Eventuelle Bindungsphobie und ein paar weitere Baustellen

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@Herzdame Das stimmt. Ich finde es auch gut, dass du darauf eingegangen bist, denn mir war dieser Zusammenhang noch nicht aufgefallen.

 Ich hab nur Sorge, dass der Typ, um den es mir grad geht, das vielleicht auch so sehen könnte und das für ihn vielleicht auch ein KO-Kriterium sein könnte. Das Problem ist ja auch: Ich lerne sowas ja nur, indem ich es tue. Dafür brauche ich dann halt einen geeigneten Typen - und der jetzige Typ ist geeignet, auf jeden Fall für ein Freundschaft + Ding. Ob es charakterlich wirklich für eine dauerhafte Beziehung passen würde, weiß ich nicht ganz genau. Aber das muss ich ja gerade nicht entscheiden und sowas kann sich ja eh immer ändern. Was heute passt/passend erscheint, kann ich 6 Monaten unpassend sein (und so erscheinen) und was heute unpassend ist/erscheint, kann in 6 Monaten passen (und auch so erscheinen). Von daher ist es müßig, mir darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Wichtig ist erstmal nur, ob ich das Verhältnis fortführen möchte, unabhängig von einer Beziehung. Und das möchte ich definitiv, allein schon, weil ich an ihm entsprechendes Interesse habe, ihm entsprechend vertraue und sich das daher gut zum Üben eignen würde. Dann kann ich auch in Ruhe meine Zurückhaltung ablegen.

Wobei ich glaube, dass sich da auch so schon eine deutliche Verbesserung zeigen wird, sobald ich es das nächste Mal austeste. Vorher war ich überzeugt davon, bloß nichts falsch machen und mich nicht blamieren zu dürfen, inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass etwas falsch zu machen vielleicht besser ist, als es gar nicht zu versuchen.

Außerdem war ich es vorher immer gewöhnt, dass der Mann alles macht und ich die ganze Zeit darauf achte, ihm bloß nicht zu viele Hoffnungen zu machen und irgendwas, was ich nicht wollte, zu verhindern. 

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Wenn er das tut, dann ist das so und du kannst es eh nicht ändern gerade.

 

vor 3 Minuten, Katze1235 schrieb:

Wobei ich glaube, dass sich da auch so schon eine deutliche Verbesserung zeigen wird, sobald ich es das nächste Mal austeste. Vorher war ich überzeugt davon, bloß nichts falsch machen und mich nicht blamieren zu dürfen, inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass etwas falsch zu machen vielleicht besser ist, als es gar nicht zu versuchen.

Das ist doch schon mal super.

Die größte Entwicklung an der Front habe ich gemacht, als ich mehrere Jahre Single war und das einfach geübt habe mich zu trauen. Als ich mich auf niemanden verlassen konnte. Und Lesen hier im Forum hat auch geholfen.

Aber das dauert einfach gewisse Zeit, sich da zu entwickeln :)

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Danke @Herzdame

Jup, bei meiner Affäre war es zb. so das sie zwar immer über verschiedene Hobbies sinniert hat, aber letztlich keines begonnen hatte. Und das sie im Bett von mir das Drehbuch haben wollte. Als sie dann ausgezogen war und ersten Job und so, da fing sie an sich auch in den anderen Aspekten mehr durchzusetzen und ihr Ding zu machen. Leider war zu der Zeit bei uns die Luft bereits raus, ich glaub die wird in ein, zwei Jahren ne ziemlich coole aktive Frau sein. Freu mich aber für sie das sie jetzt jemand hat.

Muss man aber auch im Kontext sehen das ich 35 bin, und bei vielen Männern, gerade jüngeren, sind Frauen die ein bissl "Handhalten" brauchen eh hoch im Kurs weil es den Kerlen ein Gefühl von Sicherheit gibt. Also kein KO-Kriterium, bei ihr aber definitiv ein Faktor der ihr geholfen hat eine Beziehung zu erreichen.

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Am 23.6.2017 um 21:26 , Herzdame schrieb:

Das ist doch schon mal super.

Die größte Entwicklung an der Front habe ich gemacht, als ich mehrere Jahre Single war und das einfach geübt habe mich zu trauen. Als ich mich auf niemanden verlassen konnte. Und Lesen hier im Forum hat auch geholfen.

Aber das dauert einfach gewisse Zeit, sich da zu entwickeln :)

Ich hab auch den Eindruck, dass Single sein durchaus dabei hilft, sich weiterzuentwickeln.

Am 23.6.2017 um 22:01 , Helmut schrieb:

Leider war zu der Zeit bei uns die Luft bereits raus

Wie kam es, dass bei euch die Luft raus war? Ich kenne sowas von mir z.B. gar nicht, eine Chance, dass sich da noch was entwickelt, gibts bei mir eigentlich immer. Wenn es irgendwas gab, was den Mann vorher für mich beziehungsuntauglich machte, kann er beziehungstauglich werden, wenn er das ändert.

Hat es sie vorher auch schon gestört, dass sie keinen Freund hatte?

Am 23.6.2017 um 22:01 , Helmut schrieb:

Muss man aber auch im Kontext sehen das ich 35 bin, und bei vielen Männern, gerade jüngeren, sind Frauen die ein bissl "Handhalten" brauchen eh hoch im Kurs weil es den Kerlen ein Gefühl von Sicherheit gibt. Also kein KO-Kriterium, bei ihr aber definitiv ein Faktor der ihr geholfen hat eine Beziehung zu erreichen.

Der Typ, den ich date, ist ja ein ganzes Eck jünger - 23. Von daher könnte es sein, dass es ihn nicht ganz so massiv stört. Allerdings ist er leider auch sehr unsicher, er scheint sich bisweilen gar nicht so sicher zu sein, ob ich das will oder nicht. Er fragt dann häufig nach, sowohl vorher als auch im Nachhinein und ich sage ihm dann immer, dass ich es will/wollte. Vielleicht sollte ich ihm noch mal klar machen, dass ich mich anders verhalten würde, würde ich es nicht wollen. Es ist nämlich ausgesprochen schwer, mich da zu irgendwas zu drängen. Das haben schon ne ganze Menge Typen versucht und keiner hat es geschafft.

 

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Am 12.6.2017 um 15:17 , saian schrieb:

Ich schreibe Tagebuch.

Eine Rubrik sieht so aus:

Zitat

 

Jemandem etwas geschenkt:

1. im Einkaufsladen zu jedem passenden (!) Mitarbeiter freundlich Hallo gesagt und jeder hat sich gefreut
2. 
3. 

 

Dabei beobachten, ob die Reaktion so von dir erwünscht war.
Sagst du Hallo und die Person schaut dich doof an, dann hast du die Situation eher nicht so gut gelesen.
Je mehr solcher Situationen ich habe, desto besser wird mein Gespür dafür.
Hab da mittlerweile kaum Fehleinschätzungen.

Das mit dem Tagebuch ist eine gute Idee, das werde ich auch ausprobieren!

Am 12.6.2017 um 15:17 , saian schrieb:

Verbales Nachhaken finde ich generell nicht sehr zielführend. Macht vieles komplizierter.

Denkst du, dass drüber reden auch ungünstig ist, wenn es schon kompliziert ist? Oder mir zumindest so vorkommt?

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Am 22.6.2017 um 16:37 , SilverStar01 schrieb:

Ganz ehrlich, ich denke, du solltest ihm das sagen. Zwischen euch ist doch eine ganz verkrampfte Stimmung, wenn es um Sex geht. Du kannst doch kaum genießen, wenn du immer nur denkst, hoffentlich merkt er nicht, wie unerfahren ich bin. Du solltest ihm aber auch sagen, dass du weiterhin Sex haben willst, am besten noch, was du ausprobieren willst, dich aber nicht traust und genervt von dir selber bist, weil du so unlocker bist.

Das ist übrigens dann auch wahres Selbstbewusstsein, zu sich zu stehen, zu seinen Wünschen wie auch zu den Ängsten.

Wenn er dann nicht mit dir deine Sexualität und Lust erforschen will, ist ihm nicht zu helfen und er ist ein Idiot.

Ich will auch mit ihm darüber reden. Geht allerdings erstmal nur per Telefon oder Nachricht. In ca. 2 Wochen geht es wohl persönlich.

Eigentlich sollte er es ja auch gut finden, wenn ich das offen anspreche, immerhin hat er sich mal positiv zu meiner Offenheit geäußert 🤔

Und selber ja auch schon des öfteren etwas angesprochen, was ihn beunruhigte (zB auch als er mal den Eindruck hatte, dass der von mir genannte Grund, wieso ich nicht mit ihm schlafen wollte, nicht der tatsächliche wäre und des öfteren hat er bereits gefragt, ob ich wirklich gewollt hätte, ob ich immer noch wollen würde, etc. Und einmal hatte er mich geküsst/angefasst, als ich im Halbschlaf war (Ich war immer mal schlafend und mal wach, er dachte wohl eigentlich, ich wäre durchgehend wach) und hat die Situation dann später angesprochen, weil er sich mit dem Gedanken, dass ich vielleicht geschlafen hatte, unwohl fühlte.

Jetzt gerade bin ich eigentlich eingeschnappt und hab irgendwie gar keine große Lust, ihm zu antworten, weil er mir so distanziert vorkam und das Treffen so kurzfristig verschoben hat. Ist aber natürlich nicht grad die beste Methode. Also muss ich nun wohl entscheiden, wann ich mich bei ihm melde und ob ich mich ganz normal melde oder ein Problemgespräch anfange... Ich mag ihn an sich ja immer noch und möchte es immer noch fortführen. Ich neigte die letzten Tage auch schon wieder dazu, an meiner und seiner letzten Nachricht herumzuinterpretieren, mich zu fragen, ob ich irgendwas abschreckendes geschrieben hab, etc. Hab die Gedanken dann aber weggeschoben, mir ist nämlich etwas eingefallen, was ich sehr gut kann: Vergesslich sein. Bisher hab ich diese Eigenschaft eher in weniger praktischen Situationen genutzt, nun hab ich aber angefangen, sie dafür zu nutzen, zu vergessen, dass ich mir gerade noch Sorgen machen wollte 😁 Das funktioniert schon recht gut.

Eine weitere Vorgehensweise bzgl. des Typen brauche ich natürlich trotzdem, aber wenn ich mich ständig verrückt mache, wie in den letzten Tagen, bringt mich das ja nicht weiter.

Es wäre gut, meinen Kopf freizukriegen um gescheit und ohne unangenehme Gefühle und Interpretationen darüber nachdenken zu können.

bearbeitet von Katze1235

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Am 25.6.2017 um 10:00 , Katze1235 schrieb:

Denkst du, dass drüber reden auch ungünstig ist, wenn es schon kompliziert ist? Oder mir zumindest so vorkommt?

Es geht mir weniger um das Reden an sich, mehr um den Inhalt.
Meiner Erfahrung nach können die wenigsten Menschen tief in sich hinein schauen und dann klar und verständlich erkennen und ausdrücken,
was dort drin vor sich geht. Es ändert sich auch sehr situativ. 

Frag dich am besten, was "kompliziert sein" überhaupt bedeutet.
Das Problem in komplizierten Situationen sind immer die Menschen dabei, nicht die Sache an sich.
Du hast Erwartungen und wenn das alles nicht so ist, wie es deinen Erwartungen entspricht, dann bekommt es den Stempel "ist kompliziert".

In meinem Leben ist gar nichts kompliziert.
Aber nicht, weil ich nichts durchmache, sondern weil ich mir nicht denke:
"Oh, mit dieser Person muss es so und so sein. Ah Mist, nach dem Blueprint müsste es jetzt so laufen, tut es aber nicht, jetzt ist es kompliziert."

Da ist kein Flow drin.
Das wirkt auf mich alles wie ein Kuhhandel, bei dem du X haben willst und dafür Y geben möchtest.
Jeder Schritt wird durchdacht, weil du dich wie eine Bettlerin auf der Suche nach Liebe/Aufmerksamkeit/Zuneigung verhälst,
aber wie eine Bettlerin nur leere Taschen hast.
Du musst erst geben, frei von Erwartungen und dann wirst du irgendwann etwas bekommen. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen.
Aber du trainierst dein Geben. Und irgendwann bist du so gut darin, dass das Geben dir sehr einfach fällt, v. a. emotional.
Und dann sitzen sich nicht mehr zwei Bettler gegenüber, die sich gegenseitig die leeren Hosentaschen ausräumen wollen
und dann urplötzlich bemerken, dass es ja "kompliziert ist".

 

 

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Am 25.6.2017 um 10:11 , Katze1235 schrieb:

Jetzt gerade bin ich eigentlich eingeschnappt und hab irgendwie gar keine große Lust, ihm zu antworten, weil er mir so distanziert vorkam und das Treffen so kurzfristig verschoben hat. Ist aber natürlich nicht grad die beste Methode. Also muss ich nun wohl entscheiden, wann ich mich bei ihm melde und ob ich mich ganz normal melde oder ein Problemgespräch anfange... Ich mag ihn an sich ja immer noch und möchte es immer noch fortführen.

Dein gedankliches Taktieren wird dich so nicht weiterbringen. Da sitzt am anderen Ende ein anderes "kompliziertes" Wesen und du wirst es nicht schaffen, das durch Nachdenken zu kontrollieren. Das funktioniert so nicht. Ich tue dies, damit er das tut, weil ich denke, dass ihm das und das gefällt und so weiter und so fort, Endlosschleife. Wonach fühlst du dich denn? Wenn du mal das ganze Gedankenkarusell beiseite lässt. Was möchtest du dann tun?

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vor 3 Stunden, Roja schrieb:

Dein gedankliches Taktieren wird dich so nicht weiterbringen. Da sitzt am anderen Ende ein anderes "kompliziertes" Wesen und du wirst es nicht schaffen, das durch Nachdenken zu kontrollieren. Das funktioniert so nicht. Ich tue dies, damit er das tut, weil ich denke, dass ihm das und das gefällt und so weiter und so fort, Endlosschleife. Wonach fühlst du dich denn? Wenn du mal das ganze Gedankenkarusell beiseite lässt. Was möchtest du dann tun?

Damit hast du wohl Recht. Ich hab ihm dann auch normal geschrieben, worauf er recht flott geantwortet hat. Wir haben den Ersatztermin nun festgemacht. 

Derzeit habe ich nicht vor, ihn auf das Chaos in meinem Kopf anzusprechen (vielleicht spreche ich beim nächsten Treffen aber mal meine Unerfahrenheit an). Das würde ja nicht wirklich was bringen, außer es noch komplizierter zu machen. 

Ich denke, es würde helfen, das Gedankenkarussell los zu werden. Manchmal klappt das ja auch, insgesamt mache ich mir derzeit aber viel zu viele Gedanken. 

vor 11 Stunden, saian schrieb:

"Oh, mit dieser Person muss es so und so sein. Ah Mist, nach dem Blueprint müsste es jetzt so laufen, tut es aber nicht, jetzt ist es kompliziert."

Ja, die Erwartungen sind wohl das Problem. Wenn ich nichts bestimmtes erwarte, kann ich auch nicht enttäuscht werden und versuche nicht, durch ganz viel Nachdenken und Versuche, die Gedanken und Bedürfnisse der anderen Person zu lesen, irgendwas bestimmtes herbeizuführen, sondern mache halt und schau, was dabei rumkommt. Die Variante ist sehr viel angenehmer. 

 

Ich weiß noch nicht ganz genau, was bei mir diesen Umschwung (ins negative) im Selbstwertgefühl ausmacht und damit mein Grübeln hervorruft. Vielleicht sollte ich mir mal aufschreiben, wann das auftritt - evtl. lassen sich daraus bereits Schlüsse ziehen.

Solange ich entspannt bin, gehts mir gut und ich grübel nicht so. 

Mit dem Typen möchte ich es weiterlaufen lassen und mich dabei mehr einfach verhalten und dieses "ich würde gerne, aber vielleicht will er ja nicht oder es ist irgendwie komisch, also versuch ichs gar nicht erst" ablegen. Dann muss ich mich nicht mehr ärgern, weil er sieht, was ich tatsächlich tun möchte, ohne den "ich trau mich nicht"-Filter. Und ich komme voran, denn besagter "ich trau mich nicht"-Filter stellt schon seit langem ein Problem dar. Und abgesehen davon und den dadurch bedingten Grübeleien tut mir das Verhältnis gut und ich möchte es gerne einfach weiterhin (bzw. wieder) genießen. Und ich möchte es durchgehend entspannter angehen - dabei wird es vermutlich helfen, dauerhaft mein Selbstwertgefühl aufzubauen.

Vorteil dieser Situation ist: Ich lerne, mich, auch wenn es mir wichtig ist, was er von mir hält, in seiner Gegenwart so zu verhalten, wie ich es tatsächlich möchte, ohne darüber nachzudenken, wie es auf ihn wirken könnte. Und ich lerne, den Fokus auf mich zu legen. Wie man am Thread sieht, schadet mir beides nicht grad.

bearbeitet von Katze1235

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vor 12 Stunden, saian schrieb:

Da ist kein Flow drin.
Das wirkt auf mich alles wie ein Kuhhandel, bei dem du X haben willst und dafür Y geben möchtest.
Jeder Schritt wird durchdacht, weil du dich wie eine Bettlerin auf der Suche nach Liebe/Aufmerksamkeit/Zuneigung verhälst,
aber wie eine Bettlerin nur leere Taschen hast.
Du musst erst geben, frei von Erwartungen und dann wirst du irgendwann etwas bekommen. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen.
Aber du trainierst dein Geben. Und irgendwann bist du so gut darin, dass das Geben dir sehr einfach fällt, v. a. emotional.
Und dann sitzen sich nicht mehr zwei Bettler gegenüber, die sich gegenseitig die leeren Hosentaschen ausräumen wollen
und dann urplötzlich bemerken, dass es ja "kompliziert ist".

Wie meinst du das? Im Sinne von "mich drauf einlassen, nicht versuchen, es ihm recht zu machen, herumzuinterpretieren oder nachzuhaken, warum er sich in Situation x so und so verhält und was in seinem Kopf vorgeht und schauen, was passiert"?

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Beim anlesen und stöbern in Deinem Thread denke ich gerade, dass Dir für vieles zwischenmenschliches ein Modell zum daran lernen gefehlt hat.

Ich kann mir vorstellen, dass es Dich weiter bringt, wenn Du Dich intensiver mit dem befasst was Du empfindest/fühlst. 
Im Moment rationalisierst Du noch viel - weil Du noch ungeübt bist, dein Gefühl zu nutzen.

Ich möchte anregen, dass Du mal bei der Autorin "Safi Nidiaye" nach dem Buch "Wieder fühlen lernen" schaust.
Gerade gesehen - auf Youtube gibts da auch was.
Safi Nidiaye: Herz öffnen statt Kopf zerbrechen - Wieder fühlen lernen

Ein anderes Buch das für Dich gut sein könnte... "Lebe Wild und Gefährlich" von Osho.

Ich mag hier ein Stück weit meine Schubladen mit aufgezogen haben und  könnte mir daher vorstellen, dass Du dass eine oder andere an "Tu das nicht - das ist gefährlich" aus der Familiengeschichte (Deiner Mutter/Eltern) ererbt hast - auch deren Unsicherheit.

Das Buch von Nathaniel Brandon war glaube ich schon erwähnt.

Und nochmal allgemeiner ... Beziehungen führen - lernt/übt man in dem man es tut.

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vor 12 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ja, die Erwartungen sind wohl das Problem. Wenn ich nichts bestimmtes erwarte, kann ich auch nicht enttäuscht werden und versuche nicht, durch ganz viel Nachdenken und Versuche, die Gedanken und Bedürfnisse der anderen Person zu lesen, irgendwas bestimmtes herbeizuführen, sondern mache halt und schau, was dabei rumkommt. Die Variante ist sehr viel angenehmer. 

Ich weiß noch nicht ganz genau, was bei mir diesen Umschwung (ins negative) im Selbstwertgefühl ausmacht und damit mein Grübeln hervorruft. Vielleicht sollte ich mir mal aufschreiben, wann das auftritt - evtl. lassen sich daraus bereits Schlüsse ziehen. 

Mit dem Typen möchte ich es weiterlaufen lassen und mich dabei mehr einfach verhalten und dieses "ich würde gerne, aber vielleicht will er ja nicht oder es ist irgendwie komisch, also versuch ichs gar nicht erst" ablegen. Dann muss ich mich nicht mehr ärgern, weil er sieht, was ich tatsächlich tun möchte, ohne den "ich trau mich nicht"-Filter. Und ich komme voran, denn besagter "ich trau mich nicht"-Filter stellt schon seit langem ein Problem dar. Und abgesehen davon und den dadurch bedingten Grübeleien tut mir das Verhältnis gut und ich möchte es gerne einfach weiterhin (bzw. wieder) genießen. Und ich möchte es durchgehend entspannter angehen - dabei wird es vermutlich helfen, dauerhaft mein Selbstwertgefühl aufzubauen.

Vorteil dieser Situation ist: Ich lerne, mich, auch wenn es mir wichtig ist, was er von mir hält, in seiner Gegenwart so zu verhalten, wie ich es tatsächlich möchte, ohne darüber nachzudenken, wie es auf ihn wirken könnte. Und ich lerne, den Fokus auf mich zu legen. Wie man am Thread sieht, schadet mir beides nicht grad.

Es gibt überhaupt nichts anderes als "weiterlaufen lassen".
Die ganze Welt, dein ganzes Leben ist "weiterlaufen lassen".

Du hast die Erwartung, dass du x tun musst, damit du endlich glücklich wirst.
Mit ihm was laufen lassen, dann wirst du endlich erlöst. (Wovon?)
Aber so ist es nicht. So wird es niemals sein.
Es ist ein Quick-Fix und danach benötigst du einen neuen Schuss.
Und das alles, weil du eine Methode suchst, aus ANDEREN Menschen etwas zu generieren.
Es ist ein äußerst zerbrechliches Gebilde, seinen Selbstwert daraus zu bestimmen,
ob du etwas von anderen Menschen zurück bekommst.

Geh zu ihm und sei so, wie du wirklich bist.
Und wenn du dadurch schwach und zerbrechlich wirkst und er dich verlässt,
dann bist du einen Menschen los, den du nicht in deinem Leben gebrauchen kannst.
Und das machst du jeden Tag mit jedem Mensch und irgendwann triffst du Menschen,
bei denen du so sein kannst, wie du wirklich bist.
Und ab dann wird dein Selbstwertgefühl ein ganz anderes sein, weil du weißt,
dass es vollkommen okay ist, so zu sein, wie du bist.
Gleichzeitig arbeitest du jeden Tag daran, so zu sein, wie du wirklich sein willst.

 

vor 11 Stunden, Katze1235 schrieb:

Wie meinst du das? Im Sinne von "mich drauf einlassen, nicht versuchen, es ihm recht zu machen, herumzuinterpretieren oder nachzuhaken, warum er sich in Situation x so und so verhält und was in seinem Kopf vorgeht und schauen, was passiert"?

Das Witzige ist, dass du in den seltensten Fällen korrektes Feedback bekommst, wie es denn nur wirklich war.
99% sind eh Raterei.
Wir Menschen haben so viele cognitive biases, dass man sich selbst bei sowas nicht vertrauen sollte.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cognitive_biases

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Cooler Thread, Katze. So cool, dass zumindest ich den Überblick verloren hab.

Gehst du eigentlich alles so reflektiert an?

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vor 23 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ich weiß noch nicht ganz genau, was bei mir diesen Umschwung (ins negative) im Selbstwertgefühl ausmacht und damit mein Grübeln hervorruft.

Meine Idee dazu ist, dass es sich nicht um einen plötzlichen Umschwung im Selbstwertgefühl handelt. Du hast angefangen, dich emotional einzulassen. Da ist dein Wunsch nach Nähe und Bindung. Und das scheint Ängste bei dir auszulösen, davor enttäuscht zu werden, verletzt zu werden. Diese Ängste lassen sich durch Beziehungsvermeidung umgehen. Damit meine ich z.B. sich wiederholt in Männer zu verlieben, die nicht verfügbar sind, vergeben zu weit entfernt, nicht emotional offen, kurz vor einer Auswanderung, whatever... Und diesen Widerstreit zwischen Angst und Annäherung versuchst du mit Nachdenken aufzulösen. Um das antizipierte Scheitern dadurch zu verhindern. Doch die Möglichkeit des "Scheiterns" lässt sich nicht verhindern. Im schlechtesten Fall passt du dich soweit an, dass du bei einem Menschen bist, der gar nicht zu dir passt. Wo du ständig überlegen musst, was du von dir zeigen darfst, damit du nichts falsch machst, nicht abgelehnt wirst.

Ich kenne deine Vorgeschichte nicht. Häufig gibt es bestimmte Grundüberzeugungen. "Wenn du dich Anderen zeigst, wie du wirklich bist, wirst du abgelehnt" , "Du wirst nur geliebt, wenn du die Erwartungen Anderer erfüllst und dich ihren Bedürfnissen anpasst", "Gefühle zeigen ist gefährlich", "Ich darf keine Fehler machen". Das sind nur Beispiele und ich will dir da nichts überstülpen. Vielleicht magst du mal bei dir nachschauen, welche Überzeugungen es da gibt. Diese entwickeln sich im Laufe der Lebensgeschichte und werden in entsprechenden Situationen reaktiviert. Das ist auch völlig in Ordnung, aber es ist hilfreich, das bei sich zu erkennen. Und diese nicht das Verhalten leiten zu lassen. Selbstwertgefühl heißt ja nicht keine Schwächen zu haben, keine Baustellen zu haben, keine Verletzlichkeit zu zeigen. Das Gegenteil ist der Fall. Die eigenen Verletzlichkeiten anzuerkennen, sie im Kontext der eigenen Geschichte zu würdigen, sich authentisch zeigen zu können und dabei immer weiter an der eigenen Entwicklung zu arbeiten ist eine große Stärke.

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Am 28.6.2017 um 09:47 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Dir für vieles zwischenmenschliches ein Modell zum daran lernen gefehlt hat.

Das kann gut sein. 

Am 28.6.2017 um 09:47 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Im Moment rationalisierst Du noch viel - weil Du noch ungeübt bist, dein Gefühl zu nutzen.

Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wann mein Gefühl recht hat, wann es total daneben liegt und wann dann zwar vielleicht das zum Gefühl passende eintritt, allerdings weil ich mich aufgrund des Gefühls selbst sabotiert habe.

Ich neige dazu, alles mögliche total negativ zu sehen. Vor Prüfungen denke ich, ich würde eh durchfallen oder zumindest eine schlechte Note bekommen (und bin dann ggf. unmotiviert zum Lernen, weil ich denke, dass es ja eh nichts bringen würde) - das ist aber schon besser geworden. Früher war ich deswegen wochenlang total fertig und hatte massive Prüfungsangst, inzwischen hab ich nur noch selten Prüfungsangst und krieg die dann auch meist ganz gut in den Griff. Bei Freunden denke ich ganz schnell, sie würden nicht (mehr) mögen und bei Dates denke ich, da könnte eh nichts draus werden und ich würde eh am Ende nur verletzt werden. Ich gehe dann auch sehr schnell davon aus, er würde bestimmt eine andere toller/beziehungsgeeigneter finden als mich. Und wenn ich die, bei der ich mir diesbezüglich Sorgen mache, dann auch noch kenne, komme ich leicht mal zu dem Schluss, dass sie doch eh viel toller wäre und ich eh raus wäre, würde er sie erstmal treffen. Manchmal macht es mir da aber auch Angst, wenn ich gerade denke, ich müsste mich jetzt für immer und ewig auf den einen Mann festlegen.

Am 28.6.2017 um 09:47 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Und nochmal allgemeiner ... Beziehungen führen - lernt/übt man in dem man es tut.

Dafür muss man aber erstmal eine kriegen... Und das ist ja gerade mein Problem. Ich glaube eigentlich, dass ich in dem Führen einer Liebesbeziehung ganz gut wäre. Ich müsste halt "einfach" mal eine anfangen 🤔

Am 28.6.2017 um 10:18 , saian schrieb:

(Wovon?)

Von der Sorge, es nicht hinzukriegen, es wieder zu vermasseln, dem Gefühl, nicht dazu zu kommen, auf dem Gebiet hinzuzulernen, dem Gefühl ganz anders und seltsam zu sein als der Rest, der Sorge, nie eine glückliche Beziehung zu führen.

Am 28.6.2017 um 10:18 , saian schrieb:

Und das alles, weil du eine Methode suchst, aus ANDEREN Menschen etwas zu generieren.
Es ist ein äußerst zerbrechliches Gebilde, seinen Selbstwert daraus zu bestimmen,
ob du etwas von anderen Menschen zurück bekommst.

Ja, es ist sehr zerbrechlich und ich glaube auch, dass es - egal, ob es mit den anderen Menschen gerade gut oder schlecht oder irgendwas dazwischen läuft - nicht gut ist, sich so von anderen abhängig zu machen. Eine kleine Abhängigkeit ist wohl nicht weiter schlimm (ich denke, die meisten würde es unglücklich machen, keine Freunde zu haben und das Vorhandensein von Freunden macht wohl die meisten glücklicher).

Mein Problem ist, dass ich mich ZU abhängig von anderen mache. Bei dem Typen z.B. Je nachdem, wie ich das zwischen uns gerade sehe und ob ich den Eindruck habe, dass er gerade beziehungsmäßiges Interesse an mir hat oder nicht, schwankt meine Stimmung zwischen "himmelhochjauchzend" und "zu Tode betrübt" (zum Glück nicht immer, aber doch immer wieder - eine Nachricht von ihm kann mich - je nach meiner Interpretation - sehr fröhlich oder sehr unglücklich stimmen). 

Ähnlich mit Freunden: Interpretiere ich gerade in ihr Verhalten, dass sie mich nicht (mehr) mögen, werde ich spontan unglücklich. Und wenn ich das Gefühl habe, mich im Studium/Praktikum/sonstwo blamiert zu haben/als wenig kompetent angesehen zu werden, stimmt mich das unglücklich. 

Positives bewerte ich zudem häufig viel schwächer als negatives und, wie erwähnt, ich neige dazu, alles negativer zu sehen. Und es fällt mir extrem schwer zu erkennen, ob meine Einschätzung korrekt ist, zu positiv oder zu negativ. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass es mir bisweilen schwer fällt, Zugang zu meinen tatsächlichen Gefühlen zu finden. Bei dem Typen weiß ich z.B. auch nicht so genau, wie gut oder schlecht er nun wirklich zu mir passt. Und ob ich ernsthaftes Interesse habe oder nicht. Bzw. es mir evtl. nur ernsthaft vorkommt, weil ich gerade ansonsten nur derzeit weniger geeignet scheinende Männer kenne und ich noch nie eine Beziehung hatte. Ich mag ihn aber definitiv. Die Frage ist halt noch, inwiefern und was genau er für mich empfindet/empfinden wird (das werde ich aber eh erst in der Zukunft erfahren, das kann er selber jetzt ja noch nicht mal sagen). Ich hab halt den Eindruck, dass wir beide total verwirrt sind. Und vielleicht auch beide nicht das beste Selbstwertgefühl und Angst vor einer engeren Bindung haben. (Jetzt gerade mache ich mir übrigens auch schon wieder Sorgen, ob er eine andere vielleicht toller finden könnte als mich.)

Am 28.6.2017 um 10:18 , saian schrieb:

Geh zu ihm und sei so, wie du wirklich bist.
Und wenn du dadurch schwach und zerbrechlich wirkst und er dich verlässt,
dann bist du einen Menschen los, den du nicht in deinem Leben gebrauchen kannst.
Und das machst du jeden Tag mit jedem Mensch und irgendwann triffst du Menschen,
bei denen du so sein kannst, wie du wirklich bist.
Und ab dann wird dein Selbstwertgefühl ein ganz anderes sein, weil du weißt,
dass es vollkommen okay ist, so zu sein, wie du bist.
Gleichzeitig arbeitest du jeden Tag daran, so zu sein, wie du wirklich sein willst.

Das klingt ziemlich gut. Wobei ich hoffe, dass mein Selbstwertgefühl sich auch unabhängig von anderen Menschen zu einem wirklich guten aufbauen lässt.

Und ich möchte ihn nicht loswerden, ich mag ihn ja - und würde gerne zumindest eine Freundschaft mit ihm unterhalten. Gerade möchte ich aber auch noch mehr als das.

Am 28.6.2017 um 10:18 , saian schrieb:

Das Witzige ist, dass du in den seltensten Fällen korrektes Feedback bekommst, wie es denn nur wirklich war.
99% sind eh Raterei.
Wir Menschen haben so viele cognitive biases, dass man sich selbst bei sowas nicht vertrauen sollte.

Wem dann? 😶 Wobei ich bei dem Typen ja schon mitkriege, dass sich seine Aussagen und sein Verhalten des öfteren widersprechen (wobei mir das Verhalten da für gewöhnlich besser gefällt als die Aussagen).

Am 28.6.2017 um 10:41 , Aldous schrieb:

Cooler Thread, Katze. So cool, dass zumindest ich den Überblick verloren hab.

Gehst du eigentlich alles so reflektiert an?

Ich hab leider auch etwas den Überblick verloren 😬 Ich bin mir leider auch nicht ganz sicher, ob ich auf irgendetwas vorheriges vielleicht noch nicht geantwortet habe, falls da was bei war, weist bitte noch mal kurz drauf hin 😇 Ich neige manchmal etwas dazu, mich in Details zu verzetteln, und wenn ich dann im 10. Unterdetail bin, weiß ich irgendwann mitunter nicht mehr ganz so genau, was eigentlich das große Ganze war 😬

Ich glaube schon 🤔 An Konflikte gehe ich auf jeden Fall auch so ran, was womöglich ein Grund dafür ist, dass ich eigentlich nie austicke - nicht mal, wenn die mit mir diskutierende Person völlig konträre Ansichten zu einem Thema, welches mir sehr wichtig ist, hat. Oder mich beleidigt/sonstwie selber ausrastet. Im Umgang mit einer Freundin ist das recht auffällig. Sie hat eine bipolare Störung und ich vermute aufgrund ihres Verhaltens (grundloses Ausrasten, Beleidigen, plötzliche Kontaktabbrüche und ebenso plötzliche Kontaktwiederaufnahme, instabiles Selbst- und Fremdbild (völlig instabil und auch zwischen schwarz und weiß schwankend, nicht das Gesamtbild sehend),...) dass sie vielleicht eine Borderline-Störung haben könnte - trotzdem bleibe ich eigentlich immer ruhig, bleibe fest in meiner Meinung, gebe eigene Fehler zu und mache sie auf ihre aufmerksam, wenn sie in mir grad die Böse sieht, beruhige sie, wenn sie sich selbst gerade als die Böse sieht, und erläutere meinen Standpunkt. Zwischen ihr und mir kann ich besonders krasse Unterschiede feststellen. Sie ist sehr künstlerisch (musiziert, malt, etc) und sehr emotional, sehr extrovertiert, mitreißend,... Ich kann kein einziges Instrument richtig spielen, weil ich immer aufgehört habe, sobald es anstrengend wurde (und vielleicht auch einfach nicht so talentiert bin diesbezüglich), verzweifele schon, wenn ich in einer Vorlesung ein Diagramm von der Tafel abzeichnen soll und bin sehr rational. Extrovertiert und mitreißend kann ich inzwischen aber auch sein. Aber ich bin wohl doch meist ruhiger als sie.

Ist mein Reflektieren nun ein Vor- oder ein Nachteil? 

Am 28.6.2017 um 21:10 , Roja schrieb:

Du hast angefangen, dich emotional einzulassen. Da ist dein Wunsch nach Nähe und Bindung. Und das scheint Ängste bei dir auszulösen, davor enttäuscht zu werden, verletzt zu werden. Diese Ängste lassen sich durch Beziehungsvermeidung umgehen.

Das trifft definitiv zu, wobei ich mich bemühe, aktiv dagegen vorzugehen. Wie viel im Unbewussten abläuft (und sich z.B. durch Interesse an ungeeigneten Männern im Verhalten widerspiegelt), kann ich natürlich nicht sagen. Kann aber durchaus sein, dass es zutrifft. 
Als ich mit 17 verliebt war und er wohl auch verliebt war, hatte ich ja ein massives Problem mit Körperkontakt und wusste auch gar nicht so genau, ob ich überhaupt vor Schulabschluss schon eine Beziehung wollte. Danach war ich lange Zeit zu schüchtern, dann wars wieder der erste, der war aber nur noch freundschaftlich interessiert. Dann ein Mann, der spontan Angst vor meinem Auslandsaufenthalt bekam, sich als depressiv outete und ein paar Wochen später was mit meiner damals eigentlich besten Freundin (welche natürlich von unseren Dates wusste) anfing. Dann ein Mann, der zunächst (ich glaube, eigentlich nur in einer Nachricht und am darauffolgenden Tag) sehr interessiert wirkte und bei dem danach eigentlich der Invest von seiner Seite nahezu durchgehend fehlte - da hatte ich Sorge, ich hätte es vermasselt, aber womöglich passte es auch einfach von vornherein nicht. Mitte bis Ende letzten Jahres einer, der erst unheimlich lieb wirkte, dann aber anfing, sich total eifersüchtig und beleidigt, beleidigend,  streitsüchtig und wenig konfliktfähig zu verhalten - und zudem anfing, sich an meine Freundin ranzumachen (worauf sie dann irgendwann einging, daraus resultierten auch diverse Streits), es parallel weiter bei mir versuchte, irgendwann ziemlich massiv versuchte, mit mir zu schlafen, obwohl ich nicht wollte, und sich nun seit einem halben Jahr sporadisch meldet. 
Was mir auch noch einfällt: Ich möchte nicht Schluss machen. Es kommt vor, dass ich bei einem anscheinend interessierten Typen denke "Der könnte wohl passen" - dann aber daran denke, dass ich dann vermutlich später mal Schluss machen muss (oder mit mir Schluss gemacht wird, ich denke da aber eher an ersteres) und dann vergeht mir das Interesse (Zumindest für den Moment. Allerdings tauchen diese Gedanken jedes Mal auf, wenn das Interesse wieder aufkeimt, so dass es sich sofort wieder verflüchtigt.).
Die Vorstellung, nicht Schluss zu machen, empfinde ich aber auch als beängstigend, da ich das Gefühl habe, indem ich mich auf einen Mann festlege, sofort alles festzulegen und in irgendeiner deutschen Kleinstadt für den Rest meines Lebens in einem Einfamilienhaus mit 2 Kindern und Hund zu leben und nicht mehr im Ausland arbeiten zu können, nicht mehr reisen zu können, ... Im Hinterkopf hab ich für gewöhnlich auch noch, dass ich vielleicht einen viel tolleren Typen bei meiner Arbeit im Ausland oder wo auch immer kennenlernen könnte. Ich möchte mich schon irgendwann festlegen und ein Haus, 2 Kinder, etc. - aber jetzt gerade seh ich das alles noch sehr im "irgendwann". Andererseits möchte ich aber manchmal auch gern jetzt sofort eine glückliche Liebesbeziehung - aber dann bitte auch nichts zu festes. Es sollte erstmal locker und undefiniert sein und dann irgendwann fest werden. 
Zudem habe ich Sorge, einem sympathischen Typen einen Knacks zu verpassen. 
 

Am 28.6.2017 um 21:10 , Roja schrieb:

Und diesen Widerstreit zwischen Angst und Annäherung versuchst du mit Nachdenken aufzulösen.

Jep, eine andere Möglichkeit habe ich noch nicht gefunden. Bin aber offen für Vorschläge 😁

Am 28.6.2017 um 21:10 , Roja schrieb:

Das sind nur Beispiele und ich will dir da nichts überstülpen. Vielleicht magst du mal bei dir nachschauen, welche Überzeugungen es da gibt.

Früher war ich der Überzeugung, verliebt zu sein, wäre eine Schwäche (welche man nicht zeigen dürfte), weil ich von Erwachsenen aufgezogen wurde, als sie vermuteten, ich wäre verliebt (mit 9 ca). Inzwischen kann ich offen zugeben, verliebt zu sein. Wenn die Person, die Person, an der ich Interesse habe, kennt, fällt es mir aber immer noch schwer. Und es fällt mir mitunter schwer, Unsicherheiten zuzugeben (wenn ich mir z.B. nicht sicher bin, ob der für mich Interessante, entsprechendes Interesse an mir hat - daran arbeite ich aber). 
Die Überzeugung, man könne etwas von Natur aus oder niemals lernen, hängt mir immer noch etwas nach, da gehe ich aber schon seit ein paar Jahren gegen an.
Ansonsten könnte es sein, dass ich den Perfektionismus meines Vaters abgekriegt hab. Zum einen lässt er immer wieder durchscheinen, dass er sehr viel erwartet, zum anderen erwarte ich selber auch sehr viel von mir. Im Sozialen ist er übrigens auch etwas ungeschickt. Und er hatte früher auch sehr massive Versagensängste und ist eher kontaktscheu (was ich früher ja auch war und wogegen ich gerade noch ankämpfe). 

Das Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" habe ich mir inzwischen zugelegt und bereits zu lesen begonnen (bin aber noch am Anfang). Da jemand abgesprungen ist, wurde ich für nächste Woche bei der psychologischen Studierendenberatung zwischengeschoben.

Derzeit herrscht in meinem Kopf das totale Wirrwarr - ich könnte mir vorstellen, dass das auch in meinen Posts durchscheint. Ich bin irgendwie mit meiner Gefühlswelt und meinen Interpretationen und Sorgen überfordert. Es fällt mir gerade schwer, das ganze von außen zu betrachten. Ich bemühe mich aber trotzdem immer wieder drum. Das Problem ist allerdings, dass ich, wenn ich es von außen betrachte, auch nicht die Gedanken des Typen lesen und dann auch meinen eigenen Gefühlen nicht nachforschen kann. Ich glaub, einmal aus- und wieder anschalten wäre da hilfreich. Allerdings ist mein Gehirn kein PC...
Jetzt im Moment möchte ich eigentlich gerne, dass sich der Typ auf eine Beziehung mit mir festlegt. Aber irgendwie möchte ich es auch weiterlaufen lassen. Und eigentlich weiß ich gar nicht so genau, ob eine Beziehung mit ihm überhaupt das wäre, was mir gut tut. Eine Garantie, dass er nichts ernsthaftes mit einer anderen anfängt und wir es einfach dauerhaft so weiterlaufen lassen (und dann irgendwann mal eine gute Beziehung draus wird oder wir möglichst gleichzeitig mit anderen glückliche Beziehung eingehen) würde mir auch schon reichen 🤔 Ich glaube, da macht sich gerade einfach Verlustangst (Angst, das, was wir gerade haben, zu verlieren/nur noch eine platonische Freundschaft zu haben) breit und walzt mal kurz über sämtliche anderen Gedankengänge. Ob diese Verlustangst gerade begründet ist oder nicht, kann ich gefühlsmäßig schlecht sagen. Das Gefühl sagt ja, aber das Gefühl sagt in solchen Situationen zu allem unangenehmen ja. Das Gehirn sagt "Nein eigentlich nicht,  denn er hat noch nie nicht gezweifelt, zudem mag er mich, ist sehr offen mir gegenüber, zeigt bei Treffen sehr starkes Interesse und hat bereits ein neues Treffen mit mir vereinbart und freut sich laut seiner Aussage darauf. Abgesehen davon macht es gar keinen Sinn, sich damit verrückt zu machen, weil ich da eh keinen (zumindest keinen direkten) Einfluss drauf habe, keine Möglichkeit, es zu erfragen, er nicht mein Hauptlebensinhalt ist, und ich, wenn es so wäre, auch einen anderen geeigneten Typen finden würde."
Manchmal denke ich auch, dass er sich eigentlich auch als bester Freund ganz gut eignen würde. Ich glaube, wir haben ziemlich ähnliche Probleme, was Bindungen anbelangt. 

bearbeitet von Katze1235

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vor 4 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ist mein Reflektieren nun ein Vor- oder ein Nachteil?

Beides. Je nachdem.

Einerseits kannste damit in den richtigen Positionen ne steile Karriere machen. Also beispielsweise. Dann isses ne Stärke. Andererseits kannste dich auch um ne Menge persönliche Zufriedenheit bringen, wenn du es damit übertreibst. Also mit dem Reflektieren. Dann wärs ne Schwäche. Beispielsweise, wenn du drüber reflektierst, wie du dich besser fühlen kannst - und dich damit weniger fühlst. Weil du ja anstelle dessen reflektierst.

In der Gestalttherapie gibts den Begriff Mindfuck. Meint, über etwas nachzudenken, um es nicht zu tun. Genauer, um es nicht zu empfinden. Ist ne Kompetenz. Über etwas nachzudenken, bevor man es tut, hat uns als Menscheit sicherlich weit gebracht. Und ist sicherlich ne gute Sache. Wir neigen aber auch dazu, unser Reflektieren einzusetzen, um uns vor Emotionen zu bewahren, vor denen wir Schiss haben. Was auch clever ist. Also erstmal. Langfristig kanns aber passieren, dass wir uns daran gewöhnen. Und dann kanns einseitig weden. Und unterm Strich versäumt man dann was.

Ein Klassiker dazu ist der Vortrag von Watzlawick: Wenn die Lösung das Problem ist. Findeste auf Youtube.

Und es gibt ein paar Videos von Gunther Schmidt zum Thema Burnout. Und Burnout-Kompetenz. Der ist Systemiker. Dazu finden Leute die gut reflektieren können, meist nen guten Zugang.

Und das kannste dir mal anschauen: https://www.droemer-knaur.de/buch/7739308/meditation-fuer-skeptiker

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vor 9 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ist mein Reflektieren nun ein Vor- oder ein Nachteil? 

 

mMn - nein - damit kannst Du etwas - was so mancher/manche nicht kann ...  

Die Gefahr besteht darin daraus folgend zu viel "zu verkopft" zu machen - zu wenig zu fühlen - Dinge zu tode zu denken (im Sinne eines ... beste Lösung suchen)  - auch - da Du hier beginnst vom Baum der Erkenntnis zu naschen - zu viel auf einmal zu wollen.

Ein ganz lustiges Buch in diesem Kontext:

  • Wie Sie Ihre Hirnwichserei abstellen und stattdessen das Leben genießen Taschenbuch – 1. Mai 2005 von Giulio Cesare Giacobbe  (Autor), Elisabeth Liebl (Übersetzer)

 

vor 9 Stunden, Katze1235 schrieb:

Dafür muss man aber erstmal eine kriegen... Und das ist ja gerade mein Problem. Ich glaube eigentlich, dass ich in dem Führen einer Liebesbeziehung ganz gut wäre. Ich müsste halt "einfach" mal eine anfangen 1f914.png

Fast hätte ich gefragt "Was genau verhindert das bisher?"  
Einen Teil der Antworten hast Du meines Erachtens bereits im Threadverlauf gegeben ... diverse Unsicherheiten => geh die an.
Eine nach der anderen - Du kannst das(!) ... sonst hättest Du nicht den den Schritt hier in das Forum gewagt. 
Mit Sicherheit warst Du immer wieder erfolgreich - diese Erfolge (egal was es war)  stehen Dir als Beweis deiner Selbstwirksamkeit und Fähigkeit Dinge zu "Wuppen" zur Verfügung ->  Du schaffst das!  

-------------------------------------------

In meiner Welt kommt  ... vor der Liebesbeziehung ... der Sex. 
Es gilt auch zu unterscheiden zwischen Verliebt(-sein)  und Liebe (und deren vielfältigen Abstufungen, Nuancen und Schattierungen) .  

Hier nehme ich gerade wahr, dass Du die ersten Schritte gern überspringen möchtest - die Schritte - die man eigentlich kurz nach der Pubertät erlebt, den ersten Freund den ersten Sex. Von NULL auf romantische leidenschaftliche Liebesbeziehung. 

Aber weisst Du überhaupt was Du willst, was Dir Spaß macht (im Bett, in der Partnerschaft)?  
Und wer bitte sagt, dass das schon endgültig sein muss - ... wo wir dann auch bei der "Hrinwichserei" wären - dem zu viel Denken ... 

Sozialisiere Dich und "Klaue" bei deinen Kommilitoninen .... wie Die das machen - Lernen am Modell. 
Fang an die "Brigitte" zu lesen - um einen überblick in weibliches Denken und Mode/Style/fashion zu gewinnen - geh auf Studentenparties und in den Hochschulsport. 
 
Was den Einstieg in das Thema Beziehung betrifft - nur so als Idee ...  Es muss für Dich nicht passen - aber wenn Du Dir einen älteren Kerl suchst  und ihm erklärst - "hör zu - ich will lernen - zeig mir wie das geht" - der wird sich geschmeichelt fühlen - schau wie er mit den anderen Frauen umgeht -  und wähle danach aus - und ohne den Anspruch dass es etwas auf Dauer ist.
 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wann mein Gefühl recht hat, wann es total daneben liegt und wann dann zwar vielleicht das zum Gefühl passende eintritt, allerdings weil ich mich aufgrund des Gefühls selbst sabotiert habe.

Jedes Gefühl hat erst mal Berechtigung. Es dient dir als Signal hinzuschauen was gerade los ist. Würdige das. Es gibt kein falsches Gefühl. Was du tun kannst, ist erst mal das Gefühl wahrzunehmen und zu benennen. Was fühlst du genau, wo fühlst du das? Vor der Reflexion erst mal spüren, was da ist. Im zweiten Schritt überlegen, was dieses Gefühl wohl ausgelöst hat. Lerne dich kennen. In welchen Situationen kommt bei dir welches Gefühl auf? Welchen Handlungsimpuls gibt dir das Gefühl? Statt endloser gedanklicher Planung: wie fühle ich mich in diesem Moment? Was gibt mir diese eine Interaktion, diese Situation? Fühle ich mich wohl, jetzt in diesem Moment?

 

Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

Jep, eine andere Möglichkeit habe ich noch nicht gefunden. Bin aber offen für Vorschläge 

Siehe oben

Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

Dafür muss man aber erstmal eine kriegen... Und das ist ja gerade mein Problem. Ich glaube eigentlich, dass ich in dem Führen einer Liebesbeziehung ganz gut wäre. Ich müsste halt "einfach" mal eine anfangen

An der Stelle würde ich den Beziehungsbegriff erweitern. Ihr habt bereits eine Form der Beziehung.

Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

Jetzt im Moment möchte ich eigentlich gerne, dass sich der Typ auf eine Beziehung mit mir festlegt.

Was ändert sich denn dann? (Hypothese: du rastest innerlich aus 😉) Auf welcher Basis legt ihr euch auf eine Beziehung fest?

Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

 Ich glaube, da macht sich gerade einfach Verlustangst (Angst, das, was wir gerade haben, zu verlieren/nur noch eine platonische Freundschaft zu haben) breit und walzt mal kurz über sämtliche anderen Gedankengänge.

^ Das denke ich auch.

 

Am 2.7.2017 um 23:55 , Katze1235 schrieb:

Was mir auch noch einfällt: Ich möchte nicht Schluss machen. Es kommt vor, dass ich bei einem anscheinend interessierten Typen denke "Der könnte wohl passen" - dann aber daran denke, dass ich dann vermutlich später mal Schluss machen muss (oder mit mir Schluss gemacht wird, ich denke da aber eher an ersteres) und dann vergeht mir das Interesse

Das hattest du an anderer Stelle schon mal erwähnt. Da bin ich drüber gestolpert. Was ist da los?

Generell bekomme ich bei dir beim Lesen das Gefühl, du hast große Angst vor Fehlern, etwas nicht perfekt zu machen, Andere zu verletzen, schuld zu sein, wenn sie verletzt sind. Hier alles sehr detailliert zu schreiben, um ja nichts zu vergessen. Weißt du wie ich das meine?

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Am 3.7.2017 um 04:31 , Aldous schrieb:

Andererseits kannste dich auch um ne Menge persönliche Zufriedenheit bringen, wenn du es damit übertreibst

Das kann ich ziemlich gut 😬

Am 3.7.2017 um 04:31 , Aldous schrieb:

Beispielsweise, wenn du drüber reflektierst, wie du dich besser fühlen kannst - und dich damit weniger fühlst.

Aber ist es nicht auch wichtig, darüber nachzudenken, was einem dabei hilft, sich besser zu fühlen?

Am 3.7.2017 um 04:31 , Aldous schrieb:

Und dann kanns einseitig weden. Und unterm Strich versäumt man dann was.

Wie verhindere ich, dadurch etwas zu versäumen?

Am 3.7.2017 um 04:31 , Aldous schrieb:

Ein Klassiker dazu ist der Vortrag von Watzlawick: Wenn die Lösung das Problem ist. Findeste auf Youtube.

Den hab ich mir inzwischen angeschaut. Ich finde ihn gut, weiß aber noch nicht so genau, inwiefern er mich bzgl. meiner Grübeleien weiterbringt. Ein bisschen vielleicht, weil ich evtl. dazu neige, nach abgetretenen Wegen zu suchen, anstatt einfach einen neuen zu gehen. Allerdings bin ich mir da auch  manchmal unsicher, inwiefern mich ein neuer, eigener zu einer Beziehung bringen könnte. Zumal ich ja Sorge habe, mich da selbst zu sabotieren und gleichzeitig auch Sorge habe, nicht zu wissen, wie das geht - also einfach keine Ahnung von zwischenmenschlichem zu haben oder nicht genügend. Dabei spielt es womöglich eine Rolle, dass ich mir vieles zwischenmenschliche explizit beigebracht habe so ca. zwischen 17 und 22 (und eigentlich bin ich auch immer noch dabei). Ich hab beobachtet, wie andere sich verhalten, wie wiederum andere darauf reagieren und mir passende Verhaltensweisen antrainiert. Auf die Art und Weise habe ich auch gelernt, beim Gespräch in der Disco Körperkontakt zu suchen und dass es ok ist, wenn ich mich von einem Typen ansprechen lasse. Ich hab nur Sorge, irgendwas wichtiges vielleicht noch nicht gelernt zu haben.

Am 3.7.2017 um 04:31 , Aldous schrieb:

Und es gibt ein paar Videos von Gunther Schmidt zum Thema Burnout. Und Burnout-Kompetenz. Der ist Systemiker. Dazu finden Leute die gut reflektieren können, meist nen guten Zugang.

Und das kannste dir mal anschauen: https://www.droemer-knaur.de/buch/7739308/meditation-fuer-skeptiker

Das werde ich mir auch anschauen🙂

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

mMn - nein - damit kannst Du etwas - was so mancher/manche nicht kann ...  

"Nein" im Sinne von "es ist kein Nachteil"?

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Dinge zu tode zu denken (im Sinne eines ... beste Lösung suchen)

Das mache ich ständig. Da ist womöglich auch mein Perfektionismus manchmal etwas unpraktisch. 

 

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

zu viel auf einmal zu wollen.

Was ist damit gemeint?
 

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

diverse Unsicherheiten => geh die an.

Vielleicht hilft es, die Unsicherheiten mal aufzulisten. Mir fallen da gerade ein:

- Findet er eine andere besser als mich? ;  Bin ich nicht gut/extrovertiert/... genug?  ;   Wirke ich zu schüchtern/langweilig/... obwohl ich es eigentlich nicht (mehr) bin?
- Verletze ich ihn mit meinem Verhalten?
- Setze ich ihn zu sehr unter Druck?

Fällt euch noch was dazu ein?

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Eine nach der anderen - Du kannst das(!) ... sonst hättest Du nicht den den Schritt hier in das Forum gewagt. 
Mit Sicherheit warst Du immer wieder erfolgreich - diese Erfolge (egal was es war)  stehen Dir als Beweis deiner Selbstwirksamkeit und Fähigkeit Dinge zu "Wuppen" zur Verfügung ->  Du schaffst das!  

Danke für den Zuspruch 🙂 Davon sollte ich mir selber auch mal mehr zukommen zu lassen, leider neige ich aber viel mehr dazu, mich für das, was ich (meinem Eindruck nach) nicht so toll gemacht/hingekriegt habe, auszuschimpfen 😟

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Aber weisst Du überhaupt was Du willst, was Dir Spaß macht (im Bett, in der Partnerschaft)?  

So einiges diesbezüglich weiß ich auf jeden Fall. Bzgl. Bett hab ich Ideen, die ich dann (sofern derjenige das möchte) einfach austesten würde, dann stellt sich ja heraus, ob ich das wirklich toll finde. 

In der Partnerschaft hab ich gern ein Gemisch aus allem - kuschelnd auf dem Sofa sitzen/im Bett liegen, aneinander gekuschelt schlafen, immer mal wieder telefonieren/schreiben/treffen, zusammen kochen, zusammen was unternehmen (sportliches, Cocktails trinken, spazieren gehen, etc.), lustige, aber auch mal ernsthafte Gespräche.
Beim Partner an sich sind mir Ehrlichkeit, Attraktivität, ähnlicher Humor, einigermaßen zusammen passende Wünsche was die gemeinsame Freizeitgestaltung anbelangt, kein Klammern aber auch keine totale Distanz, eine gewisse Rationalität und kein zu aufbrausender Charakter (wenn der Typ wegen nichts ausrastet oder total beleidigt ist und das nicht vernünftig anspricht, finde ich es anstrengend), halbwegs zusammen passende Zukunftsvorstellungen (würde er nächstes Jahr Kinder wollen, wäre das ein Problem), fürsorgliches Verhalten, Freundlichkeit und Rücksichtnahme mir und anderen gegenüber, Verantwortungsbewusstsein, ein paar Ambitionen (er sollte nicht arbeitslos werden wollen und ihm sollte seine Zukunft nicht egal sein) wichtig. Bestimmt fällt mir auch noch mehr ein, wenn ich darüber nachdenke. 

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Und wer bitte sagt, dass das schon endgültig sein muss - ... wo wir dann auch bei der "Hrinwichserei" wären - dem zu viel Denken ... 

Das Problem ist: Ich möchte schon davon ausgehen, dass es theoretisch für immer halten könnte, eine Beziehung mit Ablaufdatum sagt mir nicht so zu. Aber ich habe Sorge, mich wirklich für immer festzulegen. Und ihn zu verletzen, sollte ich dann irgendwann mal Schluss machen. Die Möglichkeit, Schluss zu machen, möchte ich mir aber auch nicht nehmen. Die einfachste Lösung um nicht Schluss machen, kein Ablaufdatum, die Möglichkeit zu haben, dass es für immer hält, zu vereinen ist, erst gar keine richtig feste Beziehung einzugehen. Dann kann ich feststellen, dass es ja ziemlich gut passen und für immer halten könnte, bin aber auch nicht festgelegt und muss nicht Schluss machen, weil wir es ja nicht als feste Beziehung definiert haben. Das Problem ist nur: Eigentlich möchte ich ja ganz gerne eine feste Beziehung. Oder vielleicht auch eine Ex-feste-Beziehung, um mir nicht mehr so absonderlich vorzukommen. Später (und am besten nicht allzu viel später) aber auf jeden Fall eine feste, glückliche Beziehung.

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Sozialisiere Dich und "Klaue" bei deinen Kommilitoninen

Wie mache ich das abgesehen vom "Zuschauen und Nachmachen" (was manchmal etwas anstrengend sein kann)?

Am 3.7.2017 um 09:10 , C_h_o_p_i_n schrieb:

älteren Kerl

Ich bevorzuge Männer, welche einigermaßen in meinem Alter sind (+/- ein bisschen), deutlich ältere sagen mir nicht zu 🙂

Am 4.7.2017 um 18:59 , Roja schrieb:

Jedes Gefühl hat erst mal Berechtigung.

Wie definierst du Berechtigung? Als "macht Sinn" oder "es gibt Gründe (und wenn diese nur in meiner Psyche liegen), dass es da ist"?

Ich glaube, meine Gefühle sind nicht unbedingt sinnvoll. Z.B. hat er mir gestern recht flott geantwortet, damit hatte ich gar nicht gerechnet (darüber habe ich mich gefreut, was mMn sowohl Gründe hat als auch Sinn macht). Dann fühlte ich mich allerdings gleichzeitig auch irgendwie ein bisschen "eingeengt" (nicht sinnvoll) (oder wie auch immer man es nennen mag: Ich hatte das Gefühl, ich müsse sofort antworten, hatte Sorge, ihn vielleicht zu verschrecken, sollte ich dies nicht tun, wollte aber eigentlich noch nicht antworten (mir war grad einfach nicht danach und es war ein etwas längerer Text und die Antwort sollte natürlich perfekt sein (  🙄  ) )). Dann hatte ich heute den ganzen Tag über einerseits das Gefühl, schnell antworten zu müssen, und andererseits das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben (denn ich konnte ja antworten, wann ich wollte, ohne dass er sich unter Druck gesetzt fühlen "dürfte"), was sich gut anfühlte. Heute Abend habe ich geantwortet und schon 5 Minuten nachdem ich das getan und noch keine Antwort hatte, fing ich an, mich total unwohl zu fühlen, hatte Sorge, dass er mich vielleicht nicht mehr mögen würde, vielleicht das Treffen absagen wollte, etc. - dieses Gefühl macht meiner Meinung nach so gar keinen Sinn. 

Auch jetzt hab ich noch Sorge, dass er vielleicht absagen könnte, mich nicht mehr mögen würde, eine andere haben könnte,... Das ist total ätzend. Zudem frage ich mich nun schon wieder, ob meine Antwort vielleicht nicht so toll war, der Vorschlag, was man unternehmen könnte, vielleicht doch nicht so gut, ob ich früher hätte antworten oder ihn anrufen sollen, ...  Und so rege ich mich schon wieder unglaublich doll über mich selber auf. 

Am 4.7.2017 um 18:59 , Roja schrieb:

An der Stelle würde ich den Beziehungsbegriff erweitern. Ihr habt bereits eine Form der Beziehung.

Also auch eine, aus der ich bereits lernen kann, wie man sie führt?

Am 4.7.2017 um 18:59 , Roja schrieb:

Was ändert sich denn dann? (Hypothese: du rastest innerlich aus 1f609.png) Auf welcher Basis legt ihr euch auf eine Beziehung fest?

Gute Frage. Meine vielleicht etwas naive Hoffnung ist: Ich fühle mich sicher(er), meine Selbstzweifel werden weniger, ich hab nicht mehr ständig Sorge, etwas falsch zu machen (immerhin will er sich dann ja auf eine Beziehung mit mir festlegen, also muss ich ja hinreichend viel richtig gemacht haben), mein Selbstwertgefühl steigt (wobei es wohl auch in dem Fall Sinn macht, daran zu arbeiten, dass es unabhängig von andren Menschen gut wird), ich fühle mich nicht mehr so komisch (immerhin hatte ich dann ja auf jeden Fall schon eine Beziehung), ich weiß, dass ich Beziehungen eingehen kann, ich hab "gesicherte" körperliche und emotionale Nähe.

Was meinst du mit Basis? In meinem Kopf geht allein aufgrund dieser Frage nun schon wieder das Gedankenkarussell an ("vielleicht denkt sie, wir hätten gar keine Basis für eine Beziehung"), auch wenn mir irgendwo klar ist, dass das vermutlich keinen Sinn macht. 

Am 4.7.2017 um 18:59 , Roja schrieb:

Was ist da los?

Genau das:

Am 4.7.2017 um 18:59 , Roja schrieb:

Generell bekomme ich bei dir beim Lesen das Gefühl, du hast große Angst vor Fehlern, etwas nicht perfekt zu machen, Andere zu verletzen, schuld zu sein, wenn sie verletzt sind. Hier alles sehr detailliert zu schreiben, um ja nichts zu vergessen.

Ich habe Sorge, jemand tollen zu verletzen, ich habe Sorge, mich auf etwas, was auf irgendwann doch nicht mehr so toll ist, festzulegen und nicht mehr davon los zu kommen, mich von einem anderen Menschen oder mir selber von meinen sonstigen Wünschen (weitere Auslandserfahrung) abhalten zu lassen und es hinterher zu bereuen.
Und möchte tatsächlich gerne alles perfekt machen. 
Ich hab vor allem Angst, aufgrund meiner Angst etwas zu vermasseln/kaputt zu machen.

Ich bin nun auch schon wieder im Kopf durchgegangen, was ich antworten könnte, sollte er wieder absagen. Ein Teil von mir scheint das irgendwie zu wollen, damit ich mit meinem "Jemand, den ich interessant finde, kann sich gar nicht wirklich für mich interessieren" Recht habe - was ich aber eigentlich gar nicht will, diese Überzeugung empfinde ich als ziemlich unangenehm. Passt aber zu dem, was ich in dem Buch übers Selbstwertgefühl gelesen habe. Laut dem neigt man wohl dazu, das Recht haben (unbewusst) als wichtiger anzusehen als das glücklich sein - und das klappt ja nur wirklich, wenn man tatsächlich feststellt, dass man mit diesen negativen Überzeugungen im Unrecht ist.
Eigentlich will ich aber auf keinen Fall, dass er absagt. Ich mag ihn und möchte ihn gerne zum geplanten Termin sehen.
So ein bisschen Sorge habe ich auch, dass das vielleicht meine letzte Chance sein könnte und er es danach entweder fortführt oder beendet. Und ich möchte nicht, dass er es beendet. Allerdings waren die letzten Treffen ja auch alle schön und wir haben weiterhin Kontakt, von daher sollte da ja Interesse von seiner Seite bestehen und er eigentlich nicht das nächste Treffen als meine "letzte Chance" sehen. 
Ihm war beim letzten Treffen was dazwischen gekommen, er hatte dieses aber direkt als Ersatztermin vorgeschlagen und mein "Ich freu mich darauf" erwidert.

bearbeitet von Katze1235

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vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Wie definierst du Berechtigung? Als "macht Sinn" oder "es gibt Gründe (und wenn diese nur in meiner Psyche liegen), dass es da ist"?

Eher zweiteres. Im Sinne von Daseinsberechtigung. Wahrnehmen, was da ist und im zweiten Schritt überlegen, woher es kommt. Welche deiner Überzeugungen dazu beitragen, dass ein Gefühl aufkommt.

 

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ich hatte das Gefühl, ich müsse sofort antworten, hatte Sorge, ihn vielleicht zu verschrecken, sollte ich dies nicht tun

Kein Gefühl, sondern ein Gedanke

 

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Dann hatte ich heute den ganzen Tag über einerseits das Gefühl, schnell antworten zu müssen, und andererseits das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben

Kein Gefühl, sondern ein Gedanke.

Ich habe eine Buchempfehlung für dich , falls du magst: Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei von Russ Harris. Basiert auf der Acceptance Commitment Therapy. Es geht kurz gesagt darum, einen guten Umgang mit "unliebsamen" Gedanken  und Gefühlen zu erlernen, um sich entsprechend der eigenen Werte und Ziele verhalten zukönnen, unabhängig davon, was der Geist so andauernd an Gedanken produziert.

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Also auch eine, aus der ich bereits lernen kann, wie man sie führt?

Genau so meine ich das.

 

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Ich fühle mich sicher(er), meine Selbstzweifel werden weniger, ich hab nicht mehr ständig Sorge, etwas falsch zu machen (immerhin will er sich dann ja auf eine Beziehung mit mir festlegen, also muss ich ja hinreichend viel richtig gemacht haben), mein Selbstwertgefühl steigt (wobei es wohl auch in dem Fall Sinn macht, daran zu arbeiten, dass es unabhängig von andren Menschen gut wird), ich fühle mich nicht mehr so komisch (immerhin hatte ich dann ja auf jeden Fall schon eine Beziehung), ich weiß, dass ich Beziehungen eingehen kann, ich hab "gesicherte" körperliche und emotionale Nähe.

Das alles kannst und musst du für dich vorher sicher haben. Diese innere Sicherheit ist auch Schwankungen unterworfen mitunter. Aber sofern du deine Entwicklung in diese Richtuing ausrichtest ist das auch in Ordnung. Diese Sicherheit durch Definition als feste Beziehung gibt es so nicht. Sich auf eine Beziehung einlassen, bedeutet immer auch einen Vertrauensvorschuss. Die Möglichkeit der "Enttäuschung" und Verletzung inbegriffen.

 

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Was meinst du mit Basis? In meinem Kopf geht allein aufgrund dieser Frage nun schon wieder das Gedankenkarussell an ("vielleicht denkt sie, wir hätten gar keine Basis für eine Beziehung"),

Ach mei Kätzchen, so habe ich das doch nicht gemeint. Ich meinte damit, dass das Thema für dich nicht gegessen sein wird, nur weil er sagt  "Ich lege mich auf eine Beziehung mit dir fest". Sondern, dass sich das entwickeln muss.

 

vor 22 Stunden, Katze1235 schrieb:

Und möchte tatsächlich gerne alles perfekt machen. 

Das ist nicht möglich. Du bist ein Menschenkind. Wir machen trotz bester Bestrebungen Fehler. Es ist eine unvermeidliche Tatsache, dass wir nicht alles perfekt machen. Und wir verletzen Andere, auch wenn wir es nicht wollen. Machen Fehler. Sind "unzulänglich" und fehlbar. Und so manche "Fehler" sind dann Jahre später genau richtig gewesen. Weil wir bestimmte Erfahrungen ansonsten nicht gemacht hätten. Weil bestimmte Entwicklungen sonst nicht stattgefunden hätten. Weil wir sonst nicht da stehen würden wo wir sind. Weil wir trotzdem oder genau deshalb liebenswert sind.

Wir sind Menschen. Wir haben Gefühle, Leidenschaften, Ängste, Schwächen, wir sind lebendig, wir brennen, wir tun Dinge, die wir vielleicht später bereuen, wir lieben, sind wütend, tun unvernünftige Dinge. Da ist ganz wunderbar so. Du bist so unerbittlich und hart mit dir selbst. Ich würde mir für dich wünschen, dass du dich mit all deinen Schwächen, Unvollkommenheiten, deiner Geschichte, deinen Erfahrungen wertschätzen und würdigen kannst.

bearbeitet von Roja
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vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Eher zweiteres. Im Sinne von Daseinsberechtigung. Wahrnehmen, was da ist und im zweiten Schritt überlegen, woher es kommt. Welche deiner Überzeugungen dazu beitragen, dass ein Gefühl aufkommt.

Ich glaub, meine negativen Gefühle den Typen betreffend resultieren aus negativen Erfahrungen mit vorherigen Männern, meinem geringen Selbstwertgefühl und meiner leider noch vorhandenen Überzeugung, das würde eh nicht funktionieren und ich würde eh keine glückliche Beziehung führen.
In meiner Vorstellung bleibt mir nur die Wahl, mit jemandem, an dem ich eigentlich gar nicht so interessiert bin, zusammen zu kommen (da bewirkt schon der Gedanke, dass ich mich eingeengt und unwohl fühle und das Gefühl habe, mir fiele die Decke auf den Kopf) oder nie eine Beziehung zu führen (und auch dieser Gedanke sorgt schon dafür, dass ich mich direkt unglücklich fühle - und ein kleines bisschen verzweifelt, weil ich schon gerne mal eine glückliche Beziehung haben möchte - und später eigentlich auch gerne dauerhaft eine).

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Ich habe eine Buchempfehlung für dich , falls du magst: Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei von Russ Harris. Basiert auf der Acceptance Commitment Therapy. Es geht kurz gesagt darum, einen guten Umgang mit "unliebsamen" Gedanken  und Gefühlen zu erlernen, um sich entsprechend der eigenen Werte und Ziele verhalten zukönnen, unabhängig davon, was der Geist so andauernd an Gedanken produziert.

Das werde ich mir anschauen, danke :) 

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Kein Gefühl, sondern ein Gedanke

Ein Gefühl wäre also wohl eher sowas wie Verlustangst, eingeengt/unter Druck gesetzt fühlen, Angst haben, etwas falsch zu machen?

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Genau so meine ich das.

Ich hab nur Angst, dass die schon wieder zu Ende gehen könnte und dann Schluss wär mit lernen. Und ich hab nach wie vor Angst, ihn als Freund zu verlieren. Und ich finde es halt schön mit ihm, ich möchte das gerne fortführen. Der Körperkontakt zu jemandem, den ich attraktiv finde und mit dem ich mich so gut verstehe, tut gut, ich will das nicht schon wieder verlieren.
Ich neige allerdings auch sehr dazu, mir Sorgen um die Zukunft zu machen und Probleme, welche eventuell in der Zukunft auftauchen, jetzt schon mal lösen zu wollen. Z.B. denke ich darüber nach, was ich tun könnte, sollte ich arbeitslos werden, wie ich nach dem Studium Freunde finde, was ich ihm sagen/schreiben könnte, sollte er wieder absagen (das letzte Treffen hatte er ja abgesagt und dabei diesen Ersatztermin vorgeschlagen).
Vor allem habe ich Sorge, dass es vielleicht für immer scheitern würde, würde es jetzt scheitern und wir keine zweite Chance hätten zu einem Zeitpunkt, zu welchem wir in der Lage sind, eine Beziehung miteinander zu führen. Zudem habe ich Sorge, dass es vielleicht aufgrund psychischer Absonderlichkeiten und irgendwelcher Fehler nicht funktionieren könnte, obwohl wir eigentlich zusammen passen würden.

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Das alles kannst und musst du für dich vorher sicher haben.

Nur wie kriege ich das hin? Ich hab manchmal den Eindruck, da wäre einfach was komplett schiefgelaufen und ich müsste eigentlich mein Leben noch mal von vorne anfangen, um nicht chronisch unglücklich zu sein/werden.

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Sich auf eine Beziehung einlassen, bedeutet immer auch einen Vertrauensvorschuss. Die Möglichkeit der "Enttäuschung" und Verletzung inbegriffen.

Das Problem ist nur, ich hab den Eindruck, es führt bei mir immer zu Enttäuschung und Verletzung 😟

Ich habe Schwierigkeiten damit, Freunde zu finden, weil die Männer, die mir sehr nahe stehen, mit welchen ich aber nur befreundet sein möchte, sich irgendwann in mich verlieben und ich habe Schwierigkeiten, eine Beziehung zu finden, weil die Männer, für die ich mich interessiere (den jetzigen mal ausgenommen, wobei ich mir bei dem ja auch Sorgen mache), sich nicht für mich interessieren oder das Interesse verlieren.
Beliebt ist auch, dass ich erstmal nicht interessiert bin, irgendwann fange ich dann auch an, Interesse zu entwickeln, der Mann scheint sehr starkes Interesse zu haben und nach einer Weile ist seins dann auf einmal weg während meines gerade erst so richtig da ist.

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Ich meinte damit, dass das Thema für dich nicht gegessen sein wird, nur weil er sagt  "Ich lege mich auf eine Beziehung mit dir fest". Sondern, dass sich das entwickeln muss.

Was muss sich entwickeln? Und meinst du mit dem Thema meine Selbstzweifel und Sorgen ihn betreffend?

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Das ist nicht möglich. Du bist ein Menschenkind. Wir machen trotz bester Bestrebungen Fehler. Es ist eine unvermeidliche Tatsache, dass wir nicht alles perfekt machen. Und wir verletzen Andere, auch wenn wir es nicht wollen. Machen Fehler. Sind "unzulänglich" und fehlbar.

Es fällt mir schwer, das zu akzeptieren. Ich glaube häufig, keine Fehler machen zu dürfen/mir keine Fehler leisten zu können. Ich denke leicht, ein Fehler würde den nächsten heraufbeschwören und irgendwann säße ich ohne Job und soziale Kontakte unter der Brücke.
Oder würde in einem Problemviertel leben und könnte mir keine Vereine, weggehen o.ä. leisten.

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Und so manche "Fehler" sind dann Jahre später genau richtig gewesen. Weil wir bestimmte Erfahrungen ansonsten nicht gemacht hätten. Weil bestimmte Entwicklungen sonst nicht stattgefunden hätten. Weil wir sonst nicht da stehen würden wo wir sind. Weil wir trotzdem oder genau deshalb liebenswert sind.

Ich hoffe, das stelle ich auch noch fest. 

Allerdings haben sich schon einige sehr schmerzhafte Erlebnisse als treibende Kraft für meine positive Entwicklung gezeigt.
Ich bin z.B. mal durch eine Prüfung gefallen, war danach total deprimiert und hatte Sorge, sie niemals zu bestehen. Im Nachschreibtermin hab ich locker bestanden und hatte eine gute Note. Vorher war ich überzeugt davon, dass man etwas entweder von Natur aus könnte oder niemals lernen würde (und hatte vor dem Ersttermin entsprechend gar nicht gelernt). Inzwischen bin ich deutlich weniger davon überzeugt und mit kleinen Rückfällen komme ich doch einigermaßen klar.
Hätte mein einer Kumpel mir damals keinen Korb gegeben, hätte ich mich vermutlich nicht fürs Auslandssemester beworben. 
Hätte ein Typ (=Typ2), den ich mal datete, nichts mit ner Freundin (mit der ich grad allerdings sehr wenig zu tun hab) angefangen, wäre ich nicht von mir aus auf den einen anderen Typen zugegangen (was zwar nur für den Abend war und er hatte es vorher schon mal bei mir versucht, aber es war erst der zweite Typ, den ich geküsst hatte, und der erste, bei dem es mir tatsächlich gefiel - und das erste Mal, dass ich mich von mir aus an jemanden rangemacht habe (von der "Was möchtest du eigentlich von mir?"-Nachricht an besagten Kumpel mal abgesehen)) und wäre vermutlich insgesamt noch deutlich schüchterner und zurückhaltender.
Hätte ich nicht die extremen Schwierigkeiten mit meiner psychisch kranken Freundin gehabt, würde ich mich vermutlich immer noch in erster Linie auf sie verlassen und andere Freundschaften nicht so wichtig nehmen. Und ich hätte nicht angefangen, mit meiner Mutter über solche Probleme zu reden. Das war damals eher eine Notlösung, weil meine anderen Freunde damals emotional zu entfernt waren/ich mich nicht traute/ich nicht ständig mit ihnen darüber sprechen wollte, weil da wohl eine gewisse Vertrautheit noch fehlte.
Hätte der Typ von Ende letzten Jahres sich nicht so daneben benommen, könnte ich mich jetzt wohl schlechter selbst behaupten, wäre weniger extrovertiert und ließe mir vermutlich mehr gefallen. 

vor 4 Stunden, Roja schrieb:

Wir sind Menschen. Wir haben Gefühle, Leidenschaften, Ängste, Schwächen, wir sind lebendig, wir brennen, wir tun Dinge, die wir vielleicht später bereuen, wir lieben, sind wütend, tun unvernünftige Dinge. Da ist ganz wunderbar so. Du bist so unerbittlich und hart mit dir selbst. Ich würde mir für dich wünschen, dass du dich mit all deinen Schwächen, Unvollkommenheiten, deiner Geschichte, deinen Erfahrungen wertschätzen und würdigen kannst.

Danke. 🙂 Das wünsche ich mir auch, ich weiß nur noch nicht, wie ich es erreichen soll. Gerade in Bezug auf den Typen nehmen ich mir sämtliche eventuellen Fehler sehr übel und wünschte, ich könnte die Zeit umdrehen und es noch mal richtig machen. Wobei ich hoffe, dass ich es auch so noch gerade biegen kann (sofern da was nicht ganz in Ordnung ist).

Heute habe ich allerdings meine Komfortzone etwas verlassen. Ich war bei einer Feier, obwohl ich eigentlich nicht hin wollte, da ich mir nicht sicher war, ob nicht eventuell ganz alleine rumstehen würde. Dann bin ich doch hin, habe auch einen Freund getroffen, der war dann aber nach kurzer Zeit schon weiter. Also bin ich eine Weile alleine rumgelaufen, hab dann zwischendurch noch kurz eine Freundin, die aber mit ihrem Freund unterwegs war, getroffen, dann noch andere und dann einen Typen, welchen ich immer mal wieder sehe und sehr sympathisch finde, dann jedoch jedes Mal wieder aus den Augen verliere. Ihn habe ich später am Abend nach seiner Nummer gefragt und diese auch bekommen. Dann habe ich mich irgendwann von der Truppe gelöst, als ich schon seit einer Weile los wollte, mich aber irgendwie nicht so recht traute. Bin dann noch bei der Truppe um Typ2 vorbei, weil da ein anderer bei war, mit dem ich mich gut verstehe. Ich hatte erst Sorge, dass es sehr komisch und unangenehm werden könnte aufgrund Typ2s Anwesenheit. Es war jetzt nicht total entspannt, aber auch nicht ganz schrecklich und ich hab mich zumindest getraut.

Leider komme ich mir gerade auch einfach insgesamt irgendwie inkompetent vor. Das habe ich eigentlich immer, aber gerade im Moment würde ein Erfolgserlebnis echt gut tun.

bearbeitet von Katze1235

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Am 7.7.2017 um 00:14 , Katze1235 schrieb:

Verlustangst, eingeengt/unter Druck gesetzt fühlen, Angst haben, etwas falsch zu machen?

Ja genau. Es geht um Angst. Und mithilfe von Grübeln versuchst du zu verhindern, dass es etwas eintritt vor dem du Angst hast. In Situationen zu reflektieren ist ja auch durchaus sinnvoll. Aber wie lange grübelst du nun schon über diese Beziehungsfragen. Mit welchem Nutzen bislang? Wird sich der Nutzen des Grübelns erhöhen, wenn du es nur lange genug weitermachst?

Am 7.7.2017 um 00:14 , Katze1235 schrieb:

Und ich finde es halt schön mit ihm, ich möchte das gerne fortführen. Der Körperkontakt zu jemandem, den ich attraktiv finde und mit dem ich mich so gut verstehe, tut gut, ich will das nicht schon wieder verlieren.

Das verstehe ich. Allerdings wirst du noch unzählige Gelegenheiten erleben, in denen du Erfahrungen sammeln und lernen kannst. 

 

Am 7.7.2017 um 00:14 , Katze1235 schrieb:

Zudem habe ich Sorge, dass es vielleicht aufgrund psychischer Absonderlichkeiten und irgendwelcher Fehler nicht funktionieren könnte, obwohl wir eigentlich zusammen passen würde

Das kann immer passieren, dass es dann doch nicht funktioniert. Natürlich, die Möglichkeit besteht und auch nach Monaten oder Jahren kann es sein, dass es nicht funktioniert. Psychische Absonderlichkeiten? Schau mal, es kann doch nur mit zwei Menschen in dem Augenblick funktionieren, wenn sie das, was sie beim Anderen vorfinden gut finden. Indem du dich zeigst, nicht aus Angst eine Fassade vor dir herträgst machst du es erst möglich, zu dir passende Menschen kennenzulernen, mit denen da ein Vibe ist, es schön ist. Und eben nicht die anzuziehen, die auf deine Fassade stehen. Weil wichtige deiner Bedürfnisse nicht erfüllt werden dann. Die eigenen Gefühle dem Gegenüber dauernd destruktiv um die Ohren hauen und ständige Dramen zu veranstalten geht nicht. Aber warum nicht sagen, wenn man Angst hat zB oder Trost suchen oder weinen oder mal unsicher sein und nicht perfekt. Das hat nichts zu tun mit etwas richtig oder falsch machen, sondern am Umgang anderer Menschen mit deinen "schwachen" Momenten kannst du ablesen, ob es passt.  Und es ist sehr attraktiv, mit Unsicherheiten bei sich im Reinen zu sein.

 

Am 7.7.2017 um 00:14 , Katze1235 schrieb:

Heute habe ich allerdings meine Komfortzone etwas verlassen. Ich war bei einer Feier, obwohl ich eigentlich nicht hin wollte, da ich mir nicht sicher war, ob nicht eventuell ganz alleine rumstehen würde

Das ist doch gut :)

bearbeitet von Roja
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Vielen Dank für deine Antwort, @Roja 🙂

Am 9.7.2017 um 15:39 , Roja schrieb:

Aber wie lange grübelst du nun schon über diese Beziehungsfragen. Mit welchem Nutzen bislang? Wird sich der Nutzen des Grübelns erhöhen, wenn du es nur lange genug weitermachst?

Beziehungsfragen im Allgemeinen oder ihn betreffend? Beides auf jeden Fall schon länger, ersteres schon mehrere Jahre. Es fällt mir schwer, den Nutzen einzuschätzen. Eigentlich belastet es mich sehr, weswegen ich den Nutzen als eher gering einschätzen würde. Andererseits habe ich jedoch Sorge, dass ich ohne Grübeln da vielleicht nicht weiterkäme.

Am 9.7.2017 um 15:39 , Roja schrieb:

Indem du dich zeigst, nicht aus Angst eine Fassade vor dir herträgst machst du es erst möglich, zu dir passende Menschen kennenzulernen, mit denen da ein Vibe ist, es schön ist. Und eben nicht die anzuziehen, die auf deine Fassade stehen. Weil wichtige deiner Bedürfnisse nicht erfüllt werden dann.

Das stimmt. Daran arbeite ich auch schon - meine psychischen Absonderlichkeiten sind es ja gerade, die mitunter dazu führen, dass ich mich zurückhalte und nicht so verhalte, wie es mir eigentlich entsprechen würde.

Am 9.7.2017 um 15:39 , Roja schrieb:

Die eigenen Gefühle dem Gegenüber dauernd destruktiv um die Ohren hauen und ständige Dramen zu veranstalten geht nicht

Ich glaube, das liegt mir zum Glück so gar nicht 🙂

Am 9.7.2017 um 15:39 , Roja schrieb:

Aber warum nicht sagen, wenn man Angst hat zB oder Trost suchen oder weinen oder mal unsicher sein und nicht perfekt. Das hat nichts zu tun mit etwas richtig oder falsch machen, sondern am Umgang anderer Menschen mit deinen "schwachen" Momenten kannst du ablesen, ob es passt.  Und es ist sehr attraktiv, mit Unsicherheiten bei sich im Reinen zu sein.

Das könnte ich noch üben. Wobei es etwas gibt, was mir Sorgen bereitet (nicht die, die mich am häufigsten beschäftigen, aber schon da) und wovon ich dem Typen inzwischen berichtet habe.

Übrigens hat er das Treffen nicht abgesagt und wir haben uns getroffen. Es war wieder total schön. Zu Beginn war es erstmal eher freundschaftlich, relativ bald hat er sich dann aber zunächst zu mir aufs Sofa gesetzt und eine Weile später dann einen Arm so hingelegt, dass ich mich in seine Armbeuge kuscheln konnte, wenn ich wollte. Was ich dann auch getan habe. Von da an gab es wieder sehr viel Nähe (lange kuscheln, aneinander gekuschelt schlafen, am nächsten Tag dann auch miteinander schlafen und auch danach hat er sich wieder an mich gekuschelt, wenn ich irgendwo rumstand,...).  Inzwischen weiß er auch, dass ich außer ihm noch nie mit jemandem geschlafen habe und deswegen noch unsicher bin. 

bearbeitet von Katze1235

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Inzwischen ist ja etwas Zeit vergangen, ein paar Dinge haben sich gebessert (ich bin ein bisschen disziplinierter geworden).

Allerdings bereitet mir der Beziehungskram nach wie vor immer wieder Sorgen und Kopfzerbrechen.

Ich treffe weiterhin (und ausschließlich) den Typen. Er hat sich beim letzten Treffen auch wieder sehr beziehungsmäßig verhalten (viel kuscheln, Händchen halten, reden, spazieren gehen, sonstige Nähe), was ich alles sehr schön fand (er ja vermutlich auch, schließlich hat er freiwillig so viel Nähe gesucht und hat sich hinterher für das schöne Treffen bedankt). 

Allerdings kommt er mir jetzt die letzten Tage ziemlich distanziert vor und das stört mich sehr. 
Ich frage mich, woran es wohl liegen mag, ob er ne andere hat, es einfach nur der Stress ist, da er jetzt noch mehr zu tun hat, als eh schon, oder er kurz Panik kriegt, weil er mich wieder so behandelt hat, als wären wir zusammen. 
Zudem mache ich mir Sorgen, dass ich mich/uns vielleicht selber sabotiere. Ich habe das Gefühl, nicht immer ganz anwesend zu sein, und manchmal geht mir die Nähe auf die Nerven (weil ich Sorge habe, meine Autonomie zu verlieren, mich zu sehr in etwas zu verlieren, verletzt zu werden, ihn zu verletzen, ich irgendwie manchmal denke, ich wäre doch ganz gerne völlig selbstständiger Single ohne jegliche Romantik (was ich im nächsten Moment direkt wieder bereue, weil ich die Nähe ja eigentlich total schön finde und genieße und auf jeden Fall mal eine Beziehung haben will und mich der Gedanke, vielleicht nie eine zu haben, sehr traurig stimmt), er mich manchmal nervt (was ich auch direkt wieder bereue, weil ich ihn wirklich gerne mag und ich seine Nähe total mag)).
Manchmal habe ich Sorge, dass wir uns vielleicht nicht genug zu sagen haben (obwohl wir sehr viel reden, aber vielleicht ja doch nicht genug (interessantes)? Wie finde ich das raus?), ich vielleicht einfach nicht beziehungsfähig bin (mal tut mir der Gedanke weh, mal denke ich mir "Hm, ok, dann bin ich halt so") - der Gedanke bzgl der mangelnden  Beziehungsfähigkeit kommt auf, weil ich eben manchmal Sorge habe, mich selber zu sabotieren, mir das Arm in Arm gehen ohne Ruckeln total schwer fällt (kann das auch am Größenunterschied liegen? Ist das normal?), ...

Ich bin schon wieder sehr verwirrt, habe Angst, etwas kaputt zu machen, und ebenso Angst, ersetzt zu werden (indem er vielleicht ne andere hat/sich eine sucht), frage mich, ob ich mir noch wen anders suchen sollte - was ich aber irgendwie auch nicht möchte, weil ich mir das mit ihm offen halten und ihm nicht weh tun möchte.  

Ich hab das Bedürfnis, komplett offen mit ihm über das alles zu reden, aber Sorge, mir damit etwas kaputt zu machen (und frage mich mal wieder, ob man vielleicht Spielchen spielen muss, damit sowas funktioniert).
Ein weiteres Problem ist, dass ich am liebsten gleich mit ihm reden würde, es aber sein kann, dass es die nächsten paar Tage nicht funktioniert (was natürlich auch Vorteile haben kann, dann kann ich etwas runter kommen und das ganze sich wieder normalisieren zu unserem angenehmen beziehungsartigen Zustand (auch in meinen Augen).

Nun die Frage: Sollte ich solche Unsicherheiten grundsätzlich ansprechen? Auch, wenn die nächsten Tage womöglich alles wieder in Ordnung ist (was ich natürlich hoffe)?

Ich mache mir zudem Sorgen, dass wir vielleicht nicht miteinander klar kommen/nicht so eine große emotionale Nähe aufbauen können, ohne die körperliche Nähe (und habe eben Sorge, dass die körperliche Nähe verschwinden könnte, was ich nicht möchte, da ich mich mit ihm an sich (=wenn ich nicht am Rad drehe/Grund zur Beunruhigung sehe wie gerade) sehr wohl fühle). Wenn wir uns treffen, haben wir nahezu durchgehend und immer wieder Körperkontakt (und wir haben, seit wir uns so nahe stehen, sehr viel Körperkontakt), ich kann es mir ohne gar nicht vorstellen. Er ist mir auch menschlich total wichtig, weswegen ich Angst habe, ihn zu verlieren.

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Am 10.8.2017 um 22:19 , Katze1235 schrieb:

Ich bin schon wieder sehr verwirrt, habe Angst, etwas kaputt zu machen, und ebenso Angst, ersetzt zu werden (indem er vielleicht ne andere hat/sich eine sucht), frage mich, ob ich mir noch wen anders suchen sollte - was ich aber irgendwie auch nicht möchte, weil ich mir das mit ihm offen halten und ihm nicht weh tun möchte.  

Lass dich auf das Leben ein.
Immer und überall kannst du etwas kaputt machen.
Immer und überall kannst du ersetzt werden.

Hast du noch Kontakt zu all den Kindern aus dem Sandkasten? Nein, du wurdest ersetzt!
Hast du noch Kontakt zu all deinen Grundschulfreunden? Nein, du wurdest ersetzt!
Hast du noch Kontakt zu all deinen anderen Freunden, die du jemals hattest? Nein, du wurdest ersetzt!

Du wurdest vor Heute Millionen Male ersetzt und du wirst es nach Heute auch noch Millionen Male.
Warst du jedes Mal deshalb traurig oder hattest Angst?
War die Angst begründet?
Hast du überhaupt mitbekommen, dass du in jedem dieser Fälle ersetzt wurdest?

 

Zitat

Ich hab das Bedürfnis, komplett offen mit ihm über das alles zu reden, aber Sorge, mir damit etwas kaputt zu machen (und frage mich mal wieder, ob man vielleicht Spielchen spielen muss, damit sowas funktioniert).
Ein weiteres Problem ist, dass ich am liebsten gleich mit ihm reden würde, es aber sein kann, dass es die nächsten paar Tage nicht funktioniert (was natürlich auch Vorteile haben kann, dann kann ich etwas runter kommen und das ganze sich wieder normalisieren zu unserem angenehmen beziehungsartigen Zustand (auch in meinen Augen).

Nun die Frage: Sollte ich solche Unsicherheiten grundsätzlich ansprechen? Auch, wenn die nächsten Tage womöglich alles wieder in Ordnung ist (was ich natürlich hoffe)?

Du hast also das Bedürfnis, komplett offen zu reden.
Aber dann Angst vor seiner Reaktion.
Frag dich, wem du am meisten damit schadest, wenn du es unterdrückst.
Dir selbst. Deiner Verbindung zu dir selbst.

Ist es deine Vorstellung einer hervorragenden menschlichen Verbindung,
dass du Dinge zurückhalten musst, weil du Angst vor der Reaktion hast?
Ist solche eine Verbindung deine Energie wert?
Bist du dir selbst nur eine halbpassende Verbindung wert,
weil du eben sonst niemand anderen aktuell hast?

Die Situation ist doch so:
Du fühlst dich momentan unsicher.
Und nun fragst du dich, ob du diesen Fakt jemandem ehrlich sagen darfst
oder ob du die Welt belügen willst.

bearbeitet von saian

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