Hallo zusammen,
ich bin hier schon sehr lange angemeldet, wobei das hier mein erster Beitrag wird. Zuerst einmal die Fakten.
1. Dein Alter
32
2. Ihr/Sein Alter
30
3. Art der Beziehung
Monogam
4. Dauer der Beziehung
Knapp 5 Jahre. Die ersten 2 Jahre LDR, seit Mitte 2015 gemeinsame Wohnung
5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR
Ca. 3-4 Monate
6. Qualität/Häufigkeit Sex
Zu LDR Zeiten sehr viel, heute "normalisiert", zufriedenstellend für beide --> Kein Streit- oder Diskussionsthema
7. Gemeinsame Wohnung?
Yep, s.o.
8. Probleme, um die es sich handelt
Ich vermute (nein, eigtl. weiß ich es), dass meine Partnerin in ihren Arbeitskollegen verknallt/verliebt/extrem hingezogen/etc. ist. (s.u.)
9. Fragen an die Community
Hier nun die ganze Story.
Zuerst einmal zu uns als Personen und einige Hintergrundinfos.
Ich habe bisher eine relativ erfolgreiche Karriere. Abi, Ausbildung, Festanstellung, Stellvertretende Abt.-Leitung, nun aktuell Abteilungsleiter mit gutem Gehalt, leider inzw. einiges an mehr Stress (vllt. wird das noch relevant). Habe einen kleinen aber feinen Freundeskreis und habe meine Hobbies. Ich gehe seit einigen Jahren Klettern. Seit Ende letzten Jahres regelmäßig ins Fitnessstudio und abends gibts meist eine gemütliche Zockersession (Playsi bzw. PC, keine Glücksspiele oder sowas) mit meinen Kollegen. Die Zockerverbindung hat sich nach unserem Zusammenziehen 2015 ergeben. Es gab auch Zeiten in denen ich sehr viel gezockt habe. Das war aber für uns nie wirklich ein Problem. Ich habe sogar das Glück eine Freundin zu haben, die mir einen Kaffee bringt, wenn ich mit den Jungs wieder am daddeln bin. Wir haben geschaut, dass wir uns unsere Freiräume lassen und dennoch auch mal zusammen einen Film schauen, etwas unternehmen, kuscheln, oder einfach nur den halben Tag vögeln.
Von der Persönlichkeit her würde ich mich, als freundlich bezeichnen. Ich bin kein Macho und versuche mir nicht alles gefallen zu lassen und auch mal für mich gerade zu stehen. Das musste ich in der Tat lernen, viel mir früher sehr viel schwerer als Heute, bringt mein momentaner Job aber quasi als Voraussetzung mit sich.
Sie studierte einige hundert Kilometer entfernt von mir und arbeitete auf Ihren Bachelor hin. Es stellte sich nach Abschluss schnell heraus, dass das nicht ihre Erfüllung sein soll. Seitdem arbeitet sie ungelernt. Das macht ihr allerdings sehr viel Spaß, weshalb sie Ende des Jahres nochmal eine Ausbildung dran hängen will und hoffentlich auch wird. Ich unterstütze sie hier soviel ich kann. Sie erwartet keine Unterstützung von mir, ist aber immer dankbar. Sie ist ein insgesamt sehr positiver Mensch, hat einen Elternteil bereits in der Pubertät verloren, während der andere Part nicht auf sein Leben klar kommt. Sie hat diese Altlasten aber auch mit professioneller Hilfe meisterhaft bewältigen können und reitet nicht darauf herum, niemals. Dadurch ist sie sehr selbstständig, hat bereits viel erlebt im Leben. Viele Hobbies hat sie nicht, macht ab und zu Sport, unseren Hund zähle ich auch zu ihren Hobbies. Sie findet aber eigentlich immer etwas für sich. Sie ist eine sehr sehr freundliche Person, würde keiner Fliege etwas antun. Sie tut gerne Dinge für andere Leute, auch für mich, für Familie und Freunde und Dankbarkeit bedeutet ihr sehr viel. Sie war auch nie ein Kind von Traurigkeit. Sexuell gesehen hab ich da schon noch was bei Lernen können, top.
Zusammengefasst sind wir beide ein sehr gemütliches Paar. Das Wochenende ist zum Ausschlafen da. Wir können gut und gerne Sa/So bis 12,13 Uhr pennen und haben dabei nur ein dezent schlechtes Gewissen. Oft gemeinsam faul, dann auch wieder unternehmungslustig. Ich würde sagen, öfter faul als unternehmungslustig.
Unser Werdegang und die aktuelle Situation.
Meine Freundin und ich sind nun seit fast 5 Jahren ein sehr glückliches Paar gewesen, ich bin gespannt ob wir das in naher Zukunft auch noch sein werden.
Kennengelernt haben wir uns über eine ähnliche Plattform wie diese hier. Wir hatten 2012 beide anstrengende Trennung von unseren Ex-Partnern hinter uns, wollten uns weiterentwickeln, lernen was dahintersteckt und warum wir sind wie wir sind. (Man sollte eigentlich meinen, ich bräuchte das hier nicht :D). Fast ein Jahr später, die alten Wunden waren verheilt, kam es zu einem zufälligen Treffen über ein Wochenende. Es dauerte keine 12 Stunden, dann brachte man uns nicht mehr aus dem Bett. Es war eine aufregende Zeit, wir führten die ersten 2 Jahre eine Fernbeziehung. Unter der Woche kannst tun und lassen was du willst, am Wochenende wird etwas gemeinsam unternommen und gevögelt. Für beide eine großartige Sache vorerst. Sie lernte meinen Freundeskreis kennen, ich lernte ihren Freundeskreis kennen. Es lief alles sehr langsam ab, eines nach dem Anderen. Nichts überstürzen.
Wir haben diese Zeiten sehr genossen waren uns aber nach ca. 2 Jahren im Klaren, dass das auf Dauer kein Zustand sein kann. Wir wollten diese Wochenendspannung auflösen und zusammenziehen. Das hatte auch rationale Gründe. Ihr Studium war vorbei, ein Job musste her. Den kann man doch auch gleich dort suchen, wo man eh hin will. Ich fühle mich meiner Heimat und meinem Umkreis sehr verbunden, ein Wegziehen kam für mich nur im äußersten Notfall in Frage, schon alleine weil ich einen sehr guten Job habe, der mir auch sehr viel Freude bereitet. Die Gegend in der ich wohne ist ländlicher, ihr gefällt es hier sehr gut. Ihr Entschluss stand fest, dass sie zu mir ziehen will. Somit haben wir uns eine gemeinsame Wohnung gesucht und sehr schnell gefunden. Wir haben uns extra dazu entschieden ländlicher zu Wohnen, eine größere Wohnung zu nehmen um Freiräume schaffen zu können. Später evtl. mal einen gemeinsamen Hund anschaffen, das war der Traum von uns beiden. Wir waren uns bewusst, dass die Bumserei ziemlich sicher weniger werden würde. Das passierte auch so, die gegenseitige Sicherheit wurde aber größer. Wir spürten eine großartige Verbundenheit. Waren beide sehr anhänglich, wenn wir zusammen waren. Das war ok für uns. Wir konnten uns können sehr offen über viele Themen Sprechen; Sorgen, Hoffnungen, was uns erfreut, was uns ankotzt, Sex und unsere Vorlieben, Unternehmungen, oder uns einfach den lieben langen Tag anschweigen und bei Blickkontakt herzlichst grinsen.
Wir sind ab und an in ihre alte Heimat gefahren, sie ist auch mal alleine gefahren. Das hielten wir beide für wichtig. Meine Freunde sind z.T. auch ihre Freunde, leider hat sie bisher keine eigenen Freunde hier gefunden. Bekanntschaften, klar, Kollegen, klar. Aber richtige eigene Freunde gibt es hier in der Gegend noch keine für sie. Ist auch nicht immer einfach, das verstehe ich. Wir sind auch beide nicht die Partymäuse. Wenn dann mal einer von uns alleine weg wollte, haben wir uns dafür eher motiviert, statt eingeschränkt. Sie will mich nicht einsperren, ich will sie nicht einsperren, klare Sache. Dennoch fragen wir uns meist gegenseitig, ob das ok ist für den Anderen, falls wir schon etwas anderes geplant hatten.
2015 bin ich beruflich aufgestiegen, nur wenig Mehrarbeit. Eher anders, mehr Gehalt, alles sehr gechillt für mich, so kann man leben. 2016 bin ich gleich wieder aufgestiegen, mein Chef wollte nicht mehr, ich wurde Chef. Hier muss ich ganz klar sagen, da habe ich mich verändert. Mein Gehalt ist klasse, mein Job macht mir immer noch sehr viel Spaß. Aber es ist auch sehr stressig geworden, die Verantwortung ist eklatant nach oben gegangen. Solch eine Position habe ich nie wirklich angestrebt, weil ich es auch mal genieße entspannter zu Leben und den Dingen ihren Lauf zu lassen. So kam es also, dass ich seitdem abends einfach auch mal müde bin von der Arbeit und nur noch den Coach-potato mimen will. Soll heißen, es war weniger los bei uns, weniger Unternehmungen, weniger Sex, aber zufrieden waren wir im Grunde dennoch. Den Großteil im Haushalt hat nun sie erledigt. Ich arbeite meist ein wenig länger, sie ist nur Teilzeit angestellt. Ein paar Dinge nehme ich ihr natürlich dennoch ab. Unser Leben nahm seinen Lauf. Immer noch verstanden wir uns prächtig. Es wurde alles zwar ein wenig ruhiger, aber wir hatten nie ein Problem miteinander.
Unsere Streitkultur... Naja, wir haben keine. Wir haben uns in den 5 Jahren nicht ein einziges Mal gestritten. Wir hatten Meinungsverschiedenheiten, die wir ausdiskutiert haben, ganz ruhig und sachlich. Manchmal haben wir uns auch ein wenig angezickt nur um am Ende beide darüber zu lachen. Wir halten beide nicht viel von Streit, vielleicht auch nie richtig gelernt. Ist bestimmt auch nicht immer optimal, aber so ist es für den Moment nunmal.
Wie sieht es mit Schreibereien bei uns aus am Handy?
Wir schreiben uns mal viel, mal wenig, ich würde sagen im Schnitt sehr viel. Lange Texte, schon immer. Vom Guten Morgen bis zum wie ist dein Tag bisher, Küsse und Grüße und dass man sich aufeinander freut. Dies mal zur Info. Irgendwann wird es dann meistens beiden zuviel ;-) Und an dem Tag wird dann nix mehr geschrieben. Ist aber für keinen von beiden Schlimm, man sieht sich ja abends sowieso.
Was ist denn nun passiert?
Nun ja, vor ein wenig mehr als einer Woche kam es dann plötzlich. Dieses seltsame Bauchgefühl. Unsicherheit, leichte Eifersucht, Magenschmerzen. Was zur Hölle ist denn nun los? Durch ihre angehende Ausbildung hat sie sich ausgiebig bereits im Vorfeld erkundigt, bei Kollegen und Kolleginnen. Tolle Sache wie ich finde. Sie ist sehr glücklich mit der Entscheidung die Ausbildung trotz Studium noch machen zu wollen. Die Schreibereien am Handy nahmen zu, eigtl. nichts weltbewegendes, aber halt ein wenig anders. Das war ok. Sollte es respektlos werden, sag ich schon was. 3 Tage später wurde es aber nicht respektlos... sondern geheim. Ich musste nur kurz den Raum verlassen, oder den Raum erneut unerwartet betreten. Ihr wisst was ich meine. Jede Faser in ihr strahlte anders. Sie war nicht hier, sie war nicht bei mir. Sie schmiegte sich dennoch an mich, z.B. auf dem Sofa, oder auf dem Bett, küsst mich, fällt mir um den Hals. Dennoch merke ich, wie sie fern ist. Am Sonntagabend wurde es mir zuviel, mir ging es wirklich nicht gut. Deshalb sagte ich ihr Montag morgens, dass wir uns nach ihrer Spätschicht in aller Ehrlichkeit unterhalten müssen, weil ich spüre, dass da irgendetwas ist. Sie nicht bei uns ist. Sie wusste erst nicht was ich meine, aber hat es dann schnell eingesehen, brach in Tränen aus. Ich war sehr distanziert. Ich konnte einfach nicht, ich konnte sie nicht einmal küssen. Dadurch ist sie fast zusammengebrochen, hat schon förmlich nach einem Kuss gebettelt. Ich gab ihr dann einen Kuss, ich habe es nicht ertragen sie so zu sehen. Völlig verzweifelt und aufgelöst. Ich wollte einfach nur, dass sie gut zur Arbeit kommt, deshalb Kuss.
Es war wohl ein richtig beschissener Arbeitstag für sie, verständlich. Aber für den Moment musste sie da durch. Wir waren immer ehrlich, in jeder Situation, einfach immer. Plötzlich ist da diese Heimlichtuerei. Geht gar nicht. Ich war stinksauer. Sie kann mir sagen, wenn was ist. Egal was ist. Nichts kann mich so sehr verletzen wie eine Lüge. Keine Wahrheit ist schlimmer. Die Wahrheit kann schmerzen, sehr sogar. Aber eine Lüge kann so viel kaputt machen. Ich konnte nicht verstehen wie man das, was wir uns aufgebaut hatten, so aufs Spiel setzen kann, mit Füßen treten. Sich verlieben kann jedem passieren, da kann sie nichts dafür. Aber wie man damit umgeht, dafür kann man etwas.
Dann kam gegen Mittag also das Gespräch, ich hatte Urlaub.
Sie sollte verdammt nochmal ehrlich sein, Hand aufs Herz:
Sie meinte, dass es sie wohl erwischt hat. Ein Arbeitskollege, sie ticken unglaublich gleich, sie philosophiert gerne, er auch, sie können sich grandios über viele Themen unterhalten, haben vieles Gemeinsam und eigentlich wollte sie doch nur einen echten richtigen Freund finden. Der auch noch so ähnlich tickt. Dass es sie wohl erwischt hat irgendwie war ihr erst seit dem Tag davor so richtig bewusst, als er ihr gestand was er fühlt. Sie bestätigte ihm dies, dass es ihr ähnlich ginge. Sie hat vor ihm aber auch nie ein Geheimnis aus uns gemacht. Sie sagte gleich wie sehr sie mich liebt, dass sie mich nicht verlieren will und dass unser Beziehungsaus für sie das Ende bedeuten würde.
Ich reagierte ruhig und gelassen. "Geht doch. Wo ist das Problem? Wir können doch ehrlich reden. Ich bin dir doch nicht böse, wenn du nen Schwarm hast, vielleicht verliebt bist.
Ich sagte ihr dann aber auch, dass es mich sehr verletzt, dass das die letzten Tage so geheim war, dass so etwas bewusstes Handeln bedeutet, quasi gegen uns. Ich habe an dieser Stelle schon ein wenig Vertrauen eingebüßt muss ich sagen. Das will ich eigentlich nicht. Aber ich kann nichts dagegen tun. Das habe ich ihr auch so gesagt. Sie hat viel geweint, hat sich entschuldigt. Ich sagte, dass wenn ihr jemand anders sitzen würde, dieses Gespräch sehr viel kürzer ausfallen würde. Ich lasse mich nicht gerne verarschen. Aber ich hatte noch nie so eine liebevolle Beziehung, ich kannte das so nicht. Ich will diese Situation als Chance sehen. Sie beteuerte auch, dass (Anm v. mir: noch) nichts weiter passiert ist. Das glaube ich auch. Sie war sehr ehrlich, das hat man gemerkt.
Die nächsten Tage fielen alle relativ "normal" aus. Wir waren beide nicht sehr anhänglich, eher distanziert. Handyverhalten war eigtl. ziemlich normal. Ihr ging es sichtbar mies. Mir hat man es vermutlich auch angesehen. Hab ein paar Freunde getroffen um raus zu kommen. Haben auch von einem gemeinsamen Freund Besuch bekommen und hatten einen sehr lustigen Abend. Ihr fiel es schwer sich zu konzentrieren auf Arbeit und Ende der Woche wurde sie dann von Kollegen heimgebracht. Viel zu hoher Blutdruck, Schwächeanfall. Psychischer Stress. War grad auf dem Weg ins Fitness und bin dann schnell heim sie zum Arzt bringen. Sie wurde krankgeschrieben.
Die letzten Tage war von ihrer klaren Linie "ich will dich nicht verlieren, etc" nicht mehr so viel zu sehen, eher ein "Ich will beide nicht verlieren (mich als Partner, ihn als Freund)". Alles so ein wenig schwammig und nicht geradelinig, sie sei ein schlechter Mensch, sie könne das alles gar nicht so richtig einordnen. Ich habe ihr mehrmals gesagt, dass sie kein schlechter Mensch ist, wenn sie sich verliebt. Wie man damit umgeht steht auf einem anderen Blatt Papier. Auch wenn es ihr dann so schlecht ging in dem Moment, habe ich ihr gesagt, dass sie erstmal unten auf dem Sofa schlafen soll. Ich sagte "Ist in Ordnung, in versteh dich, das ist ne richtig miese Kiste. Ich will dir die Zeit geben. Aber ich werde diese Zeit auch für mich nutzen um über mich, mein Leben und uns nachzudenken und der Abstand mit den Schlafstätten tut uns vllt. ganz gut." Da war sie wieder ein wenig traurig, hab sie noch ein wenig getröstet und dann gings wieder zu nem Kumpel. War bereits ausgemacht und sie konnte auch ihre Ruhe gebrauchen. Ich ebenso muss ich gestehen. Nachdem ich spät abends wieder kam (ca 23 Uhr) war sie gerade mit Hund laufen. Nichts abnormales bei uns, hatte sie nach ihrer Ankunft auch gleich erzählt. Größere Runde, bisschen klarkommen, nachdenken.
Nächster Tag, Samstag. Haben beide ausgeschlafen, zusammen gefrühstückt noch gemeinsam ein wenig Netflix geschaut. Machen wir eigtl. meistens so. Danach bin ich dann los in Richtung Fitnessstudio, ist ja am Vortag ausgefallen. Hab mir auch gut Zeit gelassen, schön gemütlich und in aller Ruhe. Hab ihr dann auch nochmal Bescheid gegeben, dass es ein wenig später wird, noch Auto putzen. Darauf kam allerdings keine Reaktion mehr. Als ich dann wieder daheim war, war sie unterwegs. Kommt bei uns nicht oft vor, kann aber schon mal sein, also erstmal nix besonderes. Hund auch weg. Top, kannst gut zocken :D
Fast 3 Stunden später kein Lebenszeichen, nichts, nada. Eigentlich kein Beinbruch, aber wir haben es meistens so gehandhabt, dass wir irgendwann Bescheid geben, damit sich auch niemand sorgen machen braucht. Sollte das vergessen werden, kann man ja auch anrufen. Also kurz angerufen. War gerade auf dem Rückweg, alles gut. War auf dem Arbeitsweg mit Hund sehr lange spazieren, bisschen zur Ruhe kommen, verarbeiten, nachdenken und hat das Handy einfach mal Handy sein lassen.
Hier hab ich gerade irgendwie meine Probleme... Ja, sie braucht auch Zeit. Ich hab dazu auch nichts mehr gesagt. Momentan... ich versuche das etwas verloren gegangene Vertrauen meinerseits wieder aufzubauen. Das weiß sie auch. Aber ey, das ist echt nicht einfach, vor allem wenn dann sowas vorkommt. Was soll ich mir denn dabei denken bitte? Erwarte ich zuviel Mitgefühl? Erwarte ich zuviel Eigenmotivation mir dabei ein wenig zu helfen? Ich bin mir nicht ganz sicher, aber wenn ich in ihrer Position wäre, ich glaube ich würde ihr ein wenig mehr Sicherheit zuspielen wollen. Sie soll sich ja nicht zum räudigen Hund machen und mir am Rockzipfel hängen. Aber puuh, ganz ehrlich. Ich will ihr das verdammt nochmal glauben, aber es fällt mir so wahnsinnig schwer.
Am Tag drauf waren wir mit Freunden um nen See spazieren, waren danach noch weiter spazieren zu zweit. War geil, qualitativ hochwertige Zeit für uns. Waren uns dabei auch wieder ein wenig näher, ich konnte Distanz ablegen.
Sie schreibt mir die Tage, wenn ich gerade auf Arbeit bin sehr sehr viel. Smalltalk, unwichtiges, nicht ganz so bespickt mit Knutschsmileys, oder "Schatz", wie sonst, aber nichts was nun von Relevanz wäre. Ein sehr schöner Tag, den auch sie sehr genossen hat. Das hat sie nicht nur einmal gesagt.
ABER, seit dem langen Spaziergang da abends. Das Handy ist nun kein Buch mit sieben Siegeln, es wirkt wie ein sagenumwobener Schatz. Das kommt nun auch wieder dazu. Es ist, wenn ich daheim bin, immer aus, außer sie geht spazieren, Bad, whatever.
Das fällt mir sogar auf, ohne darauf zu achten. Total absurd, natürlich achtet man jetzt doch auch mal darauf. Was zum F*ck ist mit meinem Kopf los. Kann ja auch gut sein, dass sie nicht will, dass ich die Texte mit ihren Freunden lese in der momentanen Situation. Absolut verständlich. Aber das mach ich doch sowieso nie, es hat mich noch nie gejuckt verdammt. Sowas war nie Thema bei uns. Die Dinger liegen halt irgendwo rum und keinen interessierts. Ich würde lügen, wenn dieses Verhalten nun mein Interesse nicht geweckt hat. Ich mache es trotzdem nicht.
Diese Verhaltensänderung in der momentan Situation ist gerade echt ein stahlhartes Brett für mich an dem ich mir die Zähne ausbeiße, ohne Witz.
Sie ist sehr zutraulich momentan, sucht meine Nähe, dann mal wieder weniger, dann wieder mehr. Sie schreibt auf jeden Fall übertrieben viel. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass da halt auch das schlechte Gewissen mitspielt.
Ab Donnerstag bin ich 3 Tage im Ausland, Familyangelegenheiten. Vllt. komme ich da ja ein wenig runter. Oder ich werd verrückt. Nächste Woche ist sie 6 Tage in der alten Heimat ihre Freunde besuchen. Da kommt sie vielleicht auch nochmal mehr zur Ruhe und bekommt neue Eindrücke.
Riesen Balken an Text, Hosen sind runtergelassen. Meinungen?
E: Vielleicht noch als Ergänzung, warum ich das überhaupt mache. Sie ist für mich etwas ganz besonderes. Ich liebe es mit ihr zu lachen, zu faulenzen, zu kabbeln neue Dinge auszuprobieren. Ihr Intellekt begeistert mich, bringt mich mit ihren Ansichten immer auf neue Wege und zu neuen Erkenntnissen. Einfach ihre Art, ihr Naturell. Und sie kocht superb ;D