Stagnation im Club

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Grüßt euch!

Bevor ich mein Anliegen schildern werde, möchte ich kurz paar Worte zu mir und meiner Laufbahn loswerden, damit ihr euch besser in meine Haut hineinversetzen könnt.

Ich bin das erste Mal vor etwa 9 Jahren als 20jähriger, jungfräulicher, perspektivloser Jugendlicher, schwerstdepressiv auf dieses Forum gestoßen. Tatsächlich muss ich gestehen, einige Texte und einige Mitglieder hier haben mich damals sehr aufgebaut und motiviert. Ich hatte zum ersten Mal nach langen Jahren voller Enttäuschungen und Schmerz eine Art Lichtblick vor den Augen und habe mich in vielerlei Hinsichten getraut aus meiner Komfortzone herauszuwagen. Dafür möchte ich mich erstmal von ganzem Herzen bedanken.

 

Vieles ist seitdem passiert. Mittlerweile kann ich wirklich sagen, ich bin zufrieden mit dem was ich bin und wofür ich stehe und das meine ich auch (nicht nur so à la sich selbst belügen und es sich immer wieder einreden wollen, obwohl es eigentlich gar nicht der Fall ist - so hatte ich das Anfangs gehandhabt, als ich neu war und diese ganze Materie erst eben für mich entdeckte). Im Umgang mit meinen Mitmenschen und auch mit Frauen bin ich mittlerweile souverän und vor allem authentisch. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich mir selbst und anderen nichts vormachen oder vorspielen muss. Ich bin von Natur aus ein introvertierter Typ. Früher hielt ich es für eine Schwäche und versuchte es zu überspielen. Das ging naturgemäß in 95% der Fälle voll in die Hose. Es war unauthentisch, freaky und unsympatisch. Ich habe meine Lektion gelernt. Nun ist es aber nach wie vor so, dass es mir schwer fällt auf Menschen zuzugehen (unabhängig davon, ob es sich um Frauen oder Männer handelt). 

Meine letzten Beziehungen und Frauenbekanntschaften haben sich irgendwie alle so ergeben, ohne dass ich einen großen Aufwand hinlegen musste, sei es durch gemeinsame Interessen, Bekanntenkreise, Facebook oder auch Tinder. Es flowte und das war ok so. Das mag jetzt alles schön und gut klingen und das war es auch, jedoch habe ich dadurch aufgehört an meinen Baustellen zu feilen, wo es meiner Meinung nach noch Arbeitsbedarf gab. (Man macht sich ja auch keine Gedanken darum, wie man ans Essen kommt, wenn der Kühlschrank zuhause voll ist. Ihr wisst worauf ich hinaus möchte.)

Und nun auch der fließende Übergang zu meinem aktuellen Anliegen. Seit paar Monaten bin ich jetzt Single. Über die Weihnachtsfeiertage war ich in meiner Heimatstadt bei meiner Familie. Am Silvester ging ich in einen kleinen Studentenclub (den ich früher verabscheute) feiern und ich hatte diesmal wirklich Spaß dort. Diverse Male kreuzten sich meine Blicke mit denen von bildhübschen Mädels und ich sah klar und deutlich, dass die Interesse an mir hatten. Das ist wirklich neu für mich. Früher war ich unscheinbar und hatte das Gefühl ich musste mich über meine Persönlichkeit, meinen Humor oder weiß der Geier was beweisen. Nun reicht scheinbar meine Präsenz. Das blöde ist jedoch, ich habe nie wirklich gelernt, wie man Frauen im Club anspricht. In meinem ganzen Leben kam es vllt 1-2 Mal dazu, dass ich eine Frau in nem Club Umfeld kennengelernt und mit nach Hause genommen habe (und auch das war dann eher unter Einfluss von Alkohol oder Substanzen - beides findet heute in meinem Leben so gut wie nicht mehr statt). Und nun stand ich da, hatte quasi diverse Einladungen schlecht hin einfach irgendeinen Move zu machen und dabei blieb es auch. 

Der Heimweg früh am morgen war interessant. Einerseits hatte ich trotzdem Spaß gehabt und einen sehr guten Abend verbracht, dennoch (ich gehe davon aus ihr alle kennt das Gefühl) war ich ein wenig verärgert über mich selbst. Wieso ich an diesem Punkt angekommen noch immer irgendwelche Blockaden von früher mit mir rumschleppte. 

Aus irgendeinem Grund fühlt es sich für mich sehr falsch an im Club nen Move zu machen. Möglichen Gründe hierfür sind: Ich mag es selbst nicht von fremden angequatscht zu werden und ich versuche so gut es geht nach dem Motto zu leben "was du nicht willst das man dir tu das füg auch keinem andern zu". Das Argument fällt jedoch flach, wenn man bedenkt, dass die Frauen scheinbar wirkliches Interesse an mir hatten und ich an ihnen. Weiterer mögliche Gründe wären dann wohl, dass da wirklich noch etwas tief aus der Vergangenheit im Unterbewussten sitzt, was mir im entscheidenden Moment ne Blockade verpasst oder aber auch einfach die Tatsache, dass ich so gut wie 0 praktische Erfahrung im Club habe, wodurch sich dieser erste Schritt wo unnatürlich anfühlt. Ich weiß dass wenn ich an dem Punkt komme, dass wir ins Gespräch kommen, dass ich mich dann zu 100% auf mich verlassen kann, bloß eben genau dieser erste Schritt in diesem nächtlichen Umfeld, fällt mir noch schwer.

Ich bin jedenfalls froh über diese Erfahrung, denn sie hat mir die Augen geöffnet auf die alten Baustellen, die ich in guten Zeiten vernachlässigt habe. Nun möchte ich mich wieder dem widmen. :)

 

Im Prinzip, wenn ich mir das alles selbst so durchlese, würde ich mir selbst dazu raten "es einfach nächstes Mal zu versuchen", vielleicht das eine oder andere Mal auch verkacken (vielleicht auch nicht), aber dafür durch Routine an den Punkt kommen, dass ich bedenkenlos in einer solchen Situation in Zukunft der Mann sein kann, der ich sein möchte. 

 

Würde mich freuen, wenn ihr mit mir eure Geschichten teilen könntet, wie ihr es im Club angeht und was euch geholfen hat diese Blockade zu überwinden. Vor allem von introvertierten Männern würde ich sehr gerne hören, wie ihr im Club verfahrt und von den Frauen hier im Forum würde ich gerne wissen, wie ihr gerne angesprochen werdet. 

 

Vielen Dank und herzliche Grüße

DMT

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Cool, dass du deinen Weg so gegangen bist.

vor 12 Stunden, DMT schrieb:

von den Frauen hier im Forum würde ich gerne wissen, wie ihr gerne angesprochen werdet. 

Am Ende ists ziemlich egal. Super unkalibrierte Ansprechversuche sind halt nicht so der Bringer. Also so betrunken, dass derjenige kaum noch stehen kann und "Eeeeeey, geile Titten" muss nicht sein. Aber solange sich das im Rahmen von gesundem Menschenverstand bewegt, gibts da für mich kein "falsch". Kommt viel mehr drauf an, ob er für mich optisch fickbar ist und im Gespräch sympathisch wirkt.

Um dir noch was konkreteres zu geben: Ich finde situational Opener immer am entspanntesten. Man hat direkt ein Gesprächsthema (egal ob die Drinks, die Musik, die anderen Leute oder was auch immer) und kann mal gucken, wie gut man sich versteht - ohne gleich in der Situation gefangen zu sein.

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