Züchtigung in der Kindheit, welche Auswirkungen?

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Was spräche gegen eine psychotherapeutische Behandlung durch einen geeigneten Psychiater oder Psychologen? 

Bei einem Erstgesprächen fallen meist Symptome und emotionale Lasten ab, die einem vielleicht vorher gar nicht bewusst waren. War selbst aufgrund diversen Gründen (siehe oben) bei einer Psychiaterin, die mir die Perspektive auf meinen Lebensinhalt erweiterte, sodass ich zB nicht mehr so stark den Drang verspüre, absolut alles im Leben richtig zu machen (stolz der Eltern zu erfüllen, dem Druck nachgeben usw.) 

bearbeitet von pMaximus
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vor 23 Minuten, Helmut schrieb:

Lebens- und Sozialberatung ;-)

Du meinst also Supervisor weil die eine andere Zulassung haben als eure freigewerblichen Lifecoaches?

Heilpraktiker PT wär auch eine Möglichkeit oder? 

Also, ist nur meine Erfahrung - aber von dem knappn Dutzend Heilpraktiker die ich kenne, würd ich durchgehend die Finger lassen.

Mit Ausnahme von einem. Der ist studierter Pädagoge, promovierter Psychologe, Leiter von zwei Beratungsunternehmen, einer Klink, hat ein halbes Dutzend therapeutische Ausbildungen - und ist selbst noch als Berater tätig. Der hat den Heilpraktiker gemacht, um sich rechtlich abzusichern. Weil er keine Zeit mehr frei hat, für den psychologischen Psychotherapeuten - und in seinen Beratungen immer wieder an der Grenze zur Therapie kratzt. So Leute gibts auch. Und die sind meist auch gut.

Bei den Lebens-und Sozialberatungen freier Träger hat es inzwischen auch meist durchgehend sehr gute Leute. Zwar mit Ausnahmen -gibt auch da ziemliche Katastrophen- aber im Allgemeinen sind die Standards hoch. Durch die Qualitätssicherung der Träger. Also hier in Deutschland. Ich glaub, bei euch in Österreich ist es wieder etwas anders.

Supervisoren brauchen hier bei uns auch keine Zulassung, wie Herzchen schon schreibt. Darum der Tip, einen mit Approbation zu suchen. Also einen, der den psychologischen Psychotherapeuten hat. Der wird nicht so viel teuer sein, als ein Coach - aber die Chancen sind höher, das er mehr auf dem Kasten hat.

 

@Herzdamevon den Begrifflichkeiten her ist das so. Hilft aber nicht unbedingt bei der Suche nach nem passenden Fachmann. Coaches die systemisches Lehrbuch-Coaching hinbekommen, findeste schnell. Solche Ausbildungen hab ich auch ein paar. Und Therapeutische dazu. Ich würde mir aber wie ein komplettes Arschloch vorkommen, wenn ich mich Coach nennen und Leuten für Kohle einen vom Pferd erzählen würde. Einerseits weil das nix für mich ist - und andererseits weil meine Ausbildung dafür bei weitem nicht ausreicht, und es mir nicht zuletzt vor allem an Erfahrung und absichernden Strukturen fehlt.

Darum:

Wenn mein Thema ist, dass ich jedes Jahr meine Steuererklärung zu spät abgebe. Oder nur die Woche nach Neujahr ins Fittnesstudio gehe. Dann kann ich damit bei nem Coach aufschlagen. Ist dann wunderbar. Und wenn der noch ein paar schlaue Tips darüber hinaus hat - um so besser. Wenns aber um ne gewaltgeprägte Kindheit geht - dann sollte ein Coach da nix dran rumschrauben. Da brauchs jemanden, der sich auf einen breiteren Background stützen kann.

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vor 40 Minuten, Aldous schrieb:

Wenns aber um ne gewaltgeprägte Kindheit geht - dann sollte ein Coach da nix dran rumschrauben. Da brauchs jemanden, der sich auf einen breiteren Background stützen kann.

Sehe ich halt differenzierter.

Als Psychologin: "Gewaltgeprägte Kindheit" sagt erstmal gar nix aus. Da kann der heutige Einfluss von "gar nicht" bis "Hochtraumatisiert und ohne Unterstützung nicht lebensfähig" reichen. Und natürlich braucht letzterer ne Therapie. Wer aber grunsätzlich im Leben klarkommt, der kann auch problemlos zu nem Coach gehen. In ner Anständigen Coaching-Ausbildung lernt man nicht umsonst ausführlich Psychopathologie (= wann muss ich zum Therapeuten schicken und darf da selbst nicht dran) und den Umgang mit geringgradigen Traumata (an die kann man nämlich durchaus ran, wenn man weiß wie und unter welchen Voraussetzungen). 

Aber @Aldous, was ich absolut nicht verstehe: Ja, wenn ich ganz ganz sicher bin, dann suche ich mir nen Psychotherapeuten. Keine Frage. Aber dann gibt es KEINEN GRUND, den als Coach zu beauftragen. Dann mache ich direkt eine Psychotherapie. Das muss ich dann nämlich nicht selbst bezahlen (übernnimmt die KK) und bietet mir auch gleich eine längere Prozessbegleitung. Denn wir erinnern uns: Therapie mindestens 10 Stunden, eher viel, viel mehr - Coaching 2-3 Stunden bei mittleren Anliegen, selbst bei komplexeren Anliegen sind 10 Stunden die absolute Ausnahme.

Und natürlich kann der interessierte Mensch auch bei Coaches auf anerkannte Zertifizierungen achten. Die bekommt man nämlich nicht mehr so leicht.

PS. Bin übrigens verwirrt. Du hast "ein paar" Coaching-Ausbildungen? Vor dem Hintergrund, dass sowas in anständiger Qualität 200-250 Lehrstunden dauert und mehrere tausend Euro kostet? Da hast du dir ja ordentlich was gegönnt. Dann wundert mich nur, dass du dich da nicht fit fühlst zu coachen. Dann hast du echt was falsch gemacht.

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Dass ein potentieller Patient quasi mit fertiger - selbst gestrickter - Diagnose beim Therapeuten aufschlagen muss, um behandelt zu werden, ist ein urbaner Mythos. Es ist u.a. Job des Therapeuten das, was nicht (gut) funktioniert, belastet oder schadet in Fachbegriffe zu packen, damit es angreifbar wird. Das muss und kann nicht der Betroffene leisten. Der Therapeut kann und wird in diesem Kontext auch einschätzen, ob Krankheitswert gegeben ist oder nicht und wenn nicht, wird er oder sie garantiert Anlaufstellen an der Hand haben, an die sich der Ratsuchende wenden kann.

 

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vor 3 Stunden, Herzdame schrieb:

Bin übrigens verwirrt. Du hast "ein paar" Coaching-Ausbildungen? Vor dem Hintergrund, dass sowas in anständiger Qualität 200-250 Lehrstunden dauert und mehrere tausend Euro kostet? Da hast du dir ja ordentlich was gegönnt. Dann wundert mich nur, dass du dich da nicht fit fühlst zu coachen. Dann hast du echt was falsch gemacht.

Bist du heute etwas auf Krawall gebürstet?

So wie ich mich kenne, würde ich nach ner halben Stunde amok laufen, wenn ich coachen müsste. Das passt schon, so wies ist.

Gleichzeitig sind geade die therapeutischen Ausbildungen in meinem Job ausgesprochen hilfreich. In erster Linie wenns darum geht, Subjektivismen in der eigenen Arbeit zu kontrollieren. Genauer gesagt, zu kennen.

 

vor 4 Stunden, Herzdame schrieb:

was ich absolut nicht verstehe: Ja, wenn ich ganz ganz sicher bin, dann suche ich mir nen Psychotherapeuten. Keine Frage. Aber dann gibt es KEINEN GRUND, den als Coach zu beauftragen.

Wenn ich mir beispielsweise die Stundensätze der Chefärzte und Profs in den hiesigen Privatambulanzen angucke, dann liegen die bei 100 EUR. Dafür bekommte einen Psychiater mit ein paar Jahrzehnten Berufserfahrung und bundesweit gutem Ruf. Andere Profs nehmen 200 EUR, aber das ist dann schon so an der oberen Grenze des Üblichen.

Schaue ich mir dagegen das Honorar von privat befreundeten Coaches an, dann rufen sie so zwischen 150 und 200 EUR ab. Und ihr Chef fängt unter 300 EUR gar nicht erst an. Und das sind nicht Leute mit Jahrzenten Berufserfahrung und überregionalem Ruf. Sondern welche wie du sie beschreibst. Mit ein paar huntert Stunden Ausbildung.

So gesehen stellt sich eher die Frage, warum man überhaupt zu nem Coach gehen sollte. Unterm Strich bekomme ich da für mehr Geld weniger Kompetenz.

Wobei die Antwort möglicherweise gar nicht so unklar ist. Also warum Leute gerne zum Coach laufen. Wenn ich dem Chefarzt davon erzähle, dass men Chef mir schon wieder keine Gehaltserhöhung genehmigt hat, oder meine Freundin beim Einschlafen unbedingt Fernsehen muss. Und wie ich darunter leide. Dann werd ich wahrscheinlich Stirnrunzeln ernten. Und möglicherweise die Bermerkung, dass er noch andere Patienten hat. Bei nem Coach dagegen hab ich höhere Chancen, dass er sich anhört was mich bewegt, mit mir Lösungen sucht und ne Rechnung schreibt. Um es mal etwas böse zu formulieren.

 

vor 4 Stunden, Herzdame schrieb:

Therapie mindestens 10 Stunden, eher viel, viel mehr - Coaching 2-3 Stunden bei mittleren Anliegen, selbst bei komplexeren Anliegen sind 10 Stunden die absolute Ausnahme.

Kannste so nicht sagen. Gibt Jungs die das Ding mit den lösungsorientierten Kurzzeittherapien auf die Spitze treiben - und ihre Interventionen auf 20 Minuten beschränken. Und es gibt Coachies, die über Jahre alle zwei Wochen ne Stunde beim Lieblingscoach buchen.

Nicht wenigen Leuten, die jahrelang zu Threapeuten gehen, wäre mehr damit geholfen, wenn sie öfters mal mit ihrem Freundeskreis reden würden. Die sind bei Coaches genauso gut aufgehoben, wie bei Threapeuten. Aber wenn du ein ernsteres Thema hast, dann machts Sinn sich nen guten Therapeuten zu suchen. Auch dann, wenn man keine Therapie brauch.

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Gast

Kommt leider gar nicht so selten vor.

Eine ehemalige FB aus Venezuela erzählte mir mal, dass sie früher auf diese Art häufiger von ihrem Vater bestraft wurde.
Nicht grün und blau mit groben Verletzungen, aber mit der Hand ins Gesicht und dem Gürtel auf den Po.

Der Vater war kein aggressiver Alkoholiker mit geringfügiger Bildung, sondern recht Intelligent und wohlhabend (für venezolanische Verhältnisse).
Sie meinte er wurde in seiner Kindheit ebenfalls von seinen Eltern geschlagen und er wäre damit so aufgewachsen und würde es nicht anders kennen.
Deswegen konnte sie ihn im Nachhinein verstehen, also warum er sie damals so erzogen hat. Sie hat ihm verziehen.

Aber früher war sie ziemlich wütend auf ihn. Ständig gabs ne Schelle, wenn die Kinder etwas falsch gemacht haben.
Ihre psychischen Schmerzen waren viel größer als die physischen Schmerzen und das Verhältnis war stark unterkühlt.

Sie wollte ihm den psychischen Schmerz immer heimzahlen, indem sie sich trotzig verhielt und das Elternhaus Richtung DE verließ.

Als Erwachsene hatte sie später wieder ein ganz normales, sogar recht liebevolles Verhältnis zu ihrem Vater.

Hätte sie sich mir nicht anvertraut, ich hätte nichts bemerkt. Sie war normal und lachte viel.

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