Ich weiß, dass so ein Thema in der Seduction community eigentlich keinen Platz hat und wahrscheinlich schnell als „Madonna/Hure Komplex“ abgeschrieben wird, aber, obwohl es hier im Forum inzwischen mehr als 150.000 Themen gibt, wurde dieses Thema noch nie konkret angesprochen. Für mich verwunderlich, da es außerhalb der Community für viele Menschen in Beziehungsfragen ein wichtiger Punkt zu sein scheint.

Ich habe mich dafür entschieden in diesem Unterforum zu posten, da in meinen Augen der Anteil Derer, die nur das Wiedergeben was ihnen in diversen Büchern gebetsmühlenartig eingetrichtert wurde, am geringsten ist. Nun, interessant wurde das Thema für mich, als ich vor wenigen Wochen meine neue Freundin (30) kennengelernt habe. Nachdem wir uns knapp 3 Wochen kannten, kamen wir schließlich abends in einer Cocktailbar auf das Thema zu sprechen. Sie saß neben mir, legte den Kopf etwas zur Seite, überlegte, und sagte schließlich „hmm, na ich hab nicht alle gezählt, aber es müssten so um die 50 Typen gewesen sein“ Ich bin der festen Überzeugung, dass die Anzahl der Sexualpartner wenig über einen Menschen aussagt. Es spielen einfach zu viele Faktoren hinein, als das man irgendwelche Rückschlüsse ziehen könnte. So macht es in meinen Augen einen riesen Unterschied, ob man auf dem Land oder in der Stadt groß geworden ist, oder ob man die große Liebe bereits in jungen Jahren kennengelernt hat und somit für viele Jahre „auf dem Markt“ nicht verfügbar war. Zudem spielt das Alter natürlich auch eine erhebliche Rolle. Mit 30 Jahren mögen 10 nicht viel sein, für eine 16 Jährige/n vlt. schon. Aber die Zahl 60, hatte mich in dem Moment wirklich von den Socken gehauen! Versteht mich bitte nicht falsch. Die meisten Menschen haben spätestens mit Ende 20 ein sexuelles Vorleben. Ich hatte damit in vorherigen Beziehungen auch nie ein Problem. Ganz im Gegenteil, es war i.d.R sehr amüsant sich über die unterschiedlichsten Geschichten auf diesem Gebiet auszutauschen.
Ich weiß auch, dass es keine „normale“ Sexualität gibt. Vieles was unsere Sexualität ausmacht, liegt bereits in den Genen verankert und wird zudem von Erfahrungen im Kindes- und Jugendalter geprägt. Wikipedia sagt an der Stelle „von Null bis 1000 ist alles dabei und als normal zu betrachten“ Ich verurteile auch niemanden der seine Sexualität auslebt (sofern dabei kein anderer zu Schaden kommt) aber warum mich das in diesem Falle so beunruhigt und warum ich gerne Eure Meinung und Erfahrung hören möchte, ist folgender Punkt:

Kann man mit so einer Frau eine monogame Beziehung führen und wird man auf Dauer glücklich?   Ich sehe dabei folgende Probleme 1.       Man kann seine Sexualität nicht oder nur schwer unterdrücken. Jmd. der bsp. homosexuell ist, wird auch durch eine heterosexuelle Schein-Ehe irgendwann seinen Neigungen folgen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Frau mit >50 Sexualpartnern, auch wenn sie es im Herzen will, plötzlich und auf Dauer monogam werden kann. 2.       Ich kenne nur zwei Menschen, die eine ähnliche Anzahl aufweisen. Und die haben beide psychische Probleme. Eine war in psychologischer, die Andere sogar in psychiatrischer Behandlung. Was auf den ersten Blick als selbstbewusst und ehrlich schien „ich stehe halt zu meiner Sexualität… na und?“ , war in diesem Fall im Nachhinein  ein sehr niedriges Selbstwertgefühl in Kombination mit lavierten Depressionen. Mein Freundes und Bekanntenkreis ist sicherlich keine aussagekräftige Statistik, aber ich mache mir Sorgen ob nicht selbiges auch auf meine Freundin zutrifft.    Über Denkanstöße, Erfahrungen oder konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen!