Umgang mit ernsten Themen im Gespräch Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 2 2

[Peter Enis 2]

Hallo,

die Frage steht im Grunde genommen im Titel.

Während ich mit meinen männlichen und weiblichen Freunden gut auch über ernstere Themen reden kann, möchte ich solche während eines Flirts vermeiden. Themenwechsel schön und gut, aber was mache ich, wenn mein weibliches Gegenüber unbedingt kurze Sätze über ihre kranke Mutter, ihren verstauchten Knöchel oder die tragische Familiengeschichte ihrer Urururgroßeltern fallen lassen muss?

Wie gesagt, ich bin für tiefgründige und ernste Gespräche zu haben, nur haben sie in einem Flirt nichts verloren, das vermiest mir die Laune. A) möchte ich deshalb nicht darauf eingehen, B) interessiert es mich oft kaum, doch C) kann ich leider nicht nicht darauf eingehen, denn um Herrn Bendzko zu zitieren: "ich bin doch keine Maschine, ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut" und als solcher für das Leben und Leiden meiner Mitmenschen empfänglich. Außerdem, und das gesellt sich zu Punkt B), bin ich ein schlechter Tröster, also - wie soll ich dir bitte weiterhelfen?

Glücklicherweise war das noch nie ein wirkliches Problem in einem Gespräch, aber etwas unangenehm ist es trotzdem.

Weiß jemand damit umzugehen?
Liebe Cats, macht man das als Frau unbewusst und es muss nicht darauf eingegangen werden?

Februar 4, 2018 bearbeitet von Peter Enis

[Marcel Herzog 7545]

Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Es gibt Menschen, die sprechen gerne darüber und brauchen das um die Dinge besser zu verarbeiten. Das ist ein zweischneidiges Schwert.

Auf der einen Seite ist das ein Zeichen, dass Dir hier starkes Vertrauen entgegen gebracht wird. Da würde ich nicht immer gleich blocken, sondern schon gerade auch auf einem Date mal zuhören und vielleicht mal einen Tipp geben, wenn er taktvoll ist.

Andererseits solltest Du auch aufpassen, dass diese Themen nicht überhand nehmen, denn sonst bist Du schnell der Seelenmülleimer und damit Ruck Zuck in der Friendzone.

Generell die Themen aber abzubügeln ist der falsche Weg. Vertrauensvolle Gespräche sind die Basis zum Rapport. Wichtig ist dabei nur der negative Kern durch einen positiven zu ersetzen. Z.B. Wenn sie jammert, dass ihre Oma einen verstauchten Knöchel hat, solltest Du sie fragen was sie an Ihrer Oma schätzt. Wie die Zeit für sie war, als sie ihre Oma als Kind besucht hat und als die Oma für sie ihr Leibhericht gekocht hat. DAS ist nämlich Rapport...

[Peter Enis 2]

Danke für die Antwort, ziemlich genau so habe ich mir das auch gedacht.

Ich vermute, dass sich das Thema für mich mehr wie eine Frauensache anfühlt, da ich mit meinen männlichen Comrades meist entweder ganz oder gar nicht über solche Themen rede.

 

Negativ zu positiv - sehr guter Tipp, daran lässt sich arbeiten.

[Nubes 146]

Wenn es dich nicht interessiert musst du es auch nicht heucheln. Ich als Frau kann dir allerdings sagen, dass es für mich nichts abtörnenderes gibt als ein Mann ohne Tiefgang, beziehungsweise einen der glaubt für die "tiefen Gespräche" sind seine männlichen Kumpels zuständig und eine Frau lediglich für "Spaß" und Dekoration.