Kollegin vom Chef gemobbt - was tun?

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Hey Leute,

heute mal ein ernstes Thema: Mobbing durch den Chef.

Eine Kollegin von mir, mit der ich mich auch privat gut verstehe, wird vom Chef seit Wochen gemobbt.

Seit dem der Typ diesen Posten besetzt, ist das komplette Betriebsklima absolut vergiftet und von Angst geprägt, traurig, dass so machtgeile Soziopathen es so weit bringen. Er hat leider genug Flying-Monkeys, die er als Spielfiguren einsetzt, die gar nicht mitkriegen, dass sie nur Marionetten sind und er grinst sadistisch im Hintergrund, während andere die Drecksarbeit für ihn erledigen. Und bevor jetzt wieder alle schreien: "Er hat keine Diagnose!" gebe ich zu bedenken, dass die Zahl diagnostizierter Narzissten im Vergleich zu einer anderen hier im Forum sehr bekannten PS statistisch höchstwahrscheinlich verschwindend gering ist.

Ich hatte letztes Jahr, kurz nach seiner Einstellung, auch schon meinen Spaß mit dem Typen, nach dem ich ihm unwillentlich auf den Zahn gefühlt habe und bin wohl einer der wenigen, vor denen er sein wahres Gesicht nicht verbergen kann, zumindest noch. Ist auch scheißegal, was er sonst noch ist, auf jeden Fall ist er ein Bully und dafür gibt es kein Pardon. Nur wenige können hinter die Fassade kucken und noch weniger haben die Eier, sich zu wehren. Ich konnte mit Hilfe des Betriebsrates und einem Hinweis auf die Möglichkeit einer Klage wegen Verleumdung, die Kampagne gegen meine Person stoppen. Er hat dann wohl kapiert, dass ich mich als langjähriger Mitarbeiter gegen ihn, als Neuzugang, sehr wohl zu Wehr zu setzen weiß. Dann hat er sich die nächsten Opfer gesucht, besagte Kollegin ist auch nicht die einzige Person, der er Schaden zufügen will. Sie ist auf den Job angewiesen, allein erziehend und auch schon ein paar Jahre im Unternehmen (unbefristet). 

Nun zu meinen Fragen:

Welche Möglichkeiten hat sie, sich gegen das bullying zur Wehr zu setzen?

Bitte keine Empfehlungen, einfach die Einrichtung zu wechseln, das wäre nämlich ganz im Sinne des Chef´s, sie rauszuekeln. 

Es geht eher darum, ihm Grenzen aufzuzeigen und seine weiße Weste, die in alten Einrichtungen auch schon ein paar Flecken bekommen hat, weiter zu verunreinigen.

Der BR ist informiert, weiß um die "neue Führungskultur" und hat die Empfehlung ausgesprochen, ein Mobbing-Tagebuch zu führen, das macht sie auch schon seit Wochen, und eine Mobbing-Anzeige zu stellen.

Das Ding ist, der Typ ist selbstverständlich schlüpfrig wie eine Schlange, die in Gleitgel badet und dementsprechend vorbereitet. 

Also vielleicht hat jemand ernst gemeinte Tipps, wie sich die Sache, ohne AG-Wechsel lösen lässt?

Gleich einen Anwalt kontaktieren?

Thanks! 

     

bearbeitet von Polysix
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Gast El Rapero

Gibts nicht viel. Es ist gut, dass das nun dokumentiert wird und du Es schon beim Betriebsrat gemeldet hast. Mach da notfalls immer wieder mal Druck und frag was jetzt ist und lasst Ihm irgendwann einfach Briefe von eurem Anwalt ins Haus regnen. Dann könnt Ihr immernoch sehen, aber viel mehr könnt Ihr dann eben leider nicht machen, wenn das Alles nicht fruchtet. Außer eben den Betrieb wechseln oder Ihm aufs Maul geben und sowieso aus dem Betrieb fliegen ^^

Daher einfach dabei bleiben, alles dokumentieren, dem Betriebsrat notfalls auf den Sack gehen und sonst eben den gerichtlichen Weg gehen. Wenn solche Leute merken, dass Sie dabei sind, Alles zu verlieren, kommen Sie manchmal zur Vernunft, bzw. werden wenigstens entlassen, falls nicht.

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vor 1 Stunde, The Fire Rises schrieb:

Könnte sie ein Mikrofon an ihrer Kleidung/Tasche/whatever anbringen und zumindest die (verbalen) Mobbingausfälle dokumentieren?

Um dann was zu tun? Illegal aufgenommene Audioaufnahmen unterliegen dem Beweisverwertungsverbot und dürfen vor Gericht nicht verwendet werden (außer es handelt sich um eine Notwehrähnliche Situation wie Diskriminierung, Beleidigung, Bedrohung oder Nötigung). Mobbing fällt da nciht drunter. Außerdem macht sie sich mit der heimlichen Aufnahme selbst strafbar. Insofern würde sie sich ins eigene Knie schießen, wenn sie das aufnimmt und präsentiert oder beim Aufnehmen erwischt wird. Dann kann es eine Unterlassungsklage bis hin zur fristlosen Kündigung geben. Da würde ich also vorsichtig sein.

Ein Beispiel dazu siehe hier: https://www.wbs-law.de/arbeitsrecht/heimliche-aufnahme-von-gesprach-kann-fristlose-kundigung-zur-folge-haben-38128/

Ich würde also eher dazu raten mich in dem rechtlichen Rahmen zu bewegen und dort alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die leider nicht so viele sind. Immerhin habt ihr schon den Betriebsrat eingeschaltet.

bearbeitet von XOR2

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Gast botte

Über die PerSonalabteilung spielen. Dort vertrauliches Gespräch suchen und andeuten, dass es hier ein Mobbing-Thema gibt. Betriebsrat ist oft zu unpersönlich; ein Personaler, der nichts tut, setzt sich iwann selbst ins Unrecht. Daher ruhig mit dessen Befindlichkeit arbeiten.

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Danke für die Tipps erstmal, geh ich drauf ein, wenn ich Zeit hab. 

Es wurde ein Termin beim BR vereinbart. Halte euch auf dem Laufenden, wenn sich was tut...

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Zitat

Welche Möglichkeiten hat sie, sich gegen das bullying zur Wehr zu setzen?

Wieso kann sie sich nicht auf der gleichen Art behilflich sein wie Du dir? Und ferner: Gibst Du ihr offene Unterstützung, wenn Du von dem "Mobbing" ihr gegenüber mitbekommst? Wie ist die Unternehmensstruktur, hat dieser Chef selbst noch einen Vorgesetzten vor Ort?

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Am 20.6.2018 um 00:09 , XOR2 schrieb:

Um dann was zu tun? Illegal aufgenommene Audioaufnahmen unterliegen dem Beweisverwertungsverbot und dürfen vor Gericht nicht verwendet werden (außer es handelt sich um eine Notwehrähnliche Situation wie Diskriminierung, Beleidigung, Bedrohung oder Nötigung). Mobbing fällt da nciht drunter. Außerdem macht sie sich mit der heimlichen Aufnahme selbst strafbar. Insofern würde sie sich ins eigene Knie schießen, wenn sie das aufnimmt und präsentiert oder beim Aufnehmen erwischt wird. Dann kann es eine Unterlassungsklage bis hin zur fristlosen Kündigung geben. Da würde ich also vorsichtig sein.

Ein Beispiel dazu siehe hier: https://www.wbs-law.de/arbeitsrecht/heimliche-aufnahme-von-gesprach-kann-fristlose-kundigung-zur-folge-haben-38128/

Ich würde also eher dazu raten mich in dem rechtlichen Rahmen zu bewegen und dort alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die leider nicht so viele sind. Immerhin habt ihr schon den Betriebsrat eingeschaltet.

Ach? Bei Beleidigung wäre das erlaubt? Das ist für mich relevant, daher frage ich.

Gruß, SF

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vor 9 Stunden, speedfreek schrieb:

Ach? Bei Beleidigung wäre das erlaubt? Das ist für mich relevant, daher frage ich.

Gruß, SF

Ich habe keine Ahnung, aber es steht so auf dieser Website:

Zitat

Demzufolge ist die Antwort einfach: Wird man von demjenigen, mit dem man das Gespräch aufnimmt diskriminiert, beleidigt, bedroht oder genötigt, ist die Aufnahme im Regelfall verwertbar.

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/gespraechsmitschnitte-als-beweismittel-ungeeignet_057458.html

Wie seriös das ist, weiß ich nicht. Ist aber ein guter Anhaltspunkt, um da weiter zu suchen oder sich zu beraten zu lassen, wenn man sich in einer ähnlichen Situation befindet.

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