Unternehmenskontaktmesse / Firmenkontaktmesse, wie funktioniert das?

16 Beiträge in diesem Thema

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Da bald in meiner Nähe eine Unternehmenskontaktmesse / Firmenkontaktmesse stattfindet, ich eine solche aber bisher noch nicht besucht habe, frage ich mich, wie man aus so etwas den besten Nutzen ziehen kann. Die Unternehmen haben entsprechend hinterlegt, für welche Absolventen sie sich interessieren, und leider gibt es insbesondere für meine Sparte (Mathematik) nur sehr wenige explizite Interessenten. Daher weiß ich aktuell noch überhaupt gar nicht, was genau ich dort erreichen könnte und wie ich es könnte. Die Unternehmen werden wohl alle irgendwelche Stände haben, an denen man das Gespräch suchen kann, aber wie geht man bei so etwas vor, wenn man damit Kontakte zu potenziellen späteren Arbeitgebern knüpfen möchte?

Klingt vielleicht etwas doof die Frage, aber ich habe einfach keinen Plan, wie das abläuft. 😅

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Gast botte

Vorbereitet sein, vor allem. Den besten Einschlag erzielst Du, wenn Du Dir im Vorfeld schon einmal anschaust, welche Firmen für Dich von Interesse und potentielle Arbeitgeber sein könnten. Zumindest mal die Websites studieren, Portfolio und Standorte kennen, um einzelne Firmen dann gezielt auf Jobprofile für Mathematiker hin anzusprechen. Hast Du da überhaupt eine Idee? Spontan fallen mir Unternehmensberatungen und Versicherungen ein. Vorbereitung ist alles. Falls noch Zeit frei ist - schau, was Dich darüber hinaus interessiert. Oft gibt's auch Perspektiven und Möglichkeiten, die auf den ersten Blick gar nicht so offensichtlich erscheinen. Sprich mit möglichst vielen Leuten. Ausserdem würde ich ein paar Kopien eines einseitigen CVs dabei haben.

bearbeitet von botte

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vor 2 Minuten, botte schrieb:

Hast Du da überhaupt eine Idee?

Überhaupt nicht, leider. Man merkt an der Auswahl der Unternehmen leider auch, dass es tendenziell eher um andere Absolventen geht, insbesondere um Ingenieure. Stände von Versicherungen oder Banken gibt es nicht, soweit ich das überblickt habe. Unternehmensberatungen interessieren mich eher weniger, ganz abgesehen davon, dass das auch rein notentechnisch schwierig wird. Da ist mit einem 2,x-Bachelor nicht viel zu holen.

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Ich war auch mal auf einer Jobmesse und hatte eigentlich gar keinen Plan, was ich da gemacht habe :-S
Dementsprechend war dann auch mein "Erfolg" dort.

Don't be like me!

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Als Mathematiker bist du auch bei Unternehmen, die vorrangig auf Ings zielen, nicht verkehrt. Viele Ing-Berufe, Aufgaben und Tätigkeitsfelder verlangen mathematische Kenntnisse und Methoden: Simulation (!) für Fahrwerk, Fahrdynamik, Crash-Simulation, Material- und Werkstoffanalyse über FEM-Berechnungen (Differentialgleichungen lassen grüßen), Flugsimulation, Produktions- und Logistikplanung usw. Du solltest dich im Vorfeld informieren, welche Aufgaben und Tätigkeitsfelder die Unternehmen haben und dann gezielt auf die Leute zugehen.

Bist du noch Student? Geht es um Praktika, Werkstudentenstellen, Abschlussarbeit? Oder bist du fertig  und suchst eine Festanstellung?

Wenn du noch nie auf einer Messe warst und keinen Plan hast, dann relax und schlender einfach drüber, frag die Unternehmen welche Job sie Mathematiker anbieten und quatsch einfach ungezwungen. Die Leute an den Ständen sind super easy und gerade wenn du früh dran bist und nicht erst kurz vor Feierabend auftauchst, ist die Gesprächsatmosphäre total locker. Die haben auch keinen Bock sich zu langweilen.

bearbeitet von nils_in_vegas
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@nils_in_vegas Ich bin noch im Bachelor (den ich im Sommer nächsten Jahres bekommen werde) und plane sowieso, einen Master im Anschluss zu machen, also nach einer konkreten Festanstellung suche ich eigentlich noch nicht. Abschlussarbeit direkt im Unternehmen wäre eine Option, aber kein Muss. Dasselbe in Bezug auf Praktika. Also alles in allem kann ich da durchaus entspannt an die Sache heran gehen. Es geht mir vorwiegend darum, einfach mal reinzuhorchen, wer sich so für mich und meine Fähigkeiten interessiert, die ich im Studium erworben habe. Das ist bei Mathematikern schließlich nicht immer so deutlich erkennbar wie bei Ingenieuren oder Wirtschaftswissenschaftlern. Und dann eben ein bisschen Networking betreiben. Als Mathematiker hat man in der Regel einen ziemlich guten Ruf, gleichzeitig ist die Fakultät hier so klein, dass man wohl einer der wenigen dort sein wird und einen gewissen Exoten-Bonus genießt. Wenn es dann heißt "Klingt interessant, melde dich doch mal bei uns, wenn du mit deinem Bachelor / Master fertig bist!", dann wäre ich schon zufrieden. :D

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Ich fand Firmenkontaktmessen im Studium immer motivierend und lohnenswert - nicht nur wegen den Kugelschreibern ;-)

Wir werden alle mal unser eigenes Geld verdienen (müssen) und eine Job hoffentlich haben, der Spaß macht. Eine Kontaktmesse bietet dir die Möglichkeit mal zu sehen wo es hingehen kann, zu sehen wie mit Inhalten aus dem Studium oder Interessensgebiete Firmen Geld verdienen und Produkte vermarkten. Es gibt sogar die ein oder andere Uni, die Weiterbildungsprogramme (Master Berufsbegleitend usw.) vorstellen. Alles in allem eine Horizonterweiterung.

Meine Tipps:

- Zieh dich ordentlich an! Ich war selbst schon auf Messen in weißen Sneakers, T-shirt und kurze Hose. Kleider machen Leute, mehr denn je in Situationen in denen man sich schnell ein Urteil über das Gegenüber bilden muss. Also auf jeden Fall ein Hemd, dunkle Jeans/Chino und Schuhe - falls du es hast - Lederschuhe - sonst Sneakers. Anzug muss - da die meisten Firmen nicht im Finanzwesen sein werden - nicht wirklich sein. Schau dir die Leute der jeweiligen Stände an: viele tragen „Business casual“

- Echtes Interesse schlägt jede Unwissenheit! Ich weiß noch als ich auf Messen dieser Art war. Viele Firmen präsentieren ihre (neuesten) Produkte und - obwohl ich Maschinenbau studiert habe - wusste ich nicht was dort stand. Ich konnte nur hin und Fragen stellen. Allein schon an einer Firma und dem Produkt  (wirklich) interessiert zu sein - scheint wohl heute Seltenheit - wurde ich mit Visitenkarten, Infomaterial,...zugeknallt

- Betrachte es als Übungsgelände in sozialer Intelligenz. Man kann die Konstellation durchaus wie ein Vorstellungsgespräch light betrachten. Wie wirkst du? Was musst du sagen um das Interesse des Gegenübers zu bekommen - oder noch besser - ihn nicht zu langweilen und behalten? Probier dich selbst aus, vieles ist echt sehr stark von deinem Auftreten und Wirken abhängig.

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Danke, @cooperx. Hast du denn auch "handfeste" Resultate erzielen können, sprich, Angebote für ein Praktikum, eine Arbeitsstelle oder dergleichen bekommen beziehungsweise die Gelegenheit hierzu durch Networking erhalten?

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Messen sind etwas für Leute ohne Netzwerk. Schaulaufen von Unternehmen wo Juniors und Low Level HR Tanten hingeschoben werden weil "ja auch alle anderen Unternehmen" da sind. Versuch lieber an Ersterem zu arbeiten, dann brauchst Du dich auch nie wieder irgendwo bewerben.

 

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Für den Anfang deine Skills im Networking verbessern.

Das kannst du bei diesen Messen.
Erstmal dich trauen, die Leute anzusprechen, Fragen stellen, nach ihrer Nummer fragen, danach Kontakt halten und ihr Leben verbessern.

Und frag nicht, was die Unternehmen dir anbieten können.
Frag, an welchen Probleme sie gerade arbeiten und wie du sie lösen kannst.

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Ich weiß nicht, was eure Erfahrungen sind aber meine sind eher negativ. Obwohl immer nette Gespräche bei rumgekommen sind etc. - ich habe noch NIE eine Rückmeldung bekommen bzw. einen Anruf. Ich bekam ein Visitenkärtchen und gut ist. Für mich eher ein Show Laufen der Unternehmen. Was meint ihr ?

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Das ist vor allem Marketing auf einer persönlichen Ebene statt über eine anonyme Anzeige.

Wenn Du etwas konkretes willst (Praktikum/Bachelor-/Masterarbeit), dann solltest Du die Kärtchen nutzen. Auch ist es gut, wenn man sich über die grundsätzlichen Abläufe und Erwartungen für Bewerbungen informiert, bevor man überhaupt eine Bewerbung abschickt.

Man darf halt nicht erwarten, daß einem bei so einer Messe die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, sondern muss vorher für sich selbst die Ziele festlegen.

bearbeitet von joeblow

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On 16.11.2017 at 10:49 PM, IronNeverLeavesYou said:

Messen sind etwas für Leute ohne Netzwerk. Schaulaufen von Unternehmen wo Juniors und Low Level HR Tanten hingeschoben werden weil "ja auch alle anderen Unternehmen" da sind. Versuch lieber an Ersterem zu arbeiten, dann brauchst Du dich auch nie wieder irgendwo bewerben.

 

Interessante Ansicht, mit meinem Chef (Ü50) hatte ich kurz vor Weihnachten ein Mitarbeitergespräch. Wie kamen auch über "Netzwerken" zu sprechen und er ist überrascht wie sich
das in den letzten Jahren wandelte: Vor 10/15 Jahren noch als Seilschaften verschrieen und in seinem Wortlaut "Du woisch halt nix, also muasch emmer jemand andres froga"

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Man muss halt ein bisschen differenzieren: Die Unternehmensgröße und auch dein Ziel spielt eine große Rolle.

Die DAX AGs haben teils eigene Marketingabteilungen für sowas. Da hast du dann drei 25 Jahre alte Berufseinsteigerinnen und zwei Praktikantinnen, alle super nett, alle superhübsch - aber außer der Zentrale haben sie noch nie einen Standort gesehen, kennen kein Produkt und wissen im Endeffekt nicht mehr als auf der Homepage steht. Außer tollen Werbegeschenken springt da in der Regel nichts raus.

Bei kleineren Unternehmen steht dagegen mit ganz viel Glück auch mal der Besitzer mit dabei.  Da kriegst du dann auch mal Infos, die du im Internet nie gefunden hättest.

Und in diesem Spektrum bewegen sich die teilnehmenden Firmen. 

Grundsätzlich steht die Information im Vordergrund. Morgens in einen Anzug zu schlüpfen und am Abend mit einer Praktikumsstelle oder sogar einer Festanstellung aufzutauchen das ist völlig unwahrscheinlich. Bei einer kleinen Firma vielleicht mal ein Praktikum.

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Vielleicht mal als Feedback, auch wenn die Messe jetzt schon eine Weile her ist: ich bin an beiden Tagen dort gewesen und habe es alles in allem ziemlich positiv in Erinnerung. Bei mir ist zwar auch nichts "Handfestes" herausgesprungen (drei Mal meine Kontaktdaten abgegeben, einmal eine Absage bekommen und von den anderen beiden gar nichts gehört), aber es hat mir sehr geholfen zu sehen, wie viele Unternehmen positiv auf mein Studienfach reagiert haben. Zusätzlich erfährt man dann einmal aus erster Hand, welche Unternehmen denn tatsächlich Leute aus meiner Fachrichtung anstellen und welche nicht. Und ja, gerade bei größeren Unternehmen wirst du es nicht mit den Koryphäen der Personal-Abteilung zu tun haben (geschweige denn mit den Geschäftsführern selbst), ein Gespräch ist da wirklich hochgradig unangenehm gewesen zwecks Unwissenheit meines Gegenübers. Dementsprechend wird dir dort auch niemand irgendwelche wilden Versprechungen a la "direktes Jobangebot" machen, das überschreitet die Befugnis der Mitarbeiter dort bei weitem. In den allermeisten Fällen wird man dir einfach sagen, dass du dich online bewerben sollst.

Positiv hervorzuheben ist es dann aber, wenn du in deinem Anschreiben eine konkrete Person benennen kannst, mit der du dich unterhalten hast und dass du dadurch auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist, denke ich. Je kleiner das Unternehmen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du mit "wichtigen" Mitarbeitern redest, die dann mitunter sogar an deinem eigenen Bewerbungsprozess beteiligt sind. Einmal habe ich sogar mit der Personalleiterin für Praktikumsstellen geredet (von einem relativ großen Mittelständer), und sie hat mir gesagt, dass meine Bewerbung dann sowieso auf ihrem Tisch landen würde, also Pluspunkt. 

Der Aufwand für den Besuch solcher Messen ist halt quasi nicht gegeben, in wenigen Stunden kann man da mit drei Dutzend Unternehmen sprechen, und wenn da auch nur ein halbwegs sinnvoller Kontakt bei herum kommt, dann hat es sich schon gelohnt. 

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