Verantwortung übernehmen - Was bedeutet das?

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Hi zusammen!

Mich beschäftigt eine Frage, die ich letztens mit meiner LTR besprochen habe, wir aber so untersch. Meinung waren, dass ich mal eine Meinung Dritter haben möchte:
Was bedeutet es, Verantwortung zu übernehmen?

Auf diese Frage kam ich, als es um mich und mein Leben ging. Ich verfluche oft Dinge, von denen ich mich abhängig fühle wie z.B. die öffentlichen Verkehrsmittel (regelmäßig Verspätung), der Chef (der 6 Wochen braucht, um mein Arbeitszeugnis zu unterschreiben und sich deswegen mein Bewerbungslauf verzögert), die Oma an der Kasse (die jeden Cent zählt), Hartz4 Leute am Pfandautomat (die ihr Gehalt abholen) etc.

Ich bekomme da richtig miese Laune. Diese Dinge stehlen mir meine Lebenszeit und meine Nerven. Ich könnte wichtigere Dinge tun, z.B. Löcher in die Wolken starren oder hier einen Thread eröffnen ;)

Also typische Situationen, wo man eigentlich keinen Einfluss drauf hat. Dinge, die man nicht verändern kann.
Dennoch meinte meine Freundin, dass es verkehrt ist, diesen Dingen die Schuld zu geben für z.B. halbe Stunde Verspätung auf der Arbeit wegen der Bahn. Nur so als Beispiel!
Sie meinte, "übernimmt Verantwortung und schieb die Schuld nicht auf andere".

Ich gehe mit ihrer Ansicht nicht konform...ich frage mich, inwieweit ich falsch liege.

Wie seht ihr das? Denke ich falsch? Was sollte ich ändern?

Nachtrag: Ich möchte hinzufügen, dass meine Freundin selbst manchmal solche Moment hat, wo sie über ähnliche Dinge flucht...und sich in diesem Sinne widerspricht. Es ist natürlich leicht, im Zustand der Zufriedenheit, gewissen Dingen eine Leichtigkeit zuzusprechen. Aber dann könnte man bei allem, was einem im Leben passiert, ja sagen "Hör auf zu jammern und übernimm Verantwortung". Ich hoffe, ihr wisst, worauf ich hinaus will.

bearbeitet von LastActionHero

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Was genau verändert die Oma an der Kasse an deinem Leben?

Edit:

Wie geht's dir mit Sachen die nix mit Zeitknappheit zu tun haben? So Beispiele in der Art...

Wenn du zb. einen Platz in einem Restaurant wo reservieren möchtest, und es ist keiner mehr frei...

Wenn du am Abend Appetit auf Spaghetti hast aber vergessen hast welche einzukaufen...

Wenn du für's Wochenende bestimmte Pläne hast aber das Wetter nicht mitspielt...

Wenn im Gym das Gerät besetzt ist welches du gerade für deinen Trainingsplan brauchst...

 

Musste jetzt nicht einzeln beantworten, nur so allgemein mal nachdenken wie es dir in solchen Situationen geht. Kriegt das einen ähnlichen Frustfaktor, ist das ganz anders, wie vergleicht sich das mit der Oma?

bearbeitet von Helmut
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Mir fällt da die sprichwörtliche Penntüte im Auto vor mir ein - der, der sich gerade megaspastisch anstellt.  Es befreit wenn man sich überlegt ... darf der das - ja - der darf das. Punkt.
Wo bitte ist denn garantiert und/oder festgelegt, dass das Leben in genau Deinem Sinne zu verlaufen hat?   

Vielleicht fehlt Dir einfach eine Strategie um mit der Oma an der Kasse klar zu kommen - wie wäre z.B. eine kurze Meditation - auf das klimpern des Geldes oder die Brüste der Kassiererin zu achten und Dich an selbigem zu erfreuen? 

Wie gehst Du denn bisher mit unveränderlichem unabwendbarem um, das gerade "doof" ist (und jammern gerade nicht als Strategie opportun ist)?

 

 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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vor 1 Stunde, LastActionHero schrieb:

der Chef (der 6 Wochen braucht, um mein Arbeitszeugnis zu unterschreiben und sich deswegen mein Bewerbungslauf verzögert)

Schönes Beispiel.

Man könnte auch einplanen, dass andere Menschen nicht so funktionieren, wie man sich selbst das vorstellt und den Prozess so früh auf den Weg bringen, dass man sich über sowas nicht ärgern muss, weil es trotzdem rechtzeitig fertig wird.

Und klar kann man sich über Dinge ärgern. Oder man kann sich die Energie sparen und das Beste aus der Situation machen. Darüber ärgern macht halt nichts besser, du schadest dir damit einfach nur selbst.

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Gast

Warum und über wen ärgerst Du dich? Es geht mir da oft genauso, da fahre ich in der früh in die Arbeit und je knapper ich losgefahren bin, desto mehr Pech habe ich. Heisst, langsame Autos vormir, Ampeln immer alle auf rot usw. In dem Moment ärgere ich mich über all diese Dinge, aber warum? Weil ich zu knapp losgefahren bin, ich ärgere mich über mich selbst. Wenn ich an der Kasse warten muss und ich es eilig habe, dann gehen mir auch die Gedanken durch den Kopf, warum macht man nicht mehr Kassen auf? Sieht man doch dass hier jede menge Leute stehen grrr. Aber in Wirklichkeit ärgere ich mich schon wieder über mich selbst, weil ich es eilig habe. So ist es mit fast allen Dingen im Leben. Gründe suchen, warum man es eben eilig hat, sind in Wirklichkeit nur Ausreden um nicht selbst die Verantwortung über die Situation übernehmen zu müssen.

Werde Dir über den wahren Grund bewusst. Hast Du es immer eilig, dann ist Meditation warscheinlich ein guter Einstieg in die Entschleunigung.

Du hast es selbst im Griff ob Du dich über Dinge die Du nicht ändern kannst aufregst oder nicht.

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Werter TE

Meine Sicht der Dinge:

Verantwortung übernehmen kann man nur für eigenes Handeln, d.h. die daraus entstehenden Konsequenzen tragen.

Im Omi Beispiel geht es also nicht darum, dass Du die Verantwortung dafür tragen sollst, dass Omi eben etwas langsamer ist und nicht mehr so gut sieht, sondern darum, dass Du Deine Zeit scheinbar zu knapp für solche Einkäufe bemisst, sprich den Omi-Faktor vergisst. Planst Du den ein, dann freust Du Dich um so mehr, wenn Du eher fertig bist.

Sich ärgern über Dritt ist in 90% der Fälle ein ärgern über sich selbst. Eine der goldenen Regeln

Passiert mir auch hin und wieder. Stehe an der Kasse und denke mir:
"Gott verdammt, die haben den ganzen scheiss lieben langenTag Zeit ihre Semmel und Jogurt zu kaufen warum genau jetzt?"
Das ist aber nicht das Problem der Oma, sondern meines.

Wenn man sich dann wieder bewusst Zeit nimmt, dann passiert es an der Kasse stehend, dass vor einem stehende Omi einen vorbei winken will, aber man dankend ablehnt.

LeDe

bearbeitet von LeDe
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"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." - Reinhold Niebuhr

Ich finde, dass fasst es gut zusammen + das was @LeDe schreibt.

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Hmmm, ich hab da so ganz komische Gedankengänge.

Situation A:

Ich bin auf ner Party, meine LTR will fahren. Ich gehe mit. Sie fährt das Auto. Wir kommen bei einem Autounfall ums Leben.
Ich trage die Verantwortung, weil ich mitgefahren und nicht auf der Party geblieben bin?

Das selbe lässt sich auf anderes übertragen...im Urlaub, Bombenanschlag, ich tot.
"Er hätte ja woanders hinreisen können!".

Ich finde Verantwortung kann man nur dann übernehmen, wenn man sich seinem Vorhaben und seinem Handeln bewusst UND aktiv ist.
In Situationen, in denen meine Hände gebunden sind, wie soll ich da Verantwortung übernehmen? Einzig allein, weil ich mich in diese Situation begeben habe?

Spinnen wir das mal weiter....bei o.g. Bspl. mit dem Autounfall war der Grund ein besoffener Fahrer auf der Fahrbahn.
Warum soll ich und meine LTR jetzt Verantwortung dafür übernehmen?

Unter diesen Gesichtspunkten stellt ja die bloße Existenz eine Verantwortung dar? Es könnte jederzeit was passieren, worauf ich keinen Einfluss habe, aber ich trage dennoch die Verantwortung...weil ich "da" bin und aus irgendeinem Grund zu dem Szenario gehöre.

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Gast

@LastActionHero das ist jetzt wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, geht nicht!

Wenn Du Tot bist, ärgerst Dich bestimmt nicht mehr über Dich selbst, und in dem Fall mit dem Auto, hat die Autofahrerin die Verantwortung bzw. der Unfallverursacher.
Bist Du mit jemanden mitgefahren, der den Unfall verursacht hat und z.B. alkoholisiert war, dann lag es durchaus in Deiner Verantwortung mit so jemanden mitzufahren.

Es gibt Dinge die einem passieren wofür Du keine Verantwortung übernehmen kannst.

Stellen wir mal die Situation anders dar, Ihr seid in einem Autounfall verwickelt wo Ihr keine Schuld habt. Bei diesem Unfall hast Du dir den Fuß gebrochen. So klare Sache, der Andere ist Schuld, aber es liegt in Deiner Verantwortung damit umzugehen. Du kannst jetzt jammern oder das Beste aus der Situation machen. Heisst Schmerzensgeld einfordern, für eine gute Genesung sorgen. Die zeit wo Du dich nur eingeschränkt bewegen kannst, sinnvoll nutzen, wofür Du sonst keine Zeit hattest, Buch lesen was auch immer.

 

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18 minutes ago, LastActionHero said:

In Situationen, in denen meine Hände gebunden sind

Wie unterscheidest du Situationen wo deine Hände gebunden sind von solchen wo es in deiner Macht liegt etwas zu ändern?

Kannst du bei der Oma was ändern? Kannst du bei den Öffis was ändern? Kannst du beim Chef was ändern?

 

Wär trotzdem neugierig zu einer Antwort auf meine obigen Fragen. Ich glaub nämlich das es hier nicht vorrangig um die Definition von Verantwortung geht.

bearbeitet von Helmut

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Zitat

Unter diesen Gesichtspunkten stellt ja die bloße Existenz eine Verantwortung dar? Es könnte jederzeit was passieren, worauf ich keinen Einfluss habe, aber ich trage dennoch die Verantwortung...weil ich "da" bin und aus irgendeinem Grund zu dem Szenario gehöre.

Nein.

Deine Freundin hat in diesem Fall auch Verantwortung über sich aber auch über dich. Wenn sie Fahren will, trägt sie "mehr" Verwantwortung, wenn du es so willst.
Beeinflussen kannste da nichts.

Sehe das wie Saian. Aber letzten Endes kannste, nicht immer alles beeinflussen > Deal with it.

Stehe zu deinen Entscheidungen. Das heißt auch Verantwortung übernehmen. Und nicht sich rauswinden wollen und die Schuld auf andere schieben.
Du hast dich eben für diese Kasse entschieden (als Bsp). Du hättest ja vorher mal kucken können, wer da steht, wenn du permanent so im Stress bist, oder die Leute vorne fragen, ob du vor darfst, wenn du wenig hast, oder du wechselst einfach die Kasse.
 

Kenn sowas, geht mir manchmal auch. Besonders bei der Post. Aber da fucken mich nicht direkt die Menschen ab, sondern das Kundensystem der Post.

Wenn die SBahn Verspätung hat, tjoa.. wird einem oft geraten "Naja musste eben eine vorher nehmen".... Würde den Leuten auch da am liebsten eine aufs Maul geben, weil man das A) nicht beeinflussen kann und B) diese Menschen selbst mal zu spät kommen und eben NICHT! immer eine Bahn vorher nehmen.
Und wenn die auch ausfällt, dann vllt 2 vorher nehmen?? etc etc..
Aber generell so Dinge wie Kasse usw.. das sind Dinge, die man sich einfacher machen kann.. Ich gehe zB nicht wie der Otto-Normal Bürger am Freitag Abend für die ganze Woche einkaufen... Weils immer voll is.. immer stressig. Alle übel gelaunt, weil alle nachhause wollen.
Ich gehe eben Dienstag, oder Mittwoch. Tut mir nix ab. Kassen kucke ich mal vorher auch drüber, wo wenige sind und stelle mich nicht einfach an die erste, am nähesten positionierte an, wie es so viele machen.
Oft erlebt. Kasse 1: 10 Leute weil direkt am Ende der Einkaufsbahn. Kasse 5: Leer. Sie ruft Leute zu sich.. keiner reagiert, weil alle in ihrem Trott drin sind.
MACH DIE AUGEN AUF!! ÜBERNIMM VERANTWORTUNG ÜBER DEIN HANDELN!
Aber natürlich kannste nicht immer alles beeinflussen. Stand letztens auch mit meiner Freundin anner Kasse.. alles ok. Plötzlich steht die Kassiererin auf und geht. (kacken oder so kp..). Weg.. alle stehn rum.. warten.. Ok.. drauf geschissen, andere Kasse. Zack durch.
ÜBERNIMM VERANTWORTUNG ÜBER DEIN HANDELN!!
Wenn dich etwas stört, dann ändere das!

Das is son Passiv-Aggressives Verhalten in deinen Aussagen, sehr egativ und missgünstig. Du kannst oft genug selbst beeinflussen und einfach nicht ärgern lassen, indem du etwas anderes, produktiveres machst.
Stattdessen lässte dich von jedem Mist ärgern und schiebst es auf andere.

 

Wenn dich der Chef nervt, weil er keine Unterschrift setzten will, konfrontiere ihn damit. Direkt vor seiner Nase, Wisch hinhalten.
Du kannst ihm immer noch mitm Anwalt drohen.
Alles ist besser als nur rumhocken, warten und anderen die Schuld zu geben.

Der Hartz4 Empfänger nervt dich, weil er Pfand wegbringt? Hmm.. warum bringst du Pfand weg? (Alleine dafür hätteste eine mitm Paddel übern Schädel bekommen sollen)
Gib ihm doch einfach deine Flaschen.. die paar Kröten kannste dir ja ausn Rippen schneiden und hast weniger Stress. Er freut sich. Du freust dich. Karma. Fertig.
Aber nein.... du regst dich auch und machst noch andere Menschen runter. 

Ich gehe sogar soweit, das ich meine, du machst das, damit du dich selbst besser fühlst. Das schwingt so bei deinen Ausführungen aber auch anderen Threads mit IIRC.
 

bearbeitet von Noodle
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vor 15 Minuten, Noodle schrieb:

Ich gehe sogar soweit, das ich meine, du machst das, damit du dich selbst besser fühlst. Das schwingt so bei deinen Ausführungen aber auch anderen Threads mit IIRC.
 

Danke für deinen Post.
Den wichtigsten Satz für mich persönlich habe ich mal zitiert.

Genau das denke ich (leider) auch sehr oft über mich und es ist auch Fakt. Nur fühle ich mich dadurch gar nicht besser.
Ob das nun gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.

Hier muss ich an mir arbeiten! Ich glaube, das rührt aus tiefer Unzufriedenheit...aber das Thema hab ich in nem anderen Thread schon angeschlagen.

THX !!!

PS: Ich mag schlecht über Menschen denken...aus welchen Gründen auch immer (vielleicht Selbsthass), aber ich behandel sie dennoch nicht schlecht!
Nicht das ihr denkt, hier sitzt irgend eine emotionaler Krüppel am anderen Ende der Tastatur ;)

Was bedeutet IIRC?

bearbeitet von LastActionHero

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If I Recall Correctly.
 

Dein Verhalten ist irgendwo normal, weil es immer der einfachte Weg ist. Selbstschutz. Aber er ist eben nicht der richtige, weil du auf Dauer IMMER! diese Unzufriedenheit spüren wirst.

Versuche es doch mal ganz praktisch anhand meiner Beispiele. Es ist ein Prozess, ganz klar. Aber wichtig ist, das JETZT zu akzeptieren und das Beste aus der Situation zu machen. Hier scheitern aber viele, weil sie mal nachdenken müssen und in dem vom mir beschriebenen Trott isses eben einfacher.
Aber wenn man sich übt, geht das wieder. Fühlt man sich auch besser.

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Werter TE

Wenn man das so absolut betrachtet wie Du, dann muss man auch absolut argumentieren.

Denn dann hätte im Grunde niemand die Verantwortung über sich selbst, sondern ausschliesslich über Dritte um am Ende niemand über niemand.
Denn das man geboren wird hat man ja nicht zu verantworten, also sollen jene, welche es haben, auch dafür sorgen, dass für Dich- richtig- entschieden wird. Ein Leben lang.
Wenn sie das allerdings sollen, dann kannst Du Gift darauf nehmen, dass Du nix mehr zu melden hast über Dein Leben, auch nicht darüber was eine richtige, bzw. ob es eine richtige, oder falsche Entscheidung aus Deiner Sicht sei oder nicht, da sie es verantworten müssen, ihr Leben lang.
(Wenn jene es aber gegenüber niemand anderen zu verantworten hätten, könnte man auch darüber sinnieren ob sie überhaupt eine Handlungsentscheidung träfen, oder sich entschieden einfach nichts zu tun)
Wenn sei dann gestorben sind trägt die Gesellschaft die Verantwortung für Dich...oder doch nicht? immerhin kann sie nix dafür das Du existierst...und das ausgerechnet in jenem Staat.

Und nun? Wer ist für Dich verantwortlich, wer trifft dann Deine Entscheidungen? Niemand? Damit nimmst Du Dich selbst aus der Gleichung Deines selbst versklavten Lebens.

Also Deiner absoluten Argumentation folgend.

Die andere absolute Argumentation ist jene, dass, man tatsächlich für jede selbst herbeigeführte Situation eine Anteil an Eigenverantwortung hat.
Da spielen dann Themen wieder mit rein, welche in anderen Threads debattiert worden sind -was ist Freiheit, was ist das Selbst und was macht es aus etc.

Die Realität ist sicherlich irgendwo dazwischen nur hilft einem die zweite Annahme ein entspanntes glückliches Leben zu führen -da man Dinge selbst in der Hand hat, statt wie bei ersterer darauf zu schimpfen das es einem nicht so gut geht wie es gehen könnte und darauf zu warten, dass Dritte endlich vorwärts machen...während die wiederum darauf warten das Andere, z.B. Du vorwärts machen, während Du darauf wartest das diese wiederum in die Pötte kommen...

LeDe

bearbeitet von LeDe
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TE, du bist hier, deinen andern Thread betrachtend, sehr wahrscheinlich auf nem völlig falschen Dampfer. Das war nur ein Erklärungsversuch bzw Symptombekämpfungsvorschlag von deiner Freundin.

Lies dein Eingangspost lieber nochmal und frag dich, warum du so unzufrieden mit deiner Umgebung bist. Genau, weil du unzufrieden mit dir selbst bist (und das geht auf den Selbstwert). Setz da an und du kannst dir das "Verhalten therapieren" sparen, wird als Problem einfach verschwinden.

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Gast botte

Das hat hier noch eine erste Ableitung, denke ich. Das eine ist der Ärger über Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Da ist eigentlich schon alles zu gesagt worden, denke ich.

'Verantwortung übernehmen'  geht aber ja noch einen Schritt weiter - man übernimmt Verantwortung jemandem gegenüber. @LastActionHero - in welchem Kontext kommen diese Kommentare von Deiner LTR? Zufällig dann, wenn sie etwas von Dir erwartet oder Du zum Beispiel unpünktlich zu irgend etwas gewesen bist, eine Deadline versprungen hast oder ähnliches?

Das geht nämlich einen Schritt weiter. Es gibt all diese kleinen Nervensägen und Ärgernisse. Habe ich auch. Frag mich mal zum Thema Bahn - über die kann ich mich regelmässig schwarz ärgern. Aber: gebe ich diesen Ärger an meine Mitmenschen weiter? Nein. Wenn etwas wirklich wichtig ist - meiner Freundin, meinem Chef - dann plane ich meine Zeitskala so, dass auch ein oder zwei unvorhersehbare Dinge oder Verzögerungen noch reinpassen. Oder ich teile im Vorfeld mit, dass es aus diesem oder jenem Grund etwas später werden kann. In dem Fall bin ich entspannt, weil ich weiss, dass mein Timing Hosenträger hat. Und meine Mitmenschen bleiben entspannt, weil ich nicht ständig ihre Erwartungen verspringe. Und das bedeutet für mich Verantwortung zu übernehmen: dass ich meine Problemchen und Probleme nicht ohne Not an andere weiter reiche.

Persönlich finde ich nämlich den Umgang mit Menschen sehr problematisch, die zu jedem Treffen verspätet erscheinen und immer einen Grund dafür finden. Die ankommen und sich grundsätzlich erst einmal auskotzen, wie schwierig das Leben heute wieder war. Punktuell kann das mal ganz charmant sein, aber wenn das die Regel ist, nervt es mich. Genau so wie Leute, die sich oft daneben benehmen und dann denken, mit einem 'tschulligung!' wäre alles wieder gut. Von Erwachsenen erwarte ich mehr.

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Gast KillEmAll

Lieber TE,

du bist ständig am jammern, alles und alle sind scheiße. Das mit deinem Vater tut mir vom Herzen leid und ich konnte was du geschrieben hast mitfühlen wie jeder hier. Solche Schicksalsschläge sind echt scheiße. Aber Großer, krieg dein Leben in den Griff und leg deine Opferhaltung ab. Wir alle haben unsere Schicksalsschläge, Verluste und Niederlagen. Das gehört zum Leben dazu. Entscheidend ist, dass man aus dieser Scheiße wieder rauskommt. Und es funktioniert eben nicht mit einem erneuten "Heulthread" wo sich dann die Theoretiker mit ihren Beratungskomplexen die Finger wund tippen, sondern mit rausgehen, nach vorne schauen und sich den Arsch aufreissen um etwas aus dem eigenen Leben zu machen. Du bist faul, psychisch schwach und suchst den leichten Weg. Der existiert aber nicht. Traurige Wahrheit.

Ich glaube du bist ein sympathischer Kerl und ich wünsche dir das Beste. Aber solange du in deinem Kopf gefangen bist und unglücklich in deiner Situation, wird sich nichts ändern. Ich habe es dir schon im vorherigen Thread geschrieben, du musst die Dinge anpacken und nach vorne marschieren. Das ist der einzige Weg. Es ist nicht leicht, aber einfach.

Ich wünsche dir psychische Stärke, Durchhaltevermögen und Entscheidungsfreude. Das wird dein Leben verändern. Alles im Leben was dich betrifft liegt in deiner Verantwortung.

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6 minutes ago, botte said:

Und das bedeutet für mich Verantwortung zu übernehmen: dass ich meine Problemchen und Probleme nicht ohne Not an andere weiter reiche.

Sehr geile Definition, klaue ich mir gleich mal.

bearbeitet von Helmut

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Ich habe genug Antworten bekommen und konnte einige Dinge und Ansichten für mich gewinnen!

Genau das, wonach ich gesucht habe!

Danke für eure Posts!

bearbeitet von LastActionHero

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Hast du das Buch "the sutble art of not giving a fuck" - Mark Manson angefangen? Es geht teilweise gerade darum. Ich zitiere mal und vielleicht inspiriert dich das:

"Stell dir vor jemand hält eine Pistole an deinen Kopf und sagt du musst einen Marathon laufen unter 5h, sonst würde er dich und deine Familie töten. Das wäre ziemlich scheiße. Jetzt stell dir du hast brandneue Laufschuhe gekauft, Ausrüstung und hart dafür trainiert und läufst durchs Ziel während dir alle Freunde und Familie zujubeln. Das wäre wahrscheinlich eines der stolzesten Momente deines Lebens. Exakt gleiche Person, exakt gleiche Strecke, exakt gleicher Schmerz in denen Beinen. Aber selbst gewählt aus freiem Willen ein Meilenstein deiner Entwicklung, wenn aufgezwungen gegen deinen Willen eines der schlimmsten und schmerzlichsten Erfahrungen deines Lebens.

Wenn wir das Gefühl haben uns werden Probleme aufgezwungen (warten MÜSSEN), fühlen wir uns wie Opfer und schlecht. 

Wir haben immer die Verantwortung unsere Erfahrungen zu interpretieren. Es geht gar nicht anders.  Auch wenn wir uns entscheiden nicht zu reagieren, ist trotzdem eine Reaktion. Wir wählen immer alle unsere Werte und Richtlinien nach denen wir leben. Das gleiche Event kann je nach Interpretation schrecklich sein, oder richtig toll.
Die Frage ist zum einen , sind unsere Richtlinien und Werte überhaupt gut?

Und hier nochmal zum Schuld-Verantwortung Unterschied Stolperfalle:
Schuld ist Vergangenheit 
Verantwortung ist Gegenwart

Es ist nicht deine Schuld, dass ich beschlossen habe das alles hier zu schreiben, aber es ist deine Verantwortung zu entscheiden, ob das jetzt hier liest und überhaupt gut findest oder nicht. 
Viele sind vielleicht Schuld für deine Unzufriedenheit aber nur du hast die Verantwortung für deine Unzufriedenheit, weil du immer die Wahl(!) hast , wie du damit umgehen willst. 
Wenn du eines Morgens ein verlassenes Baby im Korb vor deiner Haustür findest, bist du nicht Schuld, dass es da ist. Aber es ist deine Verantwortung zu entscheiden was du damit machst. Selbst aufziehen, abgeben ins Heim, oder liegen lassen?
Wenn man ausgeraubt wird, ist es nicht deine Schuld. Niemand würde das freiwillig wählen. Aber genau wie mit dem Baby, liegt es an dir wie du reagierst. Schlägst du zurück? Wirst du panisch? Sagst dus der Polizei? Versuchst du es zu vergessen als ob es nie passiert ist? Das sind alles Entscheidungen wie du damit umgehst. 

Wir lieben es Verantwortung für Erfolg und Glück zu übernehmen, ja die Leute streiten sich darüber wer die Verantwortung übernehmen darf. Aber Verantwortung zu übernehmen für die eigenen Probleme ist viel wichtiger, denn da lernt man am meisten."

 

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Ergänzend noch z.B. zu der Oma an der Kasse.

Wenn es deine eigene Oma wäre und es würde sich hinter euch beiden jemand über deine Oma aufregen würde er alle Wut von dir abbekommen, weil es ist ja deine Oma und sie ist eben so. Du stehst in einer anderen Beziehung zu ihr.

Es hilft in manchen Situationen einfach mal die Perspektive zu wechseln. Böse Absicht steckt bei den wenigsten dahinter. 

Auch der Pfandflaschen-Abgeber. Er ist eh schon am Boden und hat sich so sein Leben sicher nicht als 10 jähriger vorgestellt. Er hatte Träume, Niederlagen und Enttäuschungen und die Masse hat ihn in die Hoffnungslosigkeit gebracht. Um ein paar Euro mehr zu haben und seinen Schmerz zu vergessen, den er mit sich rumträgt, sieht er nur das was er gerade macht vor sich. Er hat keine Perspektive wenn er wie in Trance Flasche für Flasche in den Automaten steckt. Das macht er nicht weil er dich speziell ärgern will.

Auch hier würdest du anders reagieren, wenn das ein Freund von dir wäre, der nur ein bisschen Mitgefühl brauchen würde und eine neue Perspektive um sich aus dieser unangenehmen Situation rauszuholen.

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Ich glaube, der Hartz4ler vom Pfand wurde hier missverständlich aufgenommen. Ich wollte nicht herablassend sein (auch wenn ich es war, sorry).
Allein daran zu denken, versetzt mich gefühlt in die Lage...deshalb dieser Schreibstil.

Ich meinte damit eigentlich Person X, die einen Einkaufswagen voller Flaschen abgibt.
Ganz gleich, welchen Stand diese Person hat. Kann auch ne Omi mit Brillianten am Finger und nem Pelzmantel sein.

Es ging nur darum, dass da jemand ist, der gefühlt 400 Flaschen Pfand abgibt.

PS:Ich ändere den Post jetzt nicht nachträglich ab, weil sonst Leute, die alles nachlesen, den Kontext nicht mehr verstehen....

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vor 30 Minuten, LastActionHero schrieb:

PS:Ich ändere den Post jetzt nicht nachträglich ab, weil sonst Leute, die alles nachlesen, den Kontext nicht mehr verstehen....

Und damit übernimmst Du die Verantwortung für Dein möglicherweise in Teilen missverständlichen Text, ganz ohne Aufregung.

Gut so ;)

LeDe

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