Zu junge Freundin hinderlich für persönliche Entwicklung?

18 Beiträge in diesem Thema

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Hallo,

ich wollte erst in den Bereich Beziehung posten aber denke hier passt das besser.

Ich werde in ein paar Tagen 30 und stehe vor einem Scherbenhaufen. Sie ist 19.

Zur Vorgeschichte: Mein Leben lief bisher ziemlich chaotisch. Abgefuckte Jugend, Vater Alkoholiker, Scheidung, Drogen, Deppressionen etc...ja, ein Haufen voller Excuses. Mit Statdtwechsel und Therapie wurde aus mir ein ganz ordentlicher Typ, nur habe ich bis heute keine berufliche Qualifikation erreicht.

Ich war ewig davon getrieben mein Abi nachzuholen um zu studieren, doch bin mehrmals dabei gescheitert. Ungefähr um diese Zeit, vergangenes Jahr, war ich auf einer Schule auf der ich mein Fachabitur hätte machen sollen, als sich meine Freundin nach 2 Jahren von mir trennte. War kurz hässlich aber konnte ich ganz gut händeln. Kurz drauf habe ich L. beim Feiern kennnegelernt, mich ein paar wenige Male mit ihr getroffen aber nix reißen können. Wenige Zeit später wurde ich bei einem (fremdverschuldeten) Verkehrsunfall schwer verletzt. Dies sollte gravierende Folgen nach sich ziehen.

Ich hatte Glück im Unglück. Bis auf leichte Schmerzen und etwas Metal in der Wirbelsäule habe ich mit keinen Einschränkungen zu leben. Schule war natürlich gelaufen. Ich war wochenlang außer Gefecht und ein Wrack. Ein Häufchen Elend. Gebeutelt von Schmerzen, stark eingeschränkt in meiner Mobilität und gestresst von der noch nicht voll verarbeiteten Trennung, wurde ich depressiv und hoffnungslos. L. hatte schon Kontakt zu mir gesucht als ich noch im Krankenhaus lag. Wir haben sehr viel geschrieben, bis sie mich dann auch besuchen kam. Dies war eine willkommene Abwechslung für mich. Später intensivierte sich der Kontakt zunehmends. Es entwickelte sich eine Freundschaft. Nur das ich immer mega scharf auf sie war und mich in sie "verknallte". Sie hat mir in dieser scheiss Zeit soviel Gutes getan, allein durch ihre Anwesenheit. Ich habe nie mir ihr darüber gesprochen wie schlecht es mir ging, wir saßen einfach irgendwo rum, haben Kippen geraucht, uns unterhalten und viel gelacht. Ihre jugendlich, fröhliche Art war wie Balsam für mich. Mit der Zeit ging es mir besser, nur war ich dabei in eine Schmezmittelsucht zu rutschen. Mit Hilfe meines Arztes bekam ich auch das in den Griff und nach 3 Monaten war ich wieder voll fit und da. Nur was nun?

Ich bin nicht richtig in die Gänge gekommen, hab nicht gearbeitet und wusste auch nicht wo hin mit mir. Habe es mir mit meinem Schmerzensgeld gut gehen lassen aber habe mehr oder weniger in den Tag gelebt, bin so rumgehängen und gemacht worauf ich Bock hatte. L. hatte immer wieder mal nen Typen am Start, ich ne FB mir meiner Ex die mich ein halbes Jahr vorher verlassen hatte. Emotional aber voll bei L. Oneitis? Ja, vielleicht. Ich war selber mit mir im Clinch. Ursprünglich hatte ich sie aus rein sexuellem Intresse angesprochen und hätte im Traum nicht daran gedacht dass ich "mehr" von so einem jungen Mädchen wolllen würde, aber naja, ich hatte mich in sie verliebt. Ich war eine paar Monate im Ausland. Als ich zurück kam, wurde es nochmal enger mit L. wir fingen an uns zu küssen. Es ging noch etwas Zeit ins Land. Um das mal abzukürzen: Es war abzusehen dass hier was geht, ich hab die FB mit meiner Ex komplett abgesägt (nachdem ich im Vorfeld schon klar kommuniziert hatte dass kein Pärchen mehr aus uns wird) und mit L. geschlafen. Das haben wir ein paar Tage lang bis sich raustellte dass sie auch schon ewig in mich in verknallt war, also gut, machen wie ne Beziehung draus. Warum nicht? Das war vor ca. 4 Wochen. Das ist alles ganz cool soweit, deswegen kein Fall für die Beziehungsecke. Das Problem liegt bei mir:

Wie gesagt, steh ich noch immer da ohne Abitur oder Ausbildung und mein Lebenslauf ist auf dem Papier eine Katastrophe. Jetzt unmittelbar vor meinem 30. belastet mich das enorm. Zugespitzt wird das durch die Tatsäche dass ich pleite bin. Ich musste mir von meinem Bruder Geld leihen um meine Miete zahlen zu können. Das ist eine riesen Schande für einen Mann in meinem Alter und mir auch schrecklich unangenehm das hier so ausprechen zu müssen.

Was ist das Problem? Ich weiss nicht was ich will! Habe keine klare Lebenslinie und keine konkreten Ziele. Klar, ich will ein Auto, mit (oder auch ohne) meinem Mädchen verreisen können, ein cooles Handy etc. Die  Menschen mit denen ich aufgewachsen bin hängen entweder noch im Drogensumpf oder stecken als Akademiker in hochbezahlten Jobs. Ich steh irgendwo dazwischen. Ich möchte dieses Luschi-Leben nicht mehr aber gleichzeitig, stecke ich auch kaum Energie rein daran was zu ändern, da ich garnicht weiß worauf ich mich zubewegen soll. Es überfordert mich und ich bleibe in Schockstarre. Wie erwähnt, früher hatte ich das Ziel zu studieren, auch wenn ich weit davon entfernt war, war es ein Ziel in der Ferne. Doch den Plan muss ich aufgeben. Aus mir wird kein Akademiker mehr. Ich bin abbartig faul, chaotisch, unorganisiert und verantwortungslos. Und das zerschießt mir grade mein Selbswertgefühl. Versteht mich nicht falsch, ich mag mich, halte mich für einen liebenswerten Spinner mit dem man viel Spaß haben kann, nur auf beruflicher, finanzieller Ebene habe ich total versagt. Aber da dies nunmal so tiefgreifend wichtig ist in unserer Gesellschaft, treibt mich das in großes Unglück.

Und an dem Punkt kommt ein Problem mit meiner jungen Freundin zu Tage: Ich weiß ganz genau dass eine Frau in meinem Alter sich garnicht erst mir mir abgeben würde, es sei denn sie hat genauso nen Hau wie ich (meine Ex hat darauf gepokert dass sich mein Potenzial endlich voll entfaltet, ihr könnt euch denken warum sie mich verlassen hat). L. aber idealisiert mich fast schon. Findet allles ganz großartig was ich bin, sage und tu. Erst letztens hat sich mir einen 10minütigen Monolog gehalten warum sie mich liebt. Der Sex mit mir sei eine "Offenbarung". Die Dominanz und Führung welche meine Vorgänger gefaked haben, würde ich wahrhaft austrahlen. Ich sein ein "echter Mann". Und ich denk mir "fuck nein, bin ich nicht!" Hier kommt in mir etwas die Sorge dass ich mir  von ihr unangebrachte Bestätigung einhole obwohl ich eigentlich paar Schellen bräuchte um mich mal aus meinem Schlamassel zu wühlen. Tatsächlich habe ich mich schon, während ich mir den Kopf über die Misere zerbrochen habe, bei dem Gedanken erwischt: Hey, immerhin fickst du das schärfste Mäuschen der Stadt. Plattes Beispiel, aber ihr wisst was ich meine.

Auch habe ich Schiss dass sie irgendwann sieht wer ich "wirklich bin". Bezogen auf die jetzige Lage. Eigentlich bin ich cool mir mir und habe Attribute auf die ich auch stolz bin. Doch diese jetzige Perspektivlosigkeit zieht mich enorm runter.

EIn guter Bekannter meinte mal zu mir: "eine Frau wird einen Mann, der sich für sich selber schämt, irgendwann anfangen zu hassen"

Dies gillt es unbedingt zu verhindern! Ganz allgemein

Vielleicht kann mir jemand was dazu sagen. Konkrete Fragen habe ich ja irgendwie nicht

 

Danke

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Wie wäre es wenn Du Dir mal einen Termin beim Jobcenter/Arbeitsamt - hinsichtlich einer Berufsberatung machst ? 
 

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vor 18 Minuten, BadRobot schrieb:

Aus mir wird kein Akademiker mehr. Ich bin abbartig faul, chaotisch, unorganisiert und verantwortungslos.

Ach .. und ...:

falscher Glaubenssatz ...  und ... lass Dich mal auf ADS testen und /oder Depression ... und fange an Verantwortung für Dich zu übernehmen.  

Wer soll es denn sonst tun? 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Gast Backerbse
vor 15 Minuten, C_h_o_p_i_n schrieb:

Ach .. und ...:

falscher Glaubenssatz ...  und ... lass Dich mal auf ADS testen und /oder Depression ... und fange an Verantwortung für Dich zu übernehmen.  

Wer soll es denn sonst tun? 

Papa hat immer gesagt "immer der , der so dumm fragt" ;-)

Er sagte ja er hat Depressionen schon in der Vergangenheit gehabt , schau mal normal läuft es so ab ....

Du gehst zur Schule betreibst Hobbys mit deinen Freunden, hast evtl Ausserschulische andere Interessen (z.b.freiwillige Feuerwehr) ,die Eltern raten dir was , treiben dich bestenfalls durchs Abi , du machst ein paar Praktikas und findest was das dir gefällt ,das deine Eltern stolz macht und das deinen Qualifikationen entspricht . 

So das fehlt eben alles , wenn du NIE ein regeltest Leben hattest weisst du erstmal gar nicht WO man da anfangen soll . Man ist schlichtweg von einfachsten arbeitsabläufen überfordert , Disziplin und Durchhaltevermögen sind in der regel ein Fremdwort . Da hilft ihm auch keine Berufsberatung bei AA , ich spreche da aus Erfahrung . 

Da hilft leider nur eins , er muss selber soviel Leidensdruck erfahren wie möglich , am Ende kann nur er sagen wo die Reise hingeht , unabhängig jetzt davon ob die Freundin 19 oder 30 ist , es ist nicht Ihre Aufgabe ihn da aufzufangen . (nagut vielleicht unterstützend mitzuwirken) Perspektiven und Ziele schaffen kann/muss er  selber !!! 

 

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Im System Jobcenter/Arbeitsamt bin ich schon längst, so verspult bin ich dann auch nicht. Nur ist das ein Riesengeschiss, da mein ehemaliger Arbeitgeber sich lange geweigert hat Infos rauszurücken. Ach, andere Story

Die Diagnose ADS hab ich offiziell, nur tut mir Methylphenidat nicht wirklich gut und ansonston weiß ich nicht was man da groß machen kann

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Dude,

 

1. Wie gesagt brauchst du einen Antrieb. Etwas was dich dazu bringt, etwas zu machen. Es könnte die Freundin sein, aber wenn es aus ist ist der Antrieb vorbei. Ich würde etwas anderes wählen. Mir egal kannst auch Selbstgeißelung machen wenn es hilft. Das aller Wichtigste ist, dass du ein geregelten Tag hast und wenn du nur um 6 Uhr aufstehst, damit du um die Uhrzeit joggen gehst.

 

2. Wir kennen jetzt deine Probleme. Ich würde das mit dem Studium nicht weiter verfolgen. Klar kannst du es immer noch schaffen. Aber wenn du fertig bist, verdienst du immer noch kein Geld. Dich muss erst jemand einstellen. Also...schneller kommst du anders weiter. Ich würde mich auf deine Stärken verlassen. Denke da doch mal an deine sozialen Fähigkeiten oder anderen Softskills. Etwas an dir muss doch eine 19 Jährige fesseln. Denke positiv darüber. Was ist das, und in welchen Berufen wird es gebraucht. Sind manche dieser Berufe vielleicht etwas für mich. 

 

3. Geh mal von den Statussymbolen weg und was du nicht hast. Man braucht so was nicht. Wenn man es sich nicht leisten kann, will man es, und wenn man es sich endlich leisten kann, ist es einem egal.

 

PS. Ich dachte, das Jobcenter zahlt die Miete direkt an den Vermieter, weil es früher immer wieder Probleme mit Leistungsnehmern gab.

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vor 48 Minuten, Green Hornet schrieb:

PS. Ich dachte, das Jobcenter zahlt die Miete direkt an den Vermieter, weil es früher immer wieder Probleme mit Leistungsnehmern gab.

 

Nein, dass macht das Arbeitsamt nur, wenn der Vermieter das wünscht. Muss auch gesondert beantragt werden. Vermiete selber an ALG2 Empfänger mehrere Wohnungen. Sehr gute Kundschaft wenn man sich vernünftige reinholt.

 

 

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Die Überschrift sagt schon aus, dass du die Verantwortung über dich auf deine "junge Freundin" abwälzen willst. Ob die Pläne Abitur nachholen und studieren sinnvoll waren, kann hier niemand beurteilen. Du musst es positiv sehen, du kannst mit deiner Freundin zusammen wachsen, du hast auch selbst geschrieben, dass sie dir sehr gut getan hat. Vielleicht ist euer Alter optimal und vielleicht sieht eure Lebensplanung zur Zeit sehr ähnlich aus. Was macht denn deine Freundin beruflich? Geb nicht auf, suche dir ein Job oder eine Ausbildung. Es ist nie zu spät, seinen Weg zu finden. Vergleiche dich auch nicht mit anderen, sondern nur mit dir selbst, z.B. mit deinem Ich vor einem Jahr. Du hast nach deinem Unfall eine zweite Chance bekommen, dein Leben neu zu gestalten.

Deine Freundin kennt deine Situation. Wichtig ist nur, dass du deinen Weg findest.

 

PS Das Alter hat nichts mit der Reife zu tun. Manche wissen mit 20 genau was sie wollen, anderen wissen es mit 40 noch nicht.

bearbeitet von newer
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vor 4 Stunden, BadRobot schrieb:

Die Diagnose ADS hab ich offiziell, nur tut mir Methylphenidat nicht wirklich gut und ansonston weiß ich nicht was man da groß machen kann

Da gibt es mehrere Ansätze ... 

Zunächst ... hat Dich ein echter Facharzt (für Psychiatrie)  betreut ... oder gab's das Zeug vom Hausarzt?
Wurde das denn damals "Eingeschlichen"  um herauszufinden wieviel Milligramm Wirkstoff passen - wurden die Empfehlungen irgendwann noch mal überprüft?  

Von der langsam wirkenden Variante ( retard... )  ist bekannt dass sie depressinogen ist - sprich man davon Depris bekommen kann.  

=> Lieber die "aktut" Version dann in der, mit dem Facharzt aktuell ermittelten Dosierung ... alle 3-4 h (auch in Rücksprache mit dem Facharzt - ob das ok ist) wenn tatsächlich Konzentration benötigt wird kann ein möglicher Weg sein.

Alk und anderes ... weglassen - und auch abends keins mehr.  

Es mehrere verschiedenen Varianten wie Methylphenidat in den Handel gelangt - die je nach Hersteller in/an unterschiedliche "Stärke" gebunden wird ... nicht jeder kommt mit jeder Variante/Hersteller klar  - auch brauch man als Erwachsener oft erheblich weniger als wie als Jugendlicher.  

Meditation und Achtsamkeitstraining  sind auch bekanntermaßen wirksam.    Letztendlich ist es das Trainieren der Fähigkeit sich zu konzentrieren. 
Beim Lernen kann es helfen, sich z.B. tatsächlich mit Ohropacks einen ablenkenden "Input-Kanal"  abzuschalten. 
Weiter kann eine reizarme Umgebung helfen - ein voller-Messi-Schreibtisch ist da ungünstig - eventuell bitte jemanden, Dir beim Aufräumen zur Seite zu stehen. 

Zum lernen kann die Pomodoro Technik helfen,  die Lerneinheiten entsprechend klein zu halten um der verminderten Aufmerksamkeitsspanne gerecht zu werden.

Wo man auch noch drauf schauen kann ist das Thema Ernährung - Zucker wird im Zusammenhang mit ADS auch immer wieder als zu beachtender Teilaspekt genannt.
Eventuell kannst Du tolle Verbesserungen erzielen sobald Du Deine Ernährung auf gesund umstellst. 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n
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Danke für eure Antworten.

Ich werde mal nicht einzeln zitieren da ich am Handy bin.

Zu der ADS Sache: Ja das läuft über einen Facharzt. Das Problem mit Methylphenidat liegt in meiner Drogenvergangenheit, ich neige leicht zum Missbrauch. Es ist bestimmt irgendwie möglich, mir aber (im Moment) einfach zu heikel. Zudem war es in Vergangenheit keine wirklich große Hilfe. Ja, du hast bestimmt Recht wenn du meinst dass man es richtig aufziehen muss. Achtsamkeit und Mediation sind gute Stichworte. Fällt mir aber sehr schwer, wäre es aber wert es nochmal anzugehen. Auch Ernährung ist ein guter Punkt.

Was sie beruflich macht? Sie hat nach dem Abi einen Bundesfreiwilligendienst gemacht, welcher jetzt aufs Ende zu läuft. Danach hängt sie auch erstmal in der Luft und weiß nicht so recht was sie machen soll. Was mit 19 völlig okay ist.

Ansonsten ist ja der Tenor dass ich nicht genug Leidensdruck habe und es mir noch zu gut ginge. Tatsächlich wurde mir Ausland auch gesagt: "you have to hit the ground" 

Das ist hängengeblieben und auch ihr habt absolut Recht. Aber zwei Sachen dazu:

Ich war schon ganz unten. Im Detail muss ich das hier nicht besprechen aber ich habe echt schon gut Scheisse gefressen in meinem Leben. Und mir auch einiges "aufgebaut"

Desweiteren frag ich mich: muss es denn wirklich zum "worst case" kommen? Ich möchte jetzt etwas ändern und nicht erst wenn ich im Obdachlosenheim sitze.

@Gerry Absolut richtig, die Tatsache dass ich meine Probleme nicht aktiv angehe, zerpulvert meinen Selbstwert. Nicht die Probleme an sich. Und ja, ich lasse mir von ihr mein Ego streicheln. Genau hier sehe ich ja auch ein Problem, deshalb der Titel. Ich zerbreche mir den Kopf, sehe mich vor einem Riesengebirge aus Problemen und Aufgaben, bleibe aber passiv. Abends gehe ich zu ihr, schlafe mit ihr, lasse mir den Rücken kraulen, kuschel mit ihr etc. Und die Welt ist erstmal wieder in Ordnung. Das ist garnicht weit von dem Nutzen von Drogen entfernt. Aber ich möchte mit ihr eine schöne Zeit erleben ohne dass ich sie "benutze". Sie ist viel mehr für mich als das, eine wirklich bezaubernde junge Frau und ich glaube wir haben eine Zukunft. Die Schwierigkeit liegt jetzt darin mein Leben auf die Kette zu kriegen, obwohl ich meine regelmäßige meine Dosis Liebe, Sex, Nähe und Bestätigung bekomme. Auch würde sie das nicht allzu lange mitmachen wenn ich jetzt nicht in Bewegung komme. Das motiviert mich irgendwo auch.

Manchmal denke ich, ich bräuchte sowas wie einen Drill Sergeant der mir hart auf den Sack geht bis ich meine Aufgaben erledigt habe. 

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Du hast die komplett falsche Einstellung zum Leben und du kennst anscheinend die falschen Leute. Es geht im Leben nicht darum, so viel "Scheiße wie möglich zu fressen"! Du musst deine negative Einstellung zum Leben durch eine positive, lebensbejahende und hilfreiche Einstellung ersetzen. Es ist nicht dein jetztiger Umstand oder deine Vergangenheit, die über dein Glück oder Unglück entscheidet. Deine Einstellung entscheidet, ob du zu den "armen" oder "reichen" Menschen gehörst.

Deine große Baustelle ist die "Selbstverantwortung". Du willst die Verantwortung über dein Leben an Drill Sergeant übergeben, warum? Was ist wenn Drill Sergeant aber nur schlechtes für dich will?

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vor 11 Stunden, newer schrieb:

Deine große Baustelle ist die "Selbstverantwortung"

Definitiv. Nur wie gehe ich das an? Ja die ganzen Phrasen "reiß dich zusammen, beweg deinen Arsch, Raff dich auf etc." habe ich oft gehört und sind auch nicht deplatziert aber helfen mir akut nicht weiter. Wenn man sein halbes Leben gelernt hat negative Gefühle mit Drogen zu bekämpfen, ist es auch mit nüchternen Kopf, verdammt schwer andere Strategien zu erkennen und anzuwenden. 

Du hast mich ein wenig missverstanden wenn du meinst ich hätte eine krass negative Einstellung zum Leben und meine man müsste nur Scheiße fressen. Früher war ich so unterwegs aber seit längerem nicht mehr. Auch dass ich den Unfall soweit gut überstanden habe, hat einiges an meiner Einstellung zum Leben verändert. So eine junge, quirlige Frau würde sich ja auch schwer für mich begeistern, wenn ich ein in Selbstmitleid versunkener Miesepeter wäre. Aber grundsätzlich hast du Recht wenn du sagst ich müsse meine Einstellung ändern. 

Es braucht hier wohl eine Psychotherapie. Doch dafür werde ich einige Monate Wartezeit einplanen müssen. 

Ich glaube ich suche hier etwas, was ich in keinem Forum, keinem Buch und keinem Gespräch finden werde. Sondern nur in mir selbst. Nur wie?

Das allerwichtigste ist erstmal wieder zu arbeiten. Um aus der Beschäftigungslosigkeit und der finanziellen Misere zu kommen. Ansonsten sind wohl Sport und bessere Ernährung Dinge mit denen ich akut etwas verbessern kann.

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Es ist schwer Tipps zu geben, am Ende sind es dann vielleicht auch nur Phrasen und jeder kämpft mit seinen eigenen Aufgaben bzw. Problemen, jeder Mensch ist anders. Tipps von einem von Natur aus glücklichem Menschen bringen einem von Natur aus eher unglücklichen Menschen nichts. Das ist nur ein Beispiel und ist nicht auf dich bezogen, gemeint ist, dass bestimmte Bücher nur für manche Menschen einen Mehrwert haben.

Ich denke, erstmal muss einem klar werden, dass sobald man eine Aufgabe gelöst hat, sofort die nächste Aufgabe ansteht, vielleicht sogar mehrere. Man wird also nie vollkommen frei von Problemen bzw. Aufgaben sein. Wenn du einen Job gefunden hast, vielleicht willst du dann in einigen Monaten/Jahren mit deiner Freundin in eine andere Stadt umziehen und suchst dort dann einen Job, zusätzlich eine neue Wohnung und musst die alte Wohnung losbekommen, am besten mit den ganzen Möbeln und dann ist auch noch dein PC kaputtgegangen. In dieser Situation wirst du dann vermutlich denken, oh man warum ist immer alles so stressig. Von außen betrachtet würden diese Situation mit mehr Aufgaben die meisten wohl aber als die viel bessere Situation einschätzen (Partnerschaft entwickelt sich weiter, vermutlich bessere Wohnung und Möglichkeit auf einen besseren Job, mehr Lebenserfahrung). Um wachsen zu können, muss man sich den immer größer werdenden Aufgaben annehmen.

Es gibt Menschen, die suchen ihr ganzen Leben lang nach einer bestimmten Sache, und finden sie nicht, deswegen würde ich der "Suche" nicht die höchste Priorität geben.

Lesen bildet. Ich selbst bin manchmal zu faul zum Lesen und höre deswegen Hörbücher :D. Sehr interessant fand ich das Hörbuch "Als Selbstentwickler zu privatem und beruflichem Erfolg". Besonders eine Aussage hat sich mir eingeprägt. Man kann Selbstvertrauen, Selbstverantwortung, Selbstdisziplin trainieren und die Komfortzone kann man erweitern. Als Beispiel hat er genannt, leichte Ziele setzen, die man leicht einhalten kann. Z.B. jeden Tag eine Minute auf einen Stuhl stehen, oder jeden Tag vor 8 Uhr einen Joghurt essen. Das fördert das Selbstvertrauen. Jede Person braucht individuelle Ziele. Auch bei der Komfortzone braucht jeder andere Übungen. Zum Beispiel kann das Tragen von unterschiedlichen Socken/Schuhen in der Öffentlichkeit für manchen schon eine echte Herausforderung sein, andere zucken dabei nicht mal mit der Wimper.

Dieses Hörbuch hat mich auch zu meinem nächsten Buch gebracht, mit dem ich mich beschäftigen werde: „Raus aus deiner Komfortzone“. Ich finde schon, dass man durch lesen von Büchern oder durch hören von Hörbüchern auf manche Themen aufmerksam gemacht wird und man durch die Beschäftigung mit gewissen Themen wachsen kann.

Sport und Ernährung ist wichtig. Das stellt im besten Fall mehr Energie zur Verfügung, du solltest aber nicht deine ganze vorhandene Energie in diese zwei Bereiche stecken.

Ich zum Beispiel bin vor einer längeren Zeit ca. zwei Jahre zum Salsa tanzen gegangen, mit ständig wechselnden Tanzpartnern. Für mich war das Anfangs eine Herausforderung, da ich früher sehr schüchtern und zurückhaltend war. Auch habe ich eine zeit lang bewusst viele Dates gesucht, um meine Offenheit zu trainieren. Für andere ist das vielleicht Alltag, vielleicht auch nur langweilig. Jeder Mensch ist halt anders.

bearbeitet von newer
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Gast

1) Such dir nen Job und verdien Geld. Sprich schaff dir ne Basis. Barkeeper und nen 450€ Job or whatever. Aushilfe am Band. Gibt ja so einiges.

2) Mach ne Psychotherapie um deine verkorkste Kindheit und Vergangenheit mal durchzuarneiten.

3) Setze dir ein Ziel was du machen willst. Wo du finanziell hin möchtest. "Ich wollte mal studieren" ist kein Ziel. Mit Ü30 solltest du langsam eines haben. Egal was für ne Vergangenheit.

4) Probier dann mal deine Medikamente wegzulassen. Das kann nicht gesund oder die Lösung sein auf Dauer. Genauso wenig wie Ritalin. Klappt ja schließlich jetzt auch nichts, obwohl du sie nimmst. Fokussiere dich also lieber auf dein Ziel, das kann viel bewirken. 

5) Execute! Mach was! Was auch immer dein Ziel ist. Ich sags dir ganz ehrlich. Ich persönlich würde in deinem Alter vermutlich nicht mehr studieren. Ansichtssache. Ausbildung durchaus möglich, aber zieht man meist die Frischlinge aus der Schule vor.

 

Ja und jetzt kommts halt drauf an was du machen willst. Es gibt im Internet sehr viel Wissen, das du dir aneignen kannst in relativ kurzer Zeit, mit dem du - wenn du es richtig anstellst - gutes Geld machen kannst auch ohne offizielle Urkunde. Stichwort Dienstleistungsbereich. Dazu brauchst auch fast kein Startbudget. Oder mach ne Ausbildung als Schreiner. Keine Ahnung was dir lieber ist. Aber fucking nochmal mach endlich was!

Und freunde dich mit dem Gedanken an, dass dein guuurl auch bald weg ist und die Bestätigung von ihr, wenn du jetzt nichts vorran bringst.

 

 

 

bearbeitet von Gast

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Update:

Etwas mehr als 2 Jahre waren wir noch zusammen. Vor einer Woche hat sie mich verlassen.

Was ist passiert? 

Tatsächlich ist es mir gelungen im Oktober 2018 eine Ausbildung zu beginnen und bin nach wie vor erfolgreich dabei. Ich fühle mich wohl dort und habe eine berufliche Perspektive vor Augen mit der ich sehr zufrieden bin. Zeitgleich hat sie angefangen zu studieren und sich von dort an kontinuierlich weiterzuentwickeln. 

Ich habe aber den Fehler gemacht manche meiner Baustellen unbearbeitet zu lassen. Die "wichtigsten" Punkte waren ja abgehakt: Mein Mädchen war bei mir und eine berufliche Perspektive war plötzlich auch da. Darauf hab ich mich, mehr oder weniger, ausgeruht. Gut, vor einiger Zeit habe ich mit Kraftsport begonnen und auch sonst habe ich ein paar Sachen verbessert. Aber in manch wesentlichen Punkten bin ich stehen geblieben. Während es bei ihr zunehmend bergauf ging. 

Bei der Trennung hat sie mir gesagt, wir hätten uns voneinander "wegentwickelt" seien "keine Einheit" mehr. Sie lebenshungrig und offen, ich passiv und zurück gezogen. Sie will frei sein, ihr eigenes Ding machen, sich selbst finden.

Quälend ist der Gedanke dass ich es hätte verhindern können. Auf der anderen Seite aber, glaube ich, dass sie mir früher oder später, sowieso davon geflattert wäre.

Ich leide sehr unter dieser Trennung. Wir haben uns sehr geliebt. Aber bin dankbar für alles was gewesen ist und was wir uns gegeben haben. Wir haben uns gut getan. Wir sind beide aneinander gewachsen und haben uns gemeinsam weiterentwickelt. Wir hatten eine wunderschöne Zeit aber sie ist jetzt vorbei. 

Ich habe in den letzten Monaten gespürt, dass sie sich etwas entfernt. Beim Sport habe ich mir gedacht: "bestimmt gefällt ihr das" beim Umstellen meiner Ernährung hatte ich im Hinterkopf: "findet sie bestimmt super wenn mein Bäuchlein verschwindet". Sprich, ich habe es FÜR SIE und nicht primär FÜR MICH getan. 

Jetzt bin ich komplett auf mich selbst zurück geworfen. Ich alleine muss in den Umständen leben wie ich sie mir erschaffe. Das ist wichtig jetzt. Solange sie noch da gewesen wäre, wäre ich zu sehr auf sie fokusiert gewesen. Ich habe mir selbst Wert durch sie gegeben.

"Mit so einer Frau an meiner Seite, ist doch alles in Ordnung. Ein berufliches Standbein baue ich mir auch noch auf. Passt doch alles"

Pustekuchen. Es passt eben vieles nicht. Ich muss noch viel an mir arbeiten. Mich meinen Dämonen stellen. Seit über einem halben Jahr warte ich auf eine Psychotherapie Platz. In Details muss ich hier jetzt nicht gehen. 

Ich glaube fast, sie musste weg damit ich den nächsten Schritt gehen kann. Ich hätte mich sonst noch ewig auf diesem State ausgeruht. Weil er sehr erträglich und gemütlich war. Und wenn ich mich nicht ausgeruht hätte, hätte ich mich durch sie motiviert und es nicht für mich getan. Jetzt geht es nur um mich. Ganz bestimmt nicht darum sie zurück zu holen. Sie ist weg. Das habe ich akzeptiert.

Ich gehe durch diese Trennung so nüchtern und klar wie durch keine andere zuvor. Vor ein paar Jahren noch, hätte ich gesoffen und irgendwelche Drogen genommen. 

Dies hier ist meine Chance mich weiterzuentwickeln und dem Mensch näher zu kommen, der ich sein möchte. Es wird sehr hart. Aber ich glaube an mich. Nur, wie genau mir das gelingen soll, weiß ich noch nicht.

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vor 22 Stunden, BadRobot schrieb:

Tatsächlich ist es mir gelungen im Oktober 2018 eine Ausbildung zu beginnen und bin nach wie vor erfolgreich dabei. Ich fühle mich wohl dort und habe eine berufliche Perspektive vor Augen mit der ich sehr zufrieden bin.

Mach deine Ausbildung fertig. Und streng dich ein bisschen an, damit du da ordentlich abschneidest. Mit einem guten Zeugnis von der Berufsschule und einer guten Abschlussprüfung kannst du den ganzen anderen Bildungsscheiß aus deiner Vergangenheit schön wegbügeln. Und dann informier dich auch zeitnah über Weiterbildungsmöglichkeiten. Auf einer Berufsausbildung kannst du dir solide was aufbauen, auch wenn du nicht studieren gehst.

Und lass dich nicht wegen deiner Exfreundin so runter ziehen. Ausbildung schaffen hat für dich erstmal höchste Priorität, um den Rest kannst du dich auch später oder nebenbei kümmern.

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Zunächst mal habe ich festgestellt, daß Du und Ich, uns sehr ähnlich sind.

Es ist Schade, daß es nun zu Ende ist.

Aber!

Gewisse Dinge funktionieren nur in einer bestimmten Zeit.

Es ist hart, dies zu erkennen, aber so ist es nunmal.

Die gute Nachricht.

Wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf. Das bedeutet, daß sich für dich neue Dinge erschließen.

Wenn du dann zurück schaust, wirst du feststellen, daß es so gut war, wie es kam.

Lernst eine andere Frau kennen oder whatever.

Wird schon!

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