mal jemandem. Geben und Nehmen checken die Oberaffen schon sehr gut und fühlen sich dann teils noch sozialistisch.  

[Dürfte grammatikalisch Blabla halbwegs korrekt sein, habe es schnell runtergetippt und lauschte dabei den fachkundigen Kommentaren in der ARD über irgendein Länderspiel, ach passt schon]

 

Ich bin gespannt, was hier sonst nocht gepostet wird. 

bearbeitet von OrangUtan

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