Trouble in Paradise / Stille Verzweiflung

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Wir leben in einer Zeit grenzenlosen Möglichkeiten. Keine Generation vor uns hat das gehabt, was wir leider inzwischen für Selbstverständlich halten. Ich meine die Freiheit, alles zu tun was man will, sich Infos zu holen, um stets an sich zu arbeiten. Es ist das Paradies auf Erden. 

Aber zum Thema: Alter 24. Seit 5 Jahren ein stiller Leser dieses Forums. Edel in Gedanken, erbärmlich im Handeln. Teufelskreis und Mindfuck seit 3 Jahren.

 

Mit 20 wurde die Sicht mit LDS aufeinmal klarer. Keine Jungfrau zu dem Zeitpunkt, aber keine Ahnung von Frauen und Gefühlen. 

Es ging los mit Streetgame für eine Dauer von 3 Monaten über die Ferien. Forum + Kleiner Workshop mit rsdmax und anderen. Motivation hoch 100. Plan damals: Streeten mit Mitstreitern ausm Forum, gegenseitiges Pushen, Körbe mit Humor verkraften. Direct Approach only. 

 

Fitnesstraining und Lesen im Alter von 19 kamen hinzu.

Habe es aber nicht durchgezogen, da ich als Amateur nicht wusste, dass die Fähigkeiten und AA nicht von Heute auf Morgen verschwinden, sondern ein langer Prozess mit Hochs und Tiefs ist.  Habe mich danach wieder auf Schule konzentriert, da ich kurz vorm Abi stand. 

By the way, Bin aus einer Kleinstadt, weshalb ich mich in einer Stadt mehr traute Frauen anzusprechen und nicht in meinem Kuhdorf. Hier kennt mich doch kein Schwein war die devise. Nummern war aber auch das einzige was ich bekommen habe. Ich denke, wenn man Nummern bekommt als ein Typ, der mehr Pornos kennt als echte Frauen mit 21, dann gibt es einen gewaltigen Schub an Ego und Bestätigung. Das hat mir damals gereicht fürs Erste. Weitere Schritte in Bezug auf Pickup habe ich bis heute nicht unternommen.

 

Zur Person: Eigentlich sozial veranlagt. Durch Mobbing in der Schulzeit und eine Menge Minderwertigkeitskomplexen wegen meinem  asiatischen Aussehen und fremder Herkunft haben sich DAMALS halt ungesunde Denkweisen entwickelt, die mich bei allem hinderten, teilweise bis heute. Dazu kam, dass ich bis 18 ziemlich religiös war und nicht das tat, was der Rest der Jugend normalerweise tut, nämlich sich sozialisieren und Menschen kennenlernen. Weiters bin ich ein „Extremtyp“, d.h. alles oder nichts. Ich kenne so etwas wie Balance nicht, bezogen auf alle Lebensbereiche. Entweder ich fange an, an mehreren Baustellen gleichzeitig zu arbeiten oder ich lasse mich komplett gehen und kille den Schmerz mit Hochprozentigem. Entweder ich ernähre mich für 3 Wochen gesund und gehe 4 mal die Woche in die Muckibudde oder ich nehme rapide zu durch FastFood. Man kann sich echt an den Zustand des Nichtstun gewöhnen und sich einreden, dass man durch lesen und PU-Videos schauen sich bereit macht, obwohl man keinen Schritt weiterkommt. 

 

Mit 21 dann in eine 80k Einwohner Stadt gezogen in den Bergen Österreichs. Dann ging es wirklich Bergab, bis heute! Alkohol und Cannabis kamen dazu. Reue und Mindfuck damit abtöten, bevor es am Morgen wieder von vorne los geht. Diese Phase dauert schon 3 Jahre und mir ist bewusst, dass es mir viel mehr schadet als nutzt. Das zu meiden, was mir schadet habe ich bis heute nicht abgestellt.

 

Stand Heute: Lebe seit zwei Jahren in der Hauptstadt Österreichs, versinke weiter im Nichts. Langsam gehen mir die Ideen aus. Stecke im Berufsleben fest. Körperliche Nähe zu Frauen seit nem halben Jahr nicht vorhanden. Rechter Unterarm wird antrainiert und Kopfkino beherrscht mein leben .. was wäre wenn. Fuck.

 

 

 

Hut ab für die hilfsbereiten User dieses Forums. Ihr tragt dazu bei, dass eingeschüchterte Männer ihre Grenzen erweitern und anfangen zu LEBEN, nicht nur in Bezug zu Frauen. Riesen Respekt und Dankbarkeit an euch! Trotz des Jammerns dieses Posts wollte ich das mal erwähnt haben. Ich weiß, dass es schwierig ist, durch einen Text einem Unbekannten Ratschläge zu geben und Tipps zu verteilen, da es einfach etwas anderes ist als Face to Face vor einem zu sitzen und sich in die Denkweise und Handlungen von der Person hineinzuversetzen, dennoch versuche ich es. Lets give it a try. 

Danke fürs Lesen, freue mich über jeden Input. Wünsche jedem alles Glück der Welt. Peace out. 

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vor einer Stunde, Explorer1 schrieb:

Erster Schritt: kein Alkohol und keine Drogen.

Kann ich vollkommen unterschreiben. 

Mit Cannabis merkt man irgendwann, dass die geistig durch sind. Sehen sie nicht. Sehen ihre kiffenden Freunde nicht. Aber Außenstehende merken das sofort. Bei Alkohol dauert es ein wenig länger. 

I.d.R. versauen sich beide aber ziemlich fokussiert das Leben. 

Lohnt sich dann nicht mit ihnen zu diskutieren. Verantwortungsvoller Konsum. Gegenbeispiele von Leuten, die hervorragend Karriere machen. 
Was halt Leute mit Drogenproblematik sich so zurecht legen. 

 

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Thx @Explorer1 @Neice

Das soll zwar kein Thread über Suchtmittel sein, aber dennoch. Ergänzend dazu, wird Cannabis bis HEUTE sehr verharmlost aus meiner Sicht. Über die Auswirkungen von Alkohol wissen die Meisten Bescheid. Die Folgen langfristig sind aber nicht zu unterschätzen von Cannabis. Ich wäre auch über die "Ausnahmen" nicht sicher. Da muss man schon ein gewisses Grad an Selbstdisziplin haben, um es sich leisten zu können Cannabis zu rauchen. Wenn man es konsumiert, um eine Bereicherung im Leben zu erzeugen. Wenn man sein Leben im Griff hat und es sich ab und zu mal gönnt, ist die Welt in Ordnung. Es ist aber wie bei allen, der Mensch neigt dazu zu übertreiben. Siehe Online Games oder Facebook. Der Mensch kann zu allem eine Sucht entwickeln. Balance ist der Schlüssel, und um das zu beherschen gehört einiges an Kontrolle dazu. Wenns interessiert, hier etwas an online content dazu: Youtube: Marijuana: A Second Class Addiction, Film über Kontrolle und das menschliche Ego: Revolver (2005) 

 

Edit. Was mich vor allem persönlich schockt, dass es Menschen gibt, mich eingeschlossen, die dieses Wissen mit sich tragen, dennoch in die engegengesezte Richtung rudern und sich selber Steine in den Weg legen .. 

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Mit dem edit ist alles erklärt.

Hör' auf damit und Du kannst Dich den anderen Themen widmen.

Porno kannst Du auch gleich reduzieren.

Und dann fängst Du an, Dein Leben in Balance zu bringen.

Klingt aber danach, dass Du professionelle Hilfe oder Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen solltest.

Einen Vorteil hast Du: Du bist jung. Wenn Du jetzt aufhörst, hast Du noch 50 gute Jahre. Aber vermutlich hörst Du das nicht. Weil es schon nicht mehr geht. Weil: "Wenn man es konsumiert, um eine Bereicherung im Leben zu erzeugen. Wenn man sein Leben im Griff hat und es sich ab und zu mal gönnt, ist die Welt in Ordnung."

Ich kenne wenige Süchtige, die ihren Wendepunkt durch Selbstreflektion erreicht haben. Siehe edit.

bearbeitet von Explorer1
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Am 23.2.2018 um 07:44 , Explorer1 schrieb:

Ich kenne wenige Süchtige, die ihren Wendepunkt durch Selbstreflektion erreicht haben. Siehe edit.

Therapie ist eine weitere Vorgehensweise, die ich noch nicht versucht habe. Wird wohl der nächste Schritt sein, bevor ich noch weitere Zeit verliere. Dein Input hat die Idee verfestigt. Danke dafür. Drogen und Alkohol zu verbannen klingt plausibel. Nichts neues. Vielleicht ist es die Routine, die einen an die gefestigten Routinen festhalten lässt. Keine Ahnung. Kompliziertes Thema. 

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Gerne.

Ist nicht kompliziert. Sondern ziemlich simpel. Es ist nicht die Routine, die Dich im Griff hat, sondern die Suchtmittelabhängigkeit. That simple. Ist eine anerkannte Krankheit.

Entscheidung treffen. Alkohol und Drogen weglassen (ggf. unter medizinischer Aufsicht, wenn kalter Entzug zu gefährlich wäre - ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Klugheit, sich Hilfe beim Entzug zu holen). Und dann Therapie und/oder Selbsthilfegruppen. 

"Therapie versuchen", ohne vorher eine Entscheidung gegen die Suchtmittel getroffen zu haben, funktioniert übrigens nicht.

Vergeudete Zeit, vergeudete Ressourcen.

Mach' was aus Deinem Leben! Du bist fucking jung.

bearbeitet von Explorer1
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