10-Tages-Trip als absoluter LIFECHANGER

29 Beiträge in diesem Thema

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Hi SouuL,

netter Artikel – danke dafür. Leider wird für mich nicht ganz deutlich, wie sich Deine Ziele denn jetzt geändert haben. Was ist anders als vorher? Und wie siehst Du jetzt Deine Zukunft?

Ist es tatsächlich so, dass Du eine eine neue Bewusstseinsebene erreicht hast, oder hat der Trip vielmehr dafür gesorgt, dass Du Deine Comfortzone verlassen hast und einen Blick auf die Vielfalt der Möglichkeiten im Leben bekommen hast?

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Was änderst du nun an deinen Zielen? Welche neue Ziele hast du? Beendest du jetzt dein Studium und versuchst dem System zu entkommen? Also, was konkret änderst du jetzt an deinem Leben?

Ich selbst habe auch vor kurzem darüber nachgedacht was ich wirklich will. Mir hat jedoch keine Reise oder sonstiges dabei geholfen. Nein, ich habe viel gelesen und verschiedene Videos gesehen und dann habe ich mir viele Fragen gestellt.. Willst du Zeit gegen Geld tauschen? Willst du ständig nett zu deinem Chef sein um nicht gefeuert zu werden? Willst du 40 Jahre arbeiten und 2x jährlich Urlaub machen? Ist das wirklich alles? Erfüllt dich so ein Leben? 

Natürlich nicht! Ich möchte all die schönen Dinge erleben die diese Welt bietet. Reisen, Autos, Frauen und und und.. eben das zu machen was ich wirklich möchte.

Mein Ziel ist es mit spätestens 27 Jahren (bin gerade 20 geworden) finanziell unabhängig zu sein. Jeder kann erfolgreich sein, Erfolg hängt nicht vom Glück ab! Der Faktor bist einzig und allein DU.

EDIT: Das beste was du machen kannst, ist in dich selbst zu investieren. 

bearbeitet von yoloforswagness

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vor einer Stunde, SouuL schrieb:

Einige von euch und von meinem Freundeskreis die bereits viel gereist sind,können deutlich weiter als ich sein und haben andere Erfahrungen gemacht, davon gibt es in diesem Forum ja bereits einige gute Beispiele.

Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass Du DE auch ganz gut schätzen lernst, wenn Du mal über Monate reist. Ansonsten sehe ich das ähnlich wie Du und ich versuche auch, min. 3 Monate vor allem im Winter DE den Rücken zu kehren. 

Wenn Du Dich da ein wenig tiefer mit beschäftigen möchtest: Ich habe in der Crash&Cash Gruppe mal ein wenig skizziert, wie man in 5-7 Jahren finanziell unabhängig sein kann. Das betreiben Jungs aus den USA ganz gerne und leben diesen Lifestyle dann erstmal 2-3 Jahre. Manche auch deutlich länger, indem sie nebenbei als Surflehrer, Tauchlehrer, Reiseblogger oder Freelancer für 1-2 Stunden pro Tag arbeiten. 

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vor einer Stunde, younggun schrieb:

Das typische W&H kannst mit 40 nicht mal mehr machen. 

W&H? Work & Hustle oder was?

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Zitat

Was ist anders als vorher? Und wie siehst Du jetzt Deine Zukunft?

Zitat

Was änderst du nun an deinen Zielen? Welche neue Ziele hast du? Beendest du jetzt dein Studium und versuchst dem System zu entkommen? Also, was konkret änderst du jetzt an deinem Leben?

@Danillson @yoloforswagness @Shiny Karpador

1. So wie du deine Tage lebst, so lebst du dein Leben. Veränderungen fruchten nur dann, wenn sie auf täglicher Basis erfolgen. Ich habe das Problem an der Wurzel gepackt und alle Routinen überdacht, die ich auf täglicher Basis unternehme. Ich betrachte Dinge die ich täglich mache und erlaube mir eine Prognose. Was würde passieren, wenn ich Tätigkeit XYZ mehrere Jahre lang machen würde? Falls das Resultat nicht zufriedenstellend ist, verändere ich die Tätigkeit auf täglicher Basis. Solltest du aber Routinen aufstellen, ist es EXTREM wichtig die richtigen Routinen zu wählen und nicht der Gewohnheit wegen irgendwas zu machen. Wenn du etwas auf regulärer Basis machst, dessen ROI gering ist, bringt der ganze Quark nichts.

2. Ich habe zum Glück ein Studium gewählt, was mich erfüllt und das "große" Ziel ist auch weiterhin mein Ziel. Aber wie man es ausgestaltet, ist Auslegungssache. Ich wollte ursprünglich den geraden Weg gehen und nicht sonderlich aus der Reihe fallen. Das werde ich aber jetzt tun. Ich habe bereits einen weiteren Kurztrip gebucht, und werde in naher Zukunft noch 1-2 weitere Trips auf anderen Kontinenten machen. Es gibt ja auch immer die Möglichkeit Auslandserfahrungen mit dem Studium zu verbinden. Das werde ich machen.

3. Eure Fragen implizieren immer 100% zu wissen was man will. Ich habe geschrieben, dass ich immer noch offene Fragen habe und diese in keinem Buch stehen, wo ich eben nach der Antwort nachgucken kann. Mir geht es nicht immer darum auf alles eine Antwort zu finden. Ich persönlich habe die Eigenschaft mich immer auf die nächsten 24 Stunden zu konzentrieren. Die Reise hat meine Ziele nicht maßgeblich verändert, aber meine Optionen erweitert, die ich vorher nicht im Blickfeld hatte.

 

Zitat

wie sah denn nun deine Reise eigentlich genau aus?

Ich habe hier im Anfangsbeitrag schon paar Sachen erwähnt die ich gemacht habe. Es war halt von Morgens bis Abends keine Pausen, ich hatte kaum Zeit zwischendurch zu schlafen. Man hatte aber auch mega viel Energie, weil die Sonne und die Luft und der freie Kopf einem viel Kraft davon gegegeben habe. Auf Einzelheiten will ich hier aber nicht eingehen, das geht total am Thema vorbei und es geht nicht so sehr darum, was man gemacht hat, sondern wie man die Zeit genutzt hat. Natur + Menschen sind die Schlüsselfaktoren. 

 

Zitat

 Reisen kostet Geld. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. 

Alles kostet Geld.

Zitat

 

Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass Du DE auch ganz gut schätzen lernst, wenn Du mal über Monate reist. Ansonsten sehe ich das ähnlich wie Du und ich versuche auch, min. 3 Monate vor allem im Winter DE den Rücken zu kehren. 

Wenn Du Dich da ein wenig tiefer mit beschäftigen möchtest: Ich habe in der Crash&Cash Gruppe mal ein wenig skizziert, wie man in 5-7 Jahren finanziell unabhängig sein kann. Das betreiben Jungs aus den USA ganz gerne und leben diesen Lifestyle dann erstmal 2-3 Jahre. Manche auch deutlich länger, indem sie nebenbei als Surflehrer, Tauchlehrer, Reiseblogger oder Freelancer für 1-2 Stunden pro Tag arbeiten. 

 

@Neice

Danke dir! 

Das klingt ziemlich interessant, ich habe diese Gruppe aboniert, aber wie kann ich auf diesen Inhalt zugreifen? 

Zitat

Ist es tatsächlich so, dass Du eine eine neue Bewusstseinsebene erreicht hast, oder hat der Trip vielmehr dafür gesorgt, dass Du Deine Comfortzone verlassen hast und einen Blick auf die Vielfalt der Möglichkeiten im Leben bekommen hast?

Ich habe verstanden was es heißt für einen längeren Zeitraum im Jetzt zu leben, für mich ist das eine Bewusstseinsveränderung. Wie man den Braten jetzt bezeichnet halte ich nicht ganz relevant, aber du kannst es mit Sicherheit irgendwo so umschreiben

Ich habe vorher den Eckhart Tolle gelesen,  jedoch ohne Intention einer Reise dahinter und aus freien Stücken. 

@woodpecker Danke!

Zitat

 "Den verfickten Moment in deiner verregneten Kleinstadt genießen", wenn du DASS hinbekommst, dann hast du es geschafft. -> Philosophie, Buddhismus

Dieser Satz ist etwas, wonach ich greifen kann. Danke! Wie kann man weiterhin an diesem Fundament arbeiten? Selbstbewusstsein und Selbstzufriedenheit kann ja nicht das einzige Tor sein, wenn man bereits weiß, wie es in einem wundervollen Paradies ist? Hat das nicht etwas mit Schönreden zutun?

 

Zitat

Vitamin D-Mangel: Messen lassen

Kenne kaum jemanden der keinen Mangel hat. Und die, die es noch nicht gemessen haben, haben ihn meistens auch. Was will man auch erwarten bei den paar Sonnenstrahlen?  Absolut nicht vergleichbar mit echter, natürlicher Sonne und dem tollen Gefühl auf der Haut. Stattdessen Tabletten schlucken, geil!

 

Zitat

Ist ein tolles Gefühl, ich weiß. Hol es dir wann immer es geht. Aber leider leider ist es auch eine Illusion, siehe oben. Einige Leute mögen das schaffen, aber viele verlieren sich dabei wenn sie diesen Kick zu lange nachrennen und jahrelange um die Erde reisen oder dergleichen. Du musst es schaffen im Hier und Jetzt zufrieden zu sein, nicht nur auf dem Rooftop. Die Reisen würde ich da lieber als Denkimpulse sehen. Entwerte darüber nicht deine Heimat, überlege lieber was die zu bieten hat...denn das ist sehr viel!

Wer ständig nur reist, verliert den Boden und hat kein richtiges Zuhause habe ich mal gehört. Diesen von dir formulierten Gedanken habe ich auch im Hinterkopf. Es sind ja ständig Impulse nur von außen, nie von Innen. Wie wir wissen beeinflusst unser Umfeld und wo wir leben unser Leben maßgeblich. Der letzte Satz ist besonders essentiell, denn das ist auch ein Punkt den ich stark vernachlässigt habe. Großstädte haben viel mehr zu bieten als die große Fußgängerzone im Zentrum. Vielleicht reichen auch gelegentliche Trips und es bringt einem zur Erfüllung, es muss ja nicht immer das Extrem von einem zum anderem Extrem sein. Diese Frage werde ich erst dann beantworten können, wenn ich es selber durchlebt habe.

 

Danke euch! Dieser Input von euch bringt mich immer wieder auf neue Ideen.

bearbeitet von SouuL

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Gast botte

@SouuL - vielen Dank für Deinen Post, da steckt viel gutes Drin. +1 auch für den Kommentat von @woodpecker. Mit ein bischen mehr Erfahrung (bin 46 und habe sowohl moderate Karriere als auch 'Downshifting' schon hinter mir): warum, denkst Du, musstest Du erst um den halben Globus fliegen, um die Richtung zu erkennen, in die Du Dich entwcikeln willst? Der Trick ist meiner Erfahrung nach nicht, alles hinter sich zu lassen, wie man so schön sagt, denn auch wenn Du Dich selbst bewegst, trägst Du viele Deiner Probleme und Limits bei Dir, als persönliches Gepäck. Wenn Du mal ein ganzes Jahr lang in Asien lebst und der Reiz des neuen, anderen abgeklungen ist, dann wirst Du Dich vielleicht wieder nach Deutschland zurück sehnen. Hört sich blöd an, aber ich hab's nicht selten gesehen. 

Der Trick ist imho eher, Dir die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, die Spontaneität, den Fokus auf persönliche Freiheit und die Fähigkeit zum Loslassen, die Du auf Deiner Reise erfahren hast, zu bewahren und so weit wie möglich in Dein Leben zu integrieren, und zwar egal wo Du leben willst. Das Gute am Reisen ist, dass es einem hilft, mit dem Zuhause bewusster umzugehen.

Was die Sache mit dem 'Zuhause' betrifft - ja und nein. Da ist es schon so ein bischen 'Jack of all Trades, Master of None'. Wenn Du viele reist und/oder sehr oft umziehst, wirst Du nie wieder so 'heimisch' an irgendeinem Ort wie das Landei, das ein Leben lang am Ort verbracht hat und abends mit seinen Handballkumpels los zieht. Dieses Maß an Eingesessenheit, an Vertrautheit, an Heimatverbundenheit wirst Du nie wieder erreichen. Aber Du gewinnst ja umgekehrt auch etwas dafür: Perspektive und Unabhängigkeit. Mach Dir einfach klar, dass Du hier eine Entscheidung für Dein Leben triffst, und lerne dann, mit dieser Entscheidung auch zu leben. Nichts davon ist besser als das andere, aber Du willst nicht mit Mitte 40 mit nem Glas Whisky an Deinem Küchentisch sitzen und einfach nur verpassten Gelegenheiten hinterher traueren. That is pathetic.

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Du solltest aber immer ein klares Ziel haben und es in kleinere Etappen unterteilen. Wenn du zwar deine Routinen änderst und versuchst deinen Alltag produktiver zu gestalten, aber trotzdem kein Ziel hast weißt du nicht wo du in 5 Jahren stehen wirst.

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Gast

Woodpecker liefert hier richtig guten Input!

vor 25 Minuten, woodpecker schrieb:

Also nicht rumjammern dass es in DE mies ist, das ist nicht der Fall. Merkst du irgendwann selber wenn du mal lange genug unterwegs warst.

Dem kann ich mich nur anschließen.

10 Tage sind in der Beziehung gar nichts. Du warst halt voller Euphorie, dass du endlich mal aus deinem Umfeld raus gekommen bist und es war klasse und du hast viel erlebt. Schau mal wie lange es dauert bis diese Euphorie wieder verflogen ist.

Das ist jetzt so ähnlich, wie wenn du ne Wochenendbeziehung hast und ihr immer tolle Sachen macht und das Gegenüber mega toll und mega interessant ist, aber sobald ihr zusammen zieht, findest du heraus: Es auch nur ein Mensch.

Backpacking ist schon geil, ich verstehe das. Aus einem Rucksack leben und keinen Ballast zu haben, alles auf sich zukommen lassen, ich weiß wie sich das anfühlt.

Und trotzdem: Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Das merkst du aber erst wenn du mal länger dort warst oder auch mal Kontakt zu Einheimischen gehabt hast. Dann siehst du wie gut wir es in Deutschland haben (oder auch teilweise nicht haben - aber das ist eher die Ausnahme)

Reiße mal weiter und länger, dann kommt das mit dem "Regen schätzen in deiner Stadt" irgendwann auch von selbst. Lern die Welt kennen. Momentan würde ich was du gerade beschreibst im PU als Oneitis bezeichnen.

Es lässt sich auch in Europa herrlich aushalten. Und wenn ich in Asien den ganzen Tag in einem Büro sitze, bekomme ich auch Vitamin D-Mangel.  ;)

Du willst in die Sonne, die Australier wollen nach Europa in den Regen. Wir fliegen ans andere Ende der Welt um das Great Barrier Reef anzuschauen, während das dort nicht mal 3/4 der Bevölkerung interessiert. Wir haben auch bei uns Schöne Dinge. Aber reiße mal noch etwas mehr und länger, dann kommst du da auch dahinter.

Du hast jetzt den Travelbug, das ist schon mal gut! 

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vor 19 Stunden, Neice schrieb:

Wenn Du Dich da ein wenig tiefer mit beschäftigen möchtest: Ich habe in der Crash&Cash Gruppe mal ein wenig skizziert, wie man in 5-7 Jahren finanziell unabhängig sein kann. 

Was, wie, wo? Kannst du bitte mal verlinken`?

 

THX

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vor einer Stunde, LastActionHero schrieb:

Was, wie, wo? Kannst du bitte mal verlinken`?

Ich hatte das hier angekündigt. 

Da geht es aber nicht um finanzielle Freiheit in 5-7 Jahren, sondern um recht konservatives investieren. Man kann es aber halt auch extremer betreiben frei nach Charlie Munger 

“The first $100,000 is a bitch, but you gotta do it. I don’t care what you have to do—if it means walking everywhere and not eating anything that wasn’t purchased with a coupon, find a way to get your hands on $100,000. After that, you can ease off the gas a little bit.”

Sowas kann man mal skizzieren, aber es macht keinen Spaß mit den "mimimi keine lebensqualität mimimi" Jungs. 

Wer aber schon merkt, dass Erlebnisse, Freunde und im Jetzt leben sein Ding ist und nicht "Haus, Auto, Statussymbole" als Lebensweg hat, kann in DE schon recht schnell 100K erreichen und das ist eine gute Basis, wenn man das Anfang / Mitte 20 anfängt zu fokussieren. 

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Früher hatte dieses Erlebnis jeder Handwerksbursche, wenn er drei Jahre und einen Tag von zuhause auszog, mit nichts als dem was er am Leib und in seinem kleinen Bündel trug.

Heute muß man dafür halt um die halbe Welt fliegen.

 

Ich denke, das Erlebte ist ein Stück weit der normale Abnabelungsprozeß eines jeden. Der heute halt immer später stattfindet. Mir hatten noch Deutschlandreisen mit der Bahn genügt und ein "richtiges" (unverschultes) Studium, um nach einiger Zeit auf diese Gedanken zu kommen. Zu Schulzeiten hätte ich noch Berufsakademie beim Daimler machen wollen, wegen den Werkswagen, geheiratet, ein Haus mit Garage gebaut, in die der Werkswagen paßt, und die Frau und die Kinder, und wäre jetzt schon 10 Jahre geschieden und wahrscheinlich als Selbstmörder in ungeweihter Erde verscharrt. :) Kam aber anders, dank viel rumreisen und Leute kennenlernen.

Diesen Sommer habe ich in Südfrankreich eine Woche wild im Weinberg gezeltet, mit Sternenhimmel und so. Kann man prinzipiell auch in Deutschland haben, nur latschen einem da jeden Tag 20 Leute durchs Bild. (Bei mir kam zwar auch nach drei Tagen der Weinbauer, aber wegen klug gewähltem Standort haben ihn mein Zelt und Auto nicht gestört.)

Das wichtigste ist das innerliche Erweckungserlebnis, das einen aus dem Trott gefühlsmäßig mitgemachter Nichteintscheidungen reißt. Gerade diese unbewußten Leitschnüre, die man irgendwie seit der Kindheit mit sich herumträgt (arbeiten, Haus bauen, machen was die anderen von einem wollen) sind sonst schwer zu erkennen.

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vor einer Stunde, Bernstyler schrieb:

Der Beitrag motiviert mich endlich meine noch 24,5 Tage Urlaub mal anfangen zu verplanen :good:

Ideal wäre es ja, finanziell unabhängig zu werden um dann seine 10.000 Tage zu verplanen 😊

bearbeitet von yoloforswagness

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Gast Idioteque

Ich bin hier wesentlich skeptischer. Ich will hier nicht haten, aber zumindest etwas kritischer antworten.

 

Am 10.9.2017 um 16:44 , SouuL schrieb:

1. So wie du deine Tage lebst, so lebst du dein Leben. Veränderungen fruchten nur dann, wenn sie auf täglicher Basis erfolgen. Ich habe das Problem an der Wurzel gepackt und alle Routinen überdacht, die ich auf täglicher Basis unternehme. Ich betrachte Dinge die ich täglich mache und erlaube mir eine Prognose. Was würde passieren, wenn ich Tätigkeit XYZ mehrere Jahre lang machen würde? Falls das Resultat nicht zufriedenstellend ist, verändere ich die Tätigkeit auf täglicher Basis. Solltest du aber Routinen aufstellen, ist es EXTREM wichtig die richtigen Routinen zu wählen und nicht der Gewohnheit wegen irgendwas zu machen. Wenn du etwas auf regulärer Basis machst, dessen ROI gering ist, bringt der ganze Quark nichts.

2. Ich habe zum Glück ein Studium gewählt, was mich erfüllt und das "große" Ziel ist auch weiterhin mein Ziel. Aber wie man es ausgestaltet, ist Auslegungssache. Ich wollte ursprünglich den geraden Weg gehen und nicht sonderlich aus der Reihe fallen. Das werde ich aber jetzt tun. Ich habe bereits einen weiteren Kurztrip gebucht, und werde in naher Zukunft noch 1-2 weitere Trips auf anderen Kontinenten machen. Es gibt ja auch immer die Möglichkeit Auslandserfahrungen mit dem Studium zu verbinden. Das werde ich machen.

3. Eure Fragen implizieren immer 100% zu wissen was man will. Ich habe geschrieben, dass ich immer noch offene Fragen habe und diese in keinem Buch stehen, wo ich eben nach der Antwort nachgucken kann. Mir geht es nicht immer darum auf alles eine Antwort zu finden. Ich persönlich habe die Eigenschaft mich immer auf die nächsten 24 Stunden zu konzentrieren. Die Reise hat meine Ziele nicht maßgeblich verändert, aber meine Optionen erweitert, die ich vorher nicht im Blickfeld hatte

Überzeugt mich als Antwort einfach nicht. Für mich wirkt das alles so ein bisschen, als hättest du dich in DE ziemlich verrannt, nämlich in Richtung Status und Geld und dann durch den Auslandstrip realisiert, dass dies für deine Glückseligkeit nicht zwingend notwendig ist. Klingt vieles so nach diesem Generation Y-Selbstverwirklichungsgedöns ohne wirklich zu wissen, wie die Umsetzung aussehen soll. Die wichtigste Erkenntnis scheint zu sein, dass du nicht starr einen vordefinierten Weg folgen musst.

 

Am 10.9.2017 um 19:29 , younggun schrieb:

Und trotzdem: Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Das merkst du aber erst wenn du mal länger dort warst oder auch mal Kontakt zu Einheimischen gehabt hast. Dann siehst du wie gut wir es in Deutschland haben (oder auch teilweise nicht haben - aber das ist eher die Ausnahme)

This. Bei mir war es so, dass ich nach meiner ersten Reise schon deutlich anders gefühlt habe. Ich hatte nicht diesen Sinneswandel des TE, sondern es war einfach der "Vibe" des Reisens, man fühlt sich unabhängig, frei und gibt keinen Fick mehr auf irgendwas und wenn man dann nach Hause kommt, sieht man ein wenig auf die Menschen herab, weil die halt in ihrem Käfig sind. Aber dieses ganze Konstrukt funktioniert sowieso nicht auf Dauer, es liegt auch teilweise nur an dem Umfeld. Das Fremde also die andere Kultur und Landschaften verstärkt eigentlich nur die Immersion, dass jetzt alles anders ist. Im Prinzip liegt es eher daran, dass man während des Reisens mehr im "jetzt" lebt, neue Menschen kennenlernt und Dinge erlebt. Kann man aber auch zu Hause, ist nur nicht so einfach.

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Am 10. September 2017 um 17:17 , botte schrieb:

 Der Trick ist meiner Erfahrung nach nicht, alles hinter sich zu lassen, wie man so schön sagt, denn auch wenn Du Dich selbst bewegst, trägst Du viele Deiner Probleme und Limits bei Dir, als persönliches Gepäck. Wenn Du mal ein ganzes Jahr lang in Asien lebst und der Reiz des neuen, anderen abgeklungen ist, dann wirst Du Dich vielleicht wieder nach Deutschland zurück sehnen. Hört sich blöd an, aber ich hab's nicht selten gesehen. 

Der Trick ist imho eher, Dir die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, die Spontaneität, den Fokus auf persönliche Freiheit und die Fähigkeit zum Loslassen, die Du auf Deiner Reise erfahren hast, zu bewahren und so weit wie möglich in Dein Leben zu integrieren, und zwar egal wo Du leben willst. Das Gute am Reisen ist, dass es einem hilft, mit dem Zuhause bewusster umzugehen.

Was die Sache mit dem 'Zuhause' betrifft - ja und nein. Da ist es schon so ein bischen 'Jack of all Trades, Master of None'. Wenn Du viele reist und/oder sehr oft umziehst, wirst Du nie wieder so 'heimisch' an irgendeinem Ort wie das Landei, das ein Leben lang am Ort verbracht hat und abends mit seinen Handballkumpels los zieht. Dieses Maß an Eingesessenheit, an Vertrautheit, an Heimatverbundenheit wirst Du nie wieder erreichen. Aber Du gewinnst ja umgekehrt auch etwas dafür: Perspektive und Unabhängigkeit. Mach Dir einfach klar, dass Du hier eine Entscheidung für Dein Leben triffst, und lerne dann, mit dieser Entscheidung auch zu leben. Nichts davon ist besser als das andere, aber Du willst nicht mit Mitte 40 mit nem Glas Whisky an Deinem Küchentisch sitzen und einfach nur verpassten Gelegenheiten hinterher traueren. That is pathetic.

 @botte

Schöner Beitrag, ich habe das Gefühl, dass ich erst diesen Trieb des Fernwehs ausleben muss, um in der Lage zu sein, einen Perspektivwechsel in meiner Heimat vollbringen zu können. Ich verstehe aber nicht, wie du das mit der Entscheidung fürs Leben meinst. In der heutigen Zeit sind wir doch gar nicht mehr an einen Ort gebunden? Ich hatte ja nicht vor auszuwandern. 

@woodpecker

Zitat

Dann kannst du überlegen, wie weit du das umsetzen kannst, und zwar auch zu Hause. Damit hast du ja bereits angefangen.
Wenn du das lange und konsequent machst, wird dein Umfeld das irgendwann akzeptieren oder du wirst dir eben ein neues Umfeld aufbauen wo dein "neues ich" reinpasst.

Ja, genau das Problem habe ich auch. Das Problem ist, das in meinem Umfeld ein extrem kleine Minderheit an solche Themen wie ich denken. Die meisten sind so fest im System, die freuen sich alle aufs Wochenende und schimpfen über den Montag. Einer hat auf alles geschissen und sich gegen 60k-Job in DE + Sportwagen entschieden und arbeitet jetzt für 30k in Saint Tropez als IT-ler und reist wie ein Bekloppter. Das habe ich früher total kritisch gesehen, inzwischen sehe ich das ganz anders. Er sagte auch zu mir mal "In diesem Dorf kannste wunderbar zur Schule gehen, aber als junger Erwachsener ist hier Schluss". Er ist dann nach Südfrankreich gefahren, ich in eine Großstadt. Uns unterscheidet aber auch 5 Jahre. 

Zitat

Die zweite Säule ist für mich die Philosophie.

Mich hat der Stoizismus begeistert. Wie stehst du dazu?

@younggun

Zitat

Du hast jetzt den Travelbug, das ist schon mal gut! 

Ich wollte hier nicht zum Ausdruck bringen, wie unattraktiv Europa ist, auf keinen Fall. Ich kenne auch genug Negativbeispiele aus Asien und die Flucht nach DE. Ich fürchte einfach, dass ich diesen Trieb einfach mal ausleben muss. Ich finde dieses Modell "Hauptbasis in DE" + ständige Trips um die Welt super attraktiv, aber der Schritt der dazu fehlt ist die finanzielle Unabhängigkeit. Diese Idee von @Neice finde ich sehr interessant und werde das jetzt mal studieren. 

Zitat

Wer aber schon merkt, dass Erlebnisse, Freunde und im Jetzt leben sein Ding ist und nicht "Haus, Auto, Statussymbole" als Lebensweg hat, kann in DE schon recht schnell 100K erreichen und das ist eine gute Basis, wenn man das Anfang / Mitte 20 anfängt zu fokussieren. 

Diese Reise hat mir einfach gezeigt, das ich dieses Model mit "Haus, Auto, Statussymbol" in nächster Zeit umgehen will und mehr Reisen werde und zurzeit nunmal so, wie es als Student möglich ist.  

@HerrRossi

Zitat

Das wichtigste ist das innerliche Erweckungserlebnis, das einen aus dem Trott gefühlsmäßig mitgemachter Nichteintscheidungen reißt. Gerade diese unbewußten Leitschnüre, die man irgendwie seit der Kindheit mit sich herumträgt (arbeiten, Haus bauen, machen was die anderen von einem wollen) sind sonst schwer zu erkennen.

Nichtentscheidungen, genau das. Ich habe diese Initialzündung benötigt, um das zu verstehen. Vorher habe ich es nur realisieren können. Ich hoffe ich kann das irgendwie noch verstärken. 

@Idioteque

Ich habe auf diesen Beitrag gewartet und bin dir sehr dankbar, dass du das kritisch betrachtest. 

Zitat

Überzeugt mich als Antwort einfach nicht. Für mich wirkt das alles so ein bisschen, als hättest du dich in DE ziemlich verrannt, nämlich in Richtung Status und Geld und dann durch den Auslandstrip realisiert, dass dies für deine Glückseligkeit nicht zwingend notwendig ist. Klingt vieles so nach diesem Generation Y-Selbstverwirklichungsgedöns ohne wirklich zu wissen, wie die Umsetzung aussehen soll. Die wichtigste Erkenntnis scheint zu sein, dass du nicht starr einen vordefinierten Weg folgen musst.

Ja genau so ist es auch, das kann ich nicht abstreiten. Und ich kann auch nicht abstreiten, dass meine Umsetzung bis ins letzte Detail durchdacht ist. Ein elementarer Grund liegt darin, dass ich kurz vor Abschluss meines BA Studiums stehe und nun viel an meiner Abschlussarbeit hängt. Das soll hier nichts als Ausrede fungieren, aber sie beeinflusst mich in großem Maße. Das hatte ich hier so nicht erwähnt gehabt.

Um das mal aber konkret  anzugehen: Welche Möglichkeiten hat man denn als Student, insbesondere im Ausland? Auslandssemester/praktika, eigene organisierte Trips, Praktika in DE, Work and Travel, Erasmus und weiter? Was habe ich noch für Möglichkeiten? Ich weiß z.B. nicht, ob mein Bedürfnis nach 2-3 Punkten nicht schon befriedigt ist. Woher soll ich das denn wissen?

 

Zitat

This. Bei mir war es so, dass ich nach meiner ersten Reise schon deutlich anders gefühlt habe. Ich hatte nicht diesen Sinneswandel des TE, sondern es war einfach der "Vibe" des Reisens, man fühlt sich unabhängig, frei und gibt keinen Fick mehr auf irgendwas und wenn man dann nach Hause kommt, sieht man ein wenig auf die Menschen herab, weil die halt in ihrem Käfig sind.

Ja genau so sehe ich das zurzeit auch. Zusätzlich kommt noch, dass ich noch nicht emotional abgekühlt bin von der Reise. 

 

Zitat

Aber dieses ganze Konstrukt funktioniert sowieso nicht auf Dauer, es liegt auch teilweise nur an dem Umfeld. Das Fremde also die andere Kultur und Landschaften verstärkt eigentlich nur die Immersion, dass jetzt alles anders ist. Im Prinzip liegt es eher daran, dass man während des Reisens mehr im "jetzt" lebt, neue Menschen kennenlernt und Dinge erlebt. Kann man aber auch zu Hause, ist nur nicht so einfach.

Kannst du bitte ganz genau definieren, was dieses "Konstrukt" in deinen Augen alles beinhaltet? Es kann ja nicht nur das Fremde sein. Die Frage die ich mir stelle ist, wie kann ich denn zuhause im Jetzt leben, wenn hier essentielle Dinge fehlen? Oder ist es unumgänglich die fehlenden Dinge sich von wo anders zu holen, wenn man sie eben mal benötigt, z.B. durch Kurzurlaube/Trips? Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, 365 Tage im Jahr am Strand zu liegen, Cocktails zu schlürfen, mit paar Bräuten die Nächte durchzumachen und am Ende am im Rooftop am Pool zu liegen. Irgendwann habe ich darauf auch keinen Bock mehr und gehe lieber in mein Apartment um mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Vielleicht geht es einfach um eine Balance.

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Gast Idioteque
vor 4 Minuten, SouuL schrieb:

Um das mal aber konkret  anzugehen: Welche Möglichkeiten hat man denn als Student, insbesondere im Ausland? Auslandssemester/praktika, eigene organisierte Trips, Praktika in DE, Work and Travel, Erasmus und weiter? Was habe ich noch für Möglichkeiten? Ich weiß z.B. nicht, ob mein Bedürfnis nach 2-3 Punkten nicht schon befriedigt ist. Woher soll ich das denn wissen?

Auslandssemester oder zwei, also klassischer Exchange sei es durch Erasmus+ oder ohne. Alternativ den Master komplett im Ausland zu machen. Das wären die beiden Optionen, die sich auch sehr gut auf dein Lebenslauf auswirken würden, gerade bei Wirtschaftsstudiengängen ist Auslandserfahrung heutzutage fast schon Pflicht. Work&Travel ist eher sinnvoll imo, wenn du irgendwo länger reisen willst und nebenbei das etwas finanzieren willst. Praktika kenn ich mich nicht aus, aber kann man sicherlich auch im Ausland machen. Im Prinzip kannst du das alles sehr gut mit deiner akademischen Karriere verbinden. Gerade Erasmus oder Master an einer ausländischen Universität kann teilweise brutal geil sein, weil du unglaublich viele und unterschiedliche Menschen kennenlernst und der Lifestyle halt geiler ist.

 

vor 11 Minuten, SouuL schrieb:

Es kann ja nicht nur das Fremde sein. Die Frage die ich mir stelle ist, wie kann ich denn zuhause im Jetzt leben, wenn hier essentielle Dinge fehlen? Oder ist es unumgänglich die fehlenden Dinge sich von wo anders zu holen, wenn man sie eben mal benötigt, z.B. durch Kurzurlaube/Trips? Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, 365 Tage im Jahr am Strand zu liegen, Cocktails zu schlürfen, mit paar Bräuten die Nächte durchzumachen und am Ende am im Rooftop am Pool zu liegen. Irgendwann habe ich darauf auch keinen Bock mehr und gehe lieber in mein Apartment um mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Vielleicht geht es einfach um eine Balance.

Ich rate einfach mal ins Blaue hinein und behaupte, dass du in DE eher monoton gelebt hast, sprich diszipliniert Uni, Sport etc. aber es dir an wirklichen Erlebnissen und an Ausgleich gefehlt hat. Generell wärst du glaube ich der Typ für den Lifestyle "Hart Arbeiten, hart Feiern", sprich man baut sich ein Kontrastprogramm auf. Du arbeitest die hauptsächliche Zeit immer noch hart, kennst deine Grenzen, also weißt, dass du nur kp 5-6 Stunden netto pro Tag leistungsfähig bist, und planst in die restliche Zeit dein Freizeitkram rein. Damit ist aber nicht unbedingt gemeint, dass du dann abends mit Netflix chillst sondern Action, auch was wo man neue Leute kennenlernt, Kurztrips sind nice, (kannst dir Neices Sparthread durchlesen, und das damit finanziere) muss kreativ sein und schauen worauf du Bock hast.

 

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Gast botte
vor 42 Minuten, SouuL schrieb:

 @botte

Schöner Beitrag, ich habe das Gefühl, dass ich erst diesen Trieb des Fernwehs ausleben muss, um in der Lage zu sein, einen Perspektivwechsel in meiner Heimat vollbringen zu können. Ich verstehe aber nicht, wie du das mit der Entscheidung fürs Leben meinst. In der heutigen Zeit sind wir doch gar nicht mehr an einen Ort gebunden? Ich hatte ja nicht vor auszuwandern. 

Nein, wir sind nicht mehr an einen Ort gebunden. Man kann sich aber immer noch frei entscheiden, sich aus eigenem Antrieb an einen Ort zu binden. Ich bin einmal im Jahr bei einer Kollegin zum Erntefest eingeladen, mit Umzug im Dorf, Kinderbespaßung und abends dann gepflegter Alkoholisierung und Tanz mit ihrem Mann und seinen Handballkumpels. Dieses Maß an Ortsverbundenheit, an Eingesessenheit, an Aufgehobensein werde ich in meinem Leben nicht wieder erreichen. Ich bin immer wieder umgezogen, mein Elternhaus ist lange verkauft, bin beruflich viel unterwegs gewesen. Ich habe dadurch vieles erlebt und vieles gewonnen, viele Kontakte, einige gute Freunde und immer noch Entwicklung und Perspektive im Leben. Aber ich kann sehen, wie dieses Eingewachsensein, diese Heimatverbundenheit auch ihren Reiz hat.

Das ist es was ich mit der 'Entscheidung fürs Leben' meinte. Ich halte weder das eine noch das andere für besser. Man sollte diese Entscheidung lediglich bewusst treffen, und nicht irgendwann mit Ende 40 aufwachen und sich fremd fühlen. Das ist alles - beides kennen lernen und bewusst entscheiden.

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Gast

die 68er sind damals in den 70ern auf dem Landweg nach Indien... und jetzt guckt euch an, was aus denen geworden ist 😲

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vor 8 Stunden, SouuL schrieb:

 

@woodpecker

Ja, genau das Problem habe ich auch. Das Problem ist, das in meinem Umfeld ein extrem kleine Minderheit an solche Themen wie ich denken. Die meisten sind so fest im System, die freuen sich alle aufs Wochenende und schimpfen über den Montag. Einer hat auf alles geschissen und sich gegen 60k-Job in DE + Sportwagen entschieden und arbeitet jetzt für 30k in Saint Tropez als IT-ler und reist wie ein Bekloppter. Das habe ich früher total kritisch gesehen, inzwischen sehe ich das ganz anders. Er sagte auch zu mir mal "In diesem Dorf kannste wunderbar zur Schule gehen, aber als junger Erwachsener ist hier Schluss". Er ist dann nach Südfrankreich gefahren, ich in eine Großstadt. Uns unterscheidet aber auch 5 Jahre. 

Dazu kann ich was sagen.
Nur meine Erfahrung, ohne Wertung das andere Wege schlechter wären.

Ich selber habe diesbezüglich schon ziemlich früh einen nicht-konformen Weg eingeschlagen. Also so Anfang 20 (wie alt bist du eigentlich). Habe immer alle Entscheidungen so gefällt worauf ICH Bock hatte und nicht was die Wirtschaft / der Lebenslauf / etc erwarteten. Das war in den 90er vielleicht auch noch etwas einfacher als heute, der Konformitätsdruck scheint diesbezüglich weiter zugenommen zu haben.

Also: Studiert wo ich Bock drauf hatte nicht was mir geraten wurde. 2 Praktika. Mehr nicht, weil ich dauernd in den Semesterferien am Reisen war. Auslandssemester in einer Stadt auf die ich Bock hatte nicht an der besten Uni. Danach noch ne Promotion+mies bezahlter wiss.Mitarbeiter Job, aber nicht wegen der Karriere sondern weil mich das Fach interessierte und ich die Zeit an der Uni verlängern wollte (war geil). Dann zu ner Firma wo es relaxed zuging statt zum Berater der mich ködern wollte. Gezielt in der Stadt wo ich hin wollte weil sie meinen Hobbies entgegenkam und wo ich heute noch glücklich lebe.

Zwischen den Etappen Abi, Zivildienst, Studium, Promotion, Job, jeweils 3-4 Monate "Lücken" zum Reisen.

2 Kinder = in Summe 14 Monaten Elternzeit in 5 Blöcken, jeweils mit richtig geilen (aber nicht teure) Reisen mit den kleinen Jungs.

Auf Beförderung verzichtet weil der angebotene Posten einfach nur stressig war.
Teure Statussymbole die mich nicht interessierten ziemlich radikal abgelehnt.
Arbeitgeber und Chef gefunden der den Deal versteht: Statt mir mehr Geld zu geben, lass mich weniger arbeiten.

Will hier aber nicht rumposen. Mein Punkt ist:
Die Aktionen oben haben mir zu allen Zeiten jede Menge Gegenwind eingebracht und auch etliches an Konflikten. Das ist unvermeidbar. Aber es geht, auch hier, mitten im völlig manisch-arbeitswütigen Deutschland. Die andere Alternative ist das von dir genannte Aussteiger- oder Nomaden-Model. Meins ist das nicht, dazu bin ich zu heimatverbunden und mag es einfach irgendwo meine Wurzeln zu haben wo die alten Kumpels in Reichweite sind, die Kultur die meine ist usw. Je älter man wird desto wichtiger werde so Dinge übrigens, von dem her war es für mich die richtige Entscheidung.

Wenn du diesen Weg gehen willst, mach dich drauf gefasst dass dir sehr viele deiner aktuellen Bekannten abhanden kommen werden. Und mach es low-key, lass es also nicht raushängen. Die Leute hier sind sehr neidisch, und zwar erst recht neidisch auf Menschen die einfach so Tabus brechen und damit gut fahren. Und "auf Karriere verzichten, sich um Status nicht scheren" ist in DE in weiten Kreisen ein Tabubruch.

vor 8 Stunden, SouuL schrieb:

Mich hat der Stoizismus begeistert. Wie stehst du dazu?

Ich hab mittlerweile meine Privat-Philosophie zusammengezimmert ;-)

Aber von den alten Griechen her bin ich Epikureer, das ist die etwas lebensfreudige Variante der Stoiker.

 

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Zitat

Auslandssemester oder zwei, also klassischer Exchange sei es durch Erasmus+ oder ohne. Alternativ den Master komplett im Ausland zu machen. Das wären die beiden Optionen, die sich auch sehr gut auf dein Lebenslauf auswirken würden, gerade bei Wirtschaftsstudiengängen ist Auslandserfahrung heutzutage fast schon Pflicht. Work&Travel ist eher sinnvoll imo, wenn du irgendwo länger reisen willst und nebenbei das etwas finanzieren willst. Praktika kenn ich mich nicht aus, aber kann man sicherlich auch im Ausland machen. Im Prinzip kannst du das alles sehr gut mit deiner akademischen Karriere verbinden. Gerade Erasmus oder Master an einer ausländischen Universität kann teilweise brutal geil sein, weil du unglaublich viele und unterschiedliche Menschen kennenlernst und der Lifestyle halt geiler ist.

Danke für die diese konkreten Impulse, das hat mir ein wenig gefehlt. Ich werde die Optionen abwägen um zu gucken, worauf ich am meisten Bock habe.

@Idioteque

 

Zitat

 

Ich rate einfach mal ins Blaue hinein und behaupte, dass du in DE eher monoton gelebt hast, sprich diszipliniert Uni, Sport etc. aber es dir an wirklichen Erlebnissen und an Ausgleich gefehlt hat. Generell wärst du glaube ich der Typ für den Lifestyle "Hart Arbeiten, hart Feiern", sprich man baut sich ein Kontrastprogramm auf. Du arbeitest die hauptsächliche Zeit immer noch hart, kennst deine Grenzen, also weißt, dass du nur kp 5-6 Stunden netto pro Tag leistungsfähig bist, und planst in die restliche Zeit dein Freizeitkram rein. Damit ist aber nicht unbedingt gemeint, dass du dann abends mit Netflix chillst sondern Action, auch was wo man neue Leute kennenlernt, Kurztrips sind nice, (kannst dir Neices Sparthread durchlesen, und das damit finanziere) muss kreativ sein und schauen worauf du Bock hast.

 

Da triffst du voll ins Schwarze. Uni, Sport und langweilige Beziehungen immer mit dem selben Standardprogramm (Essen, Kino, DVD Abend). Ich habe auf jeden Fall einen Mangel an Kontrastprogramm. Ganz zufällig hatte ich den Gedanken gestern bei einem Gespräch mit einem sehr guten Freund. Ich liebe solche Beiträge, sie sind radikal ehrlich und treffen genau den Punkt und decken meine Schwächen auf. In meiner Stadt sind soviele Möglichkeiten die ich  noch nicht genutzt habe dafür.

@botte

Zitat

 Ich halte weder das eine noch das andere für besser.

Absolut, aber das Konstrukt der Heimat den Rücken gänzlich zu kehren das ginge für mich nicht.

@woodpecker

Zitat

Die Aktionen oben haben mir zu allen Zeiten jede Menge Gegenwind eingebracht und auch etliches an Konflikten. Das ist unvermeidbar. Aber es geht, auch hier, mitten im völlig manisch-arbeitswütigen Deutschland. Die andere Alternative ist das von dir genannte Aussteiger- oder Nomaden-Model

Großen dank, dass du konkret aufzeigst wie du diese Lebensweise interpretierst. Ich erkenne mich darin extrem stark wieder. Ich fühle mich stark genug Gegenwind zu erfahren, weil ich sowieso keine Alternative darin sehe, den 0815/Weg zu gehen ohne Reisen, Trips und das zu tun worauf ICH Bock habe.

 

Vielen Dank euch allen, ich konnte daraus extrem viel mitnehmen. Mir hat hier jeder Beitrag geholfen, meine wirren und konkreten Gedanken eine Struktur zu geben und es greifbarer zu machen. Eure Erfahrungen sind wie die Kirsche auf einer halbfertigen Sahnetorte.

Ich werde mich zurückmelden, sobald die Zeit reif ist.

 

 

bearbeitet von SouuL

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