Hat jemand hier Bindungsangst bzw. Erfahrung mit bindungsänsgtlichen Leuten gehabt?

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Zu den Bindungsstilen:

Ich würde mich persönlich einordnen zwischen 2 und 1. Definitiv vor geraumer Zeit noch 2. Seit dem ich an mir selbst arbeite, gehts in Richtung 1. Die Angst lässt nach.

Ich hatte mal was am anbändeln mit (recht wahrscheinlich) Typ 3....das ging in die Hose. Ich sehnte mich nach emotioneler Nähe und mein gegenüber wurde dadurch aufgescheucht wie ein junges Reh. Das war dann so ein hin und her. Nähe bis zu einem gewissen Grad---> Rückzug---->Nähe--->Rückzug. Machte mich zu dem Zeitpunkt tot unglücklich. Allerdings war es zu dem Zeitpunkt um mein Selbstwertgefühl auch alles andere als gut bestellt.

@Herzdame Danke für den Buchtipp!

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Erzähl mal von diesen Erfahrungen..würde mich interessieren.

 

Bin eigentlich der Meinung, dass dies nur Ausreden sind, denn die "Liebe" ist imgrunde etwas einfaches. Entweder man will nicht, oder man will.

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Das ist schwer zu beschreiben. Ich versuch es mal, so wie ich es sehe....

Ich habe gerne eine emotionale Bindung zu jemanden. Das ist einfach ein "Gefühl" was sich dann aufbaut. Es entsteht Vertrauen und man ist irgendwie auf einer "Wellenlänge". Das beruht aber ganz und gar nicht auf Einseitigkeit, sondern man merkt einfach wenn sich der gegenüber auch darauf einlässt. Diese Vertrautheit die ich meine führt letztlich dann zu mehr Intimität und in gewisser Weise zu einer emotionalen (Ver-)Bindung.

Bei besagter Frau war das allerdings anders. Wenn ich einen Schritt hin zu mehr Vertrautheit und Intimität gemacht habe, ging sie einen Schritt zurück. Kam dann wieder, sobald ich mich etwas zurück gezogen habe und dann ging das Spiel wieder von vorne los. Es gibt da aus meiner Sicht so eine "magische" Grenze. Wenn man die überschreitet, lässt man sich quasi (voll und ganz) auf den anderen ein. Diese Grenze überschreite ich gerne, da ich (mittlerweile) kein Problem mehr damit habe mich auf jemanden einzulassen. Umso näher sie allerdings dieser Grenze kam, sich auf mich einzulassen, umso distanzierter wurde sie mir gegebenüber.

Wie gesagt, es ist schwer zu beschreiben. Es hat allerdings meiner Meinung nach damit zu tun, ob man in der Lage ist sich der Verletzlichkeit preiszugeben oder es vorzieht sich selbst zu schützen.

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vor 13 Stunden, misterno schrieb:

Bin eigentlich der Meinung, dass dies nur Ausreden sind, denn die "Liebe" ist imgrunde etwas einfaches. Entweder man will nicht, oder man will.

Denke da ähnlich. Wohl auch, weil ich noch nie von einem Menschen mit echter Bindungsangst gehört habe. Sicher wird es solch eine psychische Störung geben. Es wird jedoch wie ADHS oder Burnout einfach viel zu inflationär diagnostiziert. Ich habe bislang nur die Erfahrung gemacht, dass "Bindungsangst" stets eine Ausrede für "Ich habe eigentlich kein Interesse" ist.

 

Ein kleines Beispiel aus dem SC:

In der Hauptrolle ein Junge (zwar schon um die 30, aber um ein echter Mann zu sein, muss man mMn konsequentes Verhalten an den Tag legen), der in langjähriger Beziehung mit Mädchen1 ist. Dann kommt die Kollegin Mädchen2 auf den Plan. Es beginnt eine Affäre. Mädchen2 verliebt sich natürlich, weil der Junge ihr sagt er liebt sie auch usw. blabla. Er "will" sich für sie von Mädchen1 trennen. Aber kann er nicht, weil er Mädchen1 nicht weh tun kann. Mädchen2 will er aber auch nicht verlieren weil verliebt usw blabla (bei solch Aussagen muss ich immer lachen).

Dritte werden jetzt denken der Junge ist ein Arsch. Mädchen2 denkt das aber nicht. Weil er ist doch sooooo ein guter Mensch. Das alles muss einen anderen Grund haben für den der Junge nichts kann... Daher diagnostiziert Mädchen2, dass der Junge ganz sicher Bindungsängste hat. Sie kauft sich auch Bücher dazu, liest sich ein, hat Mitleid mit dem armen armen Jungen. In was für einer schrecklichen Situation er doch stecken muss... Dass der mit zwei Mädels an der Hand wie die Made im Sex-Speck sitzt und schön blöd wäre, sich aus der Position zu bewegen, das fällt Mädchen2 nicht ein. Das Ganze zieht sich dann mehr als ein halbes Jahr hin mit sehr viel Frust für beide Damen und sehr vielen Büchern über Bindungsangst. ;)

Dass der Junge schließlich doch keine Bindungsängste hat, zeigt dann aber doch ganz schnell: Auf einmal taucht er mit Mädchen3 auf. Macht mit Mädchen1 Schluss und wirfst sie aus der Wohnung. Auch die Affäre mit Mädchen2 wird sofort mit "lass und Freunde bleiben" beendet :D (Hat sie ihm natürlich verziehen ;) ...schön blöd)

 

Moral von der Geschicht: Bindungsängste heißt oft nur, dass man jemanden warm halten will ohne sich für ihn zu entscheiden oder frei zu lassen. Bindungsängste als Betroffener zu diagnostizieren ist oft nur bloße Augenwischerei. Sollte man unabhängigen Dritten überlassen, die sich die Dinge nicht bloß schön reden wollen. Denn will man einen Menschen wirklich haben, dann gibt es so etwas wie Bindungsangst mMn nicht.

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Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen Bindungsängste als ne billige Ausrede abzutun und fröhlich den gesellschaftlich akzeptierten Typ 1 zu mimen. Hab ich auch gemacht, sozusagen 43 Jahre.

Dann hab ich mich der Sache mal gestellt - in einer Suchtklinik. 

Du gehst als Typ 1 rein, und kommst als Typ != 1 raus. Ist keine Krankheit, nur ein Teil deines selbst. Du musst "einfach" dein Leben so leben wie es ist und die Menschen finden die dazu passen. Ist so als wärst du schwul oder ne Transe.

Das hat alles seine Vorteile und die lebst du. 

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vor 1 Minute, MacBest schrieb:

Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen Bindungsängste als ne billige Ausrede abzutun und fröhlich den gesellschaftlich akzeptierten Typ 1 zu mimen. Hab ich auch gemacht, sozusagen 43 Jahre.

Dann hab ich mich der Sache mal gestellt - in einer Suchtklinik. 

Du gehst als Typ 1 rein, und kommst als Typ != 1 raus. Ist keine Krankheit, nur ein Teil deines selbst. Du musst "einfach" dein Leben so leben wie es ist und die Menschen finden die dazu passen. Ist so als wärst du schwul oder ne Transe.

Das hat alles seine Vorteile und die lebst du. 

Ich denke ihr habt beide gute Argumente. Ich glaube, daß es "Bindungsangst" als  Ausrede gibt, aber auch als Persönlichkeitsmerkmal wie in Deinem Fall.

Ausreden sind eben bequem. 80% der Leute, die zu dick sind haben irgendeine Unterfunktion oder einen Problem mit dem Stoffwechsel und wenn man medizinischen Artikeln glauben darf gibt es diese Kranknheiten auch, aber es sind maximal 10% der Übergewichtigen davon betroffen.....

Hier im Forum wird eben Mainstream sprich "Normalität" (= der Norm entsprechend) propagiert. Man kann Leute nicht dafür verdammen wenn sie sich mit einer HB nicht beschäftigen wollen nur weil die mehr Zeit braucht.

Ob das nun needy ist oder nicht - für den Fall, daß jemand sich trotzdem jemand annimmt auch wenn die Person nicht der Norm entspricht - wäre dann auch eine grenzwertige Diskussion. Hat derjenige keine alternativen, daß er sich mit der Person beschäftigt ? Oder sieht er in dem Mensch eben etwas besonders liebenswertes und geht das - recht hohe - Risiko ein ?

Also lassen wir das jeden für sich entscheiden und mit seinem Gewissen abmachen.

 

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Ich bin bei Suane sowas wie Bindungsangst mag es schon geben, im Regelfall wird das aber meist verwendet um jemanden warm zu halten.
Auch wenn man schon mehrfach verletzt wurde und mit sowas nicht gut umgehen kann, dann ist es spätestens um einen geschehen wenn man verliebt ist und man Angst hat mit seinem Verhalten den anderen zu verlieren, da geht man dann spätesten das Risiko ein, wenn man merkt das der andere langsam von dem hin und her genervt ist und keinen Bock drauf hat.

Das ganze wird dann noch dadurch begünstigt, dass man den Partner oder den Typ / die Frau in die man verschossen ist idealisiert und noch Gründe für sein Verhalten sucht und sich zuerst mal fragt was mache ich falsch.

Das liest man hier jeden Tag.....  Ich und meine Freundin passen perfekt zusammen und führen eine tolle Beziehung, aber Sie hat mit meinen beiden besten Kollegen rum gemacht und behandelt mich schon länger respektlos .... was mache ich falsch ? (Ich weiss etwas überspitzt, aber oft nicht so weit davon entfernt, manchmal ist es sogar noch schlimmer).

Liegt halt einfach dran, dass der grösste Teil von uns Männer eine recht bescheidene Wahrnehmung in solchen Situationen hat und solang die Freundin hübsch ist und es regelmässig mal Sex gibt und Sie sonst nicht zu unangenehm ist, dann läuft es perfekt, selbst wenn es Anzeichen gibt das nicht mer alles so im Lot ist. 
Kurz schlechte Wahrnehmung und niedrige Erwartungen.


Ich hab selber schon erlebt, dass sich bei mir schneller Gefühle entwickelten als beim Gegenüber und selbst wenn man das nicht verbalisiert kann sich die Frau unter Druck fühlen und geht auf Distanz aus diesem Grund macht der Satz, dass der Mann verführt und die Frau bindet eine gute Sache.

Gerade bei solchen hin und her Frauen / Männer würde ich sehr auf meinen Invest achten, da zuviel immer wieder Distanz schafft. Hier muss man halt abwägen in der Anfangsphase wo man noch etwas unsicher ist kann das durchaus normal sein und gehört zum Spiel, ist das aber längerfristig und du kommst beim kleinen Invest von Ihrer Seite wieder angedackelt, dann liegt da der Fehler. 
Hat man seine Prinzipien, genügend Selbstwert und Alternativen, dann hat man auf das ständige hin und her keinen Bock, dann nextet man oder haut mal ordentlich auf den Tisch, falls das dann nicht hilft nextet man spätestens dann, denn man möchte  jemanden an der Seite der einem genau so will wie man Ihn für einseitige Sachen wär ich mir dann auch zu schade.

Klar die einen finden solche Machtspielchen geil und äusserst anziehend, mir ist das zu blöde und anstrengend, wenn ich gerne etwas festet mit einer Person haben möchte.
Es soll ja ne Bereicherung sein.


Kurz: Wer will findet Wege !
          Wer nicht will findet Ausreden !


PS: Die Karte mit der Bindungsangst wird häufiger gespielt, kannst ja mal hier in Forum nach diesem Wort suchen, dann gibts da reichlich Auswahl.

PPS: Falls die Person um die es hier geht, dass unerwarteter weise doch haben sollte, kann Sie sich mit professioneller Hilfe nur selber helfen, da kannst du in der Regel selbst nicht viel machen. Generell kann man immer nur selber die eigenen Probleme lösen, da kann man maximal Hilfestellung geben in form eines möglichen Weges, beschreiten muss diese Person den Pfad jedoch immer selber.
Auch hier würde ich auf ein Next gehen, denn da macht man sich meist selber nur unglücklich oder wie man so schön sagt, lieber eine Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

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Also lassen wir das jeden für sich entscheiden und mit seinem Gewissen abmachen.

Nun haben wir halt einen Beitrag später wieder die pathologisierung  der Bindungsangst.

Ich erzähl mal ne kleine Anekdote einer Freundin von mir:

Sie hatte das unendliche Glück, in eine glückliche Familie hineingeboren zu werden. Und um diese glückliche Familie scharten sich viele glückliche Menschen. Sie alle wollten nur das beste für meine Freundin, das sie ebenfalls ein glückliches Leben führt. Dummerweise war die Welt, in der sie das unschuldigerweise hineingeboren wurde, eine christliche Sekte. Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, als Kind in solch einer Realität groß zu werden? Alle Menschen, denen du vertraust, an die du gebunden bist, von denen du abhängig bist, basteln dir eine Matrix zurecht. Es gibt nichts, was greifbar wäre um dir zu sagen, es gibt noch eine weitere Realität. Fühlt euch mal da rein. Fühlen!

Da ist nur ein Gefühl, eine Angst. Mit der bist du ganz alleine, und du musst den Mut fassen, diesem Gefühl zu trauen. Auch wenn alle sagen, es ist ein Werkzeug des Teufels. Und diese Angst, ist der Motor deiner Rebellion. 

Es gibt Menschen die bekommen schon die Krise, wenn sie aus ihrem Sportverein austreten müssen, weil dann alle Freunde weg sind

Diese Freundin ist heute erfolgreiche Schriftstellerin die recht unkonventionelle (pathologisches Bindungsverhalten) Jugendbücher schreibt, reist umher (pathologisches Bindungsverhalten) und lebt ihre Bisexualität (pathologisches Bindungsverhalten).

 

Edit: Ich geh da nicht auf NEXT sondern auf BESIDES (pathologisches Bindungsverhalten)

bearbeitet von MacBest

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