Komme mit der Ausbildung nicht mehr klar

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Hallo Leute,

Ich mache derzeit eine kaufmännische Ausbildung bei einer Krankenkasse. Mit der Arbeit dort komme ich aber schon länger nicht mehr klar und ich hab so das Gefühl, dass mich die Arbeit und alles dort depressiv macht. Ich arbeite als normaler Sachbearbeiter in der Versichertenbetreuung, muss also viel telefonieren und Briefe schreiben. Das telefonieren mit Versicherten überfordert mich total, das liegt einerseits daran, dass ich von der Materie wenig Ahnung hab, aber meine Vorgesetzten meinen ich soll trotzdem telefonieren. Zum anderen kann ich mich einfach nicht gut artikulieren wenn ich mich auf Gespräche nicht vorbereiten kann.

Mit der normalen Sachbearbeitung komm ich auch nicht zurecht, nach 3-4 Stunden bei der Arbeit hab ich einfach kein klaren Kopf mehr, das fühlt sich wie Nebel im Kopf an und ich mach dann viele Kleinigkeiten falsch. Das ständige starren auf den Monitor und das ständige sitzen in nem schlecht belüfteten Büro geben mir dann den Rest.. wie kann man da nur über Jahre hinweg arbeiten wollen?

Ich hab schon früh festgestellt, dass ich kein Büromensch bin, aber ich hab mir immer gedacht ich zieh die Ausbildung einfach durch und studier danach. Hört sich leichter als es ist... die Ausbildung geht jetzt zwar nur noch ein halbes Jahr, jedoch weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich das noch durchstehen soll. Abbrechen wär richtig dumm ich muss das also durchziehen irgendwie. Mittlerweile geht's aber schon soweit, dass ich alle 2 Wochen für 1-3 Tage "krank bin", weil ich einfach keine Lust und teilweise Angst vor der Arbeit hab..

In der Berufsschule läufts gut und ich will im Bereich Gesundheit dann auch studieren.

Auch privat läuft es noch einigermaßen. Ich geh 2-3 mal die Woche ins Fitness und hab vor nem Monat mit kickboxen angefangen. Mein Freundeskreis ist groß und mit Frauen läuft es ganz ok. Psychisch steh ich also nicht vor nem Kollaps, das beschränkt sich noch alles mehr oder weniger auf die Arbeit. Aber ich weiß da einfach nicht mehr weiter. Ich hab schon mit meiner Ausbilderin darüber gesprochen und durfte dann letztendlich die Abeteilung wechseln, aber das hat nichts geändert, ist wenn nicht sogar schlimmer geworden..

Viele Azubis bei uns haben genau wegen den selben Problemen, die ich hab, abgebrochen, jedoch stellt sich das ein halbes Jahr vor meiner Abschlussprüfung als keine Option dar. Ingesamt ist das ist einfach ein krass konservativer Bürojob, was mir vor Ausbildungsbrginn nicht bewusst war.

Was hättet ihr so für Ratschläge in meiner Situation? Heute bin ich wieder nicht bei der Arbeit, das kann so nicht einfach weitergehen...

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Na wenn es nurnoch ein halbes Jahr geht und du in der Berufsschule auch gut dabei bist  - Dann zieh es durch und mach dir dabei Gedanken was du danach machen willst. Was willst du auf keinen Fall mehr? Was willst du lieber? 

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Auf jeden Fall durchziehen. Zum einen wirst du dir dein Leben lang in den Arsch beißen, dass du die Ausbildung ein halbes Jahr vor Ende abgebrochen hast (mal abgesehen davon, dass deine zukünftigen Arbeitgeber das ebenfalls nicht gerne sehen werden). Auf der anderen Seite, und das ist für mich das ausschlaggebende Argument, sollst du dies als Möglichkeit sehen zu lernen und auch mal Dreck zu fressen. Das Leben ist kein dauerhafter Höhenflug, deine zukünftigen Jobs werden auch Aspekte beinhalten, die dir missfallen. Haben selbst die spaßigsten Jobs auf diesem Globus. Ich empfehle dir mal einen Perspektivwechsel: anstatt die Kundengespräche zu verteufeln, solltest du es als Möglichkeit sehen zu lernen dich vor anderen Leuten verkaufen zu können, ob mit oder ohne Vorbereitung. Gibt im Internet sicherlich genügend Input zu Sales-Taktiken. Solch ein Skill ist absolut elementar und universell einsetzbar. Was glaubst du wie ich es bereue zu meinen Jugendzeiten bspw. nicht mal ein Jahr als Verkäufer gearbeitet zu haben - meine ersten Bewerbungsgespräche waren bspw. die Hölle, einfach weil ich keinen Plan hatte wie ich mich verkaufen und auf spontane und unerwartete Fragen reagieren soll. Verschließt du dich auch zukünftig vor allem, was unangenehm ist, bleibst du auf der Stelle stehen und kannst zusehen, wie andere an dir vorbeiziehen. Ist auch ein Teil des Mann-werdens sich unkomfortablen Situationen zu stellen. Viel Glück dabei, hoffe du triffst die richtige Entscheidung!

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Ein halbes Jahr geht schneller vorbei als man denkt. Ich empfehle die Ausbildung bis zum Ende zu machen.

Kannst du irgendwas ändern? Dich in die Materie besser einarbeiten? Die Telefongespräche als Herausforderung sehen, richtig gut zu werden? Den Kunden mit dem Gefühl zurück lassen "Wow, da wurde ich richtig gut beraten!"

Das Büro besser belüften? Kleine Pausen mit Bewegung machen?

Mir selbst ging es früher beim Start in die Arbeitswelt so, dass ich Probleme hatte, Telefongespräche entgegen zu nehmen, meinen Namen zu sagen, dabei nicht zu stottern und dann überhaupt etwas Sinnvolles zu sagen.

Manchmal bin ich lange aufs Klo gegangen, um mich der Situation zu entziehen. Das lässt sich alles überwinden. Danach wirst du froh sein, dass du nicht aufgegeben hast.

Nach dem Abschluss orientierst du dich dann neu.

Ich habe übrigens einige Fragen an Krankenkassen-Insider, ich schicke dir eine Nachricht, vielleicht hast du Tipps für mich.

 

bearbeitet von RobinMasters

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