Die Sechs Säulen des Selbstwertgefühls Arbeitsgruppe

156 Beiträge in diesem Thema

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Gast El Rapero
Am 23.1.2018 um 12:59 , Herzdame schrieb:

Naja, alle diese Eigenschaften helfen. Aber es geht natürlich auch, wenn du nicht in allen Eigenschaften extrem ausgeprägt bist.

Und man kann auch ohne diese Eigenschaften Musiker sein und viel Spaß haben. Aber wenn du zu dem Top 0,01% der Musiker gehören möchtest, welche die ganze Welt kennt, dann solltest du zumindest sehr, sehr viel davon haben ;-) Es setzen sich eben die Extremsten durch.

Würde mich wundern, wenn du das alles maximal ausgeprägt hättest - und ich glaube, das möchtest du auch gar nicht. Du bist da eben eher mittelgradig ausgeprägt. Was dafür reicht, dass in dem Maße Musik machst, wie du es eben tust und damit glücklich bist. Aber eben nicht dein Ganzes Leben dafür arbeitest und alles opferst, um eben zu den Top 0,01% zu gehören.

Nee, ehrlich gesagt hab ich da kein Bock drauf ^^ In Zukunft seh ich mich mehr als Randerscheinung, die man trotzdem wahrnimmt ( und die trotzdem qualititav hochwertige Musik liefert ).

So wie z.B. ein Dendemann, den eigentlich so gut wie jeder kennt oder schonmal gehört hat, aber fernab vom Mainstream unterwegs ist und wahrscheinlich immer noch ein halbwegs normales Leben führen kann, ohne ständig angesprochen und fotografiert zu werden.

Mir würde Es vollkommen reichen, wenn man nur in meiner Kleinstadt und etwas darüber hinaus weiß, dass ich guten  Rap mache und gute Musik für Jeden, der Sie gerne hören will, liefern werde. Wenn zu einem normalen Durchschnittsauftritt 100 Leute kommen, die mich feiern, reicht Mir das schon vollkommen. Auch mit 50 könnt ich leben ;)
 

Was du schreibst macht ja auch Sinn: Nur die Extremsten setzen sich an die Spitze. Usain Bolt wurde auch nur Weltrekordhalter, weil er vermutlich trainiert hat bis Ihm die Beine abfallen und das so ziemlich jeden Tag.

In der Hinsicht, was Skills und die Musik angeht, will ich schon ganz oben spielen. Also in dem Sinne, dass ich für clevere Texte, gute Flows etc. stehe, dass man wirklich hört " Der kann richtig gut rappen!" oder auch "Den Song kann ich vollkommen nachfühlen!". Ähnlich wie BIG L, der zwar nie eine große Karriere hatte ( oder besser gesagt eine viel zu kurze ), aber trotzdem eine unangefochtene Legende geworden ist, eben dadurch, dass Er einen komplett eigenen Style hatte und eine der besten Rapper war, die je ein Mikrophon benutzt haben.

Ich wär zufrieden damit, kein Fame zu haben und auf ewig der "Untergrund Rapper" zu bleiben. Aber ich könnte nicht damit leben, Rapmäßig als Durchschnitt angesehen zu werden, als Einer von vielen, wo die Texte und Beats zwar irgendwie ok sind, aber der Funke nie überspringt.

Ganz ehrlich : Selbst wenn, dann würde ich mich nach einiger Zeit mit abfinden und trotzdem meine Musik machen. Denn am Ende des Tages tu ich Es für Mich und aus dem Spaß an der Sache. Dann zeig Ich die Songs halt nur meinen engsten Freunden oder so, wäre ich auch vollkommen cool mit, falls wirklich kein Mensch da draußen meine Musik hören will ^^

 

Am 23.1.2018 um 12:59 , Herzdame schrieb:

Ist kein Klischee, das ist belegt. Macht doch auch Sinn. Wie wirst du Top-Manager? Wenig Selbstzweifel, Scheitern / Fehler kratzen möglichst nicht an deinem Selbstwertgefühl, gute Selbstdarstellung, großes Machtmotiv, Wenig Mitgefühl- und Schuldgefühl (man muss auch häufig unschöne Entscheidungen treffen), gleichzeitig hohe kognitive Empathie (also nicht Mit-Fühlen, sondern rational verstehen, was der andere Braucht und will) - das hilft beim Verhandeln und Manipulieren von Menschen.

Genau. Oben wollte ich auch schon den Manager Vergleich anbringen, da warst du aber schneller.

Im Grunde würde ich das so unterschreiben, aber im Prinzip gibt Es doch bestimmte Eigenschaften, die übergreifend einen Vorteil bringen, oder? Also egal ob Elektriker, Anwalt oder Schauspieler. Z.B.  wenig Selbstzweifel und die damit einhergehende Überzeugung von sich und seinen Taten. Ich kann mir keinen Beruf und keine Situation vorstellen, wo diese Eigenschaft ein Nachteil wär. Außer vllt wenn man so ein psychothisches Selbstbewusstsein entwickelt und dem Räuber einfach sagt: "Schieß doch, ich geb Dir das Geld nicht " ( WEil man denkt man wäre kugelsicher ).

Genau wie gute Selbstdarstellung. Im Prinzip bringt Es einem ja im jeden Beruf einen Riesen-Vorteil ein.

 

Wenig Mitgefühl ist das schon wieder ein spezifisches Ding. Im Kindergarten wäre es weniger angebracht :D

Am 23.1.2018 um 12:59 , Herzdame schrieb:

Wenn ich so jemand bin, dann suche ich mir natürlich einen Job, in dem ich genau dafür geschätzt werde - so jemand würde als Trauerbegleiter zum Beispiel völlig erfolglos sein und keinen Spaß an seinem Job haben. Da ist es nur für alle gut, dass jeder sich schon seine Nische sucht, die zu seiner Persönlichkeit passt.

Hmmm. Irgendwie muss ich da an einen Bestatter aus unserer Stadt denken, der Es in seinem Beruf zu Recht großem Erfolg gebracht hat. Also man kann sagen, Er ist in Deutschland mind. in der Top 5 der Bestatter, was Aufträge und Verdienst angeht ( Liegt daran, dass Er einer der wenigeren ist, die auch Körper wieder zusammensetzen und "flicken". Hab leider vergessen, wie man das nennt, hat aber eine bestimme Berufsbezeichnung ). So hat Er z.B. Robert Ehmke ( R.I.P. ) ebenfalls mit 1 Kollegen zusammengesetzt und auch den Sarg bei dieser Zeremonie getragen.

 

So oder so: WIr hatten dort mal ne Führung, vom Religionsunterricht aus und der Mann ist übertrieben nett. Also wirklich richtig korrekter Typ.

Zuvor haben Wir Scherze unter Uns gemacht und dachten "Wer ist denn schon Bestatter? Da muss man doch echt einen gewissen Knall haben, um den Beruf zu machen". 

Sagen Wir mal so, so ganz daneben lagen Wir nicht ^^ Der Typ hat eine riesige Narbe über dem Gesciht ( also richtig riesig, keine Ahnung woher ), was ja an sich nicht weiter schlimm ist, aber den Eindruck des durchgeknallten Bestatters schonmal etwas befeuert.

Am sonsten war er wie gesagt nett, aber so paar Momente gab es, wo man das Gefühl hatte, der Typ ist verrückt. Einfach so gewisse Antworten, die Er gegeben hat, waren manchmal für Uns vollkomen außerhalb des Tellerrands ^^ Leider erinner ihc mich nicht genau, was Er so vom Stapel ließ, ist jetzt mind. 5 Jahre her. Manchmal war auch einfach kurz versteinert und für 5 Sekunden nicht ansprechbar, bevor Er sich gerührt hat. Es war einfach die ganze Art, die zwar sehr sympathisch war, aber irgendwas außergewöhnliches, verrücktes an sich hatte. Man konnte nichtmal wirklich genau sagen, was Es ist, aber die Meisten von Uns haben Ihn so wahrgenommen.

 

Unterm Strich ist Er aber sehr korrekt und vermutlich auch Jemand, mit dem man gerne 1 Stunde an der Bar verbringt.

Am 23.1.2018 um 12:59 , Herzdame schrieb:

Ich sage gerne Persönlichkeitsstörungen sind in gewisser Weise Superkräfte. Diese Eigenschafts-Sets führen dazu, dass diese Menschen in gewissen Bereichen wahnsinnig gut sind. Ein Forennahes Beispiel: Borderliner können ihrem Gegenüber praktisch alle Wünsche von den Augen ablesen und schaffen es in ihrer intensiven Emotionalität häufig, dass ihre Partner sagen "das war die beste / intensivste Beziehung, die ich jemals hatte". Sie erschaffen in der Anfangsphase die perfekte Beziehung. Unabhängig vom Partner. Das ist beeindruckend.

Gleichzeitig zahlt man - nicht nur in der Literatur - für Superkräfte auch einen Preis. Diese intensive Emotionalität macht Borderlinern und ihren Partnern auch große Probleme. Weil eben nicht nur positives verstärkt ist, sondern auch negatives. Und wer super schnell extrem glücklich sein kann, der kann eben auch super schnell extrem unglücklich sein.

Oder wer mal einen Psychopathen als Verbündeten erlebt hat. Nicht nur, dass sie riechen, was ihr Gegenüber gerade braucht (deshalb können sie so gut manipulieren), sie haben eine wahnsinnige Beobachtungsgabe. Manches davon kann man als "normaler Mensch" sehen, wenn der Psychopath dich darauf aufmerksam macht - man hätte es aber selbst nie gefunden. Für anderes sind wir einfach zu "blind". Eine Freundin von mir hat mal Texte über ehemalige Patienten von sich geschrieben. War sehr spannend.  Und aus dieser Vielzahl von Geschichten zog ein Psychopath eine Geschichte heraus und sagte "Diese ist anders als die anderen. Du bist einen Hauch weniger distanziert in deinem Bericht. Es stellte sich heraus, dass sie in diesem Bericht tatsächlich die Patientin gewesen war. Ich habe bis heute noch mehrfach diesen Text gelesen. Und ich finde diese Besonderheit bis heute nicht. Andere Leser sind auch nie auf diese Idee gekommen.

Warum Psychopathen das so gut können? Sie zahlen den Preis, dass sie praktisch keine Gefühle mehr empfinden. Für sie gibt es keine Furcht, kein Mitgefühl, keine Angst. Es gibt aber auch keine Freude, kein Glück und keine Liebe. Ihre Beobachtungsgabe muss ersetzen, was sie nicht intuitiv können. Ein bisschen so wie ein Blinder, der lernt viel besser zu hören als Sehende.

Erstmal sind das alles keine "bösen" Menschen. Sie haben besondere Begabungen - und die dazugehörigen Schwächen. Sie sind extrem Stark und extrem Schwach zugleich. Und für welche Zwecke sie ihre "Superkräfte" einsetzen, das entscheiden sie alle ganz für sich allein.

Sehr interessant! Das mit den Psychopathen wusste Ich z.B. gar nicht, ist echt heftig! Vermutlich haben diese Personen auch einen ganz anderen Blickwinkel. Dennoch finde ich es erstaunlich, dass Ihnen solche Kleinigkeiten auffallen, während 90% das auch nach 1 Jahr intensiver Beschäftigung nicht entdeckt hätten.

Grade das Feld Psychopathen finde ich aber auch mega interessant. Ich frag mich immer, wie Es ist, komplett ohne Gefühle oder Empathie zu leben. Ich meine, meiner persönlichen Meinung nach bestimmen Emotionen letzlich Alles, oder das Allermeiste im Leben eines Menschen. Seine Taten, seine Sprache, sogar wie Er sich kleidet oder pflegt. Also bei Mir ist Es auf jeden Fall so, dass Emotionen einen wahnsinnig großen Einfluß haben und letzlich der "Motor" dafür sind, was man tut oder nicht tut, selbst wenn Ich meine emotionalen Zustände heute besser akzeptieren und lenken kann, als noch vor 2-3 Jahren.

Ist Es denn wirklich so, dass Psychopathen so gar nix fühlen? Also im Sinne von keine Freude, keine Trauer... Was ist mit Schmerzen?? Ich kann Es mir einfach nicht vorstellen. Genauso wenig, wie man sihc vorstellen kann, wie es wohl ist, gelähmt zu sein. Man kann sichs vllt denken, aber wirklich so erleben kann man Es ja nicht, bis man in der selben Situation steckt ( was hoffentlich nie passiert! ).

Einerseits echt interessant, Andererseits jagt Es mir den Schauer über den Rücken ^^ Schon krass, wie solche Menschen in der Lage sind, andere Menschen so extrem zu beeinflussen und fernzusteuern. Aber wählen die sich  nicht letzlich auch "Opfer" aus, die Sie als schwach einstufen?? Also im Sinne von "der ist leicht zu beeinflussen". Klingt echt unheimlich, als ob Sie die Menschen , ohne viel von Ihnen zu wissen, lesen können.  Es gibt vermutlich doch auch Menschen, welche nur sehr schwer - gar nicht auf solche Psychopathen und ihre Mindtricks reinfallen.

Am 23.1.2018 um 12:59 , Herzdame schrieb:

(Bin ich jetzt irgendwie vom Thema abgekommen? Sorry!)

Kein Ding. Ich finde bisher alles interessant, was hier geschrieben wurde. Allgemein interessiert mich im Bereich Psychologie so ziemlich jedes Feld, daher darfst du gerne immer wieder vom Thema abkommen ;)

 

Man merkt auf jeden Fall, dass z.B. du oder Jemand wie Dingo doch einige Meilen vorraus sind, was Wissen und Erfahrung angeht. Für Leute wie mich, die gerade erst Anfang 20 ( oder sogar vllt noch jünger ) sind, fließt hier meist pures Gold, dass nur darauf wartet, in den Kopf zu fließen. Da sind auf jeden Fall ein paar Sachen in deinem Text, auf die Ich so nicht oder erst später gestoßen/gekommen wäre.

 

Also nochmal vielen Dank! Ich beschäftige mich gerne mit so einem Kram, wenn die Zeit und Nerven es mal zulassen.

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Gast El Rapero
Am 23.1.2018 um 12:28 , puadavid schrieb:

Mal ne Frage bzgl langfristigem Arbeiten mit dem Buch:

Ich mach jetzt immer schön täglich meine Satzergänzungsübungen, oft stößt das dann unterbewusste Prozesse an und ich mache mir über Dinge Gedanken, habe kleine Erkenntnisse, beschäftige mich vielleicht mit speziellen Fragen oder ändere leicht mein Verhalten. Am Wochenende wird das nochmal reflektiert und gefestigt.

Aber Gewohnheiten sind stark. Was das Buch liefert ist so ein drauf stoßen und Dinge nach vorne bringen, die mich weiterbringen. Was es nicht liefert, ist ein langfristiges Umprogrammieren meiner Gewohnheiten. Wie geht ihr damit um oder wie versucht ihr möglichst viel von dieser Arbeit mit euch selbst langfristig zu erhalten? Ich habe überlegt, mir ab und zu alte Wochenzusammenfassungen anzuschauen und mich zu fragen, ob ich das umgesetzt habe. Oder jeweils mit der Zusammenfassung für die Woche konkrete Ziele.

Andererseits habe ich Angst, dass es dadurch wieder überfordernd sein kann (das geht scheiß-schnell). Ich frage mich dann auch, ob nicht doch von ganz allein durch die Beschäftigung mit den Themen alle gewünschten Effekte eintreten. Vielleicht noch besser, als wenn ich dann anfange, mich selbst wieder unter Druck zu setzen und zu kontrollieren.

Oder eventuell sollte man erstmal das halbe Jahr oder so investieren und alle Satzergänzungsübungen machen und erst danach, wenn man ja wieder etwas Leerlauf hat, nochmal Stück für Stück alle Wochenzusammenfassungen durchgehen und reflektieren.

Mein Problem ist also wieder das alte: Ich hab das Gefühl mich mit meiner Persönlichkeitsentwicklung zu überfordern und andererseits Angst, zu wenig zu machen und dadurch nicht effektiv was zu verändern.

Wie seht ihr das?

Grüße

 David

Ich sehe Es genauso ^^ Und ich kann dir nur sagen: Leider wird diese Ungewissheit bleiben. Ob für immer oder ob sich das noch ändert, weiß ich nicht.

Aber ich kenne das Problem zu gut: Irgendwie hat man das Gefühl, im Sand stecken zu bleiben. Man macht und tut und liest und lernt, aber denkt irgendwie "So RICHTIG komme ich aber nicht vorran. Oder doch??". Ist auch eine sehr individuelle Sache, von Mensch zu Mensch, wie er lernen muss, was er lernt, ob Er sich wirklich entwickelt oder nicht. Jeder muss SEINE Wege finden. Es gibt Übungen, die allgemein als gut befunden werden ( wie die Satzergänzungen ) und trotzdem kann Es sein, dass Es einem Menschen gar nix bringt und beim Anderen das ganze Leben verändert, so wie all die Graustufen dazwischen.

 

Da ich das Problem auch ewig hatte und mich einerseits im Kreis gedreht ab, in anderen Punkten aber doch gut entwickelt, habe ich angefangen, mir so Art "Checkpoints einzurichten". Ich geh 1 mal in der Woche praktisch durch, was ich so letzter Zeit geschrieben hab oder umsetzen/lernen wollte und check nach, was ich davon behalten, umgesetzt oder sogar total vergessen habe. Dann mach ich mir eine Art Prioritätenliste und ordne die Sachen dementsprechend "neu" ein, um zu wissen, wo ich stehe und woran ich arbeiten muss wenn ich da hin will, wo ich hin will.

Selbst dann kommt Es mal vor, dass man sich in Sackgassen manövriert. Gehört leider dazu. Der Punkt ist aber, je öfter man sich damit beschäftigt, desto mehr findet man seinen eigenen Weg, Veränderungen herbeizuführen und aus den Sachen zu lernen, die man sich so in den Kopf ballert.

 

Der Punkt mit den alten Wochenzusammenfassungen ist in meinen AUgen schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Selbts wenn Es dir am Ende nix bringt, weiß du wenigstens " Alte Notizen nochmal durchzublättern bringt Mir nichts ( oder zieht mich sogar runter ), ich probier was Anders". Man geht praktisch nach dem Ausschlusskriterium vor und findet nach und nach seine Methode. So mach ich es zumindest, weil Es sont absolut gar nicht funktioniert.

Beim Thread über das Prokrastinieren ( mit diesem gezeichneten Affen ) dachte ich z.B. auch erst " Wow , endlich ein guter Guide dazu!" Trotzdem hatte ich noch für 2-3 Monate das Selbe Problem wie vorher, dass ich zu selten den Arsch hochkriege. Allerdings hat der Artikel mir den Denkanstoß gegeben, eigene Methoden zu finden, um die Faulheit zu bekämpfen.

Das Grundkonzept bleibt natürlich und muss erstmal verstanden werden. Aber ob auch die Lösungsansätze die richtigen sind, ist für jeden Unterschiedlich.

 

 

MFG

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vor 35 Minuten, El Rapero schrieb:

Im Grunde würde ich das so unterschreiben, aber im Prinzip gibt Es doch bestimmte Eigenschaften, die übergreifend einen Vorteil bringen, oder? Also egal ob Elektriker, Anwalt oder Schauspieler. Z.B.  wenig Selbstzweifel und die damit einhergehende Überzeugung von sich und seinen Taten. Ich kann mir keinen Beruf und keine Situation vorstellen, wo diese Eigenschaft ein Nachteil wär. Außer vllt wenn man so ein psychothisches Selbstbewusstsein entwickelt und dem Räuber einfach sagt: "Schieß doch, ich geb Dir das Geld nicht " ( WEil man denkt man wäre kugelsicher ).

Naja ist halt immer eine Frage der Größenordnung. Extrem wenig Selbstzweifel führen auch dazu, dass man schnell leichtsinnig wird. Und dass man sich selbst wenig hinterfragt und Reflektiert. Da schwing ja auch "ich bin der Beste / unfehlbar / besser als alle anderen" mit. Kann super anstrengend fürs Umfeld werden...
Hier im Forum (übrigens auch ne soziale Nische, wo sich Menschen mit besonderen psychischen Eigenschaften finden ;-)  ) sieht man oft Menschen mit sehr, sehr starken Selbstzweifeln. Das blockiert natürlich sehr.

Aber es gibt Nischen, wo Menschen mit eher größeren Selbstzweifeln gut aufgehoben sind. Überall da, wo es darauf ankommt, ganz exakt zu arbeiten und sein Ergebnis lieber noch 3x zu kontrollieren. Wo es auf die kleinen Details ankommt. Sei es der Buchhalter - oder jemand der in einem Bereich arbeitet, wo jeder Fehler potentiell tödlich ist. Da ist ein "Ich mach da eh beim ersten Mal richtig, das wird schon klappen" nicht so der Bringer.

Wie bei allen Eigenschaften. Extrem wenig Selbstzweifel sind schwierig - ganz extrem viele Selbstzweifel auch. Und dazwischen gibts ein breites Feld.

vor 35 Minuten, El Rapero schrieb:

Genau wie gute Selbstdarstellung. Im Prinzip bringt Es einem ja im jeden Beruf einen Riesen-Vorteil ein.

Auch hier: Als extremer Selbstdarsteller kann ich mich nicht zurücknehmen. Das ist als Therapeut, Lehrer und generell in der Arbeit mit Menschen oft Kontraproduktiv. Dann, wenn ich mich zurücknehmen muss um meinem Gegenüber Raum zu geben zu wachsen, zu lernen, auszuprobieren. Dann, wenn es nicht "meine Show" ist, dann bekomme ich als extremer Selbstdarsteller ein Problem. Denn ich BRAUCHE diese Aufmerksamkeit.

Also: auch da ist ein mittleres Maß, bei jemandem, der sich auch mal zurücknehmen kann, wenn es sinnvoll ist hilfreicher als jemand, der sich um jeden Preis immer selbstdarstellt. Auch das ist ganz schön ekelhaft für die Umwelt ;-)

vor 46 Minuten, El Rapero schrieb:

Vermutlich haben diese Personen auch einen ganz anderen Blickwinkel.

Haben sie. Ihre Welt sieht anders aus als deine. Funktioniert anders. Ein bisschen wie der Vielficker hier im Konflikt mit "Deutsche Petras lassen eh keinen Ran"-Puffgänger ;-)  Beide Leben in unterschiedlichen Welten, die in ihrer Wahrnehmung nach gewissen Regeln funktionieren.

vor 47 Minuten, El Rapero schrieb:

Also bei Mir ist Es auf jeden Fall so, dass Emotionen einen wahnsinnig großen Einfluß haben und letzlich der "Motor" dafür sind, was man tut oder nicht tut,

Danach, was ich bisher über dich erfahren habe gehörst du auch eher zu den Menschen mit eher mehr Emotion als der Durchschnitt auf der Skala. Deshalb ist es eben für dich umso fremder - eben das Extrem der Skala, von dem du weiter entfernt bist.

vor 49 Minuten, El Rapero schrieb:

Ist Es denn wirklich so, dass Psychopathen so gar nix fühlen? Also im Sinne von keine Freude, keine Trauer... Was ist mit Schmerzen?? Ich kann Es mir einfach nicht vorstellen. Genauso wenig, wie man sihc vorstellen kann, wie es wohl ist, gelähmt zu sein. Man kann sichs vllt denken, aber wirklich so erleben kann man Es ja nicht, bis man in der selben Situation steckt ( was hoffentlich nie passiert! ).

Achtung Abgrenzung: Schmerz ist keine Emotion ;-) Berührung ist auch keine Emotion.

Psychopathen sind zumindest sehr emotionsgemindert, manche völlig von ihren Emotionen getrennt. Die letzte Emotion die bleibt ist tatsächlich Wut. Für manche Psychpathen ist das die einzige Emotion, manche spüren nicht mal mehr das. "Gelähmt sein" ist tatsächlich ein sehr passender vergleich. Diese Menschen sind emotional "gelähmt". Um eine so schwere Persönlichkeitsstörung zu entwickeln braucht es idR auch eine Vorgeschichte in der Kindheit (plus ne Genetische Dispositon).

Kurzer Abriss: Da ist ein Kind, welches Dinge erlebt, die in seiner Wahrnehmung sehr schlimm sind. Die sich meist auf emotionaler Ebene über Jahre im "Überlebenskampf" befinden. Und dabei lernen, immer kleinere Zeichen zu lesen. Meist um diesen Dingen zu entgehen. Wenn das Kind möglichst detailliert die Stimmung und Absichten des Gegenübers erkennt, dann kann es versuchen, diese Situationen zu vermeiden. Oder die Person so zu manipulieren, dass das ganze nicht ganz so schlimm wird.
Und ein Kind, dessen ganze Welt nur aus Angst und anderen negativen Emotionen besteht, das oft niemals zuwendung oder positives Miteinander erlebt, das entwickelt psychologische Überlebensmechanismen. Und ein solcher möglicher Mechanismus ist, die Gefühle auszuschalten. Denn besser keine Gefühle als die Ganze Zeit untragbare Angst, Verletzung und was da sonst noch so ist. Andere Menschen aus solchen ungünstigen Bedinungungen entwickeln andere Strategien Boderliner, die auch oft den Bezug zu sich selbst verloren haben und versuchen sich mit unterschiedlichsten Methoden ein Leben lang selbst zu spüren (Suche nach Kicks, Drogen, Ritzen zB).

Im Buch Sadisten von Lydia Benecke (habe ich glaube ich oben schon mal empfohlen) hat sie 3 Interviews mit Psychopathen geführt. Da bekommt man eine grobe Idee, wie sie denken, wie ihre Welt aussieht und wie sie "lieben".

vor einer Stunde, El Rapero schrieb:

Aber wählen die sich  nicht letzlich auch "Opfer" aus, die Sie als schwach einstufen?? Also im Sinne von "der ist leicht zu beeinflussen". Klingt echt unheimlich, als ob Sie die Menschen , ohne viel von Ihnen zu wissen, lesen können.  Es gibt vermutlich doch auch Menschen, welche nur sehr schwer - gar nicht auf solche Psychopathen und ihre Mindtricks reinfallen.

Jein. Natürlich - je nach zielsetzung - können sie sich auch Opfer suchen. Wenn sie denn gerade etwas "böses" vorhaben. Aber erstmal sind das normale Menschen, die wie du und ich ihr Leben meistern wollen.

Und bei der Geschichte - naja, die fiel ihm halt einfach auf. Ganz ohne Hintergedanken. So wie dir vielleicht in der Musik Muster auffallen, weil es dein Fachgebiet ist.

Am Ende machen wir das alle. Herausfinden, was unser Gegenüber möchte und das nutzen, um Lösungen zu finden und Ziele zu erreichen. Sei es im Job bei Verhandlungen, bei Freundschaften oder in einer Partnerschaft. Es ist erstmal völlig neutral und total normal, wenn du mit deiner Partnerin das nächste urlaubsziel suchst, dabei herausfindest was sie will, was du willst und wie man daraus etwas machen kann, was beide glücklich macht. Und auch bei nicht-Psychopathen können das manche von uns besser und andere schlechter.

Ein kluger Psychopath gibt dir das was du willst, erreicht damit was er will und du fühlst dich nachher richtig gut, weil es für dich gepasst hat. Ist erstmal nichts schlimmes dabei, sondern etwas was jeden Tag passiert. Auch bei normalen Menschen. Der Haken ist nur, das Psychopathen eben kein Mitgefühl und kein Schuldgefühl haben. Nicht nach unseren moralischen Maßstäben leben. Und damit ist die Schwelle, jemandem zu Schaden eben deutlich geringer als bei anderen Menschen.

Psychopathen sind sich ihrer Schwäche da aber durchaus bewusst. Ein "guter" Psychopath aus meinem Umfeld (und das scheint sehr verbreitet zu sein) hat sich deswegen ein eigenes Moralsystem gebaut. Was für ihn passt und logisch ist. Und was dazu führt, dass er völlig angepasst in der Gesellschaft leben kann.

Bei normalen Menschen wäre der Gedanke wohl in etwa "Ich kann doch keinen Menschen umbringen, das ist falsch, Mitgefühl im Sinne von "ich möchte das ja auch nicht erleben", Der hat ja auch eine Familie und Freunde, ich hätte mein Leben lang Schuldgefühle" etc.
In seinem Moralsystem ist es eher "Ach die Chance geschnappt zu werden ist ganz schön hoch. Um nicht erwischt zu werden muss man da ganz schön viel Arbeit reinstecken. Das ist ganz schön stressig. Und wenn ich dann im Knast sitze kann ich nicht mehr machen was ich möchte, sondern da ists dann langweilig. Da habe ich ja gar keine Lust drauf. Und finanziell ist das auch nicht so gut und sinnvoll."

Beide kommen zu dem Schluss "Menschen umbringen ist doof und lasse ich besser." Die Gründe sind aber völlig unterschiedlich.

vor einer Stunde, El Rapero schrieb:

Für Leute wie mich, die gerade erst Anfang 20 ( oder sogar vllt noch jünger ) sind, fließt hier meist pures Gold, dass nur darauf wartet, in den Kopf zu fließen. Da sind auf jeden Fall ein paar Sachen in deinem Text, auf die Ich so nicht oder erst später gestoßen/gekommen wäre.

Ich glaube du schätzt mich älter als ich bin ;-) Mein Intensiv-Kurs zu Persönlichkeitsstörungen war, als ich 21 war. Und das war in diesem Jahrzehnt ;-)

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vor 2 Stunden, El Rapero schrieb:

Leider wird diese Ungewissheit bleiben. Ob für immer oder ob sich das noch ändert, weiß ich nicht.

Ändert sich.

 

Und wie gesagt, sobald ihr merkt dass ihr euch damit stresst, dann legt mal alles beiseite und macht Pause. Is wichtig.

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On 1/24/2018 at 5:00 PM, Doc Dingo said:

Und wie gesagt, sobald ihr merkt dass ihr euch damit stresst, dann legt mal alles beiseite und macht Pause. Is wichtig.

Hi Doc.

Mal wieder danke! Allgemein und auch für diesen Post.

Ich stoße damit allerdings gerade an eine Grenze oder ein ganz konkretes Problem: Ich hatte ja in einem anderen Thread hier schonmal darüber berichtet, dass ich mir zu viel vornehme.

Das zeigt sich ja teilweise auch hier, wo ich gestresst von dem 6-Säulen-Buch bin. Auf der anderen Seite habe ich dieses Problem auch in anderen Bereichen wie im Job (wo ich eigentlich schon über meine Belastungsgrenze hinaus bin) oder sonstigem (hatte diese Woche Urlaub und hab eigentlich die ganze Woche kaum in den Tag reingelebt, sondern überwiegend Kram erledigt). Das heißt, es ist auch sehr akut bei mir.

Ich hab dafür jetzt auch Dinge, an die ich denken will, zB öfter mal "nichts" machen oder öfter Nein sagen oder eben an meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Aber ich bräuchte eigentlich eine akute Wunderpille, um mal wieder ein bisschen Sonnenschein in mein Leben zu bringen. Denn auch dieses Problem in den Griff zu bekommen, dauert seine Zeit und ist schwieriger als es sich anhört.

Das bringt mich jetzt in das Dilemma: Wenn ich mal Zeit habe, lese ich dann lieber ein bisschen im 6-Säulen-Buch und hier im Forum oder in anderen Selbsthilfebüchern, um endlich weiterzukommen oder mache ich es nicht und bleibe auch gestresst, weil ich das Problem nicht in den Griff bekomme.

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, worauf ich hinaus will. Hast du eine idee dazu?

Grüße

  David

PS: Auch das Pickup-Thema spielt da mit rein. Mir geht es sehr schlecht damit, auf romantischer und sexueller Ebene so einsam und erfolglos zu sein. Es fühlt sich an wie eine Abwärtsspirale und ich weiß nicht, an welcher der vielen Stellen ich ansetzen muss, um daraus eine Aufwärtsspirale zu machen.

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vor 2 Stunden, puadavid schrieb:

Aber ich bräuchte eigentlich eine akute Wunderpille, um mal wieder ein bisschen Sonnenschein in mein Leben zu bringen.

Überleg doch mal, was dir in der Vergangenheit gut tat und dich entspannt hat und schau, dass du das mal wieder verstärkt tust.

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@Herzdame

Ich habe deine Antwortposts hier gelesen, Chapeau…und dachte vielleicht hast du (oder gerne auch jemand anders) auch Rat für mich :D Falls das hier falsch ist, verschieben.

Die Frage: Ich tu mich schwer damit welcher Typ Frau zu mir passt/ wie das PU-Wissen zu mir passt.

Ich bin hochsensibel, wurde schon von unterschiedlichen Seiten an mich ran getragen und ich habe es die letzten Jahre (bin mitte 20) auch selbst immer mehr gemerkt. Früher eher negativ besetzt als Schwäche wahrgenommen, heute lerne ich die Vorzüge zu schätzen. Wie sich das bei mir ausdrückt? Hat eben wie alles zwei Seiten. Bei fast allem wo ein gewisses Feingefühl gefragt ist (bsp. Musik-Instrumente, Kochen, Sprachen, eher technische Sportarten, …) kann ich wahnsinnig schnell dazu lernen, einfach durchs tun. Ich bin aber nicht hochbegabt, das ist was anderes. Ich erarbeite mir das nicht kognitiv sondern durchs Gefühl. Und auch was das Zwischenmenschliche angeht wurde mir schon nahegelegt Therapeut zu werden. Die Kehrseite ist eben oft eine Überempfindlichkeit und dass ich physisch wie mental extrem auf mich achten muss. Zwischen Extroversion und Introversion ist es beispielsweise immer eine Gratwanderung für mich. Es gibt Zeiten da brauch ich meine absolute Ruhe, es gibt Zeiten wo ich mich unter Leuten austoben muss. Ist bei jedem so, bei mir eben etwas extremer.  Und im Umgang mit Frauen, tja sagen wir mal so, ich bin eben sehr langsam bei Frauen, ich brauch lange bis ich mich auf jemand einlassen kann. PU-Style ist das nicht gerade. Aber so sieht mein Weg nunmal aus, ONS hab ich zweimal ausprobiert, ist absolut nicht meins. Ganz und gar nicht, ich fühl da nichts. Ich bin eigentlich recht aktiv auf der Suche nach Frauen gerade und hätte in letzter Zeit durchaus Gelegenheit gehabt…aber fuck, es interessiert mich einfach nicht so mit einer ins Bett zu steigen ohne dass ich sie wirklich kenne. Ich bin schon geil drauf manchmal, daran liegts nicht, würds auch nochmal tun, aber letztlich ist es absolut nicht das nach dem ich suche. Es macht mich nicht glücklich. Und auf der anderen Seite will ich natürlich unbedingt Sex, irgendwie schizophren. Was hier oft mit FBs empfohlen wird, am besten noch mehreren…ganz ehrlich, das ist mir (schon zeitlich und auch emotional) einfach viel zu stressig. Ich kann das nicht. Eine Frau würde mir völlig ausreichen.

Und die andere Sache ist dass ich eben meinen Rückzug brauche, wohl etwas extremer als andere. Ich verbringe z.B. die Samstage oft komplett allein. Selbst TV ist mir da oft zu viel, einfach chillen und die Woche nachklingen lassen, ich bin da fast in einem meditativen Zustand und kann da niemand anderes brauchen. Oder wenn ich die Energie habe mach ich Solo-Klettertouren, ich komm eigentlich gut allein mit mir aus. Aber klar gibt’s da diese Lücke, ich will nicht nur um mich selbst kreisen und ich weiss auch dass ich was zu geben hätte. Die Leute verstehens halt oft komplett falsch dass ich meinen Rückzug brauche, ich denke auch Frauen. Das hat weder was mit schlechter Laune noch mit Schüchternheit zu tun, bin unter Leuten eigentlich immer gut drauf und gesellig. Ich brauch das einfach weil bei mir schon nach recht kurzer Zeit das Maß voll ist.

Tja, welcher Typ Frau steht jetzt auf so einen hochsensiblen Typen der den Romantiker doch nie so ganz hinter sich lassen kann? Mir ist sie noch nicht begegnet, vielleicht suche ich falsch. Mir fehlt da grad etwas die Orientierung.

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vor 4 Stunden, puadavid schrieb:

Das zeigt sich ja teilweise auch hier, wo ich gestresst von dem 6-Säulen-Buch bin. Auf der anderen Seite habe ich dieses Problem auch in anderen Bereichen wie im Job (wo ich eigentlich schon über meine Belastungsgrenze hinaus bin) oder sonstigem (hatte diese Woche Urlaub und hab eigentlich die ganze Woche kaum in den Tag reingelebt, sondern überwiegend Kram erledigt). Das heißt, es ist auch sehr akut bei mir.

Ich hab dafür jetzt auch Dinge, an die ich denken will, zB öfter mal "nichts" machen oder öfter Nein sagen oder eben an meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Aber ich bräuchte eigentlich eine akute Wunderpille, um mal wieder ein bisschen Sonnenschein in mein Leben zu bringen. Denn auch dieses Problem in den Griff zu bekommen, dauert seine Zeit und ist schwieriger als es sich anhört.

Das bringt mich jetzt in das Dilemma: Wenn ich mal Zeit habe, lese ich dann lieber ein bisschen im 6-Säulen-Buch und hier im Forum oder in anderen Selbsthilfebüchern, um endlich weiterzukommen oder mache ich es nicht und bleibe auch gestresst, weil ich das Problem nicht in den Griff bekomme.

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, worauf ich hinaus will. Hast du eine idee dazu?

Grüße

  David

PS: Auch das Pickup-Thema spielt da mit rein. Mir geht es sehr schlecht damit, auf romantischer und sexueller Ebene so einsam und erfolglos zu sein. Es fühlt sich an wie eine Abwärtsspirale und ich weiß nicht, an welcher der vielen Stellen ich ansetzen muss, um daraus eine Aufwärtsspirale zu machen.

@puadavid

Ein paar Anmerkungen:

Das Buch von Branden ist alles andere als leichte Kost, als ich es das erste Mal vor 4 Jahren gelesen hab, musste ich stellenweise nach 3-4 Sätzen aufhören zu lesen, einerseits war ich schwer beeindruckt wie komprimiert der Typ sein Wissen niederschreibt, manche Sätze beleuchten für mich mit jedem nochmaligen Lesen einen anderen Aspekt. Das ist literarisch schon eine beachtliche Leistung. Ich denk mir dann so: "Boah is der Typ krass, das muss ich erstmal sacken lassen, oder nochmal lesen, um es zu kapieren. Und dann lese ich auf einmal einen anderen Sinn oder Zusammenhang heraus." Das kann aber auch tierisch nerven. Bei der beschriebenen Kompression schwingt ein bisschen so diese westliche Leistungsorientierung mit, Branden war ja auch ein Ami. Mir persönlich kommt da die spirituelle Seite teilweise einfach zu kurz, der Verstand, den Branden so anpreist ist halt auch nicht alles. Einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen, leckos Arschos, davon lese ich nicht viel in dem Buch. Ja man könnte jetzt streiten, ob das nicht die Selbstannahme ist, aber für mich ist es zu wenig in der Richtung. 

Deswegen, um eine bisschen Ruhe in den Verstand rein zu bringen und das Gedanken-Karussell mal zu stoppen, weg von der "Ich muss noch-Denke" finde ich östliche Ansätze, wie Meditation und Achtsamkeit und damit verbunden Gelassenheit wirklich hilfreich.

Die kleinen Bücher von Christian Bremer zu Gelassenheit und Achtsamkeit kann ich wärmstens empfehlen. Der Typ schreibt so pragmatisch und leicht verständlich, es ist n komplett anderer Stil als bei Branden, aber für mich auch pures Gold.

https://www.amazon.de/Mit-Gelassenheit-zum-Erfolg-erreichen/dp/3406662285/ref=asap_bc?ie=UTF8

https://www.amazon.de/Das-Prinzip-Achtsamkeit-leichte-Gelassenheit/dp/3406674194/ref=asap_bc?ie=UTF8

Geht bei beiden Büchern auch um Meditation, deren Geheimnis liegt natürlich in regelmäßiger Übung und die Ergebnisse merkt man eher subtil, aber irgendwann lichtet sich der Nebel... Ich mach zum Beispiel gerne Body-Scan, wegen Rücken und so... das ist sehr entspannend im Liegen.

Ein letzter Punkt: Einfach Prioritäten setzen, zu viel auf einmal wollen funzt eh nicht und verwässert nur den Fokus. Ich muss z.B. für mein berufsbegl. Studium gerade ne Hausarbeit schreiben, ich hasse es, es ist ein so verdammt ödes Thema und dementsprechend hab ich mal wieder ne Schreibblockade, die mich gerade richtig fickt. Falls jemand einen Quickfix gegen Schreibblockaden hat, immer her damit. Meine FB is stink-sauer, weil ich keine Zeit hab, bei der beruflichen Belastung bin ich eh ungenießbar und da bleibt nicht viel Zeit für angenehme Sachen. Aber wat soll´s? Gibt Wichtigeres und ich will diese blöde Hausarbeit auch hinter mich bringen, weil´s mir wichtig ist und ich mich dadurch in Disziplin schule, auch unangenehme Dinge zu erledigen...aber vorher hol ich mir erstmal noch Inspiration inna Bar... 🍻

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vor 15 Stunden, Cheche schrieb:

Solo-Klettertouren

Wie in free solo, Honnold style, sicher?

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@Herzdame: Erstmal, dass die Diagnose "Hochsensibilität" (Quasi der neue ADHS-Hype) ein zweischneidiges Schwert ist, darüber bin ich mir bewusst. Da wird schnell Überempfindlichkeit und Sonderling draus, da hast du völlig recht, da musste ich auch ab und zu die Kurve kriegen. Ich will mich auch sicher nicht darüber definieren. Es hilft mir aber in einem gewissen Rahmen mich anzunehmen, da ich diese mir eigene Sensibilität früher verdammt habe und jetzt lerne positiv damit umzugehen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin oft Wege gegangen die einfach so gar nicht meinem Naturell entsprachen, aber was mich selbst anbelangt bin ich da jetzt auf einem guten Weg. Was meine Frauenauswahl anbelangt bin ich eindeutig noch auf dem Holzweg. Es hat oft einfach so gar nicht gepasst und ich habs währenddessen nicht gemerkt. Da beginnt man dann schnell an sich zu zweifeln...

vor einer Stunde, Herzdame schrieb:

Warum hier sehr, sehr stark frühes Eskalieren empfohlen wird hat einen einzigen Grund: Hierher kommen extrem unsichere Männer, die ohne Eskalation sofort den Stempel "für Sex nicht zu gebrauchen" bekommen. Was aber eigentlich wichtig ist: Sie muss dich als sexuellen Mann wahrnehmen, der sich nimmt, was er will.  Und von den fortgeschrittenen Kerlen nutzen das sehr viele für ihr Game und eskalieren eben bewusst auch manchmal nicht. Haben dafür keine LMR und Frauen, die sich den nächsten Schritt schon X Mal herbeigesehen haben, bis es endlich passiert. Und das würde ja zu dir und deinen Bedürfnissen super passen.

Dafür MUSST du aber definitiv sexuell auftreten, flirty sein und ihr den Eindruck vermitteln, dass du jederzeit könntest, jetzt aber (noch) nicht willst.
Praktisch gesehen ist das sogar PU in der Königsklasse ;-)

 

Das ist interessant. Was allgemein den Umgang mit Menschen und auch speziell Frauen angeht, bin ich weder besonders schüchtern noch unsicher. Was eskalieren angeht schon. Aber wer ist das nicht? Dazu fehlt mir aber auch Erfahrung die Frauen oft von mir erwarten. Dann trotzdem sexuell aufzutreten als ob ichs könnte fällt mir schwer. Und mit dem "der sich nimmt was er will"...dazu muss ich erstmal selbst wissen was bzw. wen ich will. Also in der Königsklasse wähne ich mich da jetzt nicht ;)

Dieses authentisch (aber nicht naiv) sein und trotzdem sexuell auftreten (was ich als Spätzünder einfach noch wenig entwickelt habe)...schwer

ich habs eben zuletzt erlebt dass Frauen an denen ich durchaus Interesse hatte (und die anfangs auch an mir Interesse hatten) absprangen, wohl weil ich zu langsam war.

 
vor 52 Minuten, Jingang schrieb:

Wie in free solo, Honnold style, sicher?

Free solo ist was anderes :D Man kann sich schon selbst sichern wenn man allein klettert.

bearbeitet von Cheche

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vor 4 Minuten, Cheche schrieb:

Was eskalieren angeht schon. Aber wer ist das nicht?

Wie du es später selbst schreibst: Leute, die das geübt haben.

Schau dazu mal hier, ich denke das Mindset könne auch für dich passen:

und hier:

Und für später auch:

Und zu dem "Was Frauen erwarten" vielleicht auch hier mal schauen:

 

vor 7 Minuten, Cheche schrieb:

Ich will mich auch sicher nicht darüber definieren. Es hilft mir aber in einem gewissen Rahmen mich anzunehmen, da ich diese mir eigene Sensibilität früher verdammt habe und jetzt lerne positiv damit umzugehen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich verstehe, dass sowas hilfreich sein kann.

Ich möchte dir einfach nur zurückmelden, dass mir sehr stark auffällt, dass du das A) Sehr häufig erwähnst; B) Sehr, sehr früh im Text deiner Beiträge erwähnst und C) Du (gefühlt) alle deine Baustellen mit Frauen darauf zurückführst.
Du könntest genauso gut schreiben "Ich hab ein recht ausgeprägtes Distanzbedürfnis, was mir mit Frauen Probleme macht, wie kann ich damit umgehen?" Gleiche Baustelle, völlig anderer Fokus und andere Selbstdarstellung. Ich glaube du definierst dich sehr, sehr viel stärker darüber, als dir bewusst ist.

Sowas hat hier im Forum ja auch durchaus einige implizite Vorteile. Wie in vielen anderen Kontexten auch. Und ich ahne, dass du die gerne mitnimmst (und das ist dir wahrscheinlich zum großen Teil gar nicht bewusst).

 

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Gast El Rapero
Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Naja ist halt immer eine Frage der Größenordnung. Extrem wenig Selbstzweifel führen auch dazu, dass man schnell leichtsinnig wird. Und dass man sich selbst wenig hinterfragt und Reflektiert. Da schwing ja auch "ich bin der Beste / unfehlbar / besser als alle anderen" mit. Kann super anstrengend fürs Umfeld werden...
Hier im Forum (übrigens auch ne soziale Nische, wo sich Menschen mit besonderen psychischen Eigenschaften finden ;-)  ) sieht man oft Menschen mit sehr, sehr starken Selbstzweifeln. Das blockiert natürlich sehr.

Ha! Da geb ich dir ein Wort drauf! Leider kenne ich genau so einen Menschen, der praktisch IMMER der Mittelpunkt des ganzen Universums sein muss. Ich kenne wenige Dinge, die so nerven.

Der Witz ist nur, dass Sie scheinbar nicht merken, dass die ganze Unsicherheit , die Sie damit kaschieren wollen, so erst richtig deutlich sichtbar für die Außenstehenden wird ( wobei scheinbar auch nicht für jeden ). Genau dieses "Ich bin der Beste" hab ich in ca. 1 Millionen Varianten gehört. " Ich kann dies" "Ich hab das gemacht" "Guck mal der, der ist lang nicht so ... wie ich " etc. Für mich absolut unterträglich. Also so Jemand will ich auf jeden Fall nicht sein.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Aber es gibt Nischen, wo Menschen mit eher größeren Selbstzweifeln gut aufgehoben sind. Überall da, wo es darauf ankommt, ganz exakt zu arbeiten und sein Ergebnis lieber noch 3x zu kontrollieren. Wo es auf die kleinen Details ankommt. Sei es der Buchhalter - oder jemand der in einem Bereich arbeitet, wo jeder Fehler potentiell tödlich ist. Da ist ein "Ich mach da eh beim ersten Mal richtig, das wird schon klappen" nicht so der Bringer.

So habe ich das noch nicht gesehen. Eigentlich krass, weil als Typ, der immer mit dem Gegenteil zu kämpfen hatte ( zu viel Selbstzweifel ), wünscht man sich eben solche eine Selbstsicherheit, bzw. die Abwesenheit der Zweifel. Teilweise habe ich sogar Leute beneidet ( zumindest als ich noch jünger war, heute habs Ichs nicht mehr so mit Neid ). Dass Es auch mal ein Vorteil sein kann, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Also wirklich gar nicht. Ich hab das immer als extremen Nachteil wahrgenommen und mir immer gewünscht, selbstsicherer zu sein.

Wahrscheinlich muss man auch hier, wie so oft, die goldene Mitte finden. Extreme bringen eben auch immer die extremen Vor und Nachteile mit.

 

Leichtsinnig triffts wahrscheinlich wirklich gut, wenn man zu selbstsicher ist. Aber Es gibt eben auch einen Haufen Leute, die ein gesundes Maß an Selbstsicherheit haben, ab und zu Zweifel aber meist doch immer zu sich und seinen Taten stehend. Stell ich mir schöner vor, als diese extremen Selbstzweifel  ( auch wenn ich die im Gegensatz zu vor 2-3 Jarhen viel besser im Griff habe ).

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Wie bei allen Eigenschaften. Extrem wenig Selbstzweifel sind schwierig - ganz extrem viele Selbstzweifel auch. Und dazwischen gibts ein breites Feld.

Genau Das.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Auch hier: Als extremer Selbstdarsteller kann ich mich nicht zurücknehmen. Das ist als Therapeut, Lehrer und generell in der Arbeit mit Menschen oft Kontraproduktiv. Dann, wenn ich mich zurücknehmen muss um meinem Gegenüber Raum zu geben zu wachsen, zu lernen, auszuprobieren. Dann, wenn es nicht "meine Show" ist, dann bekomme ich als extremer Selbstdarsteller ein Problem. Denn ich BRAUCHE diese Aufmerksamkeit.

Genau so ist das oben genannte Beispiel von Mir auch. Er MUSS immer der Mittelpunkt sein, Anders kann und möchte Er nicht leben.

Ist ein guter Punkt mit dem Raum geben. Genau das ist finde ich heutzutage einer der größten Probleme, nicht nur mit Selbstdarstellern, sondern allgemein mit Menschen. Die allermeisten sind derbe egoistisch und legen anderen auch lieber Steine in den Weg oder gucken sich alles schön an, statt Einem nach oben zu helfen. Heutzutage habe ich das Gefühl, dass man von Niemandem mehr Raum bekommt.

Überall Forderungen, Meinungen, Diskussionen, Aufgaben, Pflichten etc. Das heute viel mehr Leute depressiv oder mental krank werden als früher, wundert mich kein Stück. Wir provozieren Es in unserer Gesellschaft und untereinander Tag für Tag, Sekunde um Sekunde. Wirklich Zeit für sich hat man hier doch so gut wie gar nicht mehr ( zumindest bei Mir ist es auf jeden Fall so ).

 

Den Punkt Selbstdarstellung habe ich aber ehrlich gesagt auch etwas anders interpretiert, mehr im Sinne von gesunde Repräsentation des Selbst, z.B. dass man zu seinen Stärken und Schwächen steht. Im Sinne von überspitzter Selbstdarstellung habe ich den Begriff erst gar nicht gelesen. Ich stimme da auf jeden Fall zu, also SO möchte ich nicht sein. Sind aber denke ich auch eher die Extremfälle, wobei ich gar nicht mal so wenige reale Beispieler für diese "extremen Selbstdarsteller" kenne. 

 

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Also: auch da ist ein mittleres Maß, bei jemandem, der sich auch mal zurücknehmen kann, wenn es sinnvoll ist hilfreicher als jemand, der sich um jeden Preis immer selbstdarstellt. Auch das ist ganz schön ekelhaft für die Umwelt ;-)

100% agree

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Haben sie. Ihre Welt sieht anders aus als deine. Funktioniert anders. Ein bisschen wie der Vielficker hier im Konflikt mit "Deutsche Petras lassen eh keinen Ran"-Puffgänger ;-)  Beide Leben in unterschiedlichen Welten, die in ihrer Wahrnehmung nach gewissen Regeln funktionieren.

Danach, was ich bisher über dich erfahren habe gehörst du auch eher zu den Menschen mit eher mehr Emotion als der Durchschnitt auf der Skala. Deshalb ist es eben für dich umso fremder - eben das Extrem der Skala, von dem du weiter entfernt bist.

Hmmm. Macht Sinn. Genau wie ich damals als Sportler nie verstanden hab, wie man so extrem fett werden und alles in sich reinstopfen kann. Oder wie man leben kann, ohne Sport zu machen. Wwar mir damals mit 14 Jahren völlig unbegreiflich ^^ Bleibt nur die Hoffnung, dass ich mit zunehmender Erfahrung immer mehr dieser Mauern ( ob nur in der Wahrnemung oder real vorhanden ) einreißen kann.

Im Endeffekt heißt das doch aber auch, dass Jeder aufgrund seines Filters eine extreme Blindheit gegenüber gewissen Dingen entwickelt oder nicht?? Genau wie der Effekt, dass einen Außenstehende oft ANders wahrnehmen als man sich selbst wahrnimmt.

Denn sonst würde man doch gar nicht erst so leben, wie man lebt. Man würde diesen gefühlten Problemen, welche demnach eher eine Illusion sind, doch gar nicht begegnen, man würde Sie nicht wahrnehmen, gar nicht aufbauen.

Heißt im Grunde ist die Vorraussetzung/die Basis, um sein Leben entscheidend zu beeinflussen bzw. zu lenken, die Änderung des eigenen Wahrnemungsfilters oder??? Also im Prinzip die Arbeit mit dem eigenen Glauben, der Switch von "Ich bin das" oder "Die welt ist so" zu einem Bild, dass offen ist, wo Es Raum für Entwicklungen in jegliche Richtung gibt.

Denn solange man seinen "gewohnten Filter" nutzt, kann man ja praktisch nie aus seinem alten Leben ausbrechen. Wie denn auch, wenn man weiterhin das selbe glaubt oder zu wissen meint?? Man schafft sich doch so immer die selben Probleme und Zwickmühlen.


Falls ich mit de Annahme richtig lieg, was kann man tuen? Wo sollte man ansetzen, um das Problem effektiv anzugehen?

Im Grunde ist Es ja genau das, was mir mit dem Tipps zum positiven Denken gegeben wurde. Momentan arbeite ich ja schon daran, fällt mir gerade mal auf ^^

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Achtung Abgrenzung: Schmerz ist keine Emotion ;-) Berührung ist auch keine Emotion.

Echt?? Aber was sind die denn sonst????

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Psychopathen sind zumindest sehr emotionsgemindert, manche völlig von ihren Emotionen getrennt. Die letzte Emotion die bleibt ist tatsächlich Wut. Für manche Psychpathen ist das die einzige Emotion, manche spüren nicht mal mehr das. "Gelähmt sein" ist tatsächlich ein sehr passender vergleich. Diese Menschen sind emotional "gelähmt". Um eine so schwere Persönlichkeitsstörung zu entwickeln braucht es idR auch eine Vorgeschichte in der Kindheit (plus ne Genetische Dispositon).

Ist ja krass. Kann ich mir kaum vorstellen, klingt aber derbe beängstigend. Vor Allem wenn man überlegt, dass solche Leute entsprechend mit Ihren Mitmenschen umgehen. Da kommt mir jetzt schon der Würgereiz.

Dann war aber das , was ich mir über Psychopathen immer ausgemalt habe, letzlich doch wahr. Krass,wer hätte das gedacht??

Gibt Es denn keinen Weg, so etwas zu behandeln? Also, dass solche Menschen, trotz Disposition und schlechter Entwicklung, irgendwann einigermaßen normal fühlen oder leben können?? Kann ja nicht die Lösung sein, die Leute einfach in den Knast oder geschlossene Psychiatrie zu stecken und versauern zu lassen oder? Wobei natürlich nicht jeder Psychopath auch gewalttätig wird.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Kurzer Abriss: Da ist ein Kind, welches Dinge erlebt, die in seiner Wahrnehmung sehr schlimm sind. Die sich meist auf emotionaler Ebene über Jahre im "Überlebenskampf" befinden. Und dabei lernen, immer kleinere Zeichen zu lesen. Meist um diesen Dingen zu entgehen. Wenn das Kind möglichst detailliert die Stimmung und Absichten des Gegenübers erkennt, dann kann es versuchen, diese Situationen zu vermeiden. Oder die Person so zu manipulieren, dass das ganze nicht ganz so schlimm wird.

Kann ich leider bestätigen. Würde mich jetzt nich als Psychopath bezeichnen und bin jetzt auch nicht in der übelsten Familie aufegwachsen oder wurde misshandelt oder so, aber sagen WIr mal so: Ich habe sehr viel Mist erlebt, den man als "normales" Kind nicht erlebt hat. Also letzlich viel Scheiß, über den ich auch nie mit anderen Menschen gesprochen habe und den auch viele nicht nachvollziehen könnten oder erlebt hätten, um praktisch in mir einen Leidensgenossen zu finden.

Die Beschreibung gibt mir dann letzlich doch ein recht genaues Bild eines Psychopathen. Wenn Ich mir praktisch das, was ich so erfahren habe, in noch schlimmer vorstelle ( also z.B. mit wirklich körperlicher Misshandlung und Gewalt ), mit einem noch schlimmeren Umfeld und man dazu noch eine entsprechende Disposition hat, dann wundert Es mich ehrlich gesagt nicht, dass auf diese Weise neue Mörder und Vergewaltiger herangezogen werden.

Ich bin bei all dem Mist schon manchmal kurz davor gewesen, komplett durchzudrehen oder Mir oder Anderen schlimme Dinge anzutuen, aber am Ende, bzw. am Anfang, bevor ich was Dummes getan habe, wusste ich immer, dass das nicht der WEg ist und ich so nur alles schlimmer mache. Wahrscheinlich fehlen diese Gedankengänge bei richtigen Psychopathen aber, bzw. bei Mördern. Sie handeln und bereuen erst dann, falls Sie überhaupt Reue empfinden.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:


Und ein Kind, dessen ganze Welt nur aus Angst und anderen negativen Emotionen besteht, das oft niemals zuwendung oder positives Miteinander erlebt, das entwickelt psychologische Überlebensmechanismen. Und ein solcher möglicher Mechanismus ist, die Gefühle auszuschalten. Denn besser keine Gefühle als die Ganze Zeit untragbare Angst, Verletzung und was da sonst noch so ist. Andere Menschen aus solchen ungünstigen Bedinungungen entwickeln andere Strategien Boderliner, die auch oft den Bezug zu sich selbst verloren haben und versuchen sich mit unterschiedlichsten Methoden ein Leben lang selbst zu spüren (Suche nach Kicks, Drogen, Ritzen zB).

Ist ja krass. Dann trifft das ehrlich gesagt aber auf mich genau so zu.

Das Kuriose ist, einerseits stimme ich dir zu 100% zu , dass ich eher einer bin, der auf der Emotionsskala stärker ausschlägt als die der Durchschintt. Allerdings kenne ich das Gefühl, nichts zu fühlen, genauso. Manchmal gibt Es echt Tage und Situationen, wo ich echt das Gefühl habe, nichts zu fühlen , so ironisch es klingen mag.
Dann gibts wieder Situationen, wo mich Emotionen zu überrennen drohen.

Wahrscheinlich habe ich ebenfalls solche Mechanismen entwickelt, welche je nach Situation, Umstände oder Gemütslage entsprechend arbeiten und Gefühle ab und zu entweder wegcutten oder verstärken. Wobei ich das Wahrnehmen von Emotionen meist eher bewusst tue und das wegcutten oft unbewusst geschieht und mir erst dann auffällt, wenn ich das Gefühl habe, nix zu fühlen.

Letzlich fühle ich aber immer, nur blende die negativen Gefühle gerne mal aus. Es ist nie so, dass ich wirklich gar nichts fühle, sondern eher so, dass ich es öfter mal unbewusst in den Hintergrund rücke, aber eigentlich jederzeit bewusst intensiv wahrnehmen kann. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben sollte.

Nun meine Methode wäre dann auf jeden Fall der Cannabis Konsum, schätze ich mal. Ist das Einzige, was immer wiederkehrend ist und wo ich oft denke " Da hab ich Lust drauf" oder "ich muss das tuen, um...". Wobei das damals viel schlimmer war^^ Heutzutage habe ich das, mal mehr, mal weniger, im Griff, aber die richtige Hardcore Phase ist auf jeden Fall schon länger vorbei.

 

Aber zu dem Punkt "Bezug zu sich selbst" würde mich interessieren, wie man den aufbauen bzw. halten kann oder woran man erkennt, dass man einen schlechten oder guten Bezug zu sich selbst hat??? Mich beschleihct auch oft das Gefühl, dass ich mein wahres Ich irgendwie nicht ausleben oder rauslassen kann. Ob es wirklich so ist?? Gute Frage.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Im Buch Sadisten von Lydia Benecke (habe ich glaube ich oben schon mal empfohlen) hat sie 3 Interviews mit Psychopathen geführt. Da bekommt man eine grobe Idee, wie sie denken, wie ihre Welt aussieht und wie sie "lieben".

Werd ich mir mal anschauen, danke für den Tipp!

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Am Ende machen wir das alle. Herausfinden, was unser Gegenüber möchte und das nutzen, um Lösungen zu finden und Ziele zu erreichen. Sei es im Job bei Verhandlungen, bei Freundschaften oder in einer Partnerschaft. Es ist erstmal völlig neutral und total normal, wenn du mit deiner Partnerin das nächste urlaubsziel suchst, dabei herausfindest was sie will, was du willst und wie man daraus etwas machen kann, was beide glücklich macht. Und auch bei nicht-Psychopathen können das manche von uns besser und andere schlechter.

Hahaha, stimmt :D Goldrichtig. Im Grunde sind Psychopathen dann also aufgrund ihrer Entwicklung einfach auf natürliche Weise etwas skrupelloser als der Durschnitt, richtig? Ähnlich wie bei Borderlinern, die einem die ganze Seele aussaugen.

Und du hast Recht. Es ist ja wirklich in JEDEM Bereich so. Überall wo Menschen aufeinandertreffen, spielt Es eine Rolle. So ist mir bei guten Verkaufstalenten schon immer aufgefallen, dass Sie einfach die Fähigkeit haben , Leuten einzureden, dass Sie "genau DAS" jetzt unbedingt brauchen. Oder Sie schmieren einem so lang Honig um den Mond, bis die alte Gisela dem jungen Vertreter nicht widerstehen kann etc.

Aber ist das denn echt der Hauptgrund für den Menschen, um zu kommunizieren? Also klingt schon logisch und sinnvoll, wäre aber auch ein wenig traurig ^^

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Ein kluger Psychopath gibt dir das was du willst, erreicht damit was er will und du fühlst dich nachher richtig gut, weil es für dich gepasst hat. Ist erstmal nichts schlimmes dabei, sondern etwas was jeden Tag passiert. Auch bei normalen Menschen. Der Haken ist nur, das Psychopathen eben kein Mitgefühl und kein Schuldgefühl haben. Nicht nach unseren moralischen Maßstäben leben. Und damit ist die Schwelle, jemandem zu Schaden eben deutlich geringer als bei anderen Menschen.

Ah ok, damit hat sich einer der Fragen schonmal erledigt ^^

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Psychopathen sind sich ihrer Schwäche da aber durchaus bewusst. Ein "guter" Psychopath aus meinem Umfeld (und das scheint sehr verbreitet zu sein) hat sich deswegen ein eigenes Moralsystem gebaut. Was für ihn passt und logisch ist. Und was dazu führt, dass er völlig angepasst in der Gesellschaft leben kann.

Ach echt? Klingt heftig. Aber das heißt doch im Umkehrschluss auch, dass all die Debatten über mangelnde Zurechnungsfähigkeit bei Serienmördern doch pure Hinhaltetaktik seitens der Verteidigung ist oder??? Wenn Es Ihnen bewusst ist,dass Sie praktisch Psychopathen oder in der Hinsicht "nicht normal und gefährlich" sind, ist Es doch Quatsch, wenn Sie vor Gericht immer den Verrückten raushängen lassen und auf nicht zurechnungsfähig plädieren??
Wobei wenn man sich mal ansieht, wie selten diese Taktik erfolg hat, erübrigt sich dei Frage glaube ich von alleine.

 

Aber wie soll man sich das vorstellen? Also deinem Bekannten ist bewusst, dass Er nicht normal fühlt und baut sich dann sogesehen dennoch sien Leben möglichst so auf, wie jeder andere oder wie? Also versucht trotzdem zu leben wie der Otto Normal Typ?? Würd sich für Mich bischen anfühlen, als würde ich in einer Computersimulation leben, oder Truman Mäßig. Man spielt etwas, was man gar nicht ist. So wird man doch auch nie im Leben zufrieden mit sich selbst. Gibts da echt gar keine Therapiemöglichkeiten?

Da tut mir dein Bekannter ja fast schon Leid.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

Bei normalen Menschen wäre der Gedanke wohl in etwa "Ich kann doch keinen Menschen umbringen, das ist falsch, Mitgefühl im Sinne von "ich möchte das ja auch nicht erleben", Der hat ja auch eine Familie und Freunde, ich hätte mein Leben lang Schuldgefühle" etc.

Ja zumal mein Gewissen mich so auffressen würde, dass ich mich direkt als Nächstes killen würde. Allein die Vorstellung wäre für Mich absolut abartig, schon Schlägerein finde ich in dem SInne zu krass, aber gut, wenn man keine andere Wahl hat und sich verteidigen MUSS, würde Ich auch nicht davor zurückschrecken, Jemanden den Kopf einzudreschen. Aber aus so stumpfen Gründen wie "DEr hat Hurensohn gesagt" oder "Was guckst du so blöd?" ist Gewalt doch übelster Bullshit.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:


In seinem Moralsystem ist es eher "Ach die Chance geschnappt zu werden ist ganz schön hoch. Um nicht erwischt zu werden muss man da ganz schön viel Arbeit reinstecken. Das ist ganz schön stressig. Und wenn ich dann im Knast sitze kann ich nicht mehr machen was ich möchte, sondern da ists dann langweilig. Da habe ich ja gar keine Lust drauf. Und finanziell ist das auch nicht so gut und sinnvoll."

WTF???? Klingt ja nicht grad beruhigend ^^ Heftig.

Erklärt aber eine Menge der Fälle, die ich so aufgeschnappt habe.

Ein AUstauschschüler aus den USA war mal für ein halbes Jahr bei Uns an der Schule und in seiner Nachbarschaft gabs einen Fall, wo 2 Leute den Vater der Familie ausgeknocked und in den Keller gesperrt haben, um dann sein Frau und seine kleine Tochter ( ca 10 Jahre oder etwas jünger ) zu vergewaltigen und zu töten. Als ob das nicht reicht, haben Sie das Haus angezündet und wohl gehofft, der Mann würde sterben.  Ist Er nicht und heute ist Er eben ein anderer Mensch, als früher. Der Austauschschüler kennt Ihn halt seit kleinauf und meinte auch " Das hat Ihn für immer verändert". WEn wunderts?

Auf jeden Fall gaben die Täter, als Sie endlich geschnappt wurden, an, dass die Vergewaltigung und der Mord gar nicht "geplant " waren und Sie eigentlich nur auf das Geld des Mannes aus waren. "Es hat sich halt so ergeben", nach dem Motto Gelegenheit macht Diebe.

Absolut abartig. Ich glaube solche Menschen fühlen auch wirklich gar nichts ,gar keinen Funken von irgendwelcher Reue oder Miteleid.

In solchen Fällen bin ich froh, dass Es in manchen Staaten noch möglich ist, die Todesstrafe zu verhängen. Was ein Abschaum.

Am 24.1.2018 um 15:57 , Herzdame schrieb:

 

Ich glaube du schätzt mich älter als ich bin ;-) Mein Intensiv-Kurs zu Persönlichkeitsstörungen war, als ich 21 war. Und das war in diesem Jahrzehnt ;-)

Sorry, mein Fehler :D Hab dich echt auf Mitte 30 oder so geschätzt, keine Ahung, wie ich darauf komme.

 

MFG

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vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Im Endeffekt heißt das doch aber auch, dass Jeder aufgrund seines Filters eine extreme Blindheit gegenüber gewissen Dingen entwickelt oder nicht?? Genau wie der Effekt, dass einen Außenstehende oft ANders wahrnehmen als man sich selbst wahrnimmt.

Denn sonst würde man doch gar nicht erst so leben, wie man lebt. Man würde diesen gefühlten Problemen, welche demnach eher eine Illusion sind, doch gar nicht begegnen, man würde Sie nicht wahrnehmen, gar nicht aufbauen.

Heißt im Grunde ist die Vorraussetzung/die Basis, um sein Leben entscheidend zu beeinflussen bzw. zu lenken, die Änderung des eigenen Wahrnemungsfilters oder??? Also im Prinzip die Arbeit mit dem eigenen Glauben, der Switch von "Ich bin das" oder "Die welt ist so" zu einem Bild, dass offen ist, wo Es Raum für Entwicklungen in jegliche Richtung gibt.

Denn solange man seinen "gewohnten Filter" nutzt, kann man ja praktisch nie aus seinem alten Leben ausbrechen. Wie denn auch, wenn man weiterhin das selbe glaubt oder zu wissen meint?? Man schafft sich doch so immer die selben Probleme und Zwickmühlen.


Falls ich mit de Annahme richtig lieg, was kann man tuen? Wo sollte man ansetzen, um das Problem effektiv anzugehen?

Ja, jeder hat seine eigene Welt. Diese Annahme nennt man auch Radikalen Konstruktivismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus

Und so richtig ausbrechen kann man nicht. Deine Welt bleibt eben immer deine Welt, egal wie du sie veränderst. Damit umzugehen heißt vor allem zu akzeptieren, dass die Welt deines Gegenübers eben anders aussieht und anders funktioniert. Und dann kann man damit auch arbeiten. Zum Beispiel darauf eingehen und eben Lösungen für ihn auch in seinem System suchen. Wenn dein bester Freund so sozial ängstlich ist, dass er sich nicht zutraut in den Supermarkt zu gehen, dann wird deine Lösung "Geh doch einfach mal hin, ist gar nicht schlimm" ihm nicht helfen. Weil es eben für ihn nicht "mal eben" ist. Da muss man eben schauen, was für ihn machbar und denkbar ist - aber deine Lösung wirds eben nicht sein, denn es ist nicht seine Lösung.

Ich nutze das auch tatsächlich viel mit Freunden. Ja, ich biete meine Meinung und meine Ideen durchaus mal an. Aber in erster Linie versuche ich demjenigen zu helfen, seine Lösung zu finden. Ich arbeite also viel mehr mit Fragen: Was genau ist deine Schwierigkeit? Was brauchst du, um das zu lösen? Wie würde der erste Schritt aussehen? und so weiter. (Das ist jetzt schon n kleiner Einblick dorthin, wie systemisches Coaching funktioniert).

Wie sich die eigene Welt verändern lässt? Passiert automatisch. Deine Welt ändert sich ständig, denn du machst Erfahrungen. Und im Großen merkt man es auch an Lebensereignissen. Denk mal an deine erste eigene Wohnung, eine intensive Beziehung, eine heftige Trennung, der Verlust einer geliebten Person, vielleicht auch ein Urlaub, der dich sehr geprägt hat. Unsere Welt ist sehr dynamisch und immer wieder werden Glaubenssätze auf den Prüfstand gestellt. Um das zu verstärken hilft auf jeden Fall Offenheit gegenüber anderen Sichtweisen und Systemen. Lerne die Welt von anderen Menschen kennen. Lies Bücher, die dein Leben verändern. Und auch wenn du bei etwas denkst, dass es nicht "deins" ist - vielleicht kannst du ja trotzdem Aspekte oder Gedanken mitnehmen?

Aber trotzdem wird deine Welt eben immer deine Welt bleiben. Das lässt sich nicht auflösen ;-)

Zitat

Heißt im Grunde ist die Vorraussetzung/die Basis, um sein Leben entscheidend zu beeinflussen bzw. zu lenken, die Änderung des eigenen Wahrnemungsfilters oder??? Also im Prinzip die Arbeit mit dem eigenen Glauben, der Switch von "Ich bin das" oder "Die welt ist so" zu einem Bild, dass offen ist, wo Es Raum für Entwicklungen in jegliche Richtung gibt.

Das ist das, was wir auch hier im Forum "Glaubenssätze" nennen. Und ja, damit kann man unfassbar viel bewegen. Trotzdem hat das natürlich Grenzen. Egal wie sehr du daran glaubst, du wirst trotzdem keine 30 cm mehr wachsen. Aber du kannst eben anders damit umgehen. Du sprichst hier das an, was wir unter "Persönlichkeitsentwicklung" verstehen.

 

vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Gibt Es denn keinen Weg, so etwas zu behandeln? Also, dass solche Menschen, trotz Disposition und schlechter Entwicklung, irgendwann einigermaßen normal fühlen oder leben können?? Kann ja nicht die Lösung sein, die Leute einfach in den Knast oder geschlossene Psychiatrie zu stecken und versauern zu lassen oder? Wobei natürlich nicht jeder Psychopath auch gewalttätig wird.

Wie gesagt, die allermeisten Psychopathen kommen wunderbar in der Welt zurech und haben kaum oder gar keinen Leidensdruck. Dass du das als "schlimm" oder problematisch empfindest, das ist wieder nur deine Brill und dein Anspruch an dein Leben ;-)

Und nein, Persönlichkeitsstörungen können wir mit Stand heute nicht "heilen". Nicht Borderline, nicht Narzissmus, nicht Psychopathie. Können wir nicht und es ist auch fraglich, ob wir es jemals können werden. Was wir können: Den Umgang damit lehren und einen großen Teil des Leidensdrucks nehmen (Achtung, nicht jeder mit einer auffälligen Persönlichkeit hat auch einen Leidensdruck!).

Gibt n schönes Bild dazu, was ich gerade nicht finde. Geht darum, dass gewisse Psychische Erkrankungen wie Monster sind, die uns unser Leben lang begleiten. Die Frage ist nur, ob wir mit ihnen Kämpfen und zulassen, dass sie unser Leben zerstören - oder ob wir mit ihnen Freundschaft schließen, sie als verbündete sehen und entspannt mit ihnen am Essenstisch sitzen.

Hier in dem Zuge nochmal passend: In DEINER Welt und in DEINER Wahrnehmung ist das ganz furchtbar und schrecklich. Das sieht aber nicht jeder so. Und gut Therapierte Menschen mit Persönlichkeitsstörungen werden dir meist nicht mal auffallen. Die sind für dich einfach "normal".

 

vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Aber zu dem Punkt "Bezug zu sich selbst" würde mich interessieren, wie man den aufbauen bzw. halten kann oder woran man erkennt, dass man einen schlechten oder guten Bezug zu sich selbst hat??? Mich beschleihct auch oft das Gefühl, dass ich mein wahres Ich irgendwie nicht ausleben oder rauslassen kann. Ob es wirklich so ist?? Gute Frage.

EDIT weil vergessen:

Das Schlagwort dazu ist "Selbstmitgefühl". Dazu gibts n gutes Buch von Frau Neff.

vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Ach echt? Klingt heftig. Aber das heißt doch im Umkehrschluss auch, dass all die Debatten über mangelnde Zurechnungsfähigkeit bei Serienmördern doch pure Hinhaltetaktik seitens der Verteidigung ist oder??? Wenn Es Ihnen bewusst ist,dass Sie praktisch Psychopathen oder in der Hinsicht "nicht normal und gefährlich" sind, ist Es doch Quatsch, wenn Sie vor Gericht immer den Verrückten raushängen lassen und auf nicht zurechnungsfähig plädieren??
Wobei wenn man sich mal ansieht, wie selten diese Taktik erfolg hat, erübrigt sich dei Frage glaube ich von alleine.

Argh... Du wirfst EXTREM vielen Dinge völlig entstellend durcheinander.

A) Lange nicht jeder Straftäter ist ein Psychopath. Das sind sogar eher wenige. Es gibt unendlich viele Gründe, warum Menschen Straftaten begehen. Und es gibt unendlich viele Psychische Krankheiten die dort reinspielen können. Und ich kann auch n Psychopath sein und das hat absolut null mit meiner Straftat zu tun. Und nur weil die Medien das Verkaufsfördernde Wort "Psychopath" benutzen, ist derjenige noch lange nicht einer.

Ja, es gibt natürlich Fälle in denen das nur Taktik sein mag, aber häufig hat das eben auch seine Berechtigung. Da sitzen ja auch immer mehrere Psychologen dran, die dann für Gerichte Gutachten schreiben. Das kann man schon recht zuverlässig feststellen.

Zudem wird er allergrößte Teil von Psychopathen einfach auch niemals straffällig. Insgesamt musst du dich einfach mal ausführlich in die Thematik einlesen, da müsste ich jetzt komplette Bücher drüber schreiben. Aber wie gesagt: Du wirfst gerade vieles durcheinander, was nichts miteinander zu tun hat.

vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Die Beschreibung gibt mir dann letzlich doch ein recht genaues Bild eines Psychopathen. Wenn Ich mir praktisch das, was ich so erfahren habe, in noch schlimmer vorstelle ( also z.B. mit wirklich körperlicher Misshandlung und Gewalt ), mit einem noch schlimmeren Umfeld und man dazu noch eine entsprechende Disposition hat, dann wundert Es mich ehrlich gesagt nicht, dass auf diese Weise neue Mörder und Vergewaltiger herangezogen werden.

Ich bin bei all dem Mist schon manchmal kurz davor gewesen, komplett durchzudrehen oder Mir oder Anderen schlimme Dinge anzutuen, aber am Ende, bzw. am Anfang, bevor ich was Dummes getan habe, wusste ich immer, dass das nicht der WEg ist und ich so nur alles schlimmer mache. Wahrscheinlich fehlen diese Gedankengänge bei richtigen Psychopathen aber, bzw. bei Mördern. Sie handeln und bereuen erst dann, falls Sie überhaupt Reue empfinden.

Damit ist der erste Teil deiner Aussage auch hinfällig. Der Großteil dieser Menschen wird NIEMALS straffällig! Und super viele Mörder haben keine solche Vorgeschichte. Nicht durcheinanderwerfen bitte!

Schau mal, du hast da ne belastende Umwelt gehabt. Und Dinge wie Genetik oder auch dein weiteres Umfeld (grob geraten: du hattest trotzdem Bezugspersonen, die für dich positiv waren? Verwandte? Lehrer? Trainer?) bestimmen eben was daraus wird. Bei dir war die Agression eher nach innen, gegen dich selbst gerichtet - bei anderen richtet sie sich nach außen. (aber auch hier: Erstmal völlig unabhängig von Straftaten!) Andere Menschen entwickeln aus so einem Umfeld Angststörungen und gar keine Agressionen. Und manche haben das große Glück, dass sie eben von all dem völlig verschont bleiben.

Positive Bezugspersonen sind zum Beispiel ein Faktor, der sehr viel ausmacht und großen Schutz bietet (statistisch gesehen zumindest - wir Psychologen sind ja Statistiker).

Zitat

Aber wie soll man sich das vorstellen? Also deinem Bekannten ist bewusst, dass Er nicht normal fühlt und baut sich dann sogesehen dennoch sien Leben möglichst so auf, wie jeder andere oder wie? Also versucht trotzdem zu leben wie der Otto Normal Typ?? Würd sich für Mich bischen anfühlen, als würde ich in einer Computersimulation leben, oder Truman Mäßig. Man spielt etwas, was man gar nicht ist. So wird man doch auch nie im Leben zufrieden mit sich selbst. Gibts da echt gar keine Therapiemöglichkeiten?

Naja, auch er ist ein Mensch, der in dieser Welt sein Leben leben möchte. Er weiß halt, dass gewisse emotionale Ausdrücke gesellschaftlich erwartet werden (z.b. auf einer Beerdigung nicht super fröhlich Party machen) und verhält sich dementsprechend. So wie auch alle Menschen lernen, wie man sich sozial passend in Situationen verhält (stillsitzen und mitamchen in der Schule, Diskretion in der Bank o.ä.) Und klar sind das Rollen, die wir alle im Alltag spielen. Du bist vermutlich Sohn, Partner, Freund, Student, Arbeitnehmener etc. Jede Rolle stellt gewisse Anforderungen an dich, die du erfüllst. Und du weißt, dass als Arbeitnehmer der Partylöwe, der unvernünftig viel säuft nicht angebracht ist. Bist du deshalb nicht zufrieden mit dir selbst?

Da existiert kein Problem, wie du es gerade siehst. Auch das wieder: Nur deine Realität, die sagt, dass das schlimm sein muss ;-)

 

bearbeitet von Herzdame
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Am 27.1.2018 um 15:37 , puadavid schrieb:

oder öfter Nein sagen

Kann es sein dass du deswegen soviel um die Ohren hat weil du nicht "Nein" sagen kannst? Also dass du viel für andere oder wegen anderen zu tun hast?

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On 1/29/2018 at 10:02 AM, Doc Dingo said:

Kann es sein dass du deswegen soviel um die Ohren hat weil du nicht "Nein" sagen kannst? Also dass du viel für andere oder wegen anderen zu tun hast?

Das vermute ich zumindest ja. Wobei ich auch Probleme habe, zu mir selbst "Nein" zu sagen. Also ich fang immer viel an, obwohl ich keine Zeit dafür habe (in dem Moment seh ich das natürlich anders) und ich bin dann so verbissen und will auch durchziehen, was ich mir vorgenommen habe. Mich stört es sehr, Dinge nicht zu Ende zu bringen. Gleichzeitig probiere ich gern Neues aus. Das passt glaube ich nicht zusammen.

Deshalb steht "Nein" sagen auf meiner Liste, aber auch meinen Perfektionismus etwas runterzuschrauben.

 

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vor 7 Stunden, puadavid schrieb:

Mich stört es sehr, Dinge nicht zu Ende zu bringen.

Ist bei mir ebenfalls so. Ich fang Dinge an und, entweder kurz danach oder nach einiger Zeit, lass ich es wieder bleiben, obwohl ich damit noch nicht fertig bin. Das geht mir grad tierisch aufn Sack und ich hab gemerkt, dass sich das, bis auf einzelne Ausnahmen, durch mein komplettes Leben zieht.

Habt ihr da Tipps für oder stehen die schon in diesem Thread und ich hab sie im WallOfText überlesen?

bearbeitet von Riddik76

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vor 11 Stunden, puadavid schrieb:

Das vermute ich zumindest ja. Wobei ich auch Probleme habe, zu mir selbst "Nein" zu sagen. Also ich fang immer viel an, obwohl ich keine Zeit dafür habe (in dem Moment seh ich das natürlich anders) und ich bin dann so verbissen und will auch durchziehen, was ich mir vorgenommen habe. Mich stört es sehr, Dinge nicht zu Ende zu bringen. Gleichzeitig probiere ich gern Neues aus. Das passt glaube ich nicht zusammen.

Deshalb steht "Nein" sagen auf meiner Liste, aber auch meinen Perfektionismus etwas runterzuschrauben.

Ich hätte da nen Ansatz der bei mir viel geändert hat: Versuch mal so oft es geht gnadenlos ehrlich zu sein. Zu Dir und zu anderen. Sag deine Meinung, sag was in dir vorgeht, widerspreche wenn du anderer Meinung bist usw. Ok, du solltest evtl. nicht in das Büro des Chefs marschieren und ihm sagen dass er der Sohn einer läufigen Hündin ist. Aber ich denke es ist klar was ich meine.

Als ich das mal einige Wochen durchgezogen habe, habe ich

1. gemerkt wie oft ich mich eigentlich für andere verbiege um ihnen zu gefallen

2. gemerkt dass ich aus Angst vor Konflikten mit meiner Meinung hinterm Berg gehalten habe

3. gemerkt dass ich aus Angst vor Ablehnung so gehandelt habe was mich unauthentisch gemacht hat.

Leg da mal so 2 - 4 Wochen deinen absoluten Fokus drauf. Das ist schwieriger als man denkt. Grundsätzlich ist es nicht möglich nie zu lügen, aber wenn man den Fokus drauf legt merkt man mal wie oft man es tut um den vermeintlich leichteren Weg zu gehen.

Anfangs fällt es einem echt schwer, vorallem wenn man weiß dass man Gegenwind bekommt. Aber das ist der Sinn und Zweck der Übung. Damit dein Hirn schnallt dass es ok is zu sich zu stehen.

Bei mir hat sich da einiges in meiner Wahrnehmung verschoben, fühlte mich befreit und hatte auch keine Probleme mehr "Nein" zu sagen.

Von demher würde ich jetzt nicht verbissen "Nein" sagen üben sondern nen Schritt weiter gehen und versuchen immer gnadenlos ehrlich zu sein. Es is ne harte Challenge, aber es lohnt sich m.M.n. ungemein.

 

vor 4 Stunden, Riddik76 schrieb:

Ich fang Dinge an und, entweder kurz danach oder nach einiger Zeit, lass ich es wieder bleiben

Warum? Und was machst du stattdessen? Bist du allgemein desorganisiert oder Chaotisch oder hält sich das in Grenzen? (Hier nicht zu hart mit dir ins Gericht gehen. Wenn mal schmutziges Geschirr in der Küche steht hat das nix damit zu tun ;-))

bearbeitet von Doc Dingo
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Will hier nochmal kurz einen aktuellen Fall von mir beschreiben, vllt weiß jemand Rat mit welchem Mindset ich weiter machen sollte…

Habs ja schon an verschiedenen Stellen geschrieben dass eskalieren bei mir so ein sticking point ist, zumindest in bestimmten Situationen. Hatte es jetzt schon paar Mal bei Partys und in Clubs dass ich zum KC angesetzt hab, das ist kein großes Problem. Ich bin sicher kein großartiger Nightgamer, ist auch nicht so dass mir das ständig passiert, aber wenns sichs ergibt habe ich da keine großen Hemmungen. Ich denke das liegt daran dass ich die Frau dann kaum kenne, aber genau deshalb interessierts mich ja auch nicht weiter…

Ich hatte in den letzten Wochen Treffen mit zwei HBs die mich interessieren, beide kenne ich schon länger, v.a. die zweite zu der auch schon ein gewisses Vertrauen herrscht. Nun hatte ich mir bei der ersten bei einem Date (Jazz-Konzert) vorgenommen möglichst bis zum KC zu eskalieren. Passiert ist nichts. Ich war durch meine Erwartungen an mich selbst so dermaßen blockiert, da ging gar nichts. Ich war danach mega wütend auf mich („warum kriegt ich das nicht auf die Latte einfach zumindest etwas zu eskalieren FUCK“). Ich hab mich regelrecht fertig gemacht. Danach wieder das Buch zu rate gezogen und beim Thema Selbstannahme gelandet. Die Übung aus dem Buch gemacht und …Junge ist da Druck abgefallen. Ich bin zu dem Schluss gekommen das so unter Druck setzen einfach gar nichts bringt. Irgendwo muss ich halt akzeptieren dass ich da Hemmungen habe. Ich war bei der HB davor verbal immer sehr offensiv, C&F wie das hier heißt, der Vibe war mitunter eigentlich sehr gut. Ihr gefiels jedenfalls immer, aber beim Treffen zu zweit wos Richtung Eskalation gehen soll blockiere ich eben und das war an dem Abend der Fall.

Also habe ich gestern die zweite HB gedatet. Diesmal habe ich mir gesagt, nicht unter Druck setzen, einfach Spaß haben. Sie wollte dass ich ihr Tanzschritte beibringe die wir in einem Raum an der Uni, ohne andere Leute, dann geübt haben. Gibt’s eine bessere Situation um zumindest ETWAS zu eskalieren? Und wieder: nichts. Ich denk dann währenddessen immer, "ok wie könnte ich der Sache jetzt näher kommen", aber so wird das natürlich nichts. Es ist ja nicht so dass ich nicht weiß wes geht, ich habe einfach eine Riesenangst. Danach hab ich zuhause mein Sofa verprügelt und einige Gegenstände mussten dran glauben. Keine Sorge, ich komm sonst sehr gut mit mir aus, aber manchmal musses einfach kurz raus. Also die Taktik mit gar nichts vornehmen war auch nichts.

Es ist halt einfach so: Ich trete ansonsten sehr selbstbewusst auf gegenüber Frauen, aber wenn ich wirklich interessiert an einer bin (und v.a. bei der zweiten HB bin ich das gerade, ich hab viel Vertrauen zu ihr), dann bin ich schüchtern wie ein Erstklässler und zwar genau dann wenn ich mal ein paar Schritte weitergehen könnte/sollte. Wie komm ich der Sache näher? „Küss sie doch einfach“…ja, sag ich mir auch verflucht … aber ich bin da halt gehemmt wie sau. Könnte ich evtl. verbal etwas weiter gehen? Ihr sagen dass ich schüchtern gegenüber Frauen bin? Ihr sagen dass ich sie mag? Sowas fällt mir einfacher, aber weiß nicht ob das eher nach hinten los geht. Ich kenn sie wie gesagt schon länger, wir haben uns immer wieder aus den Augen verloren, jetzt gerade sehen wir uns sehr häufig (machen u.a. Musik zusammen) und gestern war das erste Mal seit langem wieder zu zweit. Sie mag mich schon, aber ich schlitter gerade sowas von in die Friendzone…

Wie gesagt, ich muss akzeptieren dass ich da sehr schüchtern und auch sensibel/verletztlich bin und meinen Rhythmus finden und trotzdem irgendwie ein paar Schritte näher kommen, wäre dankbar über Ratschläge.

bearbeitet von Cheche
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vor 11 Minuten, Cheche schrieb:

Diesmal habe ich mir gesagt, nicht unter Druck setzen, einfach Spaß haben

 

vor 11 Minuten, Cheche schrieb:

Danach hab ich zuhause mein Sofa verprügelt und einige Gegenstände mussten dran glauben. Keine Sorge, ich komm sonst sehr gut mit mir aus, aber manchmal musses einfach kurz raus. Also die Taktik mit gar nichts vornehmen war auch nichts.

Da sehe ich den Widerspruch. Du hattest eindeutig hohe Erwartungen an dich, sonst wärst du zuhause nicht so ausgetickt. Ohne Erwartungen, hättest du keinen Grund dazu gehabt. Soll heißen: Du hast dir nur eingeredet, dass du keine Erwartungen hast, die jedoch da waren. Das bringt dich eher noch weiter vom Ziel weg, denn du versuchst dein Unterbewusstsein zu bescheißen.

Hör da mal lieber ein wenig mehr in dich hinein und versuch deine Gefühle und Gedanken wahr- und anzunehmen. Auch die unerwünschten! Es bringt dir nämlich nichts diese zu verleugnen/verdrängen. Was dann passierst, hast du ja an deiner Reaktion nach dem Treffen mit dem zweiten HB gesehen.

Statt wie beim 2. Date hinzugehen und zu sagen "Ich mache mir keinen Druck, dann klappt das (und es muss dann klappen)", sodass du dir eben doch Druck machst, könntest du hingehen und sagen "Super, ich treffe eine tolle Frau. Ich gehe mit der Erwartungshaltung hin Spaß zu haben". Das bringt dir im Enddefekt mehr. Wenn es dann bei euch passt und du eskalieren möchtest, dann kannst du das immer noch. Der Unterschied ist halt der, dass du es zum einen nicht von dir "verlangst" und zum anderen nur so handelst, wenn du es auch wirklich möchtest. Eskalation ohne das selbst wirklich zu wollen, ist nämlich auch nicht Sinn der Sache.

PS: Ich habe keine Ahnung, ob meine Ratschläge direkt zum Buch passen. Ich habe es vor ein paar Jahren mal durchgelesen und wollte es mir demnächst wieder anschauen. Wenn nicht, stammen sie (Gefühle und Gedanken akzeptieren, ohne zu werten, ...) aus anderen guten Selbstwertbüchern. Zumindest nimmt es dir ein wenig den Druck und zeigt dir auf, dass du bisher nicht wirklich den Druck weggenommen hast.

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vor 8 Minuten, XOR2 schrieb:

Da sehe ich den Widerspruch.

Ist mir nachdem ich mit dem Post fertig war, auch aufgefallen. Klar hatte ich Erwartungen. Ich treff die allein in einem Raum...entsprechend unlocker war ich auch wieder.

Aber es ist ja nicht so dass ich nicht eskalieren will. Wie gesagt: Ich kenn die Dame schon länger und hab ein sehr gutes Gefühl bei ihr, das kommt nicht oft vor bei mir. Ich will sie unbedingt küssen, mals mir aus...denk mir, easy so machst dus und vorort dann so hilflos. Das merkte sie natürlich auch, da sie mich sonst sehr souverän kennt. Wenn wir uns in Gruppen treffen war sie eher mir gegenüber schüchtern v.a. wenn noch andere Damen anwesend waren.

PS: und grad wo ich das poste bekomme ich ne WhatsApp von ner "alten" HB die ich mal gedatet hab ob wir was machen. Sie ist schon sehr hübsch, aber ich find sie eben nicht interessant. Ich denk dann manchmal, ok einfach zum eskalieren üben mal treffen. Aber ich glaub so wird das nichts. Ich bin eben an der zweiten HB aus dem Text interessiert und da hab ich die Hemmungen.

bearbeitet von Cheche

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vor 53 Minuten, Cheche schrieb:

Danach hab ich zuhause mein Sofa verprügelt

Man verprügelt nicht seinen besten Freund wenn man nichts geschissen bekommt. ;)

 

Man kann klar hier auch parallelen ziehen zu Selbstwert etc. weil´s letztendlich Angst vor Ablehnung ist. Halte ich aber nicht für Sinnvoll in deinem Fall.

Stell dir das wie n Spiel vor in dem du Challenges bestehst und dafür bessere  Ausrüstung, Fähigkeiten etc. bekommst. Eskalieren bei Mädels die dir egal sind kannst du mittlerweile. Das war der Beginner Bereich. Jetzt kommen wir zum Advanced Level. Frauen Küssen die man toll findet. Und dann kommt irgendwann meintewegen Expertlevel "Frauen küssen in die man verknallt is".

Den ersten Level hast du. Jetzt stehst du beim Endboss vom zweiten Level.

Und hier habe ich die Erfahrung gemacht dass nur eins hilft -> Einfach machen.

Kopf aus, Küssen.

Dein Rumgedenke bringt dir überhaupt nix, im Gegenteil, damit verstärkst du das "Problem". Denke nicht an einen rosa Elefanten und so. Wenn du da jetzt mit Büchern, Selbsthilfetipps usw. rangehst hast du unterbewusst immer den Gedanken "ich kann keine Frauen küssen die ich toll finde" drin. Und das macht es schlimmer als besser.

Da musst du einfach die Eier auf den Tisch legen.

Wenn du das Bedürfnis hast sie zu küssen dann tu es. Beherzige die 3 Sekunden Regel!! Wichtig. sobald du anfängst mit "wie mache is das" etc. isses schon vorbei.

Und logischerweise wirst du hier auch mal Blocks erleben. Logisch. Dann kannst du auch gleich noch lernen damit um zu gehen. Stärkt den Selbstwert nämlich wenn man irgendwann keine Angst bzw. keine all zu große Angst vor Ablehnung hat. so n bisschen geht die nie weg, is ja auch nur menschlich. alles andere wäre besorgniserregend.

Wenn sie blockt dann lächelst du sie frech an und sagst "Sorry, war n Versuch wert" und machst damit weiter was du zuvor gemacht hast.

EINFACH MACHEN!!!

Ganz wichtig.

Hier hilft dir nur der Sprung ins kalte Wasser. Ich habs ausprobiert. Echt. Alles andere is nur Hirnfickerei aber zum Kuss kommst damit nicht.

 

Wenn du es nicht tust wirst du von @Riddik76 mit ner nassen Sellerie ausgepeitscht während du Schenkeltief in Tofu stehst.

bearbeitet von Doc Dingo

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vor 26 Minuten, Doc Dingo schrieb:

Kopf aus, Küssen.

Dacht ich mir auch, genau deshalb hab ich mich danach so aufgeregt. MACHS DOCH EINFACH BRO

Ok Vorschlag: Ich werd versuchen nächste Woche nochmal mit ihr ein Treffen zu organisieren. Wenns wieder zu zweit klappt, küss ich sie, Indianer-Ehrenwort.

Wenn nicht...keine Ahnung denkt euch ne Strafe aus.

Muss nur eben immer aufpassen, dass ich das nicht als Druck wahrnehme, sondern Spaß dran hab. Ich reagiere verdammt sensibel auf das kleinste bisschen Druck was ich mir selbst mache, fieldtested. Und die Dame ist mir halt wichtig...sie singt verdammt gut und Leute die sich durch Musik ausdrücken können (wie ich) find ich schon immer interessant

bearbeitet von Cheche

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vor 1 Stunde, Doc Dingo schrieb:

Man kann klar hier auch parallelen ziehen zu Selbstwert etc. weil´s letztendlich Angst vor Ablehnung ist. Halte ich aber nicht für Sinnvoll in deinem Fall

Sorry für Doppelpost, aber muss das nochmal aufgreifen...

Das ist schon ein Thema bei mir. Ich hatte vor einiger Zeit eine Affäre mit einer, ansich nichts besonderes, ich war nicht mal sehr verliebt. Aber als sie mich verlassen hat, bin ich fast in ne Depression geschlittert...weils eben das erste Mal war bei mir dass ich was längeres (eigentlich nur einige Wochen) mit einer hatte, so gesehen wars schon was besonderes für mich. Ich bin mittlerweile sicher einige Schritte weiter, so leicht passiert mir das nicht mehr. Trotzdem: Ich kann mir noch so einreden es sei nur halb so schlimm wenn ich einen Block von meiner aktuellen HB bekomme....es würde mich verdammt treffen, nicht nur ein bisschen. Kein Weltuntergang, aber bin halt kein abgebrühter Typ. Sie ja vielleicht auch nicht.

bearbeitet von Cheche

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