Wie mit Unzufriedenheit umgehen?

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Gast Madeleine

Da ihr mir oben so gut geholfen habt, eine weitere Frage an euch.

Wie geht ihr mit Unzufriedenheit um?

Ich bin beispielsweise gerade unzufrieden mit meinem Job. Habe dort kaum etwas zu tun, verdiene für einen Akademiker

sehr wenig (aktuell 2k netto, nächstes Jahr 2,3k).

Ich hatte in der letzten Zeit einige Vorstellungsgespräche, trotz guter Vorbereitung/Präsentation, die ich mit Freunden geübt habe,

kam es nicht zu einer Zusage. Manchmal war die Stelle dann doch befristet oder es wurden in der Stellenanzeige einige negative

Aspekte, wie beispielsweise eine hohe Reisetätigkeit, verschwiegen.

Einige Unternehmen riefen mich auch begeistert an, wollten mich zu einem Gespräch einladen, aber als ich den vorgeschlagenen

Termin nicht wahrnehmen konnte, hatte sich die Sache erledigt. Das frustriert mich gerade irgendwie.

 

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In welcher Branche/welchem Fachbereich arbeitest du denn? Laut deinem anderen Thread bist du 28,  ich vermute mal, du hast nen Master und 0-2 (3) Jahre Berufserfahrung oder irre ich mich da?

2k netto pro Monat dürften etwa 40k brutto im Jahr entsprechen - wenn du alle Akademiker als Referenz nimmst (aktuelles durchschnittliches Einstiegsgehalt: 43k - hier gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass dieser Schnitt m. W.  von promovierten Einsteigern nach oben gezogen wird) , liegst du zwar sicher nicht bei den Spitzenverdienern, aber ganz sicher auch weit entfernt von "sehr wenig". Irgendwo zwischen unterem Quartil und Median, je nach Branche/Fachbereich sogar oberhalb des Medians.

Um einen aussagekräftigen Vergleich zu haben, solltest du unbedingt nicht nur die Branche/den Fachbereich, sondern auch Bundesland und Unternehmensgröße berücksichtigen, zwischen Bayern und Meck-Pomm liegen beim durchschnittlichen Einstiegsgehalt 10.000 Euro Unterschied brutto. Zwischen Kleinstunternehmen und Großkonzern immerhin noch mal 7.000 Euro.

Wenn du also nicht gerade promovierte Juristin in einem Pharmazie-Weltkonzern in Bayern bist, gibt es sehr wahrscheinlich recht wenig Grund, dich zu beklagen.

Und dein anstehender Gehaltssprung von 2k auf 2,3k (das dürften dann ~46.000 brutto im Jahr sein?) ist nach 2-3 Jahren -je nach Branche - auch durchaus im normalen Rahmen. An dieser Stelle wechseln viele den Arbeitgeber, was den durchschnittlichen Gehaltssprung i. d. R. steigert. Da du offenbar im selben Unternehmen geblieben bist, ist die Steigerung also erst recht völlig okay.

https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeitsentgelt/einstiegsgehalt

https://www.lecturio.de/magazin/durchschnittsgehalt-deutschland/

Was das "kaum etwas zu tun haben" betrifft: Entweder nutzt du - sofern du unbeobachtet die Möglichkeit dazu hast - die freie Zeit für die Stellensuche oder die eigene Weiterbildung. Oder du fragst proaktiv nach neuen Aufgaben. Hörst dich mal um, welche Abteilung Unterstützung benötigt, schaust gezielt nach Verbesserungspotenzialen im Ablauf (falls du was entdeckst: Unbedingt mit äußerstem Fingerspitzengefühl die Idee vortragen. Kaum ein Chef will von nem Einsteiger in belehrendem Ton zu hören bekommen, was er alles besser machen kann), etc. Und immerhin kannst du pünktlich Feierabend machen. Fände ich persönlich besser als nen stressigen Job mit täglich 2 unbezahlten Überstunden. Natürlich ist klar, dass sich beides nicht auf Dauer ertragen lässt, aber du bist ja nicht dort festgekettet.

Sorry, aber klingt für mich sehr nach überzogenen Erwartungshaltungen. Vor allem, wenn ich dann noch lese "manchmal war die Stelle befristet". Ein befristeter Vertrag kann auch ne große Chance sein. Wer weiß, ob das neue Unternehmen eines ist, in dem du alt werden willst? Wenn nicht, kommst du nach 1,5 oder 2 Jahren Befristung jedenfalls ganz elegant aus dem Job raus ohne kündigen zu müssen. Und wenn es dir doch sehr gefällt, hast du zumindest 1,5 oder 2 Jahre Zeit, deinen Arbeitgeber kennenzulernen und von dir zu überzeugen. Vielleicht bietet er dir ne Entfristung an. Oder es ergibt sich eine andere offene Stelle im Betrieb, für die du dann als interner Bewerber wesentlich höhere Chancen hast. Also wenn ich die Wahl habe zwischen einem unbefristeten Vertrag, der mich unglücklich macht und nem befristeten, der sonst vielversprechend klingt, würde ich Option 2 wählen.

Versteh mich nicht falsch: Ich verstehe deinen Frust, würde jedem an deiner Stelle so gehen. Bewerben ist mega nervig usw. Und die Arbeitswelt als solche ist (vor allem als Einsteiger) oft ne riesige Enttäuschung. Aber bei allem Frust muss man halt die negativen Erfahrungen auch irgendwann wieder in die rechte Relation rücken.

bearbeitet von tonystark
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