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Reflektieren ist Scheiße

 

Reflektieren ist das Modewort der letzten Jahre schlechthin bei  hauptberuflichen und hobbybastelnden Psychos.  Von den Psychotanten wird geraten, man möge seine Gefühle (z.B. über eine Zurückweisung) genauestens untersuchen, zerstückeln, in Atome zerlegen und die feinsten Nuancen und Hintergründe herausarbeiten. Die Techniker raten ebenfalls zum Reflektieren, meinen aber eher man soll sein  Handeln hinsichtlich Erfolg oder Mißerfolg nochmal genau unter die Lupe nehmen.

Das klingt vernünftig und einsichtig, denn wir sind ja denkende Menschen die sich ihres Tun und Handelns schon bewußt sein sollten und ihrer Gefühle auch.

Ich hau hier aber mal die These in den Raum, das Reflektieren für Männer hochgradig schädlich sein kann und für Frauen vermutlich auch nicht besonders gesund. Ist allerdings gar nicht einfach zu erklären, da komme ich ein wenig ins Rudern.

Zunächst ist Reflektieren ein Vorgang des bewußten Denkens. Unser Bewußtsein ist allerdings ein ziemlich träger Apparat, der sich nur eines sehr kleinen Speichers an Informationen bedienen kann und alle Handlungen lähmt, die schnell, präzise, spontan ausgeführt werden müssen. Kinder spielen völlig ungezwungen und selbstvergessen im Pausenhof. Wenn sie in der Klasse an die Tafel gehen sollen werden die Bewegungen steif und ungelenk. Im Bewußtsein, daß die anderen zusehen. Ein Rennfahrer, der auf der Strecke auch nur eine Sekunde darüber nachdenkt, was er da eigentlich treibt oder wie die nächste Kurve beschaffen sein könnte, liegt im Acker. Das sind natürlich I-Männchen Beispiele und der Faktor "Angst" spielt auch noch rein. Noch eine Alltagsgeschichte zur Illustration: Ich bin kein Metaller, hab aber grad eine große Blechwanne mit Untergestell und Einlegerost als Waschplatz für Motoren u. Achsen für Bekannte gebaut und als Nebenprodukt noch eine Werkbank aus Stahlrohr mit Blechtisch für mich. Um von der groben, nicht ganz praxisgerechten Kugelschreiberskizze des Auftraggebers zu einem kostengünstig ausführbaren Plan zu kommen, hab ich natürlich schon mein Hirn anstrengen müssen. Z.B. Breite 2,47 m. Damit ich eine handelsübliche 2,50 m Blechtafel an den Rändern abkanten kann und nicht eine teure 3 Meter Tafel mit viel Verschnitt nehmen muß. So waren während des Bauens ein paar Dutzend Entscheidungen zu treffen, die sich bei mir schnell und pragmatisch ergeben und das Ergebnis spricht für sich. Man kann's angucken und die Ergonomie passt.

Meine Auftraggeber sind Griechen, ihr Betrieb ist noch im Aufbau. Nette, herzliche Leute. Ich bin oft dort aber mittlerweile kommt mir der Laden immer seltsamer vor. Jeder Entscheidungsfindungsprozess findet im Rahmen lautstarker Auseinandersetzungen statt, schreiend und wild gestikulierend wie ein Rudel Sizilianer hüpfen sie durch die Hütte, bis nur irgend ein Regal am Platze steht. Ich sehe aber nicht, daß sie bislang zu einer halbwegs vernünftigen Ausstattung gekommen wären. Ergonomie und Arbeitsplatzplanung grauslich. Trotz der unglaublich vielen Worte in unglaublicher Lautstärke, die um jedes Detail gemacht werden.

Darüber hinaus habe ich drei deutsche Bekannte, die - obwohl handwerklich durchaus fit - leider kaum noch in der Lage sind ein einfaches Projekt wie "Ich-baue-mir-eine-Werkbank" auf die Reihe zu kriegen. Einer säuft, der zweite ist trocken, was im psychisch nicht besonders gut bekommen ist, und der dritte findet saufen proletenhaft, kifft aber am Tag gut seine drei Gramm weg. Sobald die drei etwas tun sollen oder wollen und nicht klipp und klare Handlungsanweisungen bekommen, verheddern sie sich in endlosen Gedankenketten. Da wird mal locker nen halben Tag drüber philosophiert, ob man das Blech 2,0 oder 2,5 mm stark nimmt. Man glaubt nicht, wie viel für und wider sich da finden lassen. Oder doch besser Edelstahl? Mittlerweile flüchten zwei der drei ins Internet, lesen tagelang in Foren über Blechstärken nach und verbringen weitere Tage mit Preis- u. Materialvergleichen. Nur die Werkbank baut sich irgendwie nicht und alles was sie in den letzten Jahren zustande gebracht haben, war dilettantisches Gebastel.

Wer mit Blech nix anfangen kann - bei einer Seminararbeit kann's ganz ähnlich laufen. Was nehme ich rein, was lasse ich weg, die Möglichkeiten werden immer unendlicher, die Grübeleien gehen die Nächte durch... kurz vor Abgabe wird was zusammengeschustert, was gegenüber den hochtrabenden Plänen unter aller Sau ist.

Worauf ich hinaus will: Bei jeder Arbeit sind grundsätzliche Überlegungen schon notwendig und seinen Verstand sollte man auch eingeschaltet haben, die meisten Entscheidungen sind aber aus dem Bauch heraus und richtig zu treffen, während einen ständiges Nachdenken, Abwägen und Erörtern nur in unproduktive Gedankenspiralen verstickt und schließlich völlig lähmt. Denken und Handeln verträgt sich eben nicht besonders gut, wie jeder weiß der schon mal vor lauter Hemmungen ein date versemmelt hat. Und davon ist ja hier im Forum genug die Rede.

Der nächste Punkt wird in der Psychologie so gut wie ausgeblendet, weil geschäftsschädigend, ist aber noch viel bedeutsamer: Menschen allgemein, Männer aber ganz besonders, sind dann psychisch stabil und fühlen sich wohl, wenn äußere Ereignisse ihre ganze Aufmerksamkeit und Tatkraft erfordern. Und ganz besonders wohl fühlt man sich, wenn die Tatkraft auch zu Ergebnissen und Anerkennung führt. Jagen-Fressen-Chillen-ein bißchen Nachwuchs zeugen-Jagen-Fressen-Chillen-Feinde skalpieren (alternativ Fußball). So lautet ein gesunder Biorhythmus.

Nachdenken darf man auch. Pläne schmieden für die nächste Jagd, Pläne die Hütte zu erweitern, auch der nächste Überfall auf den Nachbarstamm mit den geilen breitbeckigen Schnecken will wohlüberlegt sein. Frauen machen gern Pläne für die Hochzeit, das nimmt sie ganz in Beschlag. Aber Nachdenken über abstrakte Fragen wie Religion und Philosophie führt eher nicht zu Ergebnissen. Nachdenken über sich selbst, über oneitische Probleme, über die eigene Unzulänglichkeit und die schlechte Kindheit wird ganz schnell selbst zur exzessiven Faszination und führt dann unweigerlich schon mal zumindest an den Rand des Waldes der wundersamen Neurosen.

 

Damit haftet jeder Therapie die zum Ziel hat, sich selber besser kennenzulernen, etwas aufzuarbeiten, jeder Therapie die Elemente von Selbstreflexion beinhaltet per se auch etwas kontraproduktives an. Sie führt mich hin zu meinen Problemen und nicht weg davon.  Wenn ich diese gänzlich erkannt habe, verstehe und Erklärungen dafür habe (das tröstet immerhin), wenn ich mir der ganzen Angelegenheit also vollumfänglich bewußt bin, heißt das nämlich noch lange nicht, daß sich auf der unbewußten Ebene mein Empfinden und Handeln ändert. Wenn's dumm läuft nehme ich meine Defizite, über die ich mich vorher noch ein wenig täuschen konnte, nur bewußter wahr und empfinde sie noch stärker.

Ich will damit keineswegs sagen, daß jede Therapie Scheiße ist. Aber die Gefahr ist absolut gegeben. Alles was in Amerika in den 50ern und 60ern auf der Couch gelegen hat und nach Freud und seinen Nachfolgern traktiert wurde, war hinterher kränker als vorher. Erikson referiert genug Beispiele dafür.

Beispiel oneitis. Wie wird man sie los? "Fuck ten other women" ist ein bißchen platt (und ziemlich abwegig für diejenigen, die gar keine abkriegen), geht aber schon in die richtige Richtung. Weg vom Problem, hin zu neuen Herausforderungen. Die gängigsten Wege, die ich kenne, sind zum einen der Perspektivwechsel: Plötzlich gehen einem die Augen auf und man, denkt "Ja um Gotteswillen, mit was für einer Schlampe hab ich mich da bloß abgegeben?" Das Interesse an der Person erlischt schlagartig. Oder Herausforderungen im Job und/oder das Kennenlernen eines neuen Weibes erfordern die ganze Aufmerksamkeit. Wieder ist Tatkraft gefordert und wenn das Ganze auch noch zu Anerkennung und Erfolg führt ist die alte Geschichte schnell verblasst und irgendwie unwichtig. Mit reichlich kritischer Selbstreflektion und Aufarbeiten der Beziehung kann man's natürlich auch dahin bringen, daß man in zwei Jahren immer noch das heulende Elend ist.

Ein stabiler Freundeskreis der einem sagt "Sieh mal zu, daß Du Deine Eier wieder findest" und nicht "Ja, was macht das mit Dir - woher kommen Deine Empfindungen" hilft natürlich auch.

Bei Frauen mag es durchaus Sinn machen, wenn sie im Kreise ihrer Freundinnen die gescheiterte Beziehung detailliert und unter jeglichem denkbaren Aspekt wochenlang verhackstücken. Denn sie suhlen sich gerne in ihren Gefühlen wie eine Rotte Wildschweine im Schlamm und befinden sich dabei pudelwohl. Nach zwei, drei Monaten ist die Geschichte dann hinlänglich aufgearbeitet und uninteressant geworden. Wir Männer dagegen verstricken uns auf diesem Weg nur immer mehr in gefühlte eigene Unzulänglichkeit und der Steuerungsverlust (nicht hinsichtlich der Geschichte die halt im Eimer ist, sondern hinsichtlich unseres zukünftigen Lebens) nimmt immer mehr überhand.

Die meisten Männer, die fest im Job stehen und nicht gerade eine dubiose Sozialwissenschaft studiert haben, betrifft das Refelexionsparadoxon ja eh nicht, weil sie gar nicht auf den Gedanken kämen, irgend was zu reflektieren. Und das Genörgel  ihrer Alten nehmen sie nur als irgendwie unangenehmes Hintergrundgeräusch wahr. Diese Männer, denen der Gedanke völlig fremd ist, sich selbst zu beleuchten oder gar irgendwie in Frage zu stellen, sind psychisch wunderbar stabil. Frame auch keine Frage. Dafür kann es ihnen passieren, daß sie ewig lange in Sackgassen rennen und völlig überrascht sind, wenn sie plötzlich voll vor die Wand klatschen. Oder in ein Hamsterrad geraten.

Praktisch: Nach zwölf Jahren ist auf einmal die Alte weg. "Seltsam, kann ich gar nicht verstehen, was nu, wer putzt und kocht denn jetzt?" Oder die Firma Pleite, der Job weg und Null Plan B. Oder Geschäftspartner die man seit Jahren kennt, haben einen ganz derb abgelinkt - Konkurs. Oder, der wohl häufigste Fall, man strampelt halt jeden Tag kräftigst im Tagesgeschäft, verfeuert allmählich seine Energie, die ganze Anstrengung dient aber nicht dem persönlichen Vorankommen. In allen Fällen hätte man aber durchaus schon lange vorher merken können, daß was in die falsche Richtung läuft.

Folglich ist so ein ganz unreflektiertes Leben auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich meine aber, daß man statt exzessiver Selbstreflektion eher zwei andere Dinge im Auge behalten muß, um voran zu kommen und sich selber fortschrittlich weiterzuentwickeln: Auch im größten Stress, in den sich engagierte Männer gerne selbst verstricken, muß es Momente des Innehaltens geben, in denen man sich ganz vom Tagesgeschäft löst und aus einer übergeordneten Perspektive, gleichsam wie von oben herab, wie ein neutraler Beobachter, schaut, ob die Anstrengungen auch zielführend sind. Und das heißt, daß man auch ganz klare weiträumige, übergeordnete Ziele entwickeln und verfolgen muß. Beispiel mein eigenes Studium: Ich hatte ein Vordiplom von 1.2 und hab es dann vergeigt, weil mir sowohl Kohle wie das Interesse ausgingen und auf Baumontage konnte ich damals einiges mehr verdienen, als ein frischgebackener Studienabgänger zu erwarten hatte. Ich hab von Seminararbeit zu Seminararbeit Vollgas gegeben, die gestellten Aufgaben immer bestmöglich erledigt für den kleinen Applaus. Das Pensum war schon gewaltig. Aber das übergeordnete Ziel eines Studiums ist ja nicht der Abschluß, sondern eine aussichtsreiche Position im Berufsleben. Vor lauter Seminarstreß hatte ich nicht auf dem Schirm, daß man sich sozialisieren muß, auch freiwillige Praktika wahrnehmen, sich ein Netzwerk bauen, um eine Berufsperspektive zu entwickeln. Gut, sechs Jahre später hatte ich eine eigene Baufirma, aber den Arsch könnte ich mir trotzdem abbeißen, daß ich das bißchen Studium nicht einfach straight durchgezogen hab. Die Augen stets auf dem Tagesgeschäft, ob Abgabetermin oder weil der Bagger grad in der Baugrube abgesoffen ist, aber keine definierten weiträumigen Ziele, kein strategisches Management. Nur powern, powern, powern.

Die zweite Sache ist die persönliche Weiterentwicklung in zwischenmenschlichen Bereichen. Erfolg bei Frauen gehört da natürlich auch mit dazu. Ich meine mit endlosen Grübeleien über sich selbst, Zerpflücken der eigenen Gefühle ect. ist auch hier kein Blumentopf zu gewinnen. Auch das besteigen einer Ochsenleiter (Du musst: Sport machen, Dein Gewicht runter kriegen, oder hoch, 70 approaches per day...) die nicht unbedingt im Bereich der eigenen Stärken und Neigungen liegt, führt nicht unbedingt zur Weiterentwicklung. Um einerseits besser und frühzeitig Wahrzunehmen, wenn im zwischenmenschlichen Bereich etwas nicht rund läuft - mit der Partnerin, mit ohne Partnerin, weil generell erfolglos, mit Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kunden ...mit sich selber - kann man eine andere Eigenschaft kultivieren: Als Rudeltiere sind Menschen generell in der Lage, sich selbst so zu betrachten, wie sie von Ihrem Umfeld gesehen werden. Der Abgleich im Dreieck zwischen Selbstbild, dem Bild was man gerne wäre und dem Bild, daß man in den Augen der anderen tatsächlich abgibt, ist nicht immer schön. Entwicklungsschübe, die nicht im Bereich sinnloser Selbstgrübeleien verebben sollen, sondern unsere inneren Abläufe tatsächlich optimieren, werden aber oft durch Erkennen verschiedener Perspektiven des Selbstbildes ausgelöst. Weil die Mechanismen gefühlter sozialer Kontrolle sehr tief greifen. Wenn ich zum Beispiel merke, daß ich in den Augen der anderen kein Artist sondern ein Hampelmann bin, kein Macher sondern ein Großmaul, keine ruhige, bedächtige Person sondern ein Duckmäuser und Leisetreter, dann ist das zwar ziemlich unschön, hat aber tiefgreifende Veränderungen zur Folge.

Ich fasse zusammen: Begib Dich nicht ins Land der Neurosen und ihrer Einwohner. Entwickle Ziele und verliere sie nicht aus den Augen. Sei ehrlich mit Dir selbst. Steck Deine Energie in Aktivitäten, die Deinen Neigungen und Stärken entsprechen. Nur dort kannst Du Erfolge erzielen, die Dein Selbstwertgefühl stärken. Mit dem so gewonnenen Fundus positiver Erfahrungen werden Deine zukünftigen Entscheidungen und Handlungen spontan und sicher, so daß Du Dir nicht ständig einen Kopp über alles Mögliche einschließlich der eigenen Befindlichkeit zu machen brauchst.

Vor allem aber mißtraue Personen, die nix besseres zu tun haben, als in Foren seitenlange Ratschläge zu verbreiten. Ich geh jetzt erstmal mit meiner Therapeutin reflektieren, weshalb meine Rechtschreibung so beschissen ist.

CU Elch

 

 

 

 

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Gast

"Allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei."

 

"Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind."

 

"Das Gute ist das Mittel zwischen zwei Extremen."

bearbeitet von Gast

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Gast GreenMile

Ziehmlich viel wirres Zeug dabei. Offenbar hast du den Sinn von Reflektieren auch nicht ganz verstanden. Es geht nicht darum ein vollständiges psychoanalytische Profil von einem selbst zu erarbeiteten (auch wenn das ein wenig als Nebeneffekt eintritt), sondern Dinge zu ändern, die einem missfallen und die man ändern kann. Und dann muss man halt auch die Eier haben über seinen Schatten zu springen. (An letzterem scheitern dann die meisten)

vor 3 Stunden, Elchspeed schrieb:

Mit reichlich kritischer Selbstreflektion und Aufarbeiten der Beziehung kann man's natürlich auch dahin bringen, daß man in zwei Jahren immer noch das heulende Elend ist.

 

vor 3 Stunden, Elchspeed schrieb:

Wir Männer dagegen verstricken uns auf diesem Weg nur immer mehr in gefühlte eigene Unzulänglichkeit und der Steuerungsverlust (nicht hinsichtlich der Geschichte die halt im Eimer ist, sondern hinsichtlich unseres zukünftigen Lebens) nimmt immer mehr überhand.

Damit wäre meine These belegt.

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vor 7 Stunden, Nachtzug schrieb:

"Allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei."

 

"Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind."

 

"Das Gute ist das Mittel zwischen zwei Extremen."

Das würde auch meine Meinung zu dem ewig langen Text treffend in drei Zeilen zusammen fassen. Übrigens sind wir alle Nachfahren von den Steinzeitmännern, die, nachdem ein Teil ihrer Jagdgruppe drei- bis viermal vom Mammut niedergetrampelt wurde, reflektiert haben, ob man sich nicht doch 'mal von gegen dem Wind anschleichen sollte. Aber so, wie ich den Text lese, würde das dann unter Nachdenken, dass zu einem positiven Ergebnis geführt hat, eingeordnet werden, und dann einfach nicht "Reflektieren" genannt werden, weil "Reflektieren = schlecht", zu beweisen ist.

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Um mal kurz bei deinem eigenen Beispiel zu bleiben: Die Griechen mit der Werkstatt und die saufenden und kiffenden Freunde kriegen nix gebacken, während du viel tatkräftiger bist. Sie merken das selbst nicht, und können es also auch nicht ändern - weil sie nicht reflektieren! Etwas Reflexionsfähigkeit vorausgesetzt, würden diese Leute wohl erkennen, dass ihre Methode nicht zielführend ist, und versuchen, eine andere Strategie zu finden... 

Aber diesen Denkfehler kannst du vermutlich auch nicht erkennen - reflektieren ist ja böse.

Und ja, die Dosis macht das Gift. Zu viel davon nennt man "Hirnfick", und dass es den zu vermeiden gilt, ist hier jedem klar. 

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Gast botte

Ist wie beim Fussball. Auf dem Platz und im Spiel ist reflektieren fehl am Platz. Wie Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg, diese Woche im Interview sinngemäß sagte: 'Die Spieler sollen nicht nachdenken - wer nach-denkt, läuft hinterher. Die Spieler sollen antizipieren.'

Aber wie trainieren Fußballer dies Antizipieren? Durch Spielanalyse. Durch bewusstes Einüben taktischer Formationen. Durch stetige Wiederholung der gleichen Situationen und Korrektur von Fehlern. Da wird also viel reflektiert, damit man es in der eigentlichen Spielsituation nicht mehr tun muss, sondern 'automatisch' das Richtige tut. 

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9 hours ago, Elchspeed said:

Damit haftet jeder Therapie die zum Ziel hat, sich selber besser kennenzulernen, etwas aufzuarbeiten, jeder Therapie die Elemente von Selbstreflexion beinhaltet per se auch etwas kontraproduktives an. Sie führt mich hin zu meinen Problemen und nicht weg davon.  Wenn ich diese gänzlich erkannt habe, verstehe und Erklärungen dafür habe (das tröstet immerhin), wenn ich mir der ganzen Angelegenheit also vollumfänglich bewußt bin, heißt das nämlich noch lange nicht, daß sich auf der unbewußten Ebene mein Empfinden und Handeln ändert. Wenn's dumm läuft nehme ich meine Defizite, über die ich mich vorher noch ein wenig täuschen konnte, nur bewußter wahr und empfinde sie noch stärker.

1) Defizite über die man sich selbst täuschen kann sind nix wünschenswertes - erst eine deutliche Wahrnehmung und Empfindung derselben führt zu einer Veränderung.

2) Wenn du Reflektieren bzw. Therapie als etwas beschreibst dass nur Defizite sichtbar machen soll aber diese nicht auflösen, dann beschreibst du den Prozess falsch.

3) Gibt reichlich lösungsorientierte Ansätze in der Psychotherapie die grundsätzlich mal überhaupt nicht in alten Sachen rumwühlen. Ich kann zb. reflektieren was grad gut funktioniert, warum es gut funktioniert, und davon dann mehr machen (De Shazer etc.).

9 hours ago, Elchspeed said:

Bei Frauen mag es durchaus Sinn machen, wenn sie im Kreise ihrer Freundinnen die gescheiterte Beziehung detailliert und unter jeglichem denkbaren Aspekt wochenlang verhackstücken. Denn sie suhlen sich gerne in ihren Gefühlen wie eine Rotte Wildschweine im Schlamm und befinden sich dabei pudelwohl. Nach zwei, drei Monaten ist die Geschichte dann hinlänglich aufgearbeitet und uninteressant geworden.

Spannend dass du meinst die weibliche Psyche würde anders mit negativen Erlebnissen umgehen als die männliche.

 

Meiner Meinung nach hast du Im Kern schon einen kleinen wahren Punkt angesprochen: Hirnfickerei ohne Handlung führt zu nix außer mehr Hirnfickerei. Aber kein Therapeut oder Berater, und auch kein Laie der gelernt hat mit sich selbst zu arbeiten, wird die Handlungsebene bei der Reflexion ausklammern. Damit ich aber unbewusst automatisiert sinnvoll handeln kann muss ich zuerst wissen warum ich unbewusst automatisiert disfunktional handle.

bearbeitet von Helmut
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Gast KillEmAll

Habe anfangs quergelesen bis ich gemerkt habe, der Text hat einige Punkte die kontrovers sind aber auch gleichzeitig sehr interessant und stimmen größtenteils mit meiner eigenen Meinung überein. Das nächste mal die Überschrift vielleicht weniger reisserisch formulieren, wenn es dir vordergründig um die inhaltliche Ausseinandersetzung und nicht um Aufmerksamkeit geht. 

Ich zitiere: 

17 hours ago, Elchspeed said:

Vor allem aber mißtraue Personen, die nix besseres zu tun haben, als in Foren seitenlange Ratschläge zu verbreiten.

Grundsätzlich finde ich Reflexion als gezielt eingesetztes Instrument sehr wichtig. Ohne die Ratio wären wir Tiere, die stets aus dem Affekt heraus handeln. Leider verarschen wir Menschen uns selbst, wenn wir meinen ausschliesslich rational reflektieren zu können. Zum einen haben wir immer bestimmte Präferenzen und Emotionen spielen dementsprechend immer mit rein, zum andern triggern sie unser handeln auf der höchsten Ebene mehr als unsere rationalen Erkenntnisse. Wenn nicht sogar absolut. Als Beispiel ein Wissenschaftler der die Welt verbessern möchte. Wenn der Verstand mit den Emotionen im Einklang ist, ist der Mensch in der Regel integer. Das zeigt einfach die Praxis.

Nun die all entscheidende Frage, wo macht Reflexion als gezielt eingesetztes Instrument Sinn?

Meiner Meinung nach in allen Bereichen, in denen wir entweder unzufrieden sind und/oder wachsen möchten. Das verhindert einfach den von dir angesprochenen Punkt "Reflexion als Handlungsbremse". Ansonsten bin ich der Meinung, dass "selektive Ignoranz" neben der Kommunikation das mächtigste Instrument im Leben ist.

Danke für deinen Text. Ich mag ihn.

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Gast Idioteque

Ich find den Text des TE sehr gut. Viele checken auch anscheinend nicht die eigentliche Message.

 

Ich mag Reflektieren. Ich mag es Dinge zu analysieren, und bin sehr rational und verkopft. Das größte Problem, was ich beim Reflektieren sehe, ist ja gerade die Gefahr es zu übertreiben. Darüber hinaus sollte man sich immer bewusst machen, dass Reflektieren immer nur Recylcling von vorhandenen Impulsen und Wissen ist, man wühlt praktisch oft in dem Müll der Vergangenheit rum und ist auf das eigene Wissen limitiert. Man braucht zu 90% immer Impulse von außen bzw. generell irgendwie Input, (Psychotherapie beruht darauf) und sei es nur die Einsicht, dass x gerade nicht funktioniert, damit man zu irgendwas kommt. Reflektieren sollte mehr so ein innehalten sein, ob das was man macht gerade funktioniert und Sinn macht, also mehr so eine Awareness zu haben und ab und zu Vorgänge zu überdenken. Der eigentliche Fortschritt geschieht immer durch Handlungen und neuem Input. Learning by doing. Lösungsansätze sind auch oft weniger komplex als man sich es vorstellt, man überlegt sich kurz was, und zieht es durch, die Bewertung des Ergebnisses erfolgt nahezu automatisch.

bearbeitet von Idioteque

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Nicht reflektieren, bedeutet im Endeffekt auch keine Erfahrungen aus dem Gelebten zu ziehen. Nur zu Leben ohne Reflexion bedeutet ein Narr zu bleiben.

Ich kenne Menschen beiderlei Schlages und beide bleiben auf der Strecke.

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Ich hab nur mal nen Stein ins Wasser geschmissen im vollen Bewußtsein, daß der Text nicht übermäßig schlüssig ist.

Braucht man input von außen? Aud der intelektuellen Ebene einschließlich des Fachwissens auf jeden Fall. Und auch bei der Entwicklung von Werten. Auch wenn ich mit meiner Steinzeitmentalität nicht so wirke, lese ich mir gute Texte, die meiner Meinung und Einstellung widersprechen,  oft genau durch und überlege, ob an den Dingen die mir nicht passen doch was dran sein könnte. Es hat mir nicht geschadet.

Zur Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere zur Überwindung von Defiziten vielleicht nicht unbedingt. Der Erisonsche Ansatz besagt ja im wesentlichen, daß das zur Korrektur notwendige Wissen in der Person bereits vorhanden ist, sich ihr "ohne Tricks" aber auf der bewußten Ebene nicht erschließen kann. Und wenn sich doch Erkenntnis einstellt, heißt das noch lange nicht, daß ich meine Automatismen ändern kann. Arbeiten mit verschiedenen Perspektiven ist einer dieser Tricks. In irgend welchen Ex-Beziehungen hat das wohl schon fast jeder mal erlebt, wie sich das Bild einer Person schlagartig - manchmal auch nur allmählich - ändern kann. Man hat aber kein neues Bild sondern nur aus den "Ressourcen" ein vieleicht realistischeres, zumindest der eigenen Befindlichkeit zuträglicheres Bild gebastelt.

Jedenfalls halte ich die Psychologie für die schwarze Kunst unter den Sozialwissenschaften. Die ungemeine Faszination, die sie ausübt führt fast unweigerlich zu übertriebener Selbstbespiegelung und weg von Handlungsfähigkeit.

 

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Ergänzung: Vielleicht kommen wir ja zu mehr Konsens, wenn wir unter Reflexion nicht Manöverkritik sondern die intensive Beschäftigung mit der eigenen Gefühlswelt verstehen wollen.

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Gast KillEmAll
56 minutes ago, Elchspeed said:

Ergänzung: Vielleicht kommen wir ja zu mehr Konsens, wenn wir unter Reflexion nicht Manöverkritik sondern die intensive Beschäftigung mit der eigenen Gefühlswelt verstehen wollen.

Aber 100%. Um nichts anderes geht es letztlich in der Reflexion. 

Ich meine welchen Zweck hat der Verstand? Oder andersrum, welchen Antrieb? Ist ja kein scheiß Selbstzweck Zusammenhänge zu verstehen, oder? Wenn das so wäre, würden wir ficken oder wichsen um Kinder zu zeugen. Die Natur ist doch nicht dämlich und setzt da ausschliesslich auf Logik. Woher sollen Menschen wissen, dass sie ficken sollen? Was ist der Trigger? Deshalb baut sie da noch ein Antrieb aka. Geilheit und emotionales Highlight aka. Orgasmus ein. Nur so läuft's. Selbiges gilt für Macht, Anerkennung und den ganzen anderen Scheiß. Askese ist ein Ideal. Hedonismus Realität. 

Ich bin der Meinung, dass wir uns durchaus in den Gedanken selbst veraschen können, aber nicht in der Handlung. Deshalb nicht, du bist was du denkst. Sondern, du bist, was du tust.

Emotionen sind das Leben. Die Ratio hilft diese bestmöglich zu erleben.

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Gast Idioteque
vor einer Stunde, KillEmAll schrieb:

Aber 100%. Um nichts anderes geht es letztlich in der Reflexion. 

Ich meine welchen Zweck hat der Verstand? Oder andersrum, welchen Antrieb? Ist ja kein scheiß Selbstzweck Zusammenhänge zu verstehen, oder? Wenn das so wäre, würden wir ficken oder wichsen um Kinder zu zeugen. Die Natur ist doch nicht dämlich und setzt da ausschliesslich auf Logik. Woher sollen Menschen wissen, dass sie ficken sollen? Was ist der Trigger? Deshalb baut sie da noch ein Antrieb aka. Geilheit und emotionales Highlight aka. Orgasmus ein. Nur so läuft's. Selbiges gilt für Macht, Anerkennung und den ganzen anderen Scheiß. Askese ist ein Ideal. Hedonismus Realität. 

Ich bin der Meinung, dass wir uns durchaus in den Gedanken selbst veraschen können, aber nicht in der Handlung. Deshalb nicht, du bist was du denkst. Sondern, du bist, was du tust.

Emotionen sind das Leben. Die Ratio hilft diese bestmöglich zu erleben.

Du checkst es einfach nicht oder?

 

vor 4 Stunden, KillEmAll schrieb:

Nun die all entscheidende Frage, wo macht Reflexion als gezielt eingesetztes Instrument Sinn?

Meiner Meinung nach in allen Bereichen, in denen wir entweder unzufrieden sind und/oder wachsen möchten. Das verhindert einfach den von dir angesprochenen Punkt "Reflexion als Handlungsbremse". Ansonsten bin ich der Meinung, dass "selektive Ignoranz" neben der Kommunikation das mächtigste Instrument im Leben ist

Die Aussage war aber gerade nicht sofort anzufangen übermäßig zu reflektieren sondern erstmal gezielt zu handeln. Meist ist der Denkprozess, welcher der Unzufriedenheit folgt, ziemlich banal. Das kann zb der Entschluss und dessen Umsetzung sein einen Nebenjob anzufangen, nachdem man merkt dass es schon wieder knapp mit der Kohle ist. Wie gesagt Reflektion sollte überwiegend der Manöverkritik dienen und weniger der Ergründung der eigenen Gefühlswelt. Es ist nettes Tool, wenn man z.b. von einer Sache getriggert wird, zu wissen, warum und wodurch dies geschieht. Aber im Endeffekt läuft alles auf konstruktive Veränderungen des Verhaltens hinaus. Die eigene Gefühlswelt ist nun mal kein Bestandteil der Realität, sondern eine Reaktion des Körpers auf diese, ähnlich wie Schmerz beim Packen auf die heiße Herdplatte. Es sind nur Impulse, die sehr grob unser Handeln leiten sollen.

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vor 4 Stunden, KillEmAll schrieb:

Vor allem aber mißtraue Personen, die nix besseres zu tun haben, als in Foren seitenlange Ratschläge zu verbreiten.

dann solltest du ab sofort täglich dein eigenes spiegelbild anspucken.

Selbstreflexion ohne hirnfick ist in fast allen fällen lohnenswert. falls du mal 5 min zeit hast und wirklich nur chillst, gibst es keine bessere beschäftigung.

vor 22 Stunden, Elchspeed schrieb:

Damit haftet jeder Therapie die zum Ziel hat, sich selber besser kennenzulernen, etwas aufzuarbeiten, jeder Therapie die Elemente von Selbstreflexion beinhaltet per se auch etwas kontraproduktives an. Sie führt mich hin zu meinen Problemen und nicht weg davon. 

also gibt es eine magische methode bzw. neue therapiemodelle, welche die probleme eines menschen auf magische weise bzw. durch "tatkraft" verschwinden lassen? in wie weit hat das ignorieren von problemen jemals jemanden geholfen?

die meisten sind sich doch ihrer eigenen kernprobleme bzw. baustellen garnicht bewusst. da fragt man doch am besten sich selbst (aka selbstreflexion) oder holt sich professionelle hilfe.

bearbeitet von Castiel1412

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Seit ich wieder Rauchen angefangen hab, spuck ich öfters kräftig auf die Straße. Kann man das auch gelten lassen?

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Gast KillEmAll

 

3 minutes ago, Idioteque said:

Die Aussage war aber gerade nicht sofort anzufangen übermäßig zu reflektieren sondern erstmal gezielt zu handeln. Meist ist der Denkprozess, welcher der Unzufriedenheit folgt, ziemlich banal.

Wo habe ich das Gegenteil behauptet, du Ober-Checker? 

3 minutes ago, Idioteque said:

Das kann zb der Entschluss und dessen Umsetzung sein einen Nebenjob anzufangen, nachdem man merkt dass es schon wieder knapp mit der Kohle ist. Wie gesagt Reflektion sollte überwiegend der Manöverkritik dienen und weniger der Ergründung der eigenen Gefühlswelt.

Der werte Logik-Enthusiast aka. Redpiller sollte aber um ein paar Ecken denken können. Meint man zumindest.. jetzt ohne Schwanzvergleich, meiner ist eh länger. Rein sachlich: 

Jegliche Handlung in unserem Leben basiert auf einem emotionalen Auslöser. "Umsetzung Nebenjob" ist nichts weiter als  "Friss oder Stirb / physiologisches Bedürfnis" bis hin zu "lernen / Selbstverwirklichung". Maslow lässt grüßen.. Natur und so.

3 minutes ago, Idioteque said:

Es ist nettes Tool, wenn man z.b. von einer Sache getriggert wird, zu wissen, warum und wodurch dies geschieht. Aber im Endeffekt läuft alles auf konstruktive Veränderungen des Verhaltens hinaus. Die eigene Gefühlswelt ist nun mal kein Bestandteil der Realität, sondern eine Reaktion des Körpers auf diese, ähnlich wie Schmerz beim Packen auf die heiße Herdplatte. Es sind nur Impulse, die sehr grob unser Handeln leiten sollen.

Doch die eigene Gefühlswelt kann durchaus Bestandteil der Realität sein. Vielleicht nicht bei dir, aber bei selbstbestimmten Menschen schon. Der Körper folgt dem Geist - wusste schon Bruce Lee. 

Bleib geschmeidig, Kollege.

 

 

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Gast

Du reflektierst und handelst dann mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse.

Dann hast du nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.

Interessant ist hier einfach nur die Zeiteinteilung.

Das bedeutet, wieviel Zeit darf ich mir für ein Problem einräumen?

Beispiel Schachpartie.

Du musst dir die Zeit für einen Zug einteilen.

Ziehst du zu übereilt, ohne die Folgen des Zuges richtig abzuschätzen, kannst du mit dem falschen Zug die Partie verlieren.

Lässt du dir zuviel Zeit und suchst fieberhaft nach dem wirklich besten Zug, verstreicht deine kostbare Zeit, nur weil der Zug geringfügig besser ist.

 

Deine Griechen diskutieren zwei Stunden über einen Zug, sind froh, den besten gefunden zu haben und verlieren die Partie wegen Zeitüberschreitung.

 

Ist doch Alles nur ne Aufwand/-Nutzen-Geschichte.

Und natürlich muss ich mir im Vorfeld Gedanken machen, bevor ich etwas beginne. Man plant.

Ich kann dein Problem auch nicht erkennen?!

 

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