#MeToo-Fälle: Wie naiv darf man sein?

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Gast El Rapero

Ihr habts einfach nicht verstanden. Wie gesagt, ich freue mich über jede Art von Gleichberechtigung und finde Es auch gut, dass Frauen eben eigenständig wählen oder sich einen Job suchen dürfen, ohne vorher die Erlaubniss von ihrem Ehemann einzuholen. Frauen sind halt keine Hunde.

Ich kann wirklich kein Argument finden, dass dagegen spricht. MIr ist auch klar, was der Feminismus bringt und was sich schon getan hat und ich kann die Motivation dahinter ja auch vollkommen verstehen. Ihr tut ja so, als ob ich einfach nur geschrieben hab " Feministen und Frauen sind Alle scheiße, fickt euch! Männer an die Macht!". Ist doch Bullshit und hat mit beschränkter Weltsicht Nichts zu tuen.

vor 24 Minuten, Individualchaotin schrieb:

Doof nur, dass Hungersnot und Co eben auch mit Sexismus zusammenhängen (wenn Frauen Kinder großziehen aber gleichzeitig nicht so viel Geld wie ein Mann bekommen, um sie zu ernähren).

Was ist das denn bitte für ein Beispiel? Das zeigt doch, dass Ihr gar nicht verstanden habt, wovon ich rede. Ich spreche hier nicht von Leuten, welche in Europa / Usa etc. leben, sondern von Gegenden dieser Erde, wo Leute gar Nichts haben. Da spielt Sexismus auch keine Rolle, weil der Mann genauso wenig Geld ( nämlich gar keins ) wie die Frau, das Kind oder wer auch immer hat. Manche Leute arbeiten für umgerechnet paar Cent am Tag auf ner Giftmülldeponie, um die gesamte Gesundheit für praktisch Nichts aufs Spiel zu setzen, weil man dann immerhin 1 Stück Brot statt kein Stück Brot hat. ODer wo Leute, welche Nichts haben, auch noch ausgebeutet wird, indem man Geld dafür verlangt, dass Sie sich Wasser von einer natürlichen Wasserquelle holen möchten. Da kann sich Keiner wirklcih ernähren, ob Mann oder Frau.

Was ist mit Leuten, welche in Favelas leben, wo die 10 Jährigen mit Sturmgewehren patroullieren. Soll man das auch dem Sexismus in die Schuhe schieben?

 

Wie gesagt, ich möchte die Leute nicht dafür angreifen oder verurteilen, dass Sie sich für Gleicberechtigung einsetzen. Go for it! Bitte! Dennoch wird dem Thema/PRoblem meiner Meinung nach zu viel Aufmerksamkeit zugesprochen und zwar unnötigerweise, da sich das Problem auf rein politischer Ebene easy beheben lassen würde ( wie Es unter Menschen selbst zu lösen wär, steht wohl in den Sternen. Ist mit Menschen anderer Hautfarbe oder mit behinderten Menschen leider  auch nicht Anders ).

Meiner Meinung nach trifft mein Beispiel mit dem Hausbrand und dem Abwasch schon ziemlich genau den Punkt.

 

Ihr könnt das jetzt wieder als Angriff auf alle Frauen und die Gleichberechtigung werten oder nicht, ist mir egal, denn ich bin hier raus. Leider führen Diskussionen zu NIchts, wenn beide Seiten sich zu sehr auf ihre Position versteifen und das Geschriebene des Gegenübers durch solch einen FIlter wahrgenommen wird.

Ihr haltet mich für beschränkt, weil Ich ja nicht verstehe, dass der Sexismus schuld daran ist, dass Frauen und Kinder Nichts zu Essen haben und ich verstehe nciht, wie man darauf kommt, weil das Eine mit dem Anderen höchsten in Ländern wie Deutschland was miteinander zu tuen hat, wenn überhaupt. Ich hab mit meiner Aussage auf vollkommen andere Probleme, Verhältnisse und Situationen abgezielt. Außerdem halte ich das für einen Trugschluss, denn die Mütter, die ich kennen gelernt habe, waren selbst als Arbeitslose locker in der Lage, ihre Kinder zu ernähren ( dank dem deutschen Sozialsystem ). Einer Frau in Deutschland kann Es herzlich egal sein, ob Sie das Kind alleine oder mit dem Mann erzieht, also rein finanziell ( persönlich ist das wieder eine ganz andere Sache ).

 

PS: Da fällt Mir ein, dass ich 2 Paare kenne, wo die Frau mehr verdient als der Mann. Was ist denn dann, wenn sich die Frau trennt und der Mann sich um das Kind kümmern muss? Liegt Es dann auch am Sexismus, dass Er das Kind nicht füttern kann, oder eher daran, dass Er Es nicht gebacken bekommt, entsprechende Hilfen zu beantragen, falls Er keinen Job hat? Kann Er dem Kind wirklich so viel mehr ermöglichen, weil Er ein Mann ist?? Oder ist das nicht eher eine Frage des Charackters und des Umgangs mit seinen Möglichkeiten?

Hier wird keine Frau mit ihrem Kind verhungern und selbst wenn, liegt das nicht am Sexismus, sondern an der Person selbst. Ein Obdachloser ist in Deutschland letzlich auch aus freien STücken obdachlos, so hart Es auch klingt und auch wenn viele von Denen wirklich üble Sachen erlebt haben. Im Prinzip wäre man aber nach einem Gang zum Amt nicht mehr Obdachlos.

 

Eigentlich ist das ein Recht schöner Abschluss, also danke für den Input. Denn genau davon rede Ich: Die Leute wollen alle möglichen Probleme lösen und diskutieren sich zu Tode, aber die wirklich wichtigen Probleme werden nicht gelöst. Was als wirklich wichtig empfunden wird, ist wieder eine persönliche Frage und für Jeden Anders. Tut mir Leid, dass ich verhungernde Menschen als größeres Problem ansehe als einen Gehaltsunterschied von 200 €. Kommt nicht wieder vor, versprochen!

 

 

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vor 54 Minuten, Individualchaotin schrieb:

Deine Mutter darf erst seit 1994 nicht mehr von deinem Vater in der Ehe vergewaltigt werden. Das von Feministen erkämpfte Gesetz kommt auch deiner Schwester, Cousine, Freundin und Tochter zu Gute.

Erstmal handelt es sich um das Jahr 1997 und zweitens waren Vergewaltigungen an Männern bis zur Reform des § 177 StGB komplett straffrei. Genauso lächerlich ist es dass es der Bundestag erst vor einem Jahr die Homo-EHe beschlossen hat, es handelt sich also nicht um eine gezielte Diskriminierung gegenüber Frauen, sondern es ist ein juristisches Phänomen, dass sich die Gesetzeslage nur oft zu langsam an kulturelle Änderungen anpasst.

 

vor einer Stunde, SimoneB schrieb:

Wie kann man davon ausgehen dass in den Köpfen der Leute Männer und Frauen völlig gleichgestellt sind und unabhängig von dem Geschlecht wahrgenommen und behandelt werden? Die Erfahrungen, Vorstellungen, Erzählungen der Jahrzehnte vor uns sind nicht über Nacht verschwunden sondern wirken nach. Und was in den Köpfen existiert wirkt sich aus. Was wir denken beeinflußt wie wir reden. Und das beeinflußt wie wir handeln. Und zwar Männer und Frauen.

Das ist kein richtiges Argument und ich erkläre dir auch warum. Erstmal: Gleichberechtigung =/= Gleichstellung. Bedeutet konkret, dass rechtliche Foderungen nach Gleichstellung schon mal Schwachsinn sind. Hinzu kommt, dass das Geschlecht kein ausschließliches sozio-kulturelles Konstrukt ist. Wir wissen, dass Männer sich tendenziell mehr für Dinge interessieren, während Frauen sich mehr für Menschen interessieren, genauso wissen wir, dass Frauen anders im Big5-Persönlichkeitstest abschneiden, das fällt weniger bei Menschen auf, die am Median sind sondern mehr bei solchen die am Rand der Verteilungen sind. In den skandinavischen Ländern, die hinsichtlich der Emanzipation von Frauen usw. am fortschrittlichsten sind, sind die Tendenzen sogar stärker. Die Auflösung der Geschlechteridentät ist nicht die Lösung, vor allem weil die Polarität der Geschlechter auch entscheidend für die Paarung ist, um mal den Bezug zu diesem Forum herzustellen.

 

vor einer Stunde, SimoneB schrieb:

Zu Gender pay gap: Männer verdienen im Schnitt mehr. Das hat viele Gründe. Beispielweise die Wahl des Berufs. Es ist aber auch so dass Berufe weniger angesehen sind WEIL sie von Frauen ausgeübt werden. Man kann beobachten dass mit steigendem Frauenanteil die Bezahlung sinkt. Frauenarbeit wird abgewertet. Zu den ganzen Dingen wie Teilzeit, Familienfreundlichkeit usw. kommen persönliche Faktoren die auch mit der Geschlechterrolle zusammenhängen. Frauen sind viel selbstkritischer, trauen sich weniger zu, fordern weniger usw. Das wirkt sich auf die Karriere aus. Wenn man alle diese Faktoren wie Teilzeit, unterschiedliche Branchen, Personalverantwortung rausrechnet und tatsächlich Äpfel mit Äpfeln vergleicht bleibt immer noch ein gap von ca 6-7% nur aufgrund des Geschlechts.

Dafür will ich ne Quelle sehen. Es ist außerdem verdammt schwer alle Faktoren rauszurechnen. Hier mal ein Beispiel:

Zitat

2017/18 untersuchte eine Studie von Ökonomen der Universitäten Stanford und Chicago die Unterschiede bei der Entlohnung von Uber-Fahrerinnen und -Fahrern. Die Studie ergab, dass männliche Fahrer etwa 7 % pro Stunde mehr als weibliche verdienten, wobei der Entlohnungsalgorithmus des Betreibers unter anderem Länge der gefahrenen Strecke, Fahrtzeit, Zahl der mitgenommenen Personen und aktuelle Angebots- und Nachfragesituation berücksichtige, nicht jedoch das Geschlecht der Fahrer, ob diese Voll- oder Teilzeit arbeiten oder ob sie seit langem oder erst seit kurzem für Uber tätig sind. 

Der Unterschied beim Verdienst pro Stunde entstehe dadurch, dass Männer durchschnittlich wegen längerer Mitarbeit bei Uber über mehr Erfahrung verfügten, die nach aktueller Angebots- und Nachfragesituation jeweils besser bezahlten Aufträge auswählten und schneller führen. Die Autoren folgerten, dass ein solcher Unterschied beim Verdienst pro Stunde zwischen den Geschlechtern sich auch ohne jegliche Diskriminierung einstellen könne.

 

 

vor einer Stunde, SimoneB schrieb:

Es ist aber auch so dass Berufe weniger angesehen sind WEIL sie von Frauen ausgeübt werden. Man kann beobachten dass mit steigendem Frauenanteil die Bezahlung sinkt. Frauenarbeit wird abgewertet.

Hier disqualifizierst du dich leider komplett. Du unterstellst eine Kausalität, die so einfach nicht da ist. Nehmen wir als Beispiel den Bereich Meidzin, zwei Drittel aller Studienanfänger sind mittlerweile weiblich, und auch momentan sind Frauen dort sehr ergolfreich und mindestens gleich repräsentiert. In der Rechtswissenschaft gibt auch genug Frauen, und es werden immer mehr.  Der Grund, warum einige Berufsfelder mit höherem Frauenteil weniger angesehen sind und weniger bezahlt werden, liegt daran, dass diese Berufsfelder keine hohe wirtschaftliche oder gesellschaftliche Bedeutung haben. Das gibt es bei Männern auch, siehe Hausmeister und Müllmänner. Dort beschwerte sich niemand. 

Frauen sind keineswegs weniger intelligent oder weniger fähig. Sie wählen aber einfach oft suboptimale Berufsfelder. Sieht man ganz gut an dieser Grafik:

screen-shot-2014-06-26-at-4-01-53-pm.png

Je höher der Frauenanteil, desto geringer der Durchschnitts-IQ. Wie gesagt sie sind nicht dümmer, aber irgendwie nicht daran interessiert ihren Verstand einzusetzen.

 

Einen schönen Sonntag noch.

bearbeitet von RyanStecken
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vor 4 Stunden, Individualchaotin schrieb:

Doof nur, dass Hungersnot und Co eben auch mit Sexismus zusammenhängen (wenn Frauen Kinder großziehen aber gleichzeitig nicht so viel Geld wie ein Mann bekommen, um sie zu ernähren). Banal zusammengefasst.

 

Genau das ist eben KEIN SEXISMUS. Nichts böse Verschwörung der Männer im dunklen verrauchten Hinterzimmer bei Cognac und Zigarre!!! Es ist unser Wirtschaftssystem: Frauen, die Kinder großziehen, tragen keinen unmittelbaren monetären Mehrwert bei. Finde ein besseres Wirtschaftssystem, das Dinge wie Kindergroßziehen, Altenpflege, Umweltschutz etc. einpreist oder eines, das ohne Marktmechanismus zu ähnlichem Wohlstand führt. Gerne, bin sofort dabei! Aber erschaffe kein imaginäres Feindbild namens Sexismus, nur weil es eben einfacher ist gegen einen imaginären Feind zu kämpfen als eine Lösung für ein hochkomplexes Problem zu finden, über das sich schon weit klügere Köpfe als du und ich seit Jahrhunderten den Kopf zerbrechen. Würdest du ein Unternehmen gründen und von dem abfallenden Gewinn müsstest du dir Brot und Miete finanzieren... In deinem Unternehmen läuft es noch nicht so gut und nun fällt eine Mitarbeiterin wegen Schwangerschaft aus. Ihre Arbeit bleibt liegen und sie verursacht faktisch nur Kosten. Nach einigen Monaten will sie dann in Teilzeit wieder einsteigen, sodass immer noch die Hälfte ihrer Arbeit liegen bleiben wird. Du hast die Wahl: Dein Unternehmen retten, indem du eine zweite Halbtagskraft einstellst (damit die Arbeit bewältigt werden kann) - oder aber der guten frischgewordenen Mutter volles Gehalt zahlen und dabei zusehen, wie dein Unternehmen vor die Hunde geht. Erzähl mir doch nicht, du würdest freiwillig Option b wählen. Du würdest a wählen und da du eine Frau bist, käme kein Mensch der Welt auf den Gedanken, dir deshalb irgendwelche absurden Vorwürfe zu machen (z. B. dass du dich gegen Mütter verschworen hättest, weil du ja nur neidisch bist, dass du selbst kein Kind hast). Einem Mann wird aufgrund dieser Entscheidung aber Sexismus vorgeworfen, nein - schlimmer noch: DEN MÄNNERN als Gesamtheit wird vorgeworfen, sexistisch zu sein. Selbst die 99% der Männer, die überhaupt keine Arbeitgeber sind, dürfen sich Tag für Tag für Tag diesen Schwachsinn anhören.

 

 

Zitat

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier einige Männer schlicht und ergreifend neidisch sind. Frauen haben eine Bewegung mit vielen Zweigen auf die Beine gestellt und Erfolg, wenn auch sehr sehr langsam. Aber statt sich anzuschließen und gemeinsam gegen die ungleiche Chancengleichheit von Männern und Frauen zu kämpfen oder eine eigene Bewegung großzuziehen ... passiert einfach nichts. Außer passiv aggressive Kommentare im Netz. Ich verstehe ja, dass es Angst machen kann Privilegien anzugeben. Aber statt einen Weg gemeinsam zu gestalten nur zu haten (Feminazi für Frauen, Pussy für Männer) ... Das verkleinert weder die Gefangenen noch Selbstmordrate bei Männern. Um nur ein Beispiel zu nennen, für das man/frau sich einsetzen kann.

Ungleiche Chancengleichheit? 🙄 Die Chancengleichheit ist längst erreicht. Wie selbst Terry Juice vorhin schon implizit bestätigt hat, denn nun geht es ja anscheinend um GLEICHSTELLUNG. Sich anschließen? Lol? Der Bewegung, die ein Geschlecht kollektiv zum Feind erklärt? Selbst wenn "wir" es wollten, dürften wir es nicht. Ein Mann darf kein Gleichstellungsbeauftragter werden, wie juristisch bestätigt wurde. Angst? Was für eine Angst? WOVOR? Welche Privilegien? Ich bin ein Mann und ich sage dir: Es gibt nicht einen Tag in meinem Leben, wo ich mir denke: Boah, als Mann bist du aber privilegiert! Nicht einer! Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die meisten Feministinnen leiden unter verzerrter Wahrnehmung. Sie sehen reiche, erfolgreiche MENSCHEN, die gleichzeitig auch Männer sind - und schließen daraus, dass Männer privilegiert wären. Dass das an der Lebensrealität von 99,9% der Männer vorbeigeht (und dass dies zumindest in weiten Teilen auch für die die vergangenen Jahrtausende gilt)? Geschenkt!

Reiche Menschen sind privilegiert. Leute aus gehobenen sozialen Schichten sind privilegiert. Schöne Menschen sind privilegiert. Menschen mit den richtigen Beziehungen sind privilegiert. Besonders talentierte Menschen sind privilegiert. Große Menschen sind privilegiert. Menschen mit tiefer Stimme sind privilegiert. Menschen von besonders guter Gesundheit sind privilegiert. Privilegierte Menschen sind privilegiert. Aber nicht: Männer sind privilegiert. Ist einfach Schwachsinn. Und als Mann nervt es einfach nur, Tag für Tag mit diesem Müll konfrontiert zu werden.
 

Zitat

 

Eines der besten Beispiele, warum feministische Strömungen wichtig sind, zeigt sich übrigens hier im Forum: die Anfänger ziehen los, sprechen Frauen an, kommen zurück und fragen in ihrem Beitrag, wieso die Frauen alle einen Freund haben. "Habnur Absagen kassiert, ihr lügt, die HB9 sind alle vergeben". Aber unter uns: die Frauen sind gar nicht vergeben. Doof nur, dass ein "Ich habe kein Interesse an dir" weniger wirkt als "Ich habe einem Freund". Weil Männer andere Männer mehr respektieren als Frauen. Wenn eine Frau sagt "Ich habe kein Interesse" verstößt sie erstens gegen die Erziehungsregel, dass Mädchen immer brav und nett sein müssen, und zweitens besteht die Chance, dass der Mann sie dann auf offener Straße "Schlampe", "Fotze", "Bitch" oder "hässlich" nennt, weil sein Ego so angekratzt ist. Ich kann euch nur empfehlen, mal endlich mit euren Omas, Müttern, Tanten, Schwestern, Cousinen und Freundinnen zu sprechen, um die Lebensrealität von Frauen zu verstehen. Angst im Dunkeln nach Hause zu laufen, den Schlüssel als Waffe zwischen den Fingern. Fragt sie mal.

Und noch ein Beispiel: Was ist die größte Angst von Männern, wenn sie ein Tinder Date treffen? Dass sie mehr wiegt als auf den Fotos. Was ist die größte Angst von Frauen? Dass sie ihren Vergewaltiger oder Mörder treffen.

Und wir brauen keinen Feminismus? Komm mal klar.

 

 

Wir brauchen also den Feminismus, weil Frauen Angst vor Vergewaltigern haben. Aha. Schlüssig, nachvollziehbar und argumentativ auf solidem Fundament gebaut. Keine weiteren Fragen.

bearbeitet von tonystark

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vor einer Stunde, Individualchaotin schrieb:

Und noch ein Beispiel: Was ist die größte Angst von Männern, wenn sie ein Tinder Date treffen? Dass sie mehr wiegt als auf den Fotos. Was ist die größte Angst von Frauen? Dass sie ihren Vergewaltiger oder Mörder treffen.

Das ist völlig über´s Thema hinaus.
Vergewaltigungen und Mord sind nicht erst seit MeeToo geächtet. Frauenschänder kriegen sogar im Knast richtig auf´s Brett.
Kriminelle und Arschlöcher wird es immer geben. Die gab´s auch in der DDR. Und dort gab´s sowas offiziell gar nicht.

Oder kannst du uns hier plausibel erklären, was man außer gesellschaftlicher Ächtung sowie Strafverfolgung noch machen soll? Hindert einige offensichtlich nicht daran.

vor einer Stunde, Individualchaotin schrieb:

Weil Männer andere Männer mehr respektieren als Frauen

Neben Menschen und Kulturen, die Frauen für casual sex abwerten(woran zu arbeiten wäre), ist das in vielen Fällen vielleicht simpler, als du es gerne hättest.

Nämlich. Weil andere Männer ihnen auf die Fresse hauen können. Jedenfalls wenn wir den Teil der Bevölkerung betrachten, der Wildfremde nach einem kurzen Wortwechsel mit wüsten Beschimpfungen belegt. Die sich also außerhalb der bürgerlichen Norm bewegen.
Das ist ne Sache der (physischen) Macht. Gäbe es dazu Studien, zeigte sich auch bei Männern höchstwahrscheinlich ne relativ eindeutige Korrelation zwischen Größe/Kraft/Gesundheit und unfreundlicher Behandlung durch andere Menschen.

Im Gegenzug könnte man genauso sagen, dass die bürgerliche Norm Frauen vor physischen Angriffen schützt. Welpenschutz 0-99. Frauen müssen sich schon richtig was leisten, ehe sich jemand findet, der auch nur eine simple Ohrfeige gutheißt.

 

Den 24/7 Rundumairbag wird es niemals für irgendjemanden geben. Frau, Mann, Kind, Rentner egal. Die Forderung danach hat auch nichts mehr mit einem sauberen Diskurs zur Gleichberechtigung zu tun.

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Am 20.4.2018 um 11:55 , jon29 schrieb:

Fachliuch_ Die Risiken bei Ingenieuren sind gering, sie arbeiten im Team, die Technik hat lange Vorlaufzeiten, technische neue Entwicklungen werden extern und intern geprüft. Die technischen Unterehmen sind in derRegel prsonell gut ausgestattet.

Dann: Da Risiko trägt der Unternehmer, nicht der angestellte Ingenieur. Der Unternehmer bzw. die Firma müssen haften. das größte Risiko für den Ingeieur ist die Entlassung.

vs

Am 20.4.2018 um 16:19 , Aldous schrieb:

Angestellte haften im Rahmen der Arbeitnehmerhaftung. Kann auch mal ein Jahresgehalt kosten. Oder mehr.

Das hier nochmal aufgegriffen.

Es gibt durch viele Berufsfelder und Einkommensstufen Jobs, bei denen man mit einer falschen Unterschrift, einem falsch gesetzten/gelesenen Komma, oder einem unter den Tisch gefallenen Termin seine Stelle, die Lizenz und im Extremfall auch seine Freiheit einbüßt.
Risiko und Verantwortung werden leider nicht immer honoriert.
Auch Kranken- und Altenpfleger. Im Vergleich zur Verantwortung ist die Bezahlung fürchterlich niedrig.
Im technischen Bereich gibt´s für mitunter heikle Sachverhalte deswegen bis zu 3 Sachverständige, die das abnehmen müssen. Luftfahrt z.B.. Da ist man ja sehr hinterher, die Gründe für Unfälle zu finden. Niemand wöllte jedenfalls derjenige sein, dessen "jupp. kann hoch": unter dem gebrochenen, weil falsch gewarteten Bauteil prangt. Angestellt, oder nicht,

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vor 2 Stunden, RyanStecken schrieb:

Erstmal handelt es sich um das Jahr 1997 und zweitens waren Vergewaltigungen an Männern bis zur Reform des § 177 StGB komplett straffrei. Genauso lächerlich ist es dass es der Bundestag erst vor einem Jahr die Homo-EHe beschlossen hat, es handelt sich also nicht um eine gezielte Diskriminierung gegenüber Frauen, sondern es ist ein juristisches Phänomen, dass sich die Gesetzeslage nur oft zu langsam an kulturelle Änderungen anpasst.

 

 

Bei einer bewiesenen Vergewaltigung in der Ehe wäre der Ehemann auch vor 1997 verurteilt wurden da der Paragraph gegen das Grundgesetzt verstoßen hat das es wenn ich mich nicht irre seit 1949 gibt.

bearbeitet von J.Peterson

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vor 3 Stunden, Individualchaotin schrieb:

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier einige Männer schlicht und ergreifend neidisch sind. Frauen haben eine Bewegung mit vielen Zweigen auf die Beine gestellt und Erfolg, wenn auch sehr sehr langsam. Aber statt sich anzuschließen und gemeinsam gegen die ungleiche Chancengleichheit von Männern und Frauen zu kämpfen oder eine eigene Bewegung großzuziehen ... passiert einfach nichts.

Ich glaub, den Hauptgrund warum viele Männer -und nach meinem Eindruck noch mehr Frauen- inzwischen wenig bis garnix vom Feminismus halten, den erklärst du gerade selbst: Wenn Feministen glauben, Frauen hätten erfolgreich eine Bewegung auf die Beine gestellt - während Männer nur neidisch sein könnten und ansonsten würde nix passieren. Dann ist das eine ausgesprochen einseitige, um nicht zu sagen extreme Sichtweise.

Ich mein, was ist denn mit den ganzen anderen Bewegungen der Menscheitsgeschichte, die sich für Gleichberechtigung  eingesetzt haben - und mit dem ganzen couragiertem Engagement, dass es derzeit überall auf der Welt gibt? Waren und sind das echt alles nur Frauen?

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vor einer Stunde, Aldous schrieb:

Ich mein, was ist denn mit den ganzen anderen Bewegungen der Menscheitsgeschichte, die sich für Gleichberechtigung  eingesetzt haben - und mit dem ganzen couragiertem Engagement, dass es derzeit überall auf der Welt gibt? Waren und sind das echt alles nur Frauen?

Jupp

 

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Am 20.4.2018 um 16:19 , Aldous schrieb:

Angestellte haften im Rahmen der Arbeitnehmerhaftung. Kann auch mal ein Jahresgehalt kosten. Oder mehr.

Aber trotzdem ist das Risiko für einen Ingenieur in der Praxis in Unternehmen ziemlich gering, und nicht Grund für die Bezahlung. Da muss schon ne Dimension wie die Abgas-Manipulation bei VW zusammenkommen. Fehler bei Krankenschwestern gefährden Leben, da sind wir schneller im strafrechtlich en Bereich.

@Individualchaotin

Die Frage ist, welchen Feminismus wir brauchen. Den Empörungsfeminismus, der alles vereinfacht und unter Generalverdacht stellt oder einen, welcher differenziert nach den Gründen fragt. So sind nicht die alten weißen Männer Schuld, dass Frauen weniger verdienen, also muss man diskutieren, wie sozial geprägte Berufe besser bezahlt, bzw. wie man mit diesen Ungleichgewichten in unserem Wirtschaftssystem umgeht. Interessiert die Netztfeministen von heute aber nicht, weil es darauf keine einfachen Antworten gibt.

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vor 6 Stunden, RyanStecken schrieb:

höher der Frauenanteil, desto geringer der Durchschnitts-IQ. Wie gesagt sie sind nicht dümmer, aber irgendwie nicht daran interessiert ihren Verstand einzusetzen.

Diese Iq-Test testen nur logische Fähigeite, wenn Frauen mit höherer sozialer Intelligenz Geisteswissenschaften studieren,schneiden sie automatisch schlechter ab.

kenne Nawi-Cracks die z.B. keine historischen Zuzsammenhängfe und Strukturen bzw geschichtliche Ereignisse erfassen können. Ich würde als Historiker ganz gewiss schlechter in IQ-Tests abschneiden. 

Vielleicht mal selbst Verstand einsetzen, bevor man solche dumpofen Schlussfolgerungen vom Stapel lässt.

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vor 3 Stunden, J.Peterson schrieb:

bewiesenen Vergewaltigung in der Ehe wäre der Ehemann auch vor 1997 verurteilt wurden da der Paragraph gegen das Grundgesetzt verstoßen hat das es wenn ich mich nicht irre seit 1949 gibt.

Eben nicht,weil das nicht als Vergewaltigung bewertet worden wäre. 

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vor 6 Stunden, RyanStecken schrieb:

Hier disqualifizierst du dich leider komplett. Du unterstellst eine Kausalität, die so einfach nicht da ist. Nehmen wir als Beispiel den Bereich Meidzin, zwei Drittel aller Studienanfänger sind mittlerweile weiblich, und auch momentan sind Frauen dort sehr ergolfreich und mindestens gleich repräsentiert. In der Rechtswissenschaft gibt auch genug Frauen, und es werden immer mehr.  Der Grund, warum einige Berufsfelder mit höherem Frauenteil weniger angesehen sind und weniger bezahlt werden, liegt daran, dass diese Berufsfelder keine hohe wirtschaftliche oder gesellschaftliche Bedeutung haben. Das gibt es bei Männern auch, siehe Hausmeister und Müllmänner. Dort beschwerte sich niemand. 

Frauen sind keineswegs weniger intelligent oder weniger fähig. Sie wählen aber einfach oft suboptimale Berufsfelder. Sieht man ganz gut an dieser Grafik:

screen-shot-2014-06-26-at-4-01-53-pm.png

Je höher der Frauenanteil, desto geringer der Durchschnitts-IQ. Wie gesagt sie sind nicht dümmer, aber irgendwie nicht daran interessiert ihren Verstand einzusetzen.

 

Einen schönen Sonntag noch.

Meines Wissens ist zwar der Durchschnitts-IQ beider Geschlechter in etwa gleich hoch, bei den Männern gibt es aber mehr Extreme in beide Richtungen. Ich denke, gerade bei den wirklich, wirklich anspruchsvollen Studiengängen wie Mathematik, Physik und mit Abstrichen Ingenieurwesen und Informatik, kommt dieser Effekt auch zum Tragen: Die extrem dummen Männer studieren gar nicht erst und die extrem schlauen ziehen dann den Durchschnitts-IQ der männlichen Absolventen nach oben. Wäre übrigens auch ein zu diskutierender Faktor beim Thema Gender-Pay-Gap.

Und noch als Ergänzung, weil du @SimoneB nach einer Quelle gefragt hast. Ich nehme an, sie bezieht sich dabei auf das statistische Bundesamt, dort werden m. W. 6-7% ausgewiesen. Was natürlich geflissentlich überlesen wird, ist diese entscheidende Einschränkung:

 

Zitat

Man unterscheidet zwischen dem bereinigten und dem unbereinigten Gender Pay Gap. DerEs muss berücksichtigt werden, dass der ermittelte Wert eine Obergrenze ist. Er wäre geringer ausgefallen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung gestanden hätten, wie vor allem Angaben zu Erwerbs­unterbrechungen Weitere Informationen zur Berechnung des bereinigten Gender Pay Gap finden Sie in dem Methoden­bericht Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/FAQ/GenderPayGap.html

Selbst der "bereinigte" Gender-Pay-Gap ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch viel zu hoch angesetzt. Ob am Ende ein Pay-Gap übrig bliebe und wenn ja, wie hoch dieser wäre, ist völlig offen. Aber Fakten sind ja nicht so wichtig, wenn es um eine gefühlte Benachteiligung geht.

bearbeitet von tonystark

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vor 13 Minuten, jon29 schrieb:

Eben nicht,weil das nicht als Vergewaltigung bewertet worden wäre. 

Doch wäre es. Bei einem Gerichtsverfahren wäre jedem Richter klar gewesen das dieser Paragraph gegen das Grundgesetz verstößt welches über allen deutschen Gesetzen steht oder gab es wirklich einen Fall bei dem der Richter die Klage einer Frau mit Hinweis auf diesen Paragraphen abgewiesen hat?

 

bearbeitet von J.Peterson

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vor 1 Minute, J.Peterson schrieb:

Doch wäre es. Bei einem Gerichtsverfahren wäre jedem Richter klar gewesen das dieser Paragraph gegen das Grundgesetz verstößt welches über allen deutschen Gesetzen steht oder gab es wirklich einen Fall bei dem der Richter die Klage einer Frau mit Hinweis auf diesen Paragraphen abgewiesen hat?

 

Es gab ihn eben nicht und wenn es nicht als Vergewaltigung gilt, ist es eben keine. 

 

Heute, 70 Jahre nach Einführung, kassiert das Verfassungsgericht immer noch jahrzehntealte Gesetze, die gegen das GG verstoßen, bzw.  fordert neue Regelungen.

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vor 1 Minute, jon29 schrieb:

Diese Iq-Test testen nur logische Fähigeite, wenn Frauen mit höherer sozialer Intelligenz Geisteswissenschaften studieren,schneiden sie automatisch schlechter ab.

kenne Nawi-Cracks die z.B. keine historischen Zuzsammenhängfe und Strukturen bzw geschichtliche Ereignisse erfassen können. Ich würde als Historiker ganz gewiss schlechter in IQ-Tests abschneiden. 

Vielleicht mal selbst Verstand einsetzen, bevor man solche dumpofen Schlussfolgerungen vom Stapel lässt.

Du hast keine Ahnung vom Intelligenzbegriff und wie IQ definiert wird oder? Der IQ-Test misst jede relevante Form von Intelligenz, das ist ein ausgefeiltes wissnschaftliches Modell. "Soziale Intelligenz" ist was ganz anderes, das ist eher Empathie, hat aber weniger mit kognitiver Leistung zu tun. Im IQ-Test spielt auch die verbale Intelligenz eine sehr große Rolle, die auch in den Geisteswissenschaften von enormer Bedeutung ist. Es ist absolut peinlich, dass das denkst. 

vor 2 Minuten, J.Peterson schrieb:

Doch wäre es. Bei einem Gerichtsverfahren wäre jedem Richter klar gewesen das dieser Paragraph gegen das Grundgesetz verstößt welches über allen deutschen Gesetzen steht oder gab es wirklich einen Fall bei dem der Richter die Klage einer Frau mit Hinweis auf diesen Paragraphen abgewiesen hat?

Schwierig. Es gibt im Strafrecht den Bestimmtheitsgrundsatz gem. Art. 103 II GG, sprich wenn eine Norm aus dem Strafrecht verfassungswidrig ist, dann kann man einer Strafbarkeit entgehen aber keine neue begründen.

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vor 19 Minuten, J.Peterson schrieb:

Doch wäre es. Bei einem Gerichtsverfahren wäre jedem Richter klar gewesen das dieser Paragraph gegen das Grundgesetz verstößt welches über allen deutschen Gesetzen steht oder gab es wirklich einen Fall bei dem der Richter die Klage einer Frau mit Hinweis auf diesen Paragraphen abgewiesen hat?

 

Der Klassiker ist in solchen Diskussionen immer ein Auszug aus einer BGH-Entscheidung von früher:

"Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, daß sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen läßt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen. Denn erfahrungsgemäß vermag sich der Partner, der im ehelichen Verkehr seine natürliche und legitime Befriedigung sucht, auf die Dauer kaum jemals mit der bloßen Triebstillung zu begnügen, ohne davon berührt zu werden, was der andere dabei empfindet." (Urteil vom 2. November 1966 · Az. IV ZR 239/65 - siehe zum Beispiel hier).

Es macht jetzt aber wenig Sinn, das mit Dir zu vertiefen. Wenn es Dich interessiert, findest Du eine Menge juristischer Literatur, aus der man die heftigen Diskussionen nachvollziehen kann, die damals um die Änderung geführt worden sind. Mit durchaus interessanten Argumenten für beide Seiten.

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vor 15 Minuten, RyanStecken schrieb:

Es gibt im Strafrecht den Bestimmtheitsgrundsatz gem. Art. 103 II GG, sprich wenn eine Norm aus dem Strafrecht verfassungswidrig ist, dann kann man einer Strafbarkeit entgehen aber keine neue begründen.

Was Du meinst, ist der Grundsatz "Keine Strafe ohne Gesetz" und nicht das Bestimmtheitsgebot. Hier müsste es ja - wenn schon - um ein Analogieverbot gehen.

Übrigens steht Juristen eine gewisse Demut in der Regel gut an. Ich beziehe das auf Deine Äußerungen in Sachen IQ-Test. Ein Test misst natürlich nur das, was er messen soll. Dass das "jede relevante Form von Intelligenz" sein kann, ist eine Binse, denn die Frage ist ja dann, was der Testersteller als "relevant" ansieht. Und ob man das andere dann "soziale Intelligenz" oder "Empathie" nennt, ist für die Schlussfolgerung gleichgültig. Wie alle Messverfahren geben IQ-Tests über ganz spezifische Gesichtspunkte Auskunft. Nicht mehr und nicht weniger.

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vor 10 Minuten, RyanStecken schrieb:

Du hast keine Ahnung vom Intelligenzbegriff und wie IQ definiert wird oder? Der IQ-Test misst jede relevante Form von Intelligenz, das ist ein ausgefeiltes wissnschaftliches Modell. "Soziale Intelligenz" ist was ganz anderes, das ist eher Empathie, hat aber weniger mit kognitiver Leistung zu tun. Im IQ-Test spielt auch die verbale Intelligenz eine sehr große Rolle, die auch in den Geisteswissenschaften von enormer Bedeutung ist. Es ist absolut peinlich, dass das denkst. 

Schwierig. Es gibt im Strafrecht den Bestimmtheitsgrundsatz gem. Art. 103 II GG, sprich wenn eine Norm aus dem Strafrecht verfassungswidrig ist, dann kann man einer Strafbarkeit entgehen aber keine neue begründen.

Bin kein Jurist, aber ich zitiere den SPIEGEL von 1987:

Zitat

Dabei hält auch das geltende Strafrecht für rohe Ehemänner einiges bereit. Sie können wegen Nötigung und Körperverletzung angeklagt werden. Doch nicht einmal Ehefrauen, die sich an Notruf- und Beratungsstellen wandten, so die Erfahrung von Hans-Henning Hoff, Staatsanwalt für Sexualdelikte in Bremen, ließen sich dazu bewegen, derlei Vorwürfe aktenkundig zu machen.

und:

Zitat

Selbst wenn eine Ehefrau ihren Mann vor Gericht bringt, wird sie nach Ansicht des Hamburger Strafrichters Diethelm Erdmann auch unter dem schärfsten Strafgesetz nur wenig Chancen haben, ihn hinter Gitter zu bringen. "Außerordentlich schwer" werde es, so Erdmann, dem Manne etwas nachzuweisen.

Sprich: Wenn früher bei der Vergewaltigung körperliche Gewalt mit sichtbaren Spuren angewendet wurde, gab es auch früher die Möglichkeit, den Mann juristisch zu belangen. Und wenn der eheliche Beischlaf gegen den Willen der Frau vollzogen wird, ohne dass es dabei zu körperlichen Verletzungen kommt, bleibt es auch heute juristisch extrem schwer nachzuweisen. Ist dann eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Der Fairness halber: In demselben Artikel heißt es auch:

Zitat

 

Einen "patriarchalischen Popanz" nennt Strafverfolger Helmken diese Argumentationsweise. "Vorgeschobene Gründe einer Männerwelt" sind es nach Ansicht des Hammer Generalstaatsanwalts Wolfgang Geißel, eine gesetzliche Regelung zu retten, die Richter zu abstrusen Entscheidungen zwingt.
 
So mußte ein Frankfurter Schöffengericht einen Vergewaltiger ohne Strafe heimschicken: Die Frau, die er nachts überfallen hatte, war zwar von ihm geschieden, das Urteil aber in dieser Nacht noch nicht rechtskräftig. Hätte er ein paar Tage später gehandelt - er hätte wohl für Jahre hinter Gitter gemußt.

 

Hier wird allerdings weder eine Quelle zu dem Prozess genannt, noch wird hier trennscharf zwischen der aus zweiter Hand wiedergegebenen Meinung des Strafverfolgers und der Meinung des SPIEGEL-Autors unterschieden. Ob es besagtes Urteil tatsächlich gegeben hat und ob die sehr simple Zusammenfassung mit Was-Wäre-Passiert-Wenn-Prognose so zutreffend ist, darf also zumindest bezweifelt werden.

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vor 6 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Der Klassiker ist in solchen Diskussionen immer ein Auszug aus einer BGH-Entscheidung von früher:

"Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, daß sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen läßt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen. Denn erfahrungsgemäß vermag sich der Partner, der im ehelichen Verkehr seine natürliche und legitime Befriedigung sucht, auf die Dauer kaum jemals mit der bloßen Triebstillung zu begnügen, ohne davon berührt zu werden, was der andere dabei empfindet." (Urteil vom 2. November 1966 · Az. IV ZR 239/65 - siehe zum Beispiel hier).

Es macht jetzt aber wenig Sinn, das mit Dir zu vertiefen. Wenn es Dich interessiert, findest Du eine Menge juristischer Literatur, aus der man die heftigen Diskussionen nachvollziehen kann, die damals um die Änderung geführt worden sind. Mit durchaus interessanten Argumenten für beide Seiten.

Danach folgt:

Ob eine solche allein auf die eigene Befriedigung ausgehende Haltung überhaupt eine tragfähige Grundlage für eine dauerhafte menschliche Verbindung der Ehegatten abgeben kann, ist hier nicht zu erörtern. Denn in der normalen Ehe sucht und findet der Ehegatte die eigene Befriedigung in der Hingabe und in der Befriedigung des anderen. Wird dies nicht erreicht, so ist das eheliche Verhältnis häufig bereits dadurch schwer gefährdet. Seine Grundlage wird aber in aller Regel vollends zerstört, wenn der innerlich nicht beteiligte Ehegatte den anderen durch eine zynische Behandlung des Geschlechtsverkehrs vor sich selbst erniedrigt, indem er ihm unverhüllt zumutet, seinen Partner als blosses Objekt seiner Triebe zu gebrauchen.

 

 

Es geht in dem Fall darum das der Ehemann sich scheiden lassen will und die Ehefrau der Scheidung nicht zustimmt. Der Ehemann behauptet das seine Frau kein Sex mit ihm will und deshalb erläutert der Richter das Sex der beide Eheleute erfüllt zu einer funktionirenden Ehe gehört.

 

So what?

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vor 48 Minuten, jon29 schrieb:

Aber trotzdem ist das Risiko für einen Ingenieur in der Praxis in Unternehmen ziemlich gering, und nicht Grund für die Bezahlung. Da muss schon ne Dimension wie die Abgas-Manipulation bei VW zusammenkommen. Fehler bei Krankenschwestern gefährden Leben, da sind wir schneller im strafrechtlich en Bereich.

Im jüngsten mir bekannten Fall, hat ein Bauingenieur als popeliger Bauleiter eine Probebohrung für einen Gründungspfahl veranlasst. Und weil er dachte, dass es ja nur eine Probebohrung ist, hat er sich keine Freigabe geholt - und einen unterirdischen Heizöltank angestochen. Die Mocke ist ins Grundwasser und es musste aufwändig saniert werden. Dumme Sache sowas. Der Sachschaden inklusive aller Folgeschäden, wie Baustillstand, Vertragsstrafen, usw. war so hoch, dass er einerseits Privatinsolvenz angemeldet hat - und andererseits als vorbestraft gilt. Da gabs keinen Skandal. Stand nichtmal in der Zeitung.

Krankenschwestern können natürlich größeren Schaden anrichten. Wenns beispielsweise um Personenschäden geht. Aber die kann der Ingenier auch verursachen. Genauso, wie jeder, der Auto fährt. Darum liegt da nicht der Unterschied.

Sondern der Unterschied zwischen Ingenieur und Krankenschwester liegt in der Komplexität und der Tragweiter des Aufgabenbereiches. Wenn ich ein beispielsweise ein Medikament geben muss, dann ist das weniger komplex, als beispielsweise einen Bohrpfahl zu setzen.

 

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vor 11 Minuten, J.Peterson schrieb:

So what?

Ja, ich kenne wohl die gesamte Entscheidung. Sie ist in Sachen Beziehungspflege und gegenseitige Wertschätzung insgesamt lesenswert.

Es geht um die Grundhaltung, die weithin prägend war und in dem zitierten Absatz deutlich wird.

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vor 31 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Was Du meinst, ist der Grundsatz "Keine Strafe ohne Gesetz" und nicht das Bestimmtheitsgebot. Hier müsste es ja - wenn schon - um ein Analogieverbot gehen.

Ehm nein. Es gibt den strafrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatz, der besagt, dass Straftatbestände nur genügen, wenn die Voraussetzungen der Strafbarkeit und die Rechtsfolgen hinreichend bestimmt sind. Art. 103 II GG ist deshalb der Bestimmtheitsrundsatz zu entnehmen.

 

vor 30 Minuten, tonystark schrieb:

Sprich: Wenn früher bei der Vergewaltigung körperliche Gewalt mit sichtbaren Spuren angewendet wurde, gab es auch früher die Möglichkeit, den Mann juristisch zu belangen. Und wenn der eheliche Beischlaf gegen den Willen der Frau vollzogen wird, ohne dass es dabei zu körperlichen Verletzungen kommt, bleibt es auch heute juristisch extrem schwer nachzuweisen. Ist dann eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Ich hab nicht explizit behauptet, dass eine Vergewaltigung durch Männer vor 1997 straffrei war, sondern nur dass die Anwendung des § 177 StBG in dem Fall wahrscheinlich dem GG widersprechen würde.

 

vor 31 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

in Test misst natürlich nur das, was er messen soll. Dass das "jede relevante Form von Intelligenz" sein kann, ist eine Binse, denn die Frage ist ja dann, was der Testersteller als "relevant" ansieht.

Das stimmt so nicht. (Poste ungerne Videos, aber 4 Minuten sind zumutbar)

 

bearbeitet von RyanStecken

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vor 54 Minuten, RyanStecken schrieb:

Art. 103 II GG kann man als besondere Formulierung des Bestimmtheitsgebots ansehen, eine Bestrafung ist der Inbegriff eines grundrechtsrelevanten Eingriffs.  Daraus leitet man dann ein Analogieverbot ab, ja. Somit war meine Aussage korrekt.

Nein, war sie nicht, weil das Bestimmtheitsgebot etwas völlig anderes ist als die Frage, ob ein hinreichend bestimmter Straftatbestand über seine Wortlautgrenze hinaus angewendet werden darf. "Grundrechtsrelevanter Eingriff" ist, so wie Du es vermutlich meinst, eine Tautologie.

vor 54 Minuten, RyanStecken schrieb:

Das stimmt so nicht. (Poste ungerne Videos, aber 4 Minuten sind zumutbar)

Du könntest Dir die Mühe machen, zu erklären, welche meiner Aussagen Du mit "das" meinst. Und ein Argument zu formulieren ist an sich auch zumutbar. Ich habe es mir aber mal angesehen und stelle fest:

a) Deine Aussage stützt das Video schonmal nicht, denn es beschäftigt sich mit der Begrifflichkeit von Intelligenz. Daraus kann man meine Sätze zu Testmethodik nicht widerlegen.

b) Der Dozent hat ein massives Verständnisproblem, weil er Begriffe nicht sauber von der Wirklichkeit differenziert, welche durch die Begriffe beschrieben wird. Ansonsten köme er bei 3:00 nicht zu seiner Schlussfolgerung, die Verwendung des Begriffes "Intelligenz" für zwei verschiedene Phänomene müsse dazu führen, dass die beiden Phänomene miteinander korrelierten.

c) Was der Dozent unternimmt, ist eine Schärfung des fachspezifischen Begriffshofes von "Intelligenz", offenbar veranlasst durch eine nicht hinreichend genaue Verwendung des Begriffs in einer konkreten Disziplin. Das ist fachwissenschaftlich vermutlich korrekt, spielt aber außerhalb der Fachwissenschaft keine Rolle.

bearbeitet von Geschmunzelt

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vor 5 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Nein, war sie nicht, weil das Bestimmtheitsgebot etwas völlig anderes ist als die Frage, ob ein hinreichend bestimmter Straftatbestand über seine Wortlautgrenze hinaus angewendet werden darf. "Grundrechtsrelevanter Eingriff" ist, so wie Du es vermutlich meinst, eine Tautologie.

Da sind wir anderer Meinung. Alte Fassung des § 177 StGB:

Zitat

Wer eine Frau mit Gewalt oder durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben zum außerehelichen Beischlaf mit ihm oder einem Dritten nötigt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft.

Der Tatbestand schließt Vergewaltigungen in einer Ehe explizit aus. Die Grenze der Auslegung ist der Wortsinn, selbst im Zivilrecht, deswegen braucht man gar nicht erst mit Analogie (Fehlt schon an der planwidrigen Regelungslücke) oder Auslegung hier ankommen. Eine Anwendung des § 177 auf den Fall, dass eine Ehemann seine Frau vergewaltigt, wäre somit ein Verstoß gegen "nulla poene sine lege" gem. Art 102 II GG. 

 

vor 23 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Du könntest Dir die Mühe machen, zu erklären, welche meiner Aussagen Du mit "das" meinst. Und ein Argument zu formulieren ist an sich auch zumutbar.

Ich meinte die Aussage von dir hier:

vor einer Stunde, Geschmunzelt schrieb:

Dass das "jede relevante Form von Intelligenz" sein kann, ist eine Binse, denn die Frage ist ja dann, was der Testersteller als "relevant" ansieht.

WIr müssen Intelligenz dafür erstmal definieren, sonst macht diese Aussage keinen Sinn. 

 

vor 26 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

a) Deine Aussage stützt das Video schonmal nicht, denn es beschäftigt sich mit der Begrifflichkeit von Intelligenz. Daraus kann man meine Sätze zu Testmethodik nicht widerlegen.

Der IQ-Test testet aber genau diesen Begriff der Intelligenz und darum ging es mir, die Testmethodik an sich richtet sich ja schon an die Definition von Intelligenz.

 

vor 30 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

c) Was der Dozent unternimmt, ist eine Schärfung des fachspezifischen Begriffshofes von "Intelligenz", offenbar veranlasst durch eine nicht hinreichend genaue Verwendung des Begriffs in einer konkreten Disziplin. Das ist fachwissenschaftlich vermutlich korrekt, spielt aber außerhalb der Fachwissenschaft keine Rolle.

Ich hab das falsche Video verlinkt. Ich wollte nur sagen, dass die Definition von IQ schon sinnvoll ist und sehr gut den beruflichen und allgemeinen Erfolg vohersagt. Das Argument von Jon29, dass der IQ-Test nicht soziale Intelligenz nicht miteinbezieht ist hinfällig, weil soziale Intelligenz einfach nicht relevant ist. Oder andersrum formuliert: Intelligenz wird von Psychologen so definiert, dass sie alle relevanten kognitiven Fähigkeiten abdeckt. Siehe:

 

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vor 43 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

b) Der Dozent hat ein massives Verständnisproblem, weil er Begriffe nicht sauber von der Wirklichkeit differenziert, welche durch die Begriffe beschrieben wird. Ansonsten köme er bei 3:00 nicht zu seiner Schlussfolgerung, die Verwendung des Begriffes "Intelligenz" für zwei verschiedene Phänomene müsste dazu führen, dass die beiden Phänomene miteinander korrelierten.

Wie war das noch gleich mit der Demut, die einem Juristen gut zu Gesicht stünde?

"If intelligence was the right word to subsume both of those [phenomena], then what you'd see is that there would be a high correlation: People who are good dancers would also be the ones who could multiply in their head most rapidly. But you won't be able to extract out a single factor like that. [...]"

Wenn man wissenschaftliche Konstrukte untersucht, kann man nicht innerhalb desselben Experiments (und für den wissenschaftlichen Austausch auch innerhalb einer Fachdisziplin) für zwei verschiedene Konstrukte denselben Begriff verwenden. Kann man theoretisch schon, aber dann kann man die Konstrukte nicht mehr unterscheiden und würde fast zwangsläufig Datenmüll erzeugen bzw. der wissenschaftliche Austausch wäre unmöglich.

Usus in der Wissenschaft ist es nunmal, Konstrukte eindeutig zu benennen und in diesem Sinne müssen zwei verschiedene Dimensionen eines Konstrukts mit dem Namen Intelligenz auch beide in hohem Maße mit diesem korreliert sein, sonst wären es eben keine Dimensionen dieses Konstrukts. Wenn überhaupt, kann man hier kritisieren, dass die Dimensionen (bzw. deren Faktoren) deshalb nicht zwangsläufig interkorreliert sein müssen. Im Bereich der Intelligenz, wie sie im Bereich der Testdiagnostik gemeinhin definiert ist, ist das aber anscheinend der Fall, daher ist seine Aussage auch in diesem Sinne vertretbar. Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/G_factor_(psychometrics)#cite_ref-6

Vielleicht formuliert der Dozent [innerhalb einer Vorlesung bei freier Rede!] nicht jeden Gedankengang 100%ig druckreif bzw. führt ihn nicht bis ins kleinste Detail aus. Daraus nun aber ein "massives Verständnisproblem" abzuleiten halte ich persönlich für sehr gewagt und arrogant.

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Also, wenn ich das mal so einwerfen darf - dann kommt in den neuen Feminismusdiskussionen auf einaml deutlich mehr rüber, als in den alten. So langsam formt sich ein neuer Kreis hier. Und so. Glaub ich.

Noch mehr würd rüberkommen, wenn ihr den juristischen Laien ein wenig mehr erklären könntet, was es mit so Fachbegriffen auf sich hat. Wie Bestimmtheitsgebot. Oder was ihr in dem Kontext mit Analogie meint. Das wär cool.

 

vor 30 Minuten, RyanStecken schrieb:

Der Tatbestand schließt Vergewaltigungen in einer Ehe explizit aus. Die Grenze der Auslegung ist der Wortsinn, selbst im Zivilrecht, deswegen braucht man gar nicht erst mit Analogie (Fehlt schon an der planwidrigen Regelungslücke) oder Auslegung hier ankommen. Eine Anwendung des § 177 auf den Fall, dass eine Ehemann seine Frau vergewaltigt, wäre somit ein Verstoß gegen "nulla poene sine lege" gem. Art 102 II GG. 

Es gibt doch diesen Grundsatz, dass man sich durch strafbares Verhalten keinen Vorteil verschaffen darf, oder?

Angenommen, ich bin Gerichtsgutachter und haue mit meinem Gutachten einen Angeklagten total in die Pfanne. Indem ich berichte, dass er in den Explorationsgesrprächen total wirres Zeug erzählt hat - und darum einen Vogel hat. Wenn dann der Angeklagte heimliche -und damit strafbare- Tonbandaufnahmen der Explorationsgesrpäche vorlegt, die beweisen dass seine Aussagen nicht den Darstellungen in meiner Begutachtung entsprechen. Dann fällt damit doch die Strafbarkeit seiner heimlichen Aufnahmen weg. Oder? Weil ich durch meine Falschaussage mein Recht auf Schutz des privat gesprochenen Wortes verwirkt habe. Und ich werde wegen Falschaussage verknackt. Mit besonders schwerer Schuld, weil ich als Gutachter eine besondere Verantwortung trage. Richtig?

Wenn das so ist - dann kann ich mich als Vergewaltiger doch auch nicht drauf berufen, dass mich die Ehe davor schützt, dass die Vergewaltigung strafbar wird. Oder seh ich das falsch?

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