Smalltalk in allen Gesellschaftsschichten lernen Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Gast]

Hallo Community,

mich beschäftigt derzeit ein Problem was ich gerne beschleunigt überwinden würde, vielleicht hat ja jemand Tips parat, die mir oder auch anderen helfen könnten.
Es geht einfach um zwischenmenschliche Kommunikation ala Smalltalk. Ich habe keine Ansprechangst, aber mir sind meist immer schnell Themen worüber man sprechen könnte ausgegangen.
Gespräche verliefen meist so 20:80, also ich hatte nur den geringeren Anteil am Gespräch und wurde lediglich durch ja sagen und nicken am Laufen gehalten.
Dieses Problem habe ich mir bewusst gemacht und so läufts inzwischen ca. 40:60, damit kann ich vorerst leben, aber ich bin trotzdem nicht ganz zu frieden.
Ich will ja einen positiven Eindruck hinterlassen und habe es mit Leuten in allen Gesellschaftsschichten zu tun. Bei niedrigeren habe ich das Gefühl, da komme ich etwas arrogant und abgehoben daher.
Bei der oberen Mittelschicht ist es eher umgekehrt, da kann ich nicht mithalten.

Deshalb meine konkrete Frage: Was kann ich tun um sozialisiert in allen Gesellschaftsschichten anzukommen. Ich denke da an banale Dinge in der Freizeit, anstatt RTL zu kucken, lieber ne anspruchsvolle Doku.
Lesestoff?

Oder vielleicht auch aktiv was schreiben, wo man die Zielgruppe kennt und entsprechend das Wörding wählt?

Ich möchte einfach gut werden im Smalltalk, ohne arrogant und überheblich zu wirken, aber gerne weltoffen, erfahren, gebildet.

 

[C_h_o_p_i_n 300]

Klar kann man fremde "Geschichten" klauen - Eigene sind jedoch viel authentischer und vor allem detaillierter erzählbar. 

=>  Wäre raus gehen, etwas erleben nicht doch noch viel besser ? 

[Gast]

vor 5 Minuten, C_h_o_p_i_n schrieb:

Klar kann man fremde "Geschichten" klauen - Eigene sind jedoch viel authentischer und vor allem detaillierter erzählbar. 

=>  Wäre raus gehen, etwas erleben nicht doch noch viel besser ? 

Geschichten hat jeder zu erzählen, wenn er sich diesen Bewusst ist. Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir war darin perfekt, ein echtes Vorbild für mich.
Ich will ja keine fremden Geschichten erzählen und wenn dann würde ich es auch sagen, z.B.  ich habe da mal von XY was gelesen, was mich sehr beeindruckt hat....

Die Kunst eigene banale Dinge die man erlebt hat in eine spannende Geschichte zu verpacken. Hier fällt mir spontan ein, bei der nächsten Urlaubsreise ein Tagebuch schreiben und zu Hause dann dieses als Reisebericht umschreiben und in einem Reiseforum z.B. veröffentlichen. Ich glaube durch solche Dinge wird man sich das Erlebte besser bewusst und kann dieses auch beim nächsten Smalltalk viel besser rüberbringen wenn mal die Frage kommt. "Wie wars im Urlaub?"

 

[Gerry 3812]

vor 21 Minuten, C_h_o_p_i_n schrieb:

Wäre raus gehen, etwas erleben nicht doch noch viel besser ? 

This. Wenn du viel unterwegs bist und spannende Sachen erlebst, hast du auch spannende Dinge zu erzählen.

Abgesehen davon muss man aus meiner Sicht nicht mit jedem reden können. Ich bin so wie ich bin. Wenn ich da bei manchen Leuten nicht auf "Gegenliebe" stoße, ist mir das relativ egal. Versuchen jemand anderes darzustellen oder auf gebildet oder sonst was zu machen führt mMn nur dazu das man inkongruent rüber kommt.

vor 31 Minuten, werer schrieb:

Ich will ja einen positiven Eindruck hinterlassen

Warum? Man muss nicht überall einen positiven Eindruck hinterlassen. Wenn du ein realtiv stabiles, ich nenne es mal Wertesystem hast, wirst du sogar feststellen das du recht oft aneckst. Und das ist auch gut so. Das nennt sich Selektion. Übrig beleiben die, mit denen du am besten klar kommst, u.a. weil sie ähnliche Wertvorstellungen und Ansichten haben wie du.

Juli 5, 2017 bearbeitet von Gerry

[Gast]

Vielleicht sollte ich es anders formulieren, ich möchte sympathisch rüberkommen und schließt somit jede inkongruente Aktion aus.

Raus gehen was erleben ja, das machen wir doch alle jeden Tag und ich denke sogar wenn man einen Tag im Knast sitzt, könnte man da eine spannende Erzählung draus machen.

Mir fallen momentan 2 Titel ein, die ich für mich schreiben möchte:
1. Ein Wochenende mit meiner Tochter
2. Mein Reise nach XY (Reiseziel ist noch nicht bekannt)

Lektüren über Reiseberichte gibt es genügend, sowas werde ich mir mal zu Gemüte führen.

 

[lowSubmarino 7578]

Smalltalk ist ja auch kacke.

Was genau meinst du mit Smalltalk.

Flow beim unterhalten fühlt sich gut an. Hölzern wirkt es immer dann, wenn man glaubt jetzt irgendwas (passendes) sagen zu müssen.

Sehr viel einfacher ist es, wenn du mal schaust, was genau und warum du Bock hast mit jmd zu reden oder zu flirten.

Dieser Performancegedanke kommt meist etwa nicht in vertrauteren Settings.

Bei deinem Kumpel oder Bruder wirst du wahrscheiich ziemlich ungefiltert sprechen. Nicht darüber nachdenken was du jetzt sagen müsstest oder könntest.

'Du hast einen exotischen Look. Ich dachte irgendwas Richtung Spanierin oder Italienerin. Deine dunklen Augen und die dunklen Haare...'

Das sage ich dann etwa, wenn mir ihr look halt positiv aufgefallen ist.

Achte darauf was eine Frau antwortet. Allein Herkunft oder etwa wie du sie wahrgenommen hast sind interessante Themen an denen du (oder ich zumindest) dann auch wirklich interessiert bist.

Allein das Thema kann sofort flirtig sein und man kann leicht einen Übergang zu verwandten Themen finden. Aber auch hier: talk.about what you really wanne talk about.

Teil dich also mit. Zeig was in dir vorgeht. Im Idealfall, wenn du diesen Flow zulässt  musst du nicht mehr darüber nachdenken was du jetzt sagen könntest.

You just share what you think and also what you feel.

 

[Gast botte]

Du verwechselst da etwas. Gut im Smalltalk zu sein heisst nicht, die meisten Redeanteile zu haben oder derjenige zu sein, der die buntesten Stories erzählt - Du musst nicht in jedem Gespräch den Alpha geben. Es gibt da einen sehr schönen Satz, der sich mit meiner Erfahrung deckt: 'Menschen reden am liebsten über sich selbst.' Vor dem Hintergrund bist Du ein guter Gesprächspartner, wenn Du echtes Interesse aufbringen kannst, gute Fragen stellst und gut zuhörst. Wer fragt, führt. Das werden Leute aus allen Schichten/Hintergründen immer schätzen. Und das können sehr, sehr wenige Menschen wirklich gut.

Darüber hinaus: ja, es gibt auch ein Handwerk des Redens und Schreibens, und ja, es hilft, wenn Du ein Gespräch mit eigenen Erfahrungen/Referenzen befruchten kannst. Dabei helfen Dir interessante Erfahrungen im Leben - und viel zu lesen. Weil Du einfach nicht alle möglichen Erfahrungen selbst machen kannst.

Juli 5, 2017 bearbeitet von botte

[C_h_o_p_i_n 300]

Am 5.7.2017 um 12:07 , botte schrieb:

Vor dem Hintergrund bist Du ein guter Gesprächspartner, wenn Du echtes Interesse aufbringen kannst, gute Fragen stellst und gut zuhörst. Wer fragt, führt. Das werden Leute aus allen Schichten/Hintergründen immer schätzen. Und das können sehr, sehr wenige Menschen wirklich gut.

Ich habe für mich festgestellt,  dass diese "Problemstellung"  - Smalltalk - vermutlich einen Zusammenhang mit dem Thema Dissoziation & Achtsamkeit hat. 

Bist Du ganz bei Deinem Gegenüber - hörst du zu - oder spielst Du im Geiste schon an Ihren Nippeln während Sie Dir noch irgendetwas erzählt. 

Wie gut kannst Du Dich überhaupt fokussieren & Konzentrieren?  

Hast du vielleicht ein unerkanntes AD(H)S - und Du hörst/siehst/hast gleichzeitig noch  drei andere Girls im Focus, beobachtest parallel noch das schwingen der Brüste des Mädels, das gerade hinter der Bar Cocktails durchschüttelt während Du den Club parallel noch nach anderen heißen Schneckchen scanst ... 

Meditation und "aktives Zuhören"  könnten helfen/zielführend sein. 
Impro-Theater Spielen lernen auch - da lernt man auch, sich auf das Gegenüber zu konzentrieren und einzugehen.

[Gast El Rapero]

Mit Menschen reden ist doch das einfachste überhaupt. Finde raus, was Sie interessiert oder am Herzen liegt und rede mit Ihnen darüber... Ganz easy. Und wenn du Lust hast und es passt, leitest du zu einem weiteren Thema über.

 

Wenn du darüber sprichst, was den Leuten gefällt, werden Sie immer gerne mit Dir reden. Genau so, wenn du ein guter Zuhörer bist und Sie dich einfach mal vollabern kann. Das geht zwar von Zeit zu Zeit aufn Sack, hat aber auch zur Folge, dass die Menschen einem recht schnell vertrauen...

 

Wobei man sich leider davor hüten muss, nicht zum emotionalen Mülleimer zu werden, wie ein Orbiter :D

[Gast]

Danke für eure Beiträge!

Ich bin ein sehr guter Zuhörer, kann auch die richtigen Fragen stellen und somit das Gespräch am Laufen halten. Wenn wir von zwei Personen ausgehen, also mein Gesprächspartner(in) und ich, dann klappt das schon sehr gut. Kann inzwischen auch besser meinen Teil also Erfahrungen und Meinungen einbringen. Früher war ich der geborene emotionale Mülleimer, was nicht heisst dass sich ein Freund nicht mal bei mir ausheulen kann, aber Mädels bei denen ich Interesse habe, lasse ich das nicht zu

Also wo ist mein Problem? Geschichten erzählen! Ich bringe diese nicht emotional rüber und die Zuhörer langweilen sich sehr schnell. Mein Ziel ist es auch in einer Gruppe mal der Sprecher zu sein, wo jeder oder fast jeder gerne zuhört. Hier bin ich immer der Zuhörer und somit leicht Aussenseiter, tue mich da verdammt schwer was beizutragen, geschweige denn überhaupt mal länger als einen Satz zu sprechen. Wenn ich einen Vortrag halte, habe ich das Problem nicht, denn da bin ich der Sprecher.

Ein weiteres Problem ist meine Ausdrucksweise, alles sehr flach und einfach formuliert, hier möchte ich besser werden, deshalb mein Gedanke das erstmal schriftlich zu üben, ohne Publikum und Zeitdruck.